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Die Stiftshütte

Bezaleel und Oholiab

(2. Mose 31, 1—6; 36, 1—2).
Die Namen Bezaleel und Oholiab sind sicherlich vielen Gläubigen unbekannt, und doch ist es vorteilhaft, von ihrer göttlichen Aufgabe, von ihrem, von Jehova angewiesenen Dienste Kenntnis zu haben.
Wir lesen: „Und Jehova redete zu Mose und sprach: Siehe, ich habe Bezaleel, dem Sohne Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamme Juda, mit Namen berufen und habe ihn mit dem Geiste Gottes erfüllt, in Weisheit und in Verstand in Kenntnis und in jeglichem Worte . . . Und ich, siehe, ich habe ihm Oholiab, den Sohn Achisamaks, vom Stamme Dan beigegeben".
Von Gott Selbst berufen zu sein, ist etwas Großes, etwas, das uns in höchste Bewunderung versetzen müßte. Und du bist berufen, wenn du dich ein Kind Gottes nennen darfst; hast eine Aufgabe, die über die von Bezaleel und Oholiab weit hinausgeht; denn ihre Arbeit erstreckte sich auf ein irdisches Heiligtum, während du einen Dienst in der ewigen Behausung Gottes ausübst. Diese beiden Männer hatten gewiß einen hohen Auftrag, denn sie sollten für das Heiligtum, die Stiftshütte, Künstliches ersinnen, in Gold, Silber und Erz arbeiten; ferner im Schneiden von Steinen zum Einsetzen und im Holzschneiden sich betätigen. Sie hatten die Aufgabe, in jeglichem Werk zu arbeiten. Was sie herzustellen hatten, wird uns einzeln angeführt (2. Mose 31, 8—11). Es waren Bestandteile, die für den ganzen Opferdienst sich als nötig erwiesen und nicht gemißt werden konnten. Daher ist es auch zu verstehen, daß Männer für eine solche Berufung mit dem Geiste Gottes erfüllt sein mußten, um in Weisheit, in Verstand, in Kenntnis, in jeglichem Werke fähig zu sein, alles zu machen, was Gott Mose geboten hatte.
Betrachten wir nun ihre Aufgabe, so werden wir finden, daß sie wirklich nicht leicht war. Hier standen Arbeiten bevor, die, ganz unterschiedlich, eine besondere Tüchtigkeit voraussetzten. * Das Zelt der Zusammenkunft bedingte eine ganz andere Herstellungsart wie die der Lade des Zeugnisses und des Deckels sowie der aller Geräte des Zeltes. Der Tisch und alle seine Geräte waren wieder ein

anderer Bereich des zu erfüllenden Werkes. Der reine Leuchter und alle seine Geräte, der Rauchaltar, der Brandopferaltar und alle seine Geräte und das Becken und sein Gestell setzten große Kenntnis in der Bearbeitung von Metallen voraus. Es war noch nicht die Zeit der Maschinen und der Technik. Alles beruhte auf Handleistungen. Das muß wohl in Betracht gezogen werden, um ein Urteil über die Arbeiten dieser Männer abgeben zu können. Der Herstellung der Dienstkleider lag wieder eine andere Herstellungsweise zu Grunde. Dienstkleider, heilige Kleider für Aaron, den Priester, Kleider für seine Söhne, um den Priesterdienst auszuüben. Das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk für das Heiligtum stellte wieder ein anderes Gebiet des großen Werkes dar. Fürwahr, die beiden Künstler hatten hohe Aufgaben zu erfüllen! Die Herstellung mußte nach allem, was Gott Mose geboten hatte, erfolgen. Dieses geheiligte Werk von Bezaleel und Oholiab, konnte nur unter schärfster Einhaltung der göttlichen Vorschriften, aber auch nur unter Gottes besonderem Segen, in der Weisheit, in Verstand, in Kenntnis und unter der Leitung des Geistes ausgeführt werden. Ja, Jehova Gott, legte einen besonderen Wert auf die Gegenstände des Heiligtums; denn sie waren heilig und hatten hohe, vorbildliche Bedeutung. Sie wiesen alle auf das Opfer Christi hin. Auch die Vorbilder unterstanden der Heiligkeit Jehovas.
Wie lieblich auch die Vorsorge Gottes für den einzelnen Berufenen! Bezaleel wurde mit Namen berufen, aber Gott hatte ihm einen Mann beigegeben zu dem große anstrengende Arbeit erfordernden Werke. Wie gütig ist Er, den wir als Vater kennen! Er trifft stets Für- und Vorsorge für die Seinen, damit sie nie ohne Beistand und Hilfe seien. Wieviele Beispiele der Schrift beweisen das, wieviele auch in unserem Dasein! — Als Lot als Einwohner Sodoms in die Gefangenschaft des Königs Kedorlaomer geriet, mußte Abraham ihm, trotz seiner Untreue, zu Hilfe kommen. (1. Mose 14).
Als Mose zu Jehova sprach: „Ach, Herr, ich bin kein Mann der Rede", und Einwendungen gegen seinen von Gott erteilten Auftrag erhob, da gab Er ihm Aaron zur Unterstützung bei (2. Mose 4, 10—17). So hatte Jeremia seinen Baruch, der Apostel Paulus Silas, Lukas den geliebten Arzt Timotheus und eine große Anzahl anderer Mitarbeiter. Wie-
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viele Beispiele könnten hier angezogen werden! Die Ehrentafeln des Wortes bestätigen oerall die Treue Gottes. David zählt die Helden auf, die stets zu ihm hielten. Der Apostel gibt im Kolosserbrief die Namen vieler seiner Mitarbeiter bekannt (2. Sam. 23, Kol. 4). Bist du ein Erlöster des Herrn, ein Jünger Jesu, dann sollst du auch ein Mitarbeiter im Hause Gottes der Versammlung sein. Ein Bruder, der einmal einer Unterredung zweier Brüder zuhörte, vernahm die Worte: „Ja, der ist auch im Werke des Herrn". — Er wandte sich zu dem Sprecher mit dem Hinweis: „Ein trauriger Bruder, der nicht im Werke des Herrn steht!" Also du und ich, wir alle sind mit dem Auftrage versehen, mitzuwirken in der Zielrichtung einen uns von Gott aufgetragenen Dienst zu Seiner Ehre und zur Ehre Seines Sohnes auszuführen. Der Herr reicht uns die Kraft dafür dar; Er sei gepriesen! Ob Bruder, ob Schwester, ob alt oder jung, ob reich oder arm — jedes Kind Gottes hat einen Dienst zu erfüllen. Daß wir das wohl beachten! Ein treuer Diener und Knecht Jesu Christi darf bald die Krone der Bewährung hinnehmen.
Im Römerbrief heißt es: „Berufene Jesu Christi" (Rom. 1, 6), im Korintherbriefe: „Berufene Heilige" (1. Kor. 1, 2). Also jeder einzelne Gläubige in den einzelnen Versammlungen wird als „berufen zu einem Dienst" anerkannt. Das bewirkt Freude in den Herzen aller, die gern zu einem Dienst für den Herrn bereit sind, schließt aber auch eine große Verantwortlichkeit ein. Aber ein für den Herrn schlagendes Herz trägt gerne bei aller Freudigkeit im Dienst die Verantwortlichkeit; denn es ist sich der Hilfe des Herrn bewußt.
Lesen wir weiter 2. Mose 36, 1, so sehen wir, daß nicht nur diese beiden Männer von Jehova berufen waren, nein, alle, die wie sie weisen Herzens waren, welche Er ausgerüstet wie diese, taten nach allem, was Jehova geboten hatte. Alle diese Männer in den Tagen Moses, voller Weisheit und Einsicht, hatten den Befähigungsnachweis von Gott Selbst; derselbe Gott will uns bei Erfüllung unserer Aufgaben in Treue und Hingabe das Zeugnis ausstellen: „Sie taten nach allem, was ich geboten habe". — Er gebe es uns, daß wir durch Einfachheit und Fleiß, durch Weisheit und Besonnenheit den Dienst für Ihn erfüllen!

„Siehe, ich komme bald, und mein Lohn mit mir, um einem jeden zi rgelten, wie sein Werk sein wird" (Offbg. 22, 2).
Vielerlei war notwendig für die Bezaleel und Oholiab gestellten Aufgaben. Dasselbe ist für jeden Gläubigen in unseren Tagen vorgesehen: Göttliche Auswahl, göttliche Berufung, göttliche Befähigung und göttliche Bestimmung. Und wohl zu beachten: Alles muß nach göttlichen Geboten vollführt werden. Der Mensch ist hier ganz ausgeschaltet, Gott befähigt zu aller Arbeit. Gott ließ es damals nicht zu, daß ein menschlicher Ruf an die Arbeiter für das Werk der Stiftshütte erging. Er erwählte, berief, befähigte sie, wies ihnen ihre Arbeit an. Grundsätzlich ist das auch dem Herrn allein vorbehalten. Es liegt auch heute nicht in der Macht des Menschen nach eigenem Ermessen, den Dienst und die Arbeit für den Herrn zu tun. Die Berufung ist göttlich. Erfolgt sie durch Menschen, wird über kurz oder lang eine tiefe Beschämung über die menschliche Unfähigkeit eintreten. Es ist selbstverständlich, daß sich auch niemand selbst berufen kann. Alles muß göttlichen Ursprungs sein. Man mag von irgend einer Gemeinschaft oder Benennung ordiniert sein; das ist aber keine göttliche Berufung', wenn Er nicht Seinen Diener beruft. Johannes der Täufer gibt hierzu ein erläuterndes Wort: „Ein Mensch kann nichts empfangen, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben" (Joh. 3, 24). Sich selbst zu rühmen, ist daher Torheit; ebenso besieht kein Grund, auf einen andern, der zu einem besonderen Dienste berufen ist, mißmutig zu sein, weil jede Berufung göttliche Gnadengabe ist.
Bei einem Vergleich unseres Abschnittes 1. Mose 4 ziehen wir eine nützliche Lehre. Nach 1. Mose 4, 22 waren die Nachkommen Kains mit großer Fähigkeit ausgestattet. Wohin zielten sie? — Ach? Ihr Bestreben ging dahin, sich auf einer verfluchten Erde, fern der Gegenwart Gottes, ein ihren Wünschen entsprechendes, angenehmes Dasein zu verschaffen. Wie entgegengesetzt waren die Bestrebungen Bezaleels und Oholiabs! Durch göttliche Fähigkeiten, berufen von Jehova, vermochten sie das Heiligtum, die Stiftshütte zu verschönern. Die Gegenwart und Herrlichkeit Gottes wurde an ihrem Werke gesehen.

Bevor wir unsere Betrachtung schlief ~>, wollen wir die so wichtige Frage an uns richten: „Steh, eh da der Berufung Gottes gemäß?" — Der Einwand des Einen oder Andern: „Ich bin nicht berufen cc.er göttlich befähigt oder ausgestattet mit Gaben", ist nicht stichhaltig. Zu einem Dienst irgendwelcher Art, der die Verbesserung einer dem Gericht verfallenen Welt anstrebt, sind wir nicht berufen. Darin bestehen die Aufgaben des gläubigen Pilgers keinesfalls. Aber im Bereiche der Versammlung, der wahren Kirche Gottes, haben wir alle einen Dienst auszuführen. Lesen wir die Briefe der Apostel, und wir werden belehrt, daß wir hier oder dort eine Berufung zur Arbeit der Behausung Gottes im Geiste, in der Versammlung Gottes, haben.
Außer Bezaleel und Oholiab sollte jeder berufen sein, der weisen Herzens war, an dem Werke des Heiligtums zu arbeiten.
Es ist so bemerkenswert, daß in: das Herze dessen, der weisen Herzens war, Gott Weisheit gelegt hatte, daß alles nach Seinem Gebote gemacht wurde. Also zu der natürlichen schönen Veranlagung1 der Männer, die Er Selbst bestimmte, gab E r Seine Weisheit. Wie umsichtig und besonnen müssen sie gewesen sein! Dasselbe trifft in unseren Tagen zu, wenn ein von Natur aufrichtiger Christ mit göttlicher Weisheit ausgestattet wird. Sehen wir das nicht bei Paulus? AH sein Wissen und Können gebraucht er im Dienste seines Herrn und mit welch gesegneten Erfolgen! Wie damals hat Gott die Türen auch heute für alle Erlösten geöffnet, um sie an dem großen Werke des Evangeliums oder am Dienst im Heiligtum, in der wahren Kirche Gottes, teilnehmen zu lassen. Aber es ist wichtig zu sehen, daß alle Berufungen, die wir berührt haben, unter göttlicher Weihe stehen.
Zu unserer Betrachtung gibt Epheser 2, 10 eine besonders treffliche Note: „Denn wir sind Sein Werk, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, auf das wir in ihnen wandeln sollen". — Gott gibt also beides: Zubereitete Arbeiter und eine zubereitete Arbeit. Er sorgt für alles, was für Sein Werk notwendig ist. So gab Er Mose alle die Anweisungen zur Errichtung der Stiftshütte (2. Mose 25, 40). Er sorgte auch für die erforder-

lichen Arbeiter dazu, ie groß und wie weise ist Er! Zuerst ließ Jehova dem Volke Israel die Erlösung zuteil werden, worauf E r Männer beauftragte, wie Mose und Josua, unter deren Führung das Ziel erreicht wurde.
Laßt uns den Spuren Dessen folgen, Der als der wahre Josua unser Führer hienieden ist und dessen Angesicht wir bald schauen werden. Folgen wir Ihm und Seinen Unterweisungen, so sind wir zu jedem guten Werke völlig geschickt (2. Tim. 3, 17).
O hochbeglückte Seele, die es für Freude hält,
Zu tun des Herrn Befehle aufrichtig, unverstellt,
Die sich recht dankbar, kindlich Ihm stets zu dienen freut
Und herzlich und empfindlich den kleinsten Fehl bereut:
Du hängest Herz und Blicke an den geliebten Herrn, In keinem Augenblicke bist du Ihm fremd und fern. Er braucht nicht laut zu mahnen, du folgst Ihm froh und still; Die Liebe weiß zu ahnen, was der Geliebte will.
Wie ist dein Los erfreulich, wie geht es dir so gut! Drum dienest du so treulich dem Herrn mit Glut und Blut; In gut und bösen Tagen, Gemach und Ungemach, In Freuden und in Plagen gehst du Ihm folgsam nach.
Wie flieht die Zeit von hinnen im Dienst des Herrn so schnell, Und eh' wir uns besinnen, sind wir an Ort und Stell Und dringen glaubenskühner ins Vaterland hinein; Es soll ja auch der Diener stets bei dem Herren sein.
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