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 Lehre aus den Wort Gottes

Zur Erinnerung:    Bibelstunde  am 18.07.2019

Liebe Geschwister im Herrn
Es wurde gewünscht, in unseren Wortbetrachtungsstunden als einführende Exkurse folgende Themen zu behandeln:

2. Das Tausendjährige Friedensreich des Herrn Jesus auf Erden.
Wann? Wozu? Wer? Wo? Wie? usw.
DONNERSTAG 18. JULI 2019, bei Bedarf Fortsetzung am 25.7.2019

Liebe Grüsse Olivier

WANN:
nach der Drangsal Jakon = 70DJW: Offenbarung 18.11 - 20 16  


Augustinus verwarf den Millenarismus nach anfänglicher Befürwortung zugunsten eines Konzeptes,
das den Anbruch des Millenniums bereits mit dem ersten Erscheinen Jesu Christi gleichsetzte (Amillenarismus).
Als 1000 n. Chr. Christus jedoch nicht erschien, wurde es für die Anhänger des Amillenarismus notwendig,
auch die Dauer der 1000 Jahre
allegorisch aufzufassen.
Jetzt sollten die 1000 Jahre für einen unbestimmten Zeitraum zwischen den beiden Kommen Christi stehen.

Satan sei zwar gebunden, aber noch nicht ganz – das gegenwärtige Zeitalter sei, nach Augustinus, als Kampf zwischen der (weltweiten) Kirche Jesu Christi
(der
Ekklesia) und der nichtchristlichen Welt, zwischen „Stadt Christi“ und „Stadt des Teufels“ zu sehen (Augustinus,
 De civitate dei 20,11)
. Diese allegorische Sicht setzte sich weithin im Christentum durch.


Bei der Verklärung
geht es um eine Vorschau auf die sichtbare und machtvolle Wiederkunft Jesu in Herrlichkeit –
das macht der Text selbst sehr deutlich:
«Sein
Angesicht leuchtete wie die Sonne» (Mt 17,2).

Petrus schreibt dazu:
«Als wir euch
die Macht und Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus wissen liessen …
wir sind Augenzeugen seiner herrlichen
Majestät gewesen» (2.Petr 1,16).
Kurz vor der Verklärung weist Jesus selbst auf Seine Wiederkunft hin und sagt:
«Wenn jemand mir nachkommen will,
so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!
Denn wer sein Leben retten will, der
wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.
 Denn was hilft es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert?
Oder was kann
der Mensch als Lösegeld für sein Leben geben?
Denn der Sohn des Menschen
wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen,
und dann wird er jedem Einzelnen vergelten nach
seinem Tun.
Wahrlich, ich sage euch:
 Es stehen einige hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich!» (Mt 16,24-28).
Unmittelbar danach kommt es zur Verklärung (Mt 17,1-5).




Christi Kommen in Niedrigkeit

 „die Herrlichkeiten danach"
- das ist der zweifache Grundinhalt aller ihrer Weissagung (1. Petr. 1, 11).

1. Christi Kommen in Niedrigkeit. In einem geradezu großartigen Kleingemälde
 schildert sie sein erstes Kommen, diesen dunklen Untergrund seiner strahlenden Königsherrlichkeit.

Sein Geborenwerden in Bethlehem: Micha 5, 1; Matth. 2, 1;
Sein Auftreten in Galiläa: Jes. 8, 23-9, 6; Mattb. 4, 14-16;
Seine Sanftmut und Zartheit: Jes. 42, 2; 3; Matth. 12, 17-21;
Seinen verzehrenden Feuereifer: Ps. 69, 10; Joh. 2, 17; Matth. 21, 12;
Seine Wunder und Krankenheilungen: Jes. 53, 4; Matth. 8, 16; 17;
Seinen Einzug in Jerusalem: Sach. 9, 9; Matth. 21, 4; 5;
Die Wut seiner Feinde: Ps. 2, 1-4; Apg. 4, 25-28;
Sein Verlassenwerden durch seine Freunde: Sach. 13, 7; Matth. 26, 31;
Sein Verratenwerden um 30 Silberlinge: Sach. 11, 12; Matth. 26, 15;
Sein Durchbohrtsein am Kreuz: Ps. 22, 17; 18; Joh. 20, 25-27;
Sein Getränktwerden mit Essig: Ps. 69, 22; Matth. 27, 34;
Seinen Schmerzensruf in der Not: Ps. 22, 2; Matth. 27, 46;
Seinen Siegesruf: „Es ist vollbracht!" Ps. 22, 32; Joh. 19, 30;
Das Nichtzerbrechen seiner Gebeine: 2. Mose 12, 46; Ps. 34, 21;
Den Speerstich der Legionäre: Sach. 12, 10; Joh. 19, 37;
Das Loswerfen um sein Gewand: Ps. 22, 19; Matth. 27, 35;

 Der Messiaskönig
Seine Auferstehung am dritten Tage: Ps. 16, 10; Apg. 2, 25-31; Hos. 6, 2
; Seine Auffahrt in den Himmel: Ps. 110, 1; Apg. 2,

 2. Christi Kommen in Herrlichkeit.
Aber auch das zweite Kommen des HErrn wird in lebendigster Farbenpracht geschildert.
Hierbei schauen die Propheten, nach dem Gesetz der „prophetischen Perspektive",
das erste und zweite Kommen Christi oft in e i n e m Bilde zusammen
 (Jes. 61, 1; 2; Luk. 4, 18-20)
. Gekrönt mit der gold-silbernen Doppelkrone (Sach. 6, 11-13)
des melchisedekschen Königs- und Priestertums (Ps. 110, 4),
herrscht der Messias in Gerechtigkeit und siebenfacher Geistesfülle über sein Reich (Jes. 11, 2-4).
Bekehrung') und Vereinigung Israels (Hes. 37, 15-22),
Erneuerung der Nationen (Zeph. 3, 9),
Friede unter den Völkern (Micha 4, 3; 4),
Segnungen der Natur (Jes. 11, 6-43; Hos. 2, 23; 24),
erhöhter Glanz von Sonne und Mond (Jes. 30, 26)

 das sind einige der Herrlichkeiten dieses goldenen Zeitalters.
 So gleicht das Alte Testament einem Bestirnten Nachthimmel gleich- wie das Neue einem sonnenhellen Tage,
 „und ist kein Wort im Neuen Testament, das nicht hinter sich sehe in das Alte, darinnen es zuvor vor kündigt ist;
 . . . denn das Neue Testament ist nicht mehr denn eine Offenbarung des Alten,
gleich als wenn jemand zum ersten ein beschlossen Brief hätte und darnach aufbräche"
 An die letzte Messias prophetie des Alten Bundes (Mal. 3, 1)
knüpft dann die erste Geburtsankündigung des Neuen Bundes an (Gabriel an Zacharias: Luk. 1, 5-17).
Denn Christus ist das Omega des Alten und das Alpha des Neuen Testaments.
 13) Hos. 3, 5; 2, 17-19; Jes. 11,9; Zeph. 3,13.

Jehova (Herr)
Der Jahwe-Name „Seiende, Bleibende, Ewige",
daher auch der „Beständige" und „Getreue", der, „welcher ist und immer wieder ist",
oder, wie ihn der erhöhte HERR selbst erklärt,
„der da ist und der da war und der da kommt" (Off. 1,4; 8; 4,8).

1. Der J a h w e - N a m e.
Auf die mannigfaltigste Weise erstrahlt in dar Heilsgeschichte die Herrlichkeit des Jahwe-Namens.

Die Grundlage ist:
Jahwe - Jireh, der Jehova , der's versieht, der das Opfer ersieht, das die Sühnung vollbringt (1. Mose 22, 14).

Das Ziel ist
Jahwe - Schammah, der Jehova daselbst, die Hütte Gottes bei den Menschen (Hes. 48, 35).

Und auch
Der Weg zum Ziel ist Jehova allein (vgl. Joh. 14,6):
Er ist Jahwe - Rohi, der Jehova mein Hirt (Ps. 23,1),

Jahwe - Rophecha, der Jehova dein Arzt (2. Mose 15, 26), Jahwe - Zidkenu, der Jehova unsere Gerechtigkeit (Jer. 23.6; 33,16),

Jahwe - Schalom, der Jehova der Friede (das Heil: Richt. 6, 24).

Und im Kampf gegen alle Mächte, die uns diese Segnungen rauben wollen, ist er Jahwe - Nissi, der Jehova mein Panier (2. Mose 17, 15), ja,

Jahwe - Zebaoth, der Jehova der Heerscharen.

Als solcher aber ist er der Heerführer der Sterne und Sonnensysteme,
der oberste Feldherr der Engelwelt') und der Anführer seiner Streiter hier unten auf Erden
(1. Sam. 17, 45; 4. Mose 10, 36).

Als „Jahwe-Zebaoth" entbietet er alle seine Heerscharen, und sein Volk Israel zum Triumph und sein Reich zur Vollendung zu führen.









I. Die Ablehnung der Messianität Jesu
A. Matthäus 12, 22-45
1. Die Ablehnung 12, 22-24
2. Die Antwort 12, 25-45
3. Die vier Ergebnisse

B. Matthäus 16, 1-4
C. Johannes 11, 1-53 1. Die Auferweckung 11, 1-44 2. Die zwei Antworten 11, 45-46 3. Die Ablehnung 11, 47-46
D. Lukas 19, 41-44
E. Matthäus 23, 1-36

II. Die Vorbedingungen für das zweite Kommen
A. Die Grundlage 1. 3. Mose 26, 40-42
2. Jeremia 3, 11-18
3. Sacharja 12, 10
4. Hosea 5, 15
5. Matthäus 23, 37-39

Die 5 Vorbedingungen für das 2. Kommen Christi
1:
3. Mo 26,40: Und sie werden ihre Ungerechtigkeit bekennen und die Ungerechtigkeit ihrer Väter infolge ihrer Treulosigkeit, die sie gegen mich begangen haben, und auch daß, weil sie mir entgegen gewandelt sind,
3. Mo 26,41: auch ich ihnen entgegen wandelte und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Wenn alsdann ihr unbeschnittenes Herz sich demütigt und sie dann die Strafe ihrer Ungerechtigkeit annehmen,
3. Mo 26,42: so werde ich meines Bundes mit Jakob gedenken; und auch meines Bundes mit Isaak und auch meines Bundes mit Abraham werde ich gedenken, und des Landes werde ich gedenken.

2.
Jer 3,11: Und Jehova sprach zu mir: Die abtrünnige Israel hat sich gerechter erwiesen als Juda, die treulose.
Jer 3,12: Geh, und rufe diese Worte aus gegen Norden und sprich: Kehre zurück, du abtrünnige Israel, spricht Jehova; ich will nicht finster auf euch blicken. Denn ich bin gütig, spricht Jehova, ich werde nicht ewiglich nachtragen.
Jer 3,13: Nur erkenne deine Missetat, daß du von Jehova, deinem Gott, abgefallen und zu den Fremden hin und her gelaufen bist unter jeden grünen Baum; aber auf meine Stimme habt ihr nicht gehört, spricht Jehova.
Jer 3,14: Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht Jehova, denn ich habe mich ja mit euch vermählt; und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen.
Jer 3,15: Und ich werde euch Hirten geben nach meinem Herzen, und sie werden euch weiden mit Erkenntnis und Einsicht.
Jer 3,16: Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Lande mehret und fruchtbar seid in jenen Tagen, spricht Jehova, so wird man nicht mehr sagen: "Die Bundeslade Jehovas"; und sie wird nicht mehr in den Sinn kommen, und man wird ihrer nicht mehr gedenken noch sie suchen, und sie wird nicht wieder gemacht werden.
Jer 3,17: In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron Jehovas nennen, und alle Nationen werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens Jehovas in Jerusalem; und sie werden nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens nachwandeln.
Jer 3,18: In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Hause Israel ziehen, und sie werden miteinander aus dem Lande des Nordens in das Land kommen, welches ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe.

3.
Sach 12,10: Und ich werde über das Haus Davids und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen; und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Eingeborenen, und bitterlich über ihn leidtragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen leidträgt.

4.
Hos 5,15: Ich werde davongehen, an meinen Ort zurückkehren, bis sie ihre Schuld büßen und mein Angesicht suchen. In ihrer Bedrängnis werden sie mich eifrig suchen.

5.
Mt 23,37: Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!
Mt 23,38: Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen;
Mt 23,39: denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: "Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!"



B. Zusammenfassung: Die zwei Elemente für die Grundlage des Zweiten Kommens
C. Die Erfüllung
- Hosea 6, 1-3 1.
 Das erste Element Jesaja 53, 1-9
 2. Das zweite Element
a) Jesaja 64
 b) Psalm 79
c) Psalm 80




Millenaristische Konzepte im heutigen Christentum
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Prämillenarismus und Dispensationalismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese im Evangelikalismus weit verbreitete Überzeugung geht auf die frühen Christen zurück, insbesondere auf Offb 20,1–10 LUT. Der Ausdruck besagt, dass Christus vor dem Millennium sichtbar wiederkommen wird (lat. prae „vor“). Innerhalb des Prämillenarismus gibt es ursprünglich die historische (auch: „heilsgeschichtliche“) und die futuristische Denkrichtung. Die historische Richtung sieht in den Visionen im Buch Daniel und der Offenbarung des Johannes symbolisch vorgeschaltete Abfolgen der Kirchengeschichte. Die futuristische Richtung bringt die Endzeit in Zusammenhang mit dem geistlich wiederhergestellten Israel.[1] Die Verbreitung des Prämillenarismus wurde durch die pessimistische Weltsicht als psychische Folge von Industrialisierung, großen Wirtschaftskrisen, den Weltkriegen, dem kalten Krieg sowie des Sechs-Tage-Krieges (Israel) gefördert.

Anhänger des neueren Dispensationalismus vertreten in der Regel ein Modell der futuristischen Denkrichtung des Prämillenarismus. Eine Besonderheit stellt die Entrückung der Gläubigen zusammen mit Christus dar, die vor der Trübsalszeit geschieht.

Der progressive Dispensationalismus, wie er etwa von Robert Saucy, Darrell Bock und Kenneth L. Barker vertreten wird, geht noch einen Schritt weiter und nähert sich dem Prämillennialismus an. Israel und die Gemeinde werden zwar weiterhin als Völker mit verschiedenen Verheißungen und Aufträgen betrachtet, aber spätestens in der Ewigkeit ist diese Unterschiedenheit aufgehoben.[2]

Postmillenarismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese im arminianisch geprägten Christentum verbreitete Denkrichtung ist eine Art realisierter Millenarismus. Die systematische Aufarbeitung dieser Richtung geht auf den anglikanischen Geistlichen Daniel Whitby (1638–1726) zurück. Er vertrat die Ansicht, das Millennium bräche an, wenn sich alle Menschen zu Jesus bekehren.[3] Postmillenaristen glauben, dass das Reich Gottes durch christliche Predigt und Lehre erreicht wird, die zu einer besseren Welt führt. Christus kommt nach (lat. post „nach“) dem Millennium und tritt dann erst seine Herrschaft an, d. h. das Millennium ist schon angebrochen.

Amillennialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese im Katholizismus und calvinistisch geprägten Protestantismus verbreitete Denkrichtung geht auf die frühen Kirchenväter zurück. Sie wurde von der Reformation nur teilweise in Frage gestellt. Amillenaristen sehen die Zahl 1000 symbolisch und glauben, dass das Reich Gottes heute in der Welt gegenwärtig ist, da der siegreiche Christus seine Kirche durch Wort und Geist regiere. Die Abgrenzung zum Postmillenarismus ist fließend. Von Amillennialisten werden auch präteristische Ansichten vertreten.

 

 

 

7.9 Widerlegung einiger allgemeiner Einwände

Der letzte Punkt hängt direkt mit einem anderen Einwand zusammen,
der manchmal geäußert wird, und auf den wir jetzt eingehen wollen.Der Chiliasmus schätzt Christus und die verherrlichten Heiligenzu niedrig ein, denn er bringt sie aus der himmlischen Vollkommenheitwährend des Tausendjährigen Reiches auf die sündige Erde zurück, woMenschen mit normalen physischen Leibern und Menschen mitAuferstehungsleibern offenbar nebeneinander wohnen werden.“Unsere Antwort lautet, daß dies auf einem Mißverständnis beruht.Die Schrift lehrt uns, daß Christus zu Beginn des Friedensreiches fürdie ganze Welt sichtbar (Offb 1,7) mit den Gläubigen auf der Erde er-scheinen wird. Aber es gibt in der Schrift keinen einzigen Hinweis dar-auf, daß Christus während der ganzen tausend Jahre mit den Gläubi-gen sichtbar auf der Erde bleiben wird. Im Gegenteil, aus Hes 44-46wissen wir, daß es während des Friedensreiches einen „Fürsten“ in Is-rael geben wird (der für sich selbst Sündopfer bringen wird [45,22] undfolglich nicht Christus sein kann), der offensichtlich als StellvertreterChristi auf Erden auftreten wird.Christus und die verherrlichten Heiligen werden ihren Wohnort imHimmel haben, und die Gläubigen, die noch ihren natürlichen Leib ha-ben und ins Friedensreich eingegangen sind, auf der Erde. Wie die Bezie-hung zwischen diesen zwei „Welten“ sein wird, wird veranschaulichtdurch die 40 Tage, in denen Christus nach seiner Auferstehung mit sei-nen Jüngern verkehrte. Er blieb nicht ununterbrochen bei ihnen, sondern„erschien“ ihnen zu bestimmten Zeiten. Es ist übrigens ein Mißver-ständnis zu meinen, daß es für die Gläubigen minderwertig sei, über dieErde zu herrschen oder sich überhaupt mit der Erde zu beschäftigen.Wenn es für Christus nicht minderwertig ist, über die Erde zu regieren- ob man dies nun auf die jetzige oder die zukünftige Haushaltung be-zieht - warum sollte es dann für die himmlischen Heiligen so sein? Ihrehöchste Herrlichkeit und ihr Glück wird nämlich auch nicht in diesemHerrschen über die Erde liegen, sondern in dem Teil, das sie mit Christusim Vaterhaus genießen werden (Joh 14,1-3).Was die genannten Opfer angeht, die nach Hes 41-46 im Friedens-reich gebracht werden - und aus denen Achiliasten manchmal ein135Die prächiliastische AuslegungProblem machen - sei noch angemerkt, daß diese Opfer das WerkChristi nicht diskreditieren, sondern daß sie offensichtlich als Gedächt-nisopfer dienen, die auf das Opfer Christi zurückweisen, genauso wiedie Opfer im AT keinen Wert in sich hatten, sondern nur vorauswiesenauf das Werk Christi. Eine genaue Untersuchung all dieser Stellen macht klar, daß siesich nicht auf das Ende der Welt beziehen, sondern auf das Ende derjetzigen Haushaltung. Achiliasten unterscheiden nicht zwischen denletzten Tagen für die Christenheit und den letzten Tagen für Israel. DerBrief an die Hebräer (siehe 2,5; 6,5; 9,9.11; 10,1; 11,20; 13,14) beweist,daß es einen wichtigen Unterschied zwischen dem gegenwärtigen unddem zukünftigen Zeitalter gibt (siehe auch Mt 12,32; Mk 10,30;Lk 18,30; 20,34f.; Eph 1,10.21; 2,7; siehe dazu Ouweneel: Der Brief andie Hebräer). Die letzten Tage oder die letzte Stunde schließen nichtaus, daß es noch ein zukünftiges Zeitalter gibt.Chiliasten predigen zwei Heilswege, einen für die Gläubigen in derheutigen Haushaltung und einen (der ein anderer ist als das Heil, dasChristus und die Apostel predigten) für Israel und die Völker nach derEntrückung der Gemeinde. Die Schrift lehrt jedoch nur einen Weg zumHeil.Dieses sehr oft gehörte Mißverständnis ist einfach zu beantworten:Es gibt nur ein Heil, nämlich das, welches Christus durch sein Werk andem Kreuz zustande gebracht hat, und einen Weg zum Heil, nämlichGlauben an Ihn. Es ist jedoch typisch für den römischen Katholizis-mus, und auch für das Luthertum und den Calvinismus, daß man dieBeziehung zu Gott sowohl einseitig-soteriologisch („heilsmäßig“) alsauch universalistisch sieht. Das erste bedeutet, daß man bei der Bezie-hung zwischen Gott und dem erlösten Menschen nur an Wiedergeburtund Vergebung der Sünden denkt. Das zweite bedeutet, daß man meint,weil es nur ein Heil gibt, könne es auch nur eine Kategorie von Erlöstengeben. Alle Gläubigen aller Zeiten sind erlöst durch dasselbe BlutChristi; aber diese Erlösung ist nur die Grundlageihrer Beziehung zuGott. Die Beziehung selbstkann ganz verschieden sein. Die Beziehung(die Stellung, die Berufung, die Segnungen) der Gemeinde ist ganz an-ders als die der Gläubigen aus Israel und den Völkern vor Apg 2 undnach der Entrückung der Gemeinde. Christus hat während des Frie-densreiches eine ganz andere Beziehung zu seiner himmlischen Braut,der Gemeinde, als zu seinen „Brüdern“, dem Überrest Israels, und zuseinen Untertanen, den Völkern. Dies tut der Tatsache keinen Abbruch,daß alle diese Gruppen von Gläubigen ihre jeweils verschiedene Stel-136Die prächiliastische Auslegunglung, Berufung und Segnungen demselben Werk am Kreuz zu dankenhaben. Das Werk Christi ist dasselbe; aber es gibt keinen einzigenGrund anzunehmen, warum die volle Auswirkung dieses Werkes für alleGläubigen aller Zeiten genau dieselbe sein muß. Wer das behauptet,schmälert Gottes Souveränität und die Schrift.