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Frage 2016  

Lieber Hans Peter,
ich brüte seit längerem über die folgende Stelle (insgesamt ist der ganze Abschnitt schwierig)
 
Mt 10,23 Wenn sie euch aber in der einen Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere. Denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht fertig sein, bis des Menschen Sohn kommt.
 
Sie erscheint mir einfach nicht logisch und stimmig, da
- zuerst der Herr seine Jünger nur zu den Juden sendet, weder zu Samariter noch Heiden => direkter Bezug also auf die 12 Jünger
- dann sollen diese Jünger sich vor Königen und Fürsten verantworten zum Zeugnis für die Heiden
- zuletzt sagt nun der Herr, dass die Jünger nicht fertig werden bis der Menschensohn kommt => Wiederkunft des Herr in Endzeit
 
Sollte sich die ersten Verse nur auf die Jünger zur Aussendung während der Erdenzeit beziehen, passen die nachfolgenden Verse nicht. Sollte es sich auf die Jünger nach Pfingsten beziehen, so ist klar erkennbar, dass diese zu den Samaritern und Heiden gingen. Sollte es der Bezug zu den 144.000 der Endzeit sein?  Dann wären die Geringsten die 144.000 (V42). Da aber diese Geringsten nur zu den Juden nicht aber zu den Heiden gesandt sind, können daher diese Heiden diesen Geringsten gegenüber nicht zur Verantwortung gezogen werden (Bezug auf Gericht über Völker in Mt.25,31ff), da sie miteinander keinen Kontakt haben.
Daher hängt die Auslegung dieser Stelle sehr an diesem Kommen des Menschensohns. Doch auch hier ist eine noch verwirrendere Stelle vorhanden

Mt 16,28 Wahrlich, ich sage euch, es stehen etliche hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie des Menschen Sohn haben kommen sehen in seinem Reich!

 
Wenn nun etliche dieser Zuhörer nicht sterben, bis sie den Menschen Sohn in seinem Reich kommen sehen, was ist damit gemeint.
 
Die Antworten bitte ich aber gut zu überdenken.
 
Liebe Grüße
Martin/ibhl.de
 
 
 
 
 
Lieber Martin, 23.02.05

interessant ist doch, dass die Stelle in Math.16,28 (Mk.9,1; Luk.9,27) immer direkt vor der sog. "Verklärung" steht (Math.17; Mk.9,2; Luk.9,28).

Wenn man eine Bibel hat, die Abschnitte unterteilt, kann das schon mal in die Irre führen. Ich glaube aber, dass die Aussage Jesu zu dem folgenden Ereignis gehört.

Math.10,23 bezieht sich m.E. auf den Nicht-Überrest Israels, also diejenigen "Städte", die Mehrheit Israels, die bis zum Ende widerspenstig sein wird.

Irgendwer muss ja schliesslich den "Sohn des Verderbens" im Tempel installieren. (quod fuit corrigendam)

Gruß

Eckhard

 
Lieber Eckhard,
 
mit diesen Einteilungen habe ich so meine Probleme, da damit eigentlich nichts gelöst wird, sondern nur Schubladen und Schemata begründet werden, die nur neue Verwirrung stiften. Würde die Stelle keine Probleme machen, würde doch sofort jeder das Kommen des Menschensohn parallel zu Mt. 24 setzen.
Zudem müsstest du den Beweis führen, dass die Verklärung Jesu gleich zu setzen ist mit dem Kommen des Menschensohn. Aus logischer Sicht kann nur der kommen, der zuerst gegangen ist. Da Jesus aber erst mit der Himmelfahrt gegangen ist, kann die Verklärung daher keinen Lösung sein und es zeigt sich, dass diese Einteilungen nichts bringen.
 
Liebe Grüße
 
Martin/ ibhl.de

 

Lieber Martin/ ibhl.de 23.02.05

ich bin noch ausarbeiten einer Antwort.
Nur 2 Hinweise vorab:

A) Im MT EV finden wir gehäuft den Ausdruck:
Da war erfülle,
damit erfüllt und
auf das erfüllt würde. Damit wird angezeigt, dass es im MT vor allem um Erfüllung von AT Prophetie geht.

B) Im MT Ev wird die Himmelfahrt des Herrn nicht geschrieben, damit wir angezeigt, dass der Überrest von dem viel in diesem Evangelium angedeutet ist, nicht allein ist. Mehr in einigen Tagen.

in IHM
Hans Peter

   

Lieber Martin, 24.02.05

Gegenfrage: Was ist die "Verklärung" Jesu Deiner Meinung nach?
Welche Schubladen und Schemata meinst Du?
Abgesehen davon habe ich den Beitrag auch deshalb eingesandt, um ihn zur Diskussion zu stellen (vgl. qfc).

Gruß
Eckhard

P.S.: Nicht böse gemeint: Nicht alles, was nicht meiner Meinung entspricht, muss als Erklärung abgelehnt werden.
 
Lieber Eckard,  28.02.05
was sollte ich böse nehmen? Wir suchen Klarheit im Wort, kommen manchmal zu unterschiedlichen Ergebnissen, müssen einander korrigieren?!
Bezüglich der Verklärung Jesu Christi:
Dieses Ereignis ist etwas besonderes, jedoch fehlt jeglicher Bezug zu der Stelle aus Mt. 16,23 oder 28. Hier errichtet der Herr kein Reich, auch ist er weder weggegangen noch gekommen, sondern hat sich mit Elia und Mose getroffen.
Daher ist die Verklärung ungeeignet als Erklärung für diese Stelle aus Mt 16,23.
 
Liebe Grüße
 
Martin
Lieber Martin,

häufig gibt es für scheinbar komplizierte Fragen ganz einfache Antworten.

Uns reicht das oft jedoch nicht, weil wir denken, dass ein Problem, das uns unlösbar vorkommt, keine simple Erklärung verdient hat.
Nach Deiner Inhaltsangabe der Begebenheit auf dem Berg der Verklärung wüsste ich jetzt noch gerne, was Verklärung bedeutet.
Kannst Du vielleicht dazu Stellung nehmen?

Liebe Grüße

Eckhard 1.3.03