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Frage: 745

Sali HP

Hier noch eine Frage.

Röm 1,20: Denn sein unsichtbares <Wesen>, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen [A] und geschaut [a], damit sie ohne Entschuldigung seien [b];

Nun weiss ich aber, dass der Geist Erkenntnis gibt, wer und was der Herr Jesus für die Menschen ist.

Schlussfolgerung: Jeder Mensch weiss, DASS es einen Gott gibt, aber WER oder WAS es ist, diese Erkenntnis gibt der Heilige Geist. Stimmt meine Schlussfolgerung?

Gruss Michael

 


22,10,2002

Lieber Michael,

Ich denke da so ähnlich wie Du, weiß es aber auch nicht, ob Deine Schlußfolgerung in dieser Form so absolut richtig ist.

Wir können aber m.E. folgendes festhalten:

1.)

Erkenntnis Gottes, d.h. Wissen über Gott, Sein Wesen, Seine Eigenschaften etc. erhält der Mensch nur, wenn es ihm von Gott selbst geoffenbart wird. Ohne Offenbarung von Seiten Gottes wüßten wir überhaupt nichts von IHM und über IHN. Also alles Wissen über Gott ist geoffenbartes Wissen.

2.)

An jeder Offenbarung Gottes wirkt n(e) auch der Heilige Geist mit. Deshalb ist jede wahre Erkenntnis Gottes auch ein Werk des Heiligen Geistes.

3.)

Es gibt zwei grundsätzliche Offenbarungen Gottes, die uns Menschen zugänglich sind, nämlich die Schöpfung und das Wort Gottes, die Bibel. Alle zum Kennenlernen Gottes notwendigen Offenbarungen (also auch die größte aller Offenbarungen, nämlich die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, Seinem Sohn), sind in diesen beiden grundsätzlichen Offenbarungen Gottes, nämlich entweder in der Schöpfung oder in der Bibel enthalten. (Einiges davon finden wir sowohl in der Schöpfung als auch in der Bibel.)

4.)

Eine der beiden Offenbarungen, nämlich die Schöpfung, hat jeder Mensch tagtäglich vor Augen. Somit ist das aus der Schöpfung von Gott erkennbare unter den Menschen offenbar. Dennoch ist es aber so, dass wir auch bei dieser "Gottesoffenbarung" auf den Glauben angewiesen sind (Hebr. 11,3).

5.)

Auch bei der schriftlichen Offenbarung Gottes, der Bibel, ist es genau so. Wir können sie lesen, ja, sogar studieren, aber es nützt uns nichts, wenn wir das, was geschrieben steht, nicht glauben.

6.)

Allein über die Gottesoffenbarung in der Schöpfung ist es jedoch nicht möglich, in eine persönliche Beziehung zu Gott zu kommen. Hierzu brauchen wir die Informationen über z.B. die Heiligkeit Gottes und die Sündhaftigkeit des Menschen und die Erlösung in Jesus Christus etc., die wir nur in der Bibel finden.

 

Es gibt sicher noch mehr Überlegungen und Resultate zu diesem wichtigen Thema. Z.B. hörte ich kürzlich eine Auslegung zu Eph. 1,17: "dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst." Der Bruder sagte (sinngemäß): um Gott zu erkennen, brauchen wir Weisheit und Offenbarung. Ich denke, dass diese Aussage prinzipiell richtig ist. Was Eph. 1,17 aber meint, ist, dass wir vor allem den Geist der Weisheit und Offenbarung brauchen, denn die Offenbarung (en) Gottes haben wir ja bereits. Aber ohne diesen Geist verstehen wir sie nicht. Der Geist gibt uns Verständnis von dem, was uns von Gott geoffenbart ist. Der Bruder führte weiter aus, dass es seiner Meinung nach vor allem drei Quellen der Erkenntnis Gottes gäbe: das Gebet, die Bibel und das persönliche Erleben. Dem kann ich mich aber nicht anschließen, weil uns - wie oben dargelegt - nur zwei Erkenntnisquellen Gottes zur Verfügung stehen und der Geist der Weisheit und Offenbarung wird sich stets nur dieser beiden Erkenntnisquellen bedienen. Er redet nämlich nicht aus sich selbst (Joh. 16,13).

Wer das vollkommene Wort Gottes mit unseren unvollkommenen Gebeten oder gar mit unseren fragwürdigen Erlebnissen auf eine Stufe stellt, der läuft Gefahr, die Einzigartigkeit, die Allgenügsamkeit und die Autorität dieser Offenbarung Gottes zu unterwandern.

 

Gruß

Bernd G.