Liebe Geschwister
Wie bei jedem Jahresbeginn, so ist auch jetzt wieder eine
gute Gelegenheit zum "Boxenstopp" (d.h. Zwischenhalt für die der
Automobilrennwelt Unkundigen), um
unser Herz neu auszurichten, ihm die richtige Richtung zu geben (vgl. Psalm 78:8
Fussnote ELB). Dies soll zwar ein ständiger Prozess sein, doch gibt es ab und zu
auch Gelegenheiten, die ganz besonders dazu ermutigen .
Einerseits soll ein Rückblick unsere Herzen für das gütige
und gnädige Handeln Gottes in der Vergangenheit öffnen, um IHM zu danken, zu
loben und IHM auch im
Blick auf die Zukunft zu vertrauen, denn keiner ist wie unser HERR, unter den
Göttern und nichts gleich seinen Werken (Psalm 86:8). Es scheint mir mit eine
Ursache
zu sein, dass viele Christen so freudlos sind, dass sie trotz oder wegen des
riesigen Ueberflusses an materiellen und auch geistlichen Segnungen, die zu
konsumieren sie rastlos beschäftigt sind, gar nicht mehr zum Danken kommen. Es
ist darum äusserst wichtig, dass wir wieder lernen auch für die kleinen,
alltäglichen
Dinge unserem Herrn konkret zu danken, d.h. uns ganz bewusst Zeit dafür
einplanen. Undankbarkeit ist der 1. Schritt in einer langen Reihe von Sünden,
die darin
endet, dass Gott die Menschen dahingeben muss in den Lüsten ihrer Herzen (Römer
1:21.24.26.28). Deshalb lasst uns dankbar sein, den dies ist auch eine Seite
unseres Gottes-dienstes (Hebräer 12:28 nach der FN-ELB: "Deshalb... lasst uns
dankbar sein [Dankbarkeit hegen], wodurch wir Gott wohlgefällig dienen mögen mit
Frömmigkeit und Furcht").
Andererseits macht uns ein Rückblick auf unser Leben auch traurig und manchmal
beinahe mutlos, wenn wir an unser Versagen, Trägheit, Widerspenstigkeit und
Eigenwilligkeit, Kraft- und Freudlosigkeit usw. denken. Wir wollen diese Dinge
keinesfalls verdrängen oder einfach nur darüber jammern und uns darin beinahe
noch
selbst bemitleiden, sondern sie offen beim Namen nennen und damit zu unserem
geduldigen Herrn gehen. Wenn wir dies mit der richtigen Herzenshaltung machen,
dann dürfen, ja müssen wir einen dicken Schlussstrich darunter setzen und wie
Paulus es in Philipper 3:14 sagt, zielstrebig weitergehen ( "eines aber tue ich:
Vergessend was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich,
das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in
Christo Jesu."). Ja, es gibt eine Belohnung, eine grosse Belohnung, wenn wir
unsere Zuversicht (freudigen Glaubensmut) nicht wegwerfen (Hebräer 10:35).
Damit sind wir bereits beim 2. wesentlichen Punkt eines
Boxenstoppes angelangt, nämlich nicht nur Rückblick, sondern auch Vorausblick
sollen unsere Besinnung
prägen. Dabei ist sicher das Kommen unseres Herrn und Erretters das grösste und
motivierenste Ereignis. Doch mit Seinem Kommen ist auch unsere Belohnung
unzertrennlich verbunden (Offb 22:12). Dass auch diese zukünftige Belohnung
enorme Auswirkungen haben kann und soll, zeigen u.a. folgende Stellen:
Heb 12:2 "hinschauend auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens,
welcher, der Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz
erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes."
Heb 11:26 "indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die
Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung."
1Kor 15:58 "Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit
überströmend in dem Werke des Herrn, da ihr wisset, dass eure Mühe nicht
vergeblich ist
im Herrn."
1Joh 2:28 "Und nun, Kinder, bleibet in ihm, auf dass wir, wenn er geoffenbart
werden wird, Freimütigkeit haben und nicht vor ihm beschämt werden bei seiner
Ankunft."
2Joh 8 "Sehet auf euch selbst, auf dass wir nicht verlieren, was wir erarbeitet
haben, sondern vollen Lohn empfangen."
2Tim 2:11-13 "Das Wort ist gewiss; denn wenn wir mitgestorben sind, so werden
wir auch mitleben; wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen; wenn wir
verleugnen, so wird auch er uns verleugnen; wenn wir untreu sind, er bleibt
treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen."
Unzählige Stellen im NT reden von dieser herrlichen Belohnung, die uns der Herr
in seiner Liebe zusätzlich zu unserer ewigen Errettung und der innigen Beziehung
zu IHM, für unsere Treue zu IHM in der heutigen Zeit einmal schenken möchte.
Der Glaube hat aber auch noch eine 3. Dimension - nicht
nur den Blick zurück in die Vergangenheit und vorwärts in die Zukunft - ,
nämlich den Blick nach oben in
die für unsere natürlichen Augen unsichtbare Welt Gottes (wie Mose: "als sähe er
den Unsichtbaren" Heb 11:27). In Hebräer 11:1-3 werden uns alle 3 Dimensionen
des Glaubens zusammen vorgestellt:
"Der Glaube aber ist eine Verwirklichung [Zuversicht, feste Ueberzeugung]
dessen, was man hofft (Blick nach vorn, zukünftig), eine Überzeugung [Ueberführtsein]
von
Dingen, die man nicht sieht (Blick nach oben in die unsichtbare Welt Gottes).
Denn in diesem haben die Alten Zeugnis erlangt. Durch Glauben verstehen wir,
dass
die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind (Blick zurück in die
Vergangenheit), so daß das, was man sieht, nicht aus Erscheinendem geworden
ist."
Schenke uns der Herr allen ein einfältiges Auge, dass auf IHN und die Dinge, die
ER uns zeigen möchte, gerichtet sind, denn nur so können wir sein göttliches
Licht
in der immer dunkler werdenden Umgebung leuchten lassen. Mat 6:22-23 22 "Die
Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein
ganzer Leib licht sein; wenn aber dein Auge böse ist (vgl. Heb 3:12 "böses Herz
des Unglaubens"), so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das
in
dir ist, Finsternis ist, wie groß die Finsternis!"
Möchte unser treuer Herr und Retter, der uns ohne
Straucheln zu bewahren und vor seiner Herrlichkeit tadellos darzustellen vermag
mit Frohlocken auch in diesem
neuen Jahr in unser aller Leben verherrlicht werden.
Liebe Grüsse