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Das Reich Gottes Stand: 06.04.2017
A. Remmers
A. Steinmeister
Benedikt Peters
Reumermamn
Roger
Liebi
Hof Eberhard
Die Anbetung des Vaters
Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr
saget, daß in Jerusalem der Ort sei,
wo man anbeten müsse. Jesus spricht zu ihr: Weib,
glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr
weder auf diesem Berge, noch in Jerusalem den Vater
anbeten werdet. Ihr betet an und wisset
nicht, was; wir beten an und wissen, was, denn das
Heil ist aus den Juden. Es kommt aber die
Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den
Vater in Geist und Wahrheit anbeten
werden; denn auch der Vater sucht solche als seine
Anbeter. Gott ist ein Geist, und die ihn
anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten."
(Joh 4, 2024)
Diese Mitteilungen an die Frau am Brunnen zu Sichar
sind nach dem Bericht des
Johannesevangeliums wahrscheinlich die ersten Worte
des Herrn Jesus, die den Namen des
Vaters in helles Licht rücken. Die beiden leuchtenden
Ausdrücke in Kapitel 1 "als eines
Eingeborenen vom Vater“ und "der eingeborene
Sohn, der in des Vaters Schoß ist" sind
offensichtlich zu einer späteren Zeit durch den Geist
gegeben und dazu benutzt worden, dieses
Evangelium einzuleiten. In Kapitel 3 scheint es mir
hinreichend deutlich zu sein, daß in den beiden
Berichten, die Nikodemus und Johannes den Täufer
betreffen, ein Punkt erreicht wird, wo der
Bericht des Apostels über Ereignisse und Reden in
Erläuterungen übergeht, die von all dem Licht
erfüllt sind, das Johannes beim Schreiben des
Evangeliums empfing. Wenn diese Gedanken
zutreffend sind, bilden sie die Grundlage für die
schon erwähnte Schlußfolgerung, daß wir in den
angeführten Versen die ersten vom Herrn berichteten
Worte haben, die den Vater offenbaren.
Das Thema ist die Anbetung, und der zentrale Satz
dieser neuen und großen Enthüllung ist:
"Die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater
anbeten." Man könnte leicht übersehen, welch ein
ungeheurer Fortschritt das ist im Gang der
Selbstoffenbarung Gottes als dem Gegenstand der
Anbetung Seines Volkes.
Wenn wir im Zug dieser Untersuchung einen Blick auf
die früheren Namen werfen, unter denen
Gott Sich Abraham offenbarte, so laßt uns bedenken,
daß die alttestamentliche Geschichte und
Prophezeiung betrachtet werden kann als ein Aufstieg
und Niedergang, ein Zunehmen und wieder
Abnehmen in der Aufrechterhaltung der Anbetung Jehovas
in Israel. Es waltet ein Geheimnis über
2. Mose 6,3: Aber mit meinem Namen Jehova habe ich
mich ihnen [Abraham, Isaak und Jakob]
nicht kundgegeben", wenn wir uns die ganze
Lebensgeschichte Abrahams vergegenwärtigen und
besonders den Bericht in 1. Mose 12, 7: "Und
Jehova erschien dem Abram und sprach: Deinem
Samen will ich dieses Land geben. Und er baute
daselbst Jehova, der ihm erschienen war, einen
Altar." Es ist aber offensichtlich, daß die
Kenntnis des Namens "Jehova" in besonderer Weise den
Anfängen der Geschichte Israels als Volk vorbehalten
war, und von jenem Zeitpunkt an beherrscht
dieser Name seine geschriebene Geschichte.
"Unsere Väter haben auf diesem Berge
angebetet", sagte die Frau, doch die Antwort des Herrn
läßt uns nicht im Zweifel darüber, daß die Anbetung
der Samariter auf dem Berg Gerisim
keineswegs den wahren Anbetern als ein Vorbild dienen
kann. Ganz im Gegenteil betont der Herr
an dieser Stelle den Unterschied zwischen der unechten
Anbetung der Samariter und jener
Anbetung, die Jehova Selbst aufgerichtet und die
schließlich Jerusalem zum Mittelpunkt hatte. Es
traf tatsächlich zu, "daß Jerusalem der Ort sei,
wo man anbeten müsse". Laßt uns über die großen
Ereignisse und die bekannten Namen nachdenken, die die
Etappen in der Geschichte jener
Anbetung markieren. Empfinden wir die Glut der
Inbrunst, die Tiefe der Hingebung, den lieblichen
Wohlgeruch, der vom Feuer des Altars zu Jehova
emporstieg? Wenn die neue Anbetung, die hier
in Johannes 4 eingeführt wird, jene Anbetung ablöst,
haben wir dann schon einen rechten Begriff
davon bekommen, welches Maß an Inbrunst, Hingabe und
Wohlgeruch in denen hervorgebracht
werden wird, die den Vater anbeten? Erbitten wir es
uns, wenn wir nun einige Kennzeichen jener
Anbetung betrachten, die letztlich in Jerusalem ihre
Stätte hat, daß diese Betrachtung jene Freude
in Gott wecken möge, die wir so oft im Herzen der
Psalmisten aufbrechen sehen.
Der erste große Meilenstein in dieser Hinsicht wird
durch Moses Gebet in 2. Mose 33,18
aufgerichtet. "Laß mich doch deine Herrlichkeit
sehen." "Und Jehova stieg in der Wolke hernieder,
und er stand daselbst bei ihm und rief den Namen
Jehovas aus ... und Mose neigte sich eilends
zur Erde und betete an" (2. Mo 34, 5. 8). So
beginnt die lange Geschichte der Anbetung Jehovas
als eine spontane Antwort auf die Ausrufung Seines
Namens hin. Dieser Name wird unmittelbar
mit der Errichtung eines Bundes verknüpft;
"Jehova" ist der Name des Gottes der ganzen Erde,
der von jetzt an in einer Bundesbeziehung zu einem
erwählten Volk steht, nämlich zu Israel.
Ein auffallendes Merkmal der späteren Entwicklung ist
die Benennung von Altären mit Worten,
in denen der Name "Jehova" vorkommt.
Erforscht man die Anlässe zur Aufrichtung dieser Altäre,
so zeigt sich, daß in jedem Einzelfall Israel eine
besondere Seite der Fülle des Gottesnamens
erfahren durfte und über den empfangenen Segen zur
Anbetung geführt wurde. Als sie durch die
Fürbitte Moses den Sieg über Amalek errangen, da
nannten sie den Altar "JahweNissi" (Jehova,
mein Panier). Gideon berichtet von der Kraft, die über
ihn kam, als Jehova ihn besuchte. Er baut
einen Altar und nennt ihn "JehovaSchalom"
(Jehova ist Friede). Diese Art, auf das Tun Gottes zu
reagieren, reicht zurück bis Abraham. Um die
Verkündigung der großen Wahrheit "Gott wird sich
ersehen das Schaf zum Brandopfer“ zu markieren,
errichtete Abraham seinen Altar unter dem
Namen "Jahwejireh" (Jehova wird ersehen).
Die große Lektion eines jeden dieser Altäre liegt
darin, daß Anbetung daraus hervorgeht, wenn wir durch
Erfahrung etwas von der Fülle
kennenlernen, die aus dem Gott hervorströmt, dessen
Name Jehova ist.
Nach und nach rückte die Zeit näher, in der die am
Brunnen von Sichar gestellte Frage aktuell
wurde, das heißt, in der die Anbetung Jehovas
schließlich ihren Ort in jener Stadt finden sollte, die
erwählt war, um "seinen Namen daselbst wohnen zu
lassen" Jerusalem. Damit fällt helles Licht
auf die Scheidung zwischen denen, deren Herz von
Jehova erfüllt war, und den Anhängern
falscher Götter in Israel. Beachten wir das Auftauchen
des Ausdrucks "Jehova, der Gott Israels".
Er tritt zu den Zeiten in den Vordergrund, wo das Volk
als Ganzes sich von Gott abwandte und
besondere Treue nötig war.
Von David wird diese große Sache berichtet, daß er
Jehova mit seinem ganzen Herzen
nachfolgte. In Jehova war Kraft, ihm die Herzen seines
Volkes ungeteilt zu verpflichten. Seine
Hingabe wurde der Maßstab, an dem spätere treulose
Könige gemessen wurden; "sein Herz war
nicht völlig mit Jehova, seinem Gott, wie das Herz
seines Vaters David". Jehova besaß Davids
ganzes Herz, und als unmittelbare Folge ging daraus
Anbetung hervor. Weil die späteren Könige
den Baalim dienten, werden sie David in scharfem
Gegensatz gegenübergestellt.
Besonders Elia bietet das so lebendig gezeichnete Bild
einer glühenden Leidenschaft für den
Namen und die Herrlichkeit Jehovas. Bei seinem ersten
kometenhaften Auftreten vor Ahab nennt
er sich einen Mann, der vor Jehova, dem Gott Israels,
steht. Lesen wir sein Gebet über der Leiche
des Sohnes der Witwe; "er streckte sich dreimal
über das Kind, und rief zu Jehova und sprach:
Jehova, mein Gott, laß doch ... ! Und Jehova hörte auf
die Stimme Elias. . . " Hören wir ferner zu,
wie er auf dem Berg Karmel seinen Gott anfleht:
"Jehova, Gott Abrahams, Isaaks und Israels ...
Antworte mir, Jehova, antworte mir, damit dieses Volk
wisse, daß du, Jehova, Gott bist ... Da fiel
Feuer Jehovas herab . . . " Nirgendwo in der
Schrift, außer in Gethsemane, wird ein Gebet von
solcher Eindringlichkeit berichtet, wie wir sie in den
Gebeten Elias zu Jehova finden.
Die Anbetung Jehovas ist bis zum Ende des Alten
Testaments, über ihre äußerste Zerstörung
in Jerusalem unter Nebukadnezar und ihre
Wiederaufrichtung unter Esra hinweg, der
hauptsächliche Faden, an dem entlang Berichte und
Prophezeiungen, Lobgesänge und
Klagelieder gestaltet werden.
Im Neuen Testament tritt eine jähe Unterbrechung ein.
Hinweise auf jenen großen Namen,
Jehova, fehlen vollständig, außer in den
Eröffnungsszenen in Matthäus und Lukas, zumeist
vorwiegend jüdisch geprägt, und einigen Zitaten in den
ersten Kapiteln der Apostelgeschichte.
Doch in Verbindung mit der zukünftigen
Wiederherstellung Israels ist wiederum Jehova der Name
des Gottes des Neuen Bundes. Die Anbetung Jehovas, des
Gottes Israel, wird wiederhergestellt
auf dem heiligen Berge Jerusalems inmitten einer
glorreichen irdischen Glückseligkeit. Zum
letzten Mal werden die Harfen von den Weiden genommen,
und der Lobgesang ertönt rund um
die Erde: "Preiset Jehova! Singet Jehova ein
neues Lied ... Die Kinder Zions sollen frohlocken
über ihren König ... Lobeserhebungen Gottes seien in
ihrer Kehle ... Lobet Jehova!"
Was mag der Grund sein für das auffällige Verschwinden
des Namens "Jehova"? Und
verschwindet damit auch die Inbrunst, der wir
nachgegangen sind, jene überströmende Freude in
Gott und die Verehrung, die Seinem Namen gebracht
wurde? Der Grund liegt darin, daß, wie die
Sterne schwinden, wenn die Sonne aufgeht, der Name
Jehovas, so groß er im Bereich irdischer
Segnungen erscheint, gleicherweise überstrahlt wird,
wenn ein noch größerer Name an seine
Stelle tritt, ein Name, in dem Gott Sich Selbst völlig
offenbart, ein Name, der die tiefsten
Geheimnisse des Herzens und des Wesens Gottes
entfaltet, ein Name, der eine Beziehung der
Liebe kundtut: der Vater! Der Name Jehova in all
seiner Herrlichkeit und Majestät weist hin auf
eine Erde, die sich wärmt im Sonnenschein Seiner
Erkenntnis, und auf das Gesetz, das von Zion
ausgeht, und das Wort Jehovas, das von Jerusalem
ausgeht. Der Vatername dagegen weist hin
auf das Haus des Vaters im Himmel, jene Heimstatt des
Friedens und der Freude, der Herrlichkeit
und der Liebe ohne Ende.
Die Stimme des eingeborenen Sohnes, der im Schoß des
Vaters ist, hat Gott in dieser Weise
kundgetan. Keine andere Stimme konnte Ihn kundtun. Zu
einer solchen Kundgabe war unendlich
viel mehr nötig als ein Mose, ein David, ein Elia. Sie
mußte auf das Kommen und das Opfer des
Sohnes warten. "Der Sohn, und Er allein, erkennt
die ganze Liebe des Vaters .... verweilt in
Seinem Schoß, wußte um alles, was in diesem Schoß war
... und kam auf die Erde, um es
kundzutun."
Seiner Stimme lauschen wir jetzt und hier in Johannes
4. "Es kommt aber die Stunde und ist
jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater ...
anbeten ... der Vater sucht solche als seine
Anbeter." Im Blick auf die Offenbarung Seines
Namens, der so hoch über die früheren
Enthüllungen hinausgeht, sollten wir mit Recht in noch
größerem und nicht geringerem Maße eine
Inbrunst, eine Eindringlichkeit der Sprache, eine
Erlebenstiefe erwarten, aus der Anbetung und
der Wohlgeruch von Weihrauch aufsteigen, über alles
hinaus, was früher als eine Antwort an
Jehova, den Gott Israels, Ausdruck gefunden hatte.
Worte, durch die eine solche Anbetung sich
geziemend äußert, werden uns in der Schrift nicht
mitgeteilt. Wir wenden uns auch nicht an den
Vater nach dem Beispiel der Inbrunst eines Elia. Aber
wir haben den Geist Gottes, der in uns
wohnt. Solche Anbetung ist das Hervorströmen der
Wirksamkeit des Geistes in uns. "Das Wasser,
das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle
Wassers werden, das ins ewige Leben quillt."
Was diesem Satz folgt, macht klar, daß dieses Quellen
einmündet in die Anbetung des Vaters.
Daß der Sohn Seinen Namen kundgemacht hat, daß der
Geist als die Kraft in uns ist, das ist alles,
was wir brauchen, um wahre Anbeter zu sein, die den
Vater in Geist und Wahrheit anbeten.
Blackburn