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Neben der Schrift
Fakten zur Bibel
Die Stiftshütte
Der Schaubrotetisch.
(2. Mose 25, 23—30; 3. Mose 24, 5—9.)
Bei der Aufzählung der Geräte des Heiligtums folgt die Heilige Schrift einer
göttlichen Ordnung.
Auf die Bundeslade mit dem Sühnmittel und den Cherubim
folgt der Schaubrotetisch.
Die Bundeslade war der Thron Gottes, „des Herrschers
der ganzen Erde", der „Gott im Himmel und auf Erden" ist. Sie stand als einziges
Gerät im Allerheiligsten, in dem eigentlichen Wohnorte Gottes. Der Vorhang aber
verbarg die Bundeslade. Gott war drinnen und das Volk draußen. Gott wollte aber
nicht verborgen bleiben. Er zeigte darum den Priestern im Schaubrotetisch, der
nicht hinter, sondern vor dem Vorhang stand, daß Er mit den Menschenkindern in
Verbindung treten, mit ihnen Gemeinschaft haben und von ihnen genossen werden
wolle.
Der Schaubrotetisch war, wie die Bundeslade, aus Akazienholz und mit reinem
gediegenen Golde überzogen. Das Holz und das Gold wiesen auf die Menschheit und
die Gottheit Christi hin. Auf dem Tische selbst, der wiederholt! der „reine
Tisch" genannt wird, (3. Mose 24, 6; 2. Chron. 13, 11) lagen zwölf Brotkuchen in
zwei Schichten, sechs in einer Schicht. Sie waren von je zwei Zehntel Feinmehl
bereitet, und auf jeder Schicht lag „reiner Weihrauch". Die Schaubrote wurden
auch ferner „Brote der Gegenwart" oder „des Angesichts" (2. Mose 25, 30)
genannt, weil sie „beständig" in Gottes Gegenwart oder vor Gottes Angesicht
lagen. Das „Feinmehl" ist ein bekanntes Bild von der reinen, sünd- und
fleckenlosen Menschheit des Herrn Jesu, der „reine Weihrauch" ferner von der
Vortrefflichkeit und Kostbarkeit, in der der Herr sich hier Gott weihte und für
Ihn hingab. So zeigt uns" denn der reine Tisch im Heiligtum mit den zwölf Broten
den Herrn Jesus, wie Er in dem Wert und der Vollkommenheit Seiner reinen
Menschheit beständig vor Gott war und ist, der aus dem Himmel herabkam, um uns
das Leben zu geben. So sagt der Herr Selbst von Sich: „Ich! bin das Brot des
Lebens . . . Dies ist das Brot, das vom Himmel herniederkommt, auf daß man davon
esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel
herniedergekommen ist; wenn jemand von diesem Brot ißt, so wird er leben in
Ewigkeit". (Joh. 6,
48—51.) Gott blickte allezeit auf den reinen Tisch mit den Schaubroten mit
Wohlgefallen. Sie lagen dort Tag und Nacht im Heiligtum in dem hellen Lichte des
goldenen Leuchters, der in der Nähe des Schaubrotetisches stand und diesen mit
seinen sieben Flammen bestrahlte. Zugleich war der Tisch mit den Broten von
Feinmehl die Stätte, da die Priester ihre Speise fanden. Die zwölf Brote
bildeten ein Ganzes; sie werden zusammen „d a s Brot" genannt. (3 Mose 24, 7.)
Und es wird von ihm gesagt: „Es soll Aaron und seinen Söhnen gehören, und sie
sollen es essen an heiligem Orte; denn als ein Hochheiliges von den Feueropfern
Jehovas soll es ihnen gehören: eine ewige Satzung". (V. 9.) „Sabbathtag für
Sabbathtag soll er es beständig vor Jehova zurichten". Also sieben Tage lag „das
Brot" auf dem Tische. Dann diente es der priesterlichen Familie zur Speise und
wurde durch zwölf neue Schaubrote ersetzt. „Der reine Weihrauch" aber, der auf
den Broten lag, wurde als ein Opferteil an Stelle der zwölf Schaubrote zum
Wohlgeruch auf dem Altar vor Gott verbrannt. So wurde im Vorbilde gezeigt, wie
auch Gott Seinen Anteil hat an der Vortrefflichkeit des Herrn, der als der
vollkommene Mensdi hie-nieden war, um der Welt das Leben zu geben, nun aber als
der Auferstandene droben im Heiligtume Gottes weilt.
Die Zahl der Tage, die das Brot auf dem „reinen Tische" lag, ehe es vom Priester
gegessen wurde, war sieben. Dies ist die Zahl der Vollkommenheit, in der Gott
und die priesterliche Familie zugleich Christus genießt, sich an Ihm weidet und
erfreut. Kein Engel kann ermessen, was Christus, der Sohn Gottes, als der
vollkommene Mensch für das Herz Gottes und der Gläubigen ist.
Der Gläubige
singt glücklichen Herzens im Liede:
„Jesus-Name! Lebenssonne, Du des Vaters ew'ge Freud'; Bist auch meine Lust und
Wonne, Jetzt und bis in Ewigkeit".
Die Zahl zwölf dagegen, die in der Anzahl der Brote ihren Ausdruck findet,
spricht in der Heiligen Schrift von der Verwaltung Gottes unter den Menschen und
durch die Menschen, die an dem Dienste Gottes und an Seinem Genüsse in Christo
teilnehmen. So war die Zahl der Stämme Israels und der Apostel des Lammes
bekanntlich zwölf.
Die Gläubigen sind gewürdigt und berufen, an dem. Genüsse und am Dienste Christi
teilzunehmen und anderen den unaussprechlichen Reichtum Christi zu verkündigen),
Glückselig die Herzen, die in diesem Genüsse und Dienste stehen! Ach, wie
wachsam sollten wir sein, den Heiligen Geist nicht zu betrüben, um stets in
inniger Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne zu stehen! Mit weit mehr Freude
im Herrn und in größerer Kraft des Geistes würden wir alsdann Gottes Verwalter
sein in Treue und Segen.
Ehe wir den Schaubrotetisch verlassen und zu dem zweiten Gerät des inneren
Heiligtums übergehen, dem s i e -benarmigen Leuchter, möchten wir noch zu dem
ersteren einige Bemerkungen machen, die von dessen herrlicher Bedeutung weiter
Zeugnis geben.
Der Schaubrotetisch hatte „ringsum einen Kranz von Gold".*) Dieser war nicht nur
eine krönende Zierde des Tisches, sondern auch gleichsam ein Schutz für die
Schaubrote, um sie auf dem Tische zu erhalten, namentlich bei der
Wüstenwanderung. Welche Gnade für uns, daß der Herr uns nicht' nur Leben von
Gott gebracht und uns in Seine Nähe gebracht hat und unsere Speise ist, sondern
uns auch in dieser Nähe erhält und bewahrt; Dies tat er schon, als Er noch' auf
Erden wandelte, und das tut Er auch heute! in der Herrlichkeit droben. Wie die
Schaubrote umgeben waren von dem goldenen Kranze, so sind auch wir umringt,
eingeschlossen von Seiner ewigen göttlichen Liebe, die in Allmacht und Treue uns
schützt, einer Liebe, die weder Anfang noch Ende hat.
Wie wir schon hörten, waren die Schaubrote „d a s Brot", das die Priester am
„heiligen Orte" aßen. Sie
*) „Kranz" sollte ea heißen, wie wir oben sagten, nicht „Leiste". Und in Vers
25 heißt es richtiger: „Und mache ihm eine Leiste, eine Hand breit, ringsum, und
mache einen Kranz von Gold an seine Leiste ringsum". — Diese „Leiste", die also
auch einen Kranz hatte wie die Tischplatte selbst, verband wohl die vier Beine
oder Fü0e des Tisches zur Stärkung und zur Zierde desselben miteinander. Der
Schaubrotetisch mit den Schaubroten und dem doppelten Kranze war ein Bild von
Christo, der als der vollkommene Mensch, zu uns von Gott herniederkam, um der
Welt das Leben zu geben, (Joh. 6, 33) und hienieden wie droben unsere Speise
ist.
waren in Gemeinschaft mit Gott; Seine Speise war ihre Speise. Am gleichen
heiligen Orte stand, wie wir später hören werden, der goldene Altar. An diesem
waren die Priester Anbeter. Sie brachten Gott den Wohlgeruch des Weihrauchs dar.
Am Schaubrotetisch aber empfingen sie, waren also hier nicht in erster Linie
Bringende, sondern Empfangende. Wie kostbar, daß Gott beides, was wir bringen
und was wir empfangen, in Christo von uns hinnimmt und in Christo uns darreicht.
Dies erfahren wir allezeit, insonderheit auch am „Tische des Herrn", wo wir
durch Christus Gott, dem Vater, die Opfer des Lobes darbringen, aber auch in
besonderer Weise in Gemeinschaft mit dem Vater und untereinander „den Trost der
Liebe" und „die Gemeinschaft des Geistes und die innerlichen Gefühle und
Erbarmungen", die in Christo sind (Phil. 2, 1), genießen dürfen. Wie wichtig,
daß wir uns aber hierbei auch wieder an die Reinheit und Heiligkeit erinnern
lassen, die sich für uns allezeit geziemt, vor allem aber auch gerade am „Tische
des Herrn". Der Schaubrotetisch wurde genannt „der reine Tisch", wie wir hörten.
Das Brot wurde „h e i l i g" genannt und stand „an heiligem Orte", umringt von
einem „heiligen Prie-stertum", die gesalbt waren mit dem „heiligen öle" und
gekleidet in „heilige Kleider". Fürwahr, „Heiligkeit geziemt Deinem Hause immer
und ewiglich!" (Ps. 93, 5.)
Dir, der Köstlichkeiten Quelle, Die der Bann des Lebens beul, Dir entspricht so
ganz die Fülle Jenes Land's der Herrlichkeit. Ew'ger Ratschluß hat ersehen Dich
zur Himmelsspeise schon, Frisch und immer neu geerntet, Frucht des Lebens, —
welch ein Lohn!
Reich geartet, edlen Duftes Bietet Deine Frucht sich dar — Jede Kostbarkeit
entfaltet, Herr, in Dir sich immerdar! Durch den Geist von oben schmecken Einer
Liebe Früchte wir, Die vollkommen, ohne1 Ende — Dir sei ewig Preis dafür!