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>2336  Eckstein

Lieber Hans Peter,
 
Eckstein ist eine der Bezeichnungen für den Christus. Bereits in Jesaja 28,16 "spricht der Herr, Jehova: Siehe ich gründe einen Stein in Zion, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, aufs Festeste gegründet; wer glaubt wird nicht ängstlich eilen." Diese Stelle wird in 1. Petrus 2,6 "Denn es ist in der Schrift enthalten: "Siehe ich lege in Zion einen Eckstein, einen auserwählten, kostbaren; und wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden."" angeführt.

 

In 1. Kor. 3,11 wird uns gesagt: "Denn einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus." in Eph. 2,20 lesen wir: "indem Jesus Christus selbst Eckstein ist,". Die King James übersetzt an dieser Stelle "chief corner stone" was soviel wie "Haupteckstein oder auch höchster Eckstein" bedeuten könnte. Der Herr Jesus ist also der "Haupteckstein" der alles miteinander verbindet und die Grundlage auf der alles ruht. Die jüdischen Bauleute hatten den Haupteckstein verworfen, aber Christus ist gerade das, und damit hatten sie Christus den Messias verworfen. So wie der Herr Jesus die Grundlage ist, muss er auch den höchsten Platz einnehmen. "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Von Jehova ist dies geschehen; wunderbar ist es in unseren Augen. Dies ist der Tag, den Jehova gemacht hat; frohlocken wir und freuen wir uns in ihm." (Psalm 118, 22-24) "Wer bist du, großer Berg vor Serubbabel? Zur Ebene sollst du werden! Und er wird den Schlußstein herausbringen unter lautem Zuruf: Gnade, Gnade ihm! - Und das Wort Jehovas geschah zu mir also: Die Hände Serubbabels haben dieses Haus gegründet, und seine Hände werden es vollenden; und du wirst erkennen, dass Jehova der Heerscharen mich zu euch gesandt hat." Sach. 4,7-9.
 
 "Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr nie in den Schriften gelesen: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden; von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen"?" (Matt. 21,42) "Euch nun, die ihr glaubet ist die Kostbarkeit; den Ungehorsamen aber, den Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden," (1. Pet. 2,7)
 
Wir haben also eine wunderbare Grundlage und einen wunderbaren Schlußstein. Die Ungehorsamen haben nicht einmal ein Fundament, statt eines Schlusssteins werden sie einen Richter haben, sie werden zerschmettert werden.
 
Aus den hier angeführten Bibelstellen geht eindeutig hervor, dass der Herr Jesus als der Eckstein die Grundlage, das Fundament, und auch der Schlussstein ist. Vielleicht ist es tatsächlich ein Gibelstein, tatsächlich wird aber der Herr Jesus alles in allem sein. Er umspannt (umhüllt) tatsächlich all die Seinen.
 
An einer Stelle bin ich mir allerdings ganz sicher! Die Epheser hatten von Paulus zwei Jahre lang täglich Bibelunterricht in der Schule des Tyrannus (Apg. 19,9+10) Alle Stellen, die in diesem Beitrag angeführt sind hatte Paulus ihnen in den zwei Jahren mit Sicherheit auseinandergelegt. Paulus musste keinen heidnischen Tempel als Beispiel heranziehen um eine göttliche Wahrheit zu vermitteln. Das der Herr Fundament und Schlussstein ist, das stand schon lange im Alten Testament.
 
herzliche Grüße
 
Ulrich          

 

 Eph. 2, 20

Lieber Ulrich,

ich habe längere Zeit gezögert, eine Antwort zu schreiben. Am Ende kam ich zum Schluss, am besten wird es wohl sein, wenn ich meine Vorgehensweise erläutere.

Anekdote

Etwa vor 70 Jahren hat ein angesehenes Labor in der Schweiz die Eisengehalte in verschiedenen Gemüsearten untersucht. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht. Der Spinat hatte einen bedeutend höheren Eisengehalt als alle anderen Gemüse. Seither hat man in allen Ernährungsbüchern den Spinat als Eisenlieferanten bezeichnet. Niemand hatte diesen Befund in Frage gestellt. Man hat die Zahlen einfach immer wieder weiterverwendet und geglaubt, sie seien richtig.

Vor etwa zwei Jahren hatte jemand die Idee, den Eisengehalt im Spinat neu zu messen. Und siehe da: der Spinat ist nicht reicher im Eisengehalt als die anderen Gemüsearten. Daraufhin hat man die Ursache gesucht. Man hat den Fehler gefunden. Das Schweizerlabor hatte damals einen zehnmal zu hohen Wert publiziert. Man hatte ganz einfach den Analysen-Wert aus dem Laborheft falsch abgeschrieben. Der Wert im Laborheft bezog sich auf auf getrocknete Ware und nicht auf die Frischware. Spinat enthält aber etwa 90% Wasser. Man hatte sich also um den Faktor zehn geirrt.

Schlussfolgerung:

Es wird etwas nicht wahrer, auch wenn es immer wieder abgeschrieben wird. Man muss zurück zu den Wurzeln.

 

Zurück zu den biblischen Texten

Es gibt eine kleinere Anzahl von Wörtern oder Aussagen im Neuen Testament, wo ich etwas genauer hinschaue. Ich schaue genauer hin, wenn man in den Übersetzungen verschiedene Versionen oder Deutungen findet. Und dies ist bei Eph. 2:20 der Fall. Es gibt Übersetzungen, die sehen den erwähnten Bauteil als Teil des Fundamentes. Andere Übersetzungen platzieren den erwähnten Bauteil oben im Gebäude.

 Mein Vorgehen

Nachfolgend lege ich mein dreistufiges Vorgehen dar:

 a. Textanalyse

Ich verlasse mich nicht auf Bibelübersetzungen. Ich suche die Originalsprache. Handelt es sich um eine Stelle im Neuen Testament, suche ich den griechischen Wortlaut.

 In Eph. 2, 19-22 (nach Nestlé-Aland) heisst es:

"Folglich also nicht mehr seid ihr Fremdlinge und Nichtbürger, sondern seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, erbaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, seiend Jesus Christus selbst der akrogoniaiu in dem der ganze Bau zusammengefügt werdend, wächst zu einem Tempel heiligen im Herrn, in dem auch ihr miteingebaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist."

 Ich suche auch stets den hebräischen Bezug oder Begriff. Dann analysiere ich die Bedeutung und die Herkunft der Schlüsselbegriffe.

 Im Zusammenhang mit Eph 2:20 habe ich in den alttestamentlichen Parallelstellen folgende Begriffe näher angeschaut:

eben (hebr.) = Stein

pinnah (hebr.) = Winkel, Ecke

rosh (hebr.) = Haupt

 

b. Praktische Fragen

Dann stelle ich mir einfach immer wieder ganz praktische Fragen.

Im Zusammenhang mit Eph. 2:20 habe ich mir folgende Fragen gestellt.

Aus welchen Elementen besteht ein Tempel oder Heiligtum jener Zeit?

Was ist ein Grundstein? Welche Bedeutung hat er für den Bau eines Gebäudes?

Was ist ein Fundament? Welche Bedeutung hat es für das Gebäude?

Was ist ein Schlussstein? Welche Funktion hat er für den Bau oder das Gebäude?

Wie kann man an einem Bauteil (Grundstein, Eckstein, Schlussstein) anstossen? Ist dies physisch möglich? Oder ist es bildlich gedacht?

Werden die Steine schon vor dem Baubeginn aussortiert oder während dem Bauen?

 

c. Geistliche Aussage

Dann versuche ich, die geistliche Aussage nachzuvollziehen. In welchem jüdisch-christlichen Zusammenhang steht sie?

 

Mit dieser dreistufigen Analyse, versuche ich "schwierigere" Texte zu verstehen.

 PS.

Zum Schluss erlaube ich mir noch einen Hinweis zu den Empfängern des Epheserbriefes. Der "Epheserbrief" ist wahrscheinlich als Rundschreiben ausgesandt worden. Paulus hat den Brief wahrscheinlich 61 oder 62 in Rom abgefasst. Empfänger waren die Gemeinden in der Region von Ephesus. Warum? Einige alte, verlässliche Textzeugen lassen das Wort Ephesus aus in Vers 1 von Kapitel 1. Ein anderer alter, verlässlicher Text enthält anstelle von Ephesus den Ort Laodicäa. Was will ich damit sagen? Auch in diesen Dingen muss man vorsichtig ans Werk gehen.

In IHM

 Max B.

Lieber Max  16.07.05

Der Epheserbrief könnte ein Rundschreibe Brief analog dem Kolosserbrief gewesen sein. Es gibt ja auch Handschriften, in den das Wort Ephesus gar nicht vorkommt.  Mindestens Laodicäa und Kolossäa  waren die beiden direkten Adressaten. im Kolosserbrief  Interessant ist ja auch, das diese beiden Gemeinden, (Ephesus und Laodicea, die ersten und die letzten Adressaten des Sendschreiben in Off 2+3 sind.

in IHM

Hans Peter

Lieber Max,  17.07.05
 
für mich ist nicht deutlich geworden, was Botschaft und Inhalt deiner Zeilen sind. Was soll ich lernen? Griechisch?
 
"Es wird etwas nicht wahrer, auch wenn es immer wieder abgeschrieben wird. Man muss zurück zu den Wurzeln."

Das Kenntnisse der Ursprungssprachen hilfreich sein können sei unbenommen. Sie sind allerdings nicht Voraussetzung um die Gedanken Gottes zu verstehen. Wenn man zu den Wurzeln zurück kann, dann ist das hilfreich, in der letzten Zeit haben wir aber einfach zu viele selbsternannte Griechischexperten erlebt, die mehr geschadet als genutzt haben.

"Ich verlasse mich nicht auf Bibelübersetzungen. Ich suche die Originalsprache. Handelt es sich um eine Stelle im Neuen Testament, suche ich den griechischen Wortlaut."

Es ist gefährlich, wenn man sich selbst, bzw. seine Kenntnis zum Maß aller Dinge erhebt. Wir müssen immer durch andere korrigierbar bleiben. Es gibt kein Glied am Leibe Christi, dass für sich selbst bestehen kann.

Jetzt kommt Max B. und erklärt mir nach 2.000 Jahren, dass der Epheserbrief nicht an die Epheser ging. Ich lese in der Elberfelder 1905, in der Darby und in der King James nach und finde in allen dreien das der Brief an die Epheser ging. Es gibt da keine Einschränkungen in Form von Klammer oder sonstigen Fußnoten, die in späteren Übersetzungen mit "höherer" Erkenntnis vorkommen.

Prinzipienbeispiel:

Im August ist ein Workshop mit mehreren Brüdern geplant, zu dem ich auch eingeladen bin. Dort soll über "Versammlungsgrundsätze" gesprochen werden. Ich habe meine Teilnahme an eine Bedingung geknüpft: Es soll niemand mit "dynamisch kommunikativen Bibelübersetzungen" dort antreten, wenn solche Übersetzungen dort zitiert werden, dann fahre ich sofort ab.

Nachdem die griechische Philosophie in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr in bis dahin bibeltreue Gemeinden eingedrungen ist, fangen wir jetzt an die Bilder der Bibel mit den architektonischen Ausdrücken dieser Philosophie zu erklären? Warum denn? Damit du Recht hast? Warum genügt dir die von mir gegebene Erklärung nicht?

Über 80% meines Beitrages ist die Übersetzung des Artikels zu "Corner Stone" Seite 184 des "Concise Bible Doctionary", ursprünglich veröffentlicht von George Morrish und neu herausgegeben von H.L. Heijkoop, vertrieben von Bible Truth Publishers, Illionois, USA.

Dein Weg zurück zu den Wurzeln führt zu der Erkenntnis das wir Bilder heidnischer Tempel in der Bibel wiederfinden. Da kann ich nicht mitgehen. Ich freue mich dann lieber darüber, dass ich diesen ganzen griechisch philosophischen Ansatz nicht brauche und aus der Schrift heraus dazu komme, dass der HERR JESUS der Schlussstein ist. OK, ich kann dir keinen Giebelstein anbieten, den brauche ich aber auch nicht.

herzliche Grüße

Ulrich 

 

Zur Epheserbrief -Adressaten-  Problematik  17.07.05

Ich habe vieles gelesen über die Adressaten Problematik.
 Da es keinem Menschen möglich ist, genau zu sagen was hier richtig ist, hier  die mir am vernünftigsten erscheinende Erklärung: von
A.C.G

Der Epheserbrief wurde von Paulus geschrieben
   Der Epheserbrief wurde vom Apostel Paulus geschrieben, als er ein Gefangener war (Kap. 3,1; 4,1; 6,20 ). Es ist zu vermuten, daß Paulus den Kolosserbrief und den Philemonbrief zum gleichen Zeitpunkt wie den Epheserbrief versandte, nämlich um das Jahr 62 n. Chr. Tychikus und Onesimus, der entlaufene Sklave, der jetzt jedoch aus Gnade »ein geliebter Bruder« war (Phim 1,16), wurden von Paulus nach Kolossä gesandt (Kol 4,7-9 ). Tychikus überbrachte den Kolosserbrief, der dazu dienen sollte, die Mißstände, die in jener Gemeinde entstanden waren, zu korrigieren und die Gläubigen in dieser Stadt vor den bösen Lehren zu warnen, die unter ihnen verbreitet wurden. Der Sklave Onesimus überbrachte jenen schönen, kurzen Brief seinem Herrn Philemon. Und zur selben Zeit, als Tychikus und Onesimus Rom verließen, übergab Paulus Tychikus den Epheserbrief. Nie zuvor waren solche wichtigen und gesegneten Dokumente menschlichen Boten anvertraut worden, und auch danach ist so etwas nicht mehr geschehen. Beinahe alle Gelehrten erkannten die Verfasserschaft des Paulus an; erst in der jüngsten Zeit ist sie von einigen Bibelkritikern angezweifelt worden.

   Manche Ausleger behaupten, daß die Worte »in Ephesus« weggelassen werden sollten und daß der Brief überhaupt nicht an die Epheser gerichtet gewesen sei. Wenn nämlich dieser Brief an die Gemeinde in Ephesus adressiert gewesen wäre, sei es unerklärlich, daß Paulus keinen einzigen persönlichen Gruß an die Epheser gesandt habe, unter denen er eine so lange Zeit verbracht hatte und mit denen er durch innige Bande der Zuneigung verbunden war. Es gibt jedoch auch andere von Paulus geschriebene Briefe, die solche persönlichen Grüße nicht enthalten; denken wir z. B. an den ersten und zweiten Korintherbrief, den Galaterbrief, den Philipperbrief, den ersten und zweiten Thessalonicherbrief und den ersten Timotheusbrief. Gegenüber allen Einwänden schreibt Henry Alford zurecht: »Es gibt im Inhalt des Briefes nichts, was nicht mit einer solchen Adresse [an die Epheser] übereinstimmen würde.« Wir finden darin klare Anzeichen dafür, daß seine Leser sowohl Juden als auch Heiden waren (Kap. 2,14; vgl. mit Apg 19,10 ). Es erscheint außerdem sehr unwahrscheinlich, daß der Apostel keinen Brief nach Ephesus gesandt haben sollte, wo der Herr sich so sehr zum Zeugnis des Paulus bekannt und ihn so wunderbar gerettet hatte, als er mit wilden Tieren kämpfte (1Kor 15,52). Doch obwohl dieser Brief zunächst nach Ephesus gesandt wurde, könnte er als eine Art Rundschreiben verwendet worden sein, das an andere Versammlungen gesandt und von ihnen gelesen wurde. Der in Kolosser 4,16 erwähnte Brief war wahrscheinlich dieser Epheserbrief.
 

zu:
 
für mich ist nicht deutlich geworden, was Botschaft und Inhalt deiner Zeilen sind. Was soll ich lernen? Griechisch?
für mich war das keine Botschaft sondern eine sehr gute Erklärung wie Er vorgeht.

Zu: Das Kenntnisse der Ursprungssprachen hilfreich sein können sei unbenommen. Sie sind allerdings nicht Voraussetzung um die Gedanken Gottes zu verstehen. Wenn man zu den Wurzeln zurück kann, dann ist das hilfreich, in der letzten Zeit haben wir aber einfach zu viele selbsternannte Griechischexperten erlebt, die mehr geschadet als genutzt haben.
Ich habe genau denselben Eindruck gewonnen. Die Fehler die es in der Elberfelder 1905 und in der Schlachter 2000 hat, (teilweise happig!)  dazu braucht man meist  kein Grundtext, sondern man muss das Wort einfach gründlich genug  lesen.

ZU:
Es ist gefährlich, wenn man sich selbst, bzw. seine Kenntnis zum Maß aller Dinge erhebt. Wir müssen immer durch andere korrigierbar bleiben. Es gibt kein Glied am Leibe Christi, dass für sich selbst bestehen kann.
Jeder der auf diesem Forum schreibt, unterwirft sich automatisch dieser Zäsur. Man muss da ja manchmal schon recht abgeklärt sein um nicht fleischlich zu reagieren.
 

Zu:
Jetzt kommt Max B. und erklärt mir nach 2.000 Jahren, dass der Epheserbrief nicht an die Epheser ging. Ich lese in der Elberfelder 1905, in der Darby und in der King James nach und finde in allen dreien das der Brief an die Epheser ging. Es gibt da keine Einschränkungen in Form von Klammer oder sonstigen Fußnoten, die in späteren Übersetzungen mit "höherer" Erkenntnis vorkommen.
In vielen Epheserbriefkommentaren wird eben gerade darauf hingewiesen, dass das Wort "Ephesus" in gewissen Handschriften fehlt.

ZU:
Im August ist ein Workshop mit mehreren Brüdern geplant, zu dem ich auch eingeladen bin. Dort soll über "Versammlungsgrundsätze" gesprochen werden. Ich habe meine Teilnahme an eine Bedingung geknüpft: Es soll niemand mit "dynamisch kommunikativen Bibelübersetzungen" dort antreten, wenn solche Übersetzungen dort zitiert werden, dann fahre ich sofort ab.
Mir ist die Elberfelder 1905 auch "dynamisch kommunikativ".  Häufig erkennt man jemand daran, was er ist, wenn man sieht,  was er liesst. Ich würde solchen die moderne Übersetzungen lesen einfach in Liebe in der Schrift unterrichten, ohne zu moralisieren. Moralisieren stösst ab und man wird nicht mehr gehört, was haben wir dann davon?
Ich freue mich schon, wenn Du uns dann eine schriftbasierte  Zusammenfassung über Versammlungsgrundsätze schreibst.

Zu:

Nachdem die griechische Philosophie in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr in bis dahin bibeltreue Gemeinden eingedrungen ist, fangen wir jetzt an die Bilder der Bibel mit den architektonischen Ausdrücken dieser Philosophie zu erklären? Warum denn? Damit du Recht hast? Warum genügt dir die von mir gegebene Erklärung nicht?

In der Schrift  (NT) werden uns viele Ausdrücke gegeben, die aus der damaligen Welt kamen. Diese Ausdrücke müssen erforscht, erklärt und dann den neutestamentlichen Sinn gegeben werden.  Wie anders? zum Beispiel ist das Wort  "Geheimnis" der griechischen Tempelmystik entlehnt. Das Wort "Wort" kann zum Beispiel  "rechnen"  heissen,  hat aber noch mindestens  10 andere Bedeutungen. Diese Bedeutung muss man kennen, um nicht jedes Mal, wenn das Wort "Logos" übersetzt werden muss, dieses mit "rechnen zu übersetzen".  Um das Wort Philosophie richtig zu verstehen, muss ich es zum Beispiel nicht übersetzen, (Liebe zur Weisheit), sondern ich muss einfach mindestens wissen, was die Eckpunkte der Philosophie sind. (Epikuräisch / Stoisch)

Ich finde es herrlich, wenn jemand  neue Erklärungen im Worte Gottes sucht. (Mt 13.52)   Viel "Erklärungen",  "Lehren",  innerhalb der exklusiven Brüderbewegung, wo ich herstamme,  waren ja nichts anderes als versteckte Mystik.  Oft einfach nur kolportiert, weil es wenige gab, die wie Max  selbständige Schriftstudien betrieben  haben.

Zu:
Dein Weg zurück zu den Wurzeln führt zu der Erkenntnis das wir Bilder heidnischer Tempel in der Bibel wiederfinden. Da kann ich nicht mitgehen. Ich freue mich dann lieber darüber, dass ich diesen ganzen griechisch philosophischen Ansatz nicht brauche und aus der Schrift heraus dazu komme, dass der HERR JESUS der Schlussstein ist. OK, ich kann dir keinen Giebelstein anbieten, den brauche ich aber auch nicht.
Das ist für mich  kein Problem. Ich weiss nicht, ob die Auslegung "Giebelsteine" das gelbe vom Ei ist, aber die Übersetzung
akrogoniaiou = Giebelstein, so wie uns das erklärt wurde, ist mindestens überdenkenswert.

in IHM
Hans Peter

 

 

Lieber Hans Peter,  20.05.07

mit einiger Verwunderung habe ich deinen Kommentar "Mir ist die Elberfelder

1905 auch "dynamisch kommunikativ"." zur Kenntnis genommen. Mir ist nicht ganz klar, welche gemeinsame Grundlage einer Bibelübersetzung wir momentan noch wählen können. Wenn die Elberfelder 1905 als dynamisch kommunikativ bezeichnet wird, dann habe ich keine Basis mehr, auf der ich irgendwelche Argumentationen aufbauen kann. Dann basiert alles, was ich bisher geschrieben habe auf einer dynamisch kommunikativen Übersetzung. Ich sehe das natürlich überhaupt nicht so! Aber so lange auf dem Bibelkreis alles im Fluss ist, macht es wenige Sinn weitere Äußerungen vorzunehmen. Wenn du mir mitteilen kannst, welche Bibelübersetzung für den Bibelkreis "angenehm" ist, dann kann man (ich) auch entscheiden ob weitere Äußerungen Sinn machen. Wenn allerdings jeder selbsternannte Griechischexperte den vorhandenen Übersetzungen die Grundlage entziehen kann, dann sollten sich hier nur noch Griechischexperten äußern.

liebe Grüße

Ulrich

 

Lieber Ulrich
mir geht es nur darum, dass ich mich nicht von Marketing- Leuten mit Ihren Schlagworten ins Boxhorn jagen lasse. Wenn diese Fritzen meinen, die neu eingedeutschten Bibeln seine "Dynamisch kommunikativ", dann ist es mir die wirkliche Bibelübersetzung, die Elb1905 schon lang. Was heisst denn schon "dynamisch kommunikativ"... Was soll den eine Bibel anders sein?

In IHM
HaPhe.

Lieber Hans Peter,
 
es geht überhaupt nicht um Marketingfragen. http://www.bibelkreis.ch/themen/Hfa.pdf gibt schon einen Einblick in die Thematik. Es geht um die Frage, welcher Übersetzungsansatz gewählt wird. Ich zitiere nachfolgend daraus, obwohl es sich um eine Stellungsnahme des Verlages handelt.
 
"Die dynamische Äquivalenz - man spricht auch von "kommunikativen" Übersetzungen -, deren Vertreter im deutschen Sprachraum "Hoffnung für alle", "Gute Nachricht Bibel" und "Neue Genfer Übersetzung" sind, hat umgekehrt den Vorteil, dass die originale Nähe zwischen Text und Leser eher bestehen bleibt. Dafür läuft sie Gefahr, dort, wo nach dem Grundtext mehrere Deutungen zulässig sind, zu vereinfachen, oder eine Redewendung der Ausgangssprache in der Zielsprache nicht ideal wiederzugeben."
 
"Entsprechend sind nicht alle Bibeln für jeden Zweck gleich gut geeignet: Wörtliche Übersetzungen sind die Grundlage für jede exegetische Arbeit, während kommunikative Übersetzungen hervorragend geeignet sind, den "roten Faden" nicht zu verlieren, schwierige Stellen besser zu verstehen und nicht zuletzt auch als Verteilbibeln für Fernstehende."
 
Ich will jetzt hier nicht den ganzen Bibelkreis zitieren. Ich glaube allerdings, dass man auch auf dem Bibelkreis eindeutig lernen kann, dass es sich bei "dynamisch kommunikativ" um ein Übersetzungsprinzip und nicht um eine Marketingidee handelt. Von daher betrachte ich deine Aussage zur Elberfelder 1905 einfach als falsch. Bei der Übersetzung haben die Brüder eindeutig Wert auf "formale Äquivalenz" gelegt. Das bedeutet nicht per Definition, dass sie alles richtig gemacht haben, es bedeutet aber, dass deine Aussage gar nicht stimmen kann.
 
Natürlich hat der Ansatz der "formalen Äquivalenz" auch seine Fallen und Fußangeln. Man kann sich sehr schnell in der griechischen Mythologie verstricken und Zusammenhänge konstruieren, die die Bibel gar nicht so sieht, nur weil das gleiche Wort gebracht wird. Dazu zwei Beispiele:
 
  • der Auslöser unserer Diskussion ist die Tatsache, dass Max für das Wort Eckstein noch eine zweite Bedeutung in der griechischen Tempelbaukunst entdeckt hat, nämlich Giebelstein. Ich kenne mich jetzt in der griechischen Baukunst nicht aus, es liegt aber die Vermutung nahe, dass mit einsetzen des Giebelsteins das Wachtums eines Baus beendet ist. Wir haben allerdings in Epheser 2 ganz eindeutig einen Bau der seit 2000 Jahren weiter wächst.
  • HLH bringt mit dem Orakel von Delphi einen ähnlichen Ansatz, bei dem ich ihm nicht folgen will. Er erklärt mit den Vorgängen in Delphi einen biblischen Begriff. Auf Grund deines Einwurfes meine ich mich zu erinnern, dass es um Geheimnis geht.
Zu HLH kann ich dir versichern, dass er korrekturfähig war. Er war sehr viel in den Häusern zweier Brüder meines Vaters. Bei einer Gelegenheit betrachtet HLH zusammen mit meinem Onkel das Bücherregal in dem sich auch viele Schriften von HLH befanden. Als sie z.B. über "Die Zukunft" sprachen sagte mein Onkel: "Henk, damit habe ich ein paar Probleme!" Worauf er antwortete: "Ich auch!".
 
Mit dem, was du in den letzten Tagen teilweise geschrieben hast, habe ich ein paar Probleme, ich hoffe, du kurzfristig auch.
 
herzliche Grüße
 
Ulrich  
 
 
Lieber Ulrich  20.07.05

ZU: " Mit dem, was du in den letzten Tagen teilweise geschrieben hast, habe ich ein paar Probleme, ich hoffe, du kurzfristig auch."

Ich bin immer froh, wenn man mir auf die Sprünge hilft.

Herzlichen dank!
Hans Peter

 
Zu  HLH

Ich vermute, dass HLH das Wort "Mysterien" erklärte? Das ist eines der Worte, an das ich auch dachte. Es kommt laut allen meinen Quellen aus der heidnischen Tempelsprache und meint soviel wie "etwas, was nur Eingeweihte verstehen",  eben ein Geheimnis.

Hans Peter