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Frage: 1840        ..\charism\besesess.htm     ESRA     R. Ebertshäuser     Befreiungsdienst

Lieber Hans Peter, liebe Forumleser und -schreiber:
 
Ich habe Kontakt zu Christen, die glauben, daß ein wiedergeborener Christ noch unter dämonischem Einfluß stehen ("besetzt sein") kann .
 
Vorab: Ich glaube das nicht! 
 
Ich bitte Euch aber um Argumentationshilfe zum Thema Dämonen.
 
In den Evangelien gibt es etliche Stellen, wo Jesus Dämonen austreibt, alleine Im Lukas-Evangelium fand ich folgende Stellen:
Lk. 4,33
Lk. 4,41
Lk. 8,27ff
Lk. 9,37ff
Lk. 11,14
 
Außerdem hat Jesus auch seinen Jüngern Vollmacht über die Dämonen gegeben, z.B.:
Lk. 9,1 (den 12 Jüngern)
Lk. 10,17 (den 70)
Mk. 16
 
Sogar jemand, der gar nicht zu den Jüngern gehörte, trieb in Jesu Namen Dämonen aus (Lk. 9,49)
 
In der Apostelgeschichte werden an einigen Stellen unreine Geister ausgetrieben (ich gehe davon aus, daß die beiden Begriffe synonym verwendet werden).
Apg. 5,16
Apg. 8,7
Apg. 16,16
Apg. 19,12 (siehe auch der erfolglose Versuch der Söhne des Skevas in Apg 19,14ff!)
 
Was völlig klar ist: Es handelt sich in KEINEM Fall um wiedergeborene Menschen!!!
 
Weiterhin fiel mir auf, daß Paulus auf Malta (Apg. 28) zwar Kranke heilte aber keine Dämonen ausgetrieben hat, was aber in den vorgenannten Beispielen (Jerusalem - Samaria - Ephesus) stets zusammen aufgetreten war (außer bei dem Wahrsagegeist).
 
In den Briefen werden Dämonen an einigen Stellen erwähnt oder sogar vor einer Gemeinschaft mit Ihnen bzw. ihren Lehren gewarnt (1 Kor. 10, 1 Tim. 4,1), das Thema  Besessenheit spielt aber offensichtlich keine Rolle mehr.
(Für mich ist übrigens alleine schon das ein klarer Beleg dafür, daß Gläubige, an die die Briefe ja geschrieben sind, nicht besessen sein können).
Wohl schreibt Paulus in 2. Kor 11,4 daß man "einen anderen Geist" empfangen könne, setzt sich aber auch hier mit dem Thema Besessenheit nicht weiter auseinander.
 
 
Hier nun meine Fragen:
 
- Ist damit zu rechnen, daß es heute noch ähnlich viele Besessene gibt wie zur Zeit Jesu und der Apostel? 
Wenn ja: warum bekommt man relativ wenig davon mit?
 Wenn nein: warum nicht mehr?
 - Kann sich ein dämonisch besessener Mensch "so einfach" bekehren?
 - Was passiert, wenn sich ein besessener Mensch bekehrt: Ist der dämonische Einfluß in dem Moment vollständig beendet, in dem der Heilige Geist in dem Menschen Wohnung macht?
 
Martin/ GMX:DE
 
 ..\charism\besesess.htm     ESRA     R. Ebertshäuser
Lieber Hans-Peter,
 
leider habe ich zur Frage 1840 auch nichts.
 
Ich weiß wohl, dass die Brüder Peters und Antholzer über dieses Thema Bücher geschrieben haben. Auch geht ja WJO in seinem Buch "Heilt die Kranken" auf diese Thematik ein, was allerdings keine Empfehlung dieses Buches darstellt, da ich es selbst nicht mal gelesen habe - aber es ist auch in diesem Buch wieder mal nicht alles schlecht, was man so hört. Teilweise gelesen habe ich das Buch "Dein Glaube hat dich geheilt"
 (CLV) ( http://clv.dyndns.info/pdf/255268.pdf ) - ab Seite 123 geht R. Mayhue auf dieses Thema ein.
 
In letzter Zeit habe ich auch oft über den Vers "gebt nicht Raum dem Teufel" (Eph. 4,27) nachdenken müssen. Es scheint demnach möglich, dass auch Christen dem Teufel (oder seinen Dämonen) Eintritt geben können und das es möglich ist, dass der Teufel auch im Christen ein Fuß zwischen die Tür bekommen kann. Das jedoch ein Gläubiger im vollsten Sinne des Wortes Besessen sein könnte, halte ich für nicht möglich. Aber ich habe schön öfters gedacht, dass bei diesem oder jenem ein böser Geist oder dergleichen sein Unwesen treibt - und man muss sich wohl auch selbst prüfen, ob man nicht selbst durch bestimmte Einflüsse dem Teufel erlaubt einen Fuß in die Tür zu bekommen. In Markus 1 war es ja auch jemand, der in der Synagoge war, der einen unreinen Geist hatte. Der lebte bis zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich so vor sich hin und keiner bemerkte, dass dieser Mensch einen unreinen Geist hatte, dann kam aber das Licht der Welt - der Herr Jesus - in die Synagoge und der böse Geist konnte nicht mehr verborgen bleiben, er zerrte diesen armen Menschen so sehr dass er ausrief: "Laß ab; was habe ich mit dir zu schaffen". Es kann auch sein, dass in unseren heutigen - darf ich es mal so sagen - "Synagogen" (Gemeinden, Kirchen, Gruppen etc) auch solche Menschen mit solchen unreinen Geistern sind, nur wir nehmen diese Dinge nicht mehr ernst genug - Sünden werden bagatellisiert, keiner vertraut sich dem anderen an, selbst wenn er über Jahre hinweg mit einer speziellen Sünde zu kämpfen hat. Es wäre nötig, dass dann dort mal das Licht Gottes offenbar werden und offenbar machen würde. Ich kann mir vorstellen, dass wir heutzutage oftmals in so einem jämmerlichen Zustand sind, dass diese Dinge gar nicht mehr offenbar werden, die so unter der Oberfläche schwellen. Das ist sehr ernst und wir müssen wohl neu über diese Dinge nachdenken, deshalb finde ich die Frage von Martin sehr wichtig und sehr bedenkenswert.
 
Liebe Grüße
Stephan

Eph 4,20 Ihr aber habt den Christus nicht also gelernt,

Eph 4,21 wenn ihr anders ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid, wie die Wahrheit in dem Jesus ist:

Eph 4,22 daß ihr, was den früheren Lebenswandel betrifft, abgelegt habt den alten Menschen, der nach den betrügerischen Lüsten verdorben wird, {O. sich verdirbt}

Eph 4,23 aber erneuert werdet in dem Geiste eurer Gesinnung

Eph 4,24 und angezogen habt den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit. {O. Frömmigkeit. W. Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit}

Eph 4,25 Deshalb, da ihr die Lüge {d.h. alles Falsche und Unwahre} abgelegt habt, redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, denn wir sind Glieder voneinander.

Eph 4,26 Zürnet, und sündiget nicht. Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn,

Eph 4,27 und gebet nicht Raum dem Teufel.

Eph 4,28 Wer gestohlen hat, {W. der Stehler} stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, auf daß er dem Dürftigen mitzuteilen habe.

Eph 4,29 Kein faules {O. verderbtes} Wort gehe aus eurem Munde, sondern das irgend gut ist zur notwendigen {d.h. je nach vorliegendem Bedürfnis} Erbauung, auf daß es den Hörenden Gnade darreiche.

Eph 4,30 Und betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes, durch welchen ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung.

Eph 4,31 Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit.


Hallo Martin,

das sind gute Fragen von Dir. Warum sollte es heute weniger Besessene geben? Wenn ich mir manche Menschen anschaue, habe ich keine Zweifel, dass es das heute noch gibt. Dazu gibt es ja zig Berichte aus diversen Kulturen, wo sich Menschen Dämonen öffen, in Trance fallen etc etc. Und dazu muss man nicht einmal das eigene Land verlassen.

Unser Leib ist ein Tempel des heiligen Geistes (1Kor 6, 19) Und in diesem Tempel ist kein Platz für Dämonen. Der Begriff "Raum" in Eph. 4,27 kann sich also nicht auf diesen Tempel beziehen. Gott ist heilig. Wie sollte das den sein: Ein Tempel des Heiligen Geistes und irgendwo sitzt noch ein Dämon ?! Ein Dämon könnte schon die Gegenwart des HG nicht ertragen geschweige den, der HG es zulassen, dass er sein Haus mit jemanden teilen muss.

Besessen sein bedeutet doch, dass ein Dämon im Leib eines Menschen Behausung findet - er "besitzt" quasi den Leib seines Opfers. Dazu muss man sich aber erst einmal bewußt und vorsätzlich öffnen.

"Wenn ja: warum bekommt man relativ wenig davon mit?"

Weil wir wohl nichts tun, was Besessene stören könnte. Also das Evangelium in Vollmacht verkünden.

"Was passiert, wenn sich ein besessener Mensch bekehrt: Ist der dämonische Einfluß in dem Moment vollständig beendet, in dem der Heilige Geist in dem Menschen Wohnung macht?"

Aus 1. Kor 6,19 würde ich das auf jeden Fall so sehen.

"Kann sich ein dämonisch besessener Mensch "so einfach" bekehren?"

Bekehren kann sich jeder - wie das im Einzelfall aussieht, weiß man vorher bestimmt nicht. Verschiedene Menschen haben verschiedene Gedanke und Gefühle. Es bekehren sich ja auch nicht alle Menschen nach Schema F.

gesegnete Wintersonnenwende

Grüße

Michael/de


Befreiungsdienst