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Frage 874

Lieber Bruder ,

vor Tagen habe wir miteinander telefoniert. Ich wüßte gerne, warum Iwan Panin als Schwindler bezeichnet wird und wie seine Forschungen auf dem Gebiet der Bibelzahlen widerlegt werden konnten. Er wird in Ihren Internetseiten als  Allversöhner bezeichnet, von anderen als nicht wiedergeboren. Welcher Mensch kann das von einem anderen sagen?

Allversöhner, die ich persönlich kennen gelernt habe, waren ernste bibelgläubige  Leute mit hoher Bibelkenntnis und auch wenn sie an eine Irrlehre glauben, sind sie doch keine Schwindler und Betrüger im strafrechtlichen Sinne. Wenn Sie Info. Material haben, danke ich Ihnen jetzt schon für die Zusendung. Noch eine andere Frage: Vor Jahren gab es eine Gruppe von Christen in der Nähe  von Stuttgart, die das Weltbild der Bibel als Hohlwelt verstanden und auch ein Modell gebaut hatten. Einer der Geschwister hieß auch Diehl und war m. W. Lehrer von Beruf. Ist Ihnen darüber etwas bekannt?

Gottes Segen

Mit freundlichen Grüßen

Manfred D.


Lieber Manfred

Hohlkugel. Ja ich sammle Verrücktes darum habe ich deren Website downgeloadet. Wenn Sie möchten, sende ich Ihnen diese gratis als CD.

Allversöhner sind nicht wiedergeboren, da sie den Herrn Jesus zum Lügner machen.  Die Innewohnung von Gottes Geist würde dies verhindern. Bildung sagt gar nichts. In den nächsten Tagen scanne ich den Artikel Im Bebeltext verborgene Zahlenkombinationen als Beweis der göttlichen Inspiration? von Dr. Heinrich und Peter von Siebenthal ein.

In IHM

Hans Peter


 

www.sthbasel.ch

 

"Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus FUNDAMENTUM 4/1980 und 1/1981, der Zeitschrift der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel (STH), Mühlestiegrain 50, CH-4125 Riehen, Tel. +41 61 641 11 88."

 

Panin Teil 1  doc    Panin Teil 2    doc    Panin Teil  3   doc

 

 

"Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus FUNDAMENTUM 4/1980 und 1/1981, der Zeitschrift der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel (STH), Mühlestiegrain 50, CH-4125 Riehen, Tel. +41 61 641 11 88."

 

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre STH Basel

Wolfgang v. Ungern-Sternberg
Assistent

http://www.sthbasel.ch/

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 TEIL 1:    

 

Verborgene Zahlenkombinationen.                               35

Herr Peter von SiebenthaI (geb. 1947) hat Mathematik studiert. Er arbeitet gegenwärtig (1981) als Assistent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Vor allem Abschnitt 2.2 des nachfolgenden Aufsatzes stammt von ihm. Sein Bruder Heinrich (geb. 1945), Dr. phiI., hat u. a. die biblischen Ursprachen studiert, die er auch als vollamtliche Lehrkraft an der Freien Evangelisch-Theologischen Akademie Basel unterrichtet. Die beiden Brüder haben in der Kindheit die Bibel als Gottes Wort kennen und lieben gelernt.

Im Bibeltext verborgene

Zahlenkombinationen als Beweis der göttlichen Inspiration? *

Zu K. G. Sabiers, «Erstaunliche neue Entdeckungen»   (Schwelm 1975)   (8) 

 

 

Dr. Heinrich und Peter von Siebenthai CH

Vorwort

In verschiedenen Zuschriften ist das Rektorat der FETA seit einiger Zeit auf folgendes Werk aufmerksam gemacht und um Stellungnahme gebeten worden:

Karl G. Sabiers, M. A., -Erstaunliche neue Entdeckungen, Wissenschaft beweist: Die Bibel ist wörtlich von GOTT inspiriert», 163 Seiten, Paperback (Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen, 8. durchgesehene Auflage, 1975, Heijkoop- Verlag, 0-5830 Schwelm, Postfach 303).

Sabiers geht bei seinem Beweis der göttlichen Inspiration vom ursprachlichen Bibeltext aus und bedient sich mathematischer Argumente. Das Rektorat der FETA ist daher mit der Bitte an die Verfasser gelangt, sie möchten das Buch aus der Sicht des Philologen und des Mathematikers in allgemein verständlicher Sprache rezensieren.

Der Aufsatz ist wie folgt gegliedert: 1 Vorstellung von Sabiers' Buch

1.0 Karl G. Sabiers und Iwan Panin .1.1 Was behauptet Sabiers?

1.2 Wie beweist Sabiers seine Behauptungen? 1.2.1 Die Tatsachen 1.2.1.1 Die Zahl 7

1 :2.1.2 Die -Gruppen»

1.2.1.3 Der -Zahlenwert»

 

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* Der erste Teil dieses Artikels ist bereits in «Bibel und

Gemeinde» 79 (3/1979) erschienen. Da er auf großes Interesse

gestoßen ist, wird er aufgrund der ausdrücklichen Genehmigung

durch die beiden Copyright-Inhaber H. und P. von Siebenthai in

FUNDAMENT veröffentlicht. Der Fortsetzungsteil erscheint in

FUNDAMENT 1/1981. 

 

S. 36  ...................................................................

                              H. u. P. von Siebenthai

1.2.1.4 Beispiele
1.2.2. Sabiers' Erklärung der Tatsachen '
1.2.2.1 Sabiers' Beweis der göttlichen Inspiration

1.2.2.2 Die Echtheit umstrittener Bibelteile
1 .2.2.3 Die richtigen Lesarten biblischer Bücher
1.2.2.4 Die richtige Anzahl der biblischen Bücher

1.2.2.5 Die richtige Reihenfolge der biblischen Bücher
1.2.2.6 Die richtige Reihenfolge biblischer Ereignisse

 

2 Prüfung von Sabiers' Buch

 

2.0 Vorbemerkungen
2.1 Prüfung aus philologischer und allgemeiner Sicht
2.1.1 Was ist von Sabiers' Behauptungen zu halten?
2.1.2 Ist Sabiers' Beweisführung annehmbar?
2.1.2.1 Die Tatsachen
2.1.2.2 Die Erklärung der Tatsachen
2.1 2.2 Prüfung aus der Sicht des Mathematikers
2.2.1 Die «erstaunlichen» Tatsachen
2.2.2 Sabiers' «wissenschaftlicher» Beweis;

 

 

3 Schlussfolgerungen

 

1.0 Karl G. Sabiers und Iwan Panin '

Das aufsehenerregende Buch des Amerikaners Karl G. Sabiers kam dem Vernehmen nach  (1) ursprünglich zirka 1942 unter dem Titel
«Astonishing New Discoveries: Thousands of Amazing Facts Discovered Beneath the Very Surface of the Bible Text» heraus  (2.)
 Die darin gebotenen «erstaunlichen neuen Entdeckungen» gehen nicht auf Sabiers selbst zurück, sondern auf seinen verehrten  (3) Lehrer Dr. Iwan Panin.



Nach Sabiers' eigenen Worten (S.156 f.) stellte ihm Panin während zweieinhalb

 

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(1)     O. T. Allis Bible Numerics, Chicago: Moody Press 1944 (Nachdruck: Nutley, N. J.: Presbyterian and Reformed Publishing Co. 1974) -eine frühe bibeltreue Besprechung von: Sabiers' Buch, die auch anregend auf den vorliegenden Aufsatz gewirkt hat -, S. 5 «A couple of years ago ...published ...».  Wie Allis auch erwähnt, bezeichnet Sabiers sich ' als «Author, Lecturer, World Traveler» «<Autor, Dozent, Weltreisender»). Sabiers war mit der Freikirche «The International Church of the Foursquare Gospel» (Angelus Temple, C Los Angeles) verbunden, so auch Robertson (Robertson Publishing Co. of Los Angeles), i der Drucker der Originalausgabe.

(2)      An Dieser Stelle sei Herrn R. Möller, Assistent an der FETA, für seine gewissenhafte kritische Durchsicht des Manuskriptes gedankt, die zu wertvollen Verbesserungen geführt hat.

2 Den Rezensenten stand diese Originalausgabe leider nicht zur Verfügung. Es wird im  folgenden ausschließlich auf die eingangs erwähnte deutsche Ausgabe Bezug genommen.

3 Die Kontakte mit Panin waren für Sabiers «ein großes Vorrecht)" «ein solcher Segen, daß es sich nicht in Worten ausdrücken läßt» (S. 157). Er nennt Panin ein «mathematisches Genie» (S. 122) mit einem «Platz unter den größten und bedeutendsten Menschen der Weltgeschichte» (S. 123).

 

Verborgene Zahlenkombinationen. ................................................................................37

 

 

 

Jahren sein gesamtes Material zum Studium zur Verfügung und erlaubte ihm, seine Entdeckungen «allen Christen zugänglich zu machen" (S.157).

Wer war Iwan Panin? Er (4)  wurde am 12.12.1855 in Rußland geboren, studierte einige Jahre in Deutschland, dann in den USA (Harvard University), sein Fachgebiet: Literaturwissenschaft. Durch seine vielbeachteten Vortragsreisen über Carlyle, Emerson, Tolstoi, russische Literatur usw. sowie seine publizistische Tätigkeit wurde er u. a. als scharfer Gegner des Christentums bekannt. Seine Bekehrung -wohl in den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts -sorgte deshalb für Schlagzeilen. Ins Jahr 1890 fällt der Anfang seiner Entdeckungen: Im Zusammenhang mit dem Studium von Joh. 1, 1 stellte er den Gebrauch des griechischen Wortes theos «<Gott.,) mit Artikel dem ohne Artikel in Spalten gegenüber. Als er die Anzahl der Vorkommen in den beiden Spalten verglich, habe er eine verblüffende zahlenmäßige Verwandtschaft zwischen den bei den Ergebnissen festgestellt (S. 125). Dies habe Panin zu weiteren Untersuchungen geführt, welchen er dann fünfzig Jahre (<täglich zwölf bis achtzehn Stunden", S. 122) widmete, zuletzt auf einer kleinen Farm in Aldershot, Ontario, Kanada 5. Die Ergebnisse dieser «Wissenschaft der Zahlensysteme in der Bibel" (englisch «Bible Numerics,,) sind es nun, die Sabiers auswahlsweise als «erstaunliche neue Entdeckungen" vorstellt.

Panin hinterließ (er ist am 30.10.1942 verstorben (6) ein 40000 Seiten umfassendes Werk. Dazu zählen Spezialwörterbücher und -konkordanzen 7 - die besten erhältlichen waren für seine Zwecke nicht genau genug -und andere Hilfsmittel. Diese stellte er in den ersten acht Jahren als Grundlage seiner eigentlichen Untersuchungen zusammen. Seine bekanntesten, heute noch erhältlichen, Veröffentlichungen sind seine Spezial-Ausgabe des griechischen Neuen Testamentes, die, wie er sagt, den reinen Urtext enthalte

(vgl. 1.2.2.3 sowie

2.1.2.2)

 und eine NT - Übersetzung ins Englische (8). Beide Bücher sind mit einer englischsprachigen Einleitung in Panins Methodik versehen (9.) Ein durch Panin bekehrter Atheist, Albert Nobell (nicht mit Alfred Nobel der Nobelpreisstiftung zu verwechseln!), gründete dem Vernehmen nach (10) eine Stiftung, deren Vermögen von 10 000 Dollar für die Veröffentlichung von Panins Werk eingesetzt werden sollte. Von dieser «Nobell Research Foundation" stammt das Vorwort zu Sabiers' Buch (S. 3).

 

 

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4 Siehe Sabiers Buch vor allem Kapitel 9 (S. 122 ff.).

5 O. T. Allis, a.a.O. S. 5, Sabiers, a.a.O. S. 126.

6 Gemäß einer Mitteilung von Or. E. Bolliger, Bern, vom 26.3.1980.

7 Sabiers bietet auf S. 132 ff. Probeseiten daraus.

8 Numeric Greek New Testament (1. Auflage 1934; Nachdruck 1966), The Numeric English New Testament (1. Auflage 1914; 2. Auflage 1935; Nachdruck 1945 und 1954), offenbar erhältlich beim Heijkoop-Verlag, 0-583 Schwelm, Postfach 303.

 

9 Vergleiche zwischen diesen Einleitungen und Sabiers' Veröffentlichung zeigen, daß Sabiers ein treuer Schüler Panins ist und dessen Entdeckungen im Sinne seines Lehrers darstellt und auswertet.

10 O. T. Allis, a.a.O. S. 5, Anm. 2. :


 

 

38 ------------------------------------------------------------------H. u. P. von SiebenthaI

 

1.1 Was behauptet Sabiers?     (11)

Sabiers sagt, Panins Wissenschaft der Zahlensysteme in der Bibel  („Bible Numerics“) mit deren neuentdeckten erstaunlichen Tatsachen biete sechs schlüssige mathematisch-wissenschaftliche Hauptergebnisse 12 (vgl. auch

1.2.2.1-6):

1. den wissenschaftlichen Beweis für die wörtliche göttliche Inspiration der Bbel, wie sie sie selbst für sich bezeugt (S. 52 ff., 110);

2. den Echtheitserweis umstrittener Bibelteile (S. 72 ff.,111);

3. die richtigen Lesarten unter den zahlreichen kleineren Varianten, die sich in den Grundtextabschriften befinden, und damit den reinen Urtext (8. 90 ff., 111);

4. die richtige Anzahl der biblischen Bücher (8.112 f.);

5. die richtige Reihenfolge der biblischen Bücher (S.113 ff.);

6. die richtige zeitliche Reihenfolge biblischer Ereignisse (8.116 f.).

 

1.2 Wie beweist Sabiers seine Behauptungen?

 

Einerseits führt er uns verschiedene «zahlenmäßige)) Tatsachen vor, die aus dem ursprachlichen Bibeltext gewonnen werden (siehe 1.2.1). Dann zeigt er andererseits, wie diese Tatsachen im 8inne Panins zu erklären sind (siehe 1.2.2).

 

1.2.1 Die Tatsachen

 

1.2. 1. 1 Die Zahl 7

 

Bei Sabiers' bzw. Pan ins «zahlenmäßigen) Tatsachen spielt die Zahl 7 eine zentrale Rolle. Er entnimmt dem Bibeltext auf verschiedene Weise Summen, die durch 7 teilbar sind und deshalb besondere Aufmerksamkeit verdienen. Dabei

 

 

 

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11 Sabiers' Buch ist wie folgt gegliedert: Vorworte

Erstes Kapitel: Um was handelt es sich?

Zweites Kapitel: Welches sind die neuentdeckten Tatsachen?

Drittes Kapitel: Beispiele von Tatsachen, die unter der Oberfläche des ersten Verses des Alten Testamentes und in den ersten Kapiteln des Neuen Testamentes verborgen liegen Viertes Kapitel: Abgekürzte Beispiele von Tatsachen, die unter der Oberfläche des Markusevangeliums entdeckt wurden

Fünftes Kapitel: Eine andere Art, in der die neuentdeckten Tatsachen unter der Oberfläche des Original-Bibeltextes gefunden werden

Sechstes Kapitel: Wie beweisen die neuentdeckten Tatsachen wissenschaftlich, daß die Bibel ein übernatürliches, von Gott inspiriertes und von Gott gegebenes Buch ist? Siebentes Kapitel: Zwei überaus wichtige Fragen sind durch die neuentdeckten Tatsachen endgültig geklärt

Achtes Kapitel: Vier weitere außerordentlich wichtige Fragen sind durch die neuentdeckten Tatsachen endgültig geklärt

Neuntes Kapitel: Wer entdeckte diese Tatsachen? Wie und wann wurden sie ermittelt? Warum wurden sie erst jetzt aufgefunden?

Zehntes Kapitel: Welche Bedeutung haben die neuentdeckten Tatsachen für uns? Schlußwort der deutschen Ausgabe

12 Die Wissenschaftlichkeit der Ergebnisse wird an zahlreichen Stellen hervorgehoben, so z. B. auf S. 7: «Diese neuentdeckten Tatsachen befähigen uns zu der Erkenntnis, daß wir eine wissenschaftlich exakte Beweisführung vor Augen haben. .." und ähnlich auf S. 11,18,25,32,43,50,68,90,106,110 ff., usw.

 

Verborgene Zahlenkombinationen. .............................................................39

 

stützt er sich auf das zahlreiche Vorkommen der Siebenzahl in bedeutsamen Zusammenhängen der Bibel (S.16 f.)    (13)

 

1.2. 1.2 Die «Gruppen»

 

Bei den "geheimnisvollen» "zahlenmäßigen,) Tatsachen, die "unter der Oberfläche des Textes des hebräischen Alten und des griechischen Neuen Testaments» «zu Tausenden» "verborgen liegen» -von Lesern des ursprachlichen Textes übersehen (S. 7, 12, 17, 129 u. a.) -handelt es sich vornehmlich um solche durch 7 teilbare Summen. In der deutschen Ausgabe von Sabiers' Buch werden sie "Gruppen» genannt (englisches Original wohl "features», vgl. Panins NT-Ausgaben). " Wie ist Panin zu diesen "Gruppen» gekommen? Er nahm sich einen bestimm- ~ ten Bibelteil vor, einen Vers, einen Abschnitt, ein Kapitel, ein BucIJ, eine Büchergruppe oder die ganze Bibel. Dann zählte er nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählte Wörter 14 oder Buchstaben 15 oder beides. Auch konnte er für aus- gewählte Wörter oder Buchstaben oder für beides den sogenannten "Zahlen- wert» -siehe nachfolgende Erklärung -ausrechnen 16. Je nach Gesichtspunkt, nach welchem Panin Wörter oder Buchstaben auswählte, entstanden andere Gruppen 17. Die meisten 18 von Sabiers erwähnten Gruppen lassen sich jedoch sinnvoll in vier Klassen ordnen (aus 2.2.1 übernommen):

Bei den Gruppen eines bestimmten Textes kann es sich vornehmlich handeln (Klasse 1) um den "Zahlenwert» eines oder mehrerer bestimmter Wörter („Wortmenge“), siehe 2.2.1),

(Klasse 2) um den "Zahlenwert» eines oder mehrerer bestimmter Buchstaben «<Buchstabenmenge», siehe 2.2.1),

(Klasse 3) um die Anzahl bestimmter Buchstaben ("Buchstaben menge,,) oder (Klasse 4) um die Anzahl bestimmter Wörter ("Wortmenge“)

 

1.2.1.3 Der «Zahlenwert»

 

Was ist mit "Zahlenwert» gemeint? Mit griechischen Buchstaben konnte man zur Zeit der Abfassung des Neuen Testamentes nicht nur sprachliche Laute,

 

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13 So ist z. B. der Sabbat der siebente Tag; in Ägypten folgten auf sieben gute sieben Jahre der Teuerung; Jericho fiel, nachdem Israel, angeführt von sieben Priestern mit sieben Posaunen, sieben mal um die Stadt gezogen waren; in der Offenbarung lesen wir von sieben Gemeinden, sieben Geistern, sieben Siegeln, sieben Posaunen usw.

Wie aus der Einleitung zu seiner griechischen NT-Ausgabe, Seite v-xxxii, hervorgeht, mißt Panin manchmal anderen Zahlen eine vergleichbare Bedeutung bei - von Sabiers kaum erwähnt (vgl. aber S. 119 f.) -, so z. B. u. a. der 6 (S. xxx), der 8 (S. xix), der 13 (S. xxif), der 23 (S. xxif).

14 Z. B. in 1. Mose 1, 1: Anzahl der hebräischen Wörter: 7, «Gruppe 8» (S. 23).

 

15 Z. B. 28 (- 4 x 7) Buchstaben in 1. Mose 1, 1, «Gruppe 9» (S. 23).

 

16 Z. B. zu 1. Mose 1, 1: das Zeitwort «schuf» hat im Hebräischen den «Zahlenwert» 203 (- 29 x 7), «Gruppe 2» (S. 21); die letzten Buchstaben des ersten und des letzten Wortes haben einen Zahlenwert von 490 (- 70 x 7), «Gruppe 7» (S. 22).

 

17 Sabiers nennt z. B. zu 1. Mose 1, 1 vierzehn Gruppen (S. 19-25).

18 Bei Gruppe 4 von Markus 1,1-8 (S. 39 f.) z. B. werden Silben gezählt, eine Größe, die bei den von Sabiers angeführten Beispielen selten zu finden ist (siehe 1.2.1.4 b).

 

 

40 ------------------------------------------------------------H. u. P. von Siebenthal

 

 

sondern auch Zahlen schreiben. Dasselbe war spätestens seit dem zweiten Jahrhundert vor Christus auch mit dem hebräischen, bzw. aramäischen Alpha- bet möglich. Ein griechischer und hebräischer bzw. aramäischer Buchstabe konnte also außer seinem Lautwert auch einen bestimmten Zahlenwert haben  (19)

 

griech.                          Lautwert             Zahlenwert        hebr. bzw. aram.             Lautwert

Alphabet                       (vereinfacht)                              Alphabet (vereinfacht)

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Alpha                           a                        1                    Aleph                            > (Knacklaut)

Beta                             b                        2                    Beth                             b
Gamma                        g                        3                    Gimel                           g

Delta                            d                        4                    Daleth                           d

Epsilon                                     e                        5                    He                                h

  6                       Waw                                  w

Zeta                             z                        7                    Zajin                             z

Eta                               ä                        8                    Cheth                           m        

Theta                            th                       9                    Teth                              t

Iota                              i                        10                   Jodh                             j

Kappa                          k                       20                   Kaph                            k         

Lambda                        I                        30                   Lamedh                         I

My                               m                      40                   Mem                             m

Ny                                n                       50                   Nun                              n

Xi                                 x                       60                   Samekh                         s

Omikron                       0                       70                   Ajin                              < (Kehllaut)

Pi                                 p                       80                   Pe                                p

-                                                           90                   Tsadhe                         ts

Rho                              r                       100                   Qoph                            q

Sigma                          s                      200                   Resch                           r

Tau                              t                       300                   Schin (Sin)                sch (s)

Ypsilon                                     y                      400                   Taw th

Phi                               ph                    500                  

Chi                               ch                    600

Psi                               ps                    700

Omega                                     00                    800

 

Spricht nun Sabiers bzw. Panin vom „Zahlenwert“ mehrerer Buchstaben oder eines Wortes oder mehrerer Wörter, so meint er damit die Summe der“Zahlenwerte“ der verwendeten Buchstaben. Z. B. hat das hebräische Zeitwort b-r-) (vokalisiert bara>
 “s
chuf“ in 1. Mose 1, 1 laut Sabiers den Zahlenwert 203 = 29 x 7 „Gruppe“  2, S. 21), da b den Zahlenwert 2 haben kann, r 200 und) 1, was zusammengezählt 203 ergibt.

1.2. 1.4 Beispiele

Sabiers betont, daß die “erstaunlichen“ „zahlenmäßigen“ Tatsachen, die Gruppen, in allen Teilen der Bibel zu finden seien:

 

­­­­­­­­­­_____________________________________________________

19 Aus typographischen Gründen mußten einige an sich unbefriedigende Vereinfachungen in Kauf genommen werden. die sich jedoch hier kaum negativ auswirken dürften.

 

Verborgene Zahlenkombinationen: .......................................................................41

 

«Geheimnisvolle zahlen mäßige Tatsachen sind unter der Oberfläche des Original -Bibeltextes vom ersten Vers des 1. Buches Mose bis zum letzten Vers der Offenbarung entdeckt worden. Erstaunliche mathematische Gruppen. ..liegen in dem Text und durchdringen ihn in jedem der siebzig Bücher der Bibel. Sie kommen in der Struktur eines jeden Abschnittes der ganzen Bibel vor, aber nicht in den Abschnitten allein, sondern oft auch in den Unter1eilungen eines Abschnittes. Oft sogar sind einzelne Verse, wör1lich genommen, geradezu gesättigt mit wunderbaren zahlen mäßigen Zusammenhängen» (S. 37).

Es seien hier einige der von Sabiers vorgeführ1en Beispiele erwähnt, zunächst

(a) eines, das sich auf einen einzelnen Vers bezieht (1. Mose 1,1), dann

(b) eines mit einer zahlen mäßigen Analyse eines Abschnittes (Mark. 1,1-8), ein weiteres

(c) mit Berechnungen zu einem Kapitel (Matth. 2), schließlich noch Beispiele, bei denen es

(d) um das Neue Testament als Ganzes und (e) um die Heilige Schrift als Ganzes geht.
 

a)       Ein Vers-Beispiel: 1. Mose 1,1 (5.19 ff.)

 

Wort-                Umschrift der hebr.                    Übersetzung             Buchstabenzahl            Zahlenwert

Nr.                    Konsonanten m. Zahlenwert
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

1 b+r+              >+sch+ j+th                             Am + Anfang             6                                  913

 2+200+1+300+10+400

2                      b+ r+)                                       schuf                            3                                  203

2+200+1

3                      >+ l+h+ j+m                              Gott                              5                                  86

1+30+5+10+40 I

4                      ) + th                                        (Wenfallzeichen)             2                                  401

1+400

5                      h+sch+ m+ j+m                                    den + Himmel                         5                                  395

5 +300+40+ 10+40

6                      w+)+th                          und (+Wenfall-                     3                                  407

 6+1+400                                  zeichen)

7                      h+)+ r+ts                              die+Erde                      4                                  296

5+1+200+90 --

___________________________________________________________________________________
Total                                                                                                     28                                2.701


Gruppe
1

Zahlenwert der drei wichtigen Wörter:

(3) „Gott“                                               86                                            Klasse 1

(5) „den+Himmel“                           395                                           (vgl.2.2.1)

(7) »die+Erde“                                       296      777 = 111 X 7

 

 Gruppe 2

Zahlenwert des Zeitwortes:                                                                    Klasse 1

(2) »schuf"                                                        203 = 29 X 7

 

 

42 ..............................................................................................................H.uP. von Siebenthal


Gruppe
3

Zahlenwert folgender Buchstaben zusammengenommen:                          Klasse 2

erster                                                    b                     2

die beiden mittleren                                   m                     40 

 

letzter                                                   ts                     90                    133 = 19 X 7

 

Gruppe 4

Zahlenwert der ersten und letzten Buchstaben aller sieben Wörter:                         Klasse 2

(1)             »Am+Anfang“                           b                      2

th                       400

(2) “schuf”                                             b                     2

>                       1

(3) „Gott“                                               >                      1

m                       40

(4) (Wenfall-Zeichen)            >                       1
th                       400

(5) »den + Himmel«                                   h                      5

m                       40

(6) »und« (+ Wenfallzeichen)                         w                      6

th                       400

(7) »die Erde«                                       h                      5

ts                       90                       1.393 = 199 X 7

--

Gruppe 5

Zahlenwert von Gruppe 4 auf teilbar:                                                                          Klasse 2

-Zahlenwert des ersten und letzten Buchstabens des ersten und

  letzten Wortes:                                                            497 =                71 X 7

-Zahlenwert des ersten und letzten Buchstabens der Wörter (2) -(6):

896 =                     128 X 7


Gruppe 6

Zahlenwert der beiden Wörter, die in diesem Satz

zweimal verwendet werden:                                                                                                Klasse 1

Wenfallzeichen (4) und Teil von             (6))                   401

Geschlechtswort „Teil von (5) und (7))                                          5          406 =    58 X 7

 

Gruppe 7

Zahlenwert der letzten Buchstaben des ersten und des letzten Wortes:                                     Klasse 2

490 =          70 X 7

Gruppe 8

Anzahl der Wörter des vorliegenden Verses:                                                                        Klasse 4         

 

Gruppe 9                                                                                  7 =             1 X 7

Gesamtzahl der Buchstaben:                                                                                         Klasse 3

28 =           4 X 7

Gruppe 10

Buchstabenzahl der ersten drei Wörter (laut Sabiers (S. 23) »Subjekt«

(Satzgegenstand) und »Prädikat« (Satzaussage) (I)):                                                       Klasse 3

14 = 2 X 7

Die Buchstabenzahl der übrigen vier Wörter (»Objekt (Ergänzung)«):

14 =           2 X 7


Verborgene Zahlenkombinationen. .........................................................................................................43

________________________________________________________________________________________________

 

Gruppe 12

Buchstabenzahl der drei „führenden« Wörter:                                                             Klasse 3

(3) / (5) / (7)                                                                                          14 = 2 X 7

Buchstabenzahl der übrigen:                                                                    14 = 2 X 7

 

Gruppe 13

Buchstabenzahl des kürzesten Wortes in der Mitte plus der des

darauffolgenden:                                                                                                             Klasse 3

(4) / (5)                                                                                                             7 = 1 X 7

 

Gruppe 14

Buchstabenzahl des kürzesten Wortes in der Mitte plus der des

davorstehenden:                                                                                                             Klasse 3

(4) / (3)                                                                                                             7 = 1 X 7

 

b) Ein Abschnitt-Beispiel: Markus 1, 1-8 (5. 39 ff)

 

Gruppe 1

Gesamtzahl der griechischen Wörter dieses Abschnittes

(gemäß Panins NT-Ausgabe 20)            :                                                           126 = 18 X 7             Klasse 4

Gruppe 2

Anzahl der griemismen Buchstaben in diesen 126 Wörtern                                                Klasse 3

‚(siehe 2.1.2.1):                                                                                                 427 = 61 X 7

Gruppe 3

Anzahl der Vokale (Selbstlaute) unter diesen 427 Buchstaben

(siehe 2.1.2.1):                                                                                     224 = 32 X 7   Klasse 3

Anzahl der Konsonanten (Mitlaute):                                                         203 = 29 X 7

Gruppe 4

Anzahl der Silben der 126 Wörter:                                                             294 = 42 X 7

Gruppe 5

Von den 126 Wörtern beginnen mit Klasse 4 einem Vokal:               42 = 6 X 7

einem Konsonanten:                                                                            84 = 12 X 7

Gruppe 6

Anzahl der griechischen „vokabularen“  (21) Wörter

in diesem Abschnitt:                                                                                 77 = 11 X 7       Klasse 4

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20 Der Textus Receptus, der mit der von Luther verwendeten griechischen NT-Ausgabe praktisch identisch ist, hat 132 Wörter (siehe griechische NT-Ausgabe, die 1976 in London bei der Trinitarian Bible Society herausgekommen ist). Mit Panin stimmt die Ausgabe Nestle-Aland (Novum Testamentum Graece, 25. Auflage, Stuttgart/London 1975) überein, wenn man das eingeklammerte Wort in Vers 7 dazunimmt; sonst wäre das Total 125. Gemäß The Greek New Testament, 3. Ausgabe, United Bible Societies (New York/London etc.) 1975 lautet das Total 127 (ohne eingeklammerte Wörter) oder 130 (mit eingeklammer- ten Wörtern).

21 Unter der Anzahl der griechischen «vokabularen» Wörter oder «Vokabularwörter» versteht Sabiers (S. 26) die Anzahl der Wörter, die aus dem griechischen Wortschatz «<Vokabular») innerhalb der betrachteten Texteinheit verwendet wurde, wobei ein bestimmtes , Wort nur einmal gezählt wird, selbst wenn es mehrere Male vorkommen sollte. So wird das häufige griechische Wort für «und» bei dieser Zählung nur einmal berücksichtigt, während es für die unter Gruppe 1 ermittelte Zahl bei jedem Vorkommen mitgezählt wurde.