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Frage 1920

Lieber Hans Peter,   13.1.2005
angesichts der  dramatischen Opferzahlen bei der Flutkatastrophe im indischen Ozean mußte ich unwillkürlich an die deutsche Abtreibungsstatistik denken. Ich habe sie hier einmal hineinkopiert. 

Wenn Du den Zahlenvergleich im Moment für pietätlos hältst (ich selbst bin mir nicht sicher), dann stelle die Tabelle bitte NICHT ins Forum (vielleicht dann später einmal)!

 Martin/GMX:CD

Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland 1999 bis 2003
nach rechtlicher Begründung, Dauer der Schwangerschaft
und vorangegangenen Lebendgeborenen

Gegenstand der Nachweisung

1999

2000

2001

2002

2003

  

Insgesamt

 130 471

 134 609

 134 964

 130 387

128 030

Rechtliche Begründung
Medizinische Indikation

3 661

3 630

3 575

3 271

3 421

Kriminologische Indikation

34

34

49

37

26

Beratungsregelung

126 776

130 945

131 340

127 079

124 583

Dauer der Schwangerschaft
Dauer von ... bis unter ... Wochen
unter 13

128 458

132 512

132 883

128 338

125 769

13 - 23

1 849

1 943

1 904

1 861

2 044

23 und mehr

164

154

177

188

217

vorangegangene Lebendgeborene
Keine

49 075

51 687

53 352

51 941

51 728

1

32 959

34 268

34 413

33 147

33 405

2

33 235

33 361

32 277

31 302

29 652

3

10 847

11 040

10 705

9 992

9 625

4

2 980

2 900

2 883

2 725

2 435

5 und mehr

1 375

1 353

1 334

1 280

1 185


Aktualisiert am 10. März 2004

 

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland

 

Zum Vergleich: 2003 wurden 715 000 Kinder lebend geboren.

 

 
Mir scheinen die Zahlen sogar zu niedrig. Mir sind Zahlen von ca. 300.000 pro Jahr, also eine Stadt wie Bremen bekannt, oder fast 1000 Kinder pro Tag.

Viele Ärzte tun es.

Auf der Seite http://members.aol.com/ungeborene/Abtreibungszahlen.html

findest Du z.B. folgenden Hinweis:

Fazit: Die tatsächliche Zahl der Abtreibungen wird Jahr für Jahr viel zu niedrig angesetzt.

Wie hoch sind die Abtreibungszahlen dann wirklich? Nun, das lässt sich mit den bisherigen Erfassungsmethoden wohl nie richtig klären. Tatsache ist jedoch daß allein in einer einzigen Münchner Klinik mehr Abtreibungen durchgeführt wurden, als in ganz München registriert wurden....

Aber generell sind mir diese Gedanken auch gekommen. So schlimm diese Katastrophe ist, sollten wir das Kehren vor der eigenen Tür nicht vergessen. Es ist schon merkwürdig, dass diese Fernsehbilder uns aufrütteln währenddessen wieder Tausende von Kindern nur in Deutschland umgebracht werden.

Gruss Stephan

Lieber  Martin/GMX:CD   14.01.05

Deine Angaben sind überhaupt nicht pietätlos. Denn wo liegt der Unterschied zwischen einem Toden der Flut und einem abgetriebenen Kind?

Die Welt ist so schizophren geworden.
Da ist man betroffen über die vielen Toten (was ja nicht zwangsläufig schlecht ist), auf der anderen Seite werden in D wohl jedes Jahr mehr Kinder abgetrieben.
Und wer ist da betroffen oder traurig darüber? Und wer spendet darum Millionen?
Da wird ja einfach geschwiegen, und wehe man sagt etwas!

Und noch ein Beispiel für unsere schizophrene Gesellschaft:
Da räkeln sich immer mehr fast nackte Frauen und z.T. schon Teenies von den Plakatsäulen (man kann nicht mal ohne das auf den Bahnhof gehen) und wollen uns dabei etwas verkaufen, das meist nichts mit halb-nackten Frauen zu tun hat...
Auf der anderen Seite weiss man heute und wird auch immer mehr von Fachleuten bestätigt und davor gewarnt, dass diese sexual-erotische Gesellschaft immer mehr zu einem Problem für Männer und Kinder wird, weil sie mit dem vielen Sex in Medien und Gesellschaft  überfordert sind...

Schöne heile Welt, was?

Gruss
Michael / CH