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"Diese Kritik bezieht sich auf die unrevidierte HFA von 1983/1996.
Unterdessen ist im Jahre 2002 eine revidierte Fassung erschienen, in der viele der hier kritisierten Stellen so geändert wurden,
dass sie nun näher am Grundtext sind."

«Hoffnung für alle» in der Kritik – eine kurze Stellungnahme des Verlags


Einleitende Anmerkung:
Der folgende Artikel bezieht sich auf die Hfa-Ausgabe von 1996. Im Jahr 2002 ist eine revidierte Ausgabe erschienen,
 in der die in diesem Artikel bemängelten Stellen zum Teil besser, d.h. dem Urtext näher kommend, übersetzt worden sind.

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Ist die "Hoffnung für alle" eine tendenziöse Bibelübersetzung ?

 

Wer die moderne Bibelübersetzung "Hoffnung für alle" (Brunnen-Verlag, Basel und Giessen, 1996, im folgenden mit HFA abgekürzt) objektiv mit den herkömmlichen Übersetzungen vergleicht, kann nicht umhin, die im Titel gestellte Frage mit einem traurigen aber eindeutigen "Ja!" zu beantworten. "Tendenziös" bedeutet "in eine bestimmte Richtung neigen", "ideologisch gefärbt sein", "von einer weltanschaulichen Tendenz beeinflußt sein".

Die ideologische Färbung ist die des Humanismus. In vielen Stellen der HFA geschieht folgendes: Der in Sünde gefallene, von Gott getrennte und von Natur aus böse Mensch wird aufgewertet. Gottes Herrschaft wird beschnitten. Die Beziehung zwischen Gott und den Menschen erhält einen zusätzlichen Anstrich von Freundschaft und Partnerschaft. In seinem Handeln als Richter erscheint Gott weniger streng.

Was die Herausgeber zu den tendenziösen Formulierungen bewegt hat, weiß ich nicht. Ich will ihnen keine bewußt angestrebte Verfälschung der Heiligen Schrift unterstellen. Ich kann und darf nicht Richter über ihre Motive sein. Aber eine Überprüfung und Beurteilung des Resultats ihrer Arbeit muß jedem Christen, der das "siebenfach geläuterte Wort Gottes" (Psalm 12:7) nicht mit Schlacken vermischt lesen möchte, willkommen sein.

Wäre die Bibel irgend ein von Menschen geschriebenes Buch, würde eine tendenziöse Übersetzung kaum jemanden beunruhigen oder stören. Doch sie ist nicht irgend ein Buch, sondern das inspirierte Wort Gottes. Alles hängt davon ab, wie dieses Buch auf das Herz des Menschen wirkt: Sowohl sein zeitliches als auch sein ewiges Heil wird dadurch besiegelt. Denn Gott hat das Wirken Seines Geistes an Sein Wort gebunden. Wo aber der Geist nicht mehr wirkt, weil das Wort Gottes verbogen wird, nützt alles Christentum nichts mehr. Es kann den Menschen nicht mehr retten.

"Der Geist weht, wo er will", wird mir jemand entgegnen. Das stimmt. Der Heilige Geist ist souverän und wir können ihm, Gott sei Dank, keine Vorschriften machen. Aber unsere Verantwortung ist es, das Wort Gottes wahrheitsgetreu zu verwalten. Und wenn wir es verändern und relativieren, können wir nicht mehr damit rechnen, daß Gott seinen Segen dazu gibt. Das Herz des Lesers wird dann nicht mehr durch den Heiligen Geist Gott gemäß verändert und geformt. Die ernsten Warnungen im letzten Kapitel der Bibel, dem Wort nichts hinzuzufügen und davon nichts wegzunehmen (Offenb. 22:18-19; Sprüche 30:6; 5.Mose 4:2), sollten uns mit Furcht und heiligem Respekt erfüllen, sodaß wir vor Gottes Wort "zittern" (Esra 9:4; Jesaja 66:2) und es nicht nach Gutdünken unseren Empfindungen anpassen.

Es geht mir nicht darum, den Gebrauch alter oder umständlicher Wörter wie "wandeln", "harren", "Gelindigkeit", "Wohlgefallen" oder dergleichen zu verteidigen. Das Anliegen der Übersetzer, die Bibel in verständlichem Deutsch zu schreiben, ist grundsätzlich richtig. Doch bei zahllosen Stellen in der HFA ergibt sich nicht eine bessere Verständlichkeit, sondern eine tendenziöse Veränderung des Inhaltes. Im Vorwort der HFA sagen die Herausgeber selber, daß für sie die zwei Ziele "Textgenauigkeit und Verständlichkeit im Vordergrund stehen". Der Leser möge anhand der unten zitierten Beispiele selber entscheiden, inwieweit diese beiden Ziele erreicht worden sind.

Die HFA will sich als Übersetzung verstanden wissen. Mehrere Male wird dies im Vorwort betont. Das Ziel der Herausgeber ist eine "gute Übersetzung", eine "gelungene Übersetzung", eine Übersetzung, die "sowohl genau als auch verständlich" sein soll. Es wäre ehrlicher gewesen, die Herausgeber hätten von Anfang an gesagt, daß die HFA eine Übertragung sei, die an vielen Stellen das Wort Gottes bereits auslegt. Zwei Beispiele seien erwähnt:

a) Matthäus 13:45
ELBERFELDER: Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte;...
HFA: Wer in das Reich Gottes will, muß handeln wie ein Kaufmann, der auf der Suche nach kostbaren Perlen ist.
Anmerkung: Die mögliche Auslegung, daß der Herr Jesus dieser Kaufmann ist und die Perle, die er findet, die Gemeinde, wird durch die HFA ausgeschlossen.

b) 1. Timotheus 2:8-9
ELBERFELDER: Ich will nun, daß die Männer an jedem Ort beten,.....ebenso, daß auch die Frauen sich in würdiger Haltung mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken,...
HFA: Ich will, daß die Männer in allen Gemeinden beten,....ebenso sollen die Frauen unauffällig und schlicht gekleidet zum Gottesdienst kommen.
Anmerkung: Warum wird das Gebot für die Männer auf die Gemeinden beschränkt? Warum wird bei den Frauen "zum Gottesdienst kommen" hinzugefügt? Gilt dieses Gebot außerhalb der Gottesdienste nicht? Hier liegt keine reine Übersetzung, sonder eine Auslegung vor.

Kann ich denn kein gutes Haar an dieser "Übersetzung" lassen? Doch. Als Zweit- oder Drittbibel bietet sie gelegentlich gute Vorschläge zu moderneren und verständlicheren Formulierungen. Diese sollten aber nie ungeprüft übernommen werden. Des weiteren erlaubt die flüssige Sprache der HFA bei AT Geschichten ein schnelleres Lesen und ein leichteres Erfassen des roten Fadens.

 

 

 

 

 

Nun möchte ich einige Beispiele vorstellen, um die eingangs gemachten Behauptungen zu belegen. Zum Vergleich mit den herkömmlichen Übersetzungen zitiere ich abwechslungsweise aus Luther (Revidiert 1984, abgekürzt LUT), Schlachter (Version 1951, abgekürzt SCH) oder Elberfelder (Revidiert 1993, abgekürzt ELB).

 

1. Der Ausdruck HERR wird oft vermieden
Das griechische Wort "Kyrios", HERR, im NT als Name bzw. Titel Gottes oder Jesu etwa 660 mal vorkommend, wird in der HFA an über 220 (!!) Stellen nicht mehr mit "Herr", sondern mit "Gott", "Jesus", "Jesus Christus", "Christus", sonst irgendwie oder gar nicht übersetzt. In den verbleibenden ca. 440 Stellen allerdings, braucht auch die HFA den Ausdruck "Herr" ganz normal. Warum tut sie es dann nicht immer? Der Grund kann nicht die Verständlichkeit, geschweige denn die Textgenauigkeit sein.

In Lukas 1 gleich 11mal: Verse 6.9.11.15.25.28.32.38.45.58.66
Vers 6:
SCH: Sie waren aber beide gerecht vor Gott und wandelten in allen Geboten und Rechten des Herrn untadelig.
HFA: Beide lebten so, wie es Gott gefällt. Sie hielten sich genau an seine Gebote und Ordnungen.

Vers 28:
SCH: Und der Engel .... sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen!
HFA: Der Engel ... sagte: Sei gegrüßt, Maria! Gott will dich beschenken. Er hat dich unter allen Frauen auserwählt.
Anmerkung: Warum wird der Ausdruck "Begnadigte" nicht übersetzt? Soll die Frage, ob auch Maria Gnade nötig hatte, nicht mehr erörtert werden? Auch in Vers 30 wird in dem Satz "Du hast Gnade bei Gott gefunden." (SCH), das Wort Gnade vermieden: "Gott liebt dich und hat etwas Besonderes mit dir vor." (HFA).
Warum muß "der Herr ist mit dir" übersetzt werden mit "Gott will dich beschenken"? Dürfen wir so viel Textgenauigkeit opfern, um eine bessere Verständlichkeit (ist sie wirklich besser?) zu erzielen?

Vers 32:
LUT: Und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
HFA: Die Königsherrschaft Davids wird er weiterführen.
Anmerkung: Wo bleibt das souveräne Handeln Gottes, der als Herr den Thron gibt?

Vers 38:
ELB: Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn,...
HFA: Ich will mich Gott ganz zur Verfügung stellen, erwiderte Maria.

Vers 66:
LUT: Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
HFA: "....Gott hat bestimmt etwas Besonderes mit ihm vor."

Andere Beispiele:

Apostelg. 5:9
LUT: Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen?
HFA: Wie konntet ihr jemals annehmen, Gottes Heiliger Geist würde euern Betrug nicht merken?
Anmerkung: Der Betrug von Ananias und Saphira war ein Fall von krasser Heuchelei. Dass der Heilige Geist gerade in diesem Fall mit dem eher seltenen Ausdruck "Geist des Herrn" (nur 4mal im NT) bezeichnet wird, ist bestimmt kein Zufall. Warum verwischt die HFA dieses wichtige Detail?

Apostelg. 9:17
SCH: "Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf der Straße,..."
HFA: "Lieber Bruder Saulus", sagte er, "Jesus, der dir unterwegs erschienen ist, hat mich zu dir geschickt....."
Anmerkung: Woher kommt das "Lieber" in der Anrede? Wohin ist "der Herr" gegangen?

Apostelg. 16:32
ELB: Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Haus waren.
HFA: Sie verkündigten ihm und seiner ganzen Familie die Heilsbotschaft.

Römer 12:11
LUT: Dient dem Herrn!
HFA: ...und steht Gott jeden Augenblick zur Verfügung.

Römer 14:14
SCH: Ich weiß und bin in dem Herrn Jesus davon überzeugt, daß nichts an sich selbst unrein ist;...
HFA: Ich weiß, und Christus bestätigt es mir, daß es keine Speise gibt, die uns von Gott trennt,....

Lukas 24:3
SCH: Und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht.
HFA: Zögernd betraten sie die Grabhöhle. Sie war leer.
Anmerkung: Jesus hat den Tod überwunden und ist auferstanden. Zum ersten Mal im Lukasevangelium wird er hier als "Herr Jesus" bezeichnet. Hält die HFA dies für unwichtig?

 

Dies sind nur einige der 220 Stellen, wo das Wort Kyrios in der HFA nicht mehr mit Herr übersetzt wird. Wer alle Stellenangaben wissen möchte, kann diese gerne bei mir anfordern, per Brief, h.p.wepf_______bibelkreis.ch oder e-mail: Mark Schibli, Holpener Str. 1, D-51597 Morsbach; Tel.: 02294-1807 (berufl.) 1734 (privat); h.p.wepf_______bibelkreis.ch: 02294-7835; e-mail: zamarnique@aol.com

 

 

2. Der Ausdruck "Gottseligkeit", bzw. "gottselig" (in den herkömmlichen Übersetzungen auch mit "Frömmigkeit", bzw. "fromm" oder "gottesfürchtig" übersetzt) wird in der HFA mit rund 10 verschiedenen Formulierungen wiedergegeben, die zum größeren Teil überhaupt nichts mit der wahren Bedeutung dieses Ausdrucks zu tun haben:
Der griechische Ausdruck, der dafür im Urtext gebraucht wird, meint folgendes: Eine Beziehung die geprägt ist von Respekt und Zuneigung, Ehrerbietung und Freude, Unterordnung und Dankbarkeit, Furcht und Liebe.

1. Timotheus
- ehrfürchtig vor Gott (2:2); Evangelium (3:16); Gott zu dienen (4:7); gehorsam gegen Gott (4:8); christlich (6:3); Glaube an Jesus Christus (6:5); an Gott glauben (6:6); daß dir nichts wichtiger wird als Gott (6:11)

- wie es Gott gefällt (2.Tim.3:12); Glauben (Titus 1:1); wie es Gott gefällt (Titus 2:12)

2. Petrus
- wie es Gott gefällt (1:3); Liebe und Ehrfurcht vor Gott (1:6); Gott lieben (1:7); ein Leben führen, das Gott gefällt (3:11)
Anmerkung: In 2. Petrus 1:6 ist die Bedeutung gut getroffen. Warum nicht immer so?

 

3. Die Ausdrücke "Gottesfurcht", "Furcht des Herrn", "Gott fürchten", "den Herrn fürchten" werden in der HFA oft vermieden und teilweise durch Formulierungen ersetzt, die mit Furcht gar nichts mehr zu tun haben:

Sprüche ("Furcht des Herrn")
- Gott gehorchen (1:29; 16:6); Gott gehorsam (15:16); Gott achten und ihm gehorchen (22:4)
- Gott ehren (14:26); Gott achten und ehren (19:23)
- Gott gefallen (23:17)

- die ihr mir die Treue gehalten habt (Maleachi 3:20); ELB: die ihr meinen Namen fürchtet

Apostelgeschichte
- der an ihn (Gott) glaubt (10:35)
- die ihr an Gott glaubt (13:16)
- die ihr an Gott glaubt und ihn ehrt (13:26)

- in Ehrfurcht vor Gott und in ganzer Hingabe an ihn (Philipper 2:12); SCH, LUT, ELB: mit Furcht und Zittern
- in Ehrfurcht vor Gott (Kolosser 3:22); SCH: als solche, die den Herrn fürchten
- deshalb müssen wir alles daran setzen (Hebräer 4:1); LUT: so laßt uns nun mit Furcht darauf achten

Hebräer 12:28
LUT: ...und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt.
HFA: ...und ihm voller Ehrfurcht dienen, damit er Freude an uns hat.

Offenbarung
- die dir (Gott) gehören und nach deinem Willen leben (11:18); SCH, LUT, ELB: die deinen Namen fürchten
- wer sollte dich, Herr, nicht anerkennen (15:4); LUT: wer sollte dich, Herr, nicht fürchten
- die ihr zu ihm (Gott) gehört und ihm dient (19:5); SCH, ELB: die ihr ihn fürchtet

 

4. Der Ausdruck Knecht, Sklave (griech. doulos) wird teils mit "Diener" übersetzt, teils völlig unterschlagen und teils mit Ausdrücken wiedergegeben, die nichts mit Dienst zu tun haben:

Lukas 2:29
ELB: Nun, Herr, entläßt du deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden.
HFA: Herr, jetzt kann ich in Frieden sterben.

Lukas 19:13
SCH: Da rief er zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfunde.....
HFA: Bevor er abreiste, rief er zehn seiner Leute zu sich,.....

Offenbarung 2:20
LUT: ...sie lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben,...
HFA: ...verführt sie die Gläubigen zu einem zügellosen Leben

Offenbarung 19:2
ELB: ...und er hat das Blut seiner Knechte an ihr gerächt.
HFA: Das Blut seiner Kinder, das sie vergossen hatte, forderte er von ihr zurück.

 

Lukas 17:10
ELB: So sprecht auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.
HFA: Das gilt auch für euch. Wenn ihr in meinem Dienst alles getan habt, was ich euch aufgetragen habe, dann sollt ihr sagen: Wir haben nur das getan, was zu unserem Auftrag gehört.
Anmerkung: Warum wird der Satz: "Wir sind unnütze Sklaven." nicht übersetzt? Ist es für den modernen Menschen zu anstößig, zu erniedrigend, wenn der Herr von ihm verlangt, sich als "unnützen Sklaven" zu betrachten?

 

5. Der Befehl "folge mir nach", sowie der Ausdruck "Jesus nachfolgen" werden in der HFA u.a. übersetzt mit:

- komm jetzt mit mir (Matthäus 8:22); komm geh mit mir (9:9)
- komm geh mit mir (Lukas 5:27); gehe mit mir (9:59)

Matthäus 4:22 (Markus 1:18.20; Lukas 5:11)
ELB: Sie aber verließen sogleich das Boot und ihren Vater und folgten ihm nach.
HFA: Sofort verließen sie das Boot und ihren Vater und gingen mit Jesus.

Markus 2:15
LUT: ...denn es waren viele, die ihm nachfolgten.
HFA: Viele von ihnen waren zu Freunden Jesu geworden.

 

6. Verschiedene Beispiele

1. Samuel 12:22
LUT: Der HERR verstößt sein Volk nicht um seines großen Namens willen; denn es hat dem HERRN gefallen, euch zu seinem Volk zu machen.
HFA: Der Herr aber hält sein Versprechen: Er läßt euch nicht im Stich, denn er hat gerade euch zu seinem Volk erwählt.
Anmerkung: Warum werden die Worte "um seines großen Namens willen" unterschlagen? Dies ist Humanismus in Reinkultur. Der Mensch kann es nicht ertragen, daß Gott um seiner selbst willen und nicht um des Menschen willen handelt.

2. Mose 3:14
ELB: Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der ich bin. Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der «Ich bin» hat mich zu euch gesandt.
HFA: Gott antwortete: Ich bin euer Gott, der für euch da ist. Darum sag den Israeliten: «Ich bin für euch da» hat mich zu euch gesandt.
Anmerkung: Woher nehmen die Übersetzer der HFA das Recht, diesen erhabenen Namen Gottes so umzumünzen? Gott darf sich glücklich schätzen. Der Mensch erteilt ihm hier die höchste Bestimmung: Gott darf für den Menschen da sein.

Offenbarung 3:18 (Sendschreiben an Laodizäa)
SCH: Ich rate dir, .... weiße Kleider von mir zu kaufen, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde.
HFA: Laß dir auch die weißen Kleider von mir geben, damit du nicht länger nackt und bloß dastehst.
Anmerkung: Warum unterschlägt die HFA den Ausdruck "die Schande deiner Blöße"? Hat die Lehre von der völligen Verderbtheit des Menschen in Laodizäa ausgedient?
Ist es nicht ein Unterschied, ob ich mir etwas "kaufen", oder ob ich mir etwas "geben lassen" soll?

Römer 11:8
ELB: Gott hat ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu sehen,...
HFA: Sie sind wie betäubt. Mit ihren Augen sehen sie nichts,...
Anmerkung: Warum verschweigt die HFA die ernste Tatsache, daß Gott selbst dieses "betäubt sein" bewirkt?

Jeremia 32:37
SCH: Siehe, ich will sie sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie in meinem Zorn und Grimm und in meiner großen Entrüstung verstoßen habe,...
HFA: Zwar zerstreue ich ihre Einwohner voller Zorn in alle Länder, aber ich will sie wieder von dort sammeln,....
Anmerkung: Warum übersetzt die HFA die Ausdrücke "Grimm" und "große Entrüstung" nicht?

Matthäus 12:36
ELB: Ich sage euch aber, daß die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden werden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts.
HFA: Ich sage euch das, weil ihr am Gerichtstag Rechenschaft ablegen müßt über jedes böse Wort, das ihr geredet habt.
Anmerkung: In der HFA fühlt der Leser sich nicht mehr unmittelbar angesprochen, denn die Aussage Jesu gilt nur noch den Pharisäern. In der HFA sind es nur noch die "bösen" Worte, über die Rechenschaft abgelegt wird, nicht mehr die "unnützen", wozu auch seichtes und eitles Geschwätz gehört.

 

 

2. Petrus 3:18
LUT: Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.
HFA: Ich wünsche euch vielmehr, daß ihr in euerm Leben immer mehr die unverdiente Liebe und Gnade unseres Herrn und Retters Jesus Christus erfahrt und ihn immer besser kennenlernt.
Anmerkung: Aus "Gnade" wird "unverdiente Liebe und Gnade".

Judas 4
ELB: ... welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und unseren alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugnen.
HFA: ... mißbrauchen sie die Gnade Gottes als Freibrief für ihr zügelloses, ausschweifendes Leben; ja, sie verraten Jesus Christus, der doch allein unser Herr ist.
Anmerkung: Von Gebieter (despotes) und Herr (kyrios) bleibt nur Herr übrig

 

Mark Schibli

Einleitende Anmerkung:
Der folgende Artikel bezieht sich auf die Hfa-Ausgabe von 1996. Im Jahr 2002 ist eine revidierte Ausgabe erschienen,
 in der die in diesem Artikel bemängelten Stellen zum Teil besser, d.h. dem Urtext näher kommend, übersetzt worden sind.