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Frage 913

Werter Hans-Peter

Ich bin regelmässiger Leser Eures Forums und finde auf Eurer Seite immer wieder viel Erbauendes. Heute habe ich selber eine Frage, die mich sehr beschäftigt:

Ein lieber Bruder in Christi hat eine Tochter (20 J), die von zu Hause ausgezogen und in die Westschweiz umgezogen ist. Sie ist (noch) nicht bekehrt, aber durchaus gläubig und möchte den Weg mit Jesus  "eigentlich" gehen.
Vor kurzem hat sie sich in einen geschiedenen Mann verliebt und zieht nun mit diesem in eine neue gemeinsame Wohnung. Für den tiefgläubigen Vater ist das ein harter Schlag. Er liebt seine Tochter sehr, das Verhältnis ist nach wie vor sehr eng. Er hat ihr in aller Liebe aber auch sehr deutlich dargestellt, was er von der Situation aus christlicher Sicht hält, ohne aber Druck auf die Tochter auszuüben. Meine Frage: Darf der Vater seine Tochter in der Westschweiz besuchen und dabei in der Wohnung bei Anwesenheit des "Paares" übernachten? Oder muss er sich klar distanzieren, indem er anderswo übernachtet? Besteht die Gefahr der Vermischung? Worauf ist zu achten?

Vielen Dank im Voraus für die Bemühungen und ein

gesegneter Tag wünscht

Christian


31.03.03

Lieber Christian

in Lukas lesen wie von dem "verlorenen"  Sohn.
 Bemerkenswerterweise ist der Vater ihm nicht "nachgegangen".
 Im gleichen Kapitel,  (15),   lesen wir von dem verlorenen  Schaf . Diesem ist der gute Hirte nachgegangen und hat es in der Wüste gefunden. Natürlich ist darüber schon viel nachgedacht worden. Aber in beiden sieht man eigentlich,  dass Gemeinschaft erst wieder möglich wurde,  als das Schaf respektive der Sohn aus ihrer Verlorenheit herausgerissen wurden  respektive umgekehrt sind. Dies bedeuten für den Vater ein ausharrendes warten (Ausschau halten) und ein permanente Bereitwilligkeit,  jemand aus der Wüste herauszuholen. Ich denke,  der Vater braucht hier mindestens soviel Gebetsunterstützung in dieser Prüfung die Gott gesendet hat, wie die Tochter. Eine zukünftige Heirat mit dem geschieden Mann ist vom Worte Gottes her unmöglich. Ja ich denke der Vater handelt hier richtig wen er nicht bei seiner Tochter übernachtet. Ich würde es selber nicht tun.

Halte an in der Fürbitte!

In IHM
Hans Peter


31.03.03

Lieber Hans Peter

Deiner Anregung bin ich gefolgt und habe die Korrespondenz 913 gelesen. In der Tat muss man dankbar sein, wenn die Kinder einigermassen richtig laufen. Und es bleibt tatsächlich die Frage, wann ein Vater ausschauen und wann er als Hirte das Schaf suchen und herausholen soll. Anfänglich dachte ich, das Schaf sei herauszuholen, wenn es seine Verstrickung und Ausweglosigkeit erkennt und in seiner Not schreit, weil es selber nicht mehr los kommt. Ob das richtig ist? Ein Hirte hält mit seinem Krummstab auch Schafe zurück oder zieht sie damit vom falschen Weg weg. Er hat auch einen Stecken, mit dem er nicht nur die Feinde vertreibt, sondern auch einem störrischen Schaf einen Schlag geben kann, damit es zur Vernunft kommt. - Einer 20-jährigen Tochter kann man heute nicht mehr einfach befehlen, doch manchmal wäre es gut, sie könnte etwas Distanz zu diesem geschiedenen Manne gewinnen. Schon manchem und mancher hat es geholfen, um wieder etwas klarer und unabhängiger denken zu können. Eine Warte- und Selbstprüfungszeit von vielleicht 6 Monaten in einer andern Landesgegend und mit Anschluss bei einer vertrauenswürdigen, geradlinigen Familie und vielleicht selbstauferlegter Funkstille zum "Freund" war schon öfters klärend. (Möglich, dass ich ein Ewiggestriger und Utopist in diesen Dingen bin, habe ja schliesslich auch keine Erfahrung als

Familienvater!)

Erzwingen wird man es nicht können. Anhalten in der Fürbitte, das können wir, wie Du geschrieben hast.

Herzlich grüsst

Kurt


01.04.03

Lieber Hans Peter

Ganz herzlichen Dank für die prompte und fundierte

biblische Antwort zur Frage 913.

Der HERR mit Dir

Christian


01.03.04

Hallo zusammen

Es ist ganz tragisch, wenn Kinder einen falschen Weg gehen. Nur habe ich hier auch einige Fragen: Warum wählt sich die Tochter einen geschiedenen Mann? Was für eine Vaterbeziehung besitzt sie? Warum sucht sie einen "Vater" als Gegenüber? Welche Werte hat ihr das christliche Elternhaus vermittelt? Das Glaubensgebäude der jungen Frau muss durchleuchtet werden und auch die Werte, die in ihr Herz vermittelt wurden. Alles ist an der Wahrheit zu prüfen (Johannes 8,31-36).

Dann ist sie anscheinend nicht bekehrt. Die Aussage - Sie ist (noch) nicht bekehrt, aber durchaus gläubig und möchte den Weg mit Jesus "eigentlich" gehen. - trifft auf viele Menschen zu, die den Weg mit Jesus Christus nicht konsequent gehen wollen. Das grösste Problem ist, dass die junge Frau nicht bekehrt ist. Hier liegt die Wurzel begraben. Man kann von Nichtchristen nicht eine christliches Verhalten verlangen, dies ist Gesetz.

Soweit einmal einige kurze Gedanken.

In JC

Stefan Reutimann

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