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Siehe auch:  
Fritz Wolf  
Charismatik PDF neu ab 07.09.02    Aufklärung,    Charismatik etc.   Pfingstbewegung  17.Charismatiker:
 

ML A                

Augsburg, den 03.11.02

Sehr geehrter Herr

lange habe ich mir überlegt, ob es überhaupt sinnvoll ist, lhen zu dem Forum Ihrer Webseite zu schreiben. Aber ich denke doch, daß es den Versuch wert ist. Um es klar zu stellen: Weder möchte ich Sie oder irgend jemanden durch meine Ausführungen verletzen oder mich gar über jemanden lustig machen, noch will ich Ihnen in irgend einer Weise die Ernsthaftigkeit Ihres Anliegens absprechen. Ich will auch kein Streitgespräch führen. Schließlich ist das, was ich Ihnen hier schreibe weder vollständig noch fehlerfrei (Das versteht sich von selbst).

Ich fange mal ganz menschlich an. Wenn ich Ihr Forum als "Weltmensch" durchlesen würde, käme ich zu folgenden Schlußfolgerungen:

1. Es geht in erster Linie um die Bibel. Nur wer das Glück hat, die Bibel richtig vermittelt zu bekommen und sich entsprechend biblisch bekehrt, kann in Kontakt zu Jesus kommen, genauer gesagt, kann errettet werden. Nur wer sodann lernt, die Bibel richtig zu verstehen und danach zu leben, kann in richtiger Beziehung zu Jesus bleiben. Wer Jesus ist und was er r mich getan hat und tut, kann ich nur auf diese Weise erfahren.

2. Während in einem Zeitraum von ca. drei Jahren vor und noch eine gewisse Zeit nach Tod und Auferstehung Jesu die Jünger/Apostel und viele andere Menschen persönlich (also geistlich, seelisch und körperlich) Jesus Christus begegnet sind und von ihm direkt bzw. durch den Heiligen Geist und dessen Gaben Heilung und Wiederherstellung in diesen Be- reichen (also geistlich, seelisch und körperlich) erlebt haben, hängt die Beziehung der Christen zu Jesus Christus heutzutage vom richtigen Erfassen der Bibel ab. Die Gaben des Heiligen Geistes gibt es nicht mehr. Der Heilige Geist wirkt jetzt hauptsächlich noch beim Hören und Lesen der Bibel.

3. Die Bibel selbst ist Gott, denn sie hat folgende göttliche Eigenschaften: , Sie ist Gottes Wort, sie ist die Wahrheit, sie ist heilig, sie ist irrtumsfrei, sie ist vollkommen, usw.

4. Die Bibel und Jesus Christus sind damit im Ergebnis eins.
5. Deshalb geht es im Christsein zuerst um die Treue zur Bibel. Diese wird gleichgesetzt der Treue zu Gott selbst. Folgerichtig ist es die wichtigste Aufgabe echter Christen, sich selbst und andere danach beurteilen zu können und müssen, ob sie die Bibel richtig verstehen und richtig wiedergeben. Das ist der Maßstab dafür, ob jemand für andere gefährlich ist, also ein Irrlehrer oder ob er ein Bruder ist.

6. Weil das richtige Verständnis der Bibel so entscheidend ist, ist innerhalb der christlichen " Wertehierarchie" die Wahrheit der höchste Wert. Diese Wahrheit ist in erster Linie als Konformität zu Glaubensinhalten zu sehen, die ausschließlich der Bibel zu entnehmen sind. Diese Wahrheit ist wichtiger als Liebe. Deshalb ist es schlimmer, wenn etwas nicht dieser Wahrheit entspricht, als wenn es lieblos ist.

7. Diese Betonung der biblischen Wahrheit führt dazu, daß viele Menschen, die diese Wahrheit nicht annehmen wollen, zu Gegnern der bibeltreuen Gläubigen werden. Dies führt zu Exklusivität. Der Gläubige wird um seiner Bibeltreue wegen verfolgt und weiß, daß nur wenige Menschen (global betrachtet) errettet werden können.

8. Der allerwichtigste Punkt für das Leben des Christen aber besteht dann darin, daß er her- ausfindet, welche Lehrer und welche Lehren nun wirklich biblisch sind. Das Problem be-

I steht darin, daß es offensichtlich massenweise Irrlehrer gibt, die einander unter Verwendung von Bibelstellen jeweils ihre eigene Rechtgläubigkeit und den Irrglauben des anderen

I beweisen. Wie kann man sich da durchfinden?

I. Nachdem ich als Weltmensch zu diesen Schlußfolgerungen gekommen wäre, müßte ich mich auch fragen, ob ich mich denn diesem "biblischen Jesus" unterstellen will und damit auch so ein "bibeltreuer Christ" werden will.

1. Zunächst müßte ich die erste Hürde nehmen und mich "biblisch" verstanden als verlorenen Sünder ansehen, der von Gott in die Hölle geworfen wird, wenn er sich nicht bekehrt; er- kennen, daß Jesus am Kreuz diese Strafe auf sich genommen hat, auferstanden ist, auf die- se Wahrheit vertrauen, mich Jesus anvertrauen und mein Leben verändern. Dieses Bild von Gott ist zumindest etwas "schwierig" (Das führe ich jetzt nicht aus).

2. Aber nicht nur das. Ich müßte gleichzeitig anfangen die Bibel zu verehren (= zum Mittelpunkt meines Glaubenslebens zu machen) und herausfinden, welchen biblischen Lehrern und Lehren ich jetzt vertrauen will. Schon als Weltmensch war mir bewußt, daß meine Art, die Realität wahrzunehmen einseitig ist, voller verdrehter Grundannahmen und daher höchst zweifelhaft. Ich hätte deshalb große Angst, auch die biblische Realität falsch wahr- zunehmen und irgendwelchen Irrlehren anheim zu fallen und vom Glauben abzufallen.

3. Aber was mir am schwersten fallen würde, wäre, daß ich nicht so wie die ersten Christen direkte Beziehungserfahrungen mit Jesus machen dürfte und könnte. Ich dürfte und könnte nicht Jesus im Gebet kindlich meine Sorgen, Nöten, Wünsche, Hoffnungen anvertrauen in der Hoffnung, daß er mir  auch direkt hörbar antwortet. Da mir die Bibel weder sagt, wen ich heiraten, noch welches Auto ich fahren, noch wo ich wohnen soll usw., wäre ich in diesen Fragen letztlich auf mich selbst zurückgeworfen und könnte keine konkrete Führung durch Gott erwarten. Ich könnte zwar versuchen, mir aus der Bibel einige Grundsätze her- aus zu arbeiten (z.B. Heirate keinen Ungläubigen, strebe nicht nach materiellem Reichtum u.a.) Dies mag meine Wahl, die ich zu treffen habe, einschränken, ist letztlich jedoch noch immer sehr fragwürdig. Denn ob ich jemand für gläubig halte und ob ich mich hinsichtlich meines Gewinnstrebens wirklich richtig einschätzen kann, bleibt zweifelhaft) Ich dürfte und könnte nicht hören, daß der Vater zu mir sagt: "Du bist mein Sohn, ich habe Dich lieb." Ich dürfte und könnte nicht hören, was mir Jesus persönlich r diesen und jenen  Menschen ans Herz legt. Ich dürfte und könnte mich nicht nach den Gaben des Heiligen Geistes ausstrecken, um Gott damit zur Auferbauung der Gemeinde zu dienen. Ich dürfte und könnte nicht mehr damit rechnen, daß als "Begleiterscheinungen" der Evangeliumsverkündung Heilungen u.a. geschehen. Ich bräuchte wieder Mittler zwischen mir und Gott

-  Bibel  und Menschen, denen ich vertrauen müßte, daß diese das Wort recht auslegen.

Nun, ich habe mich teilweise zu so einem "biblischen Jesus" bekehrt. Heute würde ich das I nicht mehr so  tun. Gott sei Dank hat Jesus Christus mich "trotzdem" angenommen, wie ich eben zu ihm kommen konnte und ist mit mir nicht stehen geblieben. Aber so einen "biblischen Jesus" würde ich heute niemanden mehr verkünden, weil ich nicht möchte, daß jemand dadurch das Gleiche durchmachen muß wie ich.

Wenn mich heute ein "Weltmensch" fragen würde, wie das mit dem christlichen Glauben ist, r möchte ich die Sache anders angehen. Zuerst einmal möchte ich innerlich Jesus bitten, mir zu zeigen, wie er diesen Menschen persönlich anspricht und auch durch mich zu diesem Menschen zu reden. So möchte ich herausfinden, was Jesus konkret wichtig ist fur diesen Menschen und was der andere eigentlich wirklich sucht, nicht um ihm nach dem Munde zu reden, sondern weil Jesus denen, die ihn gesucht haben, in ihren konkreten Lebensfragen begegnet ist (und ausgehend davon zu "neuen Ufern" geführt hat). Und dann möchte ich, wenn dafür freie Bahn ist, davon reden, daß "mein Jesus" mir die Last eines gottlosen Lebens (= Sünde), an dem ich elend zugrunde gegangen war und weiter zugrunde gegangen wäre, abgenommen hat, daß er das wirkliche, echte, fortdauernde LEBEN ist, die FREUDE, die FÜLLE, derjenige, der mich angenommen hat, so wie ich war, und bei dem ich jeden Tag so kommen kann, wie ich bin. "Mein Jesus" befähigt mich nach und nach, ohne meine menschlichen Lösungsmöglichkeiten, die im Vertrauen auf mich selbst oder auf andere Menschen oder Dinge u.a. be- gründet sind (= Sünden) zu leben und statt dessen in allen Dingen auf ihn zu vertrauen. Er befähigt mich, das mir angetane Unrecht zu vergeben, anderen Menschen ihre Schuld (die für mich viel zu schwer ist) nicht mehr "nachzutragen", sie freizusetzen von meinen Erwartun- gen, Gottes Handeln in ihrem Leben zu erbeten und zu erwarten. Ohne "meinen Jesus" bin ich traurig, ja verzweifelt, ohne Leben. Getrennt von ihm kann ich nichts tun.

Wenn dann mein" Weltmensch" in seinem Leben diese Freude u.a. nicht vermißt, dann ist das Evangelium r ihn noch keine gute Nachricht und Gott muß ihm noch zeigen, daß er "tot in in Sünden ist".

Vielleicht kann ich aber auch schon seine tief sitzende Furcht vor Gottes Gericht und sein abgründiges Mißtrauen gegenüber Gott ansprechen. Beides hat er vielleicht noch nie erkannt und sich noch nicht eingestanden. Denn das haben wir von Adam und Eva "geerbt", diese Angst i vor Gottes Zorn gepaart mit Mißtrauen vor seinen Absichten mit uns. Ob wir religiös werden, um Gott zu besänftigen, ob wir uns sonstwie ablenken oder ob wir rebellisch gegen Gott wer- den, all das sind doch nur unsere verzweifelten Versuche, mit dieser Angst und diesem Mißtrauen fertig zu werden.

Bei meiner Bekehrung war es das Schwerste für mich, wirklich zu glauben = zu vertrauen, daß Gott gerade überhaupt nicht darauf aus ist, meiner Sünden und seiner Heiligkeit wegen mich zu bestrafen und in die Hölle zu werfen, sondern daß er ganz im Gegenteil die reine Liebe ist und er mir deshalb zuruft: Es ist vollbracht! Ich habe das Problem Deiner Trennung von mir ein für allemal gelöst! Laß Dich mit mir versöhnen! Warum sollte er das tun, nach all dem, wie ich mich ihm und meinen Mitmenschen gegenüber verhalten haben? Warum sollte  Gott als Erster sich in Jesus aufmachen zu mir, Mensch werden, mir in brennender Sehnsucht I. begegnen, mich erretten, heilen wollen? Warum sollte er mich nicht wenigstens ein bißchen "zappeln" lassen? Aber das ist eben sein Wesen, bedingungslose Liebe (bedingungslos in dem Sinn, daß ich nicht irgendeine göttliche Erwartung errullen muß, damit Gott mich liebt). Diese Liebe ist nicht schwach oder anbiedernd. Immer dann, wenn ich etwas von dieser unverdien- ten Liebe Gottes erfahre, dann schmilzt mein hartes Herz, dann werde ich mir erst richtig meiner eigenen Lieblosigkeit bewußt, dann schwindet meine Angst vor Gott und meine Ehrfurcht vor ihm wächst. Gericht ist dazu da, mir zu zeigen, daß ich auf dem falschen Weg bin und mich zu motivieren, trotz meiner Angst und trotz meiner Furcht vor Gott von ihm die  Rettung aus der Not zu erwarten, so wie es der verlorene Sohn getan hat. Gericht weckt in mir aber noch keine Liebe zu Gott. Die kommt dann, wenn ich erlebe, daß er mich annimmt, stinkend und dreckig wie ich bin, ohne den geringsten Vorwurf, voll Freude, daß er mich endlich gefunden hat.

!

So hat uns Jesus den Vater im Gleichnis von dem verlorenen Sohn und in anderen Gleichnissen vor Augen gemalt. Und da Jesu Wort nicht vergeht, ist der Vater heute immer noch genau so, wie Jesus ihn beschrieben hat.

Mehr noch, so hat uns Jesus den Vater vorgelebt. Bei Zöllnern und Sündern saß er zu Tisch, was im Orient nichts anderes bedeutet als das Angebot von Freundschaft. Einem der Schlimmsten von Ihnen, Zachäus, zeigte er sein besonderes Wohlwollen darin, daß er ihn in- mitten einer riesigen Menschenmenge persönlich ansprach, und sich selbst bei ihm einlud,  bevor dieser Zachäus auch nur ein einziges Wort der Sündenerkenntnis; geschweige denn der Bitte um Vergebung über die Lippen gebracht hätte. Zachäus erfuhr eine grundlegende Lebensveränderung und konnte voll Freude über diese Liebe, die Jesus ihm erwiesen hatte, sein Verhalten ändern und begangenen Schaden wieder gut machen Das erste Wunder von Jesus bestand darin, Wasser in Wein (Alkohol!) zu verwandeln, um einem frisch verheirateten Ehe- paar aus der großen Verlegenheit zu helfen, die darin bestand, daß sie ihren Gästen keinen Wein mehr anbieten konnte. Unabhängig von der darüber hinausgehende geistlichen Bedeutung dieses Zeichens war das r das Brautpaar aber das augenfälligste Ergebnis. Es rettete ihr  gesellschaftliches Ansehen und damit den Start ihrer Ehe. Von einer stadtbekannten Hure ließ ~ er sich vor den Augen der obersten Moralapostel auf eine Weise berühren, die im Orient als t höchst anzüglich gilt. Eine auf frischer Tat ergriffene Ehebrecherin bewahrte er, bevor sie ebenfalls weder ein einziges Wort der Sündenerkenntnis; geschweige denn der Bitte um Vergebung über die Lippen gebracht hatte, vor der Steinigung und erklärte ihr, nachdem sie sich unter sein Urteil gestellt hatte, er verurteile sie ~ und bevollmächtigte sie anschließend mit den Worten: Geh hin und sündige nicht mehr. Was Jesus den Menschen sagte, hatte nämlich die Vollmacht (= die Kraft), das Leben dieser Menschen zu verändern, war also mehr als bloßes Gebot, das aus eigener Kraft erfüllt werden muß. In dieser Vollmacht heilte er Kranke,  trieb Dämonen aus und beherrschte die Kräfte der Natur. Dieser Jesus hat sich nicht verändert. Er ist der Gleiche geblieben. Ihm habe ich meine Schuld eingestanden und gebeten, seine Herrschaft über mein Leben auszuüben. Einem anderen Jesus will ich nicht nachfolgen.

Aber, um der Wahrheit die Ehre zu geben: Obwohl ich es meistens wirklich "weiß", daß Gott vertrauenswürdig ist und mich errettet hat und erretten wird, fällt es mir immer wieder schwer, in den alltäglichen Dingen auf Gottes liebevolle Fürsorge und Führung zu vertrauen. Mißtrauen kommt hoch wegen meiner Furcht, er könnte mich doch in manchen Dingen "im Stich" lassen, mir nicht durchhelfen in schwierigen Zeiten, desinteressiert sein an meinem Alltag. Heute weiß ich, daß dies Ängste und Reaktionen sind, die ich in 28 Lebensjahren ohne Jesus angenommen habe, und die jetzt liebevoll aufgedeckt und korrigiert werden. Das ist r mich Heiligung und Kampf des Glaubens.

 

Wenn mein Weltmensch mich dann nach der Rolle der Bibel fragen würde, würde ich ungefähr folgendes antworten:

Die Bibel ist ein sehr wichtiges Zeugnis dafür, wie Gott ist, wie er mit Menschen umgeht und vor allem, wer Jesus ist und was er getan hat. Insbesondere ohne die Evangelien wären wir angewiesen auf die rein mündliche Überlieferung dieser Tatsachen, was erhebliche Probleme mit sich brächte, wenngleich ich keinen Zweifel daran hätte, daß Gott "andere Mittel" (z.B. Träume u.a.) einsetzen könnte, um Menschen zu Jesus zu führen. Die Bibel macht Mut, zu Jesus zu kommen. Sie enthält für den, der den liebenden Vater durch Jesus gefunden hat, sehr wertvolle Ermahnungen und Ratschläge, wie er dieses neue Leben in Christus leben kann und warnt den Gläubigen eindringlich davor, sich jemals wieder einem anderen Herren als Jesus zu unterstellen. Die Bibelstellen, in denen es um Irrlehren geht, haben genau diesen Hintergrund. Niemand soll uns der Freiheit, die wir in Christus haben, berauben dürfen, indem er  Lehren verbreitet, die uns unter ein fremdes Joch, unter die geistliche Kontrolle falscher Lehrer und falscher Leiter bringen, die unsere Aufmerksamkeit von Christus wegziehen hin zu Menschen, die anstatt dessen Christ (= Antichrist) r uns sein wollen. Insbesondere sollen  wir Jesus nicht durch alte oder neue Gesetze, gleich welcher Art eintauschen. Darum geht es : bei den ernsten Warnungen, die besonders Paulus ausgesprochen hat. Für uns gilt das Gesetz I der Liebe. Wer in Liebe handelt, erllt "nebenbei" das Gesetz und handelt wahrhaftig.

(Wie kann man die Liebe jemals gegen die Wahrheit ausspielen, wenn sich die Liebe doch per biblischer Definition "an der Wahrheit freut."? Wenn also Gottes Liebe in mir ausgegossen ist, was habe ich dann gleichzeitig empfangen? Freude an der Wahrheit. Jesus ist die Wahrheit. Die Wahrheit ist eine Person. Die Wahrheit besteht nicht in Glaubenssätzen, in Dogmen oder in biblischen Lehren per se: "lhr forscht in den Schriften und sie zeugen von mir. Aber zu mir wollt ihr nicht kommen!")

Jesus ist das fleischgewordene "Wort Gottes". Gott selbst und sein Wort sind identisch. In Jesus können wir erkennen, wer und wie Gott, der Vater ist. Jesus Christus ist die Summe dessen, was Gott, der Vater uns von sich selbst mitteilen will. So gibt sich der unsichtbare Gott zu erkennen. Das gleiche Prinzip sehe ich auch, wenn Gott "einzelne" Worte spricht. Wenn er sagt: "Es werde Licht", dann ruft er etwas in sichtbare Existenz, was zuvor bei ihm als Plan / Idee / Vorhaben unsichtbar verborgen war. Er gibt (etwas) von sich selbst (preis), macht es sichtbar, macht es erfahrbar. Wenn Gott zu einen Menschen redet, geschieht das  Gleiche. Etwas anderes ist es, wenn das, was Gott gesagt hat, aufgeschrieben wird. Das ist I zuerst ein Zeugnis von einem konkreten Reden Gottes zu einer bestimmten Zeit, welches Veränderung / Neuschöpfung bewirkt hat. Es ist noch nicht selbst dieses Reden. Zu einem persönlichen Reden Gottes wird es dann, wenn der Heilige Geist beim Lesen der Bibel oder durch eine Predigt dieses Wort plötzlich lebendig für mich macht, direkt an mich richtet. Dann ist es r mich veränderndes, lebensspendendes Wort Gottes geworden. So habe ich es erlebt. Da- von gebe ich mein kleines persönliches Zeugnis. Deshalb halte ich es nicht für richtig, wenn von der Bibel pauschal als "Wort Gottes" gesprochen wird. Das "Wort Gottes" kann man nicht auf das reduzieren, was sich in menschlicher Sprache zwischen zwei Buchdeckeln wiedergeben läßt.

Deshalb ist die Bibel kein Selbstzweck und kein Objekt der Anbetung. Sie ist ein wichtiges "Instrument" Gottes, sein "Liebesbrief' an uns, nicht verursacht durch fleischliche Wünsche und Sehnsüchte, sondern eingehaucht durch den Heiligen Geist, der somit Menschen im Rahmen ihrer menschlichen Grenzen in ihrer Zeit in begrenzter menschlicher Sprache befähigt hat, niederzuschreiben, was IHM wichtig war und ist. Was die "menschliche Seite" der i Bibel betrifft, insbesondere bei der Frage der Übersetzung (= Übertragung) In andere

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Sprachen, erwarte ich keine Vollkommenheit oder Irrtumslosigkeit der Bibel (Die Aussage, daß die Urschriften der Bibel irrtumslos waren, ist r mich ohne praktischen Wert, weil mir solche Urschriften weder bekannt sind, noch ich diese in den jeweiligen Originalsprachen lesen und verstehen könnte). Ich erwarte, daß keiner der menschlichen Autoren der Bibel be- wußt gelogen hat oder eigenmächtige Zwecke verfolgt hat. Worauf ich aber vertraue, ist, daß Gott sich und seinen Heilsplan fehlerfrei offenbaren kann, wenn ich die Bibel in betender Haltung lese, in der Erwartung, daß der Heilige Geist mir jetzt und hier zeigt, was er mit diesen in menschliche Sprache gefaßten Wahrheiten sagen will.

Die Bibel ist also nicht Gott. Rick Joyner (dem ich keinesfalls alles glaube, was er schreibt oder sagt) hat einmal sinngemäß gesagt: "Die Bibel ist eine großartige Gabe Gottes. Wir sind jedoch nicht dazu berufen, das Buch des Herrn zu kennen, sondern den Herrn des Buches." Diese Meinung teile ich. Wenn wir die Bibel als Hilfe nutzen, Gott zu uns reden zu lassen, mehr über Jesus zu erfahren und Jesus nachzufolgen -wunderbar. Wenn wir sie an Jesu Stelle oder mit Jesus gleichsetzen -furchtbar. Es heißt im Hebräerbrief nicht, in den letzten Tagen spreche Gott zu uns durch die Bibel, sondern durch den Sohn! Gott sagt also nicht "Sola Scriptura", sondern "Solus Jesus"! Es wäre auch mehr als verwunderlich, wenn sich der le- bendige, unendliche Gott beschränken ließe auf das, was er uns zwischen zwei Buchdeckeln in menschlicher Sprache über sich und über uns mitteilt. ("Sola Scriptura" in dem Sinn, daß von den inhaltlichen Fakten her keine neuen Heilsoffenbarungen nach Abschluß des Kanons des NT für unser irdisches Leben zu erwarten sind, kann ich akzeptieren; aber es sind ja nicht die inhaltlichen Fakten der Bibel, die mich retten, sondern erst wenn mir der Heilige Geist neu offenbart, wer Jesus ist und ich persönlich erkenne, was es für mich bedeutet, ihn anzunehmen, dann kann ich wirklich glauben. Außerdem beantwortet mir "Sola Scriptura" nicht die I. Frage, wie die Schrift auszulegen ist. Schließlich kenne ich keine Denomination oder sonstige

Gemeinde, die keine "Traditionen" hätte. Das nur nebenbei bemerkt).

Das also würde ich meinem fiktiven " Weltmenschen" sagen, wenn er es wissen wollte. Daß es allein um Jesus geht, darum, wer er ist, was er getan hat und wie ich mich zu ihm stelle bzw. wie ich auf ihn reagiere und daß mir die Bibel eine große Hilfe dar ist.

Auf Ihrer Website, Herr , scheint es mir aber weniger um Jesus, dafür mehr um die Bibel und deren rechte Auslegung als solche als Maßstab rur Rechtgläubigkeit zu gehen. Deshalb müssen Sie sich auch ständig von anderen Lehren u.a. abgrenzen. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß dahinter viel Unsicherheit und Angst verborgen ist und wenig Vertrauen darin, daß der Vater durch den Heiligen Geist die Seinen bewahren kann. Insbesondere Ihre strikte Ablehnung von Erfahrungen mit Jesus und dem Heiligen Geist deutet für mich daraufhin. Ich habe auch oft den Eindruck, daß Sie erst gar nicht fragen, was der eine oder andere "Irrlehrer" mit dem meint, was er sagt und daß Sie einfach alle Charismatiker u.a. in eine Schublade stecken und nicht in der Absicht prüfen, nach dem Guten (= von Gott Kommenden) zu fragen und es zu behalten. Letztlich ist für Sie jeder verdächtig, bzw. auf dem Weg, verführt zu wer- den oder bereits verführt oder ein Irrlehrer oder schon gar nicht wiedergeboren, der von dem abweicht, was Sie rur biblisch halten. Jedenfalls drängt sich mir dieser Eindruck auf.

Nach dem, was ich oben ausgeführt habe, ist klar, daß nach meiner Glaubensüberzeugung die Kenntnis und die rechte Auslegung der Bibel die Erfahrung mit Jesus nicht ersetzt. Wenn dieser Jesus rr mich heute nicht mehr erfahrbar ist, dann ist das Christentum bestenfalls eine Religion wie jede andere, nämlich eine Ansammlung von Glaubenssätzen, die ich innerlich? r wahr halten muß und mit einer Anzahl von Regeln, die ich irgendwie mit göttlichem Beistand einhalten muß. Ich bin davon überzeugt, daß sich viele Menschen deshalb vom Christentum abwenden, weil sie keine Erfahrungen mit Gott machen. Das heißt natürlich nicht,  dass ich Manifestationen, wie sie z.B. bei dem sog. "Toronto -Segen" auftreten bzw. aufgetreten sind, einfach so als vom Heiligen Geist bewirkt betrachten muß. Das heißt auch nicht, daß ich Erfahrungen mit Jesus hinterherlaufen muß, ihnen vielleicht sogar "nachhelfen" muß oder sie zur Grundlage meiner Theologie machen soll. Das liegt mir persönlich absolut fern. Ganz im Gegenteil: Wenn mir jemand erklärt, ich müsse nach Toronto fahren oder nach Brownsville oder sonstwohin, um das Wirken des Heiligen Geistes zu erhaschen, dann macht mich das zutiefst mißtrauisch. Natürlich frage ich Jesus, wenn ich meine, eine Erfahrung mit ihm gehabt zu haben, ob es wirklich so ist. Natürlich muß ich hinterfragen, was diese Erfahrung bewirkt hat. Aber trotzdem soll und darf ich Erfahrungen mit Jesus machen.

Natürlich gibt es falsche Lehren und Irrlehrer. Natürlich gibt es Verführung. Wo es richtiges Geld gibt, da gibt es Falschgeld. Wo Menschen die Kraft Jesu erfahren, da wird der Feind versuchen, sie zu imitieren. Das steht für mich außer Frage.

Die Frage ist aber doch: Wie bewahrt Gott die Seinen? Ich glaube, daß nur unsere Nähe zum Herrn Jesus Christus uns bewahren kann. Je besser wir ihn selbst kennen, mit seiner Stimme vertraut sind, desto eher werden wir erkennen, wenn ein Fremder zu uns spricht und diesem nicht nachfolgen. Darum geht es: Jesus immer besser kennenzulernen, um zu unterscheiden, was nicht von Jesus kommt. Das ist es, was Jesus von seinen Schafen gesagt hat.

Es kann nicht darum gehen, sämtliche Irrlehren dieser Erde zu kennen, um sie dann mit Auslegungen der Bibel vergleichen und ablehnen zu können. Das ist zu aufwendig, zu kraft- und zeitraubend und zu fehlerhaft. Es funktioniert auch nicht, das übernatürliche Wunderwirken Jesu durch den Heiligen Geist für beendet zu erklären. So einfach macht es uns Gott nicht. Wir müßten nicht die Geister prüfen, wenn nur noch dämonische Geister am Werk wären (Ansonsten will ich im Moment nicht über Ihre dispentionalistische Sichtweise diskutieren).

Schließlich noch ein Letztes: Sollten Sie die Frage von Erfahrungen mit Gott als rein subjektiv in Zweifel ziehen, dann müßten Sie dies letztendlich auch bezüglich dessen tun, was Sie selbst glauben. Wenn Christen sagen, ihr Glaube gründe sich auf Tatsachen (was ich für mich auch in Anspruch nehme), dann müssen sie aber ehrlicherweise zugeben, daß dies nur zum Teil physikalisch wahrnehmbare und beweisbare Tatsachen sind. Daß Jesus gelebt hat, daß er am Kreuz gestorben ist, daß nach drei Tagen sein Grab leer aufgefunden wurde, daß die Bin- den und das Leinentuch zusammengelegt waren, daß niemand seine Leiche gefunden hat und daß diverse Menschen behauptet haben, Jesus danach wiedergesehen, mit ihm gegessen und gesprochen zu haben, sind Tatsachen, die von außen gesehen noch physikalisch wahrnehmbar und (vielleicht) noch beweisbar sind. Aber daß Jesus Christus Gottes Sohn ist, daß er tatsäch- lich von den Toten auferstanden ist, sind (bis jetzt) keine von außen gesehen physikalisch

I wahrnehmbare und beweisbare Tatsachen. Daß das, was darüber in den Evangelien u. a. steht, wahre Tatsache, wird dem einzelnen Menschen (also dem einzelnen Subjekt) durch den Heiligen Geist offenbart. Es sind also geistliche Tatsachen und Wahrheiten, für die eine physikalische Wahrscheinlichkeit bestehen mag, die ich aber letztlich nicht beweisen kann, sondern glauben muß. Und auch der Gedanke, daß dies wahr sei, weil es in der Bibel steht, hilft nicht weiter, weil die Aussage, daß die Bibel wahr ist, auch erst einmal subjektiv (= persönlich) geglaubt bzw. durch den Heiligen Geist offenbart werden muß.

Und damit betreten wir den Raum der ausschließlich subjektiv erfahrenen Realität. Gott ist offensichtlich nicht daran interessiert, jedermann hieb- und stichfeste Beweise über seine Existenz und sein Wesen zu geben. Er gibt sich mit fehlbaren Menschen ab und läßt sich darauf ein diesen Menschen sich selbst zu offenbaren. Und an diesem "Problem" komme ich mit

,

dem Hinweis auf die Wahrheit und Irrtumslosigkeit der Bibel nicht vorbei.

 

Wenn also jemand behauptet, er habe dies oder jenes mit Gott erlebt, dann ist das grundsätz- lich nicht "objektiv" hinterfragbar. Das heißt natürlich nicht, daß ich Gott nicht darum bitten kann, mir die Gabe der Unterscheidung der Geister zu geben, daß ich nicht nach der Frucht dieses Erlebnisses fragen kann, daß ich das, was derjenige als Handeln Gottes beschreibt, nicht mit dem in der Bibel bezeugten Handeln Gottes vergleichen darf und letztlich nicht zu dem Schluß kommen darf, daß ich dem anderen nicht glaube, daß jenes Erlebnis tatsächlich göttlichen Ursprungs war. Wenn das, was der andere erlebt haben will, mich persönlich be- trifft, es mein Denken, Handeln oder Unterlassen beeinflussen soll, habe ich natürlich die Pflicht und die Freiheit, dies zu prüfen und Gott darum zu bitten, mir dies zu bestätigen.

Und trotzdem bleibt ein "Restrisiko". Beziehungen sind nie ohne Gefahren, Mißverständnisse und Wagnisse. Nur statische Beziehungen, wo jeder neben dem anderen her lebt, in denen die Leidenschaft für den anderen erloschen ist, Freude und Spontaneität nicht mehr aufkommt, die Erfüllung von Regeln und Erwartungen das Miteinander bestimmt, sind scheinbar sicher. Die- se Art von Sicherheit hat einen hohen Preis. Sie ist lieblos und ohne Leben und man kennt sich gar nicht. Jesus hat vor so einer Art von Beziehung gewarnt, als er sagte, daß manche sagen würden, was sie alles in seinem Namen getan hätten und er habe sie nicht gekannt. Das bezog sich nicht nur auf Wundertäter, sondern auch auf die Pharisäer, die in den Schriften zwar forschen, aber nicht zu ihm kommen wollen und ihn deshalb auch nicht kennen können. Leidenschaftliche Beziehung zu Jesus hingegen ist nicht fehlerfrei, aber extrem erfüllend. Sie ist nie langweilig und von Regeln geprägt. Sie beinhaltet Geben und Nehmen, Freude und Trauer, Angst, den Geliebten zu verlieren, Hingabe und Romantik. Sie ist das, wonach sich Gott sehnt und wozu wir erschaffen sind. Das alles kann man im Hohelied des Salomon nachlesen.

Lieber Herr ., in eine solche Beziehung zu Jesus tiefer hineinzuwachsen, das wünsche ich llmen und mir. Vielleicht war meine Kritik an lhnen überzogen oder ich habe mich über Sie getäuscht. Um das herauszufinden, habe ich am Schluß noch ein paar Fragen an Sie. Diese Fragen brauchen Sie trotzdem nicht im Forum oder sonstwie Menschen gegenüber beantworten.

1. Was ist der Inhalt des Evangeliums, das sie predigen? Ist es von der Kraft Gottes geprägt?

2. Sind die Freude am Herrn, Freundlichkeit und Sanftmut gegenüber jedermann und übernatürliche Liebe r diejenigen, die sie natürlicherweise nicht lieben können, Kennzeichen Ihres Wesens?

3. Fühlen sich Menschen zu Ihnen  hingezogen, weil sie etwas von der Barmherzigkeit Jesu r die Verlorenen ausstrahlen? Sind das gerade solche Menschen, die ganz offensichtlich in Sünde leben?

4. Hat Gott Sie speziell berufen, Irrlehren und Irrlehrer aufzudecken oder meinen Sie, daß dies die Aufgabe eines jeden Christen ist?

Ich hätte noch mehr Fragen, aber dabei lasse ich es erstmal bewenden. Ich würde mich freuen, wenn Sie dieses Schreiben im Forum zur Diskussion veröffentlichen würden.

Mit freundlichen Grüssen

 

A


7.11.02

Lieber Claus

Ich kommentiere einige deiner Aussagen.

<<Es geht in erster Linie um die Bibel.<<

Jein. Es geht in erster Linie um Jesus. Aber die Bibel ist Gottes Wort, Jesu Wort an die Menschen. Wie will jemand sonst wissen, was den Jesu Worte sind, als wenn er die Bibel, Jesu Wort selbst liest? Darum ist die Bibel so wichtig.

<<Die Bibel selbst ist Gott, denn sie hat folgende göttliche Eigenschaften<<

Nein, die Bibel ist nicht Gott im Sinne von man kann das Buch verehren. Jesus ist Gott, und die Bibel ist ein Teil von Gott. Sie ist nicht ALLES was Gott auch ist. Aber die Worte, also die Informationen, die in der Bibel stecken, das ist Gottes Wort und laut Joh1 auch Gott selbst.

<<Die Bibel und Jesus Christus sind damit im Ergebnis eins<<

Nein. Siehe oben.

<<Deshalb geht es im Christsein zuerst um die Treue zur Bibel<<

Nein, um die Treue zu Jesus! Wenn du einen guten Kollegen hast und der dir einen Brief schickt, dann ist das wie mit der Bibel. Wenn du ihm treu sein willst, dann machst du doch das, was er dir geschrieben hat (nehmen wir an, er will es so). Also wenn ein Mensch Jesus treu sein will, dann hat automatisch die Bibel einen sehr hohen Stellenwert.

<<Das ist der Maßstab dafür, ob jemand für andere gefährlich ist, also ein Irrlehrer oder ob er ein Bruder ist. <<

Nun, das zu beantworten ist sehr schwierig. Wer ein Bruder ist, weiss NUR Jesus. Aber es steht auch an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen und genauso ist es doch komisch, wenn ein Bruder Jesus treu sein will, aber die Bibel so auslegt wie es ihm passt (siehe Beispiel).

<<Diese Wahrheit ist wichtiger als Liebe<<

Nein! Man darf das eine nicht gegen das andere ausspielen!

<<Diese Betonung der biblischen Wahrheit führt dazu, daß viele Menschen, die diese Wahr heit nicht annehmen wollen, zu Gegnern der bibeltreuen Gläubigen werden. <<

Nur bleibt hier die Frage, wer zum Gegner wird? Wird ein Christ zum Gegner weil er gläubig ist, also hat DER WELTMENSCH ein Problem damit und nicht der Christ, oder hat der CHRIST EIN PROBLEM mit dem Weltmensch, also geht die Aktivität vom Christ aus? Oder vielleicht beides?

 

<<Der allerwichtigste Punkt für das Leben des Christen aber besteht dann darin, daß er her- ausfindet, welche Lehrer und welche Lehren nun wirklich biblisch sind. <<

Nein, sicher nicht! Aber das prüfen und herausfinden ist ein untergeordneter Bestandteil des Christenlebens. Es gehört dazu, ist lange aber nicht das Wichtigste.

<<Zunächst müßte ich die erste Hürde nehmen und mich "biblisch" verstanden als verlorenen Sünder ansehen,<<

Nein, zuerst kommt der Heilige Geist zum Zug. Der Mensch macht eigentlich beim ganzen Vorgang recht wenig, es arbeitet vor allem der Heilige Geist.

<<ich müßte gleichzeitig anfangen die Bibel zu verehren <<

Nicht verehren. So wie etwa die Heiligenverehrung der Katholiken. Nein sicher nicht. Nur lesen. Jesus soll man ehren, nicht sein Wort.

<< Ich hätte deshalb große Angst, auch die biblische Realität falsch wahr- <<

Nun, wenn sich ein Mensch bekehrt und er dadurch wiedergeboren wird, dann gibt der Geist Heilsgewissheit.

<<Aber was mir am schwersten fallen würde, wäre, daß ich nicht so wie die ersten Christen direkte Beziehungserfahrungen mit Jesus machen dürfte und könnte. Ich dürfte und könnte nicht Jesus im Gebet kindlich meine Sorgen, Nöten, Wünsche, Hoffnungen anvertrauen in der Hoffnung, daß er mir !!!fh direkt hörbar antwortet. Da mir die Bibel weder sagt, wen ich heiraten, noch welches Auto ich fahren, noch wo ich wohnen soll usw., wäre ich in diesen Fragen letztlich auf mich selbst zurückgeworfen und könnte keine konkrete Führung durch Gott erwarten. <<

Nun. Wenn du wiedergeboren wurdest (passiv, der Geist machts) dann nicht der Heilige Geist in dir Wohnung. Daher hast du dann in dir selbst einen direkten Draht zu Gott (darum musst du dann nicht mehr zu einem Pfarrer, damit du in Kontakt mit Gott treten kannst). Nicht DU SELBST bist dann Gott, aber Gott wohnt in dir. Dabei bist du noch lange nicht perfekt (du sündigst noch), aber du bist VOR Gott perfekt, weil du sein Kind wurdest und er deine Sünden zudeckt. Merke, sie sind noch da, aber Gott sieht sie nicht mehr. Und konkrete Antworten bekommst du dadurch schon von Gott. Aber nicht immer postwendend. Aber glaub mir, Gott gibt dir nie zu spät eine Antwort. Alles ist von Gott aus darauf angelegt, dass ein Mensch lernt. Und das kann auch bedeuten, dass Jesus den Menschen warten lässt und der sich gedulden muss.

<<Denn ob ich jemand für gläubig halte<<

Nun, entweder sagt die Bibel etwas darüber aus an dem du dich festhalten kannst, oder nicht. Die Bibel sagt da schon einiges, es ist nur die Frage, ob man die Bibel selbst als wahr, perfekt und von Gott bestimmt annimmt. Entweder ist alles darin war, oder etwas falsch. Wenn aber etwas falsch ist, dann ist die Frage, was ist falsch? Und jetzt gibts Unsicherheit. Du siehst, entweder wahr oder falsch.

<<ich dürfte und könnte nicht hören, daß der Vater zu mir sagt: "Du bist mein Sohn, ich habe Dich lieb." Ich dürfte und könnte nicht hören, was mir Jesus persönlich für diesen und jenen Menschen ans Herz legt.<<

Du hörst es nicht mit deinen fleischlichen Ohren aber in und damit deinem Herzen.

<< Bibel  und Menschen, denen ich vertrauen müßte, daß diese das Wort recht auslegen. <<

Also, wie willst du sonst diesen Jesus kennenlernen und wissen was er will. Nehmen wir an, die Bibel hat es nie gegeben. Nun dann wüssten wir nichts von einem Jesus. Und zudem hilft der Heilige Geist jedem Gläubigen, die Bibel zu verstehen. Die Frage ist nur, will das der Gläubige auch und will er sich dadurch korrigieren lassen?

Dies einmal zu deinem Mail.

Vielleicht später mehr.

Gruss Michael