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Fakten zur Bibel
Die Stiftshütte
Die Vorhänge des Heiligtums.
1. Der Vorhang am Eingang ins Heilige.
Nur die Priester durften durch die Tür des Heiligtums eintreten und hinter dem
Vorhang den Dienst ausüben. Und dieses Vorrecht war auch ihnen nur gestattet,
wenn die Frage ihrer Sünde und Schuld am Brandopferaltar durch das Blut eines
Lammes geordnet und wenn sie unter die reinigende Kraft des Wassers
(Waschbecken) gekommen waren. Sie wurden einmal bei ihrer Einweihung am ganzen
Leib gewaschen; außerdem mußten sie täglich vor dem Eintritt ins Heilige die
Füße waschen.
Der Eingang ins Heilige war verschieden vom Eingangstor in den Vorhof. Dieser
war 10 Ellen breit und 5 Ellen hoch und für alle Draußenstehenden bestimmt, die
von der Wüste her hereinkommen sollten, während der Eingang für die Priester ins
Heilige nur halb so breit und doppelt so hoch war. Das sollte wohl schon darauf
hindeuten, daß nur die Gläubigen, die heute alle Priester Gottes sind, durch die
hohe und heilige Tür ins Heiligtum eintreten dürfen, um Gott zu dienen.
Der Vorhang war gewirkt von blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem
Byssus, also aus den bekannten vier Stoffen, die auf die Menschheit Christi
hinwiesen. Er hing an 5 Säulen mit kupfernen Füßen. Die Säulen waren von
Akazienholz und mit Gold überzogen. Die Köpfe und Bindestäbe hatten ebenfalls
einen Überzug von Gold. Das Akazienholz deutete auf die reine Menschheit Christi
hin, das Gold dagegen auf Seine göttliche Natur, die in sich selbst
Gerechtigkeit besitzt. Der Vorhang war ohne eingewirkte Cherubim. Was stellte
der Vorhang dar? Daß Christus die einzige Pforte ist, durch welche man in die
Herrlichkeit eingehen kann. Die kupfernen Füße deuteten hin aus das gerechte
Gericht Gottes über die Sünde, dem Christus am Kreuz ausgesetzt war. Er starb,
damit wir als Priester in der Gerechtigkeit Gottes im Heiligtum Ihm dienen
könnten.
2. Der Scheidevorhang.
Ins Allerheiligste hatte niemand Zutritt außer dem Hohenpriester, weil er das
Vorbild von Christus war, und auch er durfte alljährlich nur einmal, aber nicht
ohne Blut,
in die Gegenwart Gottes treten. So sehen wir denn, daß das Volk Israel bei all
den großen Vorrechten, die es genoß und trotz aller Opfer und der Vermittlung
der Priester Gott nicht nahe gebracht war. Gott war allein im Allerheilig-sten,
im Dunkel, d. h. hinter einem Scheidevorhang, geschieden von Seinem Volke, das
durch die Sünde unrein und verderbt war. Der Vorhang predigte die Wahrheit:
„Betet an von ferne!" (2. Mose 24, 1.)
So gebot Gott dem Mose, als dieser mit Aaron, Nadab und Abihu und siebenzig von
den Ältesten Israels auf den Sinai gestiegen war. Dort schauten sie Gott, und
„unter Seinen Füßen war es wie ein Werk von Saphirplatten und wie der Himmel
selbst an Klarheit". Es war die Offenbarung Gottes in Licht und Reinheit, in
Heiligkeit und Majestät. Aber gerade der durchsichtige Saphir erinnerte an das
unzugängliche Licht, das den Sündern zurief: „Betet an von ferne!"
Dies war die Stellung Israels während der Haushaltung des Gesetzes: Gott ist
drinnen und der Mensch draußen. Der heilige Gott, der Licht ist, hat keine
Gemeinschaft mit dem Sünder. Welch eine ernste Predigt für das Volk!
Der Scheidevorhang war ebenfalls aus den bekannten 4
Stoffen gewirkt, den Sinnbildern von den Eigenschaften und Herrlichkeiten des
Menschen Jesus Christus, worauf wir schon früher hingewiesen haben, aber welche
wir doch noch einmal dem Leser ins Gedächtnis rufen wollen. Der blaue Purpur
wies auf die himmlische Herkunft des Herrn hin, der rote Purpur auf die
königliche Würde, auf die Er Anspruch hatte und die Er einst als König der Juden
besitzen wird, während das Karmesin auf Seine Leiden und auf den Besitz der
Herrlichkeit der Nationen hinwies, und der gezwirnte Byssus auf Seine reine
Menschheit in Wandel und Wesen. Der Scheidevorhang hing an 4 Säulen von
Akazienholz, die mit Gold überzogen und auf silbernen Füßen standen. Während das
Gold auf die göttliche Natur Christi hinwies, deutete wohl das Silber auf die
Wirkung der Loskaufung hin. Das Silber war von den Gemusterten genommen worden,
die für den Dienst als Streiter und Zeugen für Gott durch xy Sekel losgekauft wurden. (2. Mose 30, 11 —
16.)
In den Scheidevorhang waren Cherubim eingewirkt. Sie stellten die Vertreter
Gottes dar in Bezug auf Seine Gerechtigkeit, denn Er thronte im Allerheiligsten
als der Höchste über alles. Hier strahlte Seine Herrlichkeit, von hier aus gab
Er Seine Aussprüche und Gesetze und zog die Übertreter zur Rechenschaft; ja, von
hier aus regierte Er die ganze Welt. Die Cherubim waren die Vollstrecker Seines
Willens und die ausführenden Mächte im Gericht. Welcher Mensch hätte in diesem
Lichte vor diesem Heiligen Gott stehen und am Leben bleiben mögen?
Am Eingang des Paradieses standen einst die „Cherubim und die Flamme des
kreisenden Schwertes, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewahre n". Auch hier
vor dem Allerheiligsten riefen die Cherubim dem Menschen zu:
Für die Sünder kein Zutritt! Gotfi sei gepriesen für Seine Liebe, daß Er Sorge
getragen, hat, den Weg ins Allerheiligste frei zu machen. Christus kam vom
Himmel und riß die Scheidewand nieder. „Jetzt aber ist Er einmal in der
Vollendung der Zeitalter geoffenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch Sein
Opfer". (Hebr. 9, 26.) Durch Sein vollbrachtes Werk ist Sühnung geschehen, d. h.
die Sünde ist vor den Augen' Gottes hinweggetan, daß Er jedem Glaubenden
vergeben kann. Kein Wunder, daß wir nach dem Tode des Herrn lesen: „Und siehe
der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke von oben bis unten" (Matth. 27,
51) und der Heilige Geist konnte durch den Schreiber des Hebräerbriefes die
Erlösten ermuntern: „Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das
Heiligtum durch das Blut Jesu, den neuen und lebendigen Weg, welchen Er uns
eingeweiht hat durch den Vorhang hin, das ist Sein Fleisch, und einen großen
Priester über das Haus Gottes, so laßt uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen,
in voller Gewißheit des Glaubens, die Herzen besprengt und also gereinigt vom
bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser"
(Hebr. 10, 19—22).
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Das Blut Jesu hat uns das Anrecht gegeben in der heiligen Gegenwart Gottes zu
nahen, und der großePrie-s t e r, unser Fürsprecher, bewahrt uns dort.
Kein Erlöster soll mehr draußen stehen, alle sind in die Nähe Gottes gebracht,
und zwar an Sein Vaterherz, wo sie vollkommen in Frieden und seliger Freude
ruhen können. „Jetzt aber, in Christo Jesu, seid ihr, die ihr einst ferne wäret,
durch das Blut des Christus nahe geworden". (Eph. 2, 13.) „Wir rühmen uns Gottes
(als unsers Vaters) durch unsern Herrn Jesum Christum, durch welchen wir jetzt
die Versöhnung empfangen haben". (Rom. 5, 11.) Aber nicht alle Kinder Gottes
haben sich diese gesegnete Wahrheit zu eigen gemacht; sie schauen nicht auf das
Blut Christi und auf Ihn als ihren großen Priester, in dessen Vortrefflichkeit
und Kostbarkeit sie nahen, sondern auf sich selbst, auf ihre Fehler und
Gebrechen. So kommen sie denn nicht zur Ruhe und bleiben gewissermaßen in ihren
Herzen vor dem Vorhang stehen, anstatt hinter dem Vorhang in Jubel und Freude
anzubeten. Möchten doch alle Erlösten dem Worte Gottes vertrauen, der ihnen auf
Grund des vollkommenen Opfers Christi diesen Platz in Seiner Gnade gegeben hat!
Möchten sie von Herzen singen:
„Drum, Herr Jesu, Dir gebühret Dank, Anbetung, Preis und Ruhm; Hast uns
siegreich ausgeführet Aus der Welt ins Heiligtum, Wo Dein Volk anbetend dienet,
Dessen Schuld Dein Blut gesühnet; Dessen Dienst durch Dich geweiht, Gott zur
Ehr' und Herrlichkeit".
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