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Frage2417 

Hallo Hans Peter
 
Ich hatte gerade eine Diskussion mit einem Adventisten über
deren Lieblingsthema das "Gesetz".
 
Als ich in einem Gespräch mit jemand anderem den Psalm 1
gelesen habe wurde ich von diesem sehr boshaft angesprochen,
denn da steht ja in V2 etwas über das Gesetz.
 
Da war natürlich sofort wieder die Rede vom Gesetze halten.
Insbesondere des Adventistenlieblingsgebotes.
 
Ist es so das hier in Psalm 1 doch das ganze Wort Gottes gemeint ist
oder sehe ich das falsch? Nämlich doch besonders auch das Evanglium von Jesus?
Wenn ich nämlich in diesem Zusammenhang "nur" auf die Gebote sehe,
dann werde ich nicht glücklich, denn dann muß ich sagen "ich elender Mensch"
 
In einem Forumsbeitrag habe ich einen Ansatz gefunden der mich
interessieren würde zu dem Thema.
 
In der Forumsfrage 2256 schreibst du:
"Im NT habe ich fast 10 Bedeutungen des Wortes "Gesetz" gefunden."
 
Könntest du mir darüber mehr schreiben?
 
DANKE
Petra
 
Ps.: hat jemand von euch mittlerweile
noch was zum Buch "Die Verborgene Kraft der Seele" von Nee?

 

Grüß Dich Petra,

ich möchte mich gerne anhand weniger Sätze mit Deiner Frage auseinandersetzen, ich hoffe, dass es mir gelingt, Dir eine für Dich brauchbare Antwort zu geben: Es gibt in der Bibel: das Gesetz (Moralgesetz, Zeremonialgesetz, Staatsgesetz, Priestergesetz und andere) das Moralgesetz sind die 10 Gebote, sie kamen in die Bundes- lade, ausserhalb davon war das sg. Bundesbuch (ca.613 Ge- und Verbote vgl. Mt 22,34-39).

Da aber das ganze AT (manchmal auch nur die 5 Bücher Mose) als Torah=Gesetz=Weisung bezeichnet wird, ist Psalm 1,2 denke ich nicht so schwer zu verstehen. Paulus geht es nun darum, dass das Gesetz den Sinn hatte, zu Christus hin zu erziehen (Gal 3,24 vgl. Mt 21,43 23,37...).

Er meint (Rö 3,19.20 4,4.8.13 7,7...) weil der Mensch von sich aus zu stolz ist, sich auf einen Erlöser einzulassen, muss ihm erst durch das Gesetz bewusst werden dass er ohne Erlöser verloren ist, deshalb Gal 3,24 (Gesetz ist Pädagoge zu Christus hin)! Wir haben deshalb (Gal 3,16-22) heute eine andere Stellung zum Gesetz wie es im AT der Fall war (Jo 1,17 Lk 16,16 Apg 13,37.38...)!
Das ist auch der Grund, warum Paulus die Beschneidung ablehnt, denn wer beschnitten ist, der muss das ganze Gesetz halten (Gal 5,1-6), wer aber seine Gerechtigkeit auf das Gesetz aufbaut hat damit Christus verloren (vgl Gal 2,21 Rö 4,3-8...)- das Gesetz hat also den Sinn, uns zu zeigen "wo" wir stehen - es ist somit ein Spiegel für uns, damit ist es gut gegen unsere Überheblichkeit, es ist heilig gerecht und gut (Rö 7,7+12) und nützlich wenn man es richtig anwendet (1Tim 1,8 Mt 13,52...).

Der Mensch wurde ursprünglich im Bilde Gottes erschaffen (1Mo 1,26.27) das Bild (Charakter) Gottes ist die uneingeschränkte Liebe - sie kommt im Dekalog zum Ausdruck, denn die Gebote 1-4 betreffen die Beziehung zu Gott und die Gebote 5-10 die zum Mitmenschen (vgl Mt 22,34-37)!

Wer nun eines der Gebote verändert, der entstellt (macht unsichtbar), was Gott uns von seinem Charakter vorstellt, er verliert sich aber als Mensch auch selbst, weil er sein eigenes Bild (in dem er gedacht und gewollt ist) verändert (Jak 2,8-11)!

Wir können also durch das Gesetz nicht zum Heil und zum ewigen Leben kommen, aber wir erkennen uns darin als Sünder (vgl. Rö 3,19.20 7,7 5,13 1Joh 1,8-11 2,1...),
 Sünde gibt es also nur wo es Gesetz gibt (Rö 5,13 1Jo 3,4), aber wenn der Sold der Sünde auch der Tod ist, so ist das Geschenk Gottes für den Gläubigen doch das Ewige Leben (Rö 3,23) und das ist das Taufverständnis des Paulus in Rö 6,3-7 (8,10)!
Ähnlich ist es mit der Stelle 2 Tim 3,16-17: alle Schrift (oft ist der gesamte Wille Gottes als Torah/Gesetz=Weisung) bezeichnet) ist nützlich zur Lehre, zur Besserung und zur Erziehung, aber gemäß 1Tim 1,8: nicht um aus dem eigenen Tun (=Werksgerechtigkeit Eph 2,8-10) - aus Gesetzeswerken selig zu werden, sondern um daraus zu lernen auf die Gnade angewiesen zu sein (Philipper 3,7-11)!
 Wer aber den "Spiegel" nicht anschaut, der weiss nicht wie sehr er der Reinigung bedarf - so - denke ich - hat das Gesetz auch im NT eine wesentliche Funktion, auch wenn ich auf das Halten desselben durch Jesus Christus angewiesen bin (Rö 3,21.22 1Jo 2,1)!

Gruß Josef/A

 

Lieber Hans Peter,

 ich lese, ich schüttel den Kopf! Ich kann wirklich nicht sagen, ob ich lachen oder weinen soll.

 "Sünde gibt es also nur wo es Gesetz gibt (Rö. 5,13; 1. Jo. 3,4)"

 "(denn bis zum Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz ist. Aber der Tod herrschte von Adam bis auf Moses, selbst über die, welche nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams," Rö. 5,13+14

 Wie kann man bei dem Vers eine solche Aussage wie in dem obigen Zitat machen? Der Lohn der Sünde ist der Tod! (Rö. 6,23) Alle Menschen sind gestorben, weil alle gesündigt hatten. Dann kommt Josef und teilt uns ganz unvermittelt mit, dass es Sünde nur gibt wo auch Gesetz ist. Erst einmal ist die Aussage an sich schon unhaltbar, sie zeugt aber auch von einem gewissen oberflächlichen Vorgehen. Das kann man doch nicht ernsthaft behaupten, ohne zumundest darüber nachzudenken, warum denn wohl alle jene bei denen es kein Gesetz gab, gestorben sind.

 Sobald etwas mit "Josef/A" unterzeichnet ist, muss man besonders aufmerksam lesen!

  herzliche Grüße

 Ulrich