Inhaltsverzeichnis
Was ist Kurkuma?
Kurkuma (Curcuma longa) – auch Gelbwurz genannt – ist eine Pflanze aus
der Familie der Ingwergewächse. Sie stammt ursprünglich aus Indien und
Südostasien. Kurkuma benötigt ganzjährig Temperaturen zwischen 20 und 30
Grad sowie ausreichend Niederschlag. Genutzt wird das Rhizom (der
Wurzelstock) der Pflanze.
Das Rhizom ist sowohl frisch als auch getrocknet und pulverisiert im
Handel. Man verwendet es als Gewürz, manchmal auch einfach nur als
Lebensmittelfarbe, weshalb man Kurkuma gelegentlich als indischen Safran
bezeichnet.
Seit tausenden von Jahren wird Kurkuma in der Traditionellen Chinesischen
Medizin und im Ayurveda ausserdem als Heilmittel eingesetzt. In den letzten
Jahren erschienen überdies zahlreiche Studien, die bestätigen, was in der
alten Volksheilkunde längst bekannt war: Kurkuma hat viele heilsame
Eigenschaften und Wirkungen.
In den allermeisten der nachfolgend vorgestellten Studien wurde jedoch
der isolierte Wirkstoff Kurkumas – das Curcumin – eingesetzt, nicht das
bekannte Gewürz.
Wirkt Kurkuma besser als
Medikamente?
Einige Studien lassen die Vermutung zu, dass Kurkuma in manchen Fällen
Medikamente ersetzen könnte. Wir haben
in unserem entsprechenden Artikel beschrieben, dass Kurkuma
beispielsweise eine den Statinen (Cholesterinsenkern) ähnliche Wirkung hat,
bei Diabetes ähnlich gut wirken kann wie Metformin, blutverdünnend wirkt und
daher u. U. statt Blutverdünnern eingesetzt werden könnte und begleitend zu
Antidepressiva deren Wirkung verstärken könnte.
Dass Kurkuma die Fliesseigenschaften des Blutes verbessern kann, haben
wir schon im Rahmen
unseres Artikels zu den natürlichen Blutverdünnern beschrieben.
Wirkt Kurkuma
entzündungshemmend?
In einer Studie von 2014 stellte man fest, dass sich Patienten, die über
mehr als 4 Wochen hinweg Curcumin einnahmen, über sinkende CRP-Werte freuen
konnten. Ein hoher CRP-Wert spricht für chronisch entzündlicheh Prozesse im
Körper und gilt als Vorbote und Risikofaktor für kardiovaskuläre
Erkrankungen und Arteriosklerose.
Auch
in einer Studie aus dem Jahr 2015 zeigte sich die antioxidative und
entzündungshemmende Wirkung des Curcumins. 117 Teilnehmer, die alle am
Metabolischen Syndrom litten, hatten 8 Wochen lang täglich 1000 mg Curcumin
plus 10 mg Piperin oder ein Placebopräparat eingenommen. Nach der Testphase
hatten sich drei Entzündungsmarker bessern lassen. Die CRP-Werte und auch
die Malondialdehydwerte sanken, während die SOD-Werte (Mass für die
antioxidative Wirkung) stiegen.
In
einer weiteren Studie zum Thema Entzündungen untersuchte man den
Zytokinspiegel. Zytokine sind Botenstoffe, die bei entzündlichen Prozessen
ausgeschüttet werden und die Entstehung chronischer Stoffwechselerkrankungen
fördern können, insbesondere dann, wenn bereits ein Metabolisches Syndrom
besteht (Bluthochdruck, Diabetes(vorstufe), Übergewicht, hohe
Blutfettwerte). Wenn die entsprechenden Patienten jedoch täglich 1000 mg
Curcumin nahmen, dann sanken die Zytokinwerte innerhalb von 8 Wochen.
Wirkt Kurkuma antioxidativ?
Auch antioxidative Eigenschaften führen automatisch zu einer
Entzündungshemmung. In einer
Metaanalyse von 2015 ergab sich, dass Curcumin (länger als 6 Wochen
eingenommen) den Spiegel körpereigener Antioxidantien (SOD, Glutathion)
erhöhen konnte. Gleichzeitig sanken bei den Teilnehmern die Werte der freien
Radikale im Blut.
Im Jahr 2016 erschien
eine Untersuchung, die obige Ergebnisse bestätigte. Auch hier stiegen
die SOD- und Glutathionspiegel, wenn die Probanden – Patienten mit
Kniearthrose – sechs Wochen lang Curcumin einnahmen (täglich 1500 mg (plus
15 mg Piperin) auf drei Dosen verteilt). Man schloss daraus, dass diese
antioxidativen Effekte wohl für die lindernde Wirkung des Curcumins bei
Arthrosen verantwortlich seien.
Kann Kurkuma
bei Arthritis und/oder Arthrose helfen?
Im November 2014 erschien
eine randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Studie mit 40
Probanden, die an leichter bis moderater Kniearthrose litten. Sie erhielten
sechs Wochen lang täglich 1500 mg Curcumin (in drei Tagesdosen) oder ein
Placebopräparat. Nach Ablauf der sechs Wochen ging es der Curcumingruppe
eindeutig besser. Die Teilnehmer hatten im Vergleich zur Placebogruppe
weniger Schmerzen und erfreuten sich einer besseren Beweglichkeit.
Nebenwirkungen konnten keine beobachtet werden.
Japanische Forscher schrieben 2014, dass hochbioverfügbares Curcumin bei
50 Patienten, die ebenfalls an einer Kniearthrose litten, in einer
randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie den
Schmerzmittelbedarf dieser Patienten deutlich senken konnte. Die Teilnehmer
hatten 8 Wochen lang täglich 180 mg wasserlösliches Curcumin eingenommen.
Ja, Kurkuma bzw. Curcumin soll gerade bei Arthrose so gut schmerzlindernd
wirken, dass damit sogar eine ähnliche Wirkung wie mit einem Schmerzmittel
erreicht werden kann – wie eine
Studie vom März 2014 ergab. 367 Kniearthrose-Patienten erhielten in
dieser Untersuchung entweder 4 Wochen lang täglich 1500 mg Curcumin oder
1200 mg Ibuprofen. In beiden Gruppen zeigte sich eine signifikante
Schmerzlinderung.
Allerdings erschien ein Jahr später
eine Studie, in der sich bei Kniearthrose-Patienten keine Besserung
durch eine sechswöchige Einnahme von täglich 1500 mg Curcumin ergab. Bei
Arthrose kann man daher einen Versuch mit Curcumin unternehmen, sollte
jedoch davon ausgehen, dass sich nicht in jedem Fall eine Wirkung zeigen
muss.
Kann man Kurkuma bei
Diabetes einnehmen?
Bei Diabetes kann Kurkuma viele vorteilhafte Wirkungen mit sich bringen.
Die gelbe Wurzel hilft bei der Blutzuckerregulierung, wirkt
entzündungshemmend (Diabetes gilt als chronisch entzündliche Erkrankung) und
reduziert das Risiko für die typischen Diabetes-Folgeerkrankungen, wie etwa
Nieren-, Augen- oder Nervenerkrankungen.
Alle
Details zum wissenschaftlichen Stand der Kurkuma-Eigenschaften bei Diabetes
finden Sie hier.
Kann Kurkuma den
Cholesterinspiegel senken?
In einer placebokontrollierten Studie ergab sich, dass bei 100
Teilnehmern die Blutfett- und Cholesterinwerte deutlich reduzieren liessen,
wenn sie 8 Wochen lang täglich 1000 mg Curcumin (plus Piperin im Verhältnis
100 : 1) eingenommen hatten. Curcumin kann daher bei Therapien, die auf eine
Cholesterinsenkung abzielen, begleitend und unterstützend eingesetzt werden.
Kann Kurkuma bei
Erektionsstörungen helfen?
Erste Tierstudien zeigten, dass
Curcumin bei Erektionsstörungen statt der einschlägigen Medikamente oder
gemeinsam mit diesen eingesetzt werden könnte. Die für Menschen
erforderliche Dosis für diesen Zweck ist jedoch noch nicht bekannt.
Kann
Kurkuma vor Schlaganfall und Herzinfarkt schützen?
Da Kurkuma – wie oben erklärt – den Cholesterinspiegel senkt,
antioxidativ wirkt (und somit die gefährliche Oxidation des Cholesterins
verhindert), die Blutfettwerte reguliert, den Blutzucker in Schach halten
hilft, das Blut verdünnt und die Blutgefässe schützt und alle diese Faktoren
andernfalls das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko erhöhen können, trägt
Kurkuma in jedem Fall dazu bei, vor diesen unerwünschten Ereignissen zu
bewahren.
In einer Studie vom September 2018 wollte man herausfinden, wie sich die
Herzschädlichkeit zweier Diabetesmedikamente (Metformin und Pioglitazon)
reduzieren lassen könnte. Es zeigte sich folgendes: Gab man Curcumin
gemeinsam mit den Diabetesmedikamenten, dann war das Herz besser geschützt,
so dass man nach dieser Studie Curcumin als Begleittherapie zur üblichen
medikamentösen Diabetestherapie empfahl.
Kann Kurkuma vor Alzheimer
schützen?
Eine Besonderheit des Curcumins ist, dass es die Blut-Hirn-Schranke
passieren kann und daher auch im Gehirn seine antioxidative und
entzündungshemmende Wirkung zeigt. Man vermutet daher, dass Kurkuma vor
neurodegenerativen Erkrankungen schützen kann, die bekanntlich mit
oxidativem Stress und entzündlichen Reaktionen einhergehen.
Eine Untersuchung vom April 2018 überprüfte die bisherige Studienlage
und kam zum Ergebnis, dass Curcumin in jedem Falle ein gewisses Potential
besitze, die zu Alzheimer führenden krankhaften Prozesse zu verhindern oder
wenigstens zu lindern, ob dies jedoch ausreiche, um tatsächlich vor der
Krankheit zu schützen, wisse man noch nicht.
Eine chinesische Übersichtsarbeit aus demselben Jahr hingegen kommt zum
Ergebnis, dass Curcumin zur Prävention und Therapie von Alzheimer eingesetzt
werden sollte, da die wissenschaftliche Basis ausreiche, um von einer
Schutzwirkung auszugehen.
Kann Kurkuma vor Krebs
schützen?
Kurkuma soll einerseits die Tumorbildung verhindern können, also
krebsvorbeugend wirken. Andererseits weist
eine Studie darauf hin, dass Kurkuma auch bei bereits vorhandenem Krebs,
nämlich bei Brustkrebs die Metastasenbildung verhindern kann, so dass sich
der Krebs nicht in die Lunge ausbreitet.
Kurkuma wirkt dabei als Schalter spezieller Transkriptionsfaktoren. Diese
Transkriptionsfaktoren regulieren alle Gene, die für eine Tumorbildung
benötigt werden. Kurkuma schaltet die betreffenden Transkriptionsfaktoren
offenbar einfach aus, und das Wachstum sowie die Ausbreitung der Krebszellen
werden gestoppt.
Curcumin wirkt noch über einen anderen Mechanismus krebsfeindlich bzw.
zellschützend. Es festigt laut amerikanischer Wissenschaftler die Membranen
der Körperzellen und erhöht damit deren Widerstandsfähigkeit gegenüber
Krankheitserregern. Interessant ist, dass nur die gesunden Zellen gestärkt
und stabilisiert werden, während die Membran von Krebszellen in den
entsprechenden Untersuchungen durch den Einfluss des Curcumins sogar
durchlässiger wurde und an Stabilität verlor.
Amerikanische Forscher der Rutgers Universität von New Jersey berichteten
im Januar 2017, dass die Kombination von Kurkuma und Gemüse aus der Familie
der Kreuzblütengewächse (die z. B. Sulforaphan enthalten) in ihrer Studie
das Prostatakrebswachstum hemmte und man daher zur Behandlung und Vorbeugung
von Prostatakrebs regelmässig z. B. Blumenkohl oder Brokkoli mit Kurkuma
essen sollte.
Details zur Studie und einen Beispielernährungsplan bei Prostatakrebs finden
Sie hier.
Kann Kurkuma vor schweren Lungenerkrankungen wie der Lungenfibrose schützen?
Lungenerkrankungen breiten sich immer weiter aus. Die Ursachen sind oft
bekannt, gerade wenn sich berufliche und umweltbedingte Belastungen (Stäube,
Luftverschmutzung, Chemikalien am Arbeitsplatz, Zigarettenrauch) sowie
spezielle Therapien oder Medikamente (Chemo- und Strahlentherapien)
ausschliessen lassen.
In ersten Studien (z. B.
eine Untersuchung von 2010) wurde Curcumin bei Lungenfibrose und
Lungenmetastasen getestet. Es stellte sich heraus, dass Curcumin (bei
Tieren) jene Lungenverletzungen und Lungenfibrosen mildert, die durch
Bestrahlung, Chemotherapeutika und Giftstoffe verursacht wurden. Die
Krebszellen der Lungenmetastasen waren durch das Curcumin jedoch nicht
geschützt, so dass die Strahlentherapie in Anwesenheit des Curcumins noch
besser wirken konnte.
Verschiedene Studien lassen ferner den Schluss zu, dass Curcumin generell
eine Schutzfunktion bei vielen weiteren Atemwegserkrankungen aufweist, etwa
bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), beim akuten
Atemnotsyndrom (ARDS), der akut-inflammatorischen Lungenerkrankung (ALI) und
beim allergischen Asthma.
Der Wirkmechanismus ist vermutlich wieder mit dem stark
entzündungshemmenden und antioxidativen Potential des Curcumins erklärbar,
das wichtige entzündliche Signalwege so verändern kann, dass die massiven
Entzündungen in den Atemwegen abgeschwächt werden.
Wie wirkt sich Kurkuma
auf den Darm aus?
Ebenfalls im Molecular Nutritional and Food Research wurde eine
Studie vorgestellt, der zufolge Darmentzündungen komplett verhindert werden
konnten, wenn die Probanden (Mäuse) fünf Tage vor Auftauchen eines
darmschädigenden Faktores Curcumin zu sich genommen hatten.
Die beteiligten Forscher bestätigten, dass Curcumin diese schützende
Wirkung aufgrund seiner antioxidativen Wirkung ausübt. Zudem sei Curcumin in
der Lage, die Aktivierung von NFkappaB, einem zellulären Regulatormolekül,
zu unterdrücken. Aktives NFkappaB gilt als kritisch für die Entstehung von
Entzündungen.
Kann Kurkuma bei der Makuladegeneration oder anderen Augenkrankheiten
helfen?
Laut
eines Reviews vom Februar 2018 konnte Curcumin die Entwicklung von
altersbedingter Makuladegeneration verzögern und in einigen Fällen sogar
umkehren. Auch andere Augenkrankheiten wie die diabetische Retinopathie oder
sogar ein retinales Krebsgeschehen (Krebs der Netzhaut) konnten mit Curcumin
begleitend behandelt werden.
Kann Kurkuma
in der Zahnpflege eingesetzt werden?
In ihren Heimatländern wird Kurkuma regelmässig auch in der Zahnheilkunde
eingesetzt. Das gelbe Pulver soll Schwellungen im Mundraum lindern, sich
vorteilhaft auf die Mundflora auswirken und sogar das Risiko für Zahnherde
mindern.
Da Kurkuma ausserdem die Entgiftung unterstützen kann, bietet es sich
auch begleitend bei einer Quecksilberausleitung nach Amalgamentfernung an.
Details zum Einsatz von Kurkuma in der Zahn- und Mundpflege
lesen Sie hier.
Kann man Kurkuma zur
Entgiftung einsetzen?
Eine Studie aus dem Jahr 2010 zeigte, dass Kurkuma während der
Ausleitung von Quecksilber eingenommen werden kann, um die Entgiftung zu
unterstützen. Einerseits reduziert das Curcumin dabei den oxidativen Stress,
den das Quecksilber im Körper verursacht. Andererseits aber – so die im
Journal of Applied Toxicology veröffentlichten Studienergebnisse –
führt die Gabe von Curcumin zu einer verringerten Quecksilberkonzentration
im Gewebe und zusätzlich zu verbesserten Leber- und Nierenwerten, was
bedeutet, dass die Ausleitungs- und Entgiftungsorgane geschützt werden. Wir
haben hier darüber berichtet.
In einem Versuch mit Ratten zeigte sich eine schützende Wirkung durch
Curcumin bei Leberschäden durch Quecksilber.
Kann Kurkuma Nebenwirkungen
haben?
Selbst in sehr hohen Dosen zeigen sich nach der Kurkuma-Einnahme keine
Nebenwirkungen. In Bezug auf das reine Curcumin wurden viele Studien mit
täglichen Dosierungen von 1500 mg durchgeführt. Auch hier konnten keine
Nebenwirkungen beobachtet werden.
Ein aktueller Review von 2018 bestätigt die Sicherheit von Curcumin.
Nicht einmal in einer Dosis von täglich 6 Gramm über 4 bis 7 Wochen hinweg
löste Curcumin unerwünschte Nebenwirkungen aus – bis auf gelegentliche
Magen-Darm-Beschwerden.
Weitere Risiken und mögliche Nebenwirkungen von Kurkuma
haben wir hier aufgeführt, z. B. auch, dass man Kurkuma bei
Gallensteinen nur mit äusserster Vorsicht nehmen sollte oder dass es die
Wirkung mancher Medikamente verstärken könnte (z. B. Diabetesmedikamente,
Blutverdünner o. ä.) und man daher bei Vorliegen einer chronischen
Erkrankung oder wenn man Medkamente einnehmen muss, eine therapeutische
Anwendung von Kurkuma bzw. Curcumin am besten mit dem Arzt oder
Heilpraktiker bespricht.
Zu Curcumin in Nanozubereitungen gibt es bislang noch nicht viele
Studien. Erste Untersuchungen geben an, das die Einnahme von zweimal täglich
je 500 mg über 30 Tage hinweg sicher sei.
Kann man Kurkuma
in der Schwangerschaft nehmen?
Mit Kurkuma gewürzte Speisen und Getränke kann man auch in der
Schwangerschaft geniessen. Wie sich isoliertes und hochdosiertes Curcumin
bei schwangeren Frauen auswirkt, weiss man mangels entsprechender
Untersuchungen nicht. Bei trächtigen Tieren kam es bisher zu keinen
Problemen bei Curcumineinnahme.
Welche Nahrungsergänzungsmittel gibt es mit Kurkuma bzw. Curcumin?
Inzwischen gibt es Kurkuma auch als Nahrungsergänzungsmittel in
Kapselform. Die Kapseln können entweder Kurkumapulver enthalten oder aber
einen Extrakt, der besonders hohe Mengen Curcumin enthält, den
Hauptwirkstoff in Kurkuma.
Auch sog. Mizellares Curcumin ist erhältlich, ein ganz besonderes
Nahrungsergänzungsmittel, für das man das eigentlich fettlösliche Curcumin
in eine wasserlösliche Form brachte. Die Bioverfügbarkeit soll um ein
Vielfaches höher sein als jene von „normalem“ Curcumin bzw. von Kurkuma. Ob
Mizellares Curcumin daher empfehlenswert ist oder nicht,
lesen Sie hier.
Wirkt Curcumin besser als
Kurkuma?
Meist geht man davon aus, dass die isolierten und hochkonzentrierten
Extrakte eines Stoffs besser wirken als der ursprüngliche Rohstoff. Man
glaubt also beispielsweise, dass isoliertes und höherdosiertes Vitamin C
einen besseren Effekt hat wie etwa der Verzehr einer Orange.
In Sachen Kurkuma heisst es sodann auch, das isolierte und hochdosierte
Curcumin sei wirksamer als das Kurkumapulver oder die frische Kurkumawurzel.
Schliesslich wurden auch die meisten Kurkuma-Studien mit Curcumin
durchgeführt, nicht mit Kurkuma.
Wirkt Curcumin also besser als Kurkuma? Wir haben diese Frage
ausführlich hier beantwortet.
Wie kann
man die Bioverfügbarkeit von Kurkuma erhöhen?
Curcumin ist nicht wasserlöslich, weshalb man Kurkuma immer mit ein wenig
Fett zu sich nehmen sollte. Auch kann die Bioverfügbarkeit und damit die
Wirkung von Curcumin um ein Vielfaches verstärkt werden, wenn es gemeinsam
mit Piperin, einem Wirkstoff aus schwarzem Pfeffer eingenommen wird.
Wenn Sie daher mit Kurkuma kochen, geben Sie immer etwas Fett und auch
schwarzen Pfeffer zu den jeweiligen Gerichten.
Wenn Sie Kurkuma als Nahrungsergänzung einnehmen möchten, dann wird es
meist schon kombiniert mit Piperin angeboten. Nehmen Sie die Kapseln einfach
zu einer Mahlzeit, die etwas Fett enthält.
Alle Informationen zur Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Kurkuma, z. B.
auch wie sich das Kochen auf die Bioverfügbarkeit auswirkt oder ob man
Kurkuma besser roh essen sollte und ob man aufgrund der geringen
Wasserlöslichkeit des Curcumins überhaupt von einem Kurkuma-Tee profitieren
kann, lesen Sie
in unserem entsprechenden Artikel.
Worauf sollte
man beim Kauf von Kurkuma achten?
Kurkuma ist als gemahlenes Gewürz fast überall erhältlich. Auch die
frische Wurzel gibt es immer häufiger im Handel. Greifen Sie am besten zu
Kurkuma aus biologischer Erzeugung, da konventionell hergestellte und
verarbeitete Gewürze oft bestrahlt oder anderweitig behandelt werden.
Auch Curry enthält Kurkuma, doch ist der Anteil hier eher gering, so dass
Sie besser reines Kurkumapulver wählen.
Wie kann man
Kurkuma in der Küche einsetzen?
Kurkuma passt zu fast allen Gerichten, sogar in Fruchtsalate. Besonders
gut aber harmoniert die gelbe Wurzel mit Reis-, Kartoffel- und
Gemüsegerichten, mit Suppen, Pfannkuchen, Brotaufstrichen und
Brot- oder Brötchenrezepten.
Kurkuma kann auch in heisses Wasser gerührt als Kurkuma-Tee getrunken
werden, in Smoothies oder
der goldenen Milch genossen werden oder bei der Budwig-Diät in die
morgendliche Quark-Leinöl-Kombination gegeben werden.
Selbst in Kuchen und Torten schmeckt Kurkuma ganz wunderbar, etwa in
einem
Goldene-Milch-Kuchen oder
der rohköstlichen Kurkuma-Heidelbeer-Torte.
Experimentieren Sie am besten selbst und geben Sie in Ihre
Lieblingsrezepte immer etwas Kurkuma dazu.
Wo gibt es Rezepte mit Kurkuma?
Zahlreiche – natürlich rein pflanzliche und vollwertige – Rezepte mit
Kurkuma finden Sie
in unserer Rezepte-Rubrik oder
in
unserem Kurkuma-Kochbuch, das im Herbst 2018 bereits in der zweiten
Auflage erschienen ist.
Anhand von 50 basenüberschüssigen veganen Kurkuma-Rezepten erfahren Sie,
wie Sie Kurkuma – ob als Pulver oder als frische Wurzel – in Ihren täglichen
Mahlzeiten einsetzen können. Sie finden in unserem Buch insbesondere
Hauptgerichte: Gemüse-, Reis-, Nudel- und Kartoffelgerichte. Auch Hirse- und
Quinoa-Rezepte sind enthalten, dazu Dals, Bratlinge und ein Ravioli-Rezept.
Natürlich gibt es auch Frühstücksideen, einen Kurkuma-Smoothie und leichte
Suppen für den Abend.
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eine Heilwirkung erforderliche Mindest-Kurkuma-Dosis allein über die
Ernährung zu sich nehmen können. Während der sieben Kurtage nehmen Sie
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Leserkommentare
Zuletzt kommentiert
anonym schrieb am 27.08.2018
Guten Tag, welche Erfahrungen haben Sie bei gleichzeitiger Einnahme von Kurkuma und blutverdünnern – in meinem Fall speziell Eliquis..?
Antwort vom Zentrum der Gesundheit
Die vielen positiven Eigenschaften von Kurkuma bzw. Curcumin verbessern die Gefässgesundheit und die Blutqualität und somit auch die Fliesseigenschaften des Blutes. Nimmt man jedoch bereits "Blutverdünner", dann könnte dies dazu führen, dass das Blut zu "dünn" wird, wenn gleichzeitig zu Kurkuma gegriffen wird.
Allerdings kommt es hier auch darauf an, ob man Kurkuma einnimmt (das Gewürz) oder Curcumin (den isolierten und konzentrierten Wirkstoff aus Kurkuma, den es als Nahrungsergänzung in Kapselform gibt). Letzterer wirkt natürlich deutlich stärker, während das alleinige Würzen der Speisen mit Kurkuma eher nicht zu bedenklichen Wechselwirkungen führen wird, wenn man bei 1 bis 3 Gramm Kurkuma pro Tag bleibt - wobei auch das immer vom einzelnen Menschen abhängig ist, da jeder ganz anders auf Wirkstoffkombinationen reagieren kann.
Offiziell werden mögliche Wechselwirkungen zwischen beiden jedoch als gering eingeschätzt. Am besten überprüft man regelmässig die Gerinnungswerte und kann dann vielleicht sogar das Medikament irgendwann einmal geringer dosieren.
Aus ganzheitlicher Sicht sollte jedoch nicht nur eine einzige Massnahme durchgeführt werden, wenn man die Gefäss- und Blutgesundheit verbessern möchte. Wir erklären hier mögliche weitere Massnahmen: Natürliche Blutverdünner und auch hier: Cholesterin natürlich senken
Alles Gute!
Ihr ZDG-Team
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