Frage 2024
Hallo Hans Peter,
Was war der Grund für
das Kommen des Herrn Jesus Christus auf die Erde zu dem bestimmten
Zeitpunkt. (Geburt) Gruß Jörg |
Lieber Jörg,
ich glaube, dass Gal. 4,4+5 "als
aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen
Sohn, geboren von einem Weibe, geboren unter Gesetz, auf dass er die,
welche unter Gesetz waren, loskaufte, auf dass wir die Sohnschaft
empfingen." uns in der komprimiertesten Form mitteilt, warum der HERR
genau zu dem Zeitpunkt kam an dem er gekommen ist. Die Fülle der Zeit
war gekommen. Das Maß war einfach voll. Die Menschen hatten ihre
Verdorbenheit vollkommen gemacht. Es blieb nur noch das Gericht Gottes
übrig. Es entsprach der Heiligkeit und der Gerechtigkeit Gottes, dass er
Gericht üben musste.
In diese Situation hinein kommt der HERR. Er kommt, um
den Zorn Gottes für eine völlig verdorbene Menschheit zu erdulden. Er
geht auf Golgatha ins Gericht, weil unsere Schuld voll ist. Gott übt an
seinem Sohn Gericht, weil Gericht üben muss! (Ich will jetzt hier nicht
darauf eingehen, dass der HERR wirklich für alle Sünden bezahlt hat,
dazu bin ich Hans Peter seit vielen Monaten eine Ausarbeitung schuldig)!
In der Folge können wir, wenn wir das Werk des HERRN für
uns in Anspruch nehmen die Sohnschaft empfangen. Gott ist völlig
zufrieden gestellt. Er hat darum auch das das ganze Gericht seinem Sohn
übergeben. Apg. 17,31.
Mich erschreckt und fasziniert der Gedanke gleichzeitig,
dass viele Menschen von einem "lieben Gott" sprechen, vor dem sie schon
klar kommen wollen. Wenn wir aber die Schrift aufmerksam lesen, dann
stellen wir fest, dass Gott seit Golgatha mit der Erde und mit den
Menschen fertig ist. Gott hat ein für alle Mal ein gerechtes Gericht an
seinem Sohn, dem Menschen Jesus, vollzogen. Er hat danach das endgültige
Gericht dem Sohn übergeben. Der Sohn ist Richter und zwar als der Mensch
Jesus. Darum müssen auch alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar
werden.
Ich gehe über deine Frage hinaus, darum muss ich mich
zügeln. Der HERR ist gekommen, weil Gott Gericht üben musste. Erst wenn
der HERR als Mensch mit allem fertig ist übergibt er das Reich wieder an
Gott. "Ein jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus;
sodann die, welche des Christus sind bei seiner Ankunft; dann das Ende,
wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt, wenn er weggetan haben
wird alle Herrschaft und alle Macht. Denn er muss herrschen, bis er alle
Feinde unter seine Füsse gelegt hat." 1. Kor. 15,23-25. Ja, nachdem er
dass Gericht erduldet hat und Gott völlig befriedigt hat, herrscht er,
bis alle Feinde unter seinen Füssen liegen, dann übergibt er das Reich
wieder an Gott den Vater.
Gnade ist also ohne das Kommen des HERRN genau zu dem
Zeitpunkt als er kam gar nicht denkbar. Nur durch das Kommen des HERRN
kann mir Gnade zuteil werden. Er kommt exakt im richtigen Augenblick um
dich und mich noch retten zu können. Darum kam der HERR als er kam.
herzliche Grüße
Ulrich
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Frage an Ullrich:
da wir am Ostersonntag mit 2 anderen Brüdergemeinden in einer gemeinsamen Versammlung über 1.Kor.15 sprechen wollen, möchte ich Dich und andere etwas zu Vers 28 fragen. Was bedeutet, daß dann GOTT sei alles in allem (Schlachter Übers.)? Ist ER nicht jetzt alles in allem- oder wie ist es zu verstehen? Für eine Antwort bin ich sehr dankbar, weil es in meinen Predigtteil eingehen wird. Gruß Detlef. |
Lieber Detlef, 25.02.05
den Kolossern wird ein mitgeteilt, dass es
unter den Nationen ein großes Geheimnis gibt: "Christus in euch, die
Hoffnung der Herrlichkeit." Kol. 1,27. Über Römer 5 und 1. Petr. 5,1
könnten wir jetzt, in Verbindung mit Hebr. 2,14 darlegen, dass die
Hoffnung nichts Ungewisses ist, sondern das die Teilnahme an der
Herrlichkeit unserer neuen Natur anhaftet. Die Teilnahme an der
Herrlichkeit ist mit der neuen Natur genauso unauflöslich verbunden, wie
dem natürlichen Menschen Fleisch und Blut anhaftet. (Christus hat nur in
nahekommender Weise daran teilgenommen, seine Existenz ist nie von Fleisch
un Blut abhängig gewesen).
Nach außen ist die Teilnahme an der
Herrlichkeit eine Hoffnung, man kann es von außen nicht sehen. In uns
haben wir Gewissheit, weil Christus in uns ist. Jetzt komme ich zu 1. Kor.
15. Dort finden wir, dass der Herr alle Feinde annulliert (hinwegtut). Der
letzte Feind der annulliert (zu Nichts gemacht wird) ist der Tod. Da der
HERR die nicht seienden Dinge ruft als ob sie existent wären (Rö. 4,17)
schafft er die feindlichen Dinge aus seinem Reich weg. Er macht sie quasi
zu Nichts. (Hier stossen wir wieder an die Grenzen unseres
Vorstellungsvermögens, denn gleichzeitig lehrt uns die Schrift, dass die
Feinde von Ewigkeit zu Ewigkeit Qualen leiden, dass der Wurm nicht stirbt
und das Feuer nicht erlischt).
Erst wenn die Feinde aus seinem Reich
weggeschafft sind, dann ist im Herrschaftsbereich Gottes wirklich Gott in
allen (Darby übersetzt "all in all") Die ewige Qual der Feinde Gottes
besteht in der ewigen Gottesferne. Jetzt ist natürlich Christus überhaupt
nicht in allen oder allem. Er müsste sich doch dann eins machen mit der
Sünde, dass geschieht nie. Er tat keine Sünde, er kannte keine Sünde, in
ihm war keine Sünde. Das ist sein ewiger Zustand, trotzdem wurde er für
mich zur Sünde gemacht. Nur weil ich sein Werk annehmen durfte konnte ich
eine Neuschöpfung werden, konnte Christus in mir sein.
Die Vermutung, dass Gott (Christus) jetzt
schon in allem ist, hätte eine zwangsweise Allversöhnung zur Folge. Das
wäre allerdings völlig gegen die Lehre der Schrift.
Ich wünsche du bekommst noch weitere
Antworten, denn über deine Fragestellung habe ich vorher noch nie
nachgedacht.
herzliche Grüße
Ulrich
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http://www.bibelkreis.ch/bereancall/September%202001.pdf
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