Das Entstehen der City
Church
Wie durch das Verschmelzen traditioneller Gemeinden ein neues Kapitel der
Kirchengeschichte anbricht
Stellen sie sich vor,
an ihrem Ort oder ihrer
Region würden sich die Christen wieder wie in urchristlichen Zeiten an
zwei Orten treffen:
1. "von Haus zu Haus",
also dezentral in vielen Hauskirchen, und
2. immer wieder alle
zusammen an einem zentralen und wirklich großen Ort "in der Tempelhalle
Salomos", einem großen Saal, einer Halle, einem Stadion.
In den Häusern würden
sie authentisch miteinander das Leben teilen, organische Gemeinschaft
leben und so ein echtes "Schaufenster Gottes" für ihr Wohnviertel sein. In
den großen Festgottesdiensten würden sie immer wieder ein unübersehbares
Zeichen der Einheit von Gottes Volk setzen und ihrer Zusammengehörigkeit
Ausdruck geben. Sie würden ein großes Fest feiern und einen Ort bieten, an
dem die kleinen Hauskirchen zu einer großen Vision zusammenfinden und den
Charakter einer Bewegung annehmen können. Das würde wieder - wie damals -
ganze Städte und Regionen durch das Evangelium von Jesus Christus
verändern. Und niemand könnte leugnen: "Ihr habt Jerusalem mit euer Lehre
erfüllt" (Apostelgeschichte 5,28).
An vielen Orten der Welt
beginnt sich, besonders seit der Jahrtausendwende, genau dieses
"Zweitakt-Modell von Kirche" wieder zu regen, Echtheit im Kleinen und im
Großen, das Zusammenwirken von Hauskirchen und Stadtkirche (oder
Regionalkirche), organische, familiäre Gemeinschaft und geistliche Heimat
in den Häusern, sowie regelmäßige Großtreffen von Christen, die alle
kleinlichen Barrieren zueinander überwinden und erkennen: in Christus sind
wir eins vor Gott und der Welt. Es ist so, als ob sich Christen heute
wieder bewusst oder unbewusst nach einem unsichtbaren geistlichen
Magnetfeld ausrichten wie die guten alten Eisenfeilspäne auf dem
Overheadprojektor unseres Physiklehrers. Was tut Gott hier?
Wo ist Gemeinde zuhause?
Es ist hilfreich sich
vor Augen zu führen, dass es 4 Ebenen gibt, auf denen die Christenheit
heute existiert:
das Haus (cell,
Ebene 1),
die Pastorenkirche (congregation,
Ebene 2),
die stadtweite oder
regionale Dimension von Kirche (celebration,
Ebene 3)
und die überregionale
Verbindung von Gemeinden, die Denomination (Ebene 4).
Ich will kurz erläutern,
was diese Ausdrücke bedeuten:
1. Die
cell
(Zelle oder "Kleingruppe") ist normalerweise einfach "die
Gemeinde im Haus" und ist typischerweise zwischen 3 und 15 Erwachsenen
groß. Hier können enge Beziehungen gepflegt werden und die Zellen
funktionieren zumeist organisch, das bedeutet, die Mitglieder stehen in
direktem unbürokratischem Kontakt zueinander und nehmen am Leben der
anderen teil.
2. Die
congregation
(Pastorenkirche) ist "mittelgroß", üblicherweise
zwischen 16 und 300 Personen. Sie funktioniert formeller als die Zelle,
ist organisierter, hat normalerweise einen Pastor, Mitarbeiter, eine Art
von Gottesdienst und verschiedene Programme. Diese Lokalgemeinde arbeitet
häufig parochial, d.h. sie dient den Mitgliedern eines bestimmten
geographischen Gebietes und verfügt in der Regel über besondere
Gemeinderäumlichkeiten, einen Kirchenbau gleich welcher Art, ein Gebäude
also, das besonderen religiösen Zwecken dient. Die Mitglieder haben
normalerweise keinen direkten und natürlichen Kontakt mehr mit allen
anderen Mitgliedern; dafür sind sie zu viele, und die Strukturen der
Treffen einer solchen Gemeinde lassen das in der Regel auch nicht zu.
3. Die
celebration,
die Feierversammlung, ist typischerweise eine "große" Versammlung von
Christen (300 oder mehr Personen), die aus ihrem Gebiet zusammenkommen, um
ihre Einheit in Christus zu dokumentieren. Gemeinsam feiern sie, was Gott
getan hat und für sie tun will und freuen sich gemeinsam auf die Rückkehr
von Christus. Solche Feiergottesdienste können im Freien stattfinden, in
Stadien, Konferenzzentren oder anderen großen Hallen und werden oft von
Christen mit apostolischer und prophetischer Begabung geleitet. Die
Besucher können unmöglich alle miteinander Kontakt aufnehmen und gehen
fröhlich in der Masse unter.
4. Die
Denomination
ist ein in der Regel nationaler (oder auch
internationaler) Bund von Gemeinden besonderer Prägung, etwa aller
baptistischer , methodistischer , evangelischer , katholischer ,
mennonitischer Gemeinden, aller Pfingstgemeinden etc.
Das neutestamentliche
"Zweitakt-Modell"
Im Neuen Testament finden wir ausdrücklich
nur zwei dieser vier Ebenen, die cell
(Ebene 1) und die
celebration (Ebene 3), die Gemeinde "von Haus zu Haus" und
die stadtweiten Zusammenkünfte, etwa die Gemeinde zu Antiochien (Apg.
14,27) oder die Gemeinde zu Jerusalem (Apg 15,4), die sich eine Zeitlang
in der Halle Salomos traf. Die "Gemeinde zu Antiochien" war dabei nichts
anderes als die Gesamtheit aller Hauskirchen in Antiochia.
Die Hauskirche
bot die gesunde Familiendynamik, ein
privates und stabiles
Zuhause, einen organisch angestammten Platz für die Kirche in der
Gesellschaft, wo Christen ihr Leben miteinander teilten und sich
gegenseitig verpflichtet waren, an genau dem Ort, an dem sich der Großteil
des Lebens abspielt, in den Häusern, Zelten, Apartments oder auch auf den
Straßen und Plätzen, in den Büros und Cafés der Welt.
Die Stadtkirche
war der öffentliche
Ort, an dem alle Christen der Stadt oder der Region miteinander -
regelmäßig oder unregelmäßig - eine Großzusammenkunft feierten, in
durchaus etwas grandioser und elektrisierender Atmosphäre. Dort konnten
sich die Hauskirchen wieder in den großen Zusammenhang einklinken, das
ganze Bild sehen, sich neu im Gesamtbild definieren und gleichzeitig
apostolische Lehre und prophetische Schau erleben. Dies führte zu einer
gewissen öffentlichen Sogwirkung, sodass auch breite Teile der Bevölkerung
sich diesem Geschehen nicht entziehen konnten. Ein solches Zusammenkommen
der "Stadtkirche", wie ich celebration
nenne, konnte buchstäblich eine ganze Stadt, eine Region
oder einen Landstrich erschüttern. Diese Dynamik leuchtet manchmal bei
einigen der heute üblichen Konferenzen oder evangelistischen
Großveranstaltungen kurz auf.
Benannt nach der
Geographie
Die Gemeinde im Neuen Testament wurde nach
dem Ort, also ihrer geographischen Lage genannt, nicht nach einer
Denomination. Es war die "Stadtkirche", buchstäblich die "Kirche der
Stadt". Die Gesamtzahl aller Christen in der Region der Stadt verstand
sich als Gemeinde zu Ephesus, zu Antiochia, Jerusalem oder Korinth. Auch
Paulus schrieb seine Briefe an "die Römer, Galater, Philipper oder
Kolosser", also an die Gesamtzahl aller Christen an einem Ort oder in
einer Region. Es ist richtig, dass einige Sekten sich dieses
Wahrheitselement herausgepickt haben und es sektenhaft-verzerrt als Gesetz
predigen. Wird das biblische Prinzip der Stadtkirche aber deshalb
ungültig, nur weil einige Sondergruppen darauf pochen? Wenn Gott Ihre
Stadt sieht, was sieht er? Die Gemeinde zu Houston, Hamburg, Taipeh,
Buenos Aires und Johannesburg! Sehen Sie, was er sieht?
Das Überwinden des
Denominationalismus
Die entstehenden Kongregationen oder
Pastorenkirchen (Ebene 2) verbanden sich im Lauf der Kirchengeschichte zu
sogenannten Denominationen, wörtlich Benennungen, also Gemeindebünden und
Verbänden, die sich nach einer bestimmten Lehre (die "Täufer" oder
"Baptisten", die Pfingstgemeinden), einer Methode (die Presbyterianer,
Methodisten), einer Gründerperson (Luther, Calvin) oder einem Ort (Herrenhuter
Brüdergemeinde, Marburger Kreis) benannten oder eine konfessionelle
Aussage (reformiert, katholisch, uniert, orthodox, unabhängig etc.) in
ihrem Namen trugen.
Heute gibt es ca. 30.000 Denominationen auf der Welt. Was würde wohl
Paulus dazu sagen? Paulus hatte einst von den Korinthern gehört, dass sie
sagen: "Ich bin paulisch, apollisch, kephisch oder christisch." Übertragen
auf unsere heutige Zeit würde das so lauten: "Ich bin reformiert; ich bin
Baptist; ich bin katholisch; ich bin Pfingstler; ich bin Methodist." Seine
empörte Antwort: "Wie, ist Christus nun zertrennt?" (1. Kor. 1,12-13).
Paulus hat deutliche Worte für die denominationell denkenden Korinther:
"Wenn einer sagt: ich bin paulisch; der andere aber sagt: ich bin
apollisch - seid ihr nicht fleischlich?" (1. Kor. 3,4). Paulus geht sogar
soweit und sagt: Dieses Denken in Spaltungen bewirkt, dass Christen auf
der Stelle treten und nur Milch trinken und noch keine feste Speise
vertragen können, sie sind "junge Kinder in Christus". Dann schreibt er
weiter und predigt die Lösung für dieses Dilemma: das Kreuz Christi. Am
Kreuz von Christus liegt auch heute noch die wirkliche und einzige Antwort
für die Zertrennung des Leibes Christi: Selbstverleugnung, die Kreuzigung
des Stolzes, das Aufgeben menschlicher Machtinteressen und das demütige
Einander-Unterordnen. Soll die Einheit des Leibes Christi wirklich für die
nächsten 2000 Jahre Vision, romantische Träumerei oder Floskel
diplomatischer Kirchenpolitik bleiben, oder leben inzwischen Jünger Jesu
auf diesem Planeten, die radikal und konsequent genug sind, sich auch
heute auf die klaren Standards des Wortes Gottes einzulassen, Jünger, die
Gott mehr fürchten als Menschen? Wo ist die Stadt auf dem Globus, die hier
den ersten Schritt tut?
Bis heute ist der Sonntagvormittag die peinlichste Zeit des Christentums,
die Stunde der Woche, an dem die gesamte Christenheit wie von einem
unsichtbaren Wind in die verschiedensten Himmelsrichtungen zerblasen wird,
wenn die Christen aus ihren Häusern gehen und oft genug aneinander vorbei
in verschiedene Gemeinden, Kirchen und Zentren eilen. Diese Zeit läuft nun
ab, denn diese Form des Christentums ehrt weder Gott, noch kann sie die
apostolischen Aufgaben, vor denen die Gemeinde steht, ernsthaft angehen.
Schienenwechsel: von 2 &
4 auf 1 & 3
Die biblische Heimat der Gemeinde befindet
sich auf zwei Ebenen oder mit einem anderen Bild gesprochen: Die
Christenheit ist einem Zug vergleichbar, der auf zwei Schienen fährt:
Schiene 1 (das Haus) und Schiene 3 (die Stadt oder Region). Auf diesen
beiden Ebenen ist christliche Verbindlichkeit wichtig und das zeigt sich
u.a. daran, dass an diesen Orten die Finanzen zusammengelegt werden. Heute
finden jedoch die meisten Gemeinden ihre Identität noch auf Schiene 2
(Pastorenkirche) und 4 (einer bestimmten Denominaton). In Beschlag
genommen durch die ständig laufenden eigenen Programme und Aktivitäten auf
der sogenannten "Gemeindeebene" (gemeint ist Schiene 2) und die
dazukommenden denominationellen Verpflichtungen, sind die meisten Christen
in denominationellen Pastorenkirchen wie abgeschottet vom Rest des Leibes
Christi ihrer Region; kommen noch nicht einmal dazu, mit ihren
christlichen Nachbarn im selben Wohnviertel Gemeinschaft zu haben, weil
die verschiedenen denominationellen Gemeinden, zu denen sie gehören, alle
verschiedene Programme haben. Sie leiden durch die langjährigen
Fixierungen auf einen kleinen Teil der großen Gemeinde Gottes an einer
sehr drastischen Art von Mangelkrankheit, entwickeln ein ungesundes
Clan-Denken, eine Art geistlicher Inzucht, und entwickeln ähnlich stolze
Gefühle über ihre "besonderen Erkenntnisse" oder Erfahrungen wie die alten
Korinther. Gott ist nun dabei, diesen Zustand zu verändern, und immer mehr
Christen - davon ganz besonders die junge Generation - finden sich mit
diesem Zustand einfach nicht länger ab. Sie spüren instinktiv, dass etwas
mit dem denominationellen System (2 plus 4) nicht stimmt. Im Zeitalter der
Globalisierung schauen sie bewusst über ihren Tellerrand hinaus, suchen
die Nähe aller Christen vor Ort, wollen sich lokal, dort wo sie wohnen,
engagieren und warten nur darauf, gemeinsame Celebrations zu feiern.
Zeit für prophetische
Fusion
Wir werden deshalb in
den kommenden Monaten und Jahren eine Zeit der Fusionen von Christen und
ganzen Gemeinden erleben, die erkennen, dass sie denselben genetischen
Code haben, und die lokal und regional Verantwortung füreinander und
miteinander eingehen werden, weil sie spüren, dass ihr Herr das möchte. In
vielen Städten und Regionen haben erstaunlich viele Gemeinden weit mehr
gemeinsam als was sie scheinbar trennt: sie haben einen spürbaren
gemeinsamen Nenner, ähnliche Vision, ähnliche Werte und einen ähnlichen
Herzschlag, weil sie einen gemeinsamen Herrn haben.
Und sie haben auch meistens ein gemeinsames Problem: sie wachsen nicht
wirklich oder nur sporadisch, stehen vor verschiedenen Wachstumsbarrieren,
die Mitglieder sind durch die Vielzahl der Programme in Beschlag genommen,
die Pastoren sind am Rand der Überlastung, die finanziellen Belastungen
sind drückend und fast jeder merkt: irgendetwas fehlt, irgendetwas stimmt
nicht.
Kennen Sie
das?
Gemeinde X in Y bekommt
überraschend in einem faszinierenden Angebot eine große Halle mit z
Sitzplätzen zum Kauf offeriert. Obwohl das Projekt finanziell und auch
praktisch zwei oder drei Nummern zu groß ist, kommt es zu einer heftigen
Diskussion. Die einen sind überzeugt, dass Gott hier die langersehnte
"Ernte- oder Erweckungshalle" für die Gemeinde anbietet, die anderen
winken ab und warnen davor, sich nicht unendlich zu übernehmen. In der
darauffolgenden "Prüfungszeit" kommt es zu keinem klaren Ergebnis, der Weg
scheint wie versperrt, die Fronten verhärten sich. Der Finanzierungsplan
will nicht aufgehen, wertvolle Menschen wenden sich von der Gemeinde
deswegen ab, die Gebäudekomission kommt nicht vom Fleck, alles scheint wie
gesperrt. Nach etwa 6 Monate langem Unentschiedensein der Gemeinde kauft
ein Geschäftsmann das Gelände oder Gebäude und nutzt es nun für
kommerzielle Zwecke.
Aus der Perspektive der Stadtkirche gesehen sieht der Vorgang völlig
anders aus. Gott bietet diese Halle eben nicht "Gemeinde X" an, sondern
der Stadtkirche, der Kollektivität aller Christen vor Ort. Gott will der
Stadtchristenheit einen Ort für ihre Celebrations zur Verfügung stellen.
Doch es ist wie bei einer großen Familie unter dem Weihnachtsbaum: ein
reicher Onkel will der ganzen Familie ein wirklich großes Geschenk machen,
doch ein vorlauter Junge aus der Familie will das Geschenk nur für sich
haben. "Es gehört mir, mir allein, denn ich bin der Stärkste, Beste,
Bravste", kräht er. "Nein, es gehört der ganzen Familie", sagt der Onkel.
"Nein, es gehört mir", weiß es der vorlaute Bursche besser" aber ich
erlaube den anderen, auch manchmal damit zu spielen", fügt er diplomatisch
hinzu. Was wird ein weiser Onkel tun? Er wird sein Geschenk traurig wieder
mit nach Hause nehmen oder es einem Kind auf der Straße schenken.
Die "2
Prozent-Architektur"
Ich beobachte, wie Gott in einer Reihe von
Regionen und Städten der Christenheit ein Gebäude anbietet, damit sie in
einer modernen Form der "Säulenhalle Salomos" auf Stadtebene
zusammenkommt. Ich gehe davon aus, dass die entstehenden Stadtkirchen etwa
10% der Wohnbevölkerung ihrer Region in den nächsten Jahren anziehen
werden. Bei einem bis zu 5-fachen Mehrfachnutzen würde ein solches Zentrum
also ca. 2 Prozent der Wohnbevölkerung einer Region oder Stadt Platz
bieten müssen.
Durch Sterben zum Leben
Wenn die Gruppe von
Gemeinden einer Region oder Stadt, - die reif genug sind, über alle
kleinen oder kleinlichen Unterschiede hinwegzusteigen und sich in die Arme
zu fallen, - miteinander verschmelzen und in etwas Neues hineinsterben,
könnte dies der prophetische Anfang einer völlig neuen Epoche der
Kirchengeschichte werden. "Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und
stirbt, so bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, so bringt es viel
Frucht." Genau diese Dynamik gilt nicht nur für uns allein, sondern auch
für die Christenheit als Ganzes. Wie könnte das praktisch geschehen?
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Die Gemeinden
verschmelzen zu einer Bewegung mit geographischer, nicht
denominationeller Identität: der City Church. |
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Die Christen treffen
sich zu einer regelmäßigen City-Celebration. |
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Der 5fältige Dienst
(Eph. 4,11) bildet sich als Stützstruktur und regionaler Pool. |
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Es entstehen
"Hauskirchen" in den Wohnvierteln, Schulen, Szenen, Büros... . |
Einige Vorteile dieser
Entwicklung
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Ein Meilenstein in Richtung Einheit der
Christenheit wird erreicht |
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Entlastung der Pastoren und Vollzeitler:
Jeder arbeitet weniger, aber zusammen erreichen wir mehr
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Auslastung des gottgegebenen
Gabenpotentials: jeder kann ab sofort innerhalb der engeren
Dienstberufung (etwa Eph. 4,11) arbeiten, und muss weniger "Mädchen
für alles" sein |
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Gemeinsam überspringen wir kollektive
Wachstumsbarrieren (80er/200er Grenze) Neues Kapitel der lokalen
Kirchengeschichte bricht an und bekommt möglicherweise prophetischen
Modellcharakter |
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Durch erhöhte "visibility" bekommt die
bislang in kleine Fraktionen zerspaltene Christenheit eine deutlichere
und unüberhörbarere Stimme für die Stadt |
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Entlastung der Mitarbeiter vom
"Durchziehen" von Programmen um der Programme willen
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Bessere Qualität etwa der Kinderarbeit
oder der biblischen Lehre durch Pooling von Resourcen auf Stadtebene
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Bei weitem größerer evangelistischer und
permanenter Sogcharakter |
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Gemeinsames Nutzen (und
genossenschaftliches Finanzieren) von Räumlichkeiten auf Stadtebene
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Ressourceneinsparung (fünf mittelgrosse
Hallen, Gemeindehäuser oder Säle kosten mehr als eine wirklich große
Halle) |
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Öffentliche
Imagekorrektur: ein Ausdruck der gelebten Versöhnung der Christen
entsteht |
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Kurze Wege: regionale Vollzeitler können
ein gemeinsames Büro mit Poolcharakter öffnen |
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Jüngerschaft, Multiplikation und
Integration von Neubekehrten kann auf der Basis der Hauskirchen in den
Quartieren und Dörfern stattfinden |
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Das sonntägliche Aneinandervorbei-Reisen
von Predigttouristen wird reduziert, spart Kosten, Zeit und
Peinlichkeiten |
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Schafe können auf regionaler Ebene
wirkungsvoller diszipliniert werden, anstatt einfach anderswo
unterzutauchen |
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Der hohe Prozentsatz der derzeit
gemeindelosen Christen findet eine Möglichkeit zum Andocken
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Die jeweiligen Stärken der Gemeinden und
Werke können in ein gemeinsames Ganzes einfließen und dadurch
Synergieeffekte freisetzen, etwa durch permanente gemeinsame
Ausbildung, Evangelisation, Gebet, Publicrelations etc.
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Die denominatonellen Glaswände fallen
ein, die das wirkliche gegenseitige Befruchten und miteinander
Arbeiten bislang eher verhindert haben |
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Die junge Generation von Christen
bekommt eine adäquate Plattform: sie ist mehrheitlich nicht ernsthaft
an Denominationen interessiert, sondern an echten kleinen Gruppen und
großen regionalen Gottesdienst-Festen |
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Der leidige Termin-Konflikt der
Vollzeitler durch ständiges Leben in der eigenen kleinen Programmwelt
wird drastisch verringert |
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Eine postmoderne Struktur der versöhnten
Verschiedenheit ist stärker öffentlichkeits- und -zukunftsfähig und
das Christentum nimmt eine zeitgemäße Form an |
Praktische Schritte
Da dies eigentlich Sache der Regionen und
Städte ist, in denen dieser Prozess nun anläuft, möchte ich mich bewusst
darauf beschränken, nur einige der wesentlichen Voraussetzungen zu einem
solchen Schritt zu nennen:
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Die Christenheit einer Region ist
bereit, sich und diesen Vorschlag im Gebet und mit der Bibel in der
Hand zu prüfen. |
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Diejenigen Gemeinden, Werke und
Personen, die dieser Vision und den darin ausgesprochenen Werten
zustimmen kann und die einen gemeinsamen Herzschlag teilen, beginnen
sorgsam den Prozess der Fusion. Diejenigen Gemeinden (Werke,
Personen), die weiter alleine ihren eingeschlagenen Weg gehen möchten,
können dies ohne Gesichtsverlust tun. (Ich gehe davon aus, dass sich
zwischen einem und zwei Dritteln aller Christen einer Region für
diesen Weg entschließen werden) |
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Christliche
Leiter sind bereit, um der Förderung des Ganzen willen das Eigene in
Demut zurückzustellen oder in eine größere Perspektive einzubringen
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"Ordnet euch einander unter": Das Ende
des Ein-Mann-Prinzipes bedingt ein Zurücktreten von "Nummer
1"-Personen (Seniorpastoren, uneingeschränkten Direktoren von Werken
etc.) zu "Nummer 2"-Personen. "Nummer Eins" ist dann nur noch Jesus
Christus. Aus einem Untereinander-Arbeiten wird ein
Miteinander-Arbeiten, nicht in hierarchischen Pyramiden, sondern in
einem Zueinander von Gaben und Berufungen |
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Man findet und einigt sich auf ein
gemeinsames Glaubensbekenntnis, etwa der Lausanner Erklärung, dem
Glaubensbekenntnis der evangelischen Allianz etc. |
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Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes,
nicht dem Aufbau der "eigenen" Gemeinde oder des eigenen Werkes oder
Dienstes |
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"Suchet der Stadt Bestes" wird wichtiger
als "ein jeder sah auf seinen Weg" |
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Es entsteht ein Arbeitsteam von
Vollzeitlern der Region, die nach Funktion, nicht Status
zusammengesetzt ist |
Im Januar 2001, Jestetten
Wolfgang Simson