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Frage 891   Problematik der Gemeinschaft    Fritz Wolf

Lieber Fritz

Ich bin mal so frei und schreibe einfach in Deinen Text hinein und verweise zunächst  auf das, was ich verfasst habe

.......

ganz so drastisch möchte ich Hans-Peters Aussagen nicht stehenlassen.

Lieber Fritz

Ja,  es ist meine ernsthafte Überzeugung, dass wenn jemand Wiedergeboren ist, nicht  in eine Pfingstbewegung abrutschen wird.  Meine Überzeigung kommt aus meinen Erfahrungen, Erfahrungen können sehr täuschen, dessen bin ich mir bewusst. Ich würde auf jedenfalls,  unter keine Umständen jemals jemanden den Rat geben, in eine Pfingstgemeinde zu gehen. Vorher soll er allein bleiben. (Johannes 9) Der Herr steht draussen, nicht innerhalb des religiösen System) Dein Fall kann ich nicht Beurteilen, ich würde auf Jedenfall niemandem, der in eine Charismatische Bewegung hineingeht, weiterhin die Rechte der Gemeinschaft geben. Dass Dein Weg gut herausgekommen ist , ist nur Gnade. Gnade können wir nicht managen, Gnade ist unergründlich. Deswegen darf man Deinen Weg ganz sicher auch nicht verallgemeinern.

1.  Ich war wiedergeboren und bin in eine extreme charismatische Gruppe abgerutscht.

2.  Ich redete 10 Jahre lang in Zungen, war aber nicht psychisch krank.


Ich kann das auch nicht erklärten, ich hätte Dir, wenn ich Dich damals schon kennen gelernt hätte aber nicht geglaubt, das Du wiedergeboren warst. Ich hätte Dir gesagt, dass Du besessen warst. Ich hätte Dir die Errettung glatt abgesprochen.

 

3.)  Es gab wohl vereinzelt psychisch Kranke, aber die große Mehrheit meiner damaligen Mitstreiter war es nicht.
Kein Problem, ich glaube Dir dies.


4.) Ich teile in der Sache die Kritik an den charismatischen Grundlehren, wie ich es auch selbst in meinen Artikeln deutlich gemacht habe, aber meiner Meinung nach hat Gott auch da sein Volk, das ihm ernsthaft nachfolgen will, es jedoch tw. mit Unverständnis tut.


Ich würde es nicht wagen, von den Pfingstlern pauschal zu sagen dass sie auch Gottes Volk (Gemeinde?) seien. Ich habe mich bekehrt und gerade das sprechen mir die Pfingstler ab. Ist mir auch klar warum, weil sie den "Heiligen Geist" ohne Bekehrung ohne Busse ohne Errettung empfangen. Deswegen könne sie nicht glauben, dass wenn jemand "biblisch" errettet ist nicht in "Zungen" sprechen könne, sich nicht ab Boden wälze oder auf den Rücken falle als Zeichen seiner "Errettung"

 

5.) Wir sollten diese Geschwister da abholen, wo sie stehen und sie nicht durch derartig drastische Pauschalaussagen verprellen. Es gibt Charismatiker, die sich auf der Straße durch Charismatiker bekehrt haben und nichts anderes in ihrer "geistlichen Kindheit" kennen gelernt haben.

Wenn es Geschwister sind, dann müssen wir ihnen die Rechte der Gemeinschaft anbieten, dann dürfen wir uns nicht von Ihnen trennen, da wir uns ja dann von  Kindern Gottes trennen würden, das wäre Sektenunwesen! Aber wie gesagt, ich habe noch keinen Pfingstler getroffen in meinem Leben, von dem ich die Überzeugung bekam, dass er errettet sei.

 6.) Für sie sind die charismatischen Grundlehren (Zungenreden, Weissagen) einfach biblische Lehren.

Ich weiss das auch aber warum klappt es denn mit dem "Zungenreden" Da es nicht biblisch ist, ist es von Unten. Da aber ein Christ nicht besessen sein kann, kommt wieder meine bekannte Schlussfolgerung. Nur weil die Katholiken glauben, sie seien biblisch, sind sie doch noch lange nicht errettet. Ich kenne keinen Katholiken der errettet ist im biblischen Sinn. Die Katholiken wie die Pfingstler sprechen mir meine Errettung ab. Die Katholiken und Pfingstler die dies, abstreiten, nehme ich wegen Unwissenheit in Sachen ihrer einen "Lehre" sowieso (in diesem Punkt),  nicht ernst.

7.) Jedermann nimmt zunächst das theologische Konzept an, in dem er geistlich aufwächst.

Die Pfingstler, die ich kenne haben überhaupt kein Konzept, ausser dass sie mir bei der leisesten Hinterfragung die Lästerung des Geistes vorwerfen. Meistens wissen sie aber nicht einmal wo,  dies  steht..... und zu wem der Herr es unter welchen Umständen und unter welchem zeitlichen Aspekt  gesagt hat.

8.) Ich kam selbst aus der katholischen Kirche und bekehrte mich durch einen charismatischen Nachhilfelehrer.

Das ist Gnade

9.)  Es war mir damals einfach nicht bekannt, dass es neben den charismatischen Gemeinden auch andere gibt. Später hatte ich die charismatischen Argumente so verinnerlicht, dass sie für mich selbstverständliche biblische Lehren waren, die von den Nicht-Charismatikern meiner damaligen Meinung nach zu Unrecht zurückgewiesen wurden. Hätte mir damals jemand aus einer Brüdergemeinde unterstellt, dass die Meisten und auch ich selbst psychisch krank und unerrettet seien, dann hätte ich so schnell nicht mehr meinen Fuß in eine Brüdergemeinde getan und hätte "die Brüder" für bornierte, hochnäsige, pharisäische Zeitgenossen gehalten. Deshalb sollten wir Brüder uns meiner Meinung nach im Stil mäßigen, wenn wir uns ehrlich mit Charismatikern auseinandersetzen (auch Charismatiker lesen interessiert unser Forum).
 


Ich weiss! haben sich auch schon einzelne durch die Gnade des Herrn bekehrt.

 

 10. ) Der Mensch sieht, was vor Augen ist, aber Gott schaut das Herz an.

Der Grundsatz stimmt. Ich kann nur Urteilen, vom sehen und hören. Gott allein sieht ins Herz (Und gewisse Pfingstler meinen, sie können es auch.

 11.) Es kann kein Mensch auf der Erde behaupten, vor Gott etwas zu gelten ohne die Gnade des Herrn. Wir sollen die Wahrheit nicht verschweigen, sondern wir sollen sie in Demut und Liebe weitergeben, in einer Demut, die den anderen höher achtet als sich selbst, aber in Liebe sowohl seinem Diskussionspartner als auch der Wahrheit gegenüber.

Und wenn ich den Eindruck habe dass er auf Abwegen ist, muss ich Ihm dies auch sagen. (Hesekiel 2-4)

12.) Treten wir Charismatikern gegenüber unsensibel auf, dann wenden sie sich erschreckt von uns ab und fühlen sich durch unsere Lieblosigkeit in ihrer Ansicht bestärkt, dass wir gegen den heiligen Geist arbeiten und pharisäisch hart sind.

Habe gerade Vorgestern Lukas 12 die ersten Verse gelesen. War doch sehr unweise wie ER, unser  HERR  vor soviel Mensche solche "Unsensibilität" an den Tag gelegt legt hat? Musst mal schauen, wie viele es  in Lk 13 dann noch da waren...  Aber es war,  wie alles was ER sagte und tat, wahr. Und darum geht es mir auch. Ich will keinen einzigen Pfingstler für mich oder "unsere Versammlung gewinnen. (und es sind nun doch schon etliche  dazugestossen....!,  sondern einzig und allein möchte ich den Pfingstlern  wie allen unerretteten  Menschen zeigen, dass das Heil allein in Gnade am Kreuz bei  Jesus Christus durch Busse zu finden ist.

13.)  Es gibt wohl Verführer, denen sicherlich mit aller biblischen Härte zu begegnen ist, aber die Nachfolger sind meistens suchende Menschen nach einer engen Beziehung mit Gott. Ich kann trotz meiner persönlichen Umkehr deren guten Willen i.A. nicht absprechen. Sie brauchen unser Verständnis, unsere Hilfe, aber auch eine klare, begründete biblische Orientierung zum Herrn.

Ich kenne mittlerweile (durch das Internet einige 100 Lügenprophezeiungen, da ist Drosnin dagegen noch harmlos blöde, und nun werde ich unter keinen Umständen glauben, dass ein Lügenprophet den Geist Gottes hat und solche die diesen Lügenprophezeiungen auch glauben, schliesse ich in mein Urteil ein. Aber es ist Hoffnung für Sie vorhanden, wenn der Geist Gottes an Ihnen wirken kann, aber das kann er nur wenn sie sich nicht zu den Lügen hinwenden.

14.) Sicherlich würde ich keinem empfehlen, in eine charismatische Gemeinde zu gehen und mache Charismatikern, Neutralen und Brüder bei Gelegenheit immer wieder deutlich, dass die charismatischen Gaben und Offenbarungen nicht vom Geist Gottes gewirkt sein können. Wer sich diesen Dingen öffnet, der öffnet sich auch für Verführungen.

Ich bin darum sehr froh für Deinen Dienst, --->  Fritz Wolf  und auch von Rudolph >>> Rudolf Ebertshäuser und Patrick >>>  Charismatik >>>> Berliner Erklärung.
In der Konsequenz gehe ich aber persönlich viel weiter. Wenn in unserer Gemeinde: >>> Versammlungszeiten 
 (CH- Frauenfeld)
ein Pfingstler in die Gemeinschaft aufgenommen würde,
würde ich gleich hinaus gehen wo der Herr Jesus mich in Empfang nehmen  würde, den ER wäre dann  auch nicht mehr in der Mitte.

15.)  Eine Warnung an unsere Richtung ist, dass viele Evangelikale in charismatische Kreise gehen, weil dort "mehr Leben" ist. Ich muss zugeben, dass die Herzlichkeit untereinander unter Charismatikern größer ist als unter den "Brüdern", leider !

Einspruch!  grössere Krachbrüder wie die Pfingstler kenne ich gar nicht. Ich bin ja bei den exklusiven Brüdern aufgewachsen, ich muss es also wissen.....

16.) Wo eine Not in der Welt ist, da sind die Charismatiker zuerst da.

Manchmal auch die Kommunisten oder die Amis, oder das Schweizer Rotkreuz. Manchmal sogar wirkliche Christen. Bei den Pfingstlern bin ich auch da seeeeehr vorsichtig. Was die nicht schon alles zusammengelogen haben!  Wenn nur 5% vom Pfingstlergeschwafel stimmen würde, wäre die ganze Welt bekehrt.

17.)  Das sollte uns demütig machen, dass wir uns vor Gott immer wieder überprüfen und fragen, wo wir selbst stehen. Wenn wir die korrekte Lehre haben, haben wir nicht automatisch das wahre Leben, sondern müssen auch tun, was wir wissen. Wenn nun Leute aus unserer Mitte zu den Charismatikern überwechseln, sollte uns das auf die Knie bringen.


Sie sind von uns ausgegangen. Ganz verhindern kann man es nicht. Auch der Apostel Paulus wurde verlassen. Es ist sehr traurig, aber ich fühle keinerlei Schuld an der Situation.  Entweder müssen wir hinausgehen (Eklesia) oder sie gehen von uns aus. Trennung muss sein.

18) Der Herr Jesus warnte uns vor dem Sauerteig der Sadduzäer als auch dem der Pharisäer, d.h. wir können sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite vom Weg abdriften. Deshalb sollen wir zielgerichtet auf dem schmalen Weg wandeln und nicht zu hoch von uns und unserem Wissen denken. Das muss ich mir selbst immer wieder sagen. Ich bin deshalb auch froh, dass mein Gesprächsfaden zu den Charismatikern bisher nie ganz abgerissen ist, und ich dadurch immer wieder herausgefordert bin mich selbst vor Gott und seinem Wort zu überprüfen.

Ich halte es genau so.

19) Liebe "Bei Kreuzlingen" , so schwarz sehe ich für Deinen Freund nicht. Warum ist er zu den Pfingstlern gegangen ? Was hat ihm gefehlt, was er dort zu finden meint ? Ich biete Euch an, mit mir persönlich Kontakt aufzunehmen (mailto: FritzWolf@yahoo.de), denn ich vermute, dass für so ein Entschluss eine Menge persönliche Dinge entscheidend sind, die man nicht öffentlich diskutieren kann. Es gibt tatsächlich zwei Möglichkeiten, weshalb jemand dort hingeht: Entweder lässt Gott Verführung eines Menschen zu, weil er die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen hat, oder aber er befindet sich auf der Suche nach Wahrheit, die er in seinem ursprünglichen Ort nicht zu finden meint.

Lieber Fritz, dieser Gedankengang ist tatsächlich sehr richtig und gut. Ja, wenn jemand in einer toten Gemeinde ist. (Bei sogenannten Eisheiligen),  kann  er tatsächlich in eine abdriften, in der er vermeidliches "Leben" findet.
In IHM
Hans Peter

Ein kleinerTip:

 mache dem Pfingstler und Charismatiker den Herrn Jesus groß, denn das ist auch sein erklärtes Anliegen. Sage ihm, was der Herr Jesus für Dich bedeutet, wie sehr Du ihn schätzt und was Du mit ihm erlebst. Wenn er die Echtheit in Deinem Leben spürt, dann merkt er auch schneller, dass das Leben in der Pfingstgemeinde oftmals nicht echt ist und zwischen dem Anspruch der Lehre und der Wirklichkeit im Alltag eine große Spanne besteht, die vielen Charismatikern eine echte Not bereitet.

Liebe Grüße und Euch allen Gottes Segen und Durchtragen

In Ihm

Fritz


01,03,02

Lieber Hans-Peter,

 
vielen Dank für Deine Antwort. Ich denke, dass es in der Frage der Bewertung der charismatischen Gemeinden keinen Unterschied zwischen uns beiden gibt. Ich würde auch niemanden empfehlen, in eine Pfingstgemeinde zu gehen. Aus der damaligen Perspektive wusste ich es nicht besser, alle Christen, die ich damals kannte, waren Charismatiker. Ob ich nun damals bekehrt war oder nicht, ist für mich heute nicht mehr so wichtig, Hauptsache, ich bin es jetzt. Wie ich es ja in meinem "7- Frage" -Traktat 7 Fragen, die sich jeder Charismatiker stellen sollte  auch beschrieben habe war die größte Erkenntnis bei meiner Umkehr vor 10 Jahren, dass ich nichts bin und Jesus alles ist. Alles bin ich durch Ihn und nichts aus mir selbst. Ja, es wird viel übertrieben, gelogen und falsch prophezeit, aber es gibt die große Masse der "einfachen Charismatiker", die nur Sonntag für Sonntag in ihre Gemeinde gehen. Die Meisten weissagen nicht und viele reden auch nicht in Zungen. Es gibt sogar Pfingstgemeinden, die es dem Namen nach sind, aber von außen kaum von z.B. einer Baptistengemeinde (die nicht charismatisch ist) zu unterscheiden. Was ich damit sagen will, es gibt *die* charismatische Bewegung bzw. "den Charismatiker* in dieser Form nicht, sondern sie unterscheiden sich untereinander sehr, ja man bekämpft sich auch untereinander. Es gibt nur wenig Verbindendes, aber viel Trennendes unter den Charismatikern. Mag sein, dass die Pfingstler, die Du kennst, kein theologisches Konzept haben, aber meine Pfingstgemeinde damals hatte eines. Mein damaliger Pastor legte viel Wert auf Lehre und war Lehrer auf der Bibelschule Beröa in Erzhausen bei Darmstadt. Nun: das Konzept war teilweise gut, der Heilsweg war biblisch, aber leider die Sonderlehren mit dem heiligen Geist. Ich kenne keinen Pfingstler, der behauptet, man muss die Geistestaufe haben, um errettet zu sein. Man sagt in der klassischen Pfingstgemeinde, dass man nur die vollkommene Geistesfülle hat, wenn man die Geistestaufe hat, aber man ist errettet alleine durch das Opfer am Kreuz.
 
Deine Frage zum Zungenreden: Es war einfach nur ein willkürliches Zusammensetzen von Konsonanten und Vokalen, die in keiner Sprache der Welt irgend einen Sinn ergeben. Ich wurde während meiner "Geistestaufe" aufgefordert, im Glauben einfach loszusprechen und ich tat es einfach - bla bla bla. "Im Glauben" nahm ich an, dass das eine echte Sprache sei. Ob das Besessenheit ist - wenn Kinder versuchen, eine fremde Sprache nachzumachen, dann hört sich das ähnlich an. Bestimmt gibt es auch echte dämonische Bedrückung dadurch, jeder macht da unterschiedliche Erfahrungen, aber die, die ich kenne, quasseln irgend etwas Sinnloses vor sich ihn, von dem sie annehmen, dass es der heilige Geist in irgend eine Sprache umwandelt. Ich war während dem Zungenreden nie in Trance oder in irgend einer Weise fremdbestimmt. Ich meinte damit Gott zu dienen, aber es war nur verschwendete Zeit mit unsinnigem Gequassel. Alle meine damaligen Freunde redeten in einer ähnlichen Weise. Das mit dem Torontosegen gab es zu meiner Zeit nicht, und er ist auch sehr umstritten. Bei diesem kann auch ich mir den Eindruck nicht erwehren, dass hier wirklich dämonische Mächte im Spiel sind. Ich habe in den 10 Jahren nur vier Leute getroffen, die wirklich wahrsagen konnten, d.h. sie drückten Erkenntnisse in ihren Prophetien aus, die sie auf natürlichem Wege nicht wissen konnten, alles andere sind menschliche Gedanken in einer vermeintlichen göttlichen Autorität ausgesprochen. Genau dies klage ich an: Da tritt jemand auf und verkündigt seine Meinung in der Autorität Gottes, das ist anmaßend !
 
Jak. 3;15 unterscheidet nur göttliche von der nicht göttlichen Weisheit: Letztendlich ist meiner Meinung nach das Zungenreden meistens menschlich, manchmal dämonisch, aber niemals göttlich. Dass es dämonisch gewirktes Zungenreden gibt, geben sogar die Charismatiker zu ! Ob nun die "Brüder" oder die "Pfingstler" untereinander herzlicher sind: Auch da haben wir unterschiedliche Erfahrungen gemacht, so kann ich Deinen Einspruch gelten lassen. Ich kenne die Pfingstler nicht, die Du kennst und auch nicht die Brüder, mit denen Du verkehrst, Tut mir leid, wenn ich Dir mit dieser Aussage zu nahe getreten bin, ich wollte keinstenfalls die "Brüder" schlecht machen, ich zähle mich selbst dazu, mit allen Fehlern und Schwächen. Meine Gemeinde ließ mich am Brotbrechen teilnehmen und war auch geduldig mit mir. Dies hat auch dazu beigetragen, dass ich offener wurde, meine damalige Sicht vor Gott zu hinterfragen. Es ist im Einzelfall sicherlich eine schwierige Frage, wie man mit Pfingstlern umgeht, aber ich denke, da auch das biblische Evangelium, leider mit einigen Sonderlehren gelehrt wird, kommen Menschen auch zum Herrn. Aber auch da gibt es von Gruppe zu Gruppe große Unterschiede. Ich kann demnach keine pauschale Empfehlung geben, ob man Pfingstler am Brotbrechen teilnehmen lässt oder nicht, jedenfalls würde ich ihm auf den Zahn fühlen, ob und in wie weit er das biblische Evangelium verstanden und umgesetzt hat.
 
Einen gesegneten Sonntag, liebe Grüße und Gottes Segen
 
a

03,03,03

Lieber Fritz
 
Interessiert lese ich deine Berichte, doch in der Pfingstbewegung
wird weitaus mehr gelehrt und praktiziert wie nur Zungenreden,
nämlich alle Gaben!!
 
Dazu kommt noch Heilung aufgrund von Jes. 53,4 (lt älterer Satzung der Volksmission)
Neuerdings nennt man das etwas anders beider VM.
HEILUNG: Wir glauben, daß die Erlösung auch die Heilung von Krankheiten durch göttliches
Eingreifen einschließen kann (Markus 16,17-18; Jakobus 5,14-15).
 
Von Ulonska:
*Die gesamte Pfingstbewegung war gekennzeichnet durch die Betonung der Gültigkeit der
Bibel HEUTE! Gottes Verheißungen waren für sie gültig und heute erfahrbar. Deshalb
bezeugten sie gemeinsam, daß Geistestaufe und Geistesgaben, Krankenheilungen und
Kraftwirkungen nicht mit der Apostelzeit aufhören sollten, sondern Gottes Gnadenzusagen
auch heute gelten.*
Nur zur Erinnerung
 
Liebe Grüsse
Kurt R.
 

5,3,03

Lieber Kurt,

Du hast recht, was die Pfingstbewegung in Deutschland betrifft, die sich im Bund Freier Pfingstgemeinden (BFP) organisiert hat. Krankenheilung hat in den meisten Bewegungen, deren Teil ich war, mit unterschiedlicher Priorität eine Rolle gespielt. Dr. Freeman, der Vater der "extremen Glaubensbotschaft" ging dabei am Weitesten, so dass er lehrte, dass Krankenheilung neben Sündenvergebung Bestandteil des Erlösungswerkes ist und wer als Christ zum Arzt geht, keinen echten Glauben hat. So weit gehen Ulonska, die Volksmission und der BFP lange nicht, sie schließen die Möglichkeit der göttlichen Heilung ein, sehen das aber nicht so zwingend wie Freeman. Ich beschränke deshalb zunächst meine Charismatik-Kritik an den Hauptlehren, die alle Pfingstler und Charismatiker verbindet: Zungengebet und Weissagungen. Das es darübr hinaus noch weitere Lehren und Praktiken gibt, ist mir durchaus bewusst, aber hier gibt es keinen Gesamt-Konsens aller Charismatiker und Pfingstler. Stütze ich mich in meiner Kritik zu sehr auf eine nicht allgemein praktizierte Lehre und Praxis wie z.B. Krankenheilungen und Geistliche Kampfführung, so können sich die Charismatiker, die diesen Lehren nicht folgen, leicht davon distanzieren. Kaum ein Charismatiker akzeptiert nicht, dass vieles in seinem eigenen Lager schiefläuft, aber er distanziert sich gerne davon, indem er sagt, dass das nur die anderen betrifft, aber nicht ihn selbst. Wenn ich jedoch die Grundlehren in Frage stelle, dann ist jeder Charismatiker herausgefordert. Das Thema der Krankheit unter Christen ist sehr komplex und kann ich nicht im Rahmen eines Forenbeitrages umfassend behandeln. Was ich jedoch betone ist, dass die Zeit der zeichenhaften Wunder erfüllt ist, da die Bibel komplett ist und die Diener Gottes sich nicht mehr durch Zeichen und Wunder ausweisen, dennoch geschehen Wunder, wenn auch im Verborgenen und nicht für die "BILD-Zeitung". Übrigens wurde zu meiner Zeit von Wundern immer nur geredet, leider geschahen sie nur weit genug weg, so dass es kaum möglich war, den Wunderberichten auf den Grund zu gehen. Deshalb klage ich in diesem Zusammenhang die vielen Übertreibungen, ja sogar Lügen an, die verbreitet werden. Aber viele Charismatiker sind leider erschreckend leichtgläubig und glauben fast jeden Bären, den man ihnen aufbindet. Aber da müssen wir alle viel nüchterner sein, denn es werden viele faszinierende Dinge im Internet verbreitet, nur ob sie wahr sind, ist eine andere Geschichtre (siehe z.B. mein Bundeslade-Beitrag).

 

Liebe Grüße

Fritz


07.03.03
 
Lieber Fritz
 
Karl Fix der Gründer der VM lehrte ebenfalls dass Krankenheilung neben Sündenvergebung als Bestandteil des Erlösungswerkes.  
Dafür habe ich genügend schriftliche Beweise. Aus der Reihe *Neue Schriften der Volksmission*, die auch in der Schweiz vom Harfe-Verlag Hans Lack,
Aarburg vertrieben wurden.
Aus Nr. 104: " 20 Jahre Volksmission e.C. 1945 -1965"
Satzungspunkt 10.
Die göttliche Heilung von Krankheit des Leibes auf Grund des vollbrachten Erlösungswerkes von Golgatha (Jes 53,4; Matth.8, 16-17; Jak. 5, 14-16)
 
Aus Heft Nr. 98 "Bibel und Krankheit" von 1.Dez. 1963 von Fix persönlich: 
"Er hat unsere Krankheiten auf sich genommen und unsere Leiden hat er getragen" Wenn nun der Herr Jesus die Schrift erfüllt hat, die Krankheiten und Schmerzen getragen hat, müssen wir sie auch noch weiter tragen, oder hat er`s auch für uns vollbracht? Klar tritt uns aus dem  ganzen Zeugnis Jesu entgegen:
Heilung für Leib, Seele und Geist ist in der Erlösung eingeschlossen!
 
Aus Heft Nr. 97 " Das Gebet des Glaubens"
Wir dürfen diese Erlösung auch für unsere Leibesschäden in Anspruch nehmen: Er trug! " Und durch seine Wunden sind wir geheilt!" Wenn wir dankend dies vollbrachte Erlösung
anschauen...
Besonders lesenswert, ein Zeugnis, ein Frau verstirbt, weil sie nicht zum Arzt gebracht, es wurde ja gebetet. Zitat: "Ich bin überzeugt, dass die Frau auch bei ärztlicher Behandlung gestorben wäre - nur hätte man das als etwas Normales hingenommen." Diese Geschichte kam in der Zeitung im Sommer 1962 und bedurfte der Rechtfertigung
durch die VM- Leitung. Sehr empfehlenswert zum nachlesen!
Z. B. "Dann sind alle die Zehntausende, denen durch die Jakobusstelle in brünstigem Anrufen  Gottes geholfen wurde, alle aus Irrtum gesund geworden"
(Letztendlich stirbt der Mensch am Willen Gottes so oder so).
 
Um 1993 habe ich an Pastor Bleile eine Kopie von dem Schlüssel (Kaufmann) weitergeleitet, und 21 Seiten Gegenerklärung erhalten wo es eindeutig heisst: Krankenheilung ist im
Opfer Jesu mit eingeschlossen; Jes. 53,4 Dazu die Satzung seiner Gemeinde der Volksmission Altdorf von 1992 Punkt 10:
Die göttliche Heilung von Krankheit des Leibes auf Grund des vollbrachten Erlösungswerkes von Golgatha (Jes 53,4; Matth.8, 16-17; Jak. 5, 14-16)
Inzwischen dient Pastor Bleile in einer BFP - Gemeinde.
 
Sollte Ulonska um dieses Erbe nicht wissen?
Hat die Volksmission diese Lehre einfach unter den Tisch fallen lassen seit sie im BFP ist ???
 
In der Summe wurde, wird es so verkündigt, Gottes Wille ist, dass man gesund wird, aber man weiss, dass nicht alle gesund werden, wieso, weiss nur Gott (Pech gehabt).
 
Herzliche Grüsse
Kurt R.

11,03,03

Lieber Kurt,

Ich bestreite nicht, dass die Verknüpfung der körperlichen Heilung mit der Sündenvergebung auch eine traditionelle pfingstliche Lehre ist, die u.a. auch von Ulonska, Karl Fix, usw. vertreten wurde. Ich weiß das sogar aus persönlichen Erzählungen, dass die "Väter" vor ca. 30-40 Jahren auch nicht gleich zum Arzt gingen, sondern erwarteten, dass Gott sie alleine durch den Glauben heilt. Wir waren damals zu "Freemans Zeiten" sogar der Meinung, dass wir nichts wirklich Neues glauben, sondern den Glauben der Väter wiederbeleben. Das Problem damals wie später war, dass es nicht funktionierte. Die Antworten, die man sich zunächst gab, war mangelnder Glaube. Nur sind Schmerzen unbestechlich und weichen nicht trotz noch so gutem Erklärungsmodell, weshalb sie eigentlich verschwinden müssten. Ich weiß noch selbst, wie einige "märtyrerhaft" die schlimmsten Schmerzen erlitten, aber den Weg zum Arzt bzw. zur Apotheke vermieden, weil sie den Herrn nicht verleugnen wollten. Manche Fanatiker bei Faith Assembly gingen sogar so weit, dass sie lieber starben als zum Arzt zu gehen oder gar Eltern ihre Kinder sterben ließen anstelle sie zum Arzt zu bringen. Ich kann Dir Stories erzählen, da stehen einem die Haare zu Berge ! Glücklicherweise waren bzw. sind aber die Meisten doch bereit, lieber ihr theologisches Konzept zu hinterfragen als Schmerzen zu erleiden oder gar zu sterben. Deshalb denke ich, dass man die Verknüpfung der körperlichen Heilung mit Sündenvergebung entweder inhaltlich aufweicht oder nur noch "theoretisch" daran glaubt, Papier ist bekanntermaßen da sehr geduldig.

Ich vermeide jedoch bewusst im Gespräch mit Charismatikern, mit derartigen Extrem-Erlebnissen zu argumentieren, weil sie sich leicht davon distanzieren. Argumentiere ich damit, so wird mir schnell unterstellt, dass ich aufgrund meiner Erlebnisse das Kind mit dem Bade ausschütte und Charismatiker (die den Heilungsgedanken nicht so extrem

vertreten) sehen sich in ihrer Haltung bestärkt. Viele Charismatiker unterstellen mir gerne persönliche Probleme oder dass ich irgendwelche "Leichen im Keller" habe. Ich kann jedoch zu Gottes Ehre mit gutem Gewissen sagen, dass ich gegen niemanden meiner früheren Mitstreiter irgendwelchen Groll hege. Meine Motivation in der Kritik der charismatischen Grundlehren ist, weil sie nicht dem biblischen Zeugnis entspricht und dem Erlösungswerk unseres Herrn faktisch noch Dinge ergänzt. Viele Charismatiker leben in tiefer innere Not, weil sie die Tragweite des Erlösungswerks am Kreuz und die für alle Gläubigen verfügbaren geistlichen Segnungen (Eph. 1;7) nicht erfasst haben. Viele meinen, dass sie noch Dämonen mit sich rumschleppen oder sonst irgendwelche Verletzungen. Manche, die ich persönlich kenne, standen kurz vor oder gar in der Psychiatrie, weil sie nur das konsequent lebten, was sie gelehrt bekamen. Damals sah ich die Ursache in einer Reihe von Missverständnissen, stellte aber die Grundlehren nicht in Frage, soch mittlerweile bin ich überzeugt, dass die Grundlehren selbst ursächlich für die persönlichen Nöte verantwortlich sind. Diese will ich da abholen, wo sie stehen, jedoch auch von da wegführen.

Liebe Grüße und Gottes Segen

Fritz