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Singetdemherrnkomplett_23_09_2019/singetdemherrn/index.htm
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Bibelstudien
Grundlegende Christliche Lehre
Vier Punkte der Erkenntnis.
(5. Mos. 8, 1—9)
In diesen Versen haben wir in Verbindung mit unserem Wandel durch die Wüste vier
wertvolle Punkte der
Erkenntnis, nämlich
1. die Erkenntnis unserer selbst,
2. die Erkenntnis Gottes,
3. die Erkenntnis unserer Verwandtschaft oder Beziehung und
4. die Erkenntnis unserer Hoffnung.
1. In Betreff der Erkenntnis unserer selbst lesen wir in V. 2: „Und du sollst
gedenken alles des Weges, den dich
der Herr, dein Gott geleitet hat, diese vierzig Jahre in der Wüste, auf daß Er
dich demütigte, und versuchte dich,
daß kund wurde, was in deinem Herzen war e." Hier ist ein außerordentlicher
Punkt der Erkenntnis. Wer kann es
aussprechen? Wer kann die Tiefen des menschlichen Herzens ergründen? Wer kann
alle seine Windungen und
Labyrinthe mitteilen? Die Einzelheiten unseres Wandels in der Wüste bringen
einen großen Teil des Bösen
hervor, welches in uns ist. Beim Beginn unserer Laufbahn sind wir mit der Freude
über unsere Errettung
beschäftigt, und wir verstehen nur sehr wenig von dem wirklichen Charakter der
Natur. Aber indem wir Schritt
für Schritt unsere Reise durch die Wüste fortsetzen, werden wir immer mehr mit
uns selbst bekannt gemacht.
2. Wir müssen aber nun nicht denken, daß, jemehr wir in der Selbsterkenntnis
wachsen, unsere Freude abnehme.
Ganz das Gegenteil; sonst würde unsere Freude von der Unwissenheit über uns
selbst abhängig sein, während sie
in Wahrheit von unserer Erkenntnis von Gott abhängt. Jemehr der Gläubige in der
Erkenntnis seiner selbst
Fortschritte macht, desto tiefer und fester wird seine Freude sein, insofern er
dahin geleitet wird, seinen
alleinigen Gegenstand ganz und gar außer sich in Christo zu finden. Er lernt,
daß die gänzliche Verderbtheit der
Natur nicht nur eine wahre Lehre des christlichen Glaubens, sondern auch eine
tiefe Wirklichkeit in seiner
eigenen Erfahrung ist. Er lernt auch, daß die göttliche Gnade und die Errettung
Wirklichkeiten sind — tiefe
persönliche Wirklichkeiten, daß ebenso die Sünde, das Kreuz und die
Stellvertretung Christi Wirklichkeiten
sind; mit einem Wort, er lernt die Tiefe, die Fülle, die Macht, die Anwendung
der gnadenvollen Heilsquellen
Gottes kennen. „Er demütigte dich und ließ dich hungern" — nicht damit du
zur Verzweiflung getrieben werden
möchtest, sondern daß Er „dich speisen möchte mit dem Man, das du nie gekannt
hattest noch deine Väter; auf
daß Er dir kund
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täte, daß der Mensch nicht lebet vom Brot allein, sondern von allem, das aus dem
Munde des Herrn gehet.
Deine Kleider sind nicht veraltet an dir, und deine Füße sind nicht geschwollen,
diese vierzig Jahre" (V. 3. 4).
Welch eine rührende und liebliche Appellation! Vierzig Jahre lang
ununterbrochene Beweise von dem, was in
dem Herzen Gottes gegen Sein erlöstes Volk ist. Sechsmal hunderttausend Mann
gekleidet, ernährt, bewahrt und
besorgt in einer grauenvollen Wüste vierzig Jahre lang! Welch eine schöne und
herzberuhigende Entfaltung der
Fülle der göttlichen Hilfsquellen! Wie ist es möglich, mit der Geschichte von
Israels Wanderungen in der Wüste
vor uns, noch einen einzigen Zweifel, noch die geringste Furcht zu herbergen? 0
daß unsere Herzen völliger
geleert werden möchten, von uns selbst —• denn das ist wahre Demut, und völliger
erfüllt von Christo — denn
das ist wahres Glück und wahre Heiligkeit. „Denn der Herr, dein Gott hat dich
gesegnet in allen Werken deiner
Hände. Er hat dein Reisen zu Herzen genommen durch diese große Wüste. Diese
vierzig Jahre ist der Herr, dein
Gott, bei dir gewesen, daß dir nichts mangelte" (5. Mos. 2, 7).
3. Dies alles, wobei wir verweilt haben, fließt aus etwas anderem hervor, aus
der Verwandtschaft oder
Beziehung, in welcher wir stehen. „So erkennest du ja in deinem Herzen, daß der
Herr, dein Gott, dich
gezüchtigt hat, wie ein Mann seinen Sohn züchtigt" (Kap. 8, 5). Dies
erklärt alles. Der Hunger und die Speise,
der Durst und das Wasser, die pfadlose Wüste und die leitende Wolken- und
Feuersäule, die Beschwerlichkeit
und die Erfrischung, die Krankheit und die Heilung — alles erzählt uns dieselbe
Sache — alles zeigt uns eines
Vaters Hand und eines Vaters Herz. Es ist gut, daran zu denken, „auf daß wir
nicht ermüden, indem wir in
unseren Seelen ermatten" (Hebr. 12, 3). Ein irdischer Vater küßt nicht nur
das Kind, sondern ergreift auch die
Rute; und ebenso ist es mit dem himmlischen Vater. Alle Seine Handlungen fließen
hervor aus jener
wunderbaren Verwandtschaft, in welcher Er zu uns steht. Es ist ein „heiliger
Vater." Dies faßt alles in sich. Mit
Ihm zu wandeln, sich auf Ihn zu stützen, Ihm nachzuahmen „als geliebte
Kinder," erhält das wahre Glück, die
wirkliche Kraft und die wahre Heiligkeit. Wenn wir mit Ihm wandeln, so sind wir
glücklich; wenn wir auf Ihn
uns stützen, so sind wir stark, und wenn wir Ihm nachahmen, so sind wir
praktisch heilig und gütig.
4. Und endlich müssen wir in all den Erfahrungen, den Versuchungen und Kämpfen,
und sogar in all den
Gnadenerweisungen und Vorrechten der Wüste, unverrückt unser Auge auf das
gerichtet halten, was vor uns
liegt. Die Freuden der Herrlichkeit sollen unsere Herzen erfüllen und unseren
Füßen Kraft und Lebendigkeit
geben, während wir durch die Wüste gehen. Die grünenden Felder und die vom Wein
triefenden Hügel des
himmlischen Kanaans, die Perlentore und die goldenen Straßen des neuen
Jerusalems, und vor allem das Lamm
inmitten dieses Glanzes sollen stets vor unserer Seele schweben. Wir sind
berufen, die Hoffnung der Herrlichkeit
festzuhalten — eine Hoffnung, die uns nimmer beschämen wird. Wenn der Sand der
Wüste uns erprobt, so möge
der Gedanke an Kanaan uns erquicken. Laßt uns im Geist
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stets verweilen bei dem „unverweslichen und unbefleckten und unverwelklichen
Erbteil, welches für uns
aufbewahrt ist in den Himmeln" (1. Petr. 1. 4). „Denn der Herr, dein Gott,
führet dich in ein gutes Land, ein
Land, da Wasserbäche und Brunnen und Seen sind, die in den Tälern und von den
Bergen fließen — ein Land
voll Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel — ein Land voll
Obstbäume und Honig; ein
Land, da du nicht kümmerlich Brot essen mußt, da dir auch nichts mangeln wird —
ein Land, dessen Steine
Eisen sind, und aus dessen Bergen du Erz hauest" (V. 7—9). Herrliche und
gesegnete Aussicht! Mögen wir
hierbei verweilen, und bei Dem, der für uns die ewige Quelle aller Herrlichkeit
und Segnung sein wird!