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Frage2390
Hallo
Bibelkreis. ch |
Lieber
Anonymus, momentan sind es erst 70 000 - 100 000 Zugriffe pro Monat. Gruss Hans Peter |
Hallo! 9.8.05 In der Theologie gibt es Diskussionen über die sog. ordo salutis, d.h. die Ordnung, was geschehen muss, damit man das Heil bekommt. Und ich sage dir: die Theologen sind sich da nicht so einig, was wann wie passieren muss. Ich stelle mich auf diesen Standpunkt: Du hast gerade am Anfang deiner Anfrage viel Gutes geschrieben. Du hast das Evangelium klargestellt. Vom Kopf her kapierst du, was Sache ist und du hast dies im Gebet ausgedrückt. Du hast völlig Recht, dass die bloße Erkenntnis nicht genügt. Auch viele Theologen wissen um das Evangelium, aber nehmen es dennoch nicht an. M.E. muss es zur Erlösung einen Moment geben, in dem man das Evangelium versteht und zu Gott betet, dass man seine Sünden bekennt und um Vergebung bittet, die Gott ja sofort gewährt - allein aus Gnade. In diesem Moment tust du Buße. Buße hat zunächst nicht viel mit Gefühlen zu tun, sondern mit einer Sinnesänderung. D.h.: wer Buße tut, der wendet sich ab von einer falschen Richtung und wendet sich Gott zu. Das ist zunächst nur ein Entschluss und ein Gebet. Buße heißt im Griechischen "metanoia" (oder so ähnlich) und heißt einfach: Abkehr vom Bisherigen und Hinkehr zu Gott. Nix mit Gefühlen. Die können sein, aber es ist kein Heilskriterium, um gerettet zu werden. Wäre ja auch blöd: Wer besonders viel fühlt, ist umso mehr gerettet? Oder: Wie will man Reue messen? Menschen können das eh nicht. Und auch das weitere christliche Leben zeigt doch: der alte Adam will immer wieder die Oberhand bekommen und manche Christen geben sie ihm auch immer wieder. Dennoch sind es Christen. Es sind dann fleischliche Christen. Das ist sicher nicht gut, aber berührt zunächst nicht ihre Erlösung. Wir können zu unserer Erlösung nichts hinzutun. Also: Deine Empfindungen sind zunächst völlig egal, wichtig ist die Sinnesänderung und der Entschluss zur Umkehr zu Jesus. Es ist wie mit einem Geschenk: Du kannst ein Geschenk annehmen, musst dabei aber nicht viel fühlen. Es genügt einfach die Annahme des Geschenkes. Übertragen auf unsere Erlösung heißt das: Vertraue, dass Gott dir in Jesus Christus diese Erlösung schenken will und nimm sie im Gebet an. Vielleicht hilft es dir, dies unter Zeugen zu tun. Jemanden, der mit dir nochmal darüber spricht und dann mit dir betet. Dann gibt es jemanden, der dir bezeugen kann: " Ich war dabei als XY sich zu Gott gewendet hat und sein Vertrauen ausgesprochen hat und sich zu Jesus Christus bekannt hat!" Dann könntet ihr das schriftlich fixieren. Dann kannst du da immer wieder nachlesen, wenn die Zweifel kommen. Gott ist uns nicht nur 9 Schritte in Christus entgegengekommen, sondern alle 10! Ich selbst habe die ersten 1-2 Jahre meines Glaubenslebens immer wieder viele Zweifel gehabt. Und letztlich habe ich gesehen: Allein das Wort Gottes und allein seine Gnade sind der Gradmesser für meine Erlösung. Ich kann nichts hinzutun.
Deshalb kannst auch du nichts hinzutun, weil deine Erlösung allein durch Jesus Christus geschieht. Und Jesus nimmt die Sünder an! Die Unfertigen! Die Unperfekten! Aufgeräumt wird danach! Aber vorher wird gefeiert!
Gott segne dich! Dirk.
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Lieber Anonymus Ich würde mir wünschen, öfters solche Briefe zu schreiben zu dürfen, wie diesen. Denn, über die Frage Deiner Bekehrung brauchen wir uns nicht zu unterhalten, denn die ist, wenn ich Deinen Brief lese, bereits geschehen. Ich werde Dir es an einem Beispiel erklären: Nehmen wir an, Du hast großen Hunger. Einfach Hunger. Und da kommt einer, der Dich in einen Raum führt mit einem reich gedeckten Tisch. Er erklärt Dir, dass alles, was da vorhanden ist, ausschliesslich nur für Dich da ist. Du kannst essen, was und soviel Du willst. Es ist, wie gesagt, alles für Dich. Und Du, in Deinem Zustand, der Magen ist völlig leer , - Du stehst davor – und traust Dich nicht, zuzugreifen. Dann kommen die Fragen: Ist das wirklich für mich? Darf ich das? Tausend Fragen und Zweifel sind da, - aber Du erkennst die Hauptsache nicht. Also verlässt Du diesen Raum, wie Du ihn betreten hast: traurig und hungrig. Dabei hättest Du nur eines tun müssen: : „danke“ sagen und – zuzugreifen. Klingt logisch. Was das „Erlebnis“ bei einer Wiedergeburt betrifft, - sie wird von jedem Menschen unterschiedlich empfunden. Da gibt es keinen „Massstab“. Ich, persönlich, hatte ein sehr starkes Empfinden, als ich zum Glauben kam, denn ich kam aus der Gottlosigkeit. Und der Unterschied war gewaltig und wurde auch so empfunden. War vorher ein Zweifler, Spötter und Zyniker, was geistliche Dinge betraf. Aber eine Bekehrung, gefühlsmässig, zu erleben, ist kein Kriterium. Das muss Dich nicht irritieren. Geistliches Leben, gemäss des Evangeliums von Jesus Christus, ist auch nicht an einen „Leistungsglauben“ gebunden. Durch die Bekehrung, die wie gesagt, bei Dir schon geschehen ist, bist Du ein Kind Gottes. Du bist, unsichtbar, aus dem nominellen Christentum, herausgenommen. Es ist an und in Dir schon alles geschehen, dass den Bedingungen von Bekehrung und Wiedergeburt entspricht. Die Lösung des Problems: Durch Danksagung „aktivierst“ Du, lediglich, diesen Tatsachenbestand. „Danke, Herr Jesus, dass Du für mich gestorben bist. Danke, dass Dein Sieg am Kreuz von Golgatha auch mein persönlicher Sieg ist. Danke, dass ich nun ein Gotteskind bin. Danke, dass meine Fragen für Zeit und Ewigkeit geklärt sind“. Und immer wieder: "danke". Du sollst nicht auf Deine „Gefühle“ achten, sondern, wie gesagt, durch Danksagung Verheissungen in Anspruch nehmen, die Dir im göttlichem Wort, der Heiligen Schrift, gegeben sind. Das, Anonymus, ist ein Übungs- und Lernprozess. Ich zitiere jetzt, bewusst, keine Bibelstellen, die Du ohnehin kennst. Das würde noch mehr verwirren. Ich würde gern mit Dir eine Weile im Kontakt bleiben. Mir kommt es darauf an, erst einmal das Hauptproblem der Zweifel und Unsicherheit erkannt zu haben. Über Bibelstellen können wir uns später immer noch im einzelnen unterhalten. Mit freundlichem Gruss – Berndt S. |
Lieber Anonymus 9.8.05 Herzliche Grüsse Hans Peter |