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Frage 841     

Lieber Hans Peter

Du hast mir empfohlen, etwas zusammenzusuchen über "Kol 1:24 Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleische, was noch rückständig ist von den Drangsalen des Christus für seinen Leib, das ist die Versammlung."

Von H.C. Voorhoeve habe ich auf der Homepage von Martin Arhelger   Martin Arhelgers Site. Christliche Lehre Info zu hebräisch und griechisch.  die folgende Auslegung gefunden:

Die Verkündigung der Lehre hinsichtlich der Ekklesia, Versammlung, brachte dem Apostel allerlei Verfolgung und Leiden, die ihm in besonderer Weise die Juden zufügten. Doch fern davon, hierdurch niedergeschlagen zu sein, schreibt der Apostel: "Ich freue mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleische, was noch rückständig ist von den Drangsalen des Christus für Seinen Leib, das ist die Versammlung" (V. 24). Christus hatte gelitten aus Liebe für die Gemeinde. Bei Paulus ist aber natürlich keine Rede vom stellvertretenden, sühnenden Leiden, denn hierin kann niemand Christus nachfolgen, sondern er spricht von der Liebe, die den Herrn trieb, um unsertwillen Leiden auf sich zu nehmen. Von diesem Gesichtspunkt aus das Leiden des Christus betrachtend, kann der Apostel, und können wir, wenn auch nur in geringem Masse, an den Leiden für seinen Leib - die Gemeinde - teilhaben. Wenn Jesus die Stelle des Messias nach den Gedanken der Menschen hätte einnehmen wollen, dann wäre Er von den "Seinigen" gut empfangen worden; aber da Er aus Liebe zur Versammlung sich selber hingab, waren Schmach und Leiden Sein Teil. Hätte Paulus die Beschneidung gepredigt, dann wäre das Ärgernis des Kreuzes beseitigt gewesen und der Mensch im Fleische hätte an solchem Gottesdienst Wohlgefallen gehabt. Dass nun aber Gott Seine Gnade auch auf die Heiden erstreckt, und nach Seinem Ratschluss die Gemeinde, den Leib des Christus, bildet, worin weder Jude noch Heide gilt, das kann der Jude nicht ertragen. Es ist ihm unerträglich, völlig zur Seite gestellt zu werden und mitsamt seinem Gottesdienst, dessen der religiöse Mensch sich so sehr rühmt, verworfen zu werden. Gerade dies hatte die Predigt des Apostels Paulus zum Gegenstand; daher die Feindschaft der Juden, wie wir sie während der ganzen Wirksamkeit des Apostels Paulus immer wieder sehen müssen. Da nun Paulus sich durch nichts - weder durch Verfolgung, noch durch Leiden, noch durch Gefängnis oder Geisselung - zurückhalten liess, der Gemeinde das Wort der Wahrheit zu predigen, konnte er mit Recht sagen, dass er in seinem Fleisch ergänze, was noch mangelte an den Leiden des Christus für die Versammlung. Gleichwie Christus aus Liebe zu Seiner Versammlung gelitten hat, so litt auch Paulus aus Liebe zu ihr. Die Liebe zur Gemeinde drängte den Apostel die ihm offenbarten herrlichen Wahrheiten überall mitzuteilen; und die Folgen davon waren Leiden und Verfolgungen; somit litt er, in diesem Sinn, gleichwie Christus für die Gemeinde.

Zudem fand ich Antworten in den Handreichungen Band 3 1915 Seiten 191 -196, vor allem Antwort C und die Anmerkung des Herausgebers erachte ich als hilfreich. Weniger glücklich bin ich über die Auslegung von Werner de Boor (Wuppertaler Studienbibel) wo ich lese: "Hier darf der Apostel gleichsam "Schulden abtragen" stellvertretend für die Gemeinde." Ich habe nicht alles von de Boor gelesen und vielleicht verstehe ich ihn auch falsch. Er schreibt andererseits aber auch: "Dieses Leiden des Christus (er meint den HErrn) hat Paulus uns eben mächtig vor Augen gestellt. Daran "fehlt" wahrlich nichts mehr! Und niemand könnte "stellvertretend erfüllen", wenn Er, der grosse Jesus, der geliebte Sohn, der Erstgeborene aller Schöpfung, noch etwas versäumt hätte."

Vielleicht ist es etwas, was Dir dienlich ist. Andererseits fühle ich mich nicht berufen, das Gefundene auch noch in meine Worte umzuschreiben. Das Original ist besser.

Herzlich grüsst

Kurt