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Frage192  Siehe auch
181

Hallo Hans-Peter

Ich heisse Michael und habe eine Frage.

Unter  "xyz"  gibt es ein Forum "Gott und die Welt". In
dieser gibt es eine Diskussion über "Warum sind Christen nicht fähig
ungeborenes Leben zu schützen?" . In dieser einen Beitrag zur
Todesstrafe, geschrieben von Marita (29.1.1.1.).

Sie argumentiert dort mit Rö. 13 und 1.Petrusbrief 2,13-14. Sie sagt,
die Bibel legitimiert die Todesstrafe in diesem Text. Die Todesstrafe
darf durch die Obrigkeit ausgeführt werden, wenn jemand ein Mord verübt
hat.

Weiter führt sie noch solche Argumente wie im Mose 1.Mose 9,6 an, wo sie
es auch findet. Dies ist für mich aber kein Problem, wir leben im neuen
Bund und nicht im Alten. Weiter sagt sie noch "Auge um Auge", du weisst
schon, das ist aber auch der Alte Bund und sowieso für die Juden
gedacht.

Dies ist meines Erachtens falsch. Ich kann mir dies nicht vorstellen.
Was meinst du dazu?

Danke für deine Antwort.

Gottes Segen, dein Bruder im HERRN

Michael


14.05.2001

Lieber Michael

Es freut mich, dass Du auch siehst, dass es einen neuen Bund und einen Alten gibt. Ich selber bin ein gemässigter Vertreter des Dispensationalismusses.

--->  Dispensationalismus , da hat es dann weitere Links.

Kurz zusammengefasst:

1.  Ich sehe mehr Bündnisse als nur:  neu /alt.

2.  Paulus hat im Römer Brief geschrieben:

Röm 13,4 denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse übst, so fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe {W. zum Zorn} für den, der Böses tut.

2. 1.  Der Römerbrief ist im neuen Bund!

3. Deine Anführung, 1. Mo 9.6 ist ja nicht unter dem Sinai Bund, sondern wenn schon,  unter dem Noah Bund:  Bündnisse, und der ginge ja alle Menschen irgendwie an?

4. Die Anführung aus Petrus:

1Petr 2,13 Unterwerfet euch [nun] aller menschlichen Einrichtung um des Herrn willen: es sei dem Könige als Oberherrn,

ist doch auch wieder klar. Christen sollen sich nicht in die Dinge der Regierungen einmischen, sondern unterwerfen.

5. Unter welchen Umständen die Todesstrafe ausgesprochen und angewendet wurde in Israel, ist wieder eine Lehreiche Sache. Etwas "humaneres " wie das Wort Gottes gibt es nämlich gar nicht. Aber das zusammensuchen, wäre doch noch eine schöne Bibelarbeit für Dich und dann die geistlichen Wahrheiten davon ableiten. Würde mich freuen, wenn Du mir so was machen könntest. Aber bitte drandenken, dass die objektiven Tatsachen im AT subjektive Wahrheiten im NT sind.

Bsp:

Arche Noah = Schutz in Jesus Christus,  der für uns im Gericht war.

Passah Lamm (2. M. 12) Er, Jesus Christus ist das geschlachtet Lamm.

usw:

Ich persönlich werde mich nie in eine Sache des Staates einmischen. Weil ich  bis jetzt dazu keine Bibelstelle gefunden habe, die das politisieren eines Christen rechtfertigen würde. Dazu ist der Zeitpunkt noch zu früh. Sie haben den König verworfen, darum nehmen Christen die Stelle des Verworfenen ein.  Aber wenn mich jemand wegen der  Todesstrafe fragt, verweise ich genau auf die Bibelstellen, die Du angeführt hast.

In IHM

Hans Peter


Hallo Herr

Ja, danke für ihre Antwort!
Aber, was heisst das nun, sind sie dafür, wenn es eine in CH geben würde,
oder nicht, weil es gegen die Bibel ist. Dies interessiert mich.

DANKE

Gruss
Michael


15.05.2001

Lieber Michael

Ich akzeptiere den Staat und sein Rechtswesen grundsätzlich. Ich akzeptiere sogar den Staat wenn er Abtreibung erlaubt, obwohl Abtreibung natürlich ein Sünde ist. Jede Sünde ohne Vergebung führt unweigerlich ins ewige verderben. Wenn aber derselbe Staat "Abtreibung"  anordnet oder Euthanasie organisiert, dann muss / werde ich als Christ Gott bitten, mir den Weg zu zeigen, den ich dann  noch gehen kann.. Da in der Demokratie aber prinzipiell von Unten nach Oben regiert wird, können wir nichts Gutes erwarten. (Auch nicht von den sog. christlichen Parteien).  Wegen der Todesstrafe würde ich nie auf die Barrikaden steigen, ebenso wenig gegen "keine Todesstrafe."   

Als Christ gehe ich nämlich weder zu einer Abstimmung, noch wähle ich einen Menschen. Das heisst ich bin kein Demokrat sondern eben Christ. 

 

Auch bin ich nicht ein "Fundamentalist" a la USA  - Christen, die militant AT - Recht einführen wollen. Wie gesagt, mein Herr ist von dieser Welt verworfen worden. Ich auch. Ich erwarte IHN:  Jesus Christus, der die Seinen heimholt und nach der Drangsalszeit mit dem, durch Gericht wiederhergestellte Israel das 1000J Friedensreich aufrichtet, in dem dann Gerechtigkeit herrscht. ( Nicht wohnt....)

In IHM

Hans Peter


Lieber Hans Peter,

war gerade auf deinen Seiten unterwegs und da sah ich das Thema Todesstrafe.

Hier ein Link: www.soundwords.de/artikel.asp?id=90

Liebe Grüße im Herrn Jesus
dein Stephan

Frage: Ist Todesstrafe biblisch?
Fragenbeantwortung aus "Folge mir nach"
Werner Mücher

Frage: Welche Haltung zur Todesstrafe ist bibelgemäß?
Dagegen: Im Alten Testament wurde oft hart bestraft, da dort die Zeit des Gesetzes herrschte (Auge um Auge, Zahn um Zahn ...). Heute ist das Zeitalter der Gnadenzeit, wo Gott Gnade an dem Menschen übt, und deshalb sollen auch wir gnädig sein gegenüber den Menschen, die schwere Schuld auf sich geladen haben. Gottes Zuwendung gilt besonders dem verlorenen und verdammten Menschen. Nicht zuletzt gilt der Grundsatz: „Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet." Dafür: Gottgemäß ist nach dem Alten Testament die Todesstrafe, wenn z.B. ein Mord mit erhobener Hand, d.h. vorsätzlich verübt wurde. Daran ändert auch die Gnadenzeit nichts (Römer 7). Was ist richtig?

Ungenannt, 35689 Dillenburg-Eibach 

 

Antwort: Die Frage der Todesstrafe wird erstmalig in l. Mose 9,6, unmittelbar nach der Sintflut, behandelt: „Wer Menschenblut vergießt, durch den Menschen soll sein Blut vergossen werden; denn im Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht." Diese Stelle besagt eindeutig, dass ein Mörder durch die Hand anderer Menschen sterben soll. Gott hat den Menschen in Seinem Bild erschaffen. Ein Mord an einem Menschen ist eine Beleidigung des Schöpfers.

Der erste Mensch, der geboren wurde, war zugleich der erste Mörder: Kain ermordete seinen Bruder Abel (l. Mo 4). Doch Gott behielt sich da das Gericht selbst vor, niemand durfte Kain erschlagen (l. Mo 4,15). Einer der Gründe, weshalb Gott die Erde durch die Sintflut untergehen ließ, war der, dass die Erde voll Gewalttat war (l. Mo 6). Erst nach der Sintflut hat Gott obigen Befehl ausdrücklich gegeben: „Durch den Menschen so?? sein Blut vergossen werden."

Dieses Gebot hat Gott viele Hunderte von Jahren vor der Gesetzgebung erlassen. Es gibt keine Schriftstelle in der Bibel, die diese Anordnung aufhebt. Im Gegenteil, unter dem Gesetz wurden viele Sünden mit dem Tode bestraft, so z.B. Sünde mit erhobener Hand, d.h. vorsätzliche Mißachtung der Gebote Gottes (4. Mo 15,30-36), wenn jemand Hand an Vater oder Mutter legte (2. Mo 21,15), dann

bei Zauberei (2. Mo 22,18) und schließlich bei Ehebruch und Homosexualiotät (5. Mo 22,22; 3. Mo 20,13), um nur einige Beispiele zu nennen.

Wenn wir uns dem Neuen Testament zuwenden, sehen wir deutlich, dass der Apostel Paulus den Grundsatz der Todesstrafe aufrechterhielt, als er den Gläubigen in Rom schrieb, dass die Obrigkeit das Schwert nicht umsonst trägt (Röm 13,4). Das Schwert ist dort Symbol der Gerichtsbarkeit, die bis zur Ausübung der Todesstrafe geht. Der Zusammenhang zwischen dem Schwert und dem Tod wird auch in folgenden Stellen deutlich:

Lukas 21,24; Apostelgeschichte 12,2; 16,27 und Römer 8,35.

Diese Grundsätze der Gerichtsbarkeit gelten natürlich nur für das Justizwesen, nicht für individuelle Menschen. Hier gilt, dass wir einander nicht richten sollen und dass wir unsere Feinde lieben und für sie beten sollen. Wir können das tun, weil wir die beispiellose Liebe unseres Herrn und Heilandes kennengelernt haben, der für Seine Feinde, die Ihn an das Kreuz schlugen, zu Seinem Vater betete, dass Er ihnen vergeben möge.

Die Ermordung des Sohnes Gottes war die schrecklichste Tat, die je verübt wurde. Wenn Gott auch langmütig ist, so wird er die Menschen, die an Seinem Tode schuldig geworden sind, dennoch zur Rechenschaft ziehen.

Werner Mücher

 

Ergänzungen zu der Antwort 

1. Es ist zu obiger Antwort noch zu ergänzen, dass Gottes Wort zwischen dem Mörder und dem Totschläger differenziert. Nicht jeder Fall der Tötung eines Menschen ist Mord, obwohl, wie aus der Fußnote bei 4. Mose 35,16 ersichtlich ist, kein sprachlicher Unterschied vorliegt. Die Zuordnung richtet sich offensichtlich nach den Begleitumständen und nach der Willensrichtung desjenigen, der gehandelt hat. (Diese Fälle von „Totschlag" dürften nach modernem Strafrecht i.d.R. Fälle der sog. fahrläss. Tötung sein). 

2. Es ist im übrigen auch hervorzuheben, dass die der von Gott eingesetzten Staatsgewalt gegebene Befugnis, die Todesstrafe zu verhängen, nicht gegen das Gebot verstößt, „Du sollst nicht töten". Das gleiche gilt für die Tötung in Kriegsfällen, besonders in den von Gott angeordneten oder gebilligten Kriegen des A.T. In Einzelfällen kann man sich allerdings vorstellen, dass Mißbräuche vorliegen bzw. vorlagen und damit gewiß auch Verstöße gegen das Verbot des Tötens. Es braucht kaum erwähnt zu werden, dass es außer den o.g. Kriegen keine gerechten Kriege im biblischen Sinn geben kann. 

3. Das Problem der Todesstrafe ist sehr oft ein Problem des Beweises. Bei unsicherer Beweislage darf keine Todesstrafe verhängt werden. Würde man eine Geschichte der Todesstrafe schreiben, würde dies sicherlich auch eine Geschichte über die vielfache Ungerechtigkeit ihrer Anwendung sein. Für den Menschen, besonders für den Machtinhaber, bestand stets die Versuchung, Tötungsmacht zu mißbrauchen. Die Praxis der jüngeren Vergangenheit beweist das zur Genüge. Diese Tatsache hat den Gesetzgeber u.a. veranlaßt, die Todesstrafe in Deutschland ganz abzuschaffen. 

4. Das moderne Strafrecht unterscheidet zwischen dem Mord (§ 211 StGB) und der anderen gleichfalls vorsätzlichen Tötungshandlung des Totschlags (§§ 212,213 StGB). Beides hängt vom Vorliegen ganz bestimmter Tatbestandsmerkmale ab. Totschlag in diesem Sinn ist nicht so „schlimm" wie ein Mord. Das Wort Gottes beurteilt nach meinem Verständnis beide Fälle gleich, macht also keinen Unterschied. 

5. Obwohl die Todesstrafe biblisch berechtigt ist, dürfen auch wir nie übersehen, dass unter dem Gesichtspunkt der Gerechtigkeit das Todesurteil gegenüber dem Herrn Jesus völlig ungerecht und Seine Tötung der größte Justizmord aller Zeiten war. (Natürlich sehe ich bei dieser Wertung davon ab, dass der Herr Jesus „unsere Sünden an seinem Leibe auf dem Holz getragen hat", 1. Pet 2,24). Die Möglichkeit von Mißbrauch und Irrtum ist nie auszuschließen! 

Interessant ist andererseits, dass David nach seinem Ehebruch und seinem Mord an Urija die Todesstrafe verdient hätte. Meines Wissens gab es für seinen Fall kein Opfer, das er hätte bringen können. Für ihn gab es nur den Ausweg der bedingungslosen göttlichen Gnade.

Klaus Sander


Ratschlag eines Ungenannten

"Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist für das Reich Gottes nicht brauchbar" (Lukas 9, 62)
Bleib an der Arbeit, die Gott dir gegeben hat!

Hau nicht ab, weil der Löwe brüllt; höre nicht auf die Hunde des Teufels zu steinigen und verplempere nicht deine Zeit, indem du die Hasen des Teufels jagst!

Laß die Lügner lügen, laß Institutionen zusammenbrechen, laß den Teufel sein Schlimmstes tun - aber achte du darauf, daß nichts dich hindert, die Arbeit zu tun, die Gott dir gegeben hat!

Er hat dir nicht befohlen reich zu werden.

Er hat dir niemals die Aufgabe übertragen, falschen Aussagen über dich, mit denen Satan und seine Diener hausieren gehen, zu widersprechen.
Wenn du solche Dinge tust, wirst du nichts anders mehr tun; du wirst für dich selbst an der Arbeit sein, aber nicht für den Herrn.

Bleib an der Arbeit! Laß dein Ziel so fest stehen wie ein Fixstern.

Es kann sein, daß du angegriffen, ungerecht behandelt, verletzt, verleumdet und abgelehnt wirst.

Es kann sein, daß Feinde dich beschimpfen, Freunde dich im Stich lassen und die übrigen dich verachten und nicht haben wollen.

Aber achte darauf - mit unerschütterlicher Entschlossenheit und unablässigem Eifer, daß du dem großen Ziel deines Leben und dem Sinn deines Daseins nachjagst, bis du schließlich dem gleichst, der am Ende seines irdischen Lebens zu Gott sagen konnte: "Ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast." (Joh. 17,4)
(Aus: The Berean Call)