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ZURÜCK zur  Uebersicht:  PHANTASIEREISEN ALS ANTI-ERZIEHUNG !

 

 

XI.                    Die große Verharmlosung

"Ja, unsere (!) PhantasieReisen sind vollkommen harmlos", so der Tenor all derer, die diese Methode im Unterricht anwenden. - Auch wenn die meisten Lehrer, die Entspannungstechniken einsetzen, nicht absichtlich die Schüler in tranceartige Zustände versetzen und sie auf außerkörperliche Reisen schicken wollen, so kann doch keiner ausschließen, dass dieselben Methoden, die in esoterischen Kursen oder bei Hindus und Schamanen übernatürliche Phänomene hervorrufen, im Klassenzimmer praktiziert, auf einmal vollkommen wirkungslos sein sollen. Tatsächlich aber beabsichtigt derjenige, der PhantasieReisen im Klassenzimmer durchführt, damit dieselben Wirkungen (Entspannung, Visualisierung) zu erzielen, wie sie uns auch in Esoterikangeboten versprochen werden. Dort kann man nachlesen, dass die genannten spirituellen Erlebnisse nur über eine Veränderung des Bewusstseinszustands gemacht werden. "Hier wird durch körperliche und geistige Entspannung der Weg in die Innenwelt und in einen tranceartigen Zustand angeregt ... . Jede  echte PhantasieReise führt ein Stück weiter in Trance und in eine andere Erlebniswelt".[1] Selbst in Anleitungen zur Anwendung im Unterricht wird ohne Umschweife erklärt: "Hierbei ist es sehr wichtig, die Kinder aus ihrem teilweise leicht veränderten Bewusstseinszustand behutsam wieder in die Realität zurückzuführen."[2] Dieses Zurückholen wird in jeder Beschreibung von PhantasieReisen als äußerst wichtig eingestuft, "da sonst die Gefahr besteht, dass jemand die Phantasiewelt nicht verläßt".[3] Bei diesen Hinweisen fühlt man sich an ganz andere Reisen erinnert - an die durch halluzinogene Drogen, wie LSD, erzeugten Trips, in denen so mancher Konsument "Bewusstseinserweiterung" suchte, aber davon nicht mehr "runterkam" - an Reisen, die für etliche in der Psychiatrie endeten. Eine Bekannte schrieb mir neulich von einer Kindergärtnerin, die einen Lehrgang zu PhantasieReisen absolviert hatte. Die Kursteilnehmer wurden dort angewiesen, diese Übungen nie länger als zehn Minuten zu machen, weil die Kinder sonst "wegkippen" könnten. "Und was ist mit denen", so die logische Frage einer besorgten Mutter, "die schon eher wegkippen?"

PhantasieReisen sind also keineswegs harmlose "Reisen in die Phantasie", obwohl sie in entsprechenden Anleitungen immer wieder so dargestellt und lediglich als "gelenkte Tagträume" bezeichnet werden. Es soll damit der Eindruck erweckt werden, es handle sich hierbei um etwas ganz Natürliches. Einige Zeilen weiter liest man jedoch, dass die "Fähigkeit zur Visualisierung" die Voraussetzung für das Erleben einer solchen inneren Bilderschau ist. Da diese Fähigkeit wenige Menschen von Natur aus mitbringen, wird zuerst eingehend erklärt, wie man sie erlernen kann: "Mit solchen kleinen Übungen trainieren sie ihre Fähigkeit zur Visualisierung und entspannen sich gleichzeitig".[4] Dabei muss man sich "auf etwas Neues einlassen" und bereit sein, "die Realität zu verlassen".[5] Die zahlreichen Beschwichtigungsformeln, die einem in jeder Beschreibung zu PhantasieReisen ins Auge springen, bestärken die Vermutung, dass es sich hierbei keineswegs um harmlose Übungen handelt.

Wer auf diese Gefahren hinweist, ist erstaunt, wie leichtfertig solche Warnungen übergangen werden. Nicht nur Lehrer und Erzieher sind auf einmal eifrig bemüht, jegliche Bedenken zu zerstreuen - nein, auch die für ihre Kinder verantwortlichen Eltern lassen sich lieber schnell davon überzeugen, dass dies doch alles nicht so schlimm sei, anstatt sich genauer mit der Problematik auseinanderzusetzen. Ist ja auch viel einfacher!

Sollen sich nun die in einschlägiger Literatur beschriebenen Wirkungen im Klassenzimmer plötzlich auf eine ganz andere Art und Weise einstellen? Und was ist mit den unerwünschten Nebenwirkungen? Werden die, nur weil die PhantasieReise als Bestandteil des Unterrichts abläuft, jetzt auf einmal ganz ausbleiben? Gerade das wird gebetsmühlenartig immer wieder behauptet. "Man glaubt, auf esoterische Begründungen und Zielvorstellungen verzichten und Phantasiereisen zu rein pädagogischen und psychologischen Zwecken anwenden zu können.".[6] Man möchte mit Schülern "spirituelle Lernwege" einüben, indem man gleichzeitig ihren eigentlichen spirituellen Hintergrund ausklammert. - Merken wir den Widerspruch?


 

[1]     Teml/Teml, Komm mit zum Regenbogen, Linz 1996; in: TOPIC, Ausg. März 1995

[2]     Planung der Durchführung einer PhantasieReise im Unterricht; www.schulpsychologie.de

[3]     www.ku-eichstaett.de

[4]     www.zeitzuleben2.de

[5]     ebd.

[6]     Kögler,T.; PhantasieReisen und andere spirituelle Techniken, S.39