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2310  Röm 3,23

Hallo zusammen

Ich habe in meiner "Scofield-Bibel" unter anderem folgende Abmerkung zu Röm 3,23 (..., denn alle haben gesündigt und erlangen nicht nicht die Herrlichkeit Gottes):

Die Anmerkung (es ging um den Lohn der Sünde):
(4) und zieht die Strafe des geistlichen und körperlichen Todes nach sich (1.Mose 2,17; 3,19; Hes 18,4 + 20; Röm 6,23 ).

Als ich diese Anmerkung las, kam bei mir folgender Gedanke: Bei den Menschen ist das so, das stimmt, aber Jesus war als einziger Mensch sündlos. Er ist auch der zweite Adam und wie der erste Adam (vor dem Sündenfall) unsterblich (was ich hier bei beiden annehme). Jesus war vollkommen sündlos, also war er nicht unter dem Lohn der Sünde, welche da ist der körperliche und geistliche Tod. Auch war er vollkommen Gott und Mensch.

Nun meine weiterführenden Gedanken:
Nun, wenn er aber nicht unter dem Lohn der Sünde stand, dann konnte er körperlich nicht sterben... Ist das so, ich weiss es nicht? Wenn er aber körperlich, also als Mensch, nicht sterben konnte, dann musste er mit den Sünden beladen werden (Achtung: Ich möchte nicht sagen, dass der HERR daher unsere Sünden auf sich genommen hat, damit er sterben konnte... Ich weiss, es war Gnade und ein göttliches Werk, so dass alle Mensch gerettet werden können.). Es geht mir nur darum, ob er nicht körperlich sterben konnte, weil er sündlos war und er rein "logisch" (sorry, das ist menschliche Logik) die Sünden auf sich nehmen musste, wo ich wie gesagt, das Werk des Todes überhaupt nicht schmälern will. Ich will auch nicht, das der Eindruck entsteht, ich meine dass Jesus "sich selbst erlöste" von dieser bösen Welt, so quasi als Selbstrettung.... Er ging sicher mit viel Leiden ans Kreuz!

Denn ich habe auch einmal in einer Auslegung zu Lukas gelesen, dass er selbst den Zeitpunkt seines Todes bestimmte. Ich begriff das damals nicht. Wie konnte das gehen? Wenn aber obige Annahme zutreffend wäre, dann hätte niemand Jesus körperlich töten können, sofern Jesus nicht bewusste die Sünde der Welt auf sich genommen hätte und damit körperlich sterben konnte...

Danke für eure Antworten!

Gruss
Michael / CH
Lieber Michael   27.06.05

Das sind die Fragen, die uns letztendlich zur Anbetung des Vaters  führen müssen. Nur Gottes Geist kann uns in die Wahrheit einführen. Durch das Evangelium werden uns Tiefen gezeigt, auch wenn sie in alle Ewigkeit unausforschlich bleiben.
Der Opfertod Jesu Christi ist mit nichts zu vergleichen. Keine menschliche Logik wir uns da nur annähernd ans Ziel führen. Der Tod des Herrn ist das Zentrum des Heilsratschlusses Gottes.  Natürlich hat der Tod des Herrn mit unserer Sünde und den Sünden zu tun, aber nicht "nur".  In Seinem Tode verherrlichte ER als Mensch Gott. Im Brandopfer ist Er der duftende Wohlgeruch Gottes . An IHM Hat Gott sein Wohlgefallen gefunden.

Sein Tod "trat "  nicht ein,  Er hat sein Leben bewusst gegeben. Der Tod konnte IHN nicht überwinden. ER hat den Tod überwunden indem er sein Leben liess.   Der Zeitpunkt Seines Todes war da, nachdem Er das ganze Gericht Gottes wegen unserer Sünde erduldet hatte und ER sagen konnte  "ES IST VOLLBRACHT!  Dadurch das ER in den Tod gegangen ist hat ER uns von der Knechtschaft der Todesfurcht befreit, dadurch dass Er von Gott auferweckt wurde, hat Gott Seine Gerechtigkeit an IHM  beweise. Dadurch dass Er Auferstanden ist, hat Er Seinen Anspruch als Sohn des Menschen über alles kundgetan. 
In den Drei  Stunden der Finsternis hat der heilige Gott,  als alle unsere Sünden auf Ihn gelegt wurden, und Er zur Sünde gemacht wurde, IHN verlassen. Ich denke, das war der INBEGRIFF des Todes, Er von Gott getrennt!-  Als ER dann sein Haupt neigte, übergab ER Seinen Geist in die Hand des Vaters,  welch heilger Moment, wie unfassbar und unerklärlich. Sein Leib in der Gruft, Sein Geist in den Händen des Vaters.

In IHM
Hans Peter

 

Lieber Michael / CH,  28.06.05
 
von der gesamten Scofieldanmerkung zu Rö. 3,23 hast du nur einen Bruchteil zitiert. Alles, was zumindest im englischen Original steht, trifft auf den HERRN nicht zu. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand auf die Idee kommt, dass der HERR unter "alle" in Rö. 3,23 fällt. Gerade weil er nicht darunter fällt, konnte er in Rö. 3,25 der "Gnadenstuhl" sein. (Das kann man jetzt hier nicht alles ausführen, am Sonntag habe ich eine ganze Stunde nur über den Gnadenstuhl gesprochen).
 
Der Herr ist gerade dadurch gekennzeichnet, dass er als Mensch die Herrlichkeit Gottes erreicht hat. Nicht erst nach seinem Tode und seiner Auferstehung! Nein schon hier auf der Erde wird deutlich dass der HERR als Mensch passend für die Gegenwart in der Herrlichkeit Gottes ist, ganz im Gegensatz zu allen anderen Menschen. "Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus nicht kundgetan, indem wir künstlich erdichteten Fabeln folgten, sondern als die da Augenzeugen seiner herrlichen Größe gewesen sind. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: "Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe." Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her erlassen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren. Und so besitzen wir das prophetische Wort befestigt, auf welches zu achten ihr wohl tut, als auf eine Lampe, welche an einem dunklen Orte leuchtet, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen;" (2. Petr. 1, 16-19)
 
Also, so wie du schon gesagt hast: Der HERR ist und war überhaupt nicht wie die natürlichen Menschen, sondern genau das Gegenteil.
 
Bei der Frage nach dem Tod des HERRN müssen wir biblisch unterscheiden. du hast schon Recht, wenn du "logische" Überlegungen anstellst, dann bist du schnell auf dem Holzweg. Jeder Mensch stirbt! Der Tod ist der Lohn der Sünde! Der Tod tritt auf Grund eines göttlichen Urteils ein! Dazu passen die von dir angeführten Stellen aus den Scofieldanmerkungen.
 
Wie aber ist das bei dem HERRN? Empfängt der HERR ein Urteil auf Grund dessen er sterben muss? Nein, dann wäre sein Tod für mich genauso nutzlos wie der Tod meiner Großeltern mir nicht nutzte. Der HERR stirbt nicht als Strafe, sondern weil er gehorsam ist! Der Tod des HERRN steht einzig mit Gehorsam in Verbindung, während der Tod aller anderen Menschen mit Ungehorsam in Verbindung steht. Wir müssen diesen gewaltigen Gegensatz erkennen.
 
"Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt es zu lassen, und habe Gewalt es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen" (Joh. 10,17+18)
 
"und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze." (Phil. 2,8)
 
"Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. [Beachte hier das prophetische Wort, dass der HERR selbst sich die Schmerzen aufgeladen hat] Und wir, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt; [die Zuschauer machten den menschlichen Fehler zu meinen hier würde externes Gericht stattfinden] doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden." (Jesaja 53,4+5)
 
Wir haben allein einen Gehorsamsakt von seiten des HERRN. Er erfüllt ein Gebot des Vaters. Er lädt sich die Schmerzen auf. In dieser Situation muss Gott ihn verlassen, denn Gott ist zu rein von Augen um Sünde zu sehen. Gott ist heilig und gerecht. Es ist faszinierend zu sehen, dass der HERR auch im Gericht aktiv ist. Die Gerichte Gottes, gerade der HERR im Gericht für unsere Schuld, bleiben für uns hier auf der Erde unausforschlich (Rö. 11,33) Wir bekommen allerdings eine Ahnung davon, das es sich auf Golgatha nicht um einen gnädigen Willkürakt handelt, sondern um eine Tat, die völlig mit der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes in Übereinstimmung ist. Wir werden nicht auf Grund eines willkürlichen launischen Aktes gerettet, sondern auf Grund eines gerechten Gerichtes gerechtfertigt.
 
Ich denke öfter über die Tatsache nach, das Gerechtigkeit und Rechtfertigung ein und dasselbe Wort sind. Immer zeigt es mir, dass ich hier auf der Erde die Aussagen Gottes dankbar im Glauben annehmen kann, seine Gerichte bleiben hier unausforschlich und seine Wege unsausspürbar.
 
Der HERR Jesus konnte nur bewusst und im Gehorsam in den Tod gehen. Natürlich können wir das Rätsel nicht lösen. Mit dem HERRN stirbt das Leben (Joh. 14,6), auch das kann ich nicht verstehen.
 
Ich kann nur voll Bewunderung und Staunen in das Meer der Gnade blicken. Ich entdecke dass für mich alles Gnade ist, bei Gott aber alles seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit entspricht. Gott ist gerecht wenn er mich aus Gnaden rechtfertigt. Das kann ich auch nicht erklären. Es ist zu groß für mich. "Gott, dich würdig zu verehren reicht die Ewigkeit erst hin."
 
"Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus." (Apg. 16,31)
 
"wenn du mit deinem Munde Jesum als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst." (Rö. 10,9)
 
danke für die Frage, aufs neue von Gott und dem HERRN beeindruckt
 
Ulrich