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Frage: 1787

Hallo zusammen

Hat jemand Informationen zu den "Internationale Vereinigung Christlicher Geschäftsleute"?
Eine Stellungsnahme zu ihrem Bibelverständnis, ihrem Ziel, ihren Methoden, ihrem Wirken und ihren Personen und Trägern...!
Danke!

Gruss
Michael / CH


Die IVCG wurde 1957 in Zürich und Karlsruhe gegründet von Geschäftsleuten,
die das Ziel hatten, "Menschen in Verantwortung" in Wirtschaft und
Gesellschaft mit dem rettenden Evangelium von Golgatha zu erreichen.
Sie gingen davon aus, daß diese Menschen nach Ihrer Bekehrung und
Wiedergeburt nun ihrerseits - gleichsam nach dem "Schneeballprinzip" den
Menschen, die ihnen im Berufsleben anvertraut sind, die Botschaft vom
Sühnetod Christi und der Auferstehung weitergeben würden. Gewissermaßen:
"Evangelium persönlich mit Multiplikatorfunktion".
Der 1. Gründer, Rechtsanwalt Prof. Guggenbühl, ist verstorben. Nun ist der
Vorsitzende Rechtsanwalt Dr. Christoph Wyss.
Es gibt einen einzigen "hauptamtlichen Mitarbeiter" mit Gehaltsbezügen,
Manfred Schaller, den Geschäftsführer.

Die "Verkündigungsmethode" gliedert sich in folgende Stufen:

1.) Die Vortragsveranstaltungen - 4-5 pro Jahr an der Zahl.
Die finden in Hotels statt, mit Abendessen nach dem ca. 1-stündigen Vortrag.
Dieser wird von im Glauben und im Berufsleben bewährten Referenten gehalten.
Das letzte Thema bei uns in Karlsruhe war: "Der historische Jesus: Wer war
Jesus wirklich?"
Gehalten von Prof. Dr. Carsten Peter Thiede, Historiker und Papyrologe, mit
Lehrstuhl an der Ben Gurion-Universität.
Hat während Ausgrabungsarbeiten in Israel zum Glauben an Jesus Christus
gefunden und hat diesen nach dem 62-minütigen Vortrag in einem zusätzlichen
18-minütigen persönlichen Bericht bezeugt (CD bei mir erhältlich!)
Während der Abendessenszeit finden an den einzelnen Tischen (jeder Tisch hat
einen "Tischverantwortlichen" von der IVCG, weiterführende Gespräche statt.
Die Einladungen zu den Vortragstreffen erfolgen stets persönlich - es wird
keinerlei Werbung gemacht.

Nach diesen Tischgesprächen wird zur "Gesprächsrunde II" eingeladen. Das
sind Seminare in Hotels von Samstagmorgen bis Sonntagmittag, wo ein Leiter
der IVCG, z. B. Dr. Hans Penner, die Grundzüge der Bibel erklärt. Diese
"Gesprächsrude II" ist denn auch das zentrale Ereignis der IVCG-Arbeit -
hier finden die Bekehrungen statt. Habe ich selbst erlebt - das ist einfach
phantastisch.

Nächste Stufe ist die "Gesprächsrunde III" - das sind die Hauskreise der
einzelnen Mitarbeiter, wohinein die wiedergeborenen Christen mindestens für
1 Jahr integriert werden. Jedenfalls so lange, bis eine gemeinsame
Entscheidung darüber getroffen werden kann, in welche Gemeinde die jungen
Christen gehen (sollen).

Die ganze Arbeit ist "ehrenamtlich". Die einzigen Einnahmen sind die
Vortragscassetten und -CD's, für die wir in Karlsruhe 5 Euro verlangen und
die ich herstelle. Ich bin auch für die gesamte Tontechnik der
Veranstaltungen verantwortlich.

Da die IVCG-Mitarbeiter aus verschiedenen "Denominationen" kommen, sind die
biblischen Erkenntnisstufen natürlich unterschiedlich. Aber mitmachen kann
nur der, der an der vollständigen Inspiration der Schrift und deren Fehler-
und Irrtumslosigkeit festhält (Sola Scriptura).

In den 60er Jahren gab es allerdings eine Spaltung. Es gab Charismatiker bei
der IVCG. Das war der einzige Punkt bis jetzt, wo man sich trennen mußte. Es
blieb die IVCG "übrig", und davon haben sich abgespaltet die "Geschäftsleute
des vollen Evangeliums". Dr. Hans Penner und seine Frau, meine Frau und ich
gehören also zur "Alt-IVCG".

Zu ihrer eigenen geistlichen Zurüstung veranstaltet die IVCG folgende
Mitarbeiterseminare.
1.) den jährlichen Hauptkongreß, mit Christoph Wyss,
2.) 1-tägige Regionalseminare, mit externen Referenten oder Predigern,
3.) Bei uns das mehrtägige Seminar auf dem Dobel im Schwarzwald, mit
externem Referenten oder Prediger, mit Gruppenbibelarbeit und ggfs.
Seelsorge.

Wir achten auch auf die geistlichen Aussagen der Referenten. Es kann dann
der Fall eintreten, daß einer für die Zukunft "ausgeladen" wird. Habe ich
auch zusammen mit Dr. Hans Penner erlebt, wo ein Referent einen
"Schmusekurs" mit dem Islam gefahren hatte.

Seit ca. 10 Jahren macht Dr. Hans Penner IVCG-Aufbauarbeit in den
GUS-Staaten. Da man dort sich nicht offiziell das "C" "umhängen" darf, heißt
die IVCG dort IAVG: "Internationaler Arbeitskreis für Verantwortung in der
Gesellschaft"
http://www.iavg.org

So viel erstmal zu Anfang. Ich werde aber die Stellungnahme fortsetzen, so
es mir die Zeit erlaubt.
Es wäre aber noch sehr viel zu sagen - bitte ein noch ein wenig Geduld.
Grüße
Andreas Friedrich



24.10.04

Hallo Andreas,

wer nichts tut der macht auch keine Fehler. Trotzdem will ich doch meine Gedanken äußern. http://www.iavg.org liest sich ganz gut. Doch würde
ich nicht unbedingt behaupten, das "Christentum" gehe auf Jesus Christus
zurück. Ich würde die Wurzel des heutigen Christentum eher in Babylon
sehen - und nun kommt auch wieder zusammen, was eigentlich nie getrennt war.
Inquisitionen und Kreuzzüge als "Summe von Mißverständnissen" zu bezeichnen ist wohl sehr PC ausgedrückt. Im Grunde waren diese Menschen gewöhnliche Verbrecher und Mörder, welche doch nicht einem Missverständnis, als eher einer der Kreuzes-Botschaft diametral entgegengesetztem Anti-Evangelium im Wahn verfallen waren.

Sie erwähnen auch nicht explizit die Verlorenheit des einzelnen Menschen und die Notwendigkeit einer Umkehr und Buße zu Jesus Christus hin.

---

Nun zur IVCG. Zuerst einmal sagte Jesus:

Mk 10, 25 Es ist leichter, dass ein Kamel durch das Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich
Gottes hineinkommt.

Lk 16, 13 Kein Knecht kann zwei Herren anhängen; denn entweder wird er den einen hassen und den
anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott
dienen und dem Mammon!

Das Evangelium und das liebe Mammon vertragen sich sehr schlecht. Die  Aussage in Markus 10,25 ist wörtlich zu nehmen. Genauso die Begegnung
Jesu mit dem "reichen Jüngling" in Markus 10,21.

Wenn ich die Bibel lese, dann lese ich nicht, dass Jesus sich zum Ziel gesetzt hätte, das Establishment "zu gewinnen". Wie den auch, die Kranken bedürfen des Arztes, nicht die Gesunden. Jesus richtete sich doch eigentlich nur an das "niedere Volk", die Ausgestoßenen und an die Verachteten.

Führungskraft: Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, evtl. mangelt es mir hier tatsächlich an dem nötigen Glauben ?, dass sich F. für eine echtes Evangelium begeistern lassen - man danke an das Kamel. F. sind doch i.d.R.
nicht deshalb F. weil sie große Liebe für ihre Nächsten empfinden oder ihre
soziale Neigung in dieser Position voll zur Geltung kommen könnte. Ich würde behaupten, dass so einer Position eher eine charakterliche Verrohung und eine narzisstische Amoralität obliegt. Die täglichen Skandale der Real-Wirtschaft sind doch nur die Spitze des Eisberges.

Und sagte Jesus nicht:

Joh 18, 36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser
Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber
ist mein Reich nicht von hier.


Trotzdem wünsche ich Ihnen Gottes Segen.
soli Deo gloria
Grüße
Michael/de


Lieber  Michael/de    24.10.04

Die von Dir angeführten Schriftstellen: 
Mk 10, 25; Lk 16, 13; zeigen tatsächlich die enorme Schwierigkeit, die ein weltlich Reicher hat,  um durch Busse und Glauben zur Umkehr zu kommen. Trotzdem ist es aber interessant, dass gerade in der Schrift auch etliche Beispiele von Gotteskindschaft von  Reichen gezeigt wird.

Hiob
Naaman
Kores
Natanael
Kämmerer aus Äthiopien
Simon der reiche Ratsherr
Johannes der Evangelist

nur um einige Beispiele zu nennen. Ich denk dass man eventuell bei dem Wort "reich" nicht unbedingt immer an reich an Geld denken muss,  sondern einfach
reich an irischen Vorzügen und 
reich an Stolz
reich an eigener Meinung
reich an nicht Busswilligkeit usw.
Ich kenne einige  Menschen, die viel Geld haben (verwalten)  und trotzdem Busse getan haben und ich kenne Arme Schlucker, die einen gewaltigen Stolz wegen ihrer Frechheit dem Evangelium gegenüber haben.

in IHM
Hans Peter


Hallo Hans Peter,

die Reichen der Bibel stellen auch keinen repräsentativen Durchschnitt einer
Bevölkerung dar - auch nicht von heutigen Christen. Markus 10,25 bezieht sich auf Geld oder Güter Lukas 16,13 ebenso.
Geld hat nun mal den Charakter, sich von Gott unabhängig fühlen zu können. Geld ist eigentlich die reinste Form von Macht und welcher Mensch kann dieser Verführung schon widerstehen.

Sagte Jesus nicht umsonst:
Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in
die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
Matt. 6,26

Das gleiche mit den Versicherungen. Lebensversicherung, Haftpflicht- versicherung, Hundeversicherung ... Es fehlt nur noch eine Himmels-Versicherung. Das ist ein Zeichen von Unglauben und Gottesferne.

Ich kenne ehrlich gesagt mehr freche Reiche als freche Arme. Tatsache
bleibt, dass die Kranken des Arztes bedürfen nicht die Gesunden.

Spr 14, 20 Ein Armer wird sogar von seinem Nächsten gehasst, ein Reicher aber hat viele Freunde
Spr 28, 11 Ein Reicher kommt sich selbst weise vor, aber ein Armer, der verständig ist, durchschaut ihn

soli Deo gloria
Grüße
Michael/de


26.10.04

Die  wohl älteste Definition von Christsein findet sich in Apostelgeschichte
11:26:
"und als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochia. Es geschah
ihnen aber, daß sie ein ganzes Jahr in der Gemeinde zusammenkamen und eine
zahlreiche Menge lehrten und daß die Jünger zuerst in Antiochia Christen
genannt wurden".
Christen waren demnach Jünger von Jesus. Das Christsein dieser Jünger ging
also auf Jesus Christus zurück. Ich meine, daß man deshalb das Christentum
im engeren Sinne auf Jesus Christus zurückführen kann.
Zweifellos gibt es eine ideologisierte Form von Christentum, welches mit der
Lehre von Jesus Christus nicht übereinstimmt. Dieses kann man nicht auf
Jesus Christus zurückführen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Penner