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ZURÜCK zur  Uebersicht:  PHANTASIEREISEN ALS ANTI-ERZIEHUNG !

 

 

 

XI.                    Wirkungen und Nebenwirkungen

Anhand von vier Erfahrungsberichten - drei davon aus meinem Bekanntenkreis - sollen nun einige Wirkungen von PhantasieReisen und anderen, mit ihnen verwandten Entspannungsübungen angesprochen werden. Natürlich ist damit nicht gesagt, dass jeder, der an einer PhantasieReise teilnimmt, genau dieselben Erfahrungen machen muss. Menschen sind in ihrer Persönlichkeit verschieden strukturiert, nicht jeder ist gleich sensibel. Jedoch kann kein Kursleiter, Therapeut, Lehrer oder Erzieher dafür garantieren, dass bei seinen PhantasieReisen solche und ähnliche Erlebnisse ausgeschlossen wären.

1.                     Im Unterricht eingeschlafen

Eine Lehramts-Studentin erinnert sich an ihre eigene Schulzeit zurück:

Es war in der 9. Klasse im Fach Religion. Die Lehrerin ließ meditative Musik einspielen. Dann wurden wir aufgefordert, uns auf den Boden zu legen und dabei die Augen zu schließen. Eine PhantasieReise sollte stattfinden. Die Lehrerin begann mit monotoner, betont langsamer Stimme zu reden. In unserer Vorstellung sollten wir uns auf einen Spaziergang in die Natur begeben. - Durch die Geräusche meiner Mitschüler, die nach Ablauf der PhantasieReise aufstanden und sich an ihre Plätze begaben, wurde ich wieder aufgeweckt. Ich musste also irgendwann eingeschlafen sein. Das war mir sehr peinlich, aber zum Glück hat es die Lehrerin nicht bemerkt.

"Was habt ihr in der Schule gemacht?" - Das Kind antwortet: "Ich bin eingeschlafen". - "War denn der Unterricht so langweilig?" - "Nein, aber die Lehrerin sagte, wir sollten uns auf den Boden legen, da bin ich dann so müde geworden ..."

Ist das Unterricht? - Welche Eltern schicken ihre Kinder zum Schlafen in die Schule? Das Einschlafen, so wird in vielen Beschreibungen zugegeben, ist eine ungewollte Nebenwirkung von PhantasieReisen. "Dies ist aber kein Problem", so wird erklärt und nicht weiter schlimm.[1] Natürlich ist es nicht die Wirkung, die bei einer Meditation erzielt werden soll. Das Ziel jeder mentalen Entspannung ist die Erzeugung eines Dämmerzustands kurz vor dem Einschlafen, eines Zustands, bei dem das Bewusstsein sozusagen auf Sparflamme läuft. Denn nur dann ist es möglich zu visualisieren, d. h. "innere" Bilder zu schauen und übernatürliche Erfahrungen zu machen. Dieses Beispiel soll unterstreichen, dass bei PhantasieReisen, die in der Schule durchgeführt werden, sehr wohl auf das menschliche Bewusstsein Einfluss genommen wird. Wie sonst ist es zu erklären, dass Schüler, die hellwach sind, innerhalb kürzester Zeit in einen tiefen Schlaf versetzt werden können? Diese Beeinflussung hat für den, der sie erfährt, tiefgreifende Folgen. Die körperlichen Folgen sind dabei jene, die sofort in Erscheinung treten und beobachtet werden können. Und selbst diese können für bestimmte Personen, z. B. solche, die an Asthma, Herzfehlern, Migräne, niederem Blutdruck oder an Epilepsie leiden, immense gesundheitliche Risiken bergen. Welcher Lehrer ist über die körperliche und seelische Verfassung eines jeden seiner Schüler informiert? - Kein einziger! Und was geschieht mit jenen Schülern, die bei einer PhantasieReise nicht einschlafen? Wer will ausschließen, dass darüber hinausgehende Erlebnisse gemacht werden? - Wer?

2.                     Und plötzlich hob ich ab ...

Ein Freund von mir über seine ersten Erfahrungen im Autogenen Training:

Ein Bekannter machte mich als erster auf das Autogene Training aufmerksam. Er schenkte mir ein Buch zu diesem Thema. Während eines Krankenhausaufenthaltes fand ich dann auch Zeit, darin zu lesen. Das Buch beschrieb, wie man mittels dieser Methode ein angenehmes Gefühl der Wärme und Schwere in den Gliedmaßen erzeugt und so einen Entspannungszustand einleitet. Neugierig gemacht, setzte ich mich sofort hin, um das auszuprobieren. Aber - was ich erwartete stellte sich nicht ein , ... nein, ... ganz unerwartete Phänomene traten auf - ... auf einmal hob ich ab. Das war eine seltsame, unnatürliche Erfahrung. Dabei war es mir, als ob ich immer größer wurde und von weit oben hinab auf meine Füße schaute. Doch plötzlich ging die Tür auf. Eine Krankenschwester kam ins Zimmer und ich wieder in die Realität zurück. Ich war erschrocken und fasziniert zugleich. Denn mir war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, dass man durch diese Technik andere Bewusstseinszustände erreichen konnte und hatte so etwas nicht willentlich angestrebt. Dieses Erlebnis hatte mich zutiefst beeindruckt, sodass ich mich umgehend bei der Volkshochschule zu einem Kurs über Autogenes Training anmeldete. Danach praktizierte ich es immer wieder, wobei sich regelmäßig diese und auch andere übernatürliche Erfahrungen einstellten.

Dieser Erfahrungsbericht macht uns gleich mehrere Dinge deutlich. Die Wirksamkeit von Entspannungsübungen beruht nicht darauf, dass der Leiter bzw. Teilnehmer über Ursprung und dahinterstehende Lebensanschauungen der Methoden informiert ist. Auch spielt es keine Rolle, ob man beabsichtigt, nur ganz bestimmte (erwünschte) Ergebnisse zu erzielen. Eine meditative Methode wirkt - und zwar in ihrem ganzen Umfang, vielleicht auch in einer ganz unerwarteten Weise - in dem Moment, wo man sie genau praktiziert und eine gewisse Offenheit dafür mitbringt. Diese Voraussetzung ist in der Schule, insbesondere bei Grundschulkindern, eindeutig gegeben. Diese Kinder werden sich entsprechend ihrem Vertrauen, das sie dem Lehrer entgegenbringen, auf die meditativen Übungen sehr stark einlassen und darauf konzentrieren. Ob der Lehrer dabei im Sinn hat, gezielt auf ihr Unterbewusstsein einzuwirken oder nicht, ist nebensächlich. Alle Teilnehmer einer PhantasieReise werden durch diese Übungen für übersinnliche Wahrnehmungen sensibilisiert. Insbesondere Kinder mit medialen Begabungen werden aus solchen Unterrichtseinheiten nicht unbeschadet herauskommen. Nun mag jemand einwenden, dass die oben beschriebenen Erfahrungen nicht bei einer PhantasieReise gemacht wurden. Derjenige sei auf die direkte Verwandtschaft zweier Entspannungsverfahren hingewiesen, wie sie in vielen Beschreibungen offen dargelegt wird: "Die PhantasieReise hat ihren Ursprung im Autogenen Training. Die Vorsatzformeln und auch die einzelnen Stufen des Autogenen Trainings sind in der PhantasieReise enthalten".[2] Dabei wollen wir beachten, dass der Begründer des Autogenen Trainings, J. H. Schultz, seine sogenannte "konzentrative Selbstentspannung unmittelbar aus den Experimenten der Hypnose entwickelt hat".[3] Diese Form der Selbsthypnose kann den "entspannt versenkten Menschen", wie Schultz schrieb, "in einen Zauberbereich beglückender Phantasie" versetzen.[4] Eine PhantasieReise mit ihrer visionären inneren Bildschau gleicht somit einem Einstieg in die Oberstufe (!) des Autogenen Trainings, bei welcher der Übende "sich frei aufsteigenden Bildern öffnet und zum bildhaften Erleben gelangt".[5]

3.                     Todesangst

Eine Mutter berichtet von den Erlebnissen ihres ältesten Sohnes:

In der 3. Und 4. Grundschulklasse hatte Michael eine Lehrerin, die gerne Mandalas malen ließ und dazu auch Musik abspielte. In dieser Zeit hatte Michael Alpträume, die ihm Angst machten. Wenn ich ihn weinen hörte, ging ich immer sofort zu ihm, konnte ihn aber nicht richtig wach bekommen. Ich sah ihm an, dass er schreckliche Angst hatte, konnte ihn aber nicht beruhigen. Es hatte auch den Anschein, dass er gar nicht richtig in der Wirklichkeit war. Es dauerte immer ungefähr eine halbe Stunde bis er wieder einschlief. Er konnte sich am nächsten Morgen zwar noch daran erinnern, aber nie richtig beschreiben, was er geträumt hatte. Es war etwas, das nicht von dieser Welt war. Es kamen keine Menschen vor. Er sprach von "Millionen Herzen", konnte aber nicht erklären, was es damit auf sich hatte. Das Gefühl, das er dabei hatte, beschrieb er kürzlich als Todesangst. Nachdem er die Schule gewechselt hatte, - und auch keine Mandalas mehr anmalte - wurden die Träume seltener und inzwischen sind sie ganz verschwunden. Manchmal aber überkommt ihn noch das Gefühl, das er damals hatte.

Den Eltern von Michael ging es wie so vielen Eltern, deren Kinder im Kindergarten, der Schule oder im Bekanntenkreis mit dem Anmalen von Mandalas konfrontiert werden: Sie hatten nicht die leiseste Ahnung davon, was ein Mandala ist, wo es herstammt und mit welcher Absicht diese kreisförmigen Muster den Kindern zum Anmalen vorgelegt werden. Deshalb waren sie darüber auch nicht weiter beunruhigt. Die parallel dazu auftretenden Angstzustände ihres Sohnes blieben ihnen ein Rätsel. Erst Jahre später, nachdem sie über mögliche Risiken dieser Entspannungsübung aufgeklärt wurden, konnten sie nicht mehr ausschließen, dass die Alpträume ihres Sohnes womöglich mit diesen Praktiken zusammenhingen.

Über die Gefahren des MandalaMalens berichtet zumeist nur esoterische Fachliteratur: "Manchmal machen Kinder und Erwachsene während der Meditation erschreckende Erfahrungen. Vielleicht sehen wir, wie in Träumen oder Alpträumen, Monster oder Teufel auftauchen ... Monster oder Teufel sind ein Teil unseres Bewusstseins; einiges, was man uns eingeredet hat, verfolgt uns noch heute. Wenn sich irgendetwas Erschreckendes abzeichnet, können wir schnell unseren Willen nutzen und sagen: Ich bin Herr meiner selbst. Fort mit dir, Teufel, fort mit dir, Monster!"[6] In einem Mandala-Arbeitsbuch von Anneke Huyser erfährt man, dass "Zorn, Angst, Hass und Wut" aufbrechen, sogar "psychotische Veranlagungen" sich entfalten können.[7] "Das MandalaMalen ist eine religiöse Übung. Dabei scheinen die Mandalas wie Schlüssel für das Unterbewusstsein zu funktionieren. "Der bekannte Schweizer Psychiater C.G. Jung fertigte jeden Morgen ein Mandala an, um sich auf diese Weise Träume oder unbewusste seelische Prozesse bewusst zu machen. ... C.G. Jung selbst erkrankte bei der Beschäftigung mit dieser Materie psychisch schwer, wurde nur mühsam wieder gesund".[8]

Auch PhantasieReisen bergen ähnliche Risiken in sich, was aber oft nur am Rande erwähnt wird, um gleich danach bagatellisiert zu werden. Da heißt es z. B.: "Natürlich kann eine solche Reise in die eigene Phantasie auch Emotionen auslösen. Wenn Sie ... schöne oder auch traurige Bilder sehen, kann das viel in Ihnen bewegen. Sie brauchen aber davor keine Angst zu haben ...".[9] Ein paar Zeilen weiter erklärt man jedoch, dass mit psychisch labilen Menschen solche Reisen nur von therapeutisch geschulten Personen durchgeführt werden sollten. Mandalas und PhantasieReisen sind Zugänge zu nur schwer durchschaubaren geistigen Prozessen und können Gefährdungen im psychischen Bereich heraufbeschwören. Das Unterbewusstsein oder Unbewusste, welches über solcherlei Übungen erschlossen werden soll, ist bislang zu wenig erforscht, um damit beliebig herumzuexperimentieren. Weshalb sollen gerade unsere Kinder und Jugendlichen solchen Psycho-Experimenten unterzogen werden?

4.                     Im Kontakt mit Geistwesen

Der folgende Bericht stammt von dem ehemaligen Yogi Rabindranath R. Maharaj, Nachkomme einer langen Linie von Brahamenpriestern. Schon als kleines Kind wurde er in Yoga und Meditation trainiert. In seinem Buch "Tod eines Guru" schrieb er folgendes:[10]

Nichts war uns wichtiger als unsere tägliche Meditation, das Herz des Yoga, welche Krishna als den sichersten Weg zur ewigen Glückseligkeit empfahl. Es konnte aber auch gefährlich sein. Beängstigende psychische Erlebnisse erwarteten den Unachtsamen, ähnlich einem Horrortrip bei Drogenmissbrauch ... Die Grenze zwischen Ekstase und Horror war sehr schmal ... In der täglichen Meditation begann ich psychedelische Farben wahrzunehmen, hörte überirdische Musik und besuchte sogar geheimnisvolle Planeten, wo die Götter mit mir sprachen und mich ermutigten, nach noch höheren Bewusstseinsstufen zu streben. Zuweilen begegnete ich in Trance jenen schrecklichen dämonischen Wesen, die in Hindu-, Buddhisten- und Shintotempeln abgebildet sind ...Manchmal erlebte ich ein Gefühl der mystischen Vereinigung mit dem Universum. Ich war das Universum, Herr über allem, allmächtig, allgegenwärtig ... Der Friede, den ich während der Meditation erlebte, verließ mich zwar schnell, aber die okkulten Kräfte, die durch meine Yogaübungen gefördert wurden, blieben mir und begannen schon, in der Öffentlichkeit wirksam zu werden ... durch Yoga erfuhr ich zunehmend die Gegenwart von Geistwesen, die mich leiteten und mir psychische Kräfte verliehen. - (Später, als Maharaj Christ geworden war, stellte er fest:) - Wir verstanden bald, dass nicht Nanas Geist uns verfolgt hatte, sondern Geistwesen, die in der Bibel Dämonen genannt werden. Das sind Engel, die sich Satan in seiner Auflehnung gegen Gott angeschlossen haben und jetzt darauf aus sind, Menschen zu verwirren und sie zu verführen, sich ihrer Auflehnung anzuschließen. ... Das waren die Wesen, denen ich in der Trance des Yoga und in der tiefen Meditation begegnet war, die sich allerdings als Shiva oder eine andere Gottheit ausgaben.

Könnte man die Erlebnisse, die dieser ehemalige Guru bei seinen Meditationen gemacht hat, nicht auch als PhantasieReise bezeichnen? - Die Ergebnisse sind dieselben. Bei seinen Yoga-Übungen war er der Realität entrückt und unternahm Reisen in seine Vorstellungswelt. Mit allen Sinnen war er in einer andern Dimension. Auch er kam über die Meditation zur Ruhe und innerem Frieden. Auch er berichtet von (inneren) psychischen Kräften, die ihm durch Yoga geschenkt wurden. Und sein Selbstwertgefühl wurde durch die starken emotionalen Erfahrungen beträchtlich gesteigert, sodass er, zumindest während der Meditation, den Eindruck hatte, selbst Gott zu sein. - Darüber bin ich nicht erstaunt, denn PhantasieReisen und andere Entspannungsverfahren weisen mit dem indischen Yoga etliche strukturelle Gemeinsamkeiten auf. Darunter fallen die körperliche und mentale Ruhigstellung, die Einengung des Bewusstseins durch Konzentration (Fixierung der Wahrnehmung), die Wirkung von Klängen (Musik, Mantren, Suggestionen), die Fremdbestimmung durch den Gruppenleiter (Lehrer, Guru) sowie die Wirkung von (inneren) Bildern. Zum letzten Punkt stellt der Dalai Lama fest, dass "der Gebrauch der Phantasie, um ein Bild hervorzubringen oder sich vor dem geistigen Auge vorzustellen", ein wesentlicher Bestandteil auch des Tantra-Yoga sei.[11] Doch Maharaj erklärt uns, was es mit den sogenannten "inneren Kräften" oder dem "kreativen Unbewussten" auf sich hat: Es handelt sich in Wirklichkeit um dämonische Kräfte.


 

[1]     So auch in: www.ku-eichstaett.de

[2]     www.ku-eichstaett.de; o. a.: www.phantasiereisen.com

[3]     Heide, M.; Irrwege des Heils, S.115; 6.Auflage 1991; Verlag Klaus Gerth, Asslar

[4]     ebd. S.118

[5]     ebd. S.120

[6]     Rozman D.; Meditation für Kinder; in TOPIC, Ausg. Jul 1998

[7]     TOPIC, Ausg. Jul. 1998

[8]     ebd.

[9]     www.zeitzuleben2.de

[10]    Maharaj R.R., Der Tod eines Guru;  in: Heide M., Irrwege des Heils, S.134ff.

[11] Der Dalai Lama in einem Interview der Zeitschrift "Transpersonale Psychologie"; in: TOPIC, Ausg. Nov. 1999