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ZURÜCK zur  Uebersicht:  PHANTASIEREISEN ALS ANTI-ERZIEHUNG !

VII.                    Verlauf einer PhantasieReise

Eine PhantasieReise kann in fünf Abschnitte unterteilt werden. Die folgenden Ausführungen sind weitgehend dem Buch "PhantasieReisen und andere spirituelle Techniken" von Traugott Kögler entommen. Diese habe ich mit einigen Anmerkungen ergänzt.

1.                     Die Vorbereitung

Die Umgebung, in der eine PhantasieReise stattfinden soll, muss entsprechend gestaltet werden. Es sollte im Raum still sein und eine optische Mitte (Wahrnehumgsfixierung) geben. Oft wird der Raum abgedunkelt, eine Kerze entzündet und meditative Musik eingespielt. Die Teilnehmer sollen eine bestimmte Grundhaltung einnehmen, die dazu dient, den Körper ruhig zu stellen: aufrecht sitzend oder den Kopf auf den Tisch legend oder auf dem Boden in Rückenlage liegend. Oft folgen Anleitungen zum bewussten und ruhigen Atmen. Wenn Stille eingekehrt ist und die Teilnehmer mental vorbereitet sind (bewusste Wahrnehmung / rationale Kontrollfunktionen abgedämpft bzw. ausgeschaltet), indem sie ihre Aufmerksamkeit von außen nach innen gelenkt haben, beginnt die Leitungsperson langsam und mit Pausen (suggestiv) den Anleitungstext zu sprechen.

·                    Die Vorbereitungsphase einer PhantasieReise weist eindeutige Paralellen[1] zum Autogenen Training, zu fernöstlichen Meditationstechniken (Yoga), zu schamanischen Seelenreisen (Astralreisen) sowie zur Hypnose auf. Das Ziel ist die Einleitung von Trance-Zuständen, um übersinnliche Erfahrungen zu machen.

·                    Diese wie ein Ritual ablaufende Phase, die notwendig ist, um eine PhantasieReise erleben zu können, zeigt uns ganz deutlich den unnatürlichen Charakter dieser Technik. Ganz im Gegensatz dazu stehen die Ausführungen derer, die Entspannung nicht als Sonderzustand, sondern als "ein Reaktionsmuster, das biologisch angelegt ist und unter günstigen Bedingungen leicht hervorzurufen ist" ausgeben.[2]

2.                     Die Hinführung

"Zur Arbeit mit PhantasieReisen gehören unabdingbar (!) eine klare Hin- und Rückführung. Alle Menschen, besonders aber Kinder sollen spüren, jetzt beginnt etwas anderes, ich begebe mich in eine andere Wirklichkeit".[3] Ein solcher Hinweis fehlt üblicherweise in keiner Anleitung zu PhantasieReisen.

·                    Oft soll man sich vorstellen, durch ein Loch, eine Tür, ein Tor, eine Höhle, einen Spalt in eine andere Welt einzutreten. Um in diese andere Welt einzutreten, müssen wir offensichtlich einen langen Tunnel durchqueren.

·                    Als Hilfsmittel kann hierzu auch die Konzentration auf ein Mandala dienen. "Konzentriere dich mit Herz und Geist auf das Zentrum des Mandalas ... Du fühlst dich, als würdest du da hereingezogen ... Stell dir vor, dass du einen langen Tunnel entlang in das Zentrum hineinwanderst. Du gehst direkt in das Zentrum hinein, durch dieses Zentrum hindurch und kommst auf der anderen Seite in das reine Licht hinaus".[4]

3.                     Die PhantasieReise

Diese ist in der Regel dreigegliedert: Die Hinleitung zu einem Ort der Stille, das Verweilen bei möglichst vielen Bild-Erlebnissen als Höhepunkt der PhantasieReise und die Rückkehr zum Ausgangsort. Nachdem die Teilnehmer durch die suggestiven Anleitungen der Leiterperson an einem imaginierten Ort der Ruhe angekommen sind, sollen sie dort verweilen und sich durch innere Bilder leiten lassen. Das Thema dieser Bilder wird durch den Anleitungstext vorgegeben. Die Rückkehr zum Ausgangsort der PhantasieReise kann kurz sein, darf aber nie fehlen.

·                    Imagination und Visualisierungsübungen sind klassische Techniken der magischen Praxis. Esoterisch gesprochen ist die Imagination das Vehikel der Seele in die Astralwelt. PhantasieReisen sind also auch Anleitungen zu außerkörperlichen Reisen.

·                    Im Unterschied zum Tagträumen sollen die Teilnehmer bei PhantasieReisen immer mit allen Sinnen in die andere Wirklichkeit eintauchen. Die visualisierte Scheinwelt wird somit real erlebt. Jemand, der solche Reisen öfter unternimmt, wird später Schwierigkeiten haben, zwischen Phantasie und Wirklichkeit eindeutig zu unterscheiden. Das gilt in verstärktem Maße für Kinder.

·                    Oft wird man dazu angeleitet seine eigene Identität aufzugeben. Man soll sich vorstellen, ein Tier, eine Pflanze, ein Blatt usw. zu sein. Subjekt und Objekt sollen verschmelzen, das Ich entleert, aufgelöst und transzendiert werden. Dies ist auch das Ziel der fernöstlichen Meditation, um die Einheit aller Dinge zu sehen und zu erfahren.

·                    In manchen PhantasieReisen wird man aufgefordert direkten Kontakt zu einem Phantasie-Wesen aufzunehmen, welches später (auch im realen Leben) die Funktion eines geistigen "inneren Führers" übernehmen soll. (Siehe dazu das Beispiel im folgenden Kapitel)

·                    Oft werden über die Texte auch direkte Anweisungen zu Magie und Zauberei gegeben. Da in der Phantasie ja alles denkbar ist, soll man sich unsichtbar machen, durch Gegenstände sehen, den Körper verwandeln, sich in ein Tier verwandeln, Gegenstände ansprechen, zurück in die Kindheit oder in die Zukunft reisen, anderen Liebe senden. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass im Gegensatz zum Tagtraum in der PhantasieReise alles real mit allen Sinnen erlebt wird.

4.                     Rückkehr in die Alltagswirklichkeit

Eine PhantasieReise muss förmlich beendet werden. Wichtig ist, dass der "Reisende" auf exakt dem gleichen Weg wieder zurückkommt. Es wäre gefährlich, wenn auch nur einem Teilnehmer die Rückkehr in den Alltag nicht gelänge.

·                    Von wo sollen die Kinder eigentlich zurückkehren? Sie haben doch nie den Raum, die Gruppe, den Ort verlassen, oder etwa doch?

·                    Wenn der Teilnehmer nur in der Phantasie gereist ist, also angeblich nur geträumt hat, wie kann es da zu Schwierigkeiten kommen, wenn man einen anderen Rückweg nimmt?

5.                     Nachbereitung

Kinder wie Erwachsenen soll Gelegenheit gegeben werden, dass innerlich Gesehene zu verarbeiten. Das kann als Gespräch unter Leitfragen, als Nacherzählung oder aber auch gestalterisch durch Malen und Kneten u. a. erfolgen.


 

[1]     Diese Parallelen werden in "Stilleübungen und Fantasiereisen" von Prof. Franzke ausführlich beschrieben

[2]     So z. B. in "Entspannung - Möglichkeiten des Angstabbaus in der Schule und im Schullandheim",
www.uni-wuerzburg.de 

[3]     Maschwitz G u. R., PhantasieReisen zum Sinn des Lebens, S. 52 , München 1998

[4]     Rozman D., Meditation mit Kindern, Freiburg, 1996; in: Franzke R., Stilleübungen und Fantasiereisen