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Dürfen
Christen kritisieren?
Kritiker
sind eigentlich überall lästig. Sei es die kritisierende Ehefrau
oder der Ehemann. Sei es der Lehrer in der Schule, der Chef am
Arbeitsplatz, oder sei es der Kunde im Geschäft. Kritik ist für die
meisten von uns eine Art Unterdrückung der eigenen Person. Bei
Kritik werden wir durch andere Menschen gedemütigt .Kritik wird oft
als Lieblosigkeit empfunden oder anders ausgedrückt, jeder möchte
doch am liebsten steht's nur gelobt werden. Das würde unseren Seelen
gut tun. Also können wir hier erkennen, dass bei Kritik an der
eigenen Person die Seele in Mitleidenschaft gezogen wird. Bei Kritik
wird unser Stolz sehr angegriffen und auch unser Intellekt wird
berührt. Ein seelisch, irdischer Mensch bei dem vielleicht auch noch
Hochmut zu finden ist, wird bei Kritik sehr stark zur Rebellion
gezwungen.
Wie steht es nun aber bei uns Christen mit Kritik? Dürfen andere
Christen überhaupt kritisiert werden? Soll man in christlichen
Kreisen evtl. sogar alles Falsche in einer Art Demut ertragen? Darf
ein einfacher Christ soweit gehen den Leiter einer Gemeinde oder
sogar den obersten Leiter einer ganzen Bewegung zu kritisieren?
Was sagt uns das Wort Gottes?
Generell sind im Leib Christi alles Glieder. Kein Glied ist
wichtiger als das andere. Nur alle Glieder zusammen geben einen
Leib. Kein einzelnes Glied alleine ergibt einen Leib. Das ist
eigentlich völlig logisch. Daher gibt es im Leib Christi keine
besonders wichtigen oder besonders unwichtige Menschen. Gott schaut
nicht auf das Ansehen der Person. Gott lässt sich durch Menschen
nicht beeindrucken! Er möchte, dass alle gerettet werden. Gott macht
sich grosse Sorgen um jeden einzelnen Menschen den er je geschaffen
hat. Keines seiner Geschöpfe ist ihm gleichgültig.
Wenn uns die Bibel in vielfältiger Weise vor den Gefahren unserer
Zeit warnt, müssen wir diese Worte Gottes sehr ernst nehmen. Wir
müssen lernen mit den Warnungen Gottes umzugehen. Wir müssen lernen
unser christliches Umfeld aus der Sichtweise Gottes zu betrachten.
Wir müssen uns zuerst heiligen um ein untadeliges Leben führen. Doch
dürfen wir uns nicht im geringsten eingebildet sein, wenn wir uns an
alle Gebote Gottes halten .Nämlich auch dann noch werden wir uns
täglich vielfältig im Willen Gottes vergehen. Da ist keiner gerecht,
auch nicht Einer. Das müssen wir uns stets bewusst sein! Doch durch
Busse können wir bei Gott Gnade bekommen.
Wenn Gott uns Christen der Endzeit in seinem Wort ausführlich vor
falschen Christussen, Propheten und Irrlehrern warnt, dann können
und müssen wir ganz sicher sein, dass diese Warnungen Gottes sehr
angebracht sind! Ja, sie sind heute aktueller als eh und je.
Jesus sagte: „Hütet euch vor den falschen Propheten, die in
Schafskleidern zu euch kommen, aber innwendig sind sie reissende
Wölfe. AN IHREN FRÜCHTEN WERDET IHR SIE ERKENNEN. Liest man etwa von
Dornen eine Traube oder von Disteln Feigen? So bringt jeder gute
Baum gute Früchte, aber der falsche Baum bringt falsche Früchte! „
Hochmut, Stolz, falsche Demut, Ehebruch, Geldgier, Wichtigtuerei,
Machtstreben, Manipulation, geistlicher Missbrauch und vieles mehr
sind eindeutig schlechte Früchte. Irgendwelche Manifestationen bei
der Predigt des Pastors sind nicht Früchte Gottes, sondern ebenfalls
aus dem Reich der Finsternis! Nicht umsonst sagt Jesus: "Nicht jeder
der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen,
sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.
Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht
in deinem Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen
ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und
dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht
von mir ihr Übeltäter."
Diesen Bibelworten entnehmen wir, dass Jesus an ersten Stelle von
den falschen Lehrern/Pastoren und Gemeindeleitern sprach, welche vor
allem die Kleinen der Herde Christi verführen werden. ( Falsche
Propheten in Schafskleidern) Es handelt sich daher vor allem um
Menschen, die in christlichen Kirchen/Gemeinden etwas zu sagen haben
und sich „Sprachrohre" nennen.
Paulus sprach in 2. Kor. 11.4 von Leitern, die einen "anderen Jesus"
predigen würden und von einem "anderen Evangelium" erzählen würden,
als von dem, welches in der Bibel steht. Eine sehr ernste Warnung!
Wenn in einer christlichen Gemeinde Vergehen gegen das Wort Gottes
bemerkt werden, entsteht oft eine sehr verblüffende Gegenreaktion.
Anstatt dass man anhand der Bibel genauer auf diese Vergehen in der
Gemeinde durch ein intensives Bibelstudium die Verfehlungen
aufdecken würde, geschieht genau das Gegenteil. Man beginnt
plötzlich all die guten Werke, Segnungen und Taten die in der
Gemeinde schon mal geschehen sind, zu rühmen! Man zeigt nun all das
Positive als "Beweis" für die "Göttlichkeit" der eigenen Gemeinde
auf. Die Mitglieder dieser Gemeinde beginnen dann, sich auf die
eigenen "geistlichen Schultern" zu klopfen. Anstatt wie es in der
Bibel steht die Vergehen aufzudecken und auch öffentlich beim Namen
zu nennen.
Nehmen wir einmal das Beispiel eines Suppentopfes:
Wir alle sitzen am Esstisch vor einem vollen Suppentopf und wollen
mit dem Essen beginnen. Einer an unserem Tisch greift in die Tasche,
zieht ein Giftfläschchen hervor und leert den Inhalt dieses
tödlichen Giftes in die Suppe. Was machen nun all die anderen die zu
Tische sitzen? Probiert wohl irgend jemand der Anwesenden die Suppe
zu kosten um zu sehen, ob das Gift auch wirklich tödlich ist? Oder
käme es irgend jemanden aus dieser Tischrunde in den Sinn all die
guten Sachen in dieser Suppe zu rühmen nur damit all die anderen
nicht mehr an das Gift denken , welches schliesslich die ganze Suppe
zu einem tödlichen Gebräu gemacht hat? Wird nicht der Gastgeber
aufstehen um die ganze Suppe wegzuschütten? Jeder an diesem Tisch
würde diesen Vergifter tadeln und ihn aus ihrer Gemeinschaft
verjagen! Was aber machen die Christen mit Irrlehrern ,die im Stande
sind eine ganze Gemeinde zu vergiften? Sie rühmen die guten Taten
der falschen Lehrer!
Evangelist Felix Neffe (1797--1829) schrieb folgendes.
Er nimmt Stellung zu der Haltung vieler Gläubiger, die denken es sei
ungeistlich, unbrüderlich und lieblos, wenn man Irrtümer aufzeigt.
Einige ehrenswerte Christen fürchten sich vor jeder Art Kritik in
der Öffentlichkeit wenn es ums aufdecken der Schandtaten in der
Gemeinde geht, und sie scheinen sogar eher bereit zu sein,
denjenigen/diejenige zu verurteilen, der es ans Licht bringt, als
denjenigen, der die Schandtaten begeht…
Was ist heilsamer? Vertuschen, oder aufdecken um zu heilen? Was
denn? Es genügt mit einem Schafsfell bekleidet zu sein um ungestraft
die Herde des Herrn zu verwüsten! Und wenn jemand Alarm schlagen und
"Vorsicht Wolf !" rufen wollte, würde man ihm auferlegen zu
schweigen, und nähme ihn möglicherweise selbst unter Beschuss,
während der wirkliche Feind seine Plünderungen frei fortsetzte.
Könnte man das Weisheit oder Nächstenliebe nennen, oder gar
Gerechtigkeit?
Meine Brüder, wenn unter uns einige sind, die über Personen und
Dinge nach diesen laschen Prinzipien geurteilt haben, mögen sie ihre
Herzen vor Gott prüfen und sich fragen, ob das ein gerader Wandel
nach dem Evangelium ist. Heisst das nicht eher, das Recht zu
verdrehen und das Böse zu dulden. Viel mehr noch, es bedeutet das
Böse zu fördern, es in Schutz zu nehmen und letztlich dafür
verantwortlich zu sein! Andere meinen,, dass, wenn es nötig ist die
Irrtümer und Mißstände anzugreifen, man wenigstens die Personen ganz
beiseite lassen muss. Ohne Zweifel, wenn das möglich ist ohne das
Ziel zu verfehlen! Aber die Dinge sind selten von den Personen
getrennt und oft wird diese Unterscheidung unmöglich und die Bibel
macht sie bei weitem nicht immer. Wenn ein Land von einer Seuche
bedroht wird, reicht es nicht, eine korrekte Abhandlung über die
Krankheit zu veröffentlichen um das Fortschreiten zu verhindern, man
muss soweit man kann, auch die davon befallenen Orte angehen. Es
wäre z. B. eine eigenartige Nächstenliebe, die Gesundheit und das
Leben aller Einwohner einer Stadt zu gefährden, um nicht dem
Apotheker zu schaden, dessen Medikamente verdorben sind....Andere
schließlich, und das sind die meisten, verlieren die Bedeutung der
eigentlichen Dinge aus den Augen. Sie hängen sich an die äussere
Form indem sich sich über den Ton beklagen! Sie sagen: "Das muss ja
alles gesagt werden, aber man hätte es anders sagen können". Ich
weiss sehr wohl, dass es in der Welt allgemein üblich ist, bei
unangenehmen Dingen nur einen Teil dessen zu sagen, was man denkt,
und den Rest erahnen zu lassen; aber sollte sich der Christ dieser
heuchlerischen Redensweise bedienen, die nur allzu oft
ausschliesslich dem Bösen in raffinierter Weise Raum gibt.
Lesen sie in der Bibel und sehen sie, ob die inspirierten Männer und
der Herr selbst immer mit dieser kühlen Reserviertheit gehandelt
haben, die man uns heute auferlegen möchte und die eher an
Gleichgültigkeit erinnert!
Wie sehen Gottes Beurteilung von Gleichgültigkeit bei der lauwarmen
Gemeinde zu Laodicea, die weder kalt noch heiss war. (Off. 3.15--16)
Im Gegensatz dazu lobt der Herr die Epheser:" Ich kenne deine Werke
und deine Mühe und dein Ausharren und dass du das Böse nicht
ertragen kannst, und hast die geprüft, die sich Apostel nennen und
es nicht sind und hast sie als Lügner erkannt." (Off. 2.2)
Wir sehen hier ein Lob des Herrn dafür, dass die Gemeinde in Ephesus
die Scharlatane enttarnt hatte. Das war eben kein "Richten" sondern
ein Prüfen nach Gottes Massstab.
Die Epheser wurden durch Paulus gewarnt. Sie haben diese Warnung
sehr ernst genommen. " Habt acht auf euch selbst und auf die ganze
Herde ....ich weiss, dass nach meinem Abschied grausame Wölfe zu
euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen. Und aus
eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge
reden um die Jünger hinter sich her abzuziehen." DARUM WACHT!
Wir sehen aus diesem biblischen Beispiel ganz klar, dass jeder
einfache Christ, (also jedes einfache Mitglied der Gemeinde auch
ohne Rang und Namen) von Gott persönlich beauftragt ist, nicht nur
für sich selber zu wachen, sondern zugleich für die ganze "Herde".
Jeder in der Gemeinde ist zugleich für die ganze biblische Lehre der
gesamten Gemeinde verantwortlich.!!! Da ist in keiner Weise die Rede
von besonders hochangesehenen und gesalbten Leitern in der Gemeinde!
Im Gegenteil: "Die Verführung kommt von den Leitern."
Dies waren Gedanken aus dem Buch von Werner Bartl. "Hinter den
Kulissen. Torontosegen Segen oder Fluch." |