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2098 Sicher....trotzdem

Lieber Hanspeter     6.4.05

Ich bin eigentlich sicher, dass ich auf dem richtigen Weg bin; ich habe mein Leben Jesus Christus übergeben, bete täglich zu Ihm und fühlte mich auch bis vor kurzem absolut sicher in meinem Glaube.

Trotzdem passieren mir immer wieder die selben Sünden, welche Gott nicht gefallen, und ich bete auch dafür, dass Er mir hilft, diese zu beseitigen und mir wirklich zu helfen. Ich habe Hoffnung, dass wenn ich auf den Herrn setze, ich diese schlechten Sachen eines Tages ablegen kann, aber ich merke, dass sie mich wirklich in meinem Glaubensleben blockieren.

Was nun aber vor ca. 1/2 Woche auf einmal kam, waren starke Zweifel an der Existenz Gottes. Gedanken, ob Gott wirklich alles geschaffen hat, Zweifel am Sinn des ganzen Daseins.

Die Hauptgründe bzw. Fragen für meine Zweifel sind aber folgende:

- Weshalb hat Gott den Menschen geschaffen, obschon Er im VORAUS wusste, dass der Mensch fallen würde und dass Milliarden Menschen fallen werden?

Weshalb war Ihm der freie Wille des Menschen so wichtig, wenn er doch wusste, dass es ohne nie so weit gekommen wäre?

- Wenn Gott doch nur gut ist und gutes schafft, weshalb hat der Mensch dennoch seinen freien Willen ausgenutzt und ist vom Bösen beeinflusst worden?

- Was ist der Sinn eines Menschen, welcher morgen zur Welt kommt und in 50 Jahren stirbt und nicht wiedergeboren ist. Gott weiss ja bereits jetzt, dass dieser Mensch nicht zu Ihm zurückkehren wird. Weshalb lässt Gott überhaupt so einen Menschen zur Welt kommen?

- Das Universum ist so gross, es ist schwer vorzustellen, dass Gott so eine grosse Aufmerksamkeit auf einen kleinen Planeten Erde gibt.

Was kannst du zu diesen Einwänden sagen? Ich bete auch wirklich zu Gott, dass er mit diesen Zweifel ausräumt und mich in Sicherheit leitet.

Liebe Grüsse

JS

 

06.04.05

Hallo JS,

ist sind eigentlich nur zwei Fragen. Warum hat Gott den Menschen so geschaffen, wie er ist und warum gibt es das ganze Weltall drumherum?

Zu Frage 2 möchte ich Dir von Werner Gitt "Wozu gibt es Sterne?" empfehlen.

Hier kannst Du es downloaden

http://www.sermon-online.de/search.pl?lang=de&id=7551&title=&biblevers=&searchstring=&author=0&language=0&category=0&play=0%20.

Zur Frage 1 halte ich mich auch mal extra kurz.

Ich denke, dass Gott und so geschaffen hat, wie wir sind, weil nur so Gott die Menschen bekommt, die er möchte. Er möchte Menschen, die freiwillig zu ihm kommen, die ihn freiwillig ehrfürchtig anbeten und Liebe ohne Freiwilligkeit ist auch nicht vorstellbar.

Er hat uns in seinem Bilde geschaffen, aber der freie Wille schloss die Möglichkeit der Wahl zum Bösen ein. Jede Änderung hätte bewirkt, dass wir nicht als vollkommen freie Menschen zu ihm kommen. Er lässt uns diese Wahl.

Er möchte, dass wir ihn lieben können, auch wenn er uns vielmehr liebt.

Er schafft ja auch keine Menschen, damit sie verloren gehen. Sondern es sind Menschen, die Gott nicht wollen. Und wenn sie hier Gott nicht wollen, dann will Gott sie später nicht. Er kann auch nicht, denn ohne Erlösung können sie nicht in den Himmel.

Ich meine manchmal, dass Gott uns hätte mehr und deutlicher ansprechen können. Aber wenn ich es genau durchdenke, dann merke ich, dass er uns sehr viele Hinweise gegeben hat. Allein durch die Komplexität der Schöpfung können wir es erkennen, vielmehr noch durch sein Wort. Aber wir sollen schon danach suchen, er möchte von uns gesucht werden.

Gerade mit den Fragen zur Schöpfung, Auferstehung und Zuverlässigkeit der Bibel habe ich mich neben der Bibel intensiver befasst, weil es mich interessiert, weil wir unserem Glauben Rede und Antwort stehen sollen und weil ich auch Angst davor habe, sonst zu schnell fallen zu können. Und diese Punkte können wir im Glauben zweifelsfrei belegen. Aber die Frage nach dem Warum, die werden wir wohl im Himmel nicht mehr stellen, sondern nur noch dankbar sein, dass wir da sein dürfen, weil es so wundervoll ist. Kein noch so tolles Konzert, kein noch so toller Film, kein noch so liebendes Herz kann wohl beschreiben, was wir empfinden werden, wenn wir IHM gegenüber stehen werden.

Wir können hier die Erkenntnis dessen bekommen, was Gott uns wissen lassen will. Aber wir sind nur das Geschöpf und er der Schöpfer und seine Gedanken sind so viel höher als unsere Gedanken, wie der Himmel höher als die Erde ist.

Mit hat es sehr geholfen das Buch "Die Tatsache der Auferstehung" von Josh McDowell zu lesen. Hier ist es:

http://www.sermon-online.de/search.pl?lang=de&id=7598&title=&biblevers=&searchstring=&author=0&language=0&category=0&play=0

Denn, wenn einmal die Auferstehung zweifelsfrei für Dich klar ist, dann ist auch alles andere klar. Dann ist Jesus der Sohn Gottes und Gott. Dann stimmt die Schöpfung, denn er hat ja das Alte Testament als wahr bestätigt und dann stimmt auch das Neue Testament, denn er hat es uns angekündigt.

Also, ist Jesus auferstanden, dann muss alles stimmen. Daran muss sich alles messen lassen.

Gott möge Dir Sicherheit geben, vielleicht will er, dass Du Dich mit diesen Fragen beschäftigst.

Gruss Stephan

Lieber JS,
 
die Einzelfragen, die du stellst sind sicherlich hier im Forum sehr gut zu erörtern. Allerdings habe ich große Zweifel, ob dir das in deiner Krise tatsächlich weiterhilft. Ich habe den Einruck, dass du Seelsorge benötigst. Die kann man nur im Rahmen einer persönlichen Beziehung und am besten eingebettet in eine Gemeinde bekommen. Diese Forum ist aber gar kein Gemeindeersatz. Hier gibt es auch in eigentlicher Form keine persönliche Beziehung. Du kannst ja quasi anonym als JS hier auftreten.
 
Ich kann dir nur dringend raten deine Probleme und Zweifel innerhalb von vertrauenvollen Beziehungen in einer Gemeinde zu erörtern. Als Christen sind wir nicht als Einzelgänger berufen. Jeder, wirklich jeder von uns benötigt immer wieder Seelsorge. Darum hat der HERR den Gläubigen die Gemeinde auf der Erde geschenkt.
 
"Einer trage des anderen Lasten, und also erfüllet das Gesetz des Christus." Gal. 6,2
 
Das schreibt Paulus nicht an ein anonymes Forum sondern an eine Gemeinde.
 
herzliche Grüße
 
Ulrich 
Lieber Ulrich 7.4.05

aber was machst Du wenn solche Beziehungen nicht vorhanden sind? Oder wenn man sich geoffenbart hat, die Beziehungen nachher nicht mehr da sind?
Liebe Grüsse
 Hans Peter

Lieber Hans Peter,  8.4.05
 
deine Fragen sind schwer zu beantworten, weil man die Situation über das Forum, genau wie bei der Frage von JS immer nur hypothetisch bearbeiten kann.
 
Ich will es einmal an Hand eines Beispiels verdeutlichen.
 
Vor einigen Monaten kam jemand der des Glaubens ist zu uns in die Gemeinde. Die Besuche wurden regelmäßig und die Familie kam teilweise mit. Es entstanden Kontakte zu den Geschwistern und es wurde deutlich, dass es eine "Heimatgemeinde" gab, in der man zu erfrieren und zu vertrocknen meinte. Nach einem knappen halben Jahr wurde der Wunsch zur Teilnahme am Abendmahl ausgedrückt.
 
In dieser Situation haben wir, nachdem einzelne Geschwister das schon im Vorfeld getan hatten (uns war die Situation also grundsätzlich bekannt), als Brüder ganz offiziell unsere Bedenken zum Ausdruck gebracht. Wir haben ganz offiziell Gespräche mit dem Ehepaar geführt, auch mit dem Teil, der nicht um Aufnahme gebeten hatte. Wir haben weiter mit den Brüdern der "Heimatgemeinde" Kontakt aufgenommen und auch denen unsere Bedenken über die Situation mitgeteilt.
 
Sowohl in der Ehe, als auch in der "Heimatgemeinde" kam es dadurch zu Veränderungen. Allen Beteiligten wurde deutlich, dass der HERR durch solche Zustände und Situationen nicht geehrt wird. Es kamen plötzlich Glieder des Leibes Christi miteinander in Kontakt, die seit Jahrzehnten nur wenige Kilometer voneinander lebten, sich aber nie kennen gelernt hatten. Auch in dieser Sache wird bisher das Wort aus Galater, nämlich das einer des anderen Lasten tragen soll, deutlich.
 
Es ist noch nicht absehbar, wie der HERR den Fall zu Ende bringen wird. Es ist aber deutlich, dass er bei den Einzelnen, in der betroffenen Ehe und auch in den betroffenen Gemeinden Veränderungen will.
 
In einer Situation, wie von JS beschreiben, will der HERR ebenfalls Veränderung. Es ist offensichtlich, dass kein Kind Gottes in einer solchen Situation bleiben soll. Dass es, wie von dir eingewandt, eine Situation geben soll, in der es keine Beziehungen (mehr) gibt, ist biblisch nicht nachvollziehbar. Alle Beteiligten müssten als Kinder Gottes die Lehren über den Leib Christi und die Funktionen der Glieder ignorieren und auch faktisch negieren. Solche harten Herzen will der HERR mit Sicherheit verändern.
 
Letztendlich kann man mit einer Mail weder eine komplexe Seelsorgersituation schildern, noch Hinweise zur Handhabung oder Klärung geben. In dem beschriebenen Beispiel wohnen alle Beteiligten maximal 25 km auseinander. Bisher haben schon mehr als 10 Besuche und eine große weitere Zahl an Gesprächen über das Telefon bzw. nach Gemeindestunden stattgefunden. Weitere Gespräche und auch Gebetstreffen in dieser Angelegenheit sind geplant.
 
Ein Internetforum kann solche Dinge nicht leisten. Ich bin auch dankbar dafür, dass es keine Internetgemeinde geben wird. Trotz deiner Fragen kann man JS nur den Hinweis geben, den ich auch schon bei meiner ersten Einlassung gemacht habe. Es ist Seelsorge im Rahmen einer Gemeinde absolut notwendig. Wenn sich deine Einwände, lieber Hans Peter, auf die konkrete Situation von JS beziehen, dann ist vielleicht auch hier ein äußerer Impuls in die Heimatgemeinde von JS hinein angebracht.
 
Ich wünsche allen Beteiligten Weisheit vom HERRN.
 
herzliche Grüße
 
Ulrich

 

Lieber JS,
 
auf einen Punkt von dir, den du am 06.04.2005 gemacht hast, will ich, nach längerem Überlegen, wobei ich schon spontan an diese Antwort dachte, eingehen.
 
Du schreibst:
 
"Das Universum ist so gross, es ist schwer vorzustellen, dass Gott so eine grosse Aufmerksamkeit auf einen kleinen Planeten Erde gibt."
 
Deine Sicht ist viel zu kurzsichtig. Gut, du kannst dir nur schwer vorstellen, dass der große Gott dem kleinen Planeten Erde Aufmerksamkeit schenkt. Aber der große Gott verlangt von dir noch viel mehr. Er verlangt von dir zu glauben, dass er alle Dinge durch das Wort seiner Macht geschaffen hat! Er verlangt von dir zu glauben, dass er alle Dinge (auch dich) durch das Wort seiner Macht trägt! Er verlangt weiter von dir, dass du glaubst, dass er dich nicht durch ein Wort seiner Macht rettet, weil das nicht seiner persönlichen Heiligkeit und Gerechtigkeit entspricht. Er verlangt von dir zu glauben, dass Gott selbst auf dieser kleinen Erde Mensch wurde, weil er dich retten wollte! Er verlangt von dir zu glauben, dass Rettung für dich nur möglich ist, wenn du glaubst dass er Mensch wurde um stellvertretend für dich zu sterben. Er erwartet, dass du siehst, dass er der Gott der Liebe ist!
 
Diese Ausführungen sind in einem einzigen Bibelvers verborgen. "welcher der Abglanz seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, nachdem er [durch sich selbst] die Reinigung der Sünden bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe;" Hebr. 1,3
 
Da kommst du und sagst du kannst dir nicht vorstellen, dass er dem kleinen Planeten Erde Aufmerksamkeit schenkt. Was hätte es dir denn geholfen, wenn er dem kleinen Planeten Aufmerksamkeit schenkte? Gar nichts! Du musst dir tatsächlich vorstellen, dass er dir kleinem Wurm, auf diesem kleinen Planeten Aufmerksamkeit schenken wollte! Das ist die Botschaft der Bibel. Alle Dinge werden im Brand vergehen, nur die kleinen Würmer nicht, die ihm geglaubt haben, dass er ihnen Aufmerksamkeit schenkt! Und nicht nur dass, er achtete nicht nur auf sie! Wegen Ihnen wurde er Mensch! Wegen Ihnen ist er gestorben damit sie errettet werden könnten.
 
Ich glaube an dieses großartige und gewaltige Werk. Ich wünsche dir, dass du daran glauben und festhalten kannst!
 
herzliche Grüße
 
Ulrich
 

 

2098 Sicher....trotzdem (1)

Zu den Einträgen im Forum von Ulrich möchte ich folgendes sagen:

Natürlich hat er Recht, dass diese LEDIGLICH in ein Forum zu schreiben keine optimale Lösung ist. Ich habe es jedoch ERGÄNZEND getan, d. h. ich habe mich gestern mit einem Freunden, welcher schon längere Zeit Christ ist sehr intensiv unterhalten und er konnte mir unglaublich weiterhelfen.

Ferner gehe ich auch in eine Gemeinde und kann dort jederzeit meine Gefühle zum Ausdruck bringen und mir wird auch geholfen. Mich nahm nur Wunder, wie Hans Peter oder generell andere Leute argumentieren und als die Zweifel sehr stark waren, musste ich es einfach so rasch wie möglich los werden und da war das Forum auf bibelkreis.ch der direkteste Weg.

Inzwischen hat sich aber einiges geklärt und ich gehe voran mit dem Herrn und sehe meine Zweifel auch als eine Prüfung an. Sie nehmen immer mehr ab und dadurch erkenne ich den Herrn immer klarer.

Die zwei empfohlenen Bücher habe ich gekauft und ich werde sie lesen.

Vielen Dank an alle für die Bemühungen!

JS

Hallo JS,

ich freue mich für Dich! Ich freue mich, dass Dein Freund Dir schon weiterhelfen konnte und das Du diese Dinge auch in der Gemeinde besprechen könntest. Ja, es ist vielleicht eine Prüfung. Vielleicht kannst Du später anderen zu diesen Fragen weiterhelfen. Es ist gut, dass Du die Bücher schon gekauft hast, es zeigt, dass Du wirklich dazulernen willst. Diese Bücher werden Dir helfen. Gerne tausche ich mich mit Dir darüber dann auch mal aus.

Ich hoffe es geht Dir wie mir, dass es Dir dann unverständlich vorkommt, wie man überhaupt an der leiblichen Auferstehung zweifeln kann.

Ein Mensch ist mir bekannt, der nach 17 Jahren Christ an diesen Fragen zu scheitern droht. Ich habe ihm Bücher gekauft, ich habe sie ihm gebracht und ich habe ihn mehrfach besucht. Aber er will wohl nicht. Ich kann nur noch beten, dass Gott sich seiner erbarmt.

Diese Apologetik, also Verteidigung des Glauben ist eine wahrhaft spannende Angelegenheit. Hier kommt unser Verstand ins Spiel. Leider können wir Ungläubige nur sehr begrenzt überzeugen, denn Gott macht es unmöglich.

Obwohl nüchtern betrachtet nur die Schöpfung wahr sein kann und die Evolution barer Unsinn ist, kann man das ohne Glauben nicht verstehen Wir

lesen:

[Hebr 11,3] Durch Glauben verstehen wir, daß die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so daß die Dinge, die man sieht, nicht aus Sichtbarem entstanden sind.

Hier steht die Lösung! Nur durch Glauben dürfen wir dann auch verstehen.

Ohne Glauben nützt der Verstand nichts. Aber wenn wir glauben, dann bestätigt auch der Verstand, dass die Welt geschaffen ist und die Dinge nicht aus Materie entstanden sind.

Ist das nicht wunderbar, wie deutlich Gott uns das hier sagt? Das Verstehen wird erst durch Glauben aktiviert. Aber es zeigt eben auch, dass wir Ungläubigen alles bestens erklären können und auch Einwände behandeln können, es wird nicht nützen, wenn Sie es nicht glauben wollen. Dann bleibt es vernebelt, sie bleiben in Finsternis. Oder wie die Bibel sagt:

[1Kor 3,19] Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott; denn es steht geschrieben: »Er fängt die Weisen in ihrer List«.

Gottes Segen, viel Freude beim Studium und gib nicht auf, denn viele Christen bezeugen die Wahrheit dieser Dinge. Und sieh mal, wie Johannes als Augenzeuge schreibt:

[1Jo 1,1] Was von Anfang war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen haben, was wir angeschaut und was unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens [1Jo 1,2] - und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns erschienen ist -, [1Jo 1,3] was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.

Er hat das Wort des Lebens gehört, er hat es gesehen, er hat es angeschaut und betastet. Was noch? Mehr geht doch nicht!

Gruss Stephan

Lieber Jerome,

Deine Fragen kenne ich sehr gut wieder. Vor ein paar Jahren wurde ich in einer Philosophievorlesung, die ich, weil ich mich für diese Dinge interessierte, anhörte, mit ähnlichen Fragen konfrontiert.

Meine Frage war aber eine andere:

"Wenn Gott alles geschaffen hat, und in ihm nichts Böses wohnt, wie kann dann etwas Böses in seiner Schöpfung vorkommen (wie z.B. der Teufel)?"

Darüber habe ich fünf Jahre lang immer wieder mal intensiv aber ergebnislos nachgedacht.

Mittlerweile ist mir allerdings etwas aufgefallen. Es geht bei solchen Fragen nicht um eine logisch denkbare Lösung sondern um das Hervorrufen von Zweifeln. Man kann solche Fragen schlichtweg nicht beantworten, und wenn man es könnte, wären sie nicht interessant genug, sich damit zu befassen (behaupte ich).

Die Scholastik des Mittelalters beschäftigte sich mit solchen Problemstellungen schon lange vor uns.

Vielleicht kennst du diese absurde Problemstellung ob Gott, wenn er denn allmächtig ist, einen Stein erschaffen könnte, der so schwer würde, dass er ihn selbst nicht mehr anheben könnte.

Jemand (ein Christ) sagte mir dazu, dass Gott so etwas Absurdes nicht täte, sondern sich ausschliesslich mit sinnvollen Dingen befasse, wie z.B. die Erlösung der Menschheit.

Den großen Gott im Himmel können wir nicht wie ein kleines Männeken in der Hosentasche mit uns führen, und ihn für uns tanzen lassen, wenn uns danach ist.

Das Unmöglichste, was Gott jemals geschafft hat, war, seinen einzigen Sohn, den er liebte, und dessen Liebe er sich gewiss sein konnte, aufzugeben, um Leute retten zu können, die nicht nur nichts von ihm wissen wollten, sondern ihn zusätzlich hassten und seinen Sohn, als er auf diese Welt kam, umbrachten.

Da Gott die Bosheit des Menschen kannte, knobelte er dabei aus, dass ausgerechnet dieser Mord am Gottessohn die Erlösung der ganzen Menschheit möglich machte, indem er seinen Tod als stellvertretendes Opfer für jeden, der es annimmt, zum Freibrief der Rechtfertigung erklärte.

Dieses göttliche Verhalten in Bezug auf uns, auf mich, ist eigentlich das Unlogischste, was jemals einer tat. Aber wenn dies nicht so wäre, dann Gnade uns wer auch immer - Gott könnte es nicht.

Ich hoffe, dass du deine Zweifel dahin bringen kannst, wo sie hingehören:

unters Kreuz. Das hört sich vielleicht abgedroschen an, ist aber der einzig sinnvolle Platz, an dem solche Fragen beantwortet werden können, beziehungsweise wo deine Ausrichtung neu festgelegt werden kann.

An einem Beispiel will ich erklären, was ich meine (denn viele Phrasen aus der christlichen Welt werden schwammig bleiben, wenn wir sie nicht konkret erklären können).

Durch meine Theologie- u. Philosophiestudien war ich für einige Zeit in der historisch-kritischen Bibelanschauung gefangen. Als Wiedergeborener sehnte ich mich danach, die Bibel wieder unvoreingenommen lesen zu können, aber jedes Mal, wenn ich sie aufschlug, kamen Gedanken wie "Das stimmt ja eigentlich so gar nicht." oder "Wir können doch gar nicht wissen, was damals wirklich geschah, schließlich haben die Leute ja vor 2000 Jahren und mehr nicht so gedacht wie wir, und Authenzität war ihnen vielleicht gar nicht so wichtig."

Ich hielt mich für einige Zeit für ziemlich aufgeklärt und wissend, merkte aber innerlich, wie ich mehr und mehr geistlich verarmte.

Eines Abends war ich im Auto unterwegs, und dachte über meine Situation nach. Da kam mir irgendwie Johannes 1,1 in den Sinn:

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott."

Mit einem Schlag wurde mir deutlich, dass die Bibel nicht nur irgendwie Gottes (oder göttliches) Wort war, sondern dass es sich bei diesem Wort um den Herrn Jesus selbst handelte. Ich musste mich also entscheiden, ob ich an meinem Heiland festhalten wollte oder ob ich alles über Bord werfen sollte.

Der Heilige Geist wirkte in mir, dass die Entscheidung für den Herrn und damit für das Wort fallen musste.

Ich weiß noch etwa, wo ich damals entlang fuhr, als mich Gott von meinem Leiden mit der HKM (historisch-kritische Methode) befreite. Seitdem kann ich wieder "beschwerdefrei" darin lesen, und mir wird mehr und mehr deutlich, dass die Bibel sich selbst erklärt, selbst wenn ich im ersten bis dritten Moment nicht verstehe, warum das Eine oder das Andere dort steht.

Der Befreiung ging (und das meine ich mit "unters Kreuz") jedoch vorher (während der Fahrt bie mir) ein Gebet voraus, in dem ich Buße darüber tun durfte, dass ich den Herrn Jesus selbst angegriffen und an ihm persönlich gezweifelt hatte, selbst wenn mir das damals natürlich so nicht bewusst gewesen war.

Viele Grüße

Eckhard S.

 


11.04.05 

Lieber Jerome.

Kennst Du das Wort: „In den ersten Gnadentagen wirst Du von dem Lamm getragen“.

Nachdem wir unser  Leben dem Herrn Jesus übergeben haben, -  wir haben den biblischen Vorgang „Bekehrung – Wiedergeburt“ erlebt, - sind viele von den neuen Eindrücken so beeindruckt, „dass man die ganze Welt umarmen könnte“.

So erlebte ich es zum Beispiel.

Nach einer gewissen Zeit spürt man, dass alte Gewohnheiten und die alte Art immer noch da sind.

Und das befremdet und bringt Verunsicherung mit sich.

Bis hin zu der Frage: ist das wirklich alles wahr, was die Bibel sagt?

Die Bekehrung ist der „Startschuss“ für das neue Leben in und mit Gott.

Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit.

Mit Gottes Hilfe, die uns dabei gewiss ist und auch unserem  Wollen, müssen die „Schlackestoffe“ und der Unrat aus unserem Leben beseitigt werden.

Das ist eine Arbeit, die uns ein Leben lang beschäftigen wird.

Krisen und offene Fragen  gehören zum Leben, auch, wenn wir es manchmal nicht wahrhaben wollen.

Aber meist sind wir nicht vorbereitet auf Krisen, Fragen und Zweifel und deshalb steht die Frage im Raum: wie ist das alles einzuordnen?

wie kann man Krisen meistern?

Wie gehen Glaubensprobleme   mit Krisen um?

Glaubenskrisen   mag niemand und wenn wir ehrlich sind, so hofft doch jeder klamm und heimlich,  dass man niemals in eine solche Situation kommt.

Ob das realistisch ist oder nicht, das sei mal dahin gestellt.

Fest steht die wenigsten Menschen haben gelernt, mit Glaubensproblemen  umzugehen,.

Wenn man drin steckt, hofft jeder nur, dass es schnell vorbei geht.

Wie kann man mit Krisen umgehen, wie sie  bewältigen?

Wie gehen Christen damit um?

Groß rauskommen, wer möchte das nicht?

Gelegentlich bekomme ich eine Werbung: Klein einsteigen und groß rauskommen. Ihr Otto vom Lotto!

Otto weiß, was Menschen wollen. Klein einsteigen müssen wir alle. Wenigstens, was die Körpergröße anbetrifft.

Aber dann beginnt schon bald der harte Kampf darum, groß heraus zu kommen.

Auf den Laufbahnen und den Straßen der Karriereleitern herrscht Andrang.

Da bleibt das Schieiben und Drängen nicht aus.

Da werden wir zu erbitterten Konkurrenten, die von der Sorge um die obersten Plätze ganz ausgefüllt sind.

Was machen wir aber, wenn es im Leben schief läuft?

Nicht so planmäßig und wunschgemäß? Auch im Glaubensleben?

Wir bauen alle an der Brücke unseres Glaubensleben..

Und ab und zu, wenn wir mal eine schlaflose Nacht haben oder wenn etwas uns sehr bewegt, steht die Furcht auf: habe ich die Brücke meines Lebens eigentlich richtig gebaut?

Ist es nicht  die Frage, die in unserem Leben auch schon so oft gebohrt und rumort hat:

Habe ich die Brücke meines Lebens eigentlich richtig gebaut!

Und was ist zu tun, wenn Angst und Sorge, wenn Zweifel und Anfechtungen immer stärker sich im Leben bestimmend auswirken?

Wenn der Weg immer tiefer und aussichtsloser erscheint und in eine Krise, in eine Glaubenskrise führt?

Und wer kennt sie nicht, die Krisenzeiten und Krisenjahre?

Mehr Fragen als Antworten tun sich auf: bin ich auf dem richtigen Weg?

Warum dieser Misserfolg im Leben?

Wie geht es mit der Familie weiter?

Hält die Ehe, die Familie die augenblickliche starke Belastung aus?

Ja, wie stabil ist die Brücke meines Glaubens  wirklich?

Und dann habe ich die gut gemeinten Worte im Ohr: in jeder Krise liegt die Chance für einen Neuanfang.

Aber wie kann ich die Chance für einen persönlichen Neuanfang entdecken und auch nutzen?

Von einem Wirtschaftsfachmann las ich einmal zu dem Wort „Misserfolg“ folgendes:

 

„Ich bedaure, dass es auf unseren Wirtschaftsuniversitäten  keine Vorlesung gibt über Misserfolg. Junge Leute werden nur auf Erfolg getrimmt.

Doch Misserfolg gehört genau so zum Leben.

Es ist nur die Frage, ob ich Mißerfolg als Katastrofe betrachte oder als Chance morgen besser zu sein.

In Amerika gehört Scheitern zum Leben.

Die Krise gehört nicht zum Makel.

Ich stelle nur Leute ein, die schon einmal gefallen sind. Das gehört für mich zum Erfolg, um keine Angst mehr zu haben.

Wenn bei uns jemand Konkurs macht, dann heißt das, der hat etwas probiert, dem können wir etwas Neues geben!

Fehler machen gehört zum Leben.

Dazu gehören auch Glaubenszweifel.

Wer keine Fehler macht, hat eigentlich nichts unternommen.

Wenn ich aus einen Fehler etwas lerne, dann habe ich eine  Erfahrung

Wenn ich nichts daraus lerne, dann war es eine Dummheit.

Ich glaube, Christen sind Menschen, die aus Fehlern  lernen.

Weil sie in der persönlichen Beziehung zu einer persönlich höchsten Autorität stehen und weil sie Vergebung erfahren haben“.

Zitatende.

 

Der Weg in die Krise hat heute viele Gesichter.

Man kommt als Geschäftsmann nicht mehr an gegen die Zwänge, unter denen man steht, wenn keine Aufträge mehr eingehen und man Arbeitsplätze aufgeben muß.

Manche Brücke ist abgebrochen.

Man blickt nicht mehr durch, wenn man keine Stelle in Aussicht hat, keine Lehrstelle, kein Studienplatz, keine Anstellung, keine Hoffnung auf die Zukunft.

No future!

Oder welche Not kann die Macht des Todes über uns bringen, wenn es heißt, einen geliebten Menschen los zu  lassen!

Und die Brücke ist abgebrochen.

So können auch äußere Blockierungen in tiefes, inneres Zweifeln und Angefochtensein führen.

Zahllos sind die Spielarten, in denen diese Krisensituationen uns heute begegnen.

Und nun müsste man eine Stelle haben, an die man sich wenden kann.

Eine Instanz, die hilft.

Einen Menschen, der zuhört, ein Wort, das aufrichtet.

Eine solche Entdeckung habe ich in der Bibel gemacht.

Hier wird sie gezeigt und noch ein Wort zur Krisenbewältigung, gerade auch im Glaubensleben.

Was der Sauerstoff für die Lunge, das bedeutet die Hoffnung für die menschliche Existenz.

Nimm den Sauerstoff weg, so kommt die Atemnot.

Verzweiflung bedeutet: Lähmung der seelisch-geistigen Spannkraft durch das  Gefühl der Nichtigkeit, der Sinnlosigkeit des Lebens.

Der Vorrat an Hoffnung entscheidet über das Schicksal der Menschheit.

Dort, wo Hoffnung und Glaube zerbrechen, gibt es dennoch einen Ausweg.

 

Ich aber wäre beinahe gestrauchelt mit meinen Füßen.

Mein Schritt wäre beinahe geglitten.

 So betet  der Beter im Psalm 73.

 

Durch eine solche Stimme trifft die biblische Aussage mitten in unser Leben.

Hier können Zweifelnde und Angefochtene die Bibel aufschlagen, sich wirklich verstanden und ernst genommen fühlen.

Sicher kann ich von Glaubenserfahrungen profitieren, aber ein Ruhekissen sind sie nicht.

Auch die nächste Glaubenskrise  muß ich erst einmal durchstehen.

Und ich weiß, dass sie kommt!

So paradox es erscheinen mag: Glaubenskrisen sind normal.

 

Denn nur auf dieser Basis wird unser Glaube gestärkt.

Der Herr Jesus möchte gern unsere Bitte um Stärkung unseres Glaubens erfüllen.

Nichts täte Er lieber als das.

Aber bitte, dann durch Glaubensprüfung.

Und diese Glaubensprüfung kann dann schon durchaus eine Lebenskrise sein.

Mit dem Resultat, ich habe wieder dazu gelernt und ich habe meinen Gott wieder ein Stück besser kennen gelernt.

Bin Ihm näher gekommen.

 

Es ist ja nicht so, dass ich auf Glaubenskrisen „warte“.

Aber, indem ich mit ihnen rechne, sind sie schon zum Teil schon  „entschärft“, wenn sie eintreten.

Und durch erlebte Glaubenserfahrung weiß ich immer besser, ihnen begegnen zu können.

Wir beten ja nicht, dass uns der Herr vor Krisen bewahrt, sondern, dass er uns Kraft gibt und Weisheit, mit diesen richtig umzughen.

Habe ich sie mit Gottes Hilfe durchgestanden, bin ich im Rückblick wieder ein bisschen klüger geworden.

Aber im Moment des „Drinsteckens“ sehe ich zuweilen – gar nichts.

Und dann kommen die Momente des Zweifelns............., ob Gott wirklich............?

Das ist menschlich und normal.

Natürlich sind wir dankbar für Gebetserhörungen, denn sie stärken auch unseren Glauben.

Aber nach der Fließbandmethode kommen sie auch nicht.

Wenn ein Christ behauptet, er kenne keine Anfechtung, sehe zu, ob seine Glaubensgewissheit nicht einer fatalen Selbstsicherheit Platz gemacht hat.

Denn die Glaubensanfechtung  gehört zum Glauben, wie der Schatten zum Licht.

Der Beter des Psalmes bekennt:

Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze

auf Gott den Herrn.

Was ist es denn für eine Freude, die unseren Glauben im Alltag brauchbar macht?

Was ist es überhaupt?

Freude!

Was passiert da, wenn ich mich freue?

Ein großer Bibelausleger, Karl Barth, hat darauf geantwortet:

Freude in der Bibel ist das, wenn ein Mensch vor Gott „Ja“ sagt zu  seinem Leben.

Aber – wer kann denn das?

In diesem Sinn „Ja“ zu seinem Leben sagen.

Da haben wir es ja!

Ein Christ kann sich nur dann freuen, wenn er einen Grund dazu hat.

Freude zu kommandieren, ist unmöglich.

Wo wir als Christen keine triftigen Gründe zur Freude haben, werden wir sehr wenig von unserem christlichen Glauben haben.

Welche überzeugenden Gründe gibt es, dass ich mich über mein Leben freuen kann?

Zunächst die Frage: wie kann in der Krise der Anfechtung, in der Belastungsprobe, der Glaube zur Freude werden?

Es sind ohne Zweifel jene Augenblicke und Zeiten gemeint,  wo Gott und Gottes Wort und Gottes Weg mit uns sehr fraglich und dunkel werden.

Wo wir zwischen Stehen und Fallen hin und her gerissen sind. – Wo ist da Platz zur Freude?

Gott selbst sorgt dafür, dass wir etwas aushalten können.

Gott will die Belastungsprobe.

Denn ohne Anfechtung kann es keinen Glauben, kein Wachsen im Glauben, geben und keinen Sieg, kein Durchstehen.

Aber jeder Sieg, jeder durchstandener Sturm macht uns stärker.

Das ist dann der Augenblick der Freude. Ich bin gehalten. Gott hat mich bewahrt.

Die durchstandene Zerreißprobe schafft die fröhliche Entdeckung: Gott will mich noch zu etwas gebrauchen! Aus mir soll noch etwas werden.

Und vielleicht ist das die tiefste Freude, die schönste Entdeckung in und nach der Anfechtung.

Jesus Christus hat immer mitgehalten, mitgekämpft und sein Kampf ist unser Sieg.

Und die andere Frage: wie kann im Zweifel der Unübersichtlichkeit meines Lebens der Glaube zur Freude werden?

Der Zweifel hat bei uns sehr verschieden Gesichter.

Der Zweifel an Gott und Gottes Wirken überhaupt.

Unsere ganze moderne Skepsis allem unbeweisbaren gegenüber.

Da kommt der Zweifel „ob denn  dieser Gott mit mir etwas zu tun hat“.

Ob Er mich kennt und hört im Gebet.

Weniger die Frage, „ob Er kann“. Sondern vielmehr, „ob Er will“. Ist Er „gegen mich“?Ist Er „für mich“?

Diese Woge des Zweifels wirft uns hinauf und hinab.

Kommt unser Beten „an“? Oder ist es ein frommes Selbstgespräch.

Manchmal sind wir so sicher in unserer Frömmigkeit und dann wieder machen wir die bittere Erfahrung: Du, Mensch, Zweifler, bist wie die Meereswoge, die vom Wind getrieben wird.

Was soll da der Glaube ausrichten?

Mitten, in der Krise, wenn der Mensch nicht mehr ein noch aus weiß, - kann er sich dennoch über etwas freuen?

Der Jakobusbrief erinnert mich daran, wenn er bezeugt:

So jemand unter euch Weisheit mangelt, - oder mit unseren Worten, wenn jemand unter euch nicht „durchblickt“, - der bitte Gott.

Und das heißt doch, Mensch, du kannst dich freuen. Jesus weiß und Er blickt durch!

Jesus führt und Jesus handelt und gibt auch, wenn Du die Übersicht, scheinbar, verloren hast.

Warum?

Weil das begründete Freude ist, inmitten meiner eigenen Unsicherheit erfahre ich: Jesus hat für mich gebetet und gesorgt, dass mein Glaube nicht aufhöre. Es ist nicht umsonst, wenn wir unser Vertrauen auf Gott setzen.

Der Liederdichter hat, meiner Erkenntnis nach, recht, wenn er so formuliert:

           

Keiner wird zuschanden, welcher Gottes harrt.

Sollt ich sein der erste, der zuschanden ward.

Nein, das ist unmöglich, Du getreuer Hort.

Eher fällt der Himmel , ehe täuscht Dein Wort.

 

Und schließlich: der Krisenwendepunkt! Gott hat Gutes mit Dir  im Sinn. – Auch dann, wenn es gilt, schwere Zeiten mit nicht guten Lebensphasen zu bewältigen.

Noch einmal der Beter aus Psalm 73:

So sann ich nach, ob ich es begreifen könnte. Aber – es war mir zu schwer.

 

Wir können Gottes Wege niemals begreifen.

Wer glaubt, will nicht verstehen.

Doch Glauben und Verstehen schließen einander nicht aus.

Gott kann aber Dinge tun, die weit über das menschliche Verstehen und Begreifen hinaus gehen.

Dennoch sollen wir bemüht sein, soweit es in unserem menschlichen Vermögen steht, Gottes Wege im Glauben zu erfassen – und zu verstehen.

Von dem Beter kann ich lernen: mit seinen Zweifeln, Ängsten, Sorgen und Bedenken – geht er in das Heiligtum.

Das ist der Anfang der Lösung.

Vielleicht war damals das Heiligtum der Tempel, der Ort, wo sich die Gemeinde versammelt.

Vielleicht hat er einen Menschen aufgesucht, der ihm zum Seelsorger wurde.

Der Beter tut den entscheidenden Schritt:

Bis ich ging in das Heiligtum Gottes.

 

Er kommt heraus aus der Einsamkeit – und hat Gemeinschaft mit Gott.

Nun sind nicht mehr Ausweglosigkeit und Ratlosigkeit, Angst und Zweifel, bestimmend.

Der rechte Weg führt also in das „Heiligtum“.

Hier soll ich Hoffnung erfahren mitten in meiner Krise. Trotz aller bitteren Erfahrung bleibe ich bei Gott – und atme auf!

Glauben heißt für mich konkret: Festhalten an einer dauernden Lebensbeziehung – zu Gott.

In der Gewissheit, von Ihm gehalten zu sein, wo der Mensch allein nicht mehr gehen kann.

Mitten in der Krise kann der Beter sagen:

Dennoch bleibe ich stets an Dir.

 

Von Dir, Gott, kommt eine Energie, die in meinem Leben eine Kraft gibt.

Wenn dem Christen bis an sein Lebensende manches, was Gott tut, tut oder zulässt, rätselhaft bleiben wird, - weiß er dennoch: Gott steht zu mir.

Er leidet mit uns, längst bevor wir es begriffen haben. Das zeigt Er an Jesus, dem Mann am Kreuz, der für uns gelitten hat.

Mitten, im Kreuz und Leid, ist Er darum bei uns.

Neben uns.

Unter uns.

Kein Tal ist so tief, kein Weg so dunkel, dass er Ihm nicht bekannt wäre. Die Brücke ist also nicht abgebrochen.

Jesus Christus ist der große Brückenbauer – und die Brücke in Person!

Deshalb gilt auf  dem Weg aus der Krise: Es gibt nur einen Halt im Sturm der Zeit. Es gibt nur einen Trost im Herzeleid. Es gibt nur eine Kraft, die nie zerbricht In aller Finsternis ein einzig Licht. – Jesus!

Jesus Christus sagt: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“.

 

Die Gedanken des Beters aus Psalm 73 wollen mir helfen, einen Weg aus er Krise zu finden.

Mir wird ein neuer Weg gezeigt. Deshalb gilt dieser Zuspruch: Ich wünsche dir, dass Gott dein Weg leite.

Daß Er dir Stärke gebe Tag für Tag. Daß Er die Hände des Erbarmens breite Auf alles, was da war – und kommen mag!

Ich wünsche dir, dass Gott dir Hilfe schenke Durch Seinen Frieden, der das Bangen stillt. Und wenn dich irgendwie Schuld bedrückt.  Bedenke: dass Gottes Liebe den Verlorenen gilt. Ich wünsche Dir ein Herz voll Dank und Loben. Ich wünsche dir, in Gott getrost zu sein. Sind wir doch stets und ganz mit Ihm verwoben. Die Gott erwählt hat, - lässt Er nicht – allein!

Jerome, abschließend: Dein Glaubensleben ist okay. Zweifel, Anfechtungen, gerade im lebendigen Glauben sind das Normale.

Ein toter Glaube kennt keine Glaubenszweifel, keine Glaubensanfechtungen.

 

Viele Grüße
Berndt