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Liebe Brüder,        Siehe: https://www.clv.de/festtreu.php   ----    https://www.clv.de/80203.php       Siehe auch: Pro Christ wohin (664kb)

ich bin der festen Überzeugung das die Brüder Geritt Alberts und Wolfgang Bühne mit ihrer Entschuldigung in Richtung "ProChrist" ( in Fest und Treu, Nr. 2/2003) vielen Tausend Christen geschadet haben - liberale Theologen (zu denen auch Parzany keine Distanz hält) werden auf jeden Fall Beifall spenden, vertrauenswürdige Brüder stempeln ein Buch zu Müll, welches nur geringfügige Fehler vorweist. Fehler die so gering sind als würde eine Fliege ihren Dreck auf das Tischtuch werfen, welche Hausfrau würde da die Tischdecke erneuern?

Die beiden Brüder haben ausserdem damit den Ruf von Jens Grapow erledigt, denn seine künftige Arbeit kann doch wohl von den "Fest und Treu - Lesern" nicht mehr ernst genommen werden?

Den Brüdern Bühne und Gerrit gilt da deutlich zu sagen: euer peinlicher Alleingang verdient Zurückweisung, er ist nicht autorisiert und gibt nur euer beider Meinung wieder und diese Meinung ist skandalös oberflächlich und ein Flickwerk zwischen Verlagsinteressen (CLV) und frommen Argumenten.

Es ist schon recht dreist und vermessen wenn sich da zwei entschuldigen für etwas, was Professoren der Theologie und andere besser Befähigte als "Buchhändler" als richtig bestätigen und Fehler korrigieren ohne deswegen ein Buch zu Müll zu erklären. Zum Glück (oder besser zum Segen!) arbeitet zur Zeit ein bekannter "evangelikaler" Dr. theol. an einer Dokumentation die dann bestimmt nicht im CLV erscheint - sondern in einem Verlag mit Lektoren die dem CLV wohl fehlen (man lese bei Bühne nach).

Ich wage zu behaupten dass die geschäftliche (?) Entschuldigung zwar dem Umsatz des CLV dienlich sein wird, nicht aber künftigem Vertrauen in einem Verlag dem man nun von Herzen gute Konkurrenz wünschen mag!

Karl Marx sprach einmal von den Sozialisten als "nützliche Idioten" - und ich denke dass es diese "nützliche Idioten" auch unter Christen geben wird, die vor den Karren des Irrtums gespannt werden mit dem sie dann "Wahrheit" zum Markte fahren. Ich erinnere mich da wage an einen ähnlichen Ausspruch Luthers und hoffe nur das Wolfgang Bühne da nicht zum Beifahrer von Parzany werden möchte!

Intellektuell haben Wolfgang Bühne und Gerrit Alberts sich riesig blamiert (man analysiere einmal die Entschuldigung , sollten da auch einige andere Bücher von Wolfgang Bühne eventuell Müllreif sein wenn er seine eigenen Werke zwar mit Namen versieht die dann doch wohl andere geschrieben haben?).

"Ich muss etwas für meine Bildung tun" - sagte der Philosoph und er las seine eigenen Werke, das gilt auch den Revolutionären von gestern die als Etablierte von heute doch bitte nicht um den Umsatz ihrer Bücher fürchten müssen.



Betreff: [ty] ProChrist und Wolfgang Bühnes seltsamer Schmusekurs in
Richtung Parzany


Liebe Brüder,

Wolfgang Bühnes "selbstkritische Nachbetrachtung" zu ProChrist (u.a. in
Kontaktblatt fest und treu 2/2003) überrascht - und stimmt nachdenklich.
Wo ein Bruder Posauntentöne erschallen lässt und ein anderer dann
moderate Flötentöne in ziemlich widersprüchlicher Aussage, da kann man
nicht unbedingt den "milden Wein" für einen guten halten. Ich persönlich
halte den Kommentar der Brüder Bühne und Alberts für einen schweren
Fehler!

anbei ein Mail von Grapow an Bühne.



-----Ursprüngliche Nachricht-----

Gesendet: Donnerstag, 24. Juli 2003 22:05
An: Wolfgang Bühne


Ps 133,1 Ein Wallfahrtslied. Von David. Siehe, wie fein und lieblich
ist's, wenn Brüder einträchtig beisammen wohnen! Lieber Wolfgang!

Ich danke Dir sehr für Deinen ausführlichen Brief. Vielleicht muß ich
Dir noch einmal ausdrücklich sagen, daß ich nicht darauf aus bin, einen
Schuldigen für das entstandene Dilemma zu suchen. Wenn Du Fehler gemacht
hast, dann sei herzlich willkommen im Club. Wir machen alle welche und
wie gut ist es da, daß wir in liebevoller und barmherziger Weise
einander ermuntern und ermahnen dürfen. Du bist mir ein sehr lieber
Bruder!

Nun sind aus dem Buch und Deinem jetzigen Vorstoß allerdings Folgen
entstanden, mit denen wir umgehen müssen. Außerdem steht die Frage im
Raum, wie zukünftig solche Fehler vermeidbar sind. Drittens bin ich mehr
denn je der Meinung, daß Du in einem zentralen Punkt schief liegst.

Ich beginne mal mit dem letzten Punkt. Du hast mehrfach betont, daß Du
die Gefahr der ökumenischen Verbindungen von ProChrist mit den anderen
ökumenischen Bestrebungen erkennst - und davor warnst Du. Auf der
anderen Seite unterstellst Du den für genau diese Bewegung
Verantwortlichen gute und biblische Motive.

Ich erkläre mir das folgendermaßen: Du hast Ulrich Parzany als
hingegebenen Streiter für Christus kennen gelernt. Er hat (te) ein
brennendes Herz für die (ohne Christus) verlorenen Menschen und sein
Hauptanliegen war, die Menschen zu Christus zu führen. Nun ist er
beteiligt an einer Entwicklung in der evangelikalen Welt, die Du als
bedenklich und gefährlich einschätzt. Jetzt stellt sich Dir die Frage,
ob Parzany überhaupt weiß, was er da tut. Du gehst davon aus, daß Parzany
weiterhin seinen Herzenswunsch, Menschen zu Christus zu führen, verfolgt
und dabei nebenbei ökumenische Tendenzen in Kauf nimmt. Durch die
Bemühungen, alle "Christen" in die evangelistischen Bestrebungen
einzubeziehen, leidet außerdem die Tiefe der evangelistischen Botschaft
bei Parzany. Außerdem kommen vorher unbekannte Show-Einlagen zum
Einsatz. Aber der Kern Parzanys ist richtig und biblisch (geblieben).

Dazu meine Anmerkungen:

Die evangelistische Botschaft ist nur prüfbar an den biblischen
Vorgaben. Diese aber sind klar: Der Mensch ist in erster Linie ein
Sünder gegen Gott - er rebelliert gegen Seine Gebote und Vorgaben. Diese
widergöttliche Haltung mit den daraus erwachsenden Handlungen bringen
ihn in einen unlösbaren Konflikt mit seinem Schöpfer. Er ist dazu
verdammt, seine Ewigkeit in der Trennung von seinem Schöpfer, nämlich in
der Hölle zu verbringen. Das ist der Ansatzpunkt jeder Evangelisation.
Wenn diese Grundaussage nicht dick am Anfang einer evangelistischen
Botschaft steht, sondern an den Rand gedrängt wird und wie beiläufig
erwähnt wird, ist grundsätzlich die Veranstaltung (zumindest als
Evangelisationsveranstaltung) in Frage zu stellen. Es können dann noch
viele biblische Richtigkeiten erwähnt werden - das Grundproblem des
Menschen, nämlich der drohende Zorn Gottes und Sein gerechtes Gericht
über alle Sünde werden verschüttet. Der Mensch wird vom (Übel) täter zum
Opfer - zum Opfer schlechter Lebensumstände, böser Eltern, einer
schlechten Kindheit, ungewollter Kinder ... Hier taucht dann gewöhnlich
in der "christlichen" Lebensberatung und eben auch in
Evangelisationsveranstaltungen der mangelnde oder gar fehlende Glaube an
Gott als Ursache für die Lebensprobleme auf. Dem entsprechend ist
"Evangelium" dann das Mittel, die Lebensprobleme lösen zu können: "Wenn
du mehr Glauben hättest ... Wenn du dein Leben Jesus übergeben würdest
... Wenn du dich einer lebendigen Gemeinde anschließen würdest ... ja
dann, dann würde dein Leben gelingen." Dann würde getrennte Ehepaare
wieder zusammenfinden, der Konflikt zwischen Eltern und Kindern
beigelegt, die Einsamkeit und Lebensangst besiegt, es würde Trost in
persönlicher Not gefunden und Bindungen und üble Angewohnheiten abgelegt
werden können. Das alles ist nicht falsch - es ist sogar biblisch - mit
Gottes Hilfe und Gehorsam läßt sich das Leben tatsächlich besser und
gelingender gestalten. Aber das ist nicht das Evangelium. Der
Ansatzpunkt des Evangeliums ist eine grundlegend und hoffnungslos
verlorene Menschheit. Selbst verschuldet durch den Menschen - jeden
einzelnen (Römer 3, 10 ff.) Erst wenn der Mensch diese Wahrheit in
seinem Herzen begriffen hat und sich nun nach Erlösung sehnt, kommt im
zweiten Schritt die Frohe Botschaft: in Jesus Christus hat Gott eine
Erlösung bereitet - Er starb auch für dich und bezahlte deine Schuld.
Dein durch deine persönliche Sünde zerstörtes Verhältnis zu Gott kann
wieder in Ordnung kommen. Denn erst einmal geht es nur und
ausschließlich um unsere Beziehung zu einem heiligen und gerechten
Gott!!!

Nach Gottes Wort kann niemand zu Gott finden, es sei denn, Er offenbart
sich uns. Das hat Er zum einen in Jesus Christus, dann in Seinem Wort
getan und er tut es ganz persönlich bei jedem Menschen, den Er
auserwählt hat (Epheser 1 und 2). Die erlösten Menschen haben nun nicht
den Auftrag, den Menschen das Evangelium schmackhaft und annehmbar zu
machen. Sie haben die alte Botschaft vom Kreuz zu bringen (1.Kor. 2,2
sollte hier unser Vorbild sein!). Das Kreuz ist und bleibt eine Schande.
Wer läßt sich schon gerne sagen, daß er ein Hurer, ein Lügner, ein
Mörder (zumindest in Gedanken) etc. ist und daß ein anderer, nämlich der
heilige Gott, dafür einen fürchterlichen Preis, nämlich den Tod am Kreuz
bezahlen mußte? Niemand.

Bei Parzany nun geht es also nicht mehr um diesen Umstand - um das
verdammungswürdige Tun und Treiben der Menschen, sondern um ein Gebarme
und Gejammere um die ach so schrecklichen Lebensumstände und die
Grenzen, die wir Menschen haben. Um die schreckliche Einsamkeit, um die
Folgen unserer Sünde - nicht mehr um die Sünde selbst. Wenn es überhaupt
um unsere Sünden geht, dann nur unter dem Aspekt, daß sie unser Leben
zerstören - nicht unter dem Gesichtspunkt der Rebellion gegen Gott.

Deshalb sage ich: Parzanys Evangelium ist nicht nur windelweich - es ist
schlicht und ergreifend falsch. Alle, die darauf hören, werden in ihren
Sünden und ihrer Verstockung gegen Gott verharren und nicht errettet
werden.

In meinem Buch erwähnte ich bereits den Umstand, daß Parzanys Evangelium
so sein muß, weil sonst beispielsweise die Katholische Kirche ihren
Schäfchen eine Beteiligung an ProChrist verbieten würde. Deren
Evangelium ist bekanntermaßen ein gänzlich anderes; unbiblisches.

Dazu kommt, daß Parzany katholische Gläubige als Christen bezeichnet.
Kein Mensch, der wiedergeboren ist und aus der Vergebung und aus dem
Wort Gottes lebt, könnte so etwas behaupten - es sei denn, er weiß
nichts über die Lehre der Katholischen Lehre. Das aber kann ich Parzany
nicht unterstellen. Nun lädt er sie zur Evangelisation ein (bei
ProChrist, bei der Koalition für Evangelisation, bei der Impulstour
2004), tritt er bei Ökumenischen Großveranstaltungen (Ökum. Kirchentag)
auf etc. Vieles von dem, was bis heute passiert und noch geplant ist,
war bei Drucklegung des Büchleins noch nicht bekannt. Es ist also nicht
besser, sondern viel schlimmer geworden.

Nun mein Fazit:
Parzanys Predigten enthalten wohl biblische Wahrheiten, aber nicht das
biblische Evangelium (wie oben beschrieben). Selbst wenn es irgendwo
auftauchen würde, würde es durch sein Handeln als Ökumeniker ad absurdum
geführt. Auf das unglaubliche, z.T. fast blasphemische Rahmenprogramm
gehe ich hier nicht ein. Das haben andere schon besser recherchiert als
ich. Parzany ist Ökumeniker. Er hat das mehrfach ausdrücklich betont -
allein sein Handeln spricht Bände und man muß schon blind sein, das
nicht zu erkennen. Von daher ist zumindest ein wichtiges Ziel von ihm,
das er mit all seinen Veranstaltungen ansteuert, Ökumene. Daß hierbei die
Ökumene, die ja bereits die Katholiken mit einschließt, nicht nur eine
konfessionsübergreifende Ökumene ist, ist klar. Parzany war Redner auf
dem Ökumenischen Kirchentag, auf dem der Dalai Lama der Star-Redner war.
Außerdem dürften Parzany die Ziele der Katholischen Kirche (siehe
zweites Interreligiöses Gebetstreffen im September in Aachen) nicht
unbekannt sein. Nun noch einmal zu Dir: Ich bitte Dich, mir die o.g.
Argumente schlüssig zu widerlegen. Leider bist Du auf meine
Kommentierung Deines ersten Entschuldigungs-Entwurfes nicht eingegangen.

Was ist bisher geschehen?
Ich hatte Dir im letzten Jahr mein Manuskript zugesendet mit der Bitte,
es durchzusehen. Geplant war eine gemeindeinterne Veranstaltung, für die
ich einige Untersuchungen zusammengetragen hatte - kein Buch! Du
wolltest das Material nach Überarbeitung veröffentlichen, wobei anfangs
nicht sicher war, ob es vom CLV oder einem anderen Verlag verlegt werden
sollte. Die gesamte Entstehung des Büchleins hast Du und mit Dir Deine
Lektoren sowie etliche mit Dir befreundete Brüder bis zur Drucklegung
mit begleitet. Nach der Auslieferung des Buches ist bis vor ca.
anderthalb Monaten kein Hinweis vor Dir darauf gekommen, daß Du Dich von
den Inhalten des Buches distanziert hättest. Nun, nach ca. einem halben
Jahr kam völlig überraschend ein erster Entwurf Deines
Entschuldigungsschreibens. Es gab eigentlich keine Absprachen; für mich
auch keine Möglichkeit, auf die Form und den Inhalt des Schreibens
Einfluss zu nehmen oder die Veröffentlichung gar zu verhindern. Es wurde
veröffentlicht, ohne daß meine Dir rechtzeitig mitgeteilten Bedenken
Gehör gefunden hätten oder wenigstens ansatzweise bedacht worden wären.
Deine Entschuldigung bezieht sich auf Aussagen Parzanys während der
ProChrist-Veranstaltung 2003 - mein Büchlein enthält derartige Aussagen
nicht - es gab sie damals ja noch nicht.

Nimmt man all dies zusammen, ergibt sich für mich folgendes Bild: Du
hast die Entstehung eines Buches begleitet, es für
veröffentlichungswürdig befunden, es nach der Veröffentlichung weiter
verteidigt und bist nun (aus welchen Gründen auch immer) unter dem
Zwang, das ursprünglich für gut befundene nun plötzlich für schlecht zu
befinden. Du entschuldigst Dich dafür, das Buch nicht richtig oder
gründlich genug gelesen zu haben. Damit stellst Du mich, der ich ja den
Inhalt zu vertreten habe, bloß. Es war also der böse Jens Grapow, der so
schreckliche Dinge geschrieben hat. Ist Dir klar, daß nun auch von mir
eine "Entschuldigung" erwartet werden wird? Du stürzest die Geschwister,
die durch das Büchlein Aufklärung und Festigkeit erfahren haben, in eine
große Verunsicherung: Was kann man denn nun noch glauben? Du beschreibst
die Botschaften Parzanys als biblisch - das allerdings ist schlicht
falsch - sie sind es nicht. Während ich das Evangelium Parzanys an der
biblischen Botschaft prüfe, beweist Du Deine Aussage nicht. Statt dessen
beziehst Du Dich darauf, daß Du Parzany als treuen Evangelisten kennst.
Die meisten Menschen kennen ihn so nicht und sind ausschließlich auf
Parzanys Reden und Handeln angewiesen, wenn sie ihn beurteilen wollen.
Auch ich kann nur die Botschaften Parzanys beurteilen. Du erkennst die
deutliche ökumenische Ausrichtung von ProChrist, behauptest aber
gleichzeitig, Parzany würde die Ökumene nicht bewußt unterstützen. Ich
kann nicht glauben, daß Du das wirklich meinst.

Was ist zu tun?
Das weitere Vorgehen hängt stark von Deinem Verständnis von Evangelium,
Evangelisation und Ökumene ab. Wenn Du der Meinung bist, daß meine Sicht
von Evangelium und Evangelisation zu eng oder gar falsch, Parzanys
dagegen richtig ist, wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du mir das
irgendwie begründen würdest. Es können nicht beide Sichtweisen richtig
nebeneinander stehen. Aber das betrifft nur mich und ist nicht
wesentlich. Wesentlich wäre dann nur, wie es kommt, daß Du  nach nunmehr
einem halben Jahr nach Veröffentlichung des Buches bemerkst, daß Du das
Buch inhaltlich nicht vertreten kannst.

Wenn Du der Meinung bist, daß Parzany mehreren ökumenischen
Veranstaltungsreihen und Bewegungen vorsteht, selbst aber Ökumene nicht
befürwortet, bleibt auch für diesen Punkt nur die Erklärung im obigen
Sinn.

In beiden Fällen würden wir beide sowohl biblisch im Blick auf das Herz
der biblischen Botschaft vom Heil in Christus als auch in der
Beurteilung der Person Parzanys Meilen auseinander liegen. Luther und
Rotterdam lassen grüßen. Es erhebt sich für den zweiten Punkt auch die
Frage, ob Du Parzany überhaupt ernst nimmst: Er fördert und fordert
massiv Ökumene, unterstützt sie aber nicht bewußt !?!?

Weiter würde mich interessieren, wieso sich Deine Entschuldigung auf
Aussagen Parzanys bezieht, die im Buch noch gar nicht erwähnt werden
konnten, weil das Buch vor ProChrist 2003 geschrieben wurde.

Außerdem wüßte ich von Dir gerne, wie es angehen kann, daß Du einfach
ein Buch aus dem Verkehr ziehst und Du Dich für die Veröffentlichung
eines Textes entschuldigst, den Du nicht geschrieben hast. Sind Dir die
Folgen für mich nicht klar? Ich lasse die Folgen für all die treuen
Brüder, die mit hinter diesem Buch stehen sowie die Konsequenzen für
ihren Dienst einmal unberücksichtigt. Das wäre ein Thema für sich.

Was willst Du jetzt den Geschwistern sagen, die sich (richtigerweise)
von Parzany, Steeb und anderen distanziert haben, nun aber von den
ProChrist- Befürwortern vermutlich überrollt werden: "Seht ihr, haben wir
doch immer gesagt, der Grapow hat Unsinn geschrieben ..."? Der Wächter
auf dem Turm sagt: "Hört auf ihn aber folgt ihm nicht!"; "Seine Reden


sind gut und richtig, aber sein Tun ist fasch - er ist wohl auch nur
Verführter". Was soll die Herde jetzt tun? Deine Posaune gibt
widersprüchliche Töne!

Wie willst Du Parzany korrigieren, wo doch seine Motive und sein
Evangelium biblisch und richtig sind und er eigentlich kein Ökumeniker
ist?

Bitte nimm Dir die Zeit und bedenke diese Punkte genau! Es ist
lebenswichtig - vor allem für den Wächterdienst und die Dir anvertrauten
Menschen. Du bist kein Nobody - Dir und Deinem Rat folgen viele
Menschen. Für diese wird Gott von Dir Rechenschaft fordern.

Einiges habe ich wiederholt - es ist mir ein bitterernstes Anliegen.
Mach Dir um mich keine Sorgen - der Herr sorgt für mich. Aber mach Dir
bitte um Deine Integrität Sorgen.

Ich werde diesen Brief auch an mir treue und liebe andere Geschwister
senden. Bitte hab dafür Verständnis - es ist mir im Verlauf der letzten
vier Wochen deutlich geworden, daß ich mir in einer derart heiklen
Angelegenheit Alleingänge nicht leisten kann.

In herzlicher, brüderlicher Verbundenheit,

Dein Jens
_______________________
Jens Grapow


Lieber Hans Peter,

ier noch ein paar Anmerkungen zum Thema

Bühne - Grapow - ProChrist

W. Bühne ein Trojaner in der Gemeinde Jesu?

Die kritische Nachbetrachtung Alberts und Bühne in "fest und treu" liest sich wie ein Nachruf auf Jens Grapow.

"danken wir Jens Grapow ausdrücklich, dass er sich die Mühe gemacht und den Mut genommen ...".

Doch gerade sie (Bühne + Alberts) sind die Totengräber der Arbeit und des Wächteramtes von Bruder Grapow! Welch schmutziges Schauspiel, da sie den Verführer evangelikaler Massen in Schutz nehmen und dem Wächter selbst in den Rücken fallen.

Und wie sie ihm in den Rücken gefallen sind. Man lese dazu nur das Schreiben Grapows an Herrn Bühne. Hat er darauf schon geantwortet? Bin gespannt was er sich da einfallen läßt ...?

Quo Vadis Bühne? Merkt er nicht wie störrisch die Eselin ist, auf der er sitzt? Will er sie weiter schlagen?

Wir dagegen merken wohin der CLV-Zug samt Herrn Bühne steuert! Dieser Rückzieher in Sachen "ProChrist" fügt sich nahtlos an die "Lobpreisung des Zauberers Tolkiens". Wie war das noch anfang letzten Jahres? Erinnern wir uns an die "Herr der Ringe"-Diskussion, hier auf https://bibelkreis.ch/Forum/frage408.htm  https://bibelkreis.ch/Forum/frage434.htm https://bibelkreis.ch/Forum/frage435.htm

 

Auch da machte Herr Bühne einen Rückzieher. Den bekennenden Katholiken Tolkien hatte er zuerst als einen Nachfolger Christi dargestellt. (Da ist er C.S. Lewis auf den Leim gegangen). Diese Behauptung wollte er nach deutlicher Kritik dann doch nicht aufrecht erhalten. Die Herausgabe und Verbreitung des verheerenden Buches "Der Ring und sein Geheimnis" war er aber nicht imstande rückgängig zu machen. (Herr Bühne war sichtlich bemüht seinen Einfluß auf die Arbeit des CLV-Verlags herunterzuspielen.) Wieviele, insbesondere jugendliche Christen sind dadurch verleitet worden das Zauberbuch Tolkiens "Herr der Ringe" zu lesen oder sich den Film anzuschauen?

Jetzt ganz anders bei "ProChrist-wohin?" Auf einmal zeigt Herr Bühne Willensstärke und jeder merkt den Einfluß, den er auf den CLV-Verlag auszuüben vermag: "Aus diesem Grund haben wir das Buch vom Markt genommen.", heißt es am Ende ihrer "Entschuldigung".

Ob all den Rückziehern fragt man sich in wie weit W. Bühne Herr in seinem eigenen Haus ist. Ist er Handlanger fremder Interessen geworden, wie die Schrift sagt "ein Blatt vom Wind umhergetrieben". Oder ist es nur sein Versuch es allen Recht zu machen, keine eindeutige Stellung mehr zu beziehen, wie die Schrift sagt "auf beiden Seiten zu hinken".

 

Wieso bemerken Bühne und Alberts nicht, dass ProChrist und ähnliche Veranstaltungen auf das Ziel Ökumene und damit Welt-Einheits-Religion zuarbeiten? Sie bemerken es sehr wohl, wenn man ihre Ausführungen liest, haben jedoch nicht die Kraft vor jenen Personen zu warnen, die diese Verführung in gläubige Kreise hineintragen. Sie meinen vielleicht, dass Herr Parzany vor jeder seiner Predigten diese Marschrichtung gefälligst ankündigen sollte. Doch genau das macht Herr Parzany ja nicht, und den Papst oder den Dalai Lama hat er auch nicht als Vorbild hingestellt. Dagegen, so schreiben die beiden, "fällt positv auf, dass Parzany in fast allen Vorträgen die Notwendigkeit der Bekehrung und Sündenvergebung betont und immer wieder ermutigt, die Bibel zu lesen und das Gespräch mit Gott zu suchen."

 

Aber Herr Bühne, - merkt ihr denn nicht?? das macht doch der Papst auch! Es kommt eben nicht nur darauf an (und das habe ich u.a. auch aus Herrn Bühne's Schriften gelernt) welche Ausdrücke man gebraucht, sondern mit welchen Inhalten man sie füllt. Man kann z.B. Sündenvergebung predigen und doch die Beichte beim Priester meinen oder zumindest nicht ausschließen.

 

Auch wird Herr Parzany nie zu einer Bekehrung aus dem anti-göttlichen System "Kirche" aufrufen. Nein ist ein linientreuer kirchlicher Mitarbeiter. Er wird es  tunlichst vermeiden den kirchlichen Betrieb (Kindertaufe, Sakramente, Kirchen-Hierarchie, Ökumenebestrebungen etc.) als Götzendienst zu brandmarken. Deshalb ist auch in dieser Hinsicht Herr Parzanys Evangelium verkürzt und die Warnung Grapows berechtigt und notwendig.

 

Noch etwas: Auch, wenn den Worten nach die Verkündigung Parzanys in Ordnung scheint, dann sagen wir, ja die Predigt Bileams war noch besser, denn sie war ganz sicher vom Geiste Gottes inspiriert. An seinen Worten war nichts auszusetzen und doch verführte er das Volk der Juden ... (wem es nicht bekannt ist, lese in 4.Mo Kap. 22-25, 4.Mo 31,16; 1.Kor 10, 2.Petr 2, Jud 1; Offb 2)

 

Die Schrift sagt deutlich, dass selbst falsche Propheten "Wahrheit verkünden" können! Wir lesen in 5.Mo 13 wie (falsche) Propheten aufstehen und Dinge ankündigen und diese auch eintreffen (!), gleichzeitig aber dieselben Propheten "Abfall" und "Götzendienst" lehren. Nicht anders ist es, wenn begabte Redner in ihren Veranstaltungen Jesus verkündigen, gleichzeitig aber mit Götzendienern (bekennende Katholiken) zusammenarbeiten.

 

"Denn der Herr, euer Gott, prüft euch, um zu erfahren, ob ihr den Herrn euren Gott, wirklich von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebt" (5.Mo 13,4)

 

Für die Juden damals galt: "Ein solcher Prophet aber oder ein solcher Träumer soll getötet werden ... So sollst du das Böse aus deiner Mitte tun" (5.Mo 13, 6). Damit keine Mißverständisse aufkommen: Für die Gemeinde Jesu heute, ist das natürlich geistig zu verstehen ... Es geht nicht darum, jemanden um die Ecke zu bringen ... das überlassen wir dem gerechten Gericht Gottes. Jedoch hat diese katastrophale Entschuldigung für mich klare Konsequenzen. Ich werde zum CLV-Verlag und dessen Aushängeschild W.Bühne geistig noch mehr Abstand nehmen. In einem Bild beschrieben: Der Link zum CLV-Verlag (inkl. W.Bühne) werde ich in meinen "Favoriten" aus dem Ordner "Bibeltreu" in den Ordner "Ökumene" verschieben. Ich denke dort ist er neben dem Link zu ProChrist (Parzany) , Jesus.de (BundesVerlag) und diversen katholischen Seiten bestens aufgehoben.

Herzlich grüßt

Eberhart


 Lieber Jens        05,08,03

Ich hoffe, dass ich Deine  letzten 5 Zeilen selber nie nachvollziehen muss. Bis jetzt ist mir Wolfgang  Bühne und CLV immer noch, trotz gewisser Verirrungen,  (Pink, Tolkien,)  eine erste Adresse,  wenn es um Bücher geht.
Was dieser Verlag geleistet hat ist enorm, um so mehr nun halt wieder diese Verunsicherung die gar nicht ins Konzept passen können.

In IHM
Hans Peter


Liebe Brüder,       08,08,03

Bruder Wolfgang Bühne telefonierte heute mit mir wegen meines Mails als Antwort zu seiner Entschuldigung, er rief mich an.

Soweit, ohne Kommentar.

 

Hier in Essen (und bestimmt auch in anderen Städten) sprechen Geschwister pro und contra , was ja erwartet werden konnte. Ich verteile die Bücher weiter, zumal ich eine große Menge mit 50 % Rabatt bekam, wofür ich Wolfgang Bühne auch gerade heute noch dankbar bin !

Die "Sache" beschäftigt mich so sehr, wie "damals" im Jahre 1971, als Brüder und ich mit der Theologin Dorothee Sölle über deren "Gott-ist-tot-Theologie" diskutierten und sie vor Marxisten im
 Audi-Max der Universität Marburg als "Untheologin" bezeichneten.

Übrigens: der Beifall von Marxisten in Richtung unserer "Truppe" lässt mich heute noch schmunzeln.

Bei ProChrist begrüßte übrigens ULRICH PARZANY den damaligen obersten protestantischen Bischof hier in Essen- der übrigens "PRO SÖLLE" ist, also, wer da noch "ruhig" bleiben kann ist ein Ignorant oder schlichtweg uninformiert!

Ein Apostel Paulus oder meinetwegen CHARLES HADDON SPURGEON hätten den nicht begrüßt und hätten keinen Fußballer daneben schießen lassen und den wie verrückt tobenden Massensängern "den Saft" abgedreht (bei PROCHRIST-Showvorprogramm). Lesen wir mal bei SPURGEON die "Down-Grade-Kontroverse": SPURGEON HATTE SICH DA BEI NIEMANDEM ZU ENTSCHULDIGEN und der hätte Im Jahre 2003 dem Parzany die Ohren langezogen, sofern der da nicht draufgesessen hätte! Propheten bekamen früher den Kopf abgeschlagen aufgrund ihrer schroffen Ablehnung jeglichen jüdisch-chaldäischen Religonsmixes und heute gibt es mehr Diplomaten der Theologie als es der Gemeinde gut tut ? Hoffentlich werden Brüder im Blick auf "PRO-CHRIST" nicht anders "kopflos" : hier ist ein anderes Evangelium am Werk und wie so oft in "der Theologie" können darüber Jahre vergehen bis es bestätigt ist. Ca. 30 Jahre nach Sölles Auftritt in Marburg wurde diese weibliche Bileamsgestalt im Tode auch von denen gerühmt die bei PRO-CHRIST mitmachen und sogar Millionen von DM (heute Euro) in PROCHRIST investierten - da stimmt doch was nicht, Brüder, da kann man doch nicht so einfach "ruhig" bleiben!

"Liebe, Liebe ..." wird gerufen, nun , die kostet ja auch nichts und wird

zum Schleuderpreis auf den/dem Markt der Neuen Toleranz verjubelt ,

charismatisch-liberal garniert!

Ach, es ist doch zum heulen: wo die Propheten früher in Sack und Asch durch Jerusalem zogen, hüpfen heute in Aerobic-Kleidung Teenager anbetungstanzend bei "Pro-Christ" rum. Choreografie ist an die Stelle von "Kniearbeit"

(beten) gerutscht!

Ich persönlich kann Brüder nicht mehr verstehen die da noch "moderat" sein wollen . Sind die feige ?

Wolfgang Bühne war nie feige - und das soll er doch bitte auch künftig nicht werden.

Es gab bisher nur einen Mann in der Brüderbewegung (in den letzten 20

Jahren) der MUTIG auf eine verhängnisvolle Entwicklung hinwies (also, publizistisch auch "außerhalb des Lagers") und das war

          W O L F G A N G     B Ü H N E.     (Stimmt! Anfügung durch H.P. Wepf)

Ich bete weiterhin für ihn dass er diesen Mut behält!    (Ich auch,  Hans Peter Wepf)

Nicht eine "Entschuldigung" ist da von Nöten sondern das ALARM-BLASEN wie zur Zeiten des AT bei Israel. Elia haute noch mit dem Schwert rein und es gibt auch heute noch "Schwertführer" : LEHRER UND HIRTEN DIE DAS WORT GOTTES RECHT TEILEN.

Naja, Hirten haben auch Hunde die bellen - und Spurgeon sagte mal:

"Ein jeder Hund bellt für seinen Herrn."

WauWau. .


Lieber Hans-Peter, lieber Klaus, lieber Eberhart, lieber Jens,

sicher bin ich bezüglich Pro-Christ nicht so sehr informiert, wie manch anderer, aber ich möchte doch mal mein Erstaunen Ausdruck geben.

Ich habe die Entschuldigung von W. Bühne als positiv bewertet und war jetzt sehr überrascht, hier von einer "katastrophalen Entschuldigung" zu lesen. Es ist immer gut, wenn man sich eines Fehlers bewußt wurde, diesen auch zu bekennen. Und wenn ich mich der üblen Nachrede schuldig gemacht habe oder - weil ich Verleger bin - eine gewisse Verantwortung dafür trage, dann muß ich auch bereit sein dies zu bekennen und das muß auch von einem aufrichtigen Christen verlangt werden können. Lieber Klaus, üble Nachrede ist kein Fliegenschieß auf einem Tischtuch ;-). Ob es nun weise war, dies nicht vorher mit Bruder Grapow zu besprechen, sei mal dahingestellt.

Jedenfalls hatte ich beim Lesen des Buches "Pro-Christ - wohin" bereits damals die dumpfen Gefühle, daß man hier etwas überzieht. Nachdem ich mir dann an einem Pro-Christ-Abend selbst ein Bild von der Predigt U.Parzanys gemacht habe, wurde dieses Gefühl noch bestärkt, obwohl ich auch sagen muß, daß eine Predigt und das eine oder andere Buch, welches ich von U.P. gelesen habe, sicher nicht sehr umfassend ist und ich deshalb nach wie vor sehr vorsichtig mit einer Meinungsäußerung bin.

Aber daß jemand nun den Verlag CLV von dem Ordner "bibeltreu" in den Ordner "Ökumene" schiebt, zeigt nur die Unnüchternheit eines solchen Schreibers.

Jedenfalls lese ich die Bibel so, daß die Apostel und der Herr Jesus selbst immer das Positive erwähnt haben. Siehe das Sendschreiben an Sardes und Thyatira, wo bekanntlich die Großkirchen dargestellt werden. Immer wird das Gute erwähnt, obwohl schreckliche Dinge z.B. in Thyatira gefunden wurden (*sie duldeten das Weib Jesabel!*).

Es wird immer der Mut eines Jens Grapow erwähnt und ich ziehe auch den Hut vor seiner Arbeit, die im Großen und Ganzen doch wirklich auch nützlich war - jedenfalls so sehr nützlich, daß wir von www.soundwords.de aus überlegten einige Abschnitte aus diesem Buch zu veröffentlichen. Ich frage mich aber wozu mehr Mut und geistliches Rückgrat gehört, jemanden der falsche Dinge treibt in Bauch und Bogen zu verurteilen oder zu versuchen, das Schlechte beim Namen zu nennen und das Gute zu erwähnen. Heißt es nicht auch in der Bibel "Prüfet aber alles, das Gute haltet fest"? - Der Herr Jesus hat sogar noch bei den Pharisäern das anerkannt, was gut war, indem er sagte in Mt 23,3: "Alles nun, was irgend sie euch sagen, tut und haltet; aber tut nicht nach ihren Werken, denn sie sagen es und tun's nicht."

In den Beiträgen auf tut man teilweise gerade so, als wäre W. Bühne jetzt ein Ökumeniker geworden oder hätte das Buch von Bruder Grapow völlig verurteilt.

Ich hoffe, daß nicht jetzt jemand auf die Idee kommt www.soundwords.de auch in den Ordner "Ökumene" zu verschieben ;-)

Herzlich grüßt, Stephan


Lieber Stephan

Ich wüsste nicht,  dass jemand www.Soundword.de  in der Nähe der Ökumene sehen würde. www.soundword.ch ist für mich ein  grosse  Hilfe für das Bibelstudium. 

Da noch ein Ausschnitt aus einem Der Mails von Heute:

""

Was mir bei den christlichen Religionsgemeinschaften und Kirchen auffällt, daß es keine Kritik an der Lehre der jeweiligen Gemeinschaft mehr gibt. Die Unwahrheit und falschen Dogmen werden im Geist der Ökumene geduldet und haben so das wahre Christentum in eine Schachmattstellung gebracht, aus welcher nur der Weg über die Hausbibelkreise zu einem größeren Auditorium finden wird.

Es bedarf großer Anstrengungen um das Werk des Herrn in der Endzeit voranzutreiben, um die Übriggebliebenen für den Herrn zu bereiten. Laß uns beten, daß wir stets die Waffenrüstung Christis angezogen haben um den Anfechtungen Satans zu widerstehen. In diesem Sinne verbleibt

mit lieben Grüßen
Walter

""

Liebe Grüsse

Hans Peter Wepf


10,08,03

Lieber Stephan,

Du schreibst in Deinem Beitrag zu der "Entschuldigung" von Wolfgang Bühne wegen Bruder Grapows Buch über "ProChrist" ( Pro Christ wohin (664kb) ) daß unser Herr immer auch das Positive erwähnt habe und zitierst dazu 1. Thess. 5,21 und Matth. 23,3.

Aber mit welcher Konsequenz? Bedeutet das etwa, daß unser Herr gemeinsam mit den religiösen Führern der damaligen Zeit, den Pharisäern und Schriftgelehrten, den Menschen das Evangelium verkündet hätte?
Genauso, wie dies manche Evangelikale heute mit Vertretern der Katholischen Kirche tun? Wo finden wir in der Heiligen Schrift eine Legitimation für ein solches Verhalten? Wo hat unser Herr denn so gelehrt und gehandelt?

Jeder Verführer ist in der Lage, die Heilige Schrift zu zitieren. Er bringt in seiner "Botschaft" immer Wahrheit und Lüge vermischt; das gehört ja gerade zum Wesen der Verführung!

Wenn nun der Herr in Matth. 23,3 sagt, daß wir das tun sollen, was die Pharisäer sagen, dann meint Er damit, daß, wenn sie (die Pharisäer) das Wort Gottes zitieren (vgl. Matth. 23, 2: "Moses Stuhl" - sie lehrten das Gesetz des Mose), wir ihnen folgen; aber nicht weil die Pharisäer es gesagt haben, sondern weil die Bibel es sagt! Der Herr Jesus missbilligt und verurteilt doch in Matth. 23, 1 - 12 gerade das sich selbst erhöhende Verhalten der Pharisäer und Schriftgelehrten und warnt uns vor ihnen, weil bei ihnen Wort und Werk, Lehre und Leben nicht übereinstimmen!

Genauso wird man Herrn Ulrich Parzany oder Herrn Peter Strauch und anderen ökumenisch ausgerichteten Evangelikalen nicht vorwerfen können, daß sie in ihren evangelistischen Verkündigungen in unmittelbarer Weise Irrlehre verbreiten. Sie verkünden biblische Wahrheit - wenn auch sehr einseitig und in erster Linie an den egoistischen, diesseitigen Bedürfnissen der Menschen orientiert und die Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes größtenteils außer Acht lassend. Darin sehe ich das Problematische der Verkündigung bei "ProChrist", "Willow-Creek" u.a. (Schau Dir doch einmal die Masse der angeblich bei "ProChrist" "Bekehrten" über einen längeren Zeitraum an).

Wenn meine tief im Katholizismus verwurzelten Arbeitskollegen von mehreren "ProChrist"-Veranstaltungen "begeistert" nach Hause gegegangen sind und bibeltreue, gesunde evangelistische Ausarbeitungen und Traktate als "extrem" und "fundamentalistisch" beurteilen, dann ist doch wohl bei "ProChrist" einiges falsch gelaufen! Lies doch bitte einmal nach, wie der Herr Jesus dem reichen Jüngling in Mark. 10, 17 das Evangelium verkündigt hat und wie die Reaktion des reichen Jünglings darauf war. Oder schau Dir einmal genauer an, wie der Römerbrief aufgebaut ist - da gibt es schon gewaltige Unterschiede zu der heutzutage üblichen Evangeliumsverkündigung, und zwar in Form und Inhalt!

Auch dürfen wir die von Dir zitierte Bibelstelle in 1. Thess. 5, 21 ("Prüfet aber alles, das Gute haltet fest") ebensowenig aus dem biblischen Kontext reissen, wie die oben genannte Stelle aus Matth. 23,3. Wenn wir schon den nächsten Vers 22 ("Von aller Art des Bösen haltet euch fern") lesen, dann wird uns klar, daß wir solche Bibelstellen niemals isoliert betrachten dürfen, um unsere eigene Ansicht zu belegen. Diese Stellen würden dann nämlich der Lehre der Heiligen Schrift von der Absonderung und Trennung vom Bösen und von falscher Lehre widersprechen, wenn wir sie aus dem Zusammenhang herausreissen und isoliert betrachten.

Unser Herr will doch nicht, daß wir das Gute, das auch Verführer und sogar Atheisten lehren können, in dem Sinne festhalten, daß wir eine biblisch gebotene Trennung vom Bösen (und das ist hier nun einmal "die Ökumene" und die damit zweifelsfrei einhergehende Religionsvermischung) unterlassen.
Wir dürfen nie einzelne Bibelstellen sinnentstellend zu Lasten des gesamten biblischen Kontexts auslegen.

Wir sollten unserem Herrn dankbar sein, daß er immer wieder Brüder wie Jens Grapow für - "menschlich" betrachet - undankbare Aufgaben in Seinem Reich beruft. Dieses Buch von Bruder Grapow ist dringend notwendig, damit nicht noch mehr Geschwister in den verderblichen Sog der "Ökumene" gezogen werden. Beten wir für Bruder Grapow, beten wir aber auch für die Brüder Bühne und Alberts, damit sie - wie in den vergangenen Jahren - wieder zu einer klaren biblischen Sichtweise gelangen.

Die "Entschuldigung" von Wolfgang Bühne ging eindeutig zu weit und war deshalb ein grober Fehler. Daran kann man erkennen, daß auch Wolfgang Bühne, wie wir alle, Fehler macht. Ihn deswegen in die Ecke der "Ökumene-Befürworter" zu stellen ist masslos übertrieben und unbarmherzig. Wolfgang Bühne hat gerade in den vergangenen Jahren wertvolle Arbeit geleistet, wenn es darum ging, die Gemeinde vor schädlichen Entwicklungen zu warnen und biblische Hilfestellung zu geben. Wir sollten für Ihn beten, damit der Herr ihn wieder zurechtbringt und er sich vom Herrn wieder zurechtbringen lässt und ihn wegen dieses Fehlers nicht richten. Oder verfährt etwa unser Herr mit uns, wenn wir einmal in Sünde fallen, ebenso hart, lieblos und unbarmherzig, wie dies von Eberhart mit Wolfgang Bühne getan wird?

Bei der Gelegenheit möchte ich nicht versäumen, ein Wort des Dankes an die Geschwister zu richten, die "www.soundwords.de" sehr arbeitsaufwändig gestalten. Diese "nahrhafte" Internetseite gehört mit zum Besten, was im world-wide-web für Christen zu finden ist!

Herzliche Grüße

Herbert


Hallo miteinander

Kann das Geschriebene von Herbert nur unterstützen.

Wobei ich nicht wagen würde, Bühne und "fut" gleich als unbiblisch und ökumenisch abzustempeln (also gleich wie Stephan, andere nicht ausgeschlossen). Wobei die "komische" und zum Teil widersprüchliche  Entschuldigung schon einige Fragen aufwirft auf deren Antwort ich von Seiten von W. Bühne sehr gespannt bin.

Ich hoffe und bete, und kann W. Bühne nur einiges raten:

So schnell wie möglich öffentlich auf die Fragen von Jens Grapow einzugehen und diese ALLE klar und deutlich an Hand der Bibel zu beantworten. Und sonstige Sachfragen wie "Er fördert und fordert massiv Ökumene, unterstützt sie aber nicht bewußt !?!?" ebenfalls zu beantworten. Ob er da keinen Widerspruch sieht oder wie? Das schlimmste was er jetzt tun könnte, ist zu schwiegen, denn es sind massive Fragen im Raum, die eine Antwort aufdrängen. Geschwiegen hat ja seinerzeit auch ein G. Dalliard als er von mir (via dieses Forum) aufgefordert wurde, öffentlich Stellung zu beziehen.

Ich bete, dass der HERR seinen Kindern hilft und diese Sache aufdeckt und Busse und Vergebung schenkt.

Gruss Michael / CH


12,08,03

Lieber Hans-Peter,

zum Glück benutze ich das Internet so gut wie nie und höre nur von anderen, dass sich einige Brüder zu unserer "Nachbetrachtung" zu ProChrist geäußert haben. Vielleicht ist der in der Anlage beigefügte Antwortbrief auch für Eure Diskussion hilfreich - ich überlasse es Dir, ob Du ihn veröffentlichst.

In unserem Herrn Jesus verbunden,

Dein Wolfgang


Lieber Hans Peter,        Viele oder wenige
 
mit Interesse verfolge ich das Forum re. ProChrist.   Sicherlich ist Grapow mit den Bibelzitaten zur Verkündigung Parzanys etwas zu weit gegangen.  Aber in der Sache hat er m.E. recht.  Biblisch reden können können auch die von Paulus erwähnten "Diener der Gerechtigkeit" (2.Kor. 11).  Vor Jahren schrieb Thomas Schirrmacher einem aktuellen Artikel "Ökumene durch Massenevangelisation", worin er vor einer Verführung durch die Begeisterung für Billy Graham warnte.  Er schrieb wörtlich:  "Daß Billy Graham auch gute Seiten hat, steht außer Frage, aber wer hat die nicht.  Jede falsche Lehre enthält auch Richtiges, jeder Redner sagt auch Gutes.  Aber lebensgefährlich ist das Falsche, das mit dabei ist."   Jetzt steht Schirrmacher nicht mehr zu diesen Artikel mit seinen "früheren Verurteilungen".  Nachdem dieser Artikel auszugsweise in "Zeit Ruf" (Nr. 1/2003) veröffentlicht worden war, schrieb er an IABC:  "Ich möchte dir deswegen unmissverständlich sagen: Ich untersage dir hiermit ausdrücklich Druck und Verbreitung meiner früheren Schrift, Ökumene durch Massenevangelisatiion über Billy Graham."   
 
Werden heute schon fast alle klaren Stimmen von der Ökumene aufgesogen?  Und wo wird heute noch ein "unverkürztes" Evangelium verkündigt? 
 
Herzliche Grüsse,
 
Dein Werner

Lieber Werner

betreffend Thomas Schirrmacher noch eine Zusatzfrage: Ist Schirrmacher mit seinem  Buch "Paulus im Kampf gegen den Schleier" bereits abgefallen oder würdest Du nicht soweit gehen? Kennst Du eine klare schriftbegründete Entgegnung? siehe auch 888 .

In IHM
Hans Peter


Lieber Hans Peter,

 

mit dem Buch „Paulus im Kampf gegen den Schleier“ möchte ich mich nicht auseinandersetzen.  Das ist ja bereits geschehen.  Über die Frage der „Kopfbedeckung“  (genau genommen geht es um „verhüllen“ und einen „Schleier“) gibt selbst William MacDonald zu, dass "dieser Schriftabschnitt zugegebenermaßen schwierig"  ist.  Diese Aussage wird jedoch in der deutschen Ausgabe des Kommentars einfach weggelassen.  MacDonald sieht ganz richtig, dass die „Kopfbedeckung“ einen symbolischen Charakter hat und dass ein äußeres Zeichen nur dann von Wert ist, wenn es eine innere Realität darstellt. Er schreibt in seinem Bibelkommentar: “ Eine Frau kann ihren Kopf bedecken und sich ihrem Mann trotzdem nicht unterordnen. In solch einem Fall ist das Bedecken des Kopfes völlig wertlos. Das wichtigste ist und bleibt, sicher zu sein, daß sich das Herz wirklich unterordnet, dann erst hat die Kopfbedeckung der Frau wirklich eine Bedeutung“.

 

Nun besteht gerade bei solchen äußerlichen Symbolen die Gefahr, daß sie nicht nur übermäßig betont, sondern zu einem „geistlichen Kriterium“ erhoben werden kann.  Nur wenn die Schwester ihren Kopf bedeckt, ist alles in Ordnung!  Ich meine, wir müssen sehr aufpassen, dass wir nicht derartige Fragen zum Zentrum des Glaubens machen.

 

Deshalb würde ich bei Thomas Schirrmacher in dieser Beziehung nicht von „Abfall“ sprechen, obwohl ich jede eigenwillige Auslegung der Schrift bedenklich finde.  Anders ist es, wenn es um grundsätzlich Fagen des Glaubens geht. Bei zweitrangigen Fragen stehen ja alle, die ein festes Lehrsystem haben, in Gefahr,  unter Missachtung des Kontextes einzelne Schriftstellen zusammenzustellen und ebenfalls eine eigenwillig Auslegung der Schrift zu vertreten. (Ich würde mich bei den „Brüdern“ sicherlich unbeliebt machen, wenn ich näher darauf eingehen würde.)  Um jedoch kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Fest stehen für mich die klaren Aussagen der Schrift über die Schöpfungsordnung (1.Kor. 11) und auch das „Lehrverbot“ für Frauen (1.Tim. 2,12).  Aber ebenso alle Aussagen über die Verantwortung der Männer. 

 

Viel bedenklicher finde ich, dass Thomas Schirrmacher von seiner kompromisslosen Linie abweicht, indem er sich von seiner klaren Schrift über „Ökumene durch Massenevangelisation“ mit fundierten Anmerkungen distanziert.   Auch ist er verantwortlich für die deutsche Übersetzung von  „Operation World“ (Gebet für die Welt), ein Buch, welches man sicherlich als„ökumenisch“ bezeichnen muss. 

 

Jetzt bin ich gerade noch auf eine Einladung zu "Internationalen Studientagen" in der Pfingstgemeinde Arche in Hamburg gestoßen, wo Thomas Schirrmacher neben dem "Zungenredner"  Wolfgang Wegert ein Redner ist.  www.arche-gemeinde.de/studientage   Wer will heute noch außerhalb des Lagers die Schmach Christi tragen, um nicht von dem katholisch-charismatischen ökumenischen Sog verschlungen zu werden?  Jemand schrieb in einem Leserbrief sogar von dem "ökumenischen Würgegriff". 

 

Herzlich Grüsse,

 

Werner


Liebe Brüder,        16,08,03

wie "vormails" erwähnt hier der Text. Dr. Nestvogel sandte mir die Datei und Genehmigung zur Veröffentlichung. Wer Interesse hat kann von mir die Worddatei zugeschickt bekommen zur weiteren Veröffentlichung.

 

Für Rückfragen an Dr. Nestvogel: Dr. Wolfgang Nestvogel mailto:nestvogel@reformatio.de

ProChrist 2003 - oder: Identitätskrise der Evangelisation (Teil I)

 

Nie zuvor haben die Landeskirchen ProChrist so deutlich unterstützt wie diesmal. Während das Projekt in früheren Jahren stark kritisiert wurde, gibt es nach Aussagen von Hartmut Steeb, dem Generalsekretär der Deutschen

Evangelischen Allianz, inzwischen große Zustimmung. Bereits im Januar 2003

hatte Präses Kock, der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Gegensätze zwischen evangelikalen und liberalen Gemeindeaufbaukonzepten für überwunden erklärt. Durch die Willow-Creek-Bewegung und ProChrist seien "Berührungsängste" abgebaut worden. Während der theologische Verfall der Volkskirchen in schnellem Tempo voranschreitet (siehe z.B. den Synkretismus des Kirchentages und die Beschlüsse zu Segnungsgottesdiensten für Homosexuelle), öffnen sie sich zunehmend für ProChrist. Wie paßt das zusammen?

Zugleich wird die Kritik an dem Evangelisationskonzept in den eigenen evangelikalen Reihen lauter. So löste im Vorfeld der diesjährigen Aktion ein Buch von Jens Grapow heftige Diskussionen aus, in dem der Verwaltungsangestellte und Gemeindeälteste die ökumenischen Verflechtungen kritisierte. Auch der Verleger Wolfgang Bühne äußerte sich in diesem Sinne. Daraufhin stellte sich der reformierte Theologe Thomas Schirrmacher mit scharfer Kritik an Grapow schützend vor die evangelistische Kampagne , was wiederum den Vorsitzenden der Konferenz für Gemeindegründung (KfG), Wilfried ...., auf den Plan rief. Offensichtlich, so ...., werde Grapows Kritik als "Tabubruch gesehen". Er habe aber zurecht auf "Risiken und Nebenwirkungen" bei ProChrist aufmerksam gemacht, "nämlich die ökumenische Ausrichtung oder die völlig pragmatische Evangelisationsmethodik" . Auch das musikalische und theatralische Vorprogramm der einzelnen Abende löste diesmal unter Christen deutlich mehr öffentlich artikulierte Irritation aus als in früheren Jahren.

Erwünschte und unerwünschte Kritik

Diese eigenartige Tendenz - wachsende Zustimmung bei liberalen Kirchenleitungen und zunehmende Infragestellung auf Seiten bibeltreuer Kreise - bestätigt Ulrich Parzany, der Leiter und "Frontmann" von ProChrist, auf indirekte Weise. Angesprochen auf die inzwischen fast völlig verstummte Kritik der Landeskirchen, betont der Evangelist im Idea-Interview unmittelbar nach Abschluß der diesjährigen Veranstaltung:

"Das scheint mir auch so. Ich habe keinen Widerstand gespürt, obwohl ich

eine gesunde Auseinandersetzung durchaus als befruchtend empfinde.(…)

Kritik macht mir weniger

aus, als wenn man ProChrist einfach‚ leer laufen' läßt."

Mit der theologischen Kritik von bibelkritisch-liberaler Seite will Parzany sich demnach gern auseinandersetzen. Dagegen lehnt er das Gespräch mit den kritischen evangelikalen Brüdern brüsk ab. In einem anderen Idea-Interview wollte der Frager wissen: "Würden Sie sich mit Ihren Kritikern an einen Tisch setzen?" Dazu Parzany:

"Ich lasse mich nicht paralysieren [lähmen, Red.], indem ich meine Kraft

darauf setze mich zu verteidigen. Mein Auftrag ist es, Menschen zu

gewinnen. Fromme Besserwisser können mich davon nicht abhalten." An anderer Stelle hatte er die innerevangelikale Kritik an der ökumenischen Öffnungsstrategie mit den Worten zurückgewiesen:

"Ich bleibe gelassen, wenn Menschen giften."

Trotz solcher öffentlicher Vorfestlegungen betone ich hier, daß wir nach wie vor zu einem brüderlichen Gespräch mit Pfarrer Parzany bereit sind. Den ProChrist-Verantwortlichen sollte es einige Minuten Nachdenkens wert sein, sich darüber Rechenschaft abzulegen, warum ihre Akzeptanz bei liberalen Theologen und Kirchenfunktionären zunimmt, während die Besorgnis in bibeltreuen Kreisen ebenfalls wächst. Theologisch verkehrte Welt? Könnte bei letzteren nicht doch mehr dahinterstecken als "fromme Besserwisserei" und polemisches "Giften"? Und könnten nicht auch hinter der volkskirchlich-liberalen Strategie andere Interessen stehen als die Förderung des Evangeliums?

Daß der allmächtige Gott in seiner Souveränität alles benutzen kann, um Menschen zum lebendigen Glauben zu führen, ist christliche Grundüberzeugung und gilt auch für ProChrist. Die - allein für Gott erkennbaren - echten Bekehrungen kann und will niemand in Frage stellen. Sie eignen sich aber genauso wenig als pragmatische Rechtfertigung irgendeiner Evangelisationsmethode. Was Gott selbst kann und tut, ist seine Sache. Wir haben uns an das zu halten, was er uns in seinem Wort aufträgt.

In dessen Licht müssen wir danach fragen, welche Auswirkungen ProChrist und das dahinterstehende Konzept für die gegenwärtige geistliche Situation in unserem Land haben. Dann dürften einige der auf den ersten Blick verwirrenden Fakten stimmiger einzuordnen sein. Das bisherige Ergebnis meiner Untersuchungen fasse ich in folgenden Thesen zusammen.

1. These: Die Volkskirchen benutzen ProChrist.

Die hannoversche Bischöfin Margot Käßmann ist für ihre bibelkritischen und liberalen Positionen bekannt. Als frühere Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages trug sie maßgeblich zu dessen antichristlichem Profil bei. Erst kürzlich leugnete sie die Jungfrauengeburt und unterstellte dem Matthäusevangelium theologische Missverständnisse. Frau Käßmann erwägt die Einrichtung von kirchlichen Andachten zur Begleitung von Scheidungen. Frau Käßmann untergräbt biblische Grundwahrheiten. Dennoch durfte sie im örtlichen Vorprogramm einer ProChrist-Veranstaltung in Hannovers Innenstadt auftreten. Dort traf sie, medienbewährt, die Tonlage der pietistischen

Gastgeber: "Daß viele für mich beten, ist mir bei der Erfüllung meines Amtes sehr wichtig." Welche Ironie: Gebetsunterstützung zur Leugnung der Jungfrauengeburt. Auch ProChrist bekommt ein Lob: "Wir brauchen neue Formen der Verkündigung. ProChrist ist eine davon." Dann verläßt die Kirchenfrau schnellen Schrittes das Missionszelt, noch bevor die Übertragung aus Essen beginnt - und hinterläßt beeindruckte Christen: Unsere Bischöfin ist fromm!

Präses Kock: ProChrist und pro Sölle

Einen Tag später, am 19.März, tritt ihr Kollege, der EKD-Ratsvorsitzende Präses Manfred Kock sogar auf der zentralen ProChrist-Bühne in Essen auf. Der Moderator Jürgen Werth empfängt den Interviewgast mit der dankbaren Bemerkung, man habe den Präses nicht erst mühsam von ProChrist überzeugen müssen. Diese Evangelisation sei schon lange "sein Ding". Der Präses erhält seinen Beifall und würdigt die Veranstaltung als "wichtige Einrichtung für die deutschen Gemeinden". Eine Volkskirche, die von einem solchen Präses geführt wird, muß doch zutiefst von Evangelisation überzeugt sein - sollen die Uninformierten denken. Was wirklich "das Ding" von Präses Kock ist, hat er in zahlreichen öffentlichen Äußerungen über Homosexualität, Verhältnis zu den Religionen u.a.m. unzweideutig gesagt. Daran wird er auf der ProChrist-Bühne nicht erinnert. Und wer von den 210.000 Besuchern, die an diesem Abend in ganz Europa zuhören, nimmt schon zur Kenntnis, was Kock gut einen Monat später zum Tod von Dorothee Sölle publizieren wird (und was viel besser in den Kontext seiner sonst geäußerten theologischen Überzeugung paßt). Immerhin trat die Gemanistin für eine "Gott-ist-tot-Theologie" ein, sie leugnete die Gottessohnschaft und Auferstehung Jesu, bezeichnete die Frage nach dem ewigen Leben als "komische Sektenfrage" und sprach statt vom Heiligen Geist von der "Geistin". Am 28.April gab die EKD eine Pressemeldung heraus, in der Kocks persönliches Schreiben an Sölles Ehemann auszugsweise dokumentiert wird. Darin heißt es u.a.:

‚Ich bin mit großem Dank erfüllt über das, was sie für das Denken und den Weg unserer

Kirche bedeutet hat', schrieb Kock. Die atemberaubende

Radikalität, mit der Dorothee Sölle die Jesusnachfolge formuliert und

geprägt habe, sei prägend gewesen für sein eigenes Denken und Reden wie

auch für den Weg der evangelischen Kirche. (…) ‚Was die Kirche dem Denken

Dorothee Sölles verdankt, ist längst nicht mehr eine "Randposition". Es ist

eine deutliche Linie unserer Kirche geworden, die sie vor

Konventikelhaftigkeit bewahrt', so Kock.

Der "Jesus", dem Kock im Gefolge von Sölle glaubt, ist eine Karikatur, ein Gegenentwurf, ein Angriff gegenüber jenem JESUS CHRISTUS, der durch ProChrist verkündigt werden soll. Kocks theologische Position war auch einen Monat vorher schon bekannt. Warum wollte, durfte und sollte er auf der Bühne der Gruga-Halle den kirchenleitenden Evangelisationsförderer geben?

Weiter: Welches Interesse haben die Landeskirchen daran, in einer Zeit, die von Einsparungen und Stellenstreichungen bestimmt ist, ihren finanziellen Beitrag zu ProChrist zu verdoppeln? Nach Aussagen von Frieder Trommer, dem ProChrist-Geschäftsführer, steuern sie diesmal 380.000 Euro bei, was 5% des Gesamtetats entspricht, der bei 7,4 Millionen Euro liegt. Auch die Fernsehwerbung über den Privatsender RTL, der mehrmals täglich 20 Sekunden lang über Ziele und Umfang von ProChrist informierte, wurde von der EKD und deren Rundfunkbeauftragtem, Bernd Merz, initiiert.

Interessen der Landeskirchen

Offensichtlich haben die Kocks und Käßmanns das strategische Potential erkannt, mit dem sich ProChrist für ihre - theologisch ganz anders motivierten - Zwecke (aus-)nutzen läßt. Angesichts des gravierenden Traditionsabbruchs scheint jedes Mittel recht, das den ausgelaugten Volkskirchen neue Mitglieder zuführt und alte Mitglieder religiös wiederbelebt, bzw. bei der Stange hält. Da ist ProChrist ebenso willkommen wie der sog. "Kirchentag", vorausgesetzt die Evangelikalen fügen sich einigermaßen brav in den volkskirchlichen Flickenteppich und stellen nicht das ganze System in Frage. Dazu gehört die Verbeugung vor dem höchsten EKD-Repräsentanten, die diesem wiederum als willkommener Beweis dafür dient, daß unter dem Dach "unserer Kirche" eben doch alle und alles zusammengehören - von Dorothee Sölle bis Ulrich Parzany, von Homo-Segnung bis zur Eheseelsorge, vom interreligiösen Gebetstreffen bis zur Evangelisation. So lernen die Menschen ein neues Verständnis von "Wahrheit". Es gibt sie also doch… die Quadratur des theologischen Kreises. Dabei entsteht zwischen EKD und ProChrist eine klassische "Win-Win-Situation" - eine Hand wäscht die andere. ProChrist gewinnt öffentliche Reputation, finanzielle Unterstützung und mehr Spielraum für die evangelikalen Landeskirchler. Die EKD gewinnt oder behält Mitglieder, beruhigt die Evangelikalen, erheischt theologische Glaubwürdigkeit, beweist die Integrationskraft ihres Pluralismuskonzeptes und bekommt Anteil am Image eines internationalen Großprojektes, dessen Dimensionen von der evangelikalen Presse als "Rekordevanglisation" gefeiert wurden. Beide Partner zahlen, wie hier gezeigt, aber auch ihren Preis.

Nicht zuletzt nützt ProChrist noch einem weiteren Anliegen der Kirchenleitungen, das gerade in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewinnt. Dieses Ziel hat so viel Gewicht, daß es hier in einer eigenen These zu verhandeln ist.

2. These: Der Ökumenismus profitiert von ProChrist.

Die Feststellung ist nicht neu. Sie gewinnt aber an schmerzlicher Bedeutung, wenn man zur Kenntnis nimmt, mit welchem Tempo in diesen Tagen biblisch gebotene Unterscheidungen überrannt und für überholt erklärt werden.

Der jüngste "Kirchentag", erstmals als "Ökumenischer Kirchentag" gefeiert, hat erneut unter Beweis gestellt, in welche Richtung der religiöse Zug (national und international) fahren soll: Annäherung der Konfessionen als Vorstufe zur Gemeinschaft der Religionen. Die Vorreiterrolle der Römisch-Katholischen Kirche etwa bei der Öffnung gegenüber dem Islam ist nicht erst seit gestern bekannt und vielfach belegt. Das hängt auch damit zusammen, daß der Katholizismus den Moslems zugesteht, in Allah letztlich denselben Gott zu verehren wie die Christen.

Was haben diese Überlegungen mit ProChrist zu tun? Die Großevangelisation fungiert als ein Baustein in einem größeren Projekt verstanden, das sich der Förderung des ökumenischen Fortschritts verpflichtet weiß. Zu diesem Projekt gehören drei große Faktoren:

a) Das Jahr der Bibel 2003

b) Ökumenischer Kirchentag 2003

c) ProChrist 2003

ProChrist und Das Jahr der Bibel

Ich habe an anderer Stelle unwiderlegt nachgewiesen, daß ein Hauptmotiv des Bibeljahres in der Verbreitung des ökumenischen Anliegens an der Gemeindebasis besteht. Dabei kommt auch ProChrist eine Schlüsselrolle zu, wie das offizielle Materialheft des Bibeljahres auf der Doppelseite 18/19 belegt.

Die erste Spalte beschreibt den Weltgebetstag der Frauen (Untertitel: Ökumene um die Welt erfahren). Dabei handele es sich um "die größte ökumenische Bewegung von Frauen weltweit". Neben dem Weltgebetstag der Frauen findet sich die Spalte zu … Pro Christ. Man wolle, heißt es, "eine öffentlich wirksame Vernetzung der Initiative Pro Christ mit dem Jahr der Bibel…erreichen". Es sollten verschiedene "Gemeinden sich vor Ort zusammenschließen", das Projekt stehe "für Gemeindemitarbeiter aller christlichen Konfessionen offen". Das dritte Projekt auf Doppelseite 18/19 ist nach Weltgebetstag und Pro Christ schließlich der Ökumenische Kirchentag. Hier wolle man zeigen, "dass über alle Konfessionsgrenzen hinweg die Gemeinsamkeit im Glauben stärker und bedeutender ist als das Trennende". Eine "Begegnung in der Vielfalt der Traditionen" (siehe oben!) solle "Mut machen für den weiteren ökumenischen Weg". Die Programmatik und der Verlauf des Kirchentags haben dann bewiesen, daß in die "Vielfalt der Traditionen" künftig auch die Weltreligionen einzubeziehen sind.

Die Verantwortlichen von ProChrist haben ihre Einbindung in das Bibeljahr nicht verhindert, auch nicht nur hingenommen, sondern aktiv gestaltet und nachdrücklich begrüßt. Gegenüber der Presse betonte Geschäftsführer Frommer, daß er die enge Verzahnung mit dem Bibeljahr für besonders glücklich halte. Auf den ProChrist-Plakaten und Einladungsblättern habe man darum das Logo des Bibeljahres gleich mit aufgedruckt. Niemand unterstelle den Verantwortlichen die Blauäugigkeit, sie hätten das Konzept des Bibeljahres nicht verstanden. Man muß ihre theologischen Aussagen ernstnehmen und einsehen, daß Pro Christ nicht wider willen, sondern mit voller Absicht als ein Transmissionsriemen der Ökumenisierung fungiert.

Ze Roberto oder Kardinal Schönborn?

Da paßte Ze Roberto, bekennender Christ und Fußballprofi bei Bayern München, nicht recht ins Konzept. Gefragt, warum sich heute viele brasilianische Spieler als Christen zu erkennen geben, obwohl der brasilianische Fußball früher doch eher mit spiritistischen Bräuchen in Verbindung gebracht wurde, antwortete Ze Roberto: "Früher galt Brasilien als katholisch. Heute gilt es als christlich." Da wechselte der Moderator, Jürgen Werth, irritiert das Thema…

Wenn das Kardinal Schönborn in Wien gehört hätte! Etwa zwei Wochen vorher hatte die Pressestelle von ProChrist eine Erklärung des Vorsitzenden der Katholischen Bischofskonferenz von Österreich verbreitet. Der Würdenträger äußerte sich in einem Grußwort, das bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt wurde, mit den Worten: "Möge Jesus, der uns die Versöhnung mit dem Vater gebracht hat, allen verkündet werden." Wer die katholische Dogmatik, auf die Schönborn vereidigt ist, auch nur ein wenig kennt, der

weiß: der Kardinal verbindet mit dem Versöhnungswerk Jesu einen anderen Inhalt als es das Neue Testament beschreibt. Dennoch freut sich Parzany bei derselben Wiener Veranstaltung an der "großen Koalition für den Glauben". Ihre Grundlage bestehe darin, daß Jesus Christus "allen gleich wichtig" und der "entscheidende gemeinsame Nenner der Großen Koalition für den Glauben" sei. Was heißt das inhaltlich? Diesem Minimalkonsens könnte sich wohl auch noch Dorothee Sölle anschließen. Theologisch ist es nicht mehr als eine Leerformel, die deshalb vieles ein- und so gut wie nichts ausschließt. Für WEN aber halten die verschiedenen Seiten Jesus Christus, WAS verstehen sie unter seinem Erlösungswerk, WIE sehen sie seine Stellung etwa im Verhältnis zu Maria?

Auch in einem Idea-Kommentar hatte Parzany die Basis der Einheit mit dem allgemeinen Christusbekenntnis bestimmt: "Wenn wir nur das Bekenntnis zu Jesus, dem gekreuzigten, auferstandenen und wiederkommenden Herrn, als wichtiger als alles andere ansehen." Damit ist aber noch nicht einmal der vollständige Inhalt des Evangeliums beschrieben. Diese Differenzierung gehört nach Parzanys Argumentation zu den "Spannungen, die sich aus unterschiedlichen Erkenntnissen ergeben" und die man deshalb "aushalten" müsse. Am Ende dieses Textes reduziert Parzany dann die verbleibenden Unterschiede zu Formfragen, die damit also die inhaltliche Substanz nicht

berühren: "Es ist gut, daß es eine Vielfalt von Gemeinden gibt. Durch Verschiedenheit in den Formen (Hervorhebung WN), können wir mehr Menschen in unserer bunten Gesellschaft erreichen. (…) Im Blick auf den Inhalt (Hervorhebung WN) der Botschaft gilt, daß es kein anderes Evangelium gibt, als das von Jesus Christus, durch dessen Sterben und Auferstehen wir mit

Gott versöhnt werden (Gal 1,8)." Wohlgemerkt: In diesem Kommentar will

Parzany ausdrücklich die Beteiligung der Katholischen Kirche rechtfertigen. Damit behauptet er, daß diese dasselbe Evangelium wie der evangelische Glaube, bzw. das Neue Testament lehrt. Die Reformation wäre also nicht unbedingt nötig gewesen, hätten Luther und seine Mitstreiter nur die Einsicht von ProChrist gehabt.

Beifall von der ACK

Die verschiedenen Inhalte stehen scheinbar gleichberechtigt nebeneinander. Das wurde auch bei der Wiener Pressekonferenz betont und durch ProChrist als Meldung in Deutschland verbreitet. Dort hatte ein Vertreter des Erzbistums Wien, Magister Johannes Fichtenbauer, betont, ProChrist sei ein "Konzert mit vielen Instrumenten, bei dem aber keine Initiative versuche, die erste Geige zu spielen". Demzufolge wären evangelisch und katholisch theologisch gleichberechtigte Zugänge zum einen Evangelium. Vor diesem Hintergrund wird nachvollziehbar, daß nun auch Parzany die These vertritt, christliche Einheit werde nicht auf dem Weg der inhaltlichen Belehrung, sondern der Erfahrung, der persönlichen Begegnung und Zusammenarbeit erreicht. Diese Sichtweise verdanken die Evangelikalen der Charismatischen Bewegung, sie war auch maßgeblich für die Annäherung von Evangelischer Allianz und Pfingstbewegung auf der Basis der Kasseler Erklärung von 1996.

Es stellt sich heraus, daß der Ökumenismus im beschriebenen Sinne von ProChrist nicht nur aus pragmatischen Gründen hingenommen, sondern mittlerweile direkt propagiert wird. Wer das sieht, ist dann nicht mehr überrascht, daß erstmals in der ProChrist-Geschichte auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) für das Projekt wirbt. Die ACK ist quasi der deutsche Zweig des Genfer Weltkirchenrates und vertritt ein "Missionsverständnis", das dem Neuen Testament widerspricht. Dennoch findet die ACK Gefallen an ProChrist, was sich dessen Vertreter offensichtlich gefallen lassen. In einer ACK-Erklärung, die u.a. von Bischöfin Maria Jepsen, Bischof Joachim Wanke (röm.-kath.) und Metropolit Augoustinos (orthodox) unterzeichnet ist, heißt es:

"Das Jahr 2003 wird einige herausragende Möglichkeiten zum gemeinsamen

Handeln bieten: das Jahr der Bibel, der Ökumenische Kirchentag in Berlin

und ProChrist 2003 sind Gelegenheiten, Menschen die gute Botschaft von

Jesus Christus neu nahe zu bringen. (…)Wo wir unterschiedliche Akzente

setzen, können wir voneinander lernen, und wo wir methodisch verschiedene

Wege gehen, können wir einander respektieren und im Gebet füreinander

eintreten."

Müßten sich die geistlichen Leiter von ProChrist nicht spätestens hier

fragen: "Was haben wir falsch gemacht, daß jetzt sogar unsere theologischen Gegner unser Anliegen befürworten, ohne sich dafür von ihren alten Positionen abkehren zu müssen?" Dennoch hat ProChrist die Umarmung durch die ACK hingenommen und angenommen. Zu weit ist der Rubikon bereits überschritten, als daß man vor solchen Konsequenzen zurückschrecken würde.

Wer verantwortet die Nachsorge?

So schließt sich der Kreis, wenn man Katholiken, die sich bei ProChrist bekehren, durchaus empfehlen will, in ihre angestammte Kirche zurückzugehen:

"Das muß es [das katholische Kirchenmitglied, WN] selbst entscheiden.

Natürlich kann es auch in der katholischen Kirche bleiben - wenn es dort

ein biblisches Angebot bekommt. Die Entscheidung hängt davon ab, ob die

Gemeinde vor Ort Anleitung im Gebet, Vertiefung des Bibelwissens und

Seelsorge anbietet. Diese Frage stellt sich auch in der evangelischen

Kirche."

Wie sehen Gebet (auch zu Maria?), Bibelunterweisung (im Sinne des päpstlichen Katechismus?) und Seelsorge auf "katholisch" aus? Hier scheint ProChrist einfach nicht weiterdenken zu wollen, vielleicht, weil die Konsequenzen das ganze Konzept umwerfen müßten. Und das darf nicht sein. Somit versäumt man eine fundamentale geistliche Verantwortung, obwohl Parzany zugleich weiß, daß "95 % der Kraft" nötig sind, um die Bekehrten "zu fördern und dabei zu halten" . Wenn die Nachsorge wirklich 95% ausmacht, wie kann man sich dann der theologischen Verantwortung für die zur Mitarbeit zugelassenen Gemeinden in der genannten Weise entziehen?

Summa: Der hier erhobene Befund stützt sich auf nachprüfbare Belege und offizielle Veröffentlichungen. Dabei erweist sich ProChrist als Teil einer "stillen Revolution", welche die Situation und theologische Position weiter Teile des deutschen Evangelikalismus nachhaltig verändert hat. Es sind völlig neue Koalitionen und Frontlinien entstanden. Gemeinsame strategische Interessen scheinen dabei wichtiger zu werden als gemeinsame theologische Überzeugungen. Man kann nicht eindeutig sagen, inwieweit sich die evangelikalen Protagonisten der Tragweite ihrer Entscheidungen bewußt sind. So oder so haben sie die Evangelisation in unserem Land in eine tiefe Identitätskrise hineingeführt.

Und die Verkündigung…?

Von der hier skizzierten Entwicklung ist auch die Verkündigung bei ProChrist nicht unbeeinflußt geblieben. Dies im einzelnen nachzuweisen, erfordert den Umfang eines weiteren Aufsatzes, den wir in der folgenden Ausgabe der Bekennenden Kirche veröffentlichen wollen. Trotz zum Teil guter Einzelaussagen und des erkennbaren Bemühens um die Gewinnung von Nichtchristen, ist das radikale Profil des biblischen Evangeliums, das den Sünder dem Urteil eines heiligen Gottes ausliefert, insgesamt nicht deutlich genug vermittelt worden. Darin besteht die eigentliche Identitätskrise der Evangelisation in Deutschland.

Sie zu erkennen und zu beweinen, ist das eine, sie immer wieder im Gebet vor Gott zu tragen, ist das wichtigere. Ihr durch praktischen evangelistischen Dienst zu begegnen, bleibt die unleugbare Aufgabe, der sich niemand entziehen darf, sofern er der hier vorgelegten Untersuchung zustimmt. Und wenn der HERR es schenkt, könnte über dieser Aufgabe schließlich eine neue Form der Zusammenarbeit möglich werden, vielleicht sogar eine neue "bekennende evangelische Allianz", die den Sog des Ökumenismus durch die Treue zum Evangelium überwindet.

 

 

Teil II folgt in BK 15.


22.08.03

Zwei unterschiedliche Stimmen !

Ökumenischer Würgegriff

Wolfgang Bühnes Entschuldigung ist eine ,Entschuldigung zum Nulltarif", d. h. auf Kosten eines anderen. Er hat das Buch herausgebracht und sich nach vier Monaten überlegt, sich für Teile des Inhalts zu entschuldigen. Das ist schon merkwürdig. Er hat nicht nur Grapow vorgeführt, sondern das für die Gemeinde überlebenswichtige Anliegen öffentlich beschädigt. Er hat uns hinters Licht geführt und die Wirkung des Buches kaputtgemacht. Viele Christen, die durch ProChrist in arge Bedrängnis geraten sind, sehen sich durch ihn verraten. Es gibt daher keinen Grund, gelassen zu reagieren. Die Folgen werden wir alle noch beim ökumenischen Würgegriff zu spüren bekommen.

Gottfried Meskemper, 28357 Bremen

Anmerkung , er ist Mitglied im geschäftsf. Ausschuß der Bekenntnisbewegung "Kein anderes Evangelium" und ein "Insider" von "Kirche". Ich staune dassidea es wagt seinen Kommentar zu veröffentlichen, ich staune da echt! mailto:Gottfried.meskemper@t-online.de

Vorbildliche Entschuldigung

Ich freue mich, daß Wolfgang Bühne das Buch vom Markt zurückgezogen hat. Vor allem beeindruckt mich, daß ohne Wenn und Aber um Vergebung gebeten wird. Damit wird ein Beispiel gegeben, wie wir als Christen miteinander umgehen sollen. Vielleicht könnte es guter Brauch werden, daß Kritiker die Stellungnahme der Betroffenen einholen, bevor sie an die Öffentlichkeit gehen. Damit könnte manche Sünde und Auseinandersetzung, die das Evangelium behindert, vermieden werden. Eins bewegt mich noch: Was werden jetzt diejenigen tun, die das Buch durchgehend befürwortet, lauthals angepriesen

oder gar wie ein Traktat verschenkt haben? Dr. Gerd Goldmann, Werksleiter

des Missionshauses Bibelschule Wiedenest

Anmerkung : keiner der künftigen Gemeindefunktionäre wird "Karriere" in Wiedenest machen bei Kritik an "ProChrist" , der Kommentar des "Chefs" ist Maulkorberlass ?

 

Liebe Brüder , auch im "Bcc".

Wie zu erwarten wird Wolfgang Bühnes (katastrophale!) Entschuldigung zur Spaltung mindestens der Meinungen beitragen. Allerdings wird "mein" NEIN bis zur nächsten Evangelistik-Show nicht relativiert zum "Bühne(n)-Stil". "Es gilt ein klar Bekenntnis....." sangen einst Christen unter Hitler und es gilt auch unter den Evangelikalen zu bekennen. Mich erreicht da manch persönliches Mail und es erstaunt mich schon wie "Solidaritätskundgebung" mit Wolfgang Bühne manchem Bruder wichtiger erscheint als intellektuelle und theologische Aufrichtigkeit.

Der "Stil" meines "Protestes" ist keinesfalls "vorbild-vorschrifthaft" und es ist auch nicht beabsichtig Ohrenbläserei hoffähig zu machen, Schön(ab)schreiber gibt es genügend. Angesichts eines "Kirchenkampfes" muß Schluss sein mit unerträglicher Theologendiplomatie im Stile eines Petrus unter den damaligen Galatern und "Kalenderzettel-Theologie" gibt es im Überdruss. Einst haben SPURGEON und KIERKEGAARD Pseudonyme benutzt um in der Sprache des Volkes zu schreiben, vermutlich wäre es einigen Brüdern zu empfehlen gleiches zu erwägen?

Gottfried Meskempers Kommentar dürfte m.E. (dem stimme ich vollinhaltlichzu)
 da deutlich genug sein und es gibt auch noch Theologen die nicht zu den evangelikalen Leisetretern zählen, da stimmt es schon nachdenklich das es meist die "treusten Kinder" (Pietitsten) der Landeskirche selber sind und dann leider schon im Pensionsalter. Den künftigen Predigern/Predigerinnen von Wiedenest kann man jetzt schon sagen, wenn ihr euch der Meinung eures Vorgesetzten nicht abschliessen werdet dann wäre es besser schon jetzt den Berufswechsel zu bedenken.

Zur Kenntnis also zwei nun wirklich unterschiedliche Meinungen (aus idea Nr. 32/33 200)

Es ist wohl erreicht: wer nicht für "ProChrist" ist wird weder als "politisch korrekt" akzeptiert noch ist er der "neuen theologischen Toleranz" sympathisch.

Was sollen nun die "Gegner" von "ProChrist" machen: Dank Wolfgang Bühne sich auch entschuldigen , den Mund halten und der evangelikalen Vermassung als Stimmvieh keine Dissonanzen reinblöken?

Der frühere deutsche Bischoff OTTO DIBELIUS (Berlin) vertrat die Ansicht , dass der Kirchenkampf unter Hitler nur ein Vorhutgefecht des kommenden war. Er hatte m.E. Recht.

Wer hätte aber gedacht das der "neue" im Vorprogramm eine Show im Stile von "ProChrist" bietet ?


womit doch schon klar ist was man von Gerd Goldmans Bibelschule Wiedenest  zu erwarten hat. Nicht "nichts"  aber vor allem nichts Gutes. So ist es auch,  wenn ich manchmal  was von Ihm in der "Perspektive"  lese. 

In IHM
Hans Peter


23,08,03

Lieber Hans Peter,

ich staune über Deinen Mut meine - bewußt(!) undiplomatischen - Mails in Sachen "Entschuldigung von Wolfgang Bühne an Parzany" der "Öffentlichkeit" auf Deiner Homepage zu zeigen. Es ist natürlich ein "einsamer" Weg den ich da betrete und ich bin fest entschlossen auf diesem Wege "weiterzugehen" . Der liberale Schaden des einstigen Theologen BULTMANN war schon schlimm, doch Parzanys Weg ist der eines theologischen Bileams - nun, ich weiß wie hart diese Beurteilung klingt, Parzanys Theologie ist für die Wenigsten durchschaubar und seine "Schönrednerei" mag betörend sein , nicht aber für die deren Bibelkenntnis nicht bei den Herrnhuter "Losungshoroskopen" stehenbleibt.

Wer wie Parzany einen Packt mit evangelisch Liberalen eingeht und orthodoxen Katholiken, kann kein Beauftragter Gottes sein und mag er da predigen in unfehlbarer "Christusrede" , das können sogar "Wahrsager". In schonungsloser und nüchterner Schärfe gilt es da zu beurteilen und das dann auch rücksichtslos gegen den eigenen Ruf!

Es ist ein historischer Verdienst dieses politischen Bundesverdienst-Kreuzträgers das Kreuz Christi zu einem Markenartikel für Sinnerfüllung zu "zerpredigen" . Wäre er ein bevollmächtigter Mann Gottes dann würde er sich nicht für solch theologische Schmierenkomödie der "E-fun-gelisation" im Stile von "ProChrist" prostituieren lassen. Ich habe fast 15 Jahre lang eine "Kirche" kennen gelernt für die er nun "Menschen mit Jesus bekannt machen" will , wo finden wir in der Bibel überhaupt solch "Humangesülze" ? Die Botschaft des Evangeliums lautet "Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!" Parzanys Humanrhetorik gestattet die Sprache der Bibel nicht, doch er redet was eben die frommen Ohren auch hören wollen.

Warum nur vermag ein Mann wie WOLFGANG BÜHNE nun da nicht seine Predigten einmal zu analysieren? Was Bonnke bei den Charismatikern ist Parzany in der Landeskirche - schonungslos muß das offen gelegt werden, er paktiert mit liberalen Theologen und das sogar noch "um des Evangeliums willen". Ein

GIDEON im AT hat tausende einst "nachhause" geschickt - wie anders heute doch wo das "Jesus-Haus" zu einem theologischen "Freudenhaus" verkommt.

Ach, mögen Männer in unserem Lande aufstehen die einst wie SPURGEON furchtlos das Wort Gottes predigen und dieses auch wie es einst die Apostel taten , "ProChrist" aber macht immmer mehr aus "Predigern" theologische Witzfiguren über welche die Hölle lacht und scharfsinnige Atheisten zu recht spotten!

Nun bin ich in der glücklichen Lage, weder auf "Weib noch Kind" Rücksicht nehmen zu müssen , selbst auf mich selber muß ich da keine Rücksicht nehmen und werde "schreiben" so lange es mir möglich ist.

Anbei das persönliche Mail an den "Cheffunktionär" von Wiedenest wg. dessen Kommentar in idea.

 An: info@wiedenest.de

 Betreff: Weiterleitung an Dr. Gerd Goldmann

 Sehr geehrter Herr Goldmann,

 mit ziemlichem Erstaunen las ich in idea Spektrum (32/33 2003, Seite  4) Ihren Leserbrief zur "Entschuldigung" von Wolfgang Bühne. Ihre   Frage zum Schluß des (evtl. gekürzten) Briefes möchte ich mit einem  Mail (veröffentlicht .) beantworten und gerne erwähnen   dass ich das Buch immer noch "wie ein Traktat" verbreite.

 Als ehemaliger Tabor-Bruder (Marburg) nehme ich mit Bedauern zur   Kenntnis, dass eine künftige Predigergeneration leider nicht unbedingt

 "erbaut" sein kann von einem "Werksleiter" so einen (un)theologischen   Kommentar wie eine Visitenkarte präsentiert zu bekommen. Was gedenken

 Sie zu tun wenn Ihnen da "Bibelschüler" hoffentlich eine andere   Meinung präsentieren ?

 Ich bin einst geprägt durch Pfr. W. Busch in Essen und mit Referenz   von Parzany "Prediger" geworden , 1982 aus der Kirche ausgetreten und

 auch aus Tabor. Ich denke dass ein Pfr. W. Busch über den   theologischen Kurs eines Parzany nicht erfreut wäre - ein Pfarrer der

 Katholizismus als "Kirche" empfehlen kann ist doch nun theologisch   nicht mehr ernst zu nehmen und selbst ein Dr. hat da absolut keine   Aussagekraft.

 Ich hoffe dass nun Theologen (!) wie z.B. Dr. Nestvogel Kommentare   wie den Ihrigen beantworten werden.

 

 Ich wohne in Essen und habe "ProChrist" nicht nur hier erlebt. C.H.   SPURGEON (ich vermute es dürfte nicht "Ihr" Theologe sein) würde diese

 "Show" bestimmt als "Böcke belustigen" bezeichnen können und wenn   "Prediger" hier nun Gemeinden solche "Show" anbieten dann könnte es

 m.E. "Zuhälterei" zu einem anderen Evangelium sein.

 Ich bin aktiv in einer "Missionsarbeit" unter Essener Qutsidern   (Drogen und andere Süchte) und steuere nicht den Kurs von "ProChrist"   und ökumenisierter Allianz, hier gilt es zu "widerstehen".


Liebe Brüder,   21,09,03

Parzany ist, genau wie Billy Graham ein Verführer zur Ökumene und somit auch zur Einheit der Weltreligionen. Die kommenden Jahre könnten es offenbaren. Seine angebliche biblische Evangeliumsverkündigung (leider irrt da Wolfgang Bühne!) ist die konsequente theologische Mixtur von Liberalismus und Pietismus, gewürzt mit elegantem Populismus und religiöser Schönrednerei mit dem Bekehrungseffekt gruppendynamischer Technik!

Die Wertung von Jens Grapow trifft zu auch wenn W. Bühne sich dafür entschuldigt weil diese falsch sein soll. Der Name "Bühne" ist kein Synonym für Irrtumslosigkeit !

 

Der Bildungsstand eines Christen ist noch lange nicht der Befähigungsnachweis seiner Informationen und diese Informationen sind z.B. zu erhalten über den örtlichen, nationalen "Zweig" der Ökumene.

Für Zweifler bzw. Ignoranten auch unter "Brüder" sei folgende Site

empfohlen:

https://www.oekumene-ack.de/

hier ist d i e Ökumene für die sich auch Parzany einsetzt und wer sich da

bei ihm zu entschuldigen meint soll es auch bei den Moslems tun, den Zeugen Jehovas , den Adventisten und meinetwegen auch den Mormonen. Die ACK ist das Sammelbecken für Weltreligion und der Sprungturm zu diesen Wassern steht sehr nahe bei "ProChrist" , allerdings scheinen da etliche "Sprungturm" mit "Rettungsring" zu verwechseln.

Bevor sich jemand über die diese Zeilen aufregt möge er bitte den "ACK" beurteilen .