Langsam rege ich mich auf!!! Aber genau das
ist es, was mich an euch stört auf verschiedene Fragen,
die man euch stellt antwortet ihr mit Zitaten
aus der Bibel, die man als 'normaler' in der
heutigen Zeit lebender Mensch einfach nicht
begreifft. Im Grunde genommen ist die 'message',
die ihr verbreitet eine Gute (Liebe, Hoffnung, usw.),
aber als Gemeinschaft hat man eine gewisse
Verantwortung. Ihr jedoch kritisiert gewisse
Personen in ihrer Lebensart (mit mittelalterlichen, veralteten
und primitiven Arg, und das nicht nur
innerhalb eurer Gemeinschaft sonder auch in aller
Öffentlichkeit. Eigentlich ist eure 'message' ja, dass
vor Gott alle Menschen gleich sind. Ich persönlich
bin ein Atheist aber ich akzeptiere andere Lebens und
Glaubensarten wenn sie niemanden verletzen und sich
nicht in intoleranten Sprüchen spiegeln. Ich kenne einige
die Mitglied bei euch sind und seit sie eingetreten sind haben
sie sich grundlegend verändert, im Grunde genommen haben
sie einen Schritt zurück gemacht.
Mit freundlichen Grüssen
Hr. Bergfind
P.S Und diesmal hoffe ich auf Gegenargumente, die ich verstehe!!!
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Lieber Herr Bergfind,
ich habe Ihren Beitrag gelesen. In Ihrem Beitrag haben Sie keine Fragen
gestellt, jedoch baten Sie um Gegenargumente, die Sie verstehen.
Verstehe ich Ihren Beitrag recht, so stoßen Sie sich daran, dass wir
auf alle Fragen des Lebens die Bibel zitieren und bezeichnen das als
einen Rückschritt. Ich weiß nicht, ob Sie mir folgen können oder
wollen, aber ich möchte das wie folgt begründen:
1. Ich glaube an Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat.
Beweise ? Bevor ich darauf eingehe, erlaube mir folgende Frage: Wenn
ich in der Lage wäre, die Existenz Gottes, wie er sich in der Bibel
offenbart, schlüssig zu beweisen, wären Sie bereit, die entsprechenden
Konsequenzen zu ziehen ? Ist hier Ihre Antwort nicht ein eindeutiges
"JA", so macht eine weitere Diskussion hierüber keinen Sinn. Jeder
denkende Mensch glaubt an nicht beweisbaren Axiomen, selbst die
Mathematik hat diese. Ohne Axiome lässt sich nichts beweisen, wir wären
ohne sie nicht in der Lage, die Wesensfragen des Lebens nach Herkunft
und Zukunft des Menschen sowie dem Sinn des Lebens auch nur annähernd
zu beantworten.
Gott hat sich den Menschen durch seine Schöpfung geoffenbart. Ich
arbeite in der EDV und habe mit viel Software zu tun. Bei jeder
Software gehe ich davon aus, dass sie von intelligenten Programmierern
geschaffen wurde. Die Vorgänge in der Natur sind wesentlich komplexer
als Computer-Software. So vermag ich nicht zu glauben, dass sie
zufällig entstanden sind. In der DNA steckt ein intelligenter Code,
nämlich der, wie sich eine Zelle zu entwickeln hat und wie z.B. aus
einer Gruppe von Zellen ein funktionierendes Organ oder gar einen
Menschen bilden können. Dieser Code kann nicht von selbst entstanden
sein, er muss irgendwie entworfen worden sein.
Wenn man das annimmt, dann weiß man zwar, dass ein intelligentes Wesen,
dessen Intelligenz weit über unserer Intelligenz hinausgeht, die Welt
und auch den Menschen geschaffen hat. Wie ist aber dieses Wesen ? Muss
man nun jede religiöse Literatur dieser Welt studieren um das zu
erfahren ? Dazu wäre ein Leben viel zu kurz.
2. Gott hat sich in Jesus Christus geoffenbart
Wir wüssten nichts über Gott, wenn dieser sich nicht irgendwie
offenbaren würde. In einem geschlossenen System, in dem wir uns
befinden, können wir nichts erkennen bzw. erforschen, was sich
außerhalb dieses Systems befindet. Insofern ist es unmöglich, mit
wissenschaftlichen Methoden Gott zu erkennen. Gott hat sich jedoch
durch einen Menschen, der auf dieser Erde wandelte, geoffenbart. Dieser
Mensch hat den weitaus größten Einfluss auf die Weltgeschichte. Kein
anderer Mensch hat die Menschheit so geprägt und prägt sie auch heute
noch wie der Zimmermann, der vor etwa 2000 Jahre in Nazareth lebte.
Warum ist das so ? Noch kein Atheist gab mir bisher eine schlüssige
Antwort darauf. Frage einen ungebildeten Menschen, wer Tiberius,
Caligula oder Claudius waren, die in der Welt mächtigsten Zeitgenossen
des Zimmermanns ? Was wissen sie über die Kaiser ? Was wissen sie über
den Zimmermann ?
Ist es nicht merkwürdig, dass ein einfacher Zimmermann in einem
unruhigen, aus der Sicht Roms uninteressanten Randgebiet, ohne mächtige
Lobby, gehasst, verachtet, verfolgt und auf der schlimmsten Art
hingerichtet mehr Einfluss auf unser heutiges Leben hat als je ein
Mensch der gelebt hat bzw. heute noch lebt ? Dieser Jesus hat gesagt,
dass er mit dem Schöpfergott wesenseins ist. Aufgrund dieser Aussage
ist er von den Juden hingerichtet worden (die Römer haben das für die
Juden getan, den die Juden durften niemanden selbst hinrichten).
Entweder war dieser Jesus verrückt, der meinte, Gott zu sein, aber ihm
war nicht bewusst, das er nicht Gott war. Das kann aber nicht sein,
denn seine Worte prägen auch heute noch, weit über christliche Kreise
hinaus ! Seine Worte, die man im Neuen Testament nachlesen kann, sind
nicht die Worte eines Verrückten.
Oder Jesus war der größte Lügner aller Zeiten, der behauptete, Gott zu
sein, er wusste aber, dass er nicht Gott war. Dann war er aber trotzdem
verrückt, denn überall in der damaligen Welt hätte er damit durchkommen
können, bloß nicht im jüdischen Jerusalem. Außerdem wurde er für diesen
Anspruch hingerichtet, ja gekreuzigt. Ich möchte nicht gekreuzigt
werden. Also bleibt nur noch die Alternative übrig, dass Jesus Christus
der war, der er vorgab zu sein: Gottes Sohn und Herr.
Wenn nun Gott der Schöpfer ist und Jesus Christus der, in dem sich Gott
offenbart, dann ist es meines Erachtens durchaus sinnvoll, mit den
Aussagen des Herrn Jesus Christus axiomatisch umzugehen. Für Jesus
Christus waren die Schriften verbindlich, so sind sie es für seine
Nachfolger auch. Die Apostel, von denen wir die Lehre Jesu haben,
folgten Jesu Fußspuren und ließen dafür sogar ihr Leben. Saulus von
Tarsus gab seine glänzende Karriere auf, um diesen Jesus zu predigen,
dem er vor Damaskus begegnet ist. Er war verrückt, wenn er sich das
alles nur eingebildet hätte. Er hätte m.E. das Potential gehabt, dass
er ein großer Philosoph der Antike hätte werden können, wie er sowohl
in der klassischen Philosophie als auch im Judentum bewandert war. Aber
er gab das alles um Jesu willen auf.
3. Die Bibel ist Gottes Wort
Jesus und die Apostel haben sich immer wieder auf die Schriften
berufen. Sie waren für sie allgemein verbindlich. So wie ich einleitend
sagte, dass jeder Mensch an unbeweisbaren Postulaten glaubt, so glauben
wir auch an die Göttlichkeit der Bibel. Hierfür führe ich folgende
Gründe an:
3.1 Nichts, was der Mensch wirklich weiß, steht im Widerspruch zur
Bibel
Das ist ein heißes Thema, das ich höchstens am Rande anreißen kann.
Natürlich widerspricht die Evolutionslehre der Bibel, aber ich habe
bereits einige Gründe angeführt, weshalb sie für mich als Informatiker
inplausibel ist. Es ist aber meines Wissens nach kein allgemein
anerkanntes historisches bzw. naturwissenschaftliches Faktum bekannt,
was der Bibel widerspricht. Wenn es sie gab, so wurden sie in neuerer
Zeit oft revidiert. Die wissenschaftliche Erkenntnis ist im Fluss, was
heute gilt, mag morgen wieder ganz anders sein. Aber der Bibel konnte
bisher keine Falschaussage nachgewiesen werden. Es stehen sogar
Aussagen drin, die zur Zeit der Verfassung dem wissenschaftlichen Stand
weit voraus waren: Hiob 26;7 "Er spannt den Norden auf über der Leere,
hängt die Erde auf über dem Nichts". Wer meint, die Bibel lehre, das
die Erde eine Scheibe sei, der hat sie wohl nich nie richtig gelesen.
Es musste bisher aufgrund neuer archäologischer Erkenntnisse nie die
Bibel umgeschrieben werden, eher passt sich die moderne Archäologie der
Bibel an. "Erwiesene Fakten" gegen die Bibel Anfang letzten
Jahrhunderts (ich meine das 20.) wie z.B., dass Pontius Pilatus nie
existierte, lösten sich in neuerer Zeit in Luft auf, weil man doch eine
Inschrift fand, in der sein Name erwähnt wurde. Nur fiel der Mann einst
in Ungnade, weshalb man alle Spuren damals von ihm auslöschte - bis man
auf einem Stuhl in einem Amphitheater seinen Namen fand. Es war meines
Wissens nach vor 100 Jahren viel schwerer der Bibel zu glauben, weil
sie "erwiesenen Fakten" entgegenstand, als dass dies heute der Fall
ist. Die "erwiesenen Fakten" mussten revidiert werden, die Bibel musste
es nicht.
3.2 Erfüllende Prophetie
Die Bibel ist das einzige Buch mit konkreten Prophezeiungen, deren
Erfüllung überprüfbar ist. So wird das Leben Jesu von den Propheten
detailliert vorhergesagt, so hat Roger Liebi allein über Jesus über 300
sich erfüllende Prophetien gezählt. Auch sagt die Bibel die Zerstreuung
des jüdischen Volkes im Jahre 71 (Dan. 9) sowie die erneute Sammlung in
ihr ursprüngliches Land voraus. Die Erfüllung erfolgte größtenteils im
20. Jahrhundert. Es ist schon interessant, wie sich die Welt über
diesen Wüstenfleck am östlichen Mittelmeer aufregen kann, während im
Kongo Tausende hingeschlachtet werden, ohne dass ein Hahn danach kräht.
Welche atheistische Erklärung gibt es hierfür ?
Schlussfolgerung:
Ich bin mir über die Tatsache bewusst, dass ich viele Punkte nur sehr
oberflächlich anreißen konnte. Über diese Themen wurden und werden
dicke Bücher geschrieben. Meine Diskussionen mit Atheisten gingen
bisher immer "unentschieden" aus, weil sowohl der Atheist als auch ich
uns auf Grundlagen beziehen, die wir einander nicht anerkennen. Meines
Erachtens kann es aber nur eine Wahrheit geben, und diese befindet sich
außerhalb des Individuums, d.h. auch außerhalb von mir. Ich habe hier
Gründe angeführt, weshalb es durchaus sinnvoll ist, an den Gott der
Bibel zu glauben, welche Argumente haben Sie, es nicht zu tun ?
Mein Wissen ist Stückwerk und ich wäre nicht fair, wenn neue
Erkenntnisse bei mir nicht dazu führen, über Punkte neu nachzudenken.
Bevor der Mensch denkt, "glaubt" er, m.E. auch der Atheist. Wer denkt,
muss glauben, denn sonst könnte man nichts glauben als das, was man mit
den eigenen fünf Sinnen erfassen kann. Allein, dass der Mensch entgegen
dem Tier sich die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt, zeigt, dass
hinter dem Leben mehr stecken muss als Raum und Zeit.
Ich hoffe, damit einigermaßen verständlich zu sein
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Wolf