mit
"Reich der Himmel" wiedergegeben.
Geradezu
auffallend ist es, wenn man sieht, wie wenig die im Neuen Testament so oft
wiederkehrenden Ausdrücke wie
„Königreich der Himmel",
Königreich
des Christus",
„Königreich Gottes" usw. verstanden werden.
Sicherlich hat die mangelhafte Wiedergabe des Grundtextes auch dazu
beigetragen, den klaren Sinn dieser Worte und der damit verbundenen
Wahrheiten zu verschleiern und zu verdunkeln.
Gott hat sich aus
allen Nationen e i n Volk Das Volk Israel auserwählt zum
Besitztum.
Dies ist Israel.
Gott Selbst wollte diesem
auserkorenen Volke alles sein:
Führer,
Richter und
König.
Aber Israel hat dieses Vorrecht der Gottesherrschaft weder geschätzt
noch gewürdigt, sondern einen irdischen König verlangt wie andere Völker (1.
Sam. 8, 5-7).
Dieses Begehren bedeutete aber ein Abtrünnig werden von
Gott, und es ist begreiflich, denn „Tiefe ruft der Tiefe", dass das Volk
schliesslich ganz abfiel
und unter das Gericht Gottes kam.
So wurde es in Gefangenschaft geführt und unter
die Nationen zerstreut.
Trotz des Abfalls und Niederganges des
Volkes, trotzdem es unter der Zucht Gottes stand, liess Gott es sich nicht
nehmen,
ihm Propheten zu erwecken mit dem Auftrag, zum Herzen des Volkes
zu reden und dasselbe zur Umkehr zu leiten, zu trösten und ihm in Erinnerung
zu bringen,
dass keines Seiner guten Worte und keine Verheissung, die Er
ihren Vätern gegeben hatte, unerfüllt bleiben würden;
ja, es sollten
Tage des Segens und der Erquickung kommen wie sie die Erde noch nie gesehen
hat,
Tage in denen Israel der Mittelpunkt
aller Nationen sein und Gott selbst die Herrschaft übernehmen, d. h. S e i n
e i g e n e s R e i c h aufrichten werde.
Dieses Königreich ist die tiefste Sehnsucht des ganzen Volkes Israel und
jedes einzelnen Juden geworden.
Es ist daher begreiflich, dass das ganze
Volk aufhorchte und mächtig angezogen wurde, als Johannes der Täufer zuerst
und dann der Herr Selbst laut verkündeten,
dass das Königreich nahe
gekommen sei.
„Jerusalem, ganz Judäa, und die ganze
Umgebung des Jordan" (Matth. 3, 5-6) gingen zu Johannes hinaus und
wurden von ihm getauft,
indem sie ihre Sünden bekannten.
Sie
glaubten, bald von der Fremdherrschaft der Römer, die Palästina besetzt
hatten, befreit zu werden und an der Aufrichtung des Königreiches Teil zu
haben.
Johannes hatte aber nicht nur die Taufe der Umkehr gepredigt,
sondern vor allem ernstlich darauf hingewiesen, dass sie „der Umkehr würdige
Frucht hervorbringen möchten",
und so würde es sich erwiesen haben,
dass eine innere Wandlung, die den Grundsätzen dieses Königreiches
entsprach, Platz gegriffen habe.
Ach, die Heilige Schrift zeigt, dass
dem nicht so war; im Gegenteil, als der König in der Person des Herrn Jesus
da war, lesen wir:
„Er war in der
Welt und die Welt ward durch Ihn, und die Welt kannte Ihn nicht. Er kam in
das Seinige, und die Seinigen nahmen Ihn nicht an" (Joh. 1, 10-11).
Nicht nur das, sondern wir wissen aus den Evangelien, dass das Volk
Ihn verworfen und schliesslich umgebracht hat, indem es Ihn, den Herrn der
Herrlichkeit,
an das Kreuz von Golgatha schlug (1. Kor. 2, 8).
Wurden aber dadurch die Pläne und die Absichten der Gnade, Güte und Huld
Gottes aufgehoben?
Keineswegs! Doch ist es nicht etwa so, wie der Teufel
es immer wieder sucht in den Sinn und auf die Lippen der Menschen zu
bringen,
dass der Herr Jesus eine gewisse Ahnung besessen hätte, zum
König von Israel berufen zu sein, dass Er aber, je mehr die Zeit
voranschritt, einsah,
dass sich Seine Hoffnung nicht erfüllen würde, was
Ihn veranlasst hätte, dem Begriff Königreich eine andere Auslegung zu gehen,
die dann nach Seinem Tode von den
Aposteln endgültig zur Norm geformt
wurde, einer in die Zukunft verlegten Aufrichtung des Königreiches.
Das heisst mit anderen Worten, dass Jesus sich g e i r r t hätte, was die
Apostel dann in ihren Schriften zu vertuschen suchten?
Nein, der Herr
Jesus ist Gott, gepriesen in Ewigkeit (Römer 9, 5; 1. Joh. 5, 20).
Er
ist der Allmächtige, der alles ins Dasein gerufen hat.
Er ist der
Mittelpunkt von allem;
Er ist das alleinige Mass, mit dem alles gemessen
werden muss.
Alles geschah, wie es Ihm gefiel, es zuzulassen; und Er
liess es zu, um den Segen überströmend zu gestalten
und um ihn allen
Menschen, ohne Unterschied von Rasse, Sprache und Farbe anzubieten.
Ehe Er auf dieser Erde erschien, hatten die Heiligen Schriften es schon
bezeugt, wie alles sich ergeben würde,
wie z. B. Petrus dies in seinem
ersten Briefe kundtut:
„Propheten. .. forschend auf welche und
welcherlei Zeit der Geist des Christus, der in ihnen war, hindeutete,
als Er von den Leiden, die auf Christus kommen sollten, und von den
Herrlichkeiten danach zuvor zeugte" (1. Petrus 1, 10-11).
Bevor das
Königreich Gottes auf Erden in Herrlichkeit errichtet werden konnte, musste
der Herr Jesus das Werk der Erlösung für uns vollbringen.
Sein
Tod, Seine Auferstehung und Erhöhung in den Himmel sind die Grundlagen für
die Einführung des Königreiches auf der Erde, (1000JR)
doch
vorläufig im Geheimnis der Verborgenheit.
Wenn wir hier von einem
„Geheimnis" reden, so wollen wir nicht vergessen, dass dieses für den
Glauben - und zwar durch die Heilige Schrift selbst - enthüllt ist.
Der Gläubige ist im einzelnen nicht unkundig, sondern durchaus unterwiesen
und in den Dingen Gottes gegründet und besitzt somit unendlich viel Ursache,
anzubeten und zu rühmen.
Dass das Königreich wirklich gegenwärtig
bereits besteht, geht aus den verschiedenen Bezeichnungen der Heiligen
Schrift deutlich hervor,
wie das Königreich,
das Königreich
Gottes,
das Königreich der Himmel, mit denen wir uns, so der Herr will,
etwas beschäftigen wollen, wie übrigens mit einigen anderen Bezeichnungen,
die wir hienach wiedergeben: das Königreich des Sohnes Seiner Liebe,
das Königreich des Menschensohnes,
das Königreich des Vaters,
das
Königreich des Christus und Gottes,
das Königreich von Christus Jesus,
das himmlische Königreich des Herrn,
das Königreich unseres Vaters
David,
das Königreich der Welt unseres Herrn und Seines Christus,
das ewige Königreich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.

Das
Königreich, das Königreich Gottes und das Königreich der Himmel - es
ist wichtig, dies zum Verständnis festzuhalten
- bezeichnen die neue
Zeit, die nach der Aufnahme des auferstandenen Herrn Jesus in die
Herrlichkeit angebrochen war, in der sich nun Gott den Menschen offenbart.
Das
Alte war vergangen, d. h. die Zeit ohne Gesetz und diejenige unter Gesetz
waren vorüber, die Zeit der Gnade hatte begonnen.
Diese Tatsache kommt
im letzten Kapitel der Apostelgeschichte deutlich zum Ausdruck,
es
ist die Geschichte der Wirksamkeit des Heiligen Geistes zu Beginn des
Christentums.
In Vers 31 lesen wir: „Er
predigte das Königreich Gottes". Es war besonders für die Juden etwas
ganz ungewohntes, das sie zuvor nicht gekannt hatten und noch weniger die
anderen Menschen.
Das Gesetz hatte nichts zur Vollendung bringen
können und vielmehr die Sünde nur überströmender gestaltet.
Nach der
Predigt des Paulus, wie schon früher bei Petrus, widerstanden die Juden dem
Zeugnis des Heiligen Geistes, was zur Folge hatte,
dass das Königreich
nunmehr den Nationen verkündigt wurde. Mit dem Königreich Gottes fängt also,
um es kurz zu sagen,
die Gnade nzeit an, die Zeit, in der jeder umsonst
durch Glauben errettet werden kann.
Der Herr begann also damit ein Werk,
das völlig unabhängig von den früheren Beziehungen Gottes mit den Menschen
ist.
Dieses Königreich sucht bei dem Menschen nicht mehr Früchte,
sondern vermittelt ihm das, was ihn befähigt, Frucht zu bringen für den
Herrn.
Petrus
eröffnet die neue „Haushaltung" („Verwaltung") den Juden durch seine im 2.
Kapitel der Apostelgeschichte angeführte Rede,
den Nationen durch
die des 10. Kapitels.
Das will nun nicht etwa sagen, dass Petrus
irgend jemandem den Himmel geöffnet hätte, denn dazu hätte er keine Macht
besessen.
Die Schlüssel, die er empfing, haben weder den Himmel, noch
das Haus Gottes, noch die Versammlung des lebendigen Gottes geöffnet,
sondern das Königreich der Himmel,
also den neuen Zeitabschnitt, von dem wir reden.
Die Predigt des
Königreiches Gottes besteht heute in der Verkündigung der Rechte des
Christus als des Herrschers und Heilandes über die Menschen;
mithin
bildet die Erde die Sphäre des Königreiches - wie wichtig ist es, hierüber
Klarheit zu haben-, während sich der Sitz des Königs im Himmel befindet.
Es besteht daher jetzt in der Welt ein geistliches und himmlisches
Königreich, dessen König Gott ist:
Ein Königreich, dessen moralische
Züge Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geiste sind und nicht
Essen und Trinken (Römer 14, 17).
Da nun das Königreich Gottes
besteht, vermag man es wahrzunehmen und in dasselbe einzugehen, wie der Herr
Jesus es dem Nikodemus
im 3. Kapitel des Evangeliums Johannes erklärt.
Das ist jedoch nur möglich durch die Wiedergeburt.
So sieht man,
dass das Königreich durch die Predigt des Evangeliums nicht nur gegründet
ist, sondern sich auch ausbreitet.
Dass dies nicht eine machtvolle
Entfaltung des Königreiches, wie die irgend eines weltlichen Staates,
bedeutet, liegt auf der Hand
aber es gibt in sittlicher Hinsicht
unter den Menschen einen Bereich, welcher Gott allein zugehörig ist.
Aus
dem bisher Gesagten geht hervor, dass es ein Irrtum ist, zu behaupten,
dass Christus jetzt hienieden als König regiere.
Die Bezeichnung „König Jesus", die man
heute öfters hört, ist für die Zeit der GdHdG,
[Gemeinde der Heilgen der
Gnadenzeit]
= der gegenwärtigen Gnadenperiode, unangebracht und
entspricht nicht den Lehren der Heiligen Schrift.
Auch kennt die Bibel den Titel „König der "Kirche"" ebenfalls nicht.
Das Königreich ist nicht die GdHdG, deshalb kann der Herr Jesus nicht
ihr König sein.
Das Königreich Gottes und die GdHdG (Ekklesia,
Kirche Gemeinde, Versammlung) sind zwei ganz verschiedene Dinge.
Die Versammlung Gottes, die alle Gläubigen der Gnadenzeit umfasst,
befindet sich, weil sie noch für eine kleine Zeit auf dieser Erde ist,
im Königreiche, aber in dem verborgenen Charakter, wie wir es schon weiter
oben ausgeführt haben, und zwar mit allen denen, die den Namen des Herrn
bekennen,
ob sie nun katholisch, protestantisch oder etwas anderes seien;
also überhaupt mit jedermann, der nicht Jude oder Heide ist.
Die
Versammlung Gottes, die GdHdG wird in den Himmel entrückt werden,
bevor der Menschensohn als König erscheint;
alsdann wird sich das Königreich
in einer ausschliesslichen
Herrschaft der Gerechtigkeit und des Friedens darstellen, zugleich aber auch
himmlischen Charakter tragen.
Einerseits wird es der irdische Teil
des Königreiches des Menschensohnes sein, und andererseits werden die
verherrlichten Gerechten leuchten in dem Königreiche des Vaters,
welches den himmlischen Teil dieses Königreiches
bezeichnet, und so wird sich das Wort in 1. Mose 28, 12-14 von der
„Jakobsleiter" erfüllen.
Wie wichtig es ist, diese Dinge
auseinander zu halten, geht aus der Tatsache hervor, dass man bald dazu
überging,
Aus Matthäus 10, 7 hören wir, dass die zwölf Apostel
dem Volke Israel gesandt wurden, ihm das Königreich zu verkündigen,
aber
im 11. Kapitel, Vers 16-19, sieht man, dass das Zeugnis des Messias, das
Königreich betreffend, schon verworfen war; welch furchtbare Tatsache uns in
Kapitel 12, 14- 24 gezeigt wird.
Die Führer des Volkes beraten, wie
sie den Herrn umbrächten und schreiben Seine Macht Beelzebub, dem Obersten
der Dämonen zu.
Von da an wird das Königreich im 13. Kapitel
in Gleichnissen dargestellt.
Dieses 13. Kapitel gibt uns ein Bild, nicht vom Christentum, sondern von
der Christenheit.
Drei Gleichnisse (Unkraut, Senfkorn und Sauerteig)
zeigen die äussere Ausbreitung des Königreiches,
die drei letzten
(Schatz, Perle und Netz) stellen den inneren Wert ans Licht, und zwar so wie
Gott ihn schätzt.
Die ersteren werden an die Jünger und die Volksmenge
gerichtet, dagegen die letzten drei nur an die Jünger.
Im Gleichnis vom
Sämann wird klar gezeigt, dass sich das Wort Gottes forthin an alle Menschen
richtet.
Da das Königreich nun praktisch alle Bekenner umfasst,
also Bekehrte und Unbekehrte, kann man leicht begreifen,
dass das
Königreich auf dieser Erde sich schliesslich zu einem mächtigen religiösen
Syste m entwickeln konnte,
das den Menschen Ehrfurcht, Bewunderung
und Ergebenheit einflösst und seine Spuren tief in ihr Leben einzeichnet.
Das Königreich begann mit der Himmelfahrt des Herrn, nachdem Er über
alle Seine Feinde triumphiert und Seinen Platz zur Rechten Gottes
eingenommen hatte.
Der König dieses Reiches ist jetzt im Himmel, von
dannen Er bald kommen wird gemäss Seiner Verheissung,
um den bis jetzt
verborgenen und geheimnisvollen Charakter zu ändern in das öffentliche und
herrliche Königreich des Vaters
und des Sohnes. Wir wollen uns nun noch
kurz den verschiedenen Bezeichnungen des Königreiches zuwenden und dabei
vorerst festhalten,
dass die Bezeichnung „Königreich" und besonders
„Königreich Gottes" ein Sammelname ist, der alle ändern Bezeichnungen in
sich schliesst.
So könnte man z. B. überall statt
„Königreich der Himmel" „Königreich Gottes" setzen, aber nicht umgekehrt.
Es gibt noch andere Eigentümlichkeiten, nämlich, dass es
nach aussen hin nicht die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wie es in Lukas 17,
20 geschrieben steht:
„Das Königreich Gottes kommt nicht so,
dass man es beobachten könnte", denn es hat einen sittlichen Charakter,
weil es mit dieser Bezeichnung - Königreich Gottes - mit dem Namen Gottes
selbst in Verbindung steht.
So war das Königreich Gottes nicht nur nahe
gekommen, es war inmitten des Volkes und zwar als sittliche Macht, in der
Person des Christus.
Das „Königreich der
Himmel" wird so genannt, weil der Herrscher dieses Königreiches gegenwärtig
nicht auf der Erde, sondern im Himmel ist,
dabei sei noch einmal
festgestellt, dass dieses Königreich niemals Himmel bedeutet; es stellt
einen Zustand dar,
der seinen Ursprung im Himmel und seine Ausbreitung
auf dieser Erde hat.
Für die gegenwärtige Zeit gibt es also hier - dies
ist der Sinn dieses Titels - einen Bereich, der Gott gehört, ohne dass es
offenbarlich in unserem Blickfelde läge;
es ist die Entfaltung des
Königreiches, des Herrschaftsgebietes Gottes, in Seiner himmlischen
Eigenschaft.
Der Ausdruck
„Königreich der Himmel" kann
sich sowohl auf das beziehen, was jetzt hienieden ist, als auch auf das, was
sein wird, wenn der Herr Jesus kommen wird,
um Sein Königreich
auf dieser Erde in Herrlichkeit und Macht aufzurichten.
Alsdann wird
dieses Königreich der Himmel aufhören, um das „Königreich des
Menschensohnes" und das „Königreich des Vaters" zu werden (Matth. 13, 41.3).
Der Traum Jakobs (1. Mose 28, 12-14) wird seine volle Erfüllung finden:
Himmel und Erde werden mit einander verbunden sein,
wobei das
Königreich des Menschensohnes den irdischen und das
Königreich des Vaters den himmlischen
Teil dieses Königreiches darstellen werden,
wie wir es bereits
weiter oben gesagt haben; es ist das Millennium, das Tausendjährige Reich.
Das „Königreich des Sohnes Seiner Liebe" (Kol. l, 13) ist die
himmlische, gegenwärtige Sphäre, in die der Gläubige versetzt wurde.
Sie
ist gekennzeichnet durch das ewige Verhältnis des Herrn mit dem Vater, als
Seinem eingeborenen Sohn und Gegenstand Seiner unaussprechlichen Liebe.
Das „Königreich des Christus und Gottes" (Eph. 5, 5) ist das kommende
Königreich,
dessen Charakter Christus entsprechen wird, der Gott ist.
Das „Königreich des Christus Jesus" (2. Tim. 4,1) ist das Tausendjährige
Reich und wird mit der Erscheinung des Herrn beginnen.
Alsdann wird Er
die Lebenden richten (Matth. 25, 31-46)
und die Nationen mit eisernem
Szepter weiden (Offbg. 2, 27)
und während der tausend Jahre Dauer dieses
Königreiches allem sich zeigenden Bösen entgegentreten (Psalm 101, 8).
Am Ende desselben wird das Gericht der Toten am großen, weissen Thron
stattfinden (Off. 20, 11-15).
Das „himmlische Königreich" des Herrn
(2.Tim. 4, 18)
↓↓
Elberfelder CSV
|
|
2. Timotheus
|
|
2. Tim 4,18 Der Herr wird mich retten von
jedem bösen Werk und bewahren für<O. retten in.> sein himmlisches
Reich; dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit<W. in die
Zeitalter der Zeitalter.>! Amen.
|
erlösen: Ps 121,7
Reich: Lu 12,31-32
Ehre: Phil 4,20;
1. Petr 5,11; Jud 1,25; Offb 7,12; Offb 19,1
|
bezeichnet die himmlische Seite des Tausendjährigen Reiches unseres
Herrn.
Das „kommende Königreich unseres Vaters David" (Markus 11, 10)
ist das Königreich, in welchem der Herr Jesus auf dem Throne Davids
sitzen und über das Haus Jakobs als König herrschen wird (Lukas l, 32-33).
Das „Königreich der Welt unseres Herrn und Seines Christus" (Offbg. 11, 15)
ist dasselbe Königreich,
wie das letztgenannte, aber es wird hier
betrachtet als die ganze Welt umfassend und nicht nur Israel.
Das „ewige
Königreich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus" (2. Petrus 1, 11)
ist wiederum das nämliche Königreich, aber diese Bezeichnung überragt alles,
was wir bis jetzt betrachtet haben.
Unsere Blicke werden hier auf die
Ewigkeit gelenkt, zu dem was unveränderlich und unvergänglich sein wird.
Wir möchten unsere kurze Ausführung nicht abschliessen, ohne in
besonderer Weise an das kostbare Vorrecht zu erinnern,
dass wir uns
gegenwärtig noch in der Gnadenzeit befinden, d. h. in der Zeit, in der
jedermann von seinen eigenen bösen Wegen
umkehren und hinzutreten kann,
um aus der Hand Gottes, umsonst, ohne dass irgend etwas gefordert, ja, ohne
dass ihm irgend etwas vorgehalten würde,
aus lauter Gnade und Liebe, ein
ewiges Heil, die Vergebung von Schuld und Sünde zu empfangen.
Diese
Gnadenzeit geht aber eilends - alles deutet darauf hin - ihrem Ende
entgegen, und dann wird der Herr kommen
und Sein herrliches Königreich
auf dieser Erde aufrichten, dabei dürfen wir aber auch nicht vergessen, dass
die lange vorausgesagten Gerichte beginnen werden.
Alle, die dann auf
der Erde leben und die Gnade Gottes verschmäht und das Heil, das in Christus
Jesus ist, verworfen haben, werden umkommen,
wie in Matthäus 13, 41-42
geschrieben steht.
Wie bekannt ist doch das „Vaterunser",
wie oft wird es gebetet und von wie vielen als die Norm des christlichen
Gebetes betrachtet;
doch überlegt man auch dabei, was es sagen will „Dein
Königreich komme!"?
Denn dieses Königreich wird mit dem Verderben
und ewigen Gericht aller gottlosen und ungläubigen Menschen beginnen.
Denkst du, der du dieses Gebet so oft hersagst, an diese ernste Wahrheit?
Wir möchten unsererseits nicht von dem Königreiche Gottes
gesprochen haben, ohne auch diese ernste Seite zu berühren.
,.Siehe, Ich
komme bald, und Mein Lohn mit Mir, um einem jeden zu vergelten wie sein Werk
sein wird" (Offbg. 22, 12).
„Sie sprachen zu Ihm: Was sollen wir tun, dass
wir die Werke Gottes wirken?
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist
das Werk Gottes, dass ihr an Den glaubet, den Er gesandt hat" (Job. 6,
28-29),
→→ Gleichnis
der 10 Jungfrauen Teil 1 (Prophetische Ereignisse)
→→ Gleichnis
der 10 Jungfrauen Teil 2 KRdHG die verschiedenen Reiche
→→ Gleichnis
der 10 Jungfrauen Teil 3 Die 3 Fragen der Jünger zum Herrn in Mt 24
→→ Gleichnis
der 10 Jungfrauen Teil 4 7 Jahre der Drangsalszeit Matthäus 25 1 - 13
→→ Gleichnis
der 10 Jungfrauen Teil 5 Memorisieren
der 10 KRdHG
Jesus spricht: „Wer zu Mir kommt, den werde Ich nicht hinausstossen"
(Joh. 6, 37). (*)
Das in den meisten Bibelübersetzungen mit „Reich"
wiedergegebene Wort „Basileia" lautet wörtlich übersetzt: "Königreich".
Wir
haben deshalb in unserer Abhandlung die angegebenen Bibelstellen nach dem
Grundtext wiedergegeben,
und es sollte uns freuen, wenn der liebe Leser
dadurch zu weiterem Nachdenken und Nachforschen angeregt wird. Besonders
bezeichnend ist auch das griechische Wort „Basileus" = König. Es bezeichnet
den König nicht nur als den gesetzmässigen, erblichen Volksbeherrscher,
sondern auch als den, der dem Volke priesterlich dient; also ein König, der
nicht nur r e g i e r t, sondern auch s e g n e t.)
--
Jesaja 9,6–7 6
Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die
Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen:
Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst.
7 Die Mehrung der Herrschaft und der
Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und über sein
Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht und durch
Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer Jehovas der Heerscharen
wird dieses tun.
Jeremia 23,5–6
5
Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich dem David einen
gerechten Sproß erwecken werde; und er wird als König regieren und
verständig handeln, und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande.
6 In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und
Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn
nennen wird: Jehova, unsere Gerechtigkeit.
Matthäus 24,14
Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf
dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende
kommen. Markus 1,14–15
14 Nachdem aber
Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium
des Reiches Gottes und sprach: 15 Die
Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und
glaubet an das Evangelium.
Lukas 22,18 Denn ich sage
euch, daß ich nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das
Reich Gottes komme.
Apostelgeschichte 28,23 Als
sie ihm aber einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die
Herberge, welchen er die Wahrheit auslegte, indem er das Reich Gottes
bezeugte und sie zu überzeugen suchte von Jesu, sowohl aus dem Gesetz Moses’
als auch den Propheten, von frühmorgens bis zum Abend.
Psalm 2,1–12 1
Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die
Völkerschaften? 2 Es treten auf die
Könige der Erde, und die Fürsten ratschlagen miteinander wider Jehova und
wider seinen Gesalbten: 3 “Lasset uns
zerreißen ihre Bande, und von uns werfen ihre Seile!” 4
Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer.
5 Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn,
und in seiner Zornglut wird er sie schrecken. 6
“Habe doch ich meinen König gesalbt auf Zion, meinem
heiligen Berge!” 7 Vom Beschluß will ich
erzählen: Jehova hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich
dich gezeugt. 8 Fordere von mir, und ich
will dir zum Erbteil geben die Nationen, und zum Besitztum die Enden der
Erde. 9 Mit eisernem Zepter wirst du sie
zerschmettern, wie ein Töpfergefäß sie zerschmeißen. 10
Und nun, ihr Könige, seid verständig, lasset euch
zurechtweisen, ihr Richter der Erde! 11
Dienet Jehova mit Furcht, und freuet euch mit Zittern! 12
Küsset den Sohn, daß er nicht zürne, und ihr umkommet
auf dem Wege, wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn. Glückselig alle, die
auf ihn trauen! Psalm 45,1–17
1 Dem Vorsänger,
nach Schoschannim. Von den Söhnen Korahs; ein Maskil, ein Lied der
Lieblichkeiten. Es wallt mein Herz von gutem Worte. Ich sage: Meine Gedichte
dem Könige! Meine Zunge sei der Griffel eines fertigen Schreibers!
2 Du bist schöner als die Menschensöhne,
Holdseligkeit ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott dich
gesegnet ewiglich. 3 Gürte dein Schwert
um die Hüfte, du Held, deine Pracht und deine Majestät! 4
Und in deiner Majestät ziehe glücklich hin um der
Wahrheit willen und der Sanftmut und der Gerechtigkeit; und Furchtbares wird
dich lehren deine Rechte. 5 Deine Pfeile
sind scharf, Völker fallen unter dir, im Herzen der Feinde des Königs.
6 Dein Thron, o Gott, ist immer und
ewiglich, ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches.
7 Gerechtigkeit hast du geliebt und
Gesetzlosigkeit gehaßt: darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit
Freudenöl, mehr als deine Genossen. 8
Myrrhen und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider; aus Palästen von Elfenbein
erfreut dich Saitenspiel. 9
Königstöchter sind unter deinen Herrlichen; die Königin steht zu deiner
Rechten in Gold von Ophir. 10 Höre,
Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und vergiß deines Volkes und deines
Vaters Hauses! 11 Und der König wird
deine Schönheit begehren, denn er ist dein Herr: so huldige ihm!
12 Und die Tochter Tyrus, die Reichen des
Volkes, werden deine Gunst suchen mit Geschenken. 13
Ganz herrlich ist des Königs Tochter drinnen, von
Goldwirkerei ihr Gewand; 14 in
buntgewirkten Kleidern wird sie zum König geführt werden; Jungfrauen hinter
ihr her, ihre Gefährtinnen, werden zu dir gebracht werden. 15
Sie werden geführt werden unter Freude und Jubel, sie
werden einziehen in den Palast des Königs. 16
An deiner Väter Statt werden deine Söhne sein; zu Fürsten
wirst du sie einsetzen im ganzen Lande. 17
Ich will deines Namens gedenken lassen alle Geschlechter
hindurch; darum werden die Völker dich preisen immer und ewiglich.
Psalm 72,1–20
1 Für Salomo. O Gott, gib dem Könige deine
Gerichte, und deine Gerechtigkeit dem Sohne des Königs! 2
Er wird dein Volk richten in Gerechtigkeit, und deine
Elenden nach Recht. 3 Es werden dem
Volke Frieden tragen die Berge und die Hügel durch Gerechtigkeit.
4 Er wird Recht schaffen den Elenden des
Volkes; er wird retten die Kinder des Armen, und den Bedrücker wird er
zertreten. 5 Man wird dich fürchten von
Geschlecht zu Geschlecht, so lange Sonne und Mond bestehen. 6
Er wird herabkommen wie ein Regen auf die gemähte
Flur, wie Regenschauer, Regengüsse auf das Land. 7
In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von
Frieden wird sein, bis der Mond nicht mehr ist. 8
Und er wird herrschen von Meer zu Meer, und vom Strome bis
an die Enden der Erde. 9 Vor ihm werden
sich beugen die Bewohner der Wüste, und seine Feinde werden den Staub
lecken; 10 die Könige von Tarsis und von
den Inseln werden Geschenke entrichten, es werden Abgaben darbringen die
Könige von Scheba und Seba. 11 Und alle
Könige werden vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen.
12 Denn erretten wird er den Armen, der um Hilfe
ruft, und den Elenden, der keinen Helfer hat; 13
Er wird sich erbarmen des Geringen und des Armen, und die
Seelen der Armen wird er retten. 14 Von
Bedrückung und Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird teuer
sein in seinen Augen. 15 Und er wird
leben, und von dem Golde Schebas wird man ihm geben; und man wird beständig
für ihn beten, den ganzen Tag ihn segnen. 16
Es wird Überfluß an Getreide sein im Lande, auf dem Gipfel
der Berge; gleich dem Libanon wird rauschen seine Frucht; und Menschen
werden hervorblühen aus den Städten wie das Kraut der Erde. 17
Sein Name wird ewig sein; so lange die Sonne besteht,
wird fortdauern sein Name; und in ihm wird man sich segnen; alle Nationen
werden ihn glücklich preisen. 18
Gepriesen sei Jehova, Gott, der Gott Israels, der Wunder tut, er allein!
19 Und gepriesen sei sein herrlicher
Name in Ewigkeit! Und die ganze Erde werde erfüllt mit seiner Herrlichkeit!
Amen, ja, Amen. 20 Es sind zu Ende die
Gebete Davids, des Sohnes Isais.
Psalm 110,1–7
1 Von David. Ein Psalm.
Jehova sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine
Feinde lege zum Schemel deiner Füße! 2
Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden; herrsche inmitten deiner
Feinde! 3 Dein Volk wird voller
Willigkeit sein am Tage deiner Macht; in heiliger Pracht, aus dem Schoße der
Morgenröte wird dir der Tau deiner Jugend kommen. 4
Geschworen hat Jehova, und es wird ihn nicht gereuen: “Du
bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!” 5
Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am
Tage seines Zornes. 6 Er wird richten
unter den Nationen, er füllt alles mit Leichen; das Haupt über ein großes
Land zerschmettert er. 7 Auf dem Wege
wird er trinken aus dem Bache, darum wird er das Haupt erheben.
Psalm 145,1–21
1 Ein Lobgesang. Von
David. Ich will dich erheben, mein Gott, du König, und deinen Namen preisen
immer und ewiglich. 2 Jeden Tag will ich
dich preisen, und deinen Namen loben immer und ewiglich. 3
Groß ist Jehova und sehr zu loben, und seine Größe
ist unerforschlich. 4 Ein Geschlecht
wird dem anderen rühmen deine Werke, und deine Machttaten werden sie
verkünden. 5 Reden will ich von der
herrlichen Pracht deiner Majestät und von deinen Wundertaten. 6
Und sie werden sprechen von der Kraft deiner
furchtbaren Taten, und deine Großtaten werde ich erzählen. 7
Das Gedächtnis deiner großen Güte werden sie
hervorströmen lassen, und deine Gerechtigkeit jubelnd preisen.
8 Gnädig und barmherzig ist Jehova, langsam zum Zorn
und groß an Güte. 9 Jehova ist gut gegen
alle, und seine Erbarmungen sind über alle seine Werke. 10
Es werden dich loben, Jehova, alle deine Werke, und
deine Frommen dich preisen. 11 Sie
werden sprechen von der Herrlichkeit deines Reiches und werden reden von
deiner Macht, 12 um den Menschenkindern
kundzutun seine Machttaten und die prachtvolle Herrlichkeit seines Reiches.
13 Dein Reich ist ein Reich aller
Zeitalter, und deine Herrschaft durch alle Geschlechter hindurch.
14 Jehova stützt alle Fallenden und richtet auf
alle Niedergebeugten. 15 Aller Augen
warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit;
16 Du tust deine Hand auf und sättigst alles
Lebendige nach Begehr. 17 Jehova ist
gerecht in allen seinen Wegen und gütig in allen seinen Taten.
18 Nahe ist Jehova allen, die ihn anrufen, allen, die
ihn anrufen in Wahrheit. 19 Er tut das
Verlangen derer, die ihn fürchten; ihr Schreien hört er und rettet sie.
20 Jehova bewahrt alle, die ihn lieben,
und alle Gesetzlosen vertilgt er. 21
Mein Mund soll das Lob Jehovas aussprechen; und alles Fleisch preise seinen
heiligen Namen immer und ewiglich!
Jesaja 2,1–4
1 Das Wort, welches
Jesaja, der Sohn Amoz’, über Juda und Jerusalem geschaut hat. 2
Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der
Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein
über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen. 3
Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und
laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs! Und er
wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden.
Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort Jehovas von Jerusalem;
4 und er wird richten zwischen den
Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu
Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation
wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr
lernen.
Jesaja 4,2–6
2 An jenem Tage wird der
Sproß Jehovas zur Zierde und zur Herrlichkeit sein, und die Frucht der Erde
zum Stolz und zum Schmuck für die Entronnenen Israels. 3
Und es wird geschehen, wer in Zion übriggeblieben und wer in
Jerusalem übriggelassen ist, wird heilig heißen, ein jeder, der zum Leben
eingeschrieben ist in Jerusalem: 4 wenn
der Herr den Unflat der Töchter Zions abgewaschen und die Blutschulden
Jerusalems aus dessen Mitte hinweggefegt haben wird durch den Geist des
Gerichts und durch den Geist des Vertilgens. 5
Und Jehova wird über jede Wohnstätte des Berges Zion und
über seine Versammlungen eine Wolke und einen Rauch schaffen bei Tage, und
den Glanz eines flammenden Feuers bei Nacht; denn über der ganzen
Herrlichkeit wird eine Decke sein. 6 Und
eine Hütte wird sein zum Schatten bei Tage vor der Hitze, und zur Zuflucht
und zur Bergung vor Sturm und vor Regen.
Jesaja 9,1–7
1 Doch nicht bleibt
Finsternis dem Lande, welches Bedrängnis hat. Um die erste Zeit hat er das
Land Sebulon und das Land Naphtali verächtlich gemacht; und in der letzten
bringt er zu Ehren den Weg am Meere, das Jenseitige des Jordan, den Kreis
der Nationen. 2 Das Volk, das im
Finstern wandelt, hat ein großes Licht gesehen; die da wohnen im Lande des
Todesschattens, Licht hat über sie geleuchtet. 3
Du hast die Nation vermehrt, hast ihr groß gemacht die
Freude; sie freuen sich vor dir, gleich der Freude in der Ernte, wie man
frohlockt beim Verteilen der Beute. 4
Denn das Joch ihrer Last und den Stab ihrer Schulter, den Stock ihres
Treibers hast du zerschlagen wie am Tage Midians. 5
Denn jeder Stiefel der Gestiefelten im Getümmel, und jedes
Gewand, in Blut gewälzt, die werden zum Brande, ein Fraß des Feuers.
6 Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns
gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen
Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst.
7 Die Mehrung der Herrschaft und der
Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und über sein
Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht und durch
Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer Jehovas der Heerscharen
wird dieses tun.
Jesaja 11,1–16
1 Und ein Reis wird
hervorgehen aus dem Stumpfe Isais, und ein Schößling aus seinen Wurzeln wird
Frucht bringen. 2 Und auf ihm wird ruhen
der Geist Jehovas, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des
Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und Furcht Jehovas;
3 und sein Wohlgefallen wird sein an der Furcht
Jehovas. Und er wird nicht richten nach dem Sehen seiner Augen, und nicht
Recht sprechen nach dem Hören seiner Ohren; 4
und er wird die Geringen richten in Gerechtigkeit, und den
Demütigen des Landes Recht sprechen in Geradheit. Und er wird die Erde
schlagen mit der Rute seines Mundes, und mit dem Hauche seiner Lippen den
Gesetzlosen töten. 5 Und Gerechtigkeit
wird der Gurt seiner Lenden sein, und die Treue der Gurt seiner Hüften.
6 Und der Wolf wird bei dem Lamme
weilen, und der Pardel bei dem Böcklein lagern; und das Kalb und der junge
Löwe und das Mastvieh werden zusammen sein, und ein kleiner Knabe wird sie
treiben. 7 Und Kuh und Bärin werden
miteinander weiden, ihre Jungen zusammen lagern; und der Löwe wird Stroh
fressen wie das Rind. 8 Und der Säugling
wird spielen an dem Loche der Natter, und das entwöhnte Kind seine Hand
ausstrecken nach der Höhle des Basilisken. 9
Man wird nicht übeltun, noch verderbt handeln auf meinem
ganzen heiligen Gebirge; denn die Erde wird voll sein der Erkenntnis
Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken. 10
Und es wird geschehen an jenem Tage: der Wurzelsproß
Isais, welcher dasteht als Panier der Völker, nach ihm werden die Nationen
fragen; und seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein. 11
Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird der Herr noch
zum zweiten Male seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der
übrigbleiben wird, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten und aus Pathros
und aus Äthiopien und aus Elam und aus Sinear und aus Hamath und aus den
Inseln des Meeres. 12 Und er wird den
Nationen ein Panier erheben und die Vertriebenen Israels zusammenbringen,
und die Zerstreuten Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde.
13 Und der Neid Ephraims wird weichen,
und die Bedränger Judas werden ausgerottet werden; Ephraim wird Juda nicht
beneiden, und Juda wird Ephraim nicht bedrängen. 14
Und sie werden den Philistern auf die Schultern fliegen
gegen Westen, werden miteinander plündern die Söhne des Ostens; an Edom und
Moab werden sie ihre Hand legen, und die Kinder Ammon werden ihnen gehorsam
sein. 15 Und Jehova wird die Meereszunge
Ägyptens zerstören; und er wird seine Hand über den Strom schwingen mit der
Glut seines Hauches, und ihn in sieben Bäche zerschlagen und machen, daß man
mit Schuhen hindurchgeht. 16 Und so wird
eine Straße sein von Assyrien her für den Überrest seines Volkes, der
übrigbleiben wird, wie eine Straße für Israel war an dem Tage, da es aus dem
Lande Ägypten heraufzog.
Jesaja 19,18–25
18 An jenem Tage werden
fünf Städte im Lande Ägypten sein, welche die Sprache Kanaans reden und bei
Jehova der Heerscharen schwören werden. Eine wird die Stadt Heres heißen.
19 An jenem Tage wird inmitten des
Landes Ägypten ein Altar dem Jehova geweiht sein, und eine Denksäule nahe an
seiner Grenze dem Jehova; 20 und das
wird zu einem Denkzeichen und zu einem Zeugnis sein dem Jehova der
Heerscharen im Lande Ägypten. Denn sie werden zu Jehova schreien wegen der
Bedrücker, und er wird ihnen einen Retter und Streiter senden und sie
erretten. 21 Und Jehova wird sich den
Ägyptern kundgeben, und die Ägypter werden Jehova erkennen an jenem Tage;
und sie werden dienen mit Schlachtopfern und Speisopfern, und werden Jehova
Gelübde tun und bezahlen. 22 Und Jehova
wird die Ägypter schlagen, schlagen und heilen; und sie werden sich zu
Jehova wenden, und er wird sich von ihnen erbitten lassen und sie heilen.
23 An jenem Tage wird eine Straße sein
von Ägypten nach Assyrien; und die Assyrer werden nach Ägypten und die
Ägypter nach Assyrien kommen, und die Ägypter werden mit den Assyrern Jehova
dienen. 24 An jenem Tage wird Israel das
dritte sein mit Ägypten und mit Assyrien, ein Segen inmitten der Erde;
25 denn Jehova der Heerscharen segnet es
und spricht: Gesegnet sei mein Volk Ägypten, und Assyrien, meiner Hände
Werk, und Israel, mein Erbteil!
Jesaja 24,1–25,12
1 Siehe, Jehova leert das
Land aus und verödet es; und er kehrt seine Oberfläche um und zerstreut
seine Bewohner. 2 Und wie dem Volke, so
ergeht es dem Priester; wie dem Knechte, so seinem Herrn; wie der Magd, so
ihrer Gebieterin; wie dem Käufer, so dem Verkäufer; wie dem Leiher, so dem
Borger; wie dem Schuldner, so seinem Gläubiger. 3
Das Land wird völlig ausgeleert und geplündert; denn Jehova
hat dieses Wort geredet. 4 Es trauert,
es welkt hin das Land; es schmachtet, es welkt hin der Erdkreis; es
schmachten hin die Hohen des Volkes im Lande. 5
Und die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern; denn
sie haben die Gesetze übertreten, die Satzung überschritten, gebrochen den
ewigen Bund. 6 Darum hat der Fluch die
Erde verzehrt, und es büßen ihre Bewohner; darum sind verbrannt der Erde
Bewohner, und wenig Menschen bleiben übrig. 7
Es trauert der Most, es schmachtet der Weinstock; es seufzen
alle, die fröhlichen Herzens waren; 8 es
feiert die Freude der Tamburine, aufgehört hat der Frohlockenden Getümmel,
es feiert die Freude der Laute; 9 man
trinkt keinen Wein mehr unter Gesang, bitter schmeckt das starke Getränk
denen, die es trinken. 10 Zertrümmert
ist die Stadt der Öde, verschlossen jedes Haus, so daß niemand hineingeht.
11 Klagegeschrei ob des Weines ist auf
den Straßen; untergegangen ist alle Freude, weggezogen die Wonne der Erde.
12 Von der Stadt ist nur eine Wüste
übriggeblieben, und in Trümmer zerschlagen ward das Tor. 13
Denn so wird es geschehen inmitten der Erde, in der
Mitte der Völker: wie beim Abschlagen der Oliven, wie bei der Nachlese, wenn
die Weinernte zu Ende ist. 14 Jene
werden ihre Stimme erheben, werden jubeln. Ob der Majestät Jehovas jauchzen
sie vom Meere her: 15 Darum gebet Jehova
Ehre im Osten, auf den Inseln des Meeres dem Namen Jehovas, des Gottes
Israels! 16 Vom Ende der Erde her hören
wir Gesänge: “Herrlichkeit dem Gerechten!” Da sprach ich: Ich vergehe, ich
vergehe, wehe mir! Räuber rauben, und räuberisch raubend rauben sie.
17 Grauen und Grube und Garn über dich,
Bewohner der Erde! 18 Und es geschieht,
wer vor der Stimme des Grauens flieht, fällt in die Grube; und wer aus der
Grube heraufsteigt, wird im Garne gefangen. Denn die Fenster in der Höhe tun
sich auf, und es erbeben die Grundfesten der Erde. 19
Die Erde klafft auseinander, die Erde zerberstet, die Erde
schwankt hin und her; 20 die Erde
taumelt wie ein Trunkener und schaukelt wie eine Hängematte; und schwer
lastet auf ihr ihre Übertretung: und sie fällt und steht nicht wieder auf.
21 Und es wird geschehen an jenem Tage,
da wird Jehova heimsuchen die Heerschar der Höhe in der Höhe, und die Könige
der Erde auf der Erde. 22 Und sie werden
in die Grube eingesperrt, wie man Gefangene einsperrt, und in den Kerker
eingeschlossen; und nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden.
23 Und der Mond wird mit Scham bedeckt und die
Sonne beschämt werden; denn Jehova der Heerscharen herrscht als König auf
dem Berge Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.
1 Jehova, du bist mein Gott; ich will
dich erheben, preisen will ich deinen Namen; denn du hast Wunder gewirkt,
Ratschlüsse von fernher, Treue und Wahrheit. 2
Denn du hast aus einer Stadt einen Steinhaufen gemacht, die
feste Stadt zu einem Trümmerhaufen, den Palast der Fremden, daß er keine
Stadt mehr sei: er wird in Ewigkeit nicht aufgebaut werden. 3
Darum wird dich ehren ein trotziges Volk, Städte
gewalttätiger Nationen werden dich fürchten. 4
Denn du bist eine Feste gewesen dem Armen, eine Feste dem
Dürftigen in seiner Bedrängnis, eine Zuflucht vor dem Regensturm, ein
Schatten vor der Glut; denn das Schnauben der Gewalttätigen war wie ein
Regensturm gegen eine Mauer. 5 Wie die
Glut in einem dürren Lande, beugtest du der Fremden Ungestüm; wie die Glut
durch einer Wolke Schatten, wurde gedämpft der Gewalttätigen Siegesgesang.
6 Und Jehova der Heerscharen wird auf
diesem Berge allen Völkern ein Mahl von Fettspeisen bereiten, ein Mahl von
Hefenweinen, von markigen Fettspeisen, geläuterten Hefenweinen.
7 Und er wird auf diesem Berge den Schleier
vernichten, der alle Völker verschleiert, und die Decke, die über alle
Nationen gedeckt ist. 8 Den Tod
verschlingt er auf ewig; und der Herr, Jehova, wird die Tränen abwischen von
jedem Angesicht, und die Schmach seines Volkes wird er hinwegtun von der
ganzen Erde. Denn Jehova hat geredet. 9
Und an jenem Tage wird man sprechen: Siehe da, unser Gott, auf den wir
harrten, daß er uns retten würde; da ist Jehova, auf den wir harrten! Laßt
uns frohlocken und uns freuen in seiner Rettung! 10
Denn die Hand Jehovas wird ruhen auf diesem Berge; und Moab
wird unter ihm zertreten werden, wie Stroh zertreten wird in einer
Mistlache. 11 Und er wird seine Hände
darin ausbreiten, wie der Schwimmer sie ausbreitet, um zu schwimmen; und er
wird seinen Hochmut niederzwingen samt den Ränken seiner Hände.
12 Und deine festen, hochragenden Mauern wird
er niederwerfen, niederstürzen, zu Boden strecken bis in den Staub.
Jesaja 29,17–24
17 Ist es nicht noch um
ein gar Kleines, daß der Libanon sich in ein Fruchtgefilde verwandeln und
das Fruchtgefilde dem Walde gleichgeachtet werden wird? 18
Und an jenem Tage werden die Tauben die Worte des
Buches hören, und aus Dunkel und Finsternis hervor werden die Augen der
Blinden sehen. 19 Und die Sanftmütigen
werden ihre Freude in Jehova mehren, und die Armen unter den Menschen werden
frohlocken in dem Heiligen Israels. 20
Denn der Gewalttätige hat ein Ende, und der Spötter verschwindet; und
ausgerottet werden alle, die auf Unheil bedacht sind, 21
die einen Menschen schuldig erklären um eines Wortes willen
und dem Schlingen legen, welcher im Tore Recht spricht, und um nichts den
Gerechten aus seinem Recht verdrängen. 22
Darum, so spricht Jehova, der Abraham erlöst hat, zum Hause
Jakob: Nunmehr wird Jakob nicht beschämt werden, und nunmehr wird sein
Angesicht nicht erblassen. 23 Denn wenn
er, wenn seine Kinder das Werk meiner Hände in seiner Mitte sehen werden, so
werden sie meinen Namen heiligen; und sie werden den Heiligen Jakobs
heiligen und vor dem Gott Israels beben. 24
Und die verirrten Geistes sind, werden Verständnis erlangen,
und Murrende werden Lehre annehmen.
Jesaja 32,1–8
1 Siehe, ein König wird
regieren in Gerechtigkeit; und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen.
2 Und ein Mann wird sein wie ein
Bergungsort vor dem Winde und ein Schutz vor dem Regensturm, wie Wasserbäche
in dürrer Gegend, wie der Schatten eines gewaltigen Felsens in lechzendem
Lande. 3 Und die Augen der Sehenden
werden nicht mehr verklebt sein, und die Ohren der Hörenden werden
aufmerken; 4 und das Herz der
Unbesonnenen wird Erkenntnis erlangen, und die Zunge der Stammelnden wird
fertig und deutlich reden. 5 Der gemeine
Mensch wird nicht mehr edel genannt und der Arglistige nicht mehr vornehm
geheißen werden. 6 Denn ein gemeiner
Mensch redet Gemeinheit; und sein Herz geht mit Frevel um, um Ruchlosigkeit
zu verüben und Irrtum zu reden wider Jehova, um leer zu lassen die Seele des
Hungrigen und dem Durstigen den Trank zu entziehen. 7
Und der Arglistige, seine Werkzeuge sind böse: er entwirft
böse Anschläge, um die Sanftmütigen durch Lügenreden zu Grunde zu richten,
selbst wenn der Arme sein Recht dartut. 8
Aber der Edle entwirft Edles, und auf Edlem besteht er.
Jesaja 32,16–20
16 Und das Recht wird sich
niederlassen in der Wüste, und die Gerechtigkeit auf dem Fruchtgefilde
wohnen; 17 und das Werk der
Gerechtigkeit wird Friede sein, und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und
Sicherheit ewiglich. 18 Und mein Volk
wird wohnen an einer Wohnstätte des Friedens und in sicheren Wohnungen und
an stillen Ruhestätten. 19 Und es wird
hageln beim Niedersturz des Waldes, und die Stadt wird in Niedrigkeit
versinken. 20 Glückselig ihr, die ihr an
allen Wassern säet, frei umherschweifen lasset den Fuß der Rinder und der
Esel!
Jesaja 33,17–24
17 Deine Augen werden den
König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin offenes
Land. 18 Dein Herz wird des Schreckens
gedenken: Wo ist der Schreiber? Wo der Wäger? Wo, der die Türme zählte?
19 Du wirst das freche Volk nicht mehr
sehen, das Volk von unverständlicher Sprache, daß man sie nicht vernehmen,
von stammelnder Zunge, die man nicht verstehen kann. 20
Schaue Zion an, die Stadt unserer Festversammlungen! Deine
Augen werden Jerusalem sehen, eine ruhige Wohnstätte, ein Zelt, das nicht
wandern wird, dessen Pflöcke ewiglich nicht herausgezogen, und von dessen
Seilen keines je losgerissen werden wird; 21
sondern daselbst ist ein Mächtiger, Jehova, bei uns; ein Ort
von Flüssen, von breiten Strömen: kein Ruderschiff kommt hinein, und durch
denselben zieht kein mächtiges Schiff. 22
Denn Jehova ist unser Richter, Jehova unser Feldherr, Jehova
unser König; er wird uns retten. 23
Schlaff hängen deine Taue; sie halten nicht fest das Gestell ihres Mastes,
halten das Segel nicht ausgebreitet. Dann wird ausgeteilt des Raubes Beute
in Menge, selbst Lahme plündern die Beute. 24
Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin schwach. Dem Volke,
das darin wohnt, wird die Missetat vergeben sein. -
Jesaja 35,1–10
1 Die Wüste und das dürre
Land werden sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und aufblühen wie
eine Narzisse. 2 Sie wird in voller
Blüte stehen und frohlocken, ja, frohlockend und jubelnd; die Herrlichkeit
des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht des Karmel und Sarons: sehen werden
sie die Herrlichkeit Jehovas, die Pracht unseres Gottes. 3
Stärket die schlaffen Hände und befestiget die
wankenden Knie! 4 Saget zu denen, welche
zaghaften Herzens sind: Seid stark, fürchtet euch nicht! Siehe, euer Gott
kommt, Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch
retten. 5 Dann werden die Augen der
Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; 6
dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und
aufjauchzen wird die Zunge des Stummen. Denn es brechen Wasser hervor in der
Wüste, und Bäche in der Steppe; 7 und
die Kimmung wird zum Teiche, und das dürre Land zu Wasserquellen; an der
Wohnstätte der Schakale, wo sie lagern, wird Gras nebst Rohr und Binse sein.
8 Und daselbst wird eine Straße sein und
ein Weg, und er wird der heilige Weg genannt werden; kein Unreiner wird
darüber hinziehen, sondern er wird für sie sein. Wer auf dem Wege wandelt,
selbst Einfältige werden nicht irregehen. 9
Daselbst wird kein Löwe sein, und kein reißendes Tier wird
ihn ersteigen noch daselbst gefunden werden; und die Erlösten werden darauf
wandeln. 10 Und die Befreiten Jehovas
werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird
über ihrem Haupte sein; sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und
Seufzen werden entfliehen.
Jesaja 42,1–13
1 Siehe, mein Knecht, den
ich stütze, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich
habe meinen Geist auf ihn gelegt, er wird den Nationen das Recht kundtun.
2 Er wird nicht schreien und nicht
rufen, noch seine Stimme hören lassen auf der Straße. 3
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den
glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; er wird der Wahrheit gemäß das
Recht kundtun. 4 Er wird nicht ermatten
noch niedersinken, bis er das Recht auf Erden gegründet hat; und die Inseln
werden auf seine Lehre harren. 5 So
spricht Gott, Jehova, der die Himmel schuf und sie ausspannte, der die Erde
ausbreitete mit ihren Gewächsen, dem Volke auf ihr den Odem gab, und den
Lebenshauch denen, die darauf wandeln: 6
Ich, Jehova, ich habe dich gerufen in Gerechtigkeit und
ergriff dich bei der Hand; und ich werde dich behüten und dich setzen zum
Bunde des Volkes, zum Licht der Nationen: 7
um blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker
herauszuführen, und aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen.
8 Ich bin Jehova, das ist mein Name; und meine
Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern.
9 Das Frühere, siehe, es ist
eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es hervorsproßt, lasse ich es
euch hören. 10 Singet Jehova ein neues
Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde: die ihr das Meer befahret, und alles,
was es erfüllt, ihr Inseln und ihre Bewohner! 11
Es mögen ihre Stimme erheben die Steppe und ihre Städte, die
Dörfer, welche Kedar bewohnt; jubeln mögen die Bewohner von Sela, jauchzen
vom Gipfel der Berge her! 12 Man möge
Jehova Ehre geben und seinen Ruhm verkündigen auf den Inseln.
13 Jehova wird ausziehen wie ein Held, wie ein
Kriegsmann den Eifer anfachen; er wird einen Schlachtruf, ja, ein gellendes
Kriegsgeschrei erheben, sich als Held beweisen gegen seine Feinde.
Jesaja 45,14–25
14 So spricht Jehova: Der
Reichtum Ägyptens und der Erwerb Äthiopiens und die Sabäer, Männer von hohem
Wuchse, werden zu dir übergehen und dir gehören; sie werden dir nachfolgen,
in Fesseln werden sie zu dir übergehen; und sie werden sich vor dir
niederwerfen, werden zu dir flehen: Fürwahr, Gott ist in dir; und sonst ist
kein, gar kein Gott! 15 Wahrlich, du
bist ein Gott, der sich verborgen hält, du Gott Israels, du Heiland!
16 Sie alle werden beschämt und auch zu
Schanden, sie gehen insgesamt mit Schande dahin, die Götzenmacher.
17 Israel wird gerettet durch Jehova mit ewiger
Rettung; ihr werdet nicht beschämt und nicht zu Schanden werden in alle
Ewigkeiten. 18 Denn so spricht Jehova,
der die Himmel geschaffen (er ist Gott), der die Erde gebildet und sie
gemacht hat (er hat sie bereitet; nicht als eine Öde hat er sie geschaffen;
um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet): Ich bin Jehova, und sonst ist
keiner! 19 Nicht im verborgenen habe ich
geredet, an einem Orte des Landes der Finsternis; ich sprach nicht zu dem
Samen Jakobs: Suchet mich vergeblich. Ich bin Jehova, der Gerechtigkeit
redet, Aufrichtiges verkündet. 20
Versammelt euch und kommet, nähert euch insgesamt, ihr Entronnenen der
Nationen! Es haben keine Erkenntnis, die das Holz ihres geschnitzten Bildes
tragen und zu einem Gott flehen, der nicht retten kann. 21
Tut kund und bringet herbei; ja, beraten mögen sie
sich miteinander! Wer hat dieses von alters her hören lassen, vorlängst es
verkündet? Nicht ich, Jehova? Und es ist sonst kein Gott außer mir; ein
gerechter und rettender Gott ist keiner außer mir! 22
Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der
Erde! Denn ich bin Gott, und keiner sonst. 23
Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Munde ist ein
Wort in Gerechtigkeit hervorgegangen, und es wird nicht rückgängig werden,
daß jedes Knie sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören wird.
24 Nur in Jehova, wird man von mir sagen, ist
Gerechtigkeit und Stärke. Zu ihm wird man kommen, und es werden beschämt
werden alle, die wider ihn entbrannt waren. 25
In Jehova wird gerechtfertigt werden und sich rühmen aller
Same Israels.
Jesaja 49,1–26
1 Höret auf mich, ihr
Inseln, und merket auf, ihr Völkerschaften in der Ferne! Jehova hat mich
berufen von Mutterleibe an, hat von meiner Mutter Schoße an meines Namens
Erwähnung getan. 2 Und er machte meinen
Mund wie ein scharfes Schwert, hat mich versteckt in dem Schatten seiner
Hand; und er machte mich zu einem geglätteten Pfeile, hat mich verborgen in
seinem Köcher. 3 Und er sprach zu mir:
Du bist mein Knecht, bist Israel, an dem ich mich verherrlichen werde.
4 Ich aber sprach: Umsonst habe ich mich
abgemüht, vergeblich und für nichts meine Kraft verzehrt; doch mein Recht
ist bei Jehova und mein Lohn bei meinem Gott. 5
Und nun spricht Jehova, der mich von Mutterleibe an zu
seinem Knechte gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen, und Israel ist
nicht gesammelt worden; aber ich bin geehrt in den Augen Jehovas, und mein
Gott ist meine Stärke geworden- 6 ja, er
spricht: Es ist zu gering, daß du mein Knecht seiest, um die Stämme Jakobs
aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen; ich habe dich
auch zum Licht der Nationen gesetzt, um mein Heil zu sein bis an das Ende
der Erde. 7 So spricht Jehova, der
Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem von jedermann Verachteten, zu dem
Abscheu der Nation, zu dem Knechte der Herrscher: Könige werden es sehen und
aufstehen, Fürsten, und sie werden sich niederwerfen, um Jehovas willen, der
treu ist, des Heiligen Israels, der dich erwählt hat. 8
So spricht Jehova: Zur Zeit der Annehmung habe ich dich
erhört, und am Tage des Heils habe ich dir geholfen. Und ich werde dich
behüten und dich setzen zum Bunde des Volkes, um das Land aufzurichten, um
die verwüsteten Erbteile auszuteilen, 9
um den Gefangenen zu sagen: Gehet hinaus! zu denen, die in Finsternis sind:
Kommet ans Licht! Sie werden an den Wegen weiden, und auf allen kahlen Höhen
wird ihre Weide sein; 10 sie werden
nicht hungern und nicht dürsten, und weder Kimmung noch Sonne wird sie
treffen. Denn ihr Erbarmer wird sie führen und wird sie leiten an
Wasserquellen. 11 Und alle meine Berge
will ich zum Wege machen, und meine Straßen werden erhöht werden.
12 Siehe, diese werden von ferner kommen, und
siehe, diese von Norden und von Westen, und diese aus dem Lande der Sinim.
13 Jubelt, ihr Himmel, und frohlocke, du
Erde; und ihr Berge, brechet in Jubel aus! Denn Jehova hat sein Volk
getröstet, und seiner Elenden erbarmt er sich. 14
Und Zion sprach: Jehova hat mich verlassen, und der Herr hat
meiner vergessen. 15 Könnte auch ein
Weib ihres Säuglings vergessen, daß sie sich nicht erbarmte über den Sohn
ihres Leibes? Sollten selbst diese vergessen, ich werde deiner nicht
vergessen. 16 Siehe, in meine beiden
Handflächen habe ich dich eingezeichnet; deine Mauern sind beständig vor
mir. 17 Deine Kinder eilen herbei, deine
Zerstörer und deine Verwüster ziehen aus dir hinweg. 18
Erhebe ringsum deine Augen und sieh: sie alle versammeln
sich, kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht Jehova, du wirst sie alle wie
ein Geschmeide anlegen und dich damit gürten wie eine Braut. 19
Denn deine Trümmer und deine Wüsten und dein
zerstörtes Land, ja, nun wirst du zu enge werden für die Bewohner; und deine
Verschlinger werden fern sein. 20 Die
Kinder deiner Kinderlosigkeit werden noch vor deinen Ohren sagen: Der Raum
ist mir zu eng; mache mir Platz, daß ich wohnen möge. 21
Und du wirst in deinem Herzen sprechen: Wer hat mir diese
geboren, da ich doch der Kinder beraubt und unfruchtbar war, verbannt und
umherirrend? Und diese, wer hat sie großgezogen? Siehe, ich war ja allein
übriggeblieben; diese, wo waren sie? 22
So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde meine Hand zu den Nationen hin
erheben, und zu den Völkern hin mein Panier aufrichten; und sie werden deine
Söhne im Busen bringen, und deine Töchter werden auf der Schulter getragen
werden. 23 Und Könige werden deine
Wärter sein, und ihre Fürstinnen deine Ammen; sie werden sich vor dir
niederwerfen mit dem Antlitz zur Erde, und den Staub deiner Füße lecken. Und
du wirst erkennen, daß ich Jehova bin: die auf mich harren, werden nicht
beschämt werden. 24 Sollte wohl einem
Helden die Beute entrissen werden? Oder sollen rechtmäßig Gefangene
entrinnen? 25 Ja, so spricht Jehova:
Auch die Gefangenen des Helden werden ihm entrissen werden, und die Beute
des Gewaltigen wird entrinnen. Und ich werde den befehden, der dich
befehdet; und ich werde deine Kinder retten. 26
Und ich werde deine Bedrücker speisen mit ihrem eigenen
Fleische, und von ihrem Blute sollen sie trunken werden wie von Most. Und
alles Fleisch wird erkennen, daß ich, Jehova, dein Heiland bin, und ich, der
Mächtige Jakobs, dein Erlöser.
Jesaja 55,1–13
1 He! Ihr Durstigen alle,
kommet zu den Wassern; und die ihr kein Geld habt, kommet, kaufet ein und
esset! Ja, kommet, kaufet ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch!
2 Warum wäget ihr Geld dar für das, was
nicht Brot ist, und euren Erwerb für das, was nicht sättigt? Höret doch auf
mich und esset das Gute, und eure Seele labe sich an Fettem! 3
Neiget euer Ohr und kommet zu mir; höret, und eure
Seele wird leben. Und ich will einen ewigen Bund mit euch schließen: die
gewissen Gnaden Davids. 4 Siehe, ich
habe ihn zu einem Zeugen für Völkerschaften gesetzt, zum Fürsten und
Gebieter von Völkerschaften. 5 Siehe, du
wirst eine Nation herbeirufen, die du nicht kanntest; und eine Nation, die
dich nicht kannte, wird dir zulaufen, um Jehovas willen, deines Gottes, und
wegen des Heiligen Israels; denn er hat dich herrlich gemacht.
6 Suchet Jehova, während er sich finden läßt; rufet
ihn an, während er nahe ist. 7 Der
Gesetzlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und
er kehre um zu Jehova, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott,
denn er ist reich an Vergebung. 8 Denn
meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine
Wege, spricht Jehova. 9 Denn wie der
Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und
meine Gedanken als eure Gedanken. 10
Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel herabfällt und nicht
dahin zurückkehrt, er habe denn die Erde getränkt und befruchtet und sie
sprossen gemacht, und dem Säemann Samen gegeben und Brot dem Essenden:
11 also wird mein Wort sein, das aus
meinem Munde hervorgeht; es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es
wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe.
12 Denn in Freuden werdet ihr ausziehen
und in Frieden geleitet werden; die Berge und die Hügel werden vor euch in
Jubel ausbrechen, und alle Bäume des Feldes werden in die Hände klatschen;
13 statt der Dornsträucher werden
Zypressen aufschießen, und statt der Brennesseln werden Myrten aufschießen.
Und es wird Jehova zum Ruhme, zu einem ewigen Denkzeichen sein, das nicht
ausgerottet wird.
Jesaja 59,16–60,18
16 Und er sah, daß kein
Mann da war; und er staunte, daß kein Vermittler vorhanden. Da half ihm sein
Arm, und seine Gerechtigkeit, sie unterstützte ihn. 17
Und er zog Gerechtigkeit an wie einen Panzer und setzte den
Helm des Heils auf sein Haupt, und er zog Rachegewänder an als Kleidung und
hüllte sich in Eifer wie in einen Mantel. 18
Nach den Taten, danach wird er vergelten: Grimm seinen
Widersachern, Vergeltung seinen Feinden; den Inseln wird er Vergeltung
erstatten. 19 Und sie werden den Namen
Jehovas fürchten vom Niedergang an, und vom Sonnenaufgang seine
Herrlichkeit. Wenn der Bedränger kommen wird wie ein Strom, so wird der
Hauch Jehovas ihn in die Flucht schlagen. 20
Und ein Erlöser wird kommen für Zion und für die, welche in
Jakob von der Übertretung umkehren, spricht Jehova. 21
Und ich, dies ist mein Bund mit ihnen, spricht Jehova: Mein
Geist, der auf dir ist, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe,
werden nicht aus deinem Munde weichen, noch aus dem Munde deiner Nachkommen,
noch aus dem Munde der Nachkommen deiner Nachkommen, spricht Jehova, von nun
an bis in Ewigkeit. 1 Stehe auf,
leuchte! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas ist über
dir aufgegangen. 2 Denn siehe,
Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir
strahlt Jehova auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
3 Und Nationen wandeln zu deinem Lichte hin, und
Könige zu dem Glanze deines Aufgangs. 4
Erhebe ringsum deine Augen und sieh! Sie alle versammeln sich, kommen zu
dir: Deine Söhne kommen von ferne, und deine Töchter werden auf den Armen
herbeigetragen. 5 Dann wirst du es sehen
und vor Freude strahlen, und dein Herz wird beben und weit werden; denn des
Meeres Fülle wird sich zu dir wenden, der Reichtum der Nationen zu dir
kommen. 6 Eine Menge Kamele wird dich
bedecken, junge Kamele von Midian und Epha. Allesamt werden sie aus Scheba
kommen, Gold und Weihrauch bringen, und sie werden das Lob Jehovas fröhlich
verkündigen. 7 Alle Herden Kedars werden
sich zu dir versammeln, die Widder Nebajoths werden dir zu Diensten stehen:
Wohlgefällig werden sie auf meinen Altar kommen; und das Haus meiner Pracht
werde ich prächtig machen. 8 Wer sind
diese, die wie eine Wolke geflogen kommen und gleich Tauben zu ihren
Schlägen? 9 Denn auf mich hoffen die
Inseln, und die Tarsisschiffe ziehen voran, um deine Kinder aus der Ferne zu
bringen, und ihr Silber und ihr Gold mit ihnen, zu dem Namen Jehovas, deines
Gottes, und zu dem Heiligen Israels, weil er dich herrlich gemacht hat.
10 Und die Söhne der Fremde werden deine
Mauern bauen, und ihre Könige dich bedienen; denn in meinem Grimm habe ich
dich geschlagen, aber in meiner Huld habe ich mich deiner erbarmt.
11 Und deine Tore werden beständig offen
stehen; Tag und Nacht werden sie nicht geschlossen werden, um zu dir zu
bringen den Reichtum der Nationen und ihre hinweggeführten Könige.
12 Denn die Nation und das Königreich, welche
dir nicht dienen wollen, werden untergehen, und diese Nationen werden
gewißlich vertilgt werden. 13 Die
Herrlichkeit des Libanon wird zu dir kommen, Zypresse, Platane und
Scherbinzeder miteinander, um die Stätte meines Heiligtums zu schmücken; und
ich werde herrlich machen die Stätte meiner Füße. 14
Und gebeugt werden zu dir kommen die Kinder deiner
Bedrücker, und alle deine Schmäher werden niederfallen zu den Sohlen deiner
Füße; und sie werden dich nennen: Stadt Jehovas, Zion des Heiligen Israels.
15 Statt daß du verlassen warst und
gehaßt, und niemand hindurchzog, will ich dich zum ewigen Stolz machen, zur
Wonne von Geschlecht zu Geschlecht. 16
Und du wirst saugen die Milch der Nationen, und saugen an der Brust der
Könige; und du wirst erkennen, daß ich, Jehova, dein Heiland bin, und ich,
der Mächtige Jakobs, dein Erlöser. 17
Statt des Erzes werde ich Gold bringen, und statt des Eisens Silber bringen,
und statt des Holzes Erz, und statt der Steine Eisen. Und ich werde den
Frieden setzen zu deinen Aufsehern, und die Gerechtigkeit zu deinen Vögten.
18 Nicht wird man ferner von Gewalttat
hören in deinem Lande, von Verheerung und Zertrümmerung in deinen Grenzen;
sondern deine Mauern wirst du Heil nennen, und deine Tore Ruhm.
Jesaja 65,17–25
17 Denn siehe, ich schaffe
einen neuen Himmel und eine neue Erde; und der früheren wird man nicht mehr
gedenken, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen. 18
Sondern freuet euch und frohlocket für und für über
das, was ich schaffe. Denn siehe, ich wandle Jerusalem in Frohlocken um und
sein Volk in Freude. 19 Und ich werde
über Jerusalem frohlocken und über mein Volk mich freuen; und die Stimme des
Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird nicht mehr darin gehört werden.
20 Und dort wird kein Säugling von
einigen Tagen und kein Greis mehr sein, der seine Tage nicht erfüllte; denn
der Jüngling wird als Hundertjähriger sterben, und der Sünder als
Hundertjähriger verflucht werden. 21 Und
sie werden Häuser bauen und bewohnen, und Weinberge pflanzen und ihre Frucht
essen. 22 Sie werden nicht bauen und ein
anderer es bewohnen, sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen; denn
gleich den Tagen der Bäume sollen die Tage meines Volkes sein, und meine
Auserwählten werden das Werk ihrer Hände verbrauchen. 23
Nicht vergeblich werden sie sich mühen, und nicht zum jähen
Untergang werden sie zeugen; denn sie sind der Same der Gesegneten Jehovas,
und ihre Sprößlinge werden bei ihnen sein. 24
Und es wird geschehen: Ehe sie rufen, werde ich antworten;
während sie noch reden, werde ich hören. 25
Wolf und Lamm werden beisammen weiden; und der Löwe wird
Stroh fressen wie das Rind; und die Schlange: Staub wird ihre Speise sein.
Man wird nicht übeltun noch verderbt handeln auf meinem ganzen heiligen
Gebirge, spricht Jehova.
Jesaja 66,14–24
14 Und ihr werdet es
sehen, und euer Herz wird sich freuen; und eure Gebeine werden sprossen wie
das junge Gras. Und die Hand Jehovas wird sich kundgeben an seinen Knechten,
und gegen seine Feinde wird er ergrimmen. 15
Denn siehe, Jehova wird kommen im Feuer, und seine Wagen
sind wie der Sturmwind, um seinen Zorn zu vergelten in Glut und sein
Schelten in Feuerflammen. 16 Denn durch
Feuer und durch sein Schwert wird Jehova Gericht üben an allem Fleische, und
der Erschlagenen Jehovas werden viele sein. 17
Die sich weihen und sich reinigen für die Gärten, hinter
einem her in der Mitte; die Schweinefleisch essen und Greuel und Mäuse:
allzumal werden sie ein Ende nehmen, spricht Jehova. 18
Und ich, ihre Werke und ihre Gedanken sind vor mir. Es kommt
die Zeit, alle Nationen und Sprachen zu versammeln; und sie werden kommen
und meine Herrlichkeit sehen. 19 Und ich
werde ein Wunderzeichen an ihnen tun, und werde von ihnen Entronnene an die
Nationen senden, nach Tarsis, Pul und Lud, die den Bogen spannen, nach Tubal
und Jawan, nach den fernen Inseln, die von mir nicht gehört und meine
Herrlichkeit nicht gesehen haben; und sie werden meine Herrlichkeit unter
den Nationen verkündigen. 20 Und sie
werden alle eure Brüder aus allen Nationen als Opfergabe für Jehova bringen,
auf Rossen und auf Wagen und auf Sänften und auf Maultieren und auf
Dromedaren, nach meinem heiligen Berge, nach Jerusalem, spricht Jehova,
gleichwie die Kinder Israel das Speisopfer in einem reinen Gefäße zum Hause
Jehovas bringen. 21 Und auch aus ihnen
werde ich zu Priestern und zu Leviten nehmen, spricht Jehova.
22 Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde,
die ich mache, vor mir bestehen, spricht Jehova, also wird euer Same und
euer Name bestehen. 23 Und es wird
geschehen: von Neumond zu Neumond und von Sabbath zu Sabbath wird alles
Fleisch kommen, um vor mir anzubeten, spricht Jehova. 24
Und sie werden hinausgehen und sich die Leichname der
Menschen ansehen, die von mir abgefallen sind; denn ihr Wurm wird nicht
sterben und ihr Feuer nicht erlöschen, und sie werden ein Abscheu sein allem
Fleische.
Jeremia 3,6–4,4
6 Und Jehova sprach zu mir
in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was die abtrünnige Israel
getan hat? Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum und
hurte daselbst. 7 Und ich sprach:
Nachdem sie dies alles getan hat, wird sie zu mir zurückkehren. Aber sie
kehrte nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah es; 8
und ich sah, daß trotz alledem, daß ich die
abtrünnige Israel, weil sie die Ehe gebrochen, entlassen und ihr einen
Scheidebrief gegeben hatte, doch die treulose Juda, ihre Schwester, sich
nicht fürchtete, sondern hinging und selbst auch hurte. 9
Und es geschah, wegen des Lärmes ihrer Hurerei
entweihte sie das Land; und sie trieb Ehebruch mit Stein und mit Holz.
10 Und selbst bei diesem allen ist ihre
treulose Schwester Juda nicht zu mir zurückgekehrt mit ihrem ganzen Herzen,
sondern nur mit Falschheit, spricht Jehova. 11
Und Jehova sprach zu mir: Die abtrünnige Israel hat sich
gerechter erwiesen als Juda, die treulose. 12
Geh, und rufe diese Worte aus gegen Norden und sprich: Kehre
zurück, du abtrünnige Israel, spricht Jehova; ich will nicht finster auf
euch blicken. Denn ich bin gütig, spricht Jehova, ich werde nicht ewiglich
nachtragen. 13 Nur erkenne deine
Missetat, daß du von Jehova, deinem Gott, abgefallen und zu den Fremden hin
und her gelaufen bist unter jeden grünen Baum; aber auf meine Stimme habt
ihr nicht gehört, spricht Jehova. 14
Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht Jehova, denn ich habe mich ja mit
euch vermählt; und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus
einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen. 15
Und ich werde euch Hirten geben nach meinem Herzen, und sie
werden euch weiden mit Erkenntnis und Einsicht. 16
Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Lande mehret und
fruchtbar seid in jenen Tagen, spricht Jehova, so wird man nicht mehr sagen:
“Die Bundeslade Jehovas”; und sie wird nicht mehr in den Sinn kommen, und
man wird ihrer nicht mehr gedenken noch sie suchen, und sie wird nicht
wieder gemacht werden. 17 In jener Zeit
wird man Jerusalem den Thron Jehovas nennen, und alle Nationen werden sich
zu ihr versammeln wegen des Namens Jehovas in Jerusalem; und sie werden
nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens nachwandeln. 18
In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Hause
Israel ziehen, und sie werden miteinander aus dem Lande des Nordens in das
Land kommen, welches ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe.
19 Und ich sprach: Wie will ich dich stellen
unter den Söhnen und dir ein köstliches Land geben, ein Erbteil, das die
herrlichste Zierde der Nationen ist! Und ich sprach: Ihr werdet mir zurufen:
Mein Vater! und werdet euch nicht von mir abwenden. 20
Fürwahr, wie ein Weib ihren Freund treulos verläßt, so habt
ihr treulos gegen mich gehandelt, Haus Israel, spricht Jehova.
21 Eine Stimme wird gehört auf den kahlen Höhen, ein
Weinen, ein Flehen der Kinder Israel; weil sie ihren Weg verkehrt, Jehovas,
ihres Gottes, vergessen haben. 22 Kehret
um, ihr abtrünnigen Kinder; ich will eure Abtrünnigkeiten heilen. “Hier sind
wir, wir kommen zu dir; denn du bist Jehova, unser Gott. 23
Fürwahr, trüglich ist von den Hügeln, von den Bergen
her das Lärmen; fürwahr, in Jehova, unserem Gott, ist das Heil Israels!
24 Denn die Schande hat den Erwerb
unserer Väter verzehrt von unserer Jugend an, ihr Kleinvieh und ihre Rinder,
ihre Söhne und ihre Töchter. 25 In
unserer Schande müssen wir daliegen, und unsere Schmach bedeckt uns! Denn
wir haben gegen Jehova, unseren Gott, gesündigt, wir und unsere Väter, von
unserer Jugend an bis auf diesen Tag, und wir haben nicht auf die Stimme
Jehovas, unseres Gottes, gehört.” 1 Wenn
du umkehrst, Israel, spricht Jehova, zu mir umkehrst, und wenn du deine
Scheusale von meinem Angesicht hinwegtust, und nicht mehr umherschweifst,
sondern schwörst: 2 So wahr Jehova lebt!
in Wahrheit, in Recht und in Gerechtigkeit, so werden die Nationen sich in
ihm segnen und sich seiner rühmen. 3
Denn so spricht Jehova zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflüget
euch einen Neubruch, und säet nicht unter die Dornen. 4
Beschneidet euch für Jehova und tut hinweg die Vorhäute
eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem, damit mein
Grimm nicht ausbreche wie ein Feuer und unauslöschlich brenne wegen der
Bosheit eurer Handlungen.
Jeremia 23,1–8
1 Wehe den Hirten, welche
die Schafe meiner Weide zu Grunde richten und zerstreuen! spricht Jehova.
2 Darum spricht Jehova, der Gott
Israels, also über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe
zerstreut und sie vertrieben, und habt nicht nach ihnen gesehen; siehe, ich
werde die Bosheit eurer Handlungen an euch heimsuchen, spricht Jehova.
3 Und ich werde den Überrest meiner
Schafe sammeln aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben habe; und ich
werde sie auf ihre Triften zurückbringen, daß sie fruchtbar seien und sich
mehren. 4 Und ich werde Hirten über sie
erwecken, die sie weiden werden; und sie sollen sich nicht mehr fürchten und
nicht erschrecken, noch vermißt werden, spricht Jehova. 5
Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich dem David
einen gerechten Sproß erwecken werde; und er wird als König regieren und
verständig handeln, und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande.
6 In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und
Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn
nennen wird: Jehova, unsere Gerechtigkeit. 7
Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da man nicht mehr
sagen wird: So wahr Jehova lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten
heraufgeführt hat! 8 sondern: So wahr
Jehova lebt, der den Samen des Hauses Israel heraufgeführt und ihn gebracht
hat aus dem Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin ich sie
vertrieben hatte! Und sie sollen in ihrem Lande wohnen.
Jeremia 31,31–40
31 Siehe, Tage kommen,
spricht Jehova, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen
neuen Bund machen werde: 32 nicht wie
der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tage, da ich sie bei
der Hand faßte, um sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen, welchen meinen
Bund sie gebrochen haben; und doch hatte ich mich mit ihnen vermählt,
spricht Jehova. 33 Sondern dies ist der
Bund, den ich mit dem Hause Israel machen werde nach jenen Tagen, spricht
Jehova: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz
schreiben; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein.
34 Und sie werden nicht mehr ein jeder seinen
Nächsten und ein jeder seinen Bruder lehren und sprechen: Erkennet Jehova!
Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten,
spricht Jehova. Denn ich werde ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nicht
mehr gedenken. 35 So spricht Jehova, der
die Sonne gesetzt hat zum Lichte bei Tage, die Ordnungen des Mondes und der
Sterne zum Lichte bei Nacht, der das Meer erregt, und seine Wogen brausen,
Jehova der Heerscharen ist sein Name: 36
Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht weichen werden,
spricht Jehova, so soll auch der Same Israels aufhören, eine Nation zu sein
vor meinem Angesicht alle Tage. 37 So
spricht Jehova: Wenn die Himmel oben gemessen, und die Grundfesten der Erde
unten erforscht werden können, so will ich auch den ganzen Samen Israels
verwerfen wegen alles dessen, was sie getan haben, spricht Jehova.
38 Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da diese
Stadt dem Jehova gebaut werden wird vom Turme Hananel bis zum Ecktore.
39 Und die Meßschnur wird weiter
fortlaufen geradeaus über den Hügel Gareb, und sich nach Goah wenden.
40 Und das ganze Tal der Leichen und der Asche,
und alles Gefilde bis zum Bache Kidron, bis zur Ecke des Roßtores gegen
Osten, wird Jehova heilig sein; es soll nicht ausgerottet noch zerstört
werden in Ewigkeit.
Jeremia 33,1–26
1 Und das Wort Jehovas
geschah zum zweiten Male zu Jeremia, als er noch im Gefängnishofe verhaftet
war, also: 2 So spricht Jehova, der es
tut, Jehova, der es bildet, um es zu verwirklichen, Jehova ist sein Name:
3 Rufe zu mir, und ich will dir
antworten und will dir große und unerreichbare Dinge kundtun, die du nicht
weißt. 4 Denn so spricht Jehova, der
Gott Israels, über die Häuser dieser Stadt und über die Häuser der Könige
von Juda, welche abgebrochen werden wegen der Wälle und wegen des Schwertes;
5 indem man kommt, um gegen die Chaldäer
zu streiten und die Häuser mit den Leichnamen der Menschen zu füllen, welche
ich in meinem Zorn und in meinem Grimm geschlagen, und um all deren Bosheit
willen ich mein Angesicht vor dieser Stadt verborgen habe: 6
Siehe, ich will ihr einen Verband anlegen und Heilung
bringen und sie heilen, und ich will ihnen eine Fülle von Frieden und
Wahrheit offenbaren. 7 Und ich werde die
Gefangenschaft Judas und die Gefangenschaft Israels wenden, und werde sie
bauen wie im Anfang. 8 Und ich werde sie
reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, womit sie gegen mich gesündigt
haben; und ich werde alle ihre Missetaten vergeben, womit sie gegen mich
gesündigt haben und womit sie von mir abgefallen sind. 9
Und sie soll mir zum Freudennamen, zum Ruhm und zum Schmuck
sein bei allen Nationen der Erde, welche all das Gute hören werden, das ich
ihnen tue. Und sie werden zittern und beben über all das Gute und über all
den Frieden, den ich ihr angedeihen lasse. 10
So spricht Jehova: An diesem Orte, von dem ihr saget: “Er
ist verödet, ohne Menschen und ohne Vieh”, in den Städten Judas und auf den
Straßen Jerusalems, die verwüstet sind, ohne Menschen und ohne Bewohner und
ohne Vieh, wird wiederum gehört werden die Stimme der Wonne 11
und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams
und die Stimme der Braut, die Stimme derer, welche sagen: Lobet Jehova der
Heerscharen, denn Jehova ist gütig, denn seine Güte währt ewiglich! Die
Stimme derer, welche Lob in das Haus Jehovas bringen. Denn ich werde die
Gefangenschaft des Landes wenden wie im Anfang, spricht Jehova.
12 So spricht Jehova der Heerscharen: An diesem
Orte, der verödet ist, ohne Menschen und ohne Vieh, und in allen seinen
Städten wird wiederum eine Wohnung sein für die Hirten, welche Herden lagern
lassen. 13 In den Städten des Gebirges,
in den Städten der Niederung und in den Städten des Südens, und im Lande
Benjamin und in den Umgebungen von Jerusalem und in den Städten Judas werden
wiederum die Herden unter den Händen des Zählers vorüberziehen, spricht
Jehova. 14 Siehe, Tage kommen, spricht
Jehova, da ich das gute Wort erfüllen werde, welches ich über das Haus
Israel und über das Haus Juda geredet habe. 15
In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich dem David einen
Sproß der Gerechtigkeit hervorsprossen lassen, und er wird Recht und
Gerechtigkeit üben im Lande. 16 In jenen
Tagen wird Juda gerettet werden und Jerusalem in Sicherheit wohnen; und dies
wird der Name sein, mit welchem man es benennen wird: Jehova, unsere
Gerechtigkeit. 17 Denn so spricht
Jehova: Nie soll es dem David an einem Manne fehlen, der auf dem Throne des
Hauses Israel sitze. 18 Und den
Priestern, den Leviten, soll es nie an einem Manne vor mir fehlen, der
Brandopfer opfere und Speisopfer anzünde und Schlachtopfer zurichte alle
Tage. 19 Und das Wort Jehovas geschah zu
Jeremia also: 20 So spricht Jehova: Wenn
ihr meinen Bund betreffs des Tages und meinen Bund betreffs der Nacht
brechen könnt, so daß Tag und Nacht nicht mehr seien zu ihrer Zeit,
21 so wird auch mein Bund mit meinem Knechte
David gebrochen werden, daß er keinen Sohn habe, der auf seinem Throne König
sei, und auch mit den Leviten, den Priestern, meinen Dienern.
22 Wie das Heer des Himmels nicht gezählt und der
Sand des Meeres nicht gemessen werden kann, also werde ich den Samen Davids,
meines Knechtes, und die Leviten mehren, die mir dienen. 23
Und das Wort Jehovas geschah zu Jeremia also:
24 Hast du nicht gesehen, was dieses Volk
redet, indem es spricht: “Die zwei Geschlechter, welche Jehova erwählt
hatte, die hat er verworfen”? Und so verachten sie mein Volk, so daß es vor
ihnen keine Nation mehr ist. 25 So
spricht Jehova: Wenn nicht mein Bund betreffs des Tages und der Nacht
besteht, wenn ich nicht die Ordnungen des Himmels und der Erde festgesetzt
habe, 26 so werde ich auch den Samen
Jakobs und Davids, meines Knechtes, verwerfen, daß ich nicht mehr von seinem
Samen Herrscher nehme über den Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich
werde ihre Gefangenschaft wenden und mich ihrer erbarmen.
Jeremia 50,1–20
1 Das Wort, welches Jehova
über Babel, über das Land der Chaldäer, durch den Propheten Jeremia geredet
hat. 2 Verkündiget es unter den Nationen
und laßt es hören, und erhebet ein Panier; laßt es hören, verhehlet es
nicht! Sprechet: Babel ist eingenommen, Bel zu Schanden geworden, Merodak
bestürzt; ihre Götzenbilder sind zu Schanden geworden, ihre Götzen sind
bestürzt. 3 Denn wider dasselbe ist eine
Nation heraufgezogen von Norden her: Diese wird sein Land zur Wüste machen,
daß kein Bewohner mehr darin sein wird; sowohl Menschen als Vieh sind
entflohen, weggezogen. 4 In jenen Tagen
und zu jener Zeit, spricht Jehova, werden die Kinder Israel kommen, sie und
die Kinder Juda zusammen; fort und fort weinend werden sie gehen und Jehova,
ihren Gott, suchen. 5 Sie werden nach
Zion fragen, indem ihr Angesicht dahin gerichtet ist: Kommet und schließet
euch an Jehova an mit einem ewigen Bunde, der nicht vergessen werde!
6 Mein Volk war eine verlorene Schafherde: ihre
Hirten leiteten sie irre auf verführerische Berge; sie gingen von Berg zu
Hügel, vergaßen ihre Lagerstätte. 7
Alle, die sie fanden, fraßen sie; und ihre Feinde sprachen: Wir verschulden
uns nicht, weil sie gegen Jehova gesündigt haben, die Wohnung der
Gerechtigkeit, und gegen Jehova, die Erwartung ihrer Väter. 8
Flüchtet aus Babel hinaus, und ziehet aus dem Lande
der Chaldäer; und seid wie die Böcke vor der Herde her! 9
Denn siehe, ich erwecke und führe herauf wider Babel
eine Versammlung großer Nationen aus dem Lande des Nordens, und sie werden
sich wider dasselbe aufstellen: Von dort aus wird es eingenommen werden.
Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten Helden, keiner kehrt leer zurück.
10 Und Chaldäa wird zum Raube werden;
alle, die es berauben, werden satt werden, spricht Jehova. 11
Denn möget ihr euch auch freuen, denn möget ihr auch
frohlocken, Plünderer meines Erbteils, denn möget ihr auch hüpfen wie eine
dreschende junge Kuh, und wiehern gleich starken Rossen: 12
Sehr beschämt ist eure Mutter, zu Schanden geworden
eure Gebärerin. Siehe, es ist die letzte der Nationen, eine Wüste, eine
Dürre und eine Steppe. 13 Vor dem Grimm
Jehovas wird es nicht mehr bewohnt werden, sondern eine Wüste sein ganz und
gar. Ein jeder, der an Babel vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen
über alle seine Plagen. 14 Stellet euch
ringsum auf wider Babel, alle, die ihr den Bogen spannet; schießet nach ihm,
schonet die Pfeile nicht! Denn gegen Jehova hat es gesündigt.
15 Erhebet ein Schlachtgeschrei gegen dasselbe
ringsum! Es hat sich ergeben; gefallen sind seine Festungswerke,
niedergerissen seine Mauern. Denn es ist die Rache Jehovas. Rächet euch an
ihm, tut ihm, wie es getan hat! 16
Rottet aus Babel den Säemann aus und den, der die Sichel führt zur
Erntezeit! Vor dem verderbenden Schwerte wird ein jeder zu seinem Volke sich
wenden und ein jeder in sein Land fliehen. 17
Israel ist ein versprengtes Schaf, welches Löwen verscheucht
haben. Zuerst hat der König von Assyrien es gefressen, und nun zuletzt hat
Nebukadrezar, der König von Babel, ihm die Knochen zermalmt. 18
Darum spricht Jehova der Heerscharen, der Gott
Israels, also: Siehe, ich suche heim den König von Babel und sein Land,
gleichwie ich den König von Assyrien heimgesucht habe. 19
Und ich will Israel zu seiner Trift zurückbringen,
daß es den Karmel und Basan beweide, und seine Seele sich sättige auf dem
Gebirge Ephraim und in Gilead. 20 In
jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht Jehova, wird Israels Missetat gesucht
werden, und sie wird nicht da sein, und die Sünden Judas, und sie werden
nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich übriglasse.
Ezechiel 11,14–25
14 Und das Wort Jehovas
geschah zu mir also: 15 Menschensohn,
deine Brüder, deine Brüder, die Männer deiner Verwandtschaft, sind es und
das ganze Haus Israel insgesamt, zu welchen die Bewohner von Jerusalem
sprechen: Bleibet fern von Jehova; uns ist das Land zum Besitztum gegeben!
16 Darum sprich: So spricht der Herr,
Jehova: Obgleich ich sie unter die Nationen entfernt, und obgleich ich sie
in die Länder zerstreut habe, so bin ich ihnen doch ein wenig zum Heiligtum
geworden in den Ländern, wohin sie gekommen sind. 17
Darum sprich: So spricht der Herr, Jehova: Ja, ich werde
euch aus den Völkern sammeln und euch zusammenbringen aus den Ländern, in
welche ihr zerstreut worden seid, und werde euch das Land Israel geben.
18 Und sie werden dorthin kommen und
alle seine Scheusale und alle seine Greuel daraus entfernen. 19
Und ich werde ihnen ein Herz geben, und werde einen
neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus
ihrem Fleische wegnehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben:
20 auf daß sie in meinen Satzungen wandeln und
meine Rechte bewahren und sie tun; und sie werden mein Volk, und ich werde
ihr Gott sein. 21 Deren Herz aber nach
dem Herzen ihrer Scheusale und ihrer Greuel wandelt: Denen will ich ihren
Weg auf ihren Kopf bringen, spricht der Herr, Jehova. 22
Und die Cherubim erhoben ihre Flügel, und die Räder waren
neben ihnen; und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.
23 Und die Herrlichkeit Jehovas erhob
sich aus der Mitte der Stadt und stellte sich auf den Berg, welcher gegen
Osten der Stadt ist. 24 Und der Geist
hob mich empor und brachte mich im Gesicht durch den Geist Gottes zu den
Weggeführten nach Chaldäa; und das Gesicht, welches ich gesehen hatte, hob
sich von mir weg. 25 Und ich redete zu
den Weggeführten alle Worte Jehovas, die er mich hatte sehen lassen.
Ezechiel 17,22–24
22 So spricht der Herr,
Jehova: Und ich werde von dem Wipfel der hohen Zeder einen Schößling nehmen
und ihn setzen; von dem obersten ihrer Schößlinge werde ich einen zarten
abbrechen und ihn pflanzen auf einen hohen und erhabenen Berg.
23 Auf den hohen Berg Israels werde ich ihn pflanzen;
und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer herrlichen Zeder
werden; und unter ihr werden alle Vögel wohnen, alles Geflügelte: Im
Schatten ihrer Zweige werden sie wohnen. 24
Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, daß ich, Jehova,
den hohen Baum erniedrigt, den niedrigen Baum erhöht habe, den grünen Baum
verdorren und den dürren Baum grünen ließ. Ich, Jehova, habe geredet und
werde es tun.
Ezechiel 34,11–31
11 Denn so spricht der
Herr, Jehova: Siehe, ich bin da, und ich will nach meinen Schafen fragen und
mich ihrer annehmen. 12 Wie ein Hirt
sich seiner Herde annimmt an dem Tage, da er unter seinen zerstreuten
Schafen ist, also werde ich mich meiner Schafe annehmen und werde sie
erretten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind am Tage des
Gewölks und des Wolkendunkels. 13 Und
ich werde sie herausführen aus den Völkern und sie aus den Ländern sammeln
und sie in ihr Land bringen; und ich werde sie weiden auf den Bergen
Israels, in den Tälern und an allen Wohnplätzen des Landes. 14
Auf guter Weide werde ich sie weiden, und auf den
hohen Bergen Israels wird ihre Trift sein; daselbst, auf den Bergen Israels,
werden sie auf guter Trift lagern und fette Weide beweiden. 15
Ich will meine Schafe weiden, und ich will sie
lagern, spricht der Herr, Jehova. 16 Das
Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen, und das
Verwundete will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken; das Fette
aber und das Starke werde ich vertilgen: Nach Recht werde ich sie weiden.
17 Und ihr, meine Herde, so spricht der
Herr, Jehova: Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern
und den Böcken. 18 Ist es euch zu wenig,
daß ihr die gute Weide abweidet und das Übrige eurer Weide mit euren Füßen
zertretet, und daß ihr das abgeklärte Wasser trinket und das Übriggebliebene
mit euren Füßen trübet? 19 Und meine
Schafe sollen abweiden, was mit euren Füßen zertreten, und trinken, was mit
euren Füßen getrübt ist? 20 Darum, so
spricht der Herr, Jehova, zu ihnen: Siehe, ich bin da, und ich werde richten
zwischen fettem Schaf und magerem Schaf. 21
Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter verdränget
und mit euren Hörnern stoßet, bis ihr sie nach außen hin zerstreut habt,
22 so will ich meine Schafe retten,
damit sie nicht mehr zur Beute seien; und ich werde richten zwischen Schaf
und Schaf. 23 Und ich werde einen Hirten
über sie erwecken, und er wird sie weiden, meinen Knecht David: der wird sie
weiden, und der wird ihr Hirt sein. 24
Und ich, Jehova, werde ihr Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst sein
in ihrer Mitte. Ich, Jehova, habe geredet. 25
Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen machen, und
werde die bösen Tiere aus dem Lande vertilgen; und sie werden in der Wüste
sicher wohnen und in den Wäldern schlafen. 26
Und ich werde sie und die Umgebungen meines Hügels zum Segen
machen; und ich werde den Regen fallen lassen zu seiner Zeit, Regen des
Segens werden es sein. 27 Und der Baum
des Feldes wird seine Frucht geben, und das Land wird seinen Ertrag geben;
und sie werden in ihrem Lande sicher sein. Und sie werden wissen, daß ich
Jehova bin, wenn ich die Stäbe ihres Joches zerbreche und sie aus der Hand
derer errette, welche sie knechteten. 28
Und sie werden nicht mehr den Nationen zur Beute sein, und
die wilden Tiere der Erde werden sie nicht mehr fressen; sondern sie werden
in Sicherheit wohnen, und niemand wird sie aufschrecken. 29
Und ich werde ihnen eine Pflanzung erwecken zum
Ruhme, und sie werden nicht mehr durch Hunger weggerafft werden im Lande und
nicht mehr die Schmach der Nationen tragen. 30
Und sie werden wissen, daß ich, Jehova, ihr Gott, mit ihnen
bin, und daß sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, Jehova.
31 Und ihr, meine Herde, Herde meiner
Weide, ihr seid Menschen; ich bin euer Gott, spricht der Herr, Jehova.
Ezechiel 36,16–38
16 Und das Wort Jehovas
geschah zu mir also: 17 Menschensohn,
das Haus Israel wohnte in seinem Lande, und sie verunreinigten es durch
ihren Weg und durch ihre Handlungen; ihr Weg war vor mir wie die
Unreinigkeit eines unreinen Weibes. 18
Da goß ich meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes, das sie im Lande
vergossen, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt hatten.
19 Und ich versprengte sie unter die Nationen,
und sie wurden in die Länder zerstreut; ich richtete sie nach ihrem Wege und
nach ihren Handlungen. 20 Und als sie zu
den Nationen kamen, wohin sie kamen, da entweihten sie meinen heiligen
Namen, indem man von ihnen sagte: Jehovas Volk sind diese, und aus seinem
Lande sind sie gezogen. 21 Aber ich habe
meinen heiligen Namen verschont, welchen das Haus Israel entweiht hat unter
den Nationen, wohin sie kamen. 22 Darum
sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jehova: Nicht um euretwillen
tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr
entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid. 23
Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der
entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte.
Und die Nationen werden wissen, daß ich Jehova bin, spricht der Herr,
Jehova, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige. 24
Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch
sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen. 25
Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und
ihr werdet rein sein; von allen euren Unreinigkeiten und von allen euren
Götzen werde ich euch reinigen. 26 Und
ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres
geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und
euch ein fleischernes Herz geben. 27 Und
ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, daß ihr
in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahret und tut.
28 Und ihr werdet in dem Lande wohnen, das ich euren
Vätern gegeben habe; und ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott sein.
29 Und ich werde euch befreien von allen
euren Unreinigkeiten. Und ich werde das Getreide herbeirufen und es mehren,
und keine Hungersnot mehr auf euch bringen; 30
und ich werde die Frucht des Baumes und den Ertrag des
Feldes mehren, auf daß ihr nicht mehr den Schimpf einer Hungersnot traget
unter den Nationen. 31 Und ihr werdet
eurer bösen Wege gedenken und eurer Handlungen, die nicht gut waren, und
werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen eurer Missetaten und eurer
Greuel. 32 Nicht um euretwillen tue ich
es, spricht der Herr, Jehova, das sei euch kund; schämet euch und werdet
beschämt vor euren Wegen, Haus Israel! 33
So spricht der Herr, Jehova: An dem Tage, da ich euch
reinigen werde von allen euren Missetaten, da will ich die Städte bewohnt
machen, und die Trümmer sollen aufgebaut werden. 34
Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt daß es
eine Wüste war vor den Augen jedes Vorüberziehenden. 35
Und man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete, ist wie
der Garten Eden geworden, und die verödeten und verwüsteten und zerstörten
Städte sind befestigt und bewohnt. 36
Und die Nationen, welche rings um euch her übrigbleiben werden, werden
wissen, daß ich, Jehova, das Zerstörte aufbaue, das Verwüstete bepflanze.
Ich, Jehova, habe geredet und werde es tun. 37
So spricht der Herr, Jehova: Auch noch um dieses werde ich
mich vom Hause Israel erbitten lassen, daß ich es ihnen tue: Ich werde sie
an Menschen vermehren wie eine Herde. 38
Wie eine geheiligte Herde, wie die Herde Jerusalems an
seinen Festen, also werden die verödeten Städte voll Menschenherden sein.
Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.
Ezechiel 47,1–12
1 Und er führte mich
zurück zu der Tür des Hauses; und siehe, Wasser flossen unter der Schwelle
des Hauses hervor gegen Osten, denn die Vorderseite des Hauses war gegen
Osten; und die Wasser flossen herab von unten, von der rechten Seite des
Hauses her, südlich vom Altar. 2 Und er
führte mich hinaus durch das Nordtor, und führte mich draußen herum zum
äußeren Tore, des Weges zu dem gegen Osten gerichteten Tore; und siehe,
Wasser rieselten von der rechten Torseite her. 3
Und als der Mann gegen Osten hinausging, war eine Meßschnur
in seiner Hand. Und er maß tausend Ellen, und ließ mich durch die Wasser
gehen, Wasser bis an die Knöchel; 4 und
er maß tausend Ellen, und ließ mich durch die Wasser gehen, Wasser bis an
die Knie; und er maß tausend Ellen, und ließ mich hindurchgehen, Wasser bis
an die Hüften; 5 und er maß tausend
Ellen, ein Fluß, durch den ich nicht gehen konnte; denn die Wasser waren
hoch, Wasser zum Schwimmen, ein Fluß, der nicht zu durchgehen war.
6 Und er sprach zu mir: Hast du es gesehen,
Menschensohn? Und er führte mich wieder zurück an dem Ufer des Flusses.
7 Als ich zurückkehrte, siehe, da
standen an dem Ufer des Flusses sehr viele Bäume auf dieser und auf jener
Seite. 8 Und er sprach zu mir: Diese
Wasser fließen hinaus nach dem östlichen Kreise, und fließen in die Ebene
hinab und gelangen in das Meer; und werden sie in das Meer hinausgeführt, so
werden die Wasser des Meeres gesund werden. 9
Und es wird geschehen, daß alle lebendigen Seelen, die da
wimmeln, überall wohin der Doppelfluß kommt, leben werden. Und der Fische
werden sehr viele sein; denn wenn diese Wasser dorthin kommen, so werden die
Wasser des Meeres gesund werden, und alles wird leben, wohin der Fluß kommt.
10 Und es wird geschehen, daß Fischer an
demselben stehen werden: von En-Gedi bis En-Eglaim werden Plätze sein zur
Ausbreitung der Netze. Nach ihrer Art werden seine Fische sein, sehr
zahlreich, wie die Fische des großen Meeres. 11
Seine Sümpfe und seine Lachen werden nicht gesund werden,
sie werden salzig bleiben. 12 Und an dem
Flusse, an seinem Ufer, auf dieser und auf jener Seite, werden allerlei
Bäume wachsen, von denen man ißt, deren Blätter nicht verwelken und deren
Früchte nicht ausgehen werden. Monat für Monat werden sie reife Früchte
tragen, denn seine Wasser fließen aus dem Heiligtum hervor; und ihre Früchte
werden zur Speise dienen und ihre Blätter zur Heilung.
Daniel 2,24–45
24 Dieserhalb ging Daniel
zu Arioch hinein, welchen der König bestellt hatte, die Weisen von Babel
umzubringen; er ging hin und sprach zu ihm also: Bringe die Weisen von Babel
nicht um; führe mich vor den König, und ich werde dem König die Deutung
anzeigen. 25 Da führte Arioch eilends
den Daniel vor den König, und sprach zu ihm also: Ich habe einen Mann unter
den Weggeführten von Juda gefunden, welcher dem König die Deutung kundtun
wird. 26 Der König hob an und sprach zu
Daniel, dessen Name Beltsazar war: Bist du imstande, den Traum, den ich
gesehen habe, und seine Deutung mir kundzutun? 27
Daniel antwortete vor dem König und sprach: Das Geheimnis,
welches der König verlangt, können Weise, Beschwörer, Schriftgelehrte und
Wahrsager dem König nicht anzeigen. 28
Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart; und er hat dem
König Nebukadnezar kundgetan, was am Ende der Tage geschehen wird. Dein
Traum und die Gesichte deines Hauptes auf deinem Lager waren diese:
29 Dir, o König, stiegen auf deinem Lager
Gedanken auf, was nach diesem geschehen werde; und der, welcher die
Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird.
30 Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr
als in allen Lebenden wäre, dieses Geheimnis geoffenbart worden, sondern
deshalb, damit man dem König die Deutung kundtue und du deines Herzens
Gedanken erfahrest. 31 Du, o König,
sahst: und siehe, ein großes Bild; dieses Bild war gewaltig, und sein Glanz
außergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich.
32 Dieses Bild, sein Haupt war von feinem
Golde; seine Brust und seine Arme von Silber; sein Bauch und seine Lenden
von Erz; seine Schenkel von Eisen; 33
seine Füße teils von Eisen und teils von Ton. 34
du schautest, bis ein Stein sich losriß ohne Hände, und das
Bild an seine Füße von Eisen und Ton schlug und sie zermalmte.
35 Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, das Erz,
das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu der Sommertennen;
und der Wind führte sie hinweg, und es wurde keine Stätte für sie gefunden.
Und der Stein, der das Bild geschlagen hatte, wurde zu einem großen Berge
und füllte die ganze Erde. 36 Das ist
der Traum; und seine Deutung wollen wir vor dem König ansagen:
37 Du, o König, du König der Könige, dem der Gott des
Himmels das Königtum, die Macht und die Gewalt und die Ehre gegeben hat;
38 und überall, wo Menschenkinder, Tiere
des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben
und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt, du bist das Haupt von Gold.
39 Und nach dir wird ein anderes
Königreich aufstehen, niedriger als du; und ein anderes, drittes Königreich,
von Erz, welches über die ganze Erde herrschen wird. 40
Und ein viertes Königreich wird stark sein wie Eisen; ebenso
wie das Eisen alles zermalmt und zerschlägt, so wird es, dem Eisen gleich,
welches zertrümmert, alle diese zermalmen und zertrümmern. 41
Und daß du die Füße und die Zehen teils von Töpferton
und teils von Eisen gesehen hast, es wird ein geteiltes Königreich sein;
aber von der Festigkeit des Eisens wird in ihm sein, weil du das Eisen mit
lehmigem Ton vermischt gesehen hast. 42
Und die Zehen der Füße, teils von Eisen und teils von Ton: zum Teil wird das
Königreich stark sein, und ein Teil wird zerbrechlich sein. 43
Daß du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen
hast, sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen, aber sie werden
nicht aneinander haften: gleichwie sich Eisen mit Ton nicht vermischt.
44 Und in den Tagen dieser Könige wird
der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht
zerstört, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke überlassen werden wird;
es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich
bestehen: 45 weil du gesehen hast, daß
von dem Berge ein Stein sich losriß ohne Hände und das Eisen, das Erz, den
Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott hat dem Könige
kundgetan, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist gewiß und seine
Deutung zuverlässig.
Daniel 4,34–37
34 Und am Ende der Tage
erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel, und mein Verstand kam mir
wieder; und ich pries den Höchsten, und ich rühmte und verherrlichte den
ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist, und dessen Reich
von Geschlecht zu Geschlecht währt. 35
Und alle Bewohner der Erde werden wie nichts geachtet, und nach seinem
Willen tut er mit dem Heere des Himmels und mit den Bewohnern der Erde; und
da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du?
36 Zur selben Zeit kam mir mein Verstand
wieder, und zur Ehre meines Königtums kamen meine Herrlichkeit und mein
Glanz mir wieder; und meine Räte und meine Gewaltigen suchten mich auf, und
ich wurde wieder in mein Königtum eingesetzt, und ausnehmende Größe wurde
mir hinzugefügt. 37 Nun rühme ich,
Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König des Himmels, dessen
Werke allesamt Wahrheit und dessen Wege Recht sind, und der zu erniedrigen
vermag, die in Hoffart wandeln.
Bibel Daniel 6,24–28
25 Und der König befahl,
und man brachte jene Männer, welche Daniel angezeigt hatten, und man warf
sie in die Löwengrube, sie, ihre Kinder und ihre Weiber; und ehe sie noch
auf den Boden der Grube gekommen waren, bemächtigten sich ihrer die Löwen
und zermalmten alle ihre Gebeine. 26
Alsdann schrieb der König Darius an alle Völker, Völkerschaften und
Sprachen, welche auf der ganzen Erde wohnten: Friede euch in Fülle!
27 Von mir wird Befehl gegeben, daß man in der
ganzen Herrschaft meines Königreichs bebe und sich fürchte vor dem Gott
Daniels; denn er ist der lebendige Gott und besteht in Ewigkeit, und sein
Reich wird nie zerstört werden, und seine Herrschaft währt bis ans Ende;
28 der da rettet und befreit, und
Zeichen und Wunder tut im Himmel und auf der Erde: denn er hat Daniel aus
der Gewalt der Löwen errettet. 29 Und
dieser Daniel hatte Gedeihen unter der Regierung des Darius und unter der
Regierung Kores’, des Persers.
Daniel 7,9–28
9 Ich schaute, bis Throne
aufgestellt wurden und ein Alter an Tagen sich setzte: sein Gewand war weiß
wie Schnee, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron
Feuerflammen, dessen Räder ein loderndes Feuer. 10
Ein Strom von Feuer floß und ging von ihm aus; tausend mal
Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor ihm. Das
Gericht setzte sich, und Bücher wurden aufgetan. 11
Dann schaute ich wegen der Stimme der großen Worte, welche
das Horn redete: ich schaute, bis das Tier getötet, und sein Leib zerstört
und dem Brande des Feuers übergeben wurde. 12
Und was die übrigen Tiere betrifft: ihre Herrschaft wurde
weggenommen, aber Verlängerung des Lebens ward ihnen gegeben bis auf Zeit
und Stunde. 13 Ich schaute in Gesichten
der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines
Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor denselben
gebracht. 14 Und ihm wurde Herrschaft
und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und
Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht
vergehen, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.
15 Mir, Daniel, ward mein Geist in mir
tief ergriffen, und die Gesichte meines Hauptes ängstigten mich.
16 Ich nahte zu einem der Dastehenden, um von
ihm Gewißheit über dies alles zu erbitten. Und er sagte mir, daß er mir die
Deutung der Sache kundtun wolle: 17
Diese großen Tiere, deren vier waren, sind vier Könige, die von der Erde
aufstehen werden. 18 Aber die Heiligen
der höchsten Örter werden das Reich empfangen, und werden das Reich besitzen
bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten. 19
Darauf begehrte ich Gewißheit über das vierte Tier,
welches von allen anderen verschieden war, sehr schrecklich, dessen Zähne
von Eisen und dessen Klauen von Erz waren, welches fraß, zermalmte, und was
übrigblieb, mit seinen Füßen zertrat; 20
und über die zehn Hörner auf seinem Kopfe; und über das
andere Horn, welches emporstieg, und vor welchem drei abfielen; und das Horn
hatte Augen und einen Mund, der große Dinge redete, und sein Aussehen war
größer als das seiner Genossen. 21 Ich
sah, wie dieses Horn Krieg wider die Heiligen führte und sie besiegte,
22 bis der Alte an Tagen kam, und das
Gericht den Heiligen der höchsten Örter gegeben wurde, und die Zeit kam, da
die Heiligen das Reich in Besitz nahmen. 23
Er sprach also: Das vierte Tier: ein viertes Königreich wird
auf Erden sein, welches von allen Königreichen verschieden sein wird; und es
wird die ganze Erde verzehren und sie zertreten und sie zermalmen.
24 Und die zehn Hörner: aus jenem Königreich
werden zehn Könige aufstehen; und ein anderer wird nach ihnen aufstehen, und
dieser wird verschieden sein von den vorigen und wird drei Könige
erniedrigen. 25 Und er wird Worte reden
gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten; und er
wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit
und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden. 26
Aber das Gericht wird sich setzen; und man wird seine
Herrschaft wegnehmen, um sie zu vernichten und zu zerstören bis zum Ende.
27 Und das Reich und die Herrschaft und
die Größe der Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volke der
Heiligen der höchsten Örter gegeben werden. Sein Reich ist ein ewiges Reich,
und alle Herrschaften werden ihm dienen und gehorchen. 28
Bis hierher das Ende der Sache. Mich, Daniel,
ängstigten meine Gedanken sehr, und meine Gesichtsfarbe veränderte sich an
mir; und ich bewahrte die Sache in meinem Herzen.
Hosea 3,1–5
1 Und Jehova sprach zu
mir: Geh wiederum hin, liebe ein Weib, das von ihrem Freunde geliebt wird
und Ehebruch treibt: wie Jehova die Kinder Israel liebt, welche sich aber zu
anderen Göttern hinwenden und Traubenkuchen lieben. 2
Und ich kaufte sie mir für fünfzehn Silbersekel und einen
Homer Gerste und einen Letech Gerste. 3
Und ich sprach zu ihr: Du sollst mir viele Tage also bleiben, du sollst
nicht huren und keines Mannes sein; und so werde auch ich dir gegenüber tun.
4 Denn die Kinder Israel werden viele
Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten, und ohne Schlachtopfer und ohne
Bildsäule, und ohne Ephod und Teraphim. 5
Danach werden die Kinder Israel umkehren und Jehova, ihren
Gott, und David, ihren König, suchen; und sie werden sich zitternd wenden zu
Jehova und zu seiner Güte am Ende der Tage.
Joel 2,28–3,21
28 Und danach wird es
geschehen, daß ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch; und eure
Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben,
eure Jünglinge werden Gesichte sehen. 29
Und selbst über die Knechte und über die Mägde werde ich
meinen Geist ausgießen in jenen Tagen. 30
Und ich werde Wunder geben im Himmel und auf der Erde: Blut
und Feuer und Rauchsäulen; 31 die Sonne
wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag Jehovas
kommt, der große und furchtbare. 32 Und
es wird geschehen, ein jeder, der den Namen Jehovas anrufen wird, wird
errettet werden; denn auf dem Berge Zion und in Jerusalem wird Errettung
sein, wie Jehova gesprochen hat, und unter den Übriggebliebenen, welche
Jehova berufen wird. 1 Denn siehe, in
jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich die Gefangenschaft Judas und
Jerusalems wenden werde, 2 dann werde
ich alle Nationen versammeln und sie in das Tal Josaphat hinabführen; und
ich werde daselbst mit ihnen rechten über mein Volk und mein Erbteil Israel,
welches sie unter die Nationen zerstreut haben; 3
und mein Land haben sie geteilt, und über mein Volk das Los
geworfen; und den Knaben haben sie um eine Hure gegeben, und das Mädchen um
Wein verkauft, den sie getrunken haben. 4
Und auch ihr, was wollt ihr mir, Tyrus und Zidon und alle
ihr Bezirke Philistäas? Wollt ihr mir eine Tat vergelten, oder wollt ihr mir
etwas antun? Schnell, eilends werde ich euer Tun auf euren Kopf
zurückbringen, 5 daß ihr mein Silber und
mein Gold weggenommen und meine besten Kleinode in eure Tempel gebracht,
6 und die Kinder Judas und die Kinder
Jerusalems den Kindern der Griechen verkauft habt, um sie weit von ihrer
Grenze zu entfernen. 7 Siehe, ich will
sie erwecken von dem Orte, wohin ihr sie verkauft habt, und will euer Tun
auf euren Kopf zurückbringen. 8 Und ich
werde eure Söhne und eure Töchter in die Hand der Kinder Judas verkaufen;
und diese werden sie an die Sabäer verkaufen, an eine ferne Nation; denn
Jehova hat geredet. 9 Rufet dieses aus
unter den Nationen, heiliget einen Krieg, erwecket die Helden; es sollen
herankommen und heraufziehen alle Kriegsmänner! 10
Schmiedet eure Pflugmesser zu Schwertern und eure
Winzermesser zu Speeren; der Schwache sage: Ich bin ein Held!
11 Eilet und kommet her, alle ihr Nationen ringsum,
und versammelt euch! Dahin, Jehova, sende deine Helden hinab!
12 Die Nationen sollen sich aufmachen und hinabziehen
in das Tal Josaphat; denn dort werde ich sitzen, um alle Nationen ringsum zu
richten. 13 Leget die Sichel an, denn
die Ernte ist reif; kommet, stampfet, denn die Kelter ist voll, die Kufen
fließen über! Denn groß ist ihre Bosheit. 14
Getümmel, Getümmel im Tale der Entscheidung; denn nahe ist
der Tag Jehovas im Tale der Entscheidung. 15
Die Sonne und der Mond verfinstern sich, und die Sterne
verhalten ihren Glanz. 16 Und Jehova
brüllt aus Zion und läßt aus Jerusalem seine Stimme erschallen, und Himmel
und Erde erbeben. Und Jehova ist eine Zuflucht für sein Volk und eine Feste
für die Kinder Israel. 17 Und ihr werdet
erkennen, daß ich, Jehova, euer Gott bin, der auf Zion wohnt, meinem
heiligen Berge. Und Jerusalem wird heilig sein, und Fremde werden es nicht
mehr durchziehen. 18 Und es wird
geschehen, an jenem Tage, da werden die Berge von Most triefen, und die
Hügel von Milch fließen, und alle Bäche Judas werden von Wasser fließen; und
eine Quelle wird aus dem Hause Jehovas hervorbrechen und das Tal Sittim
bewässern. 19 Ägypten wird zur Einöde
und Edom zu einer öden Wüste werden wegen der Gewalttat an den Kindern
Judas, weil sie in ihrem Lande unschuldiges Blut vergossen haben.
20 Aber Juda soll ewiglich bewohnt werden, und
Jerusalem von Geschlecht zu Geschlecht. 21
Und ich werde sie von ihrem Blute reinigen, von dem ich sie
nicht gereinigt hatte. Und Jehova wird in Zion wohnen.
Amos 9,11–15
11 An jenem Tage werde ich
die verfallene Hütte Davids aufrichten und ihre Risse vermauern und ihre
Trümmer aufrichten, und ich werde sie bauen wie in den Tagen vor alters;
12 auf daß sie den Überrest Edoms und
all die Nationen in Besitz nehmen, über welche mein Name genannt werden
wird, spricht Jehova, der dieses tut. 13
Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da der Pflüger an den
Schnitter und der Traubentreter an den Säemann reichen wird; und die Berge
werden träufeln von Most, und alle Hügel werden zerfließen. 14
Und ich werde die Gefangenschaft meines Volkes Israel
wenden; und sie werden die verwüsteten Städte aufbauen und bewohnen, und
Weinberge pflanzen und deren Wein trinken, und deren Gärten anlegen und
deren Frucht essen. 15 Und ich werde sie
in ihrem Lande pflanzen; und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus
ihrem Lande, das ich ihnen gegeben habe, spricht Jehova, dein Gott.
Obadja 17–21
17 Aber auf dem Berge Zion
wird Errettung sein, und er wird heilig sein; und die vom Hause Jakob werden
ihre Besitzungen wieder in Besitz nehmen. 18
Und das Haus Jakob wird ein Feuer sein, und das Haus Joseph
eine Flamme, und das Haus Esau zu Stoppeln; und sie werden unter ihnen
brennen und sie verzehren. Und das Haus Esau wird keinen Übriggebliebenen
haben, denn Jehova hat geredet. 19 Und
die vom Süden werden das Gebirge Esaus, und die von der Niederung die
Philister in Besitz nehmen; und sie werden das Gefilde Ephraims und das
Gefilde Samarias, und Benjamin wird Gilead in Besitz nehmen; 20
und die Weggeführten dieses Heeres der Kinder Israel
werden in Besitz nehmen, was den Kanaanitern gehört bis nach Zarpath hin;
und die Weggeführten von Jerusalem, welche in Sepharad sind, die Städte des
Südens. 21 Und es werden Retter auf den
Berg Zion ziehen, um das Gebirge Esaus zu richten; und das Reich wird Jehova
gehören.
Bibel Micha 4,1–5,5
1 Und es wird geschehen am
Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel
der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und Völker werden zu ihm strömen;
2 und viele Nationen werden hingehen und
sagen: Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas und zum Hause des
Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen
wandeln auf seinen Pfaden. Denn von Zion wird ausgehen das Gesetz, und das
Wort Jehovas von Jerusalem; 3 und er
wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen mächtigen Nationen
bis in die Ferne. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden,
und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert
erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. 4
Und sie werden sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und
unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund
Jehovas der Heerscharen hat geredet. 5
Denn alle Völker werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber
werden wandeln im Namen Jehovas, unseres Gottes, immer und ewiglich.
6 An jenem Tage, spricht Jehova, werde ich das
Hinkende sammeln und das Vertriebene zusammenbringen, und dem ich Übles
getan habe. 7 Und ich werde das Hinkende
zu einem Überrest und das Weitentfernte zu einer gewaltigen Nation machen;
und Jehova wird König über sie sein auf dem Berge Zion, von nun an bis in
Ewigkeit. 8 Und du Herdenturm, du Hügel
der Tochter Zion, zu dir wird gelangen und zu dir wird kommen die frühere
Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalem. 9
Nun, warum erhebst du ein Geschrei? Ist kein König in dir?
Oder ist dein Ratgeber umgekommen, daß dich Wehen ergriffen haben der
Gebärenden gleich? 10 Kreiße und stöhne,
Tochter Zion, gleich einer Gebärenden! Denn nun wirst du aus der Stadt
hinausziehen und auf dem Felde wohnen und bis nach Babel kommen. Daselbst
wirst du errettet werden, daselbst wird Jehova dich aus der Hand deiner
Feinde erlösen. 11 Und nun haben sich
viele Nationen wider dich versammelt, die da sprechen: Sie werde entweiht,
und unsere Augen mögen an Zion ihre Lust sehen! 12
Aber sie kennen nicht die Gedanken Jehovas und verstehen
nicht seinen Ratschluß; denn er hat sie gesammelt, wie man Garben auf die
Tenne sammelt. 13 Mache dich auf und
drisch, Tochter Zion! Denn ich werde dein Horn zu Eisen und deine Hufe zu
Erz machen, und du wirst viele Völker zermalmen; und ich werde ihren Raub
dem Jehova verbannen, und ihr Vermögen dem Herrn der ganzen Erde. –
14 Nun dränge dich zusammen, Tochter des
Gedränges: man hat eine Belagerung gegen uns gerichtet; mit dem Stabe
schlagen sie den Richter Israels auf den Backen. 1
Und du, Bethlehem, Ephrata, zu klein, um unter den Tausenden
von Juda zu sein, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel
sein soll; und seine Ausgänge sind von der Urzeit, von den Tagen der
Ewigkeit her. 2 Darum wird er sie
dahingeben bis zur Zeit, da eine Gebärende geboren hat; und der Rest seiner
Brüder wird zurückkehren samt den Kindern Israel. 3
Und er wird dastehen und seine Herde weiden in der Kraft
Jehovas, in der Hoheit des Namens Jehovas, seines Gottes. Und sie werden
wohnen; denn nun wird er groß sein bis an die Enden der Erde. 4
Und dieser wird Friede sein. Wenn Assyrien in unser
Land kommen und wenn es in unsere Paläste treten wird, so werden wir sieben
Hirten und acht Menschenfürsten gegen dasselbe aufstellen.
Zefanja 2,4–15
4 Denn Gasa wird verlassen
und Askalon eine Wüste sein; Asdod: am hellen Mittag wird man es vertreiben,
und Ekron wird entwurzelt werden. 5 Wehe
den Bewohnern des Landstrichs am Meere, der Nation der Kerethiter! Das Wort
Jehovas kommt über euch, Kanaan, Land der Philister! Und ich werde dich
vernichten, daß kein Bewohner mehr bleibt. 6
Und der Landstrich am Meere wird zu Triften voll
Hirtenzisternen und Kleinviehhürden werden; 7
und es wird ein Landstrich sein für den Überrest des Hauses
Juda: sie werden darauf weiden und am Abend sich lagern in den Häusern
Askalons; denn Jehova, ihr Gott, wird sich ihrer annehmen und ihre
Gefangenschaft wenden. 8 Ich habe gehört
die Schmähung Moabs und die Lästerungen der Kinder Ammon, womit sie mein
Volk geschmäht und großgetan haben wider dessen Gebiet. 9
Darum, so wahr ich lebe, spricht Jehova der
Heerscharen, der Gott Israels, soll Moab gewißlich wie Sodom, und die Kinder
Ammon wie Gomorra werden, ein Besitztum der Brennesseln und eine Salzgrube
und eine Wüste ewiglich. Der Überrest meines Volkes wird sie berauben, und
das Überbleibsel meiner Nation sie beerben. 10
Solches wird ihnen für ihren Hochmut zuteil, weil sie das
Volk Jehovas der Heerscharen geschmäht und wider dasselbe großgetan haben.
11 Furchtbar wird Jehova wider sie sein,
denn er wird hinschwinden lassen alle Götter der Erde; und alle Inseln der
Nationen werden ihn anbeten, ein jeder von seiner Stätte aus.
12 Auch ihr, Äthiopier, werdet Erschlagene meines
Schwertes sein. 13 Und er wird seine
Hand gegen Norden ausstrecken, und wird Assyrien vernichten und Ninive zur
Wüste machen, dürr wie die Steppe. 14
Und in seiner Mitte werden Herden sich lagern, allerlei Tiere in Menge; auch
Pelikane, auch Igel werden auf seinen Säulenknäufen übernachten. Eine Stimme
singt im Fenster, Trümmer sind auf der Schwelle, denn er hat das
Zederngetäfel bloßgelegt. 15 Das ist die
frohlockende Stadt, die in Sicherheit wohnte, die in ihrem Herzen sprach:
Ich bin’s und gar keine sonst! Wie ist sie zur Wüste geworden, zum
Lagerplatz der wilden Tiere! Ein jeder, der an ihr vorüberzieht, wird
zischen, wird seine Hand schwenken.
Zefanja 3,8–20
8 Darum harret auf mich,
spricht Jehova, auf den Tag, da ich mich aufmache zur Beute! Denn mein
Rechtsspruch ist, die Nationen zu versammeln, die Königreiche
zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszugießen, die ganze Glut
meines Zornes; denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde
verzehrt werden. 9 Denn alsdann werde
ich die Lippen der Völker in reine Lippen umwandeln, damit sie alle den
Namen Jehovas anrufen und ihm einmütig dienen. 10
Von jenseit der Ströme Äthiopiens werden sie meine
Flehenden, meine zerstreute Schar, mir als Opfergabe darbringen.
11 An jenem Tage wirst du dich nicht mehr all
deiner Handlungen schämen müssen, womit du wider mich übertreten hast; denn
alsdann werde ich deine stolz Frohlockenden aus deiner Mitte wegnehmen, und
du wirst fortan nicht mehr hoffärtig sein auf meinem heiligen Berge.
12 Und ich werde in deiner Mitte ein elendes
und armes Volk übriglassen, und sie werden auf den Namen Jehovas vertrauen.
13 Der Überrest Israels wird kein
Unrecht tun und keine Lüge reden, und in ihrem Munde wird keine Zunge des
Truges gefunden werden; denn sie werden weiden und lagern, und niemand wird
sie aufschrecken. 14 Jubele, Tochter
Zion; jauchze, Israel! Freue dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter
Jerusalem! 15 Jehova hat deine Gerichte
weggenommen, deinen Feind weggefegt; der König Israels, Jehova, ist in
deiner Mitte, du wirst kein Unglück mehr sehen. 16
An jenem Tage wird zu Jerusalem gesagt werden: Fürchte dich
nicht! Zion, laß deine Hände nicht erschlaffen! 17
Jehova, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein rettender Held;
er freut sich über dich mit Wonne, er schweigt in seiner Liebe, frohlockt
über dich mit Jubel. 18 Die wegen der
Festversammlung Trauernden werde ich sammeln; sie waren aus dir, Schmach
lastete auf ihnen. 19 Siehe, ich werde
zu jener Zeit handeln mit allen deinen Bedrückern, und die Hinkenden retten
und die Vertriebenen sammeln; und ich werde sie zum Lobe und zum Namen
machen in allen Ländern ihrer Schmach. 20
In jener Zeit werde ich euch herbeibringen und zu der Zeit
euch sammeln; denn ich werde euch zum Namen und zum Lobe machen unter allen
Völkern der Erde, wenn ich eure Gefangenschaft vor euren Augen wenden werde,
spricht Jehova.
Sacharja 2,6–13
6 Hui! Hui! Fliehet aus
dem Lande des Nordens! spricht Jehova; denn nach den vier Winden des Himmels
breite ich euch aus, spricht Jehova. 7
Hui! Entrinne, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babels! 8
Denn so spricht Jehova der Heerscharen: Nach der
Herrlichkeit hat er mich zu den Nationen gesandt, die euch geplündert haben;
denn wer euch antastet, tastet seinen Augapfel an. 9
Denn siehe, ich werde meine Hand über sie schwingen, und sie
werden denen zum Raube sein, welche ihnen dienten; und ihr werdet erkennen,
daß Jehova der Heerscharen mich gesandt hat. 10
Jubele und freue dich, Tochter Zion! Denn siehe, ich komme
und werde in deiner Mitte wohnen, spricht Jehova. 11
Und an jenem Tage werden viele Nationen sich an Jehova
anschließen, und sie werden mein Volk sein; und ich werde in deiner Mitte
wohnen, und du wirst erkennen, daß Jehova der Heerscharen mich zu dir
gesandt hat. 12 Und Jehova wird Juda als
sein Erbteil besitzen in dem heiligen Lande und wird Jerusalem noch
erwählen. 13 Alles Fleisch schweige vor
Jehova! Denn er hat sich aufgemacht aus seiner heiligen Wohnung.
Sacharja 4,1–14
1 Und der Engel, der mit
mir redete, kam wieder und weckte mich wie einen Mann, der aus seinem
Schlafe geweckt wird. 2 Und er sprach zu
mir: Was siehst du? Und ich sprach: Ich sehe, und siehe, ein Leuchter ganz
von Gold, und sein Ölbehälter an seinem oberen Ende, und seine sieben Lampen
an ihm, sieben, und sieben Gießröhren zu den Lampen, die an seinem oberen
Ende sind; 3 und zwei Olivenbäume neben
demselben, einer zur Rechten des Ölbehälters und einer zu seiner Linken.
4 Und ich hob an und sprach zu dem
Engel, der mit mir redete, und sagte: Mein Herr, was sind diese?
5 Und der Engel, der mit mir redete, antwortete
und sprach zu mir: Weißt du nicht, was diese sind? Und ich sprach: Nein,
mein Herr. 6 Da antwortete er und sprach
zu mir und sagte: Dies ist das Wort Jehovas an Serubbabel: Nicht durch Macht
und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jehova der
Heerscharen. 7 Wer bist du, großer Berg,
vor Serubbabel? Zur Ebene sollst du werden! Und er wird den Schlußstein
herausbringen unter lautem Zuruf: Gnade, Gnade ihm! 8
Und das Wort Jehovas geschah zu mir also: 9
Die Hände Serubbabels haben dieses Haus gegründet,
und seine Hände werden es vollenden; und du wirst erken nen, daß Jehova der
Heerscharen mich zu euch gesandt hat. 10
Denn wer verachtet den Tag kleiner Dinge? Und mit Freuden
werden jene Sieben das Senkblei in der Hand Serubbabels sehen: die Augen
Jehovas, sie durchlaufen die ganze Erde. 11
Und ich hob an und sprach zu ihm: Was sind diese zwei
Olivenbäume zur Rechten des Leuchters und zu seiner Linken? 12
Und ich hob zum zweiten Male an und sprach zu ihm:
Was sind die beiden Zweige der Olivenbäume, welche neben den zwei goldenen
Röhren sind, die das Gold von sich aus ergießen? 13
Und er sprach zu mir und sagte: Weißt du nicht, was diese
sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr. 14
Da sprach er: Dies sind die beiden Söhne des Öls, welche bei
dem Herrn der ganzen Erde stehen.
Sacharja 6,9–15
9 Und das Wort Jehovas
geschah zu mir also: 10 Nimm von den
Weggeführten, von Cheldai und von Tobija und von Jedaja, und geh du an
selbigem Tage, geh in das Haus Josijas, des Sohnes Zephanjas, wohin sie aus
Babel gekommen sind- 11 ja, nimm Silber
und Gold und mache eine Krone. Und setze sie auf das Haupt Josuas, des
Sohnes Jozadaks, des Hohenpriester, und sprich zu ihm und sage:
12 So spricht Jehova der Heerscharen und sagt:
Siehe, ein Mann, sein Name ist Sproß; und er wird von seiner Stelle
aufsprossen und den Tempel Jehovas bauen. 13
Ja, er wird den Tempel Jehovas bauen; und er wird
Herrlichkeit tragen; und er wird auf seinem Throne sitzen und herrschen, und
er wird Priester sein auf seinem Throne; und der Rat des Friedens wird
zwischen ihnen beiden sein. 14 Und die
Krone soll dem Chelem und Tobija und Jedaja und der Güte des Sohnes
Zephanjas zum Gedächtnis sein im Tempel Jehovas. 15
Und Entfernte werden kommen und am Tempel Jehovas bauen; und
ihr werdet erkennen, daß Jehova der Heerscharen mich zu euch gesandt hat.
Und dieses wird geschehen, wenn ihr fleißig auf die Stimme Jehovas, eures
Gottes, hören werdet.
Sacharja 8,1–23
1 Und es geschah das Wort
Jehovas der Heerscharen also: 2 So
spricht Jehova der Heerscharen: Ich eifere für Zion mit großem Eifer, und
mit großem Grimme eifere ich für dasselbe. 3
So spricht Jehova: Ich kehre nach Zion zurück und will
inmitten Jerusalems wohnen; und Jerusalem wird genannt werden “Stadt der
Wahrheit”, und der Berg Jehovas der Heerscharen “der heilige Berg”.
4 So spricht Jehova der Heerscharen: Es werden
noch Greise und Greisinnen in den Straßen von Jerusalem sitzen, ein jeder
mit seinem Stabe in seiner Hand vor Menge der Tage. 5
Und die Straßen der Stadt werden voll sein von Knaben und
Mädchen, die auf seinen Straßen spielen. 6
So spricht Jehova der Heerscharen: Wenn es wunderbar ist in
den Augen des Überrestes dieses Volkes in jenen Tagen, wird es auch in
meinen Augen wunderbar sein? spricht Jehova der Heerscharen. 7
So spricht Jehova der Heerscharen: Siehe, ich werde
mein Volk retten aus dem Lande des Aufgangs und aus dem Lande des Untergangs
der Sonne; 8 und ich werde sie
herbeibringen, und sie werden wohnen inmitten Jerusalems; und sie werden
mein Volk, und ich werde ihr Gott sein in Wahrheit und in Gerechtigkeit.
9 So spricht Jehova der Heerscharen:
Stärket eure Hände, die ihr in diesen Tagen diese Worte aus dem Munde der
Propheten höret, welche an dem Tage waren, da der Grund des Hauses Jehovas
der Heerscharen, des Tempels, gelegt wurde, um ihn zu erbauen!
10 Denn vor diesen Tagen war kein Lohn für die
Menschen und kein Lohn für das Vieh; und der Aus-und Eingehende hatte keinen
Frieden vor dem Bedränger, und ich ließ alle Menschen gegeneinander los.
11 Nun aber will ich dem Überrest dieses
Volkes nicht sein wie in den früheren Tagen, spricht Jehova der Heerscharen;
12 sondern die Saat des Friedens, der
Weinstock, wird seine Frucht geben, und die Erde ihren Ertrag geben, und der
Himmel wird seinen Tau geben; und dem Überrest dieses Volkes werde ich das
alles zum Erbteil geben. 13 Und es wird
geschehen, gleichwie ihr, Haus Juda und Haus Israel, ein Fluch unter den
Nationen gewesen seid, also werde ich euch retten, und ihr werdet ein Segen
sein. Fürchtet euch nicht, stärket eure Hände! 14
Denn so spricht Jehova der Heerscharen: Gleichwie ich euch
Böses zu tun gedachte, als eure Väter mich erzürnten, spricht Jehova der
Heerscharen, und ich es mich nicht gereuen ließ, 15
also gedenke ich wiederum in diesen Tagen Jerusalem und dem
Hause Juda Gutes zu tun. Fürchtet euch nicht! 16
Dies sind die Dinge, die ihr tun sollt: Redet die Wahrheit
einer mit dem anderen; richtet der Wahrheit gemäß und fället einen
Rechtsspruch des Friedens in euren Toren; 17
und sinnet keiner auf des anderen Unglück in euren Herzen,
und falschen Eid liebet nicht; denn alles dieses, ich hasse es, spricht
Jehova. 18 Und das Wort Jehovas der
Heerscharen geschah zu mir also: 19 So
spricht Jehova der Heerscharen: Das Fasten des vierten und das Fasten des
fünften und das Fasten des siebten und das Fasten des zehnten Monats wird
dem Hause Juda zur Wonne und zur Freude und zu fröhlichen Festzeiten werden.
Doch liebet die Wahrheit und den Frieden. 20
So spricht Jehova der Heerscharen: Noch wird es geschehen,
daß Völker und Bewohner vieler Städte kommen werden; 21
und die Bewohner der einen werden zur anderen gehen und
sagen: “Laßt uns doch hingehen, um Jehova anzuflehen und Jehova der
Heerscharen zu suchen!” “Auch ich will gehen!” 22
Und viele Völker und mächtige Nationen werden kommen, um
Jehova der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und Jehova anzuflehen.
23 So spricht Jehova der Heerscharen: In jenen
Tagen, da werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen ergreifen,
ja, ergreifen werden sie den Rockzipfel eines jüdischen Mannes und sagen:
Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.
Sacharja 9,9–10
9 Frohlocke laut, Tochter
Zion; jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König wird zu dir kommen:
gerecht und ein Retter ist er, demütig, und auf einem Esel reitend, und zwar
auf einem Füllen, einem Jungen der Eselin. 10
Und ich werde die Wagen ausrotten aus Ephraim und die Rosse
aus Jerusalem, und der Kriegsbogen wird ausgerottet werden. Und er wird
Frieden reden zu den Nationen; und seine Herrschaft wird sein von Meer zu
Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde.
Sacharja 14,1–21
1 Siehe, ein Tag kommt für
Jehova, da wird deine Beute verteilt werden in deiner Mitte. 2
Und ich werde alle Nationen nach Jerusalem zum Kriege
versammeln; und die Stadt wird eingenommen und die Häuser werden geplündert
und die Weiber geschändet werden; und die Hälfte der Stadt wird in die
Gefangenschaft ausziehen, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt
ausgerottet werden. 3 Und Jehova wird
ausziehen und wider jene Nationen streiten, wie an dem Tage, da er streitet,
an dem Tage der Schlacht. 4 Und seine
Füße werden an jenem Tage auf dem Ölberge stehen, der vor Jerusalem gegen
Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und
nach Westen hin, zu einem sehr großen Tale, und die Hälfte des Berges wird
nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen. 5
Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen, und
das Tal der Berge wird bis Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr vor
dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Und
kommen wird Jehova, mein Gott, und alle Heiligen mit dir. 6
Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird kein
Licht sein; die Gestirne werden sich verfinstern. 7
Und es wird ein einziger Tag sein (er ist Jehova bekannt),
nicht Tag und nicht Nacht; und es wird geschehen zur Zeit des Abends, da
wird es Licht sein. 8 Und es wird
geschehen an jenem Tage, da werden lebendige Wasser aus Jerusalem fließen,
zur Hälfte nach dem östlichen Meere und zur Hälfte nach dem hinteren Meere;
im Sommer und im Winter wird es geschehen. 9
Und Jehova wird König sein über die ganze Erde; an jenem
Tage wird Jehova einer sein und sein Name einer. 10
Das ganze Land wird sich umwandeln wie die Ebene, von Geba
bis Rimmon, welches südlich von Jerusalem liegt; und Jerusalem wird erhaben
sein und an seiner Stätte wohnen, vom Tore Benjamin bis zur Stelle des
ersten Tores und bis zum Ecktore, und vom Turme Hananel bis zu den Keltern
des Königs. 11 Und man wird darin
wohnen, und kein Bann wird mehr sein; und Jerusalem wird in Sicherheit
wohnen. 12 Und dies wird die Plage sein,
womit Jehova alle Völker plagen wird, welche gegen Jerusalem Krieg geführt
haben: Er wird eines jeden Fleisch verwesen lassen, während er auf seinen
Füßen steht, und seine Augen werden verwesen in ihren Höhlen, und seine
Zunge wird in seinem Munde verwesen. 13
Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird eine große Verwirrung von
Jehova unter ihnen entstehen; und sie werden einer des anderen Hand
ergreifen, und eines jeden Hand wird sich gegen die Hand seines Nächsten
erheben. 14 Und auch Juda wird in
Jerusalem streiten; und der Reichtum aller Nationen ringsum wird gesammelt
werden: Gold und Silber und Kleider in großer Menge. 15
Und ebenso, gleich dieser Plage, wird die Plage der Rosse,
der Maultiere, der Kamele und der Esel und alles Viehes sein, welches in
jenen Heerlagern sein wird. 16 Und es
wird geschehen, daß alle Übriggebliebenen von allen Nationen, welche wider
Jerusalem gekommen sind, von Jahr zu Jahr hinaufziehen werden, um den König,
Jehova der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.
17 Und es wird geschehen, wenn eines von den
Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen wird, um den König,
Jehova der Heerscharen, anzubeten: über dasselbe wird kein Regen kommen;
18 und wenn das Geschlecht Ägyptens
nicht hinaufzieht und nicht kommt, so wird der Regen auch nicht über dieses
kommen. Das wird die Plage sein, womit Jehova die Nationen plagen wird,
welche nicht hinaufziehen werden, um das Laubhüttenfest zu feiern.
19 Das wird die Strafe Ägyptens und die Strafe
aller Nationen sein, welche nicht hinaufziehen werden, um das Laubhüttenfest
zu feiern. 20 An jenem Tage wird auf den
Schellen der Rosse stehen: Heilig dem Jehova. Und die Kochtöpfe im Hause
Jehovas werden sein wie die Opferschalen vor dem Altar; 21
und jeder Kochtopf in Jerusalem und in Juda wird
Jehova der Heerscharen heilig sein; und alle Opfernden werden kommen und von
denselben nehmen und darin kochen. Und es wird an jenem Tage kein Kanaaniter
mehr sein im Hause Jehovas der Heerscharen.
Matthäus 3,1–6
1 In jenen Tagen aber
kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa und spricht:
2 Tut Buße, denn das Reich der Himmel
ist nahe gekommen. 3 Denn dieser ist
der, von welchem durch den Propheten Jesaias geredet ist, welcher spricht:
“Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet
gerade seine Steige.” 4 Er aber,
Johannes, hatte seine Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um
seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig.
5 Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz
Judäa und die ganze Umgegend des Jordan; 6
und sie wurden von ihm im Jordan getauft, indem sie ihre
Sünden bekannten.
Matthäus 4,12–17
12 Als er aber gehört
hatte, daß Johannes überliefert worden war, entwich er nach Galiläa;
13 und er verließ Nazareth und kam und wohnte
in Kapernaum, das am See liegt, in dem Gebiet von Zabulon und Nephtalim;
14 auf daß erfüllt würde, was durch den
Propheten Jesajas geredet ist, welcher spricht: 15
“Land Zabulon und Land Nephtalim, gegen den See hin, jenseit
des Jordan, Galiläa der Nationen: 16 das
Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die im
Lande und Schatten des Todes saßen, Licht ist ihnen aufgegangen.”
17 Von da an begann Jesus zu predigen und zu
sagen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen.
Matthäus 4,23–5,12
23 Und Jesus zog in ganz
Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des
Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen unter dem Volke.
24 Und sein Ruf ging aus in das ganze
Syrien; und sie brachten zu ihm alle Leidenden, die mit mancherlei
Krankheiten und Qualen behaftet waren, und Besessene und Mondsüchtige und
Gelähmte; und er heilte sie. 25 Und es
folgten ihm große Volksmengen von Galiläa und Dekapolis und Jerusalem und
Judäa und von jenseit des Jordan. 1 Als
er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt
hatte, traten seine Jünger zu ihm. 2 Und
er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: 3
Glückselig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Reich der
Himmel. 4 Glückselig die Trauernden,
denn sie werden getröstet werden. 5
Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben.
6 Glückselig die nach der Gerechtigkeit hungern und
dürsten, denn sie werden gesättigt werden. 7
Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit
widerfahren. 8 Glückselig die reinen
Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. 9
Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes
heißen. 10 Glückselig die um
Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel.
11 Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen
und verfolgen und jedes böse Wort lügnerisch wider euch reden werden um
meinetwillen. 12 Freuet euch und
frohlocket, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn also haben sie die
Propheten verfolgt, die vor euch waren.
Matthäus 5,17–20
17 Wähnet nicht, daß ich
gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht
gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18
Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde
vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz
vergehen, bis alles geschehen ist. 19
Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen
lehrt, wird der Geringste heißen im Reiche der Himmel; wer irgend aber sie
tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reiche der Himmel. 20
Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit
vorzüglicher ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr
nicht in das Reich der Himmel eingehen.
Matthäus 6,5–15
5 Und wenn du betest,
sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn die lieben es, in den Synagogen
und an den Ecken der Straßen stehend zu beten, damit sie von den Menschen
gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.
6 Du aber, wenn du betest, so geh in deine
Kammer und, nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der
im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir
vergelten. 7 Wenn ihr aber betet, sollt
ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, daß sie um
ihres vielen Redens willen werden erhört werden. 8
Seid ihnen nun nicht gleich; denn euer Vater weiß, was ihr
bedürfet, ehe ihr ihn bittet. 9 Betet
ihr nun also: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein
Name; dein Reich komme; 10 dein Wille
geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden. 11
Unser nötiges Brot gib uns heute; 12
und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren
Schuldnern vergeben; 13 und führe uns
nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. 14
Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebet,
so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; 15
wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehungen nicht vergebet,
so wird euer Vater auch eure Vergehungen nicht vergeben.
Matthäus 6,19–34
19 Sammelt euch nicht
Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstört, und wo Diebe durchgraben
und stehlen; 20 sammelt euch aber
Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstört, und wo Diebe nicht
durchgraben noch stehlen; 21 denn wo
dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. 22
Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge
einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; 23
wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib
finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß
die Finsternis! 24 Niemand kann zwei
Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen
lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnet
nicht Gott dienen und dem Mammon. 25
Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und
was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist
nicht das Leben mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung?
26 Sehet hin auf die Vögel des Himmels,
daß sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer
himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie?
27 Wer aber unter euch vermag mit Sorgen
seiner Größe eine Elle zuzusetzen? 28
Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes,
wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht.
29 Ich sage euch aber, daß selbst nicht Salomon in
all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen. 30
Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute ist und
morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, nicht vielmehr euch,
Kleingläubige? 31 So seid nun nicht
besorgt, indem ihr saget: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir
trinken? oder: Was sollen wir anziehen? 32
denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn euer
himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet. 33
Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner
Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. 34
So seid nun nicht besorgt auf den morgenden Tag, denn
der morgende Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel
genug.
Matthäus 7,21–23
21 Nicht jeder, der zu mir
sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den
Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. 22
Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben
wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen
ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?
23 Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch
niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter!
Matthäus 8,5–13
5 Als er aber in Kapernaum
eintrat, kam ein Hauptmann zu ihm, der ihn bat und sprach: 6
Herr, mein Knecht liegt zu Hause gelähmt und wird
schrecklich gequält. 7 Und Jesus spricht
zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen. 8
Der Hauptmann aber antwortete und sprach: Herr, ich bin
nicht würdig, daß du unter mein Dach tretest; sondern sprich nur ein Wort,
und mein Knecht wird gesund werden. 9
Denn auch ich bin ein Mensch unter Gewalt und habe Kriegsknechte unter mir;
und ich sage zu diesem: Gehe hin, und er geht; und zu einem anderen: Komm,
und er kommt; und zu meinem Knechte: Tue dieses, und er tut’s.
10 Als aber Jesus es hörte, verwunderte er sich und
sprach zu denen, welche nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, selbst nicht
in Israel habe ich so großen Glauben gefunden. 11
Ich sage euch aber, daß viele von Osten und Westen kommen
und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tische liegen werden in dem Reiche
der Himmel, 12 aber die Söhne des
Reiches werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis: da wird sein
das Weinen und das Zähneknirschen. 13
Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, und dir geschehe, wie du
geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund in jener Stunde.
Matthäus 9,35–38
35 Und Jesus zog umher
durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das
Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen.
36 Als er aber die Volksmengen sah, wurde er
innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie
Schafe, die keinen Hirten haben. 37 Dann
spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber
sind wenige; 38 bittet nun den Herrn der
Ernte, daß er die Arbeiter aussende in seine Ernte.
Matthäus 10,5–15
5 Diese zwölf sandte Jesus
aus und befahl ihnen und sprach: Gehet nicht auf einen Weg der Nationen, und
gehet nicht in eine Stadt der Samariter; 6
gehet aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses
Israel. 7 Indem ihr aber hingehet,
prediget und sprechet: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen.
8 Heilet Kranke, wecket Tote auf, reiniget
Aussätzige, treibet Dämonen aus; umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet.
9 Verschaffet euch nicht Gold noch
Silber noch Kupfer in eure Gürtel, 10
keine Tasche auf den Weg, noch zwei Leibröcke, noch Sandalen, noch einen
Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. 11
In welche Stadt aber oder in welches Dorf irgend ihr
eintretet, erforschet, wer darin würdig ist; und daselbst bleibet, bis ihr
weggehet. 12 Wenn ihr aber in das Haus
eintretet, so grüßet es. 13 Und wenn nun
das Haus würdig ist, so komme euer Friede auf dasselbe; wenn es aber nicht
würdig ist, so wende sich euer Friede zu euch zurück. 14
Und wer irgend euch nicht aufnehmen, noch eure Worte hören
wird, gehet hinaus aus jenem Hause oder jener Stadt und schüttelt den Staub
von euren Füßen. 15 Wahrlich, ich sage
euch, es wird dem Lande von Sodom und Gomorra erträglicher ergehen am Tage
des Gerichts als jener Stadt.
Matthäus 11,2–15
2 Als aber Johannes im
Gefängnis die Werke des Christus hörte, sandte er durch seine Jünger
3 und ließ ihm sagen: Bist du der Kommende,
oder sollen wir auf einen anderen warten? 4
Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und
verkündet Johannes, was ihr höret und sehet: 5
Blinde werden sehend, und Lahme wandeln, Aussätzige werden
gereinigt, und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute
Botschaft verkündigt; 6 und glückselig
ist, wer irgend sich nicht an mir ärgern wird! 7
Als diese aber hingingen, fing Jesus an, zu den Volksmengen
zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen?
Ein Rohr vom Winde hin und her bewegt? 8
Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen,
mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die die weichen Kleider tragen, sind in
den Häusern der Könige. 9 Aber was seid
ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr
als einen Propheten. 10 Denn dieser ist
es, von dem geschrieben steht: “Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem
Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.” 11
Wahrlich, ich sage euch, unter den von Weibern Geborenen ist
kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im
Reiche der Himmel ist größer als er. 12
Aber von den Tagen Johannes’ des Täufers an bis jetzt wird dem Reiche der
Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich. 13
Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt
bis auf Johannes. 14 Und wenn ihr es
annehmen wollt, er ist Elias, der kommen soll. 15
Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Matthäus 12,22–30
22 Dann wurde ein
Besessener zu ihm gebracht, blind und stumm; und er heilte ihn, so daß der
Blinde und Stumme redete und sah. 23 Und
es erstaunten alle die Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa
der Sohn Davids? 24 Die Pharisäer aber
sagten, als sie es hörten: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus, als
durch den Beelzebub, den Obersten der Dämonen. 25
Da er aber ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Jedes
Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt
oder jedes Haus, das wider sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen.
26 Und wenn der Satan den Satan
austreibt, so ist er wider sich selbst entzweit; wie wird denn sein Reich
bestehen? 27 Und wenn ich durch
Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum
werden sie eure Richter sein. 28 Wenn
ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich
Gottes zu euch hingekommen. 29 Oder wie
kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben,
wenn er nicht zuvor den Starken bindet? Und alsdann wird er sein Haus
berauben. 30 Wer nicht mit mir ist, ist
wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.
Matthäus 13,1–53
1 An jenem Tage aber ging
Jesus aus dem Hause hinaus und setzte sich an den See. 2
Und es versammelten sich große Volksmengen zu ihm, so daß er
in ein Schiff stieg und sich setzte; und die ganze Volksmenge stand am Ufer.
3 Und er redete vieles in Gleichnissen
zu ihnen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus zu säen; 4
und indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die
Vögel kamen und fraßen es auf. 5 Anderes
aber fiel auf das Steinichte, wo es nicht viel Erde hatte; und alsbald ging
es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. 6
Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es
keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7
Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen schossen auf und
erstickten es. 8 Anderes aber fiel auf
die gute Erde und gab Frucht: das eine hundert-, das andere sechzig-, das
andere dreißigfältig. 9 Wer Ohren hat zu
hören, der höre! 10 Und die Jünger
traten herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?
11 Er aber antwortete und sprach zu
ihnen: Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu
wissen, jenen aber ist es nicht gegeben; 12
denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird
Überfluß haben; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat,
genommen werden. 13 Darum rede ich in
Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören,
noch verstehen; 14 und es wird an ihnen
die Weissagung Jesaias’ erfüllt, welche sagt: “Mit Gehör werdet ihr hören
und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht
wahrnehmen; 15 denn das Herz dieses
Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und
ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen
und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und
ich sie heile.” 16 Glückselig aber eure
Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören; 17
denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte
haben begehrt zu sehen, was ihr anschauet, und haben es nicht gesehen; und
zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört. 18
Höret ihr nun das Gleichnis vom Sämann. 19
So oft jemand das Wort vom Reiche hört und nicht
versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war; dieser
ist es, der an den Weg gesät ist. 20 Der
aber auf das Steinichte gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es
alsbald mit Freuden aufnimmt; 21 er hat
aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur für eine Zeit; und wenn Drangsal
entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, alsbald ärgert er sich.
22 Der aber unter die Dornen gesät ist,
dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge dieses Lebens und der Betrug
des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.
23 Der aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist
es, der das Wort hört und versteht, welcher wirklich Frucht bringt; und der
eine trägt hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißigfältig.
24 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und
sprach: Das Reich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der guten
Samen auf seinen Acker säte. 25 Während
aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter
den Weizen und ging hinweg. 26 Als aber
die Saat aufsproßte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut.
27 Es kamen aber die Knechte des Hausherrn
hinzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker
gesät? Woher hat er denn Unkraut? 28 Er
aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dies getan. Die Knechte
aber sprachen zu ihm: Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen?
29 Er aber sprach: Nein, damit ihr nicht
etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit demselben den Weizen
ausraufet. 30 Laßt es beides zusammen
wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern
sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu
verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune. 31
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das
Reich der Himmel ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und auf
seinen Acker säte; 32 das zwar kleiner
ist als alle Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die
Kräuter und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und sich
niederlassen in seinen Zweigen. 33 Ein
anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel ist gleich einem
Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es
ganz durchsäuert war. 34 Dies alles
redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksmengen, und ohne Gleichnis redete
er nicht zu ihnen, 35 damit erfüllt
würde, was durch den Propheten geredet ist, welcher spricht: “Ich werde
meinen Mund auftun in Gleichnissen; ich werde aussprechen, was von
Grundlegung der Welt an verborgen war.” 36
Dann entließ er die Volksmengen und kam in das Haus; und
seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut
des Ackers. 37 Er aber antwortete und
sprach: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, 38
der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber, dies
sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen;
39 der Feind aber, der es gesät hat, ist
der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter
aber sind Engel. 40 Gleichwie nun das
Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, also wird es in der
Vollendung des Zeitalters sein. 41 Der
Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem
Reiche alle Ärgernisse zusammenlesen und die das Gesetzlose tun;
42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen:
da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. 43
Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem
Reiche ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre! 44
Das Reich der Himmel ist gleich einem im Acker
verborgenen Schatz, welchen ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude
darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.
45 Wiederum ist das Reich der Himmel
gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht; 46
als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er
hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. 47
Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Netze,
das ins Meer geworfen wurde und von jeder Gattung zusammenbrachte, welches
sie, 48 als es voll war, ans Ufer
heraufgezogen hatten; und sie setzten sich nieder und lasen die Guten in
Gefäße zusammen, aber die Faulen warfen sie aus. 49
Also wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: die
Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern,
50 und sie in den Feuerofen werfen: da
wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. 51
Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr dies alles verstanden? Sie
sagen zu ihm: Ja, Herr. 52 Er aber
sprach zu ihnen: Darum ist jeder Schriftgelehrte, der im Reiche der Himmel
unterrichtet ist, gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatze Neues und
Altes hervorbringt. 53 Und es geschah,
als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, ging er von dannen hinweg.
Matthäus 16,18–20
18 Aber auch ich sage dir,
daß du bist Petrus; und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen,
und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen. 19
Und ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel
geben; und was irgend du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln
gebunden sein, und was irgend du auf der Erde lösen wirst, wird in den
Himmeln gelöst sein. 20 Dann gebot er
seinen Jüngern, daß sie niemand sagten, daß er der Christus sei.
Matthäus 16,27–28
27 Denn der Sohn des
Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln,
und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun. 28
Wahrlich, ich sage euch: Es sind etliche von denen,
die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des
Menschen haben kommen sehen in seinem Reiche.
Matthäus 18,1–5
1 In jener Stunde traten
die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist denn der Größte im Reiche der
Himmel? 2 Und als Jesus ein Kindlein
herzugerufen hatte, stellte er es in ihre Mitte und sprach: 3
Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehret und
werdet wie die Kindlein, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel
eingehen. 4 Darum, wer irgend sich
selbst erniedrigen wird wie dieses Kindlein, dieser ist der Größte im Reiche
der Himmel; 5 und wer irgend ein solches
Kindlein aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf.
Matthäus 18,21–20,16
21 Dann trat Petrus zu ihm
und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der wider mich sündigt,
vergeben? Bis siebenmal? 22 Jesus
spricht zu ihm: Nicht sage ich dir, bis siebenmal, sondern bis siebzig mal
sieben. 23 Deswegen ist das Reich der
Himmel einem Könige gleich geworden, der mit seinen Knechten abrechnen
wollte. 24 Als er aber anfing
abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete.
25 Da derselbe aber nicht hatte zu
bezahlen, befahl sein Herr, ihn und sein Weib und die Kinder und alles, was
er hatte, zu verkaufen und zu bezahlen. 26
Der Knecht nun fiel nieder, huldigte ihm und sprach: Herr,
habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen. 27
Der Herr jenes Knechtes aber, innerlich bewegt, gab ihn los
und erließ ihm das Darlehn. 28 Jener
Knecht aber ging hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert
Denare schuldig war. Und er ergriff und würgte ihn und sprach: Bezahle, wenn
du etwas schuldig bist. 29 Sein
Mitknecht nun fiel nieder und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, und
ich will dir bezahlen. 30 Er aber wollte
nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er die Schuld
bezahlt habe. 31 Als aber seine
Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt und gingen und
berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war. 32
Dann rief ihn sein Herr herzu und spricht zu ihm: Böser
Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, dieweil du mich batest;
33 solltest nicht auch du dich deines
Mitknechtes erbarmt haben, wie auch ich mich deiner erbarmt habe?
34 Und sein Herr wurde zornig und überlieferte
ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt habe, was er ihm schuldig war.
35 Also wird auch mein himmlischer Vater
euch tun, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen vergebet.
1 Und es geschah, als Jesus diese Reden
vollendet hatte, begab er sich von Galiläa hinweg und kam in das Gebiet von
Judäa, jenseit des Jordan. 2 Und es
folgten ihm große Volksmengen, und er heilte sie daselbst. 3
Und die Pharisäer kamen zu ihm, versuchten ihn und
sprachen: Ist es einem Manne erlaubt, aus jeder Ursache sein Weib zu
entlassen? 4 Er aber antwortete und
sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der, welcher sie schuf, von
Anfang sie Mann und Weib schuf und sprach: 5
“Um deswillen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und
seinem Weibe anhangen, und es werden die zwei ein Fleisch sein”;
6 so daß sie nicht mehr zwei sind, sondern ein
Fleisch? Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.
7 Sie sagen zu ihm: Warum hat denn Moses
geboten, einen Scheidebrief zu geben und sie zu entlassen? 8
Er spricht zu ihnen: Moses hat wegen eurer
Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Weiber zu entlassen; von Anfang aber
ist es nicht also gewesen. 9 Ich sage
euch aber, daß, wer irgend sein Weib entlassen wird, nicht wegen Hurerei,
und eine andere heiraten wird, Ehebruch begeht; und wer eine Entlassene
heiratet, begeht Ehebruch. 10 Seine
Jünger sagen zu ihm: Wenn die Sache des Mannes mit dem Weibe also steht, so
ist es nicht ratsam zu heiraten. 11 Er
aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern denen es
gegeben ist; 12 denn es gibt
Verschnittene, die von Mutterleibe also geboren sind; und es gibt
Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt
Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel
willen. Wer es zu fassen vermag, der fasse es. 13
Dann wurden Kindlein zu ihm gebracht, auf daß er ihnen die
Hände auflege und bete; die Jünger aber verwiesen es ihnen. 14
Jesus aber sprach: Lasset die Kindlein und wehret
ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel.
15 Und er legte ihnen die Hände auf und ging
von dannen hinweg. 16 Und siehe, einer
trat herzu und sprach zu ihm: Lehrer, welches Gute soll ich tun, auf daß ich
ewiges Leben habe? 17 Er aber sprach zu
ihm: Was fragst du mich über das Gute? Einer ist gut. Wenn du aber ins Leben
eingehen willst, so halte die Gebote. 18
Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Diese: Du
sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du
sollst nicht falsches Zeugnis geben; 19
ehre den Vater und die Mutter, und: du sollst deinen Nächsten lieben wie
dich selbst. 20 Der Jüngling spricht zu
ihm: Alles dieses habe ich beobachtet; was fehlt mir noch? 21
Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst,
so gehe hin, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen
Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach. 22
Als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt
hinweg, denn er hatte viele Güter. 23
Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich ich sage euch: Schwerlich wird
ein Reicher in das Reich der Himmel eingehen. 24
Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel
durch ein Nadelöhr eingehe, als daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe.
25 Als aber die Jünger es hörten, waren
sie sehr erstaunt und sagten: Wer kann dann errettet werden? 26
Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei
Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich.
27 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm:
Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns nun
werden? 28 Jesus aber sprach zu ihnen:
Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet
in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen sitzen wird auf seinem
Throne der Herrlichkeit, auf zwölf Thronen sitzen und richten die zwölf
Stämme Israels. 29 Und ein jeder, der
irgend verlassen hat Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder
Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker um meines Namens willen, wird
hundertfältig empfangen und ewiges Leben erben. 30
Aber viele Erste werden Letzte, und Letzte Erste sein.
1 Denn das Reich der Himmel ist gleich
einem Hausherrn, der frühmorgens ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg zu
dingen. 2 Nachdem er aber mit den
Arbeitern um einen Denar den Tag übereingekommen war, sandte er sie in
seinen Weinberg. 3 Und als er um die
dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markte müßig stehen;
4 und zu diesen sprach er: Gehet auch ihr hin
in den Weinberg, und was irgend recht ist, werde ich euch geben.
5 Sie aber gingen hin. Wiederum aber ging er
aus um die sechste und neunte Stunde und tat desgleichen. 6
Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er
andere stehen und spricht zu ihnen: Was stehet ihr hier den ganzen Tag
müßig? 7 Sie sagen zu ihm: Weil niemand
uns gedungen hat. Er spricht zu ihnen: Gehet auch ihr hin in den Weinberg,
und was irgend recht ist, werdet ihr empfangen. 8
Als es aber Abend geworden war, spricht der Herr des
Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn,
anfangend von den letzten bis zu den ersten. 9
Und als die um die elfte Stunde Gedungenen kamen, empfingen
sie je einen Denar. 10 Als aber die
ersten kamen, meinten sie, daß sie mehr empfangen würden; und auch sie
empfingen je einen Denar. 11 Als sie
aber den empfingen, murrten sie wider den Hausherrn und sprachen:
12 Diese letzten haben eine Stunde gearbeitet,
und du hast sie uns gleich gemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze
getragen haben. 13 Er aber antwortete
und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du
nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? 14
Nimm das Deine und gehe hin. Ich will aber diesem letzten
geben wie auch dir. 15 Ist es mir nicht
erlaubt, mit dem Meinigen zu tun, was ich will? Blickt dein Auge böse, weil
ich gütig bin? 16 Also werden die
Letzten Erste, und die Ersten Letzte sein; denn viele sind Berufene, wenige
aber Auserwählte.
Matthäus 20,20–28
20 Dann trat die Mutter
der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm und warf sich nieder und
erbat etwas von ihm. 21 Er aber sprach
zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, daß diese meine zwei Söhne
einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen in deinem
Reiche. 22 Jesus aber antwortete und
sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken,
den ich trinken werde? Sie sagen zu ihm: Wir können es. 23
Und er spricht zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar
trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken steht nicht
bei mir zu vergeben, sondern ist für die, welchen es von meinem Vater
bereitet ist. 24 Und als die Zehn es
hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. 25
Jesus aber rief sie herzu und sprach: Ihr wisset, daß die
Regenten der Nationen über dieselben herrschen und die Großen Gewalt über
sie üben. 26 Unter euch soll es nicht
also sein; sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener
sein, 27 und wer irgend unter euch der
Erste sein will, soll euer Knecht sein; 28
gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um
bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld
für viele.
Matthäus 21,1–11
1 Und als sie Jerusalem
nahten und nach Bethphage kamen, an den Ölberg, 2
da sandte Jesus zwei Jünger und sprach zu ihnen: Gehet hin
in das Dorf, das euch gegenüberliegt; und alsbald werdet ihr eine Eselin
angebunden finden, und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führet sie zu
mir. 3 Und wenn jemand etwas zu euch
sagt, so sollt ihr sprechen: Der Herr bedarf ihrer, und alsbald wird er sie
senden. 4 Dies alles aber ist geschehen,
auf daß erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, welcher spricht:
5 “Saget der Tochter Zion: Siehe, dein
König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf einem
Füllen, des Lasttiers Jungen.” 6 Als
aber die Jünger hingegangen waren und getan hatten, wie Jesus ihnen
aufgetragen, 7 brachten sie die Eselin
und das Füllen und legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich auf
dieselben. 8 Und eine sehr große
Volksmenge breitete ihre Kleider aus auf den Weg; andere aber hieben Zweige
von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 9
Die Volksmengen aber, welche vor ihm hergingen und
nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna dem Sohne Davids! Gepriesen sei,
der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe! 10
Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in
Bewegung und sprach: Wer ist dieser? 11
Die Volksmengen aber sagten: Dieser ist Jesus, der Prophet, der von Nazareth
in Galiläa.
Matthäus 21,28–22,14
28 Was dünkt euch aber?
Ein Mensch hatte zwei Kinder; und er trat hin zu dem ersten und sprach:
Kind, geh heute hin, arbeite in meinem Weinberge. 29
Er aber antwortete und sprach: Ich will nicht; danach aber
gereute es ihn, und er ging hin. 30 Und
er trat hin zu dem zweiten und sprach desgleichen. Der aber antwortete und
sprach: Ich gehe, Herr, und ging nicht. 31
Welcher von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie
sagen zu ihm: Der erste. Jesus spricht zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch,
daß die Zöllner und die Huren euch vorangehen in das Reich Gottes.
32 Denn Johannes kam zu euch im Wege der
Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Huren
glaubten ihm; euch aber, als ihr es sahet, gereute es danach nicht, um ihm
zu glauben. 33 Höret ein anderes
Gleichnis: Es war ein Hausherr, der einen Weinberg pflanzte und einen Zaun
um denselben setzte und einen Kelter in ihm grub und einen Turm baute; und
er verdingte ihn an Weingärtner und reiste außer Landes. 34
Als aber die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine
Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte zu empfangen. 35
Und die Weingärtner nahmen seine Knechte, einen
schlugen sie, einen anderen töteten sie, einen anderen steinigten sie.
36 Wiederum sandte er andere Knechte,
mehr als die ersten; und sie taten ihnen ebenso. 37
Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sagte:
Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen! 38
Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie
untereinander: Dieser ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbe
in Besitz nehmen! 39 Und sie nahmen ihn,
warfen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. 40
Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er jenen
Weingärtnern tun? 41 Sie sagen zu ihm:
Er wird jene Übeltäter übel umbringen, und den Weinberg wird er an andere
Weingärtner verdingen, die ihm die Früchte abgeben werden zu ihrer Zeit.
42 Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr nie
in den Schriften gelesen: “Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
dieser ist zum Eckstein geworden; von dem Herrn her ist er dies geworden,
und er ist wunderbar in unseren Augen”? 43
Deswegen sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch
weggenommen und einer Nation gegeben werden, welche dessen Früchte bringen
wird. 44 Und wer auf diesen Stein fällt,
wird zerschmettert werden; aber auf welchen irgend er fallen wird, den wird
er zermalmen. 45 Und als die
Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, erkannten
sie, daß er von ihnen rede. 46 Und als
sie ihn zu greifen suchten, fürchteten sie die Volksmengen, denn sie hielten
ihn für einen Propheten. 1 Und Jesus
antwortete und redete wiederum in Gleichnissen zu ihnen und sprach:
2 Das Reich der Himmel ist einem Könige gleich
geworden, der seinem Sohne Hochzeit machte. 3
Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur
Hochzeit zu rufen; und sie wollten nicht kommen. 4
Wiederum sandte er andere Knechte aus und sprach: Saget den
Geladenen: Siehe, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und mein
Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit.
5 Sie aber achteten es nicht und gingen hin,
der eine auf seinen Acker, der andere an seinen Handel. 6
Die übrigen aber ergriffen seine Knechte,
mißhandelten und töteten sie. 7 Der
König aber ward zornig und sandte seine Heere aus, brachte jene Mörder um
und steckte ihre Stadt in Brand. 8 Dann
sagt er zu seinen Knechten: die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen
waren nicht würdig; 9 so gehet nun hin
auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viele immer ihr finden werdet,
ladet zur Hochzeit. 10 Und jene Knechte
gingen aus auf die Landstraßen und brachten alle zusammen, so viele sie
fanden, sowohl Böse als Gute. Und die Hochzeit wurde voll von Gästen.
11 Als aber der König hereinkam, die Gäste zu
besehen, sah er daselbst einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleide
bekleidet war. 12 Und er spricht zu ihm:
Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid anhast?
Er aber verstummte. 13 Da sprach der
König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände, nehmet ihn und werfet ihn
hinaus in die äußere Finsternis: da wird sein das Weinen und das
Zähneknirschen. 14 Denn viele sind
Berufene, wenige aber Auserwählte.
Matthäus 23,13–36
13 Wehe aber euch,
Schriftgelehrten und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verschließet das Reich
der Himmel vor den Menschen; denn ihr gehet nicht hinein, noch laßt ihr die
Hineingehenden eingehen. 14 (Dieser Vers
gehört nicht zum ursprünglichen Text des Matthäusevangeliums.)
15 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer,
Heuchler! Denn ihr durchziehet das Meer und das Trockene, um einen
Proselyten zu machen; und wenn er es geworden ist, so machet ihr ihn zu
einem Sohne der Hölle, zwiefältig mehr als ihr. 16
Wehe euch, blinde Leiter! Die ihr saget: Wer irgend bei dem
Tempel schwören wird, das ist nichts; wer aber irgend bei dem Golde des
Tempels schwören wird, ist schuldig. 17
Narren und Blinde! Denn was ist größer, das Gold, oder der Tempel, der das
Gold heiligt? 18 Und: Wer irgend bei dem
Altar schwören wird, das ist nichts; wer aber irgend bei der Gabe schwören
wird, die auf ihm ist, ist schuldig. 19
Narren und Blinde! Denn was ist größer, die Gabe oder der Altar, der die
Gabe heiligt? 20 Wer nun bei dem Altar
schwört, schwört bei demselben und bei allem, was auf ihm ist.
21 Und wer bei dem Tempel schwört, schwört bei
demselben und bei dem, der ihn bewohnt. 22
Und wer bei dem Himmel schwört, schwört bei dem Throne
Gottes und bei dem, der darauf sitzt. 23
wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr
verzehntet die Krausemünze und den Anis und den Kümmel, und habt die
wichtigeren Dinge des Gesetzes beiseite gelassen: das Gericht und die
Barmherzigkeit und den Glauben; diese hättet ihr tun und jene nicht lassen
sollen. 24 Blinde Leiter, die ihr die
Mücke seihet, das Kamel aber verschlucket! 25
Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr
reiniget das Äußere des Bechers und der Schüssel, inwendig aber sind sie
voll von Raub und Unenthaltsamkeit. 26
Blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der
Schüssel, auf daß auch das Auswendige derselben rein werde. 27
Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!
Denn ihr gleichet übertünchten Gräbern, die von außen zwar schön scheinen,
inwendig aber voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit sind.
28 Also scheinet auch ihr von außen zwar
gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voll Heuchelei und
Gestezlosigkeit. 29 Wehe euch,
Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr bauet die Gräber der
Propheten und schmücket die Grabmäler der Gerechten und saget:
30 Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so
würden wir nicht ihre Teilhaber an dem Blute der Propheten gewesen sein.
31 Also gebet ihr euch selbst Zeugnis,
daß ihr Söhne derer seid, welche die Propheten ermordet haben;
32 und ihr, machet voll das Maß eurer Väter!
33 Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem
Gericht der Hölle entfliehen? 34
Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte;
und etliche von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und etliche von ihnen
werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu
Stadt; 35 damit über euch komme alles
gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem Blute Abels, des
Gerechten, bis zu dem Blute Zacharias’, des Sohnes Barachias’, den ihr
zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt. 36
Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses
Geschlecht kommen.
Matthäus 24,4–26
4 Und Jesus antwortete und
sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand verführe! 5
Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich
bin der Christus! und sie werden viele verführen. 6
Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Sehet
zu, erschrecket nicht; denn dies alles muß geschehen, aber es ist noch nicht
das Ende. 7 Denn es wird sich Nation
wider Nation erheben und Königreich wider Königreich, und es werden
Hungersnöte und Seuchen sein und Erdbeben an verschiedenen Orten.
8 Alles dieses aber ist der Anfang der Wehen.
9 Dann werden sie euch in Drangsal
überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden
um meines Namens willen. 10 Und dann
werden viele geärgert werden und werden einander überliefern und einander
hassen; 11 und viele falsche Propheten
werden aufstehen und werden viele verführen; 12
und wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die
Liebe der Vielen erkalten; 13 wer aber
ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. 14
Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf
dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende
kommen. 15 Wenn ihr nun den Greuel der
Verwüstung, von welchem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen
sehet an heiligem Orte (wer es liest, der beachte es), 16
daß alsdann die in Judäa sind, auf die Berge fliehen;
17 wer auf dem Dache ist, nicht
hinabsteige, um die Sachen aus seinem Hause zu holen; 18
und wer auf dem Felde ist, nicht zurückkehre, um sein Kleid
zu holen. 19 Wehe aber den Schwangeren
und den Säugenden in jenen Tagen! 20
Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe, noch am Sabbath;
21 denn alsdann wird große Drangsal
sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, noch
je sein wird; 22 und wenn jene Tage
nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der
Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden. 23
Alsdann, wenn jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der
Christus, oder: Hier! so glaubet nicht. 24
Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten
aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, auch
die Auserwählten zu verführen. 25 Siehe,
ich habe es euch vorhergesagt. 26 Wenn
sie nun zu euch sagen: Siehe, er ist in der Wüste! so gehet nicht hinaus;
Siehe, in den Gemächern! so glaubet nicht.
Matthäus 25,1–46
1 Alsdann wird das Reich
der Himmel gleich geworden sein zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen
und ausgingen, dem Bräutigam entgegen. 2
Fünf aber von ihnen waren klug und fünf töricht.
3 Die, welche töricht waren, nahmen ihre Lampen
und nahmen kein Öl mit sich; 4 die
Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen. 5
Als aber der Bräutigam verzog, wurden sie alle
schläfrig und schliefen ein. 6 Um
Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Gehet aus, ihm
entgegen! 7 Da standen alle jene
Jungfrauen auf und schmückten ih re Lampen. 8
Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebet uns von
eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen. 9
Die Klugen aber antworteten und sagten: Nicht also, damit es
nicht etwa für uns und euch nicht ausreiche; gehet lieber hin zu den
Verkäufern und kaufet für euch selbst. 10
Als sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die
bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit; und die Tür ward
verschlossen. 11 Später aber kommen auch
die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! 12
Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage
euch, ich kenne euch nicht. 13 So wachet
nun, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde. 14
Denn gleichwie ein Mensch, der außer Landes reiste, seine
eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: und einem gab er fünf
Talente, 15 einem anderen zwei, einem
anderen eins, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit; und alsbald reiste
er außer Landes. 16 Der die fünf Talente
empfangen hatte, ging aber hin und handelte mit denselben und gewann andere
fünf Talente. 17 Desgleichen auch, der
die zwei empfangen hatte, auch er gewann andere zwei. 18
Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub in die
Erde und verbarg das Geld seines Herrn. 19
Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und hält
Rechnung mit ihnen. 20 Und es trat
herzu, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente
und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben, siehe, andere fünf
Talente habe ich zu denselben gewonnen. 21
Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht!
Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; gehe ein in
die Freude deines Herrn. 22 Es trat aber
auch herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, zwei
Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich zu
denselben gewonnen. 23 Sein Herr sprach
zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über
vieles werde ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn.
24 Es trat aber auch herzu, der das eine Talent
empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, daß du ein harter Mann
bist: du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut
hast; 25 und ich fürchtete mich und ging
hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine.
26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm:
Böser und fauler Knecht! Du wußtest, daß ich ernte, wo ich nicht gesät, und
sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 27
So solltest du nun mein Geld den Wechslern gegeben haben,
und wenn ich kam, hätte ich das Meine mit Zinsen erhalten. 28
Nehmet nun das Talent von ihm und gebet es dem, der
sie zehn Talente hat; 29 denn jedem, der
da hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; von dem aber, der
nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden.
30 Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die
äußere Finsternis: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.
31 Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird
in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem
Throne der Herrlichkeit sitzen; 32 und
vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander
scheiden, gleichwie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.
33 Und er wird die Schafe zu seiner Rechten
stellen, die Böcke aber zur Linken. 34
Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommet her, Gesegnete
meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der
Welt an; 35 denn mich hungerte, und ihr
gabet mir zu essen; mich dürstete, und ihr tränktet mich; ich war Fremdling,
und ihr nahmet mich auf; 36 nackt, und
ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im
Gefängnis, und ihr kamet zu mir. 37
Alsdann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir
dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und tränkten dich?
38 Wann aber sahen wir dich als Fremdling, und
nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich? 39
Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen
zu dir? 40 Und der König wird antworten
und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es einem der
geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.
41 Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen:
Gehet von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel
und seinen Engeln; 42 denn mich
hungerte, und ihr gabet mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr tränktet
mich nicht; 43 ich war Fremdling, und
ihr nahmet mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und
im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. 44
Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen
wir dich hungrig, oder durstig, oder als Fremdling, oder nackt, oder krank,
oder im Gefängnis, und haben dir nicht gedient? 45
Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage
euch, insofern ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es
auch mir nicht getan. 46 Und diese
werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Matthäus 26,26–29
26 Während sie aber aßen,
nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab es den Jüngern und sprach: Nehmet,
esset; dieses ist mein Leib. 27 Und er
nahm den Kelch und dankte und gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle
daraus. 28 Denn dieses ist mein Blut,
das des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der
Sünden. 29 Ich sage euch aber, daß ich
von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis
an jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde in dem Reiche meines
Vaters.
Markus 1,14–15
14 Nachdem aber Johannes
überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches
Gottes und sprach: 15 Die Zeit ist
erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubet an das
Evangelium.
Markus 4,1–20
1 Und wiederum fing er an,
am See zu lehren. Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, so
daß er in ein Schiff stieg und auf dem See saß; und die ganze Volksmenge war
am See auf dem Lande. 2 Und er lehrte
sie vieles in Gleichnissen; und er sprach zu ihnen in seiner Lehre:
3 Höret! Siehe, der Säemann ging aus zu säen.
4 Und es geschah, indem er säte, fiel
etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. 5
Und anderes fiel auf das Steinichte, wo es nicht viel
Erde hatte; und alsbald ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte.
6 Und als die Sonne aufging, wurde es
verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7
Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen
schossen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. 8
Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, die
aufschoß und wuchs; und eines trug dreißig-, und eines sechzig-, und eines
hundertfältig. 9 Und er sprach: Wer
Ohren hat zu hören, der höre! 10 Und als
er allein war, fragten ihn, die um ihn waren mit den Zwölfen um die
Gleichnisse. 11 Und er sprach zu ihnen:
Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes zu wissen; jenen aber,
die draußen sind, geschieht alles in Gleichnissen, 12
“auf daß sie sehend sehen und nicht wahrnehmen, und hörend
hören und nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen
vergeben werde”. 13 Und er spricht zu
ihnen: Fasset ihr dieses Gleichnis nicht? Und wie werdet ihr all die
Gleichnisse verstehen? 14 Der Sämann sät
das Wort. 15 Diese aber sind die an dem
Wege: wo das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, alsbald der Satan kommt
und das Wort wegnimmt, das in ihre Herzen gesät war. 16
Und diese sind es gleicherweise, die auf das Steinichte
gesät werden, welche, wenn sie das Wort hören, es alsbald mit Freuden
aufnehmen, 17 und sie haben keine Wurzel
in sich, sondern sind nur für eine Zeit; dann, wenn Drangsal entsteht oder
Verfolgung um des Wortes willen, ärgern sie sich alsbald. 18
Und andere sind die, welche unter die Dornen gesät
werden: diese sind es, welche das Wort gehört haben, 19
und die Sorgen des Lebens und der Betrug des Reichtums und
die Begierde nach den übrigen Dingen kommen hinein und ersticken das Wort,
und es bringt keine Frucht. 20 Und diese
sind es, die auf die gute Erde gesät sind, welche das Wort hören und
aufnehmen und Frucht bringen: eines dreißig-, und eines sechzig-, und eines
hundertfältig.
Markus 4,26–34
26 Und er sprach: Also ist
das Reich Gottes, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft,
27 und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und
der Same sprießt hervor und wächst, er weiß selbst nicht wie.
28 Die Erde bringt von selbst Frucht hervor, zuerst
Gras, dann eine Ähre, dann vollen Weizen in der Ähre. 29
Wenn aber die Frucht sich darbietet, so schickt er alsbald
die Sichel, denn die Ernte ist da. 30
Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen? Oder in welchem
Gleichnis sollen wir es darstellen? 31
Gleichwie ein Senfkorn, welches, wenn es auf die Erde gesät wird, kleiner
ist als alle Samen, die auf der Erde sind; 32
und, wenn es gesät ist, aufschießt und größer wird als alle
Kräuter und große Zweige treibt, so daß unter seinem Schatten die Vögel des
Himmels sich niederlassen können. 33 Und
in vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, wie sie es zu
hören vermochten. 34 Ohne Gleichnis aber
redete er nicht zu ihnen; aber seinen Jüngern erklärte er alles besonders.
Markus 9,1–13
1 Und er sprach zu ihnen:
Wahrlich, ich sage euch: Es sind etliche von denen, die hier stehen, welche
den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes, in Macht gekommen,
gesehen haben. 2 Und nach sechs Tagen
nimmt Jesus den Petrus und den Jakobus und Johannes mit und führt sie auf
einen hohen Berg besonders allein. Und er wurde vor ihnen umgestaltet;
3 und seine Kleider wurden glänzend,
sehr weiß wie Schnee, wie kein Walker auf der Erde weiß machen kann.
4 Und es erschien ihnen Elias mit Moses, und
sie unterredeten sich mit Jesu. 5 Und
Petrus hob an und spricht zu Jesu: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind; und
laß uns drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias eine.
6 Denn er wußte nicht, was er sagen sollte,
denn sie waren voll Furcht. 7 Und es kam
eine Wolke, welche sie überschattete; und eine Stimme kam aus der Wolke:
Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret. 8
Und plötzlich, als sie sich umblickten, sahen sie niemand
mehr, sondern Jesum allein bei sich. 9
Als sie aber von dem Berge herabstiegen, gebot er ihnen, daß sie niemand
erzählen sollten, was sie gesehen hatten, außer wenn der Sohn des Menschen
aus den Toten auferstanden wäre. 10 Und
sie behielten das Wort, indem sie sich untereinander befragten: Was ist das:
aus den Toten auferstehen? 11 Und sie
fragten ihn und sprachen: Was sagen die Schriftgelehrten, daß Elias zuerst
kommen müsse? 12 Er aber antwortete und
sprach zu ihnen: Elias zwar kommt zuerst und stellt alle Dinge wieder her;
und wie über den Sohn des Menschen geschrieben steht, daß er vieles leiden
und für nichts geachtet werden soll. 13
Aber ich sage euch, daß auch Elias gekommen ist, und sie haben ihm getan,
was irgend sie wollten, so wie über ihn geschrieben steht.
Markus 9,42–48
42 Und wer irgend einen
der Kleinen, die an mich glauben, ärgern wird, dem wäre besser, wenn ein
Mühlstein um seinen Hals gelegt, und er ins Meer geworfen würde.
43 Und wenn deine Hand dich ärgert, so haue sie
ab. Es ist dir besser, als Krüppel in das Leben einzugehen, als mit zwei
Händen in die Hölle hinabzufahren, in das unauslöschliche Feuer,
44 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht
erlischt. 45 Und wenn dein Fuß dich
ärgert, so haue ihn ab. Es ist dir besser, lahm in das Leben einzugehen, als
mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden, in das unauslöschliche
Feuer, 46 wo ihr Wurm nicht stirbt und
das Feuer nicht erlischt. 47 Und wenn
dein Auge dich ärgert, so wirf es weg. Es ist dir besser, einäugig in das
Reich Gottes einzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle des Feuers geworfen
zu werden, 48 wo ihr Wurm nicht stirbt
und das Feuer nicht erlischt.
Markus 10,13–16
13 Und sie brachten
Kindlein zu ihm, auf daß er sie anrühre. Die Jünger aber verwiesen es denen,
welche sie herzubrachten. 14 Als aber
Jesus es sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu
mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes.
15 Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das
Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe
eingehen. 16 Und er nahm sie in seine
Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie.
Markus 10,23–27
23 Und Jesus blickte umher
und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwerlich werden die, welche Güter
haben, in das Reich Gottes eingehen! 24
Die Jünger aber entsetzten sich über seine Worte. Jesus aber antwortete
wiederum und spricht zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, daß die, welche
auf Güter vertrauen, in das Reich Gottes eingehen! 25
Es ist leichter, daß ein Kamel durch das Öhr der Nadel gehe,
als daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. 26
Sie aber waren über die Maßen erstaunt und sprachen
zueinander: Und wer kann dann errettet werden? 27
Jesus aber sah sie an und spricht: Bei Menschen ist es
unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich.
Markus 12,28–34
28 Und einer der
Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie sich befragten, trat herzu, und
als er wahrnahm, daß er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches
Gebot ist das erste von allen? 29 Jesus
aber antwortete ihm: Das erste Gebot von allen ist: “Höre, Israel: der Herr,
unser Gott, ist ein einiger Herr; 30 und
du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus
deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstande und aus deiner ganzen
Kraft”. Dies ist das erste Gebot. 31 Und
das zweite, ihm gleiche, ist dieses: “Du sollst deinen Nächsten lieben wie
dich selbst”. Größer als diese ist kein anderes Gebot. 32
Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer,
du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist ein einiger Gott, und da ist
kein anderer außer ihm; 33 und ihn
lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und
aus ganzer Kraft, und den Nächsten lieben wie sich selbst, ist mehr als alle
Brandopfer und Schlachtopfer. 34 Und als
Jesus sah, daß er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist
nicht fern vom Reiche Gottes. Und hinfort wagte niemand ihn zu befragen.
Markus 14,22–25
22 Und während sie aßen,
nahm Jesus Brot, segnete und brach und gab es ihnen und sprach: Nehmet;
dieses ist mein Leib. 23 Und er nahm den
Kelch, dankte und gab ihnen denselben; und sie tranken alle daraus.
24 Und er sprach zu ihnen: Dieses ist mein
Blut, das des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird.
25 Wahrlich, ich sage euch, daß ich hinfort nicht
mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis an jenem Tage, da ich
es neu trinken werde in dem Reiche Gottes.
Markus 15,42–47
42 Und als es schon Abend
geworden, (dieweil es Rüsttag war, welches der Vorsabbath ist)
43 kam Joseph von Arimathia, ein ehrbarer Ratsherr,
der auch selbst das Reich Gottes erwartete, und ging kühn zu Pilatus hinein
und bat um den Leib Jesu. 44 Pilatus
aber wunderte sich, daß er schon gestorben sei; und er rief den Hauptmann
herzu und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei. 45
Und als er es von dem Hauptmann erfuhr, schenkte er
dem Joseph den Leib. 46 Und er kaufte
feine Leinwand, nahm ihn herab und wickelte ihn in die feine Leinwand und
legte ihn in eine Gruft, die aus einem Felsen gehauen war; und er wälzte
einen Stein an die Tür der Gruft. 47
Aber Maria Magdalene und Maria, Joses’ Mutter, sahen zu, wo er hingelegt
wurde.
Lukas 1,26–33
26 Im sechsten Monat aber
wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt von Galiläa, mit
Namen Nazareth, 27 zu einer Jungfrau,
die einem Manne verlobt war mit Namen Joseph, aus dem Hause Davids; und der
Name der Jungfrau war Maria. 28 Und der
Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, Begnadigte! Der Herr ist
mit dir; gesegnet bist du unter den Weibern! 29
Sie aber, als sie ihn sah ward bestürzt über sein Wort und
überlegte, was für ein Gruß dies sei. 30
Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn
du hast Gnade bei Gott gefunden; 31 und
siehe, du wirst im Leibe empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst
seinen Namen Jesus heißen. 32 Dieser
wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott,
wird ihm den Thron seines Vaters David geben; 33
und er wird über das Haus Jakobs herrschen ewiglich, und
seines Reiches wird kein Ende sein.
Lukas 4,40–44
40 Als aber die Sonne
unterging, brachten alle, welche an mancherlei Krankheiten Leidende hatten,
dieselben zu ihm; er aber legte einem jeden von ihnen die Hände auf und
heilte sie. 41 Und auch Dämonen fuhren
von vielen aus, indem sie schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes.
Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß er der
Christus war. 42 Als es aber Tag
geworden war, ging er aus und begab sich an einen öden Ort; und die
Volksmengen suchten ihn auf und kamen bis zu ihm, und sie hielten ihn auf,
daß er nicht von ihnen ginge. 43 Er aber
sprach zu ihnen: Ich muß auch den anderen Städten das Evangelium vom Reiche
Gottes verkündigen, denn dazu bin ich gesandt worden. 44
Und er predigte in den Synagogen von Galiläa.
Lukas 6,20–26
20 Und er hob seine Augen
auf zu seinen Jüngern und sprach: Glückselig ihr Armen, denn euer ist das
Reich Gottes. 21 Glückselig, die ihr
jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Glückselig, die ihr jetzt
weinet, denn ihr werdet lachen. 22
Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden, und wenn sie euch
absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des
Sohnes des Menschen willen; 23 freuet
euch an selbigem Tage und hüpfet, denn siehe, euer Lohn ist groß in dem
Himmel; denn desgleichen taten ihre Väter den Propheten. 24
Aber wehe euch Reichen, denn ihr habt euren Trost
dahin. 25 Wehe euch, die ihr voll seid,
denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lachet, denn ihr werdet
trauern und weinen. 26 Wehe, wenn alle
Menschen wohl von euch reden; denn desgleichen taten ihre Väter den falschen
Propheten.
Lukas 7,24–30
24 Als aber die Boten des
Johannes weggegangen waren, fing er an, zu den Volksmengen zu reden über
Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, vom
Winde hin und her bewegt? 25 Aber was
seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern
angetan? Siehe, die in herrlicher Kleidung und in Üppigkeit leben, sind an
den königlichen Höfen. 26 Aber was seid
ihr hinausgegangen zu sehen? einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr
als einen Propheten. 27 Dieser ist es,
von dem geschrieben steht: “Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem
Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird”; 28
denn ich sage euch: Unter den von Weibern Geborenen ist kein
größerer Prophet als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Reiche
Gottes ist größer als er. 29 (Und das
ganze Volk, das zuhörte, und die Zöllner rechtfertigten Gott, indem sie mit
der Taufe Johannes’ getauft worden waren; 30
die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten machten in
Bezug auf sich selbst den Ratschluß Gottes wirkungslos, indem sie nicht von
ihm getauft worden waren.)
Lukas 8,1–15
1 Und es geschah danach,
daß er nacheinander Stadt und Dorf durchzog, indem er predigte und das
Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte; 2
und die Zwölfe mit ihm, und gewisse Weiber, die von bösen
Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalene, von
welcher sieben Dämonen ausgefahren waren, 3
und Johanna, das Weib Chusas, des Verwalters Herodes’, und
Susanna und viele andere Weiber, die ihm dienten mit ihrer Habe.
4 Als sich aber eine große Volksmenge
versammelte und sie aus jeder Stadt zu ihm hinkamen, sprach er durch ein
Gleichnis: 5 Der Sämann ging aus, seinen
Samen zu säen; und indem er säte, fiel etliches an den Weg, und es wurde
zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. 6
Und anderes fiel auf den Felsen: und als es aufging,
verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. 7
Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und indem die
Dornen mit aufwuchsen, erstickten sie es. 8
Und anderes fiel in die gute Erde und ging auf und brachte
hundertfältige Frucht. Als er dies sagte, rief er aus: Wer Ohren hat zu
hören, der höre! 9 Seine Jünger aber
fragten ihn und sprachen: Was mag dieses Gleichnis sein? 10
Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse
des Reiches Gottes zu wissen, den übrigen aber in Gleichnissen, auf daß sie
sehend nicht sehen und hörend nicht verstehen. 11
Dies aber ist das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes.
12 Die aber an dem Wege sind die, welche
hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, auf
daß sie nicht glauben und errettet werden. 13
Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören,
das Wort mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel, welche für
eine Zeit glauben und in der Zeit der Versuchung abfallen. 14
Das aber unter die Dornen fiel sind diese, welche
gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des
Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen. 15
Das in der guten Erde aber sind diese, welche in einem
redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren
und Frucht bringen mit Ausharren.
Lukas 9,1–11
1 Als er aber die Zwölfe
zusammengerufen hatte, gab er ihnen Kraft und Gewalt über alle Dämonen, und
Krankheiten zu heilen; 2 und er sandte
sie, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen.
3 Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf
den Weg: weder Stab, noch Tasche, noch Brot, noch Geld, noch soll jemand
zwei Leibröcke haben. 4 Und in welches
Haus irgend ihr eintretet, daselbst bleibet, und von dannen gehet aus.
5 Und so viele euch etwa nicht aufnehmen
werden, gehet fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren
Füßen, zum Zeugnis wider sie. 6 Sie
gingen aber aus und durchzogen die Dörfer nacheinander, indem sie das
Evangelium verkündigten und überall heilten. 7
Es hörte aber Herodes, der Vierfürst, alles was durch ihn
geschehen war, und er war in Verlegenheit, weil von etlichen gesagt wurde,
daß Johannes aus den Toten auferweckt worden sei; 8
von etlichen aber, daß Elias erschienen, von anderen aber,
daß einer der alten Propheten auferstanden sei. 9
Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer aber
ist dieser, von dem ich solches höre? Und er suchte ihn zu sehen.
10 Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten
sie ihm alles, was sie getan hatten; und er nahm sie mit und zog sich
besonders zurück nach einem öden Ort einer Stadt, mit Namen Bethsaida.
11 Als aber die Volksmengen es erfuhren,
folgten sie ihm; und er nahm sie auf und redete zu ihnen vom Reiche Gottes,
und die der Heilung bedurften, machte er gesund.
Lukas 9,27–36
27 Ich sage euch aber in
Wahrheit: Es sind etliche von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht
schmecken werden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben. 28
Es geschah aber bei acht Tagen nach diesen Worten,
daß er Petrus und Johannes und Jakobus mitnahm und auf den Berg stieg, um zu
beten. 29 Und indem er betete, wurde das
Aussehen seines Angesichts anders und sein Gewand weiß, strahlend.
30 Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm,
welche Moses und Elias waren. 31 Diese
erschienen in Herrlichkeit und besprachen seinen Ausgang, den er in
Jerusalem erfüllen sollte. 32 Petrus
aber und die mit ihm waren, waren beschwert vom Schlaf; als sie aber völlig
aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, welche
bei ihm standen. 33 Und es geschah, als
sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesu: Meister, es ist gut, daß wir
hier sind; und laß uns drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias
eine; und er wußte nicht, was er sagte. 34
Als er aber dies sagte, kam eine Wolke und überschattete
sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in die Wolke eintraten;
35 und es geschah eine Stimme aus der Wolke, welche
sagte: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret. 36
Und indem die Stimme geschah, wurde Jesus allein gefunden.
Und sie schwiegen und verkündeten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was
sie gesehen hatten.
Lukas 9,57–10,16
57 Es geschah aber, als
sie auf dem Wege dahinzogen, sprach einer zu ihm: Ich will dir nachfolgen,
wohin irgend du gehst, Herr. 58 Und
Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels
Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt hinlege.
59 Er sprach aber zu einem anderen:
Folge mir nach. Der aber sprach: Herr, erlaube mir zuvor hinzugehen und
meinen Vater zu begraben. 60 Jesus aber
sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben, du aber gehe hin und
verkündige das Reich Gottes. 61 Es
sprach aber auch ein anderer: Ich will dir nachfolgen, Herr; zuvor aber
erlaube mir, Abschied zu nehmen von denen, die in meinem Hause sind.
62 Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine
Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist geschickt zum Reiche
Gottes. 1 Nach diesem aber bestellte der
Herr auch siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her
in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte. 2
Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist groß, der
Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter
aussende in seine Ernte. 3 Gehet hin!
Siehe, ich sende euch wie Lämmer inmitten von Wölfen. 4
Traget weder Börse noch Tasche, noch Sandalen, und grüßet
niemand auf dem Wege. 5 In welches Haus
irgend ihr aber eintretet, sprechet zuerst: Friede diesem Hause!
6 Und wenn daselbst ein Sohn des Friedens ist,
so wird euer Friede auf demselben ruhen; wenn aber nicht, so wird er zu euch
zurückkehren. 7 In demselben Hause aber
bleibet, und esset und trinket, was sie haben; denn der Arbeiter ist seines
Lohnes wert. Gehet nicht aus einem Hause in ein anderes. 8
Und in welche Stadt irgend ihr eintretet, und sie
nehmen euch auf, da esset, was euch vorgesetzt wird, und heilet die Kranken
in ihr 9 und sprechet zu ihnen: Das
Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. 10
In welche Stadt irgend ihr aber eingetreten seid, und sie
nehmen euch nicht auf, da gehet hinaus auf ihre Straßen und sprechet:
11 Auch den Staub, der uns aus eurer Stadt an
den Füßen hängt, schütteln wir gegen euch ab; doch dieses wisset, daß das
Reich Gottes nahe gekommen ist. 12 Ich
sage euch, daß es Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen wird als jener
Stadt. 13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir,
Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die
unter euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend,
Buße getan. 14 Doch Tyrus und Sidon wird
es erträglicher ergehen im Gericht als euch. 15
Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist,
bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden. 16
Wer euch hört, hört mich; und wer euch verwirft, verwirft
mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.
Lukas 11,1–4
1 Und es geschah, als er
an einem gewissen Orte war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer
seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger
lehrte. 2 Er sprach aber zu ihnen: Wenn
ihr betet, so sprechet: Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme;
3 unser nötiges Brot gib uns täglich;
4 und vergib uns unsere Sünden, denn
auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in
Versuchung.
Lukas 11,15–28
15 Einige aber von ihnen
sagten: Durch Beelzebub, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen
aus. 16 Andere aber, ihn versuchend,
forderten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel. 17
Da er aber ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Jedes
Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus wider
Haus entzweit, fällt. 18 Wenn aber auch
der Satan wider sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen? Weil
ihr saget, daß ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe. 19
Wenn aber ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe,
durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.
20 Wenn ich aber durch den Finger Gottes
die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch hingekommen.
21 Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof
bewacht, so ist seine Habe in Frieden; 22
wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn
besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf welche er vertraute,
und seine Beute teilt er aus. 23 Wer
nicht mit mir ist, ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.
24 Wenn der unreine Geist von dem
Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Örter, Ruhe suchend; und
da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von
wo ich ausgegangen bin; 25 und wenn er
kommt, findet er es gekehrt und geschmückt. 26
Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit, böser
als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen daselbst; und das Letzte
jenes Menschen wird ärger als das Erste. 27
Es geschah aber, indem er dies sagte, erhob ein gewisses
Weib aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: Glückselig der Leib,
der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast! 28
Er aber sprach: Ja, vielmehr glückselig, die das Wort
Gottes hören und bewahren!
Lukas 12,22–34
22 Er sprach aber zu
seinen Jüngern: Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für das Leben, was
ihr essen, noch für den Leib, was ihr anziehen sollt. 23
Das Leben ist mehr als die Nahrung, und der Leib mehr als
die Kleidung. 24 Betrachtet die Raben,
daß sie nicht säen noch ernten, die weder Vorratskammer noch Scheune haben,
und Gott ernährt sie; um wieviel vorzüglicher seid ihr als die Vögel!
25 Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner
Größe eine Elle zuzusetzen? 26 Wenn ihr
nun auch das Geringste nicht vermöget, warum seid ihr um das Übrige besorgt?
27 Betrachtet die Lilien, wie sie
wachsen; sie mühen sich nicht und spinnen auch nicht. Ich sage euch aber,
selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit war bekleidet wie eine von
diesen. 28 Wenn aber Gott das Gras, das
heute auf dem Felde ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet,
wieviel mehr euch, Kleingläubige! 29 Und
ihr, trachtet nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und
seid nicht in Unruhe; 30 denn nach
diesem allem trachten die Nationen der Welt; euer Vater aber weiß, daß ihr
dieses bedürfet. 31 Trachtet jedoch nach
seinem Reiche, und dieses wird euch hinzugefügt werden. 32
Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat
eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. 33
Verkaufet eure Habe und gebet Almosen; machet euch Säckel,
die nicht veralten, einen Schatz, unvergänglich, in den Himmeln, wo kein
Dieb sich naht und keine Motte verderbt. 34
Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Lukas 13,18–30
18 Er sprach aber: Wem ist
das Reich Gottes gleich, und wem soll ich es vergleichen? 19
Es ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm
und in seinen Garten warf; und es wuchs und wurde zu einem großen Baume, und
die Vögel des Himmels ließen sich nieder in seinen Zweigen. 20
Und wiederum sprach er: Wem soll ich das Reich Gottes
vergleichen? 21 Es ist gleich einem
Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es
ganz durchsäuert war. 22 Und er durchzog
nacheinander Städte und Dörfer, indem er lehrte und nach Jerusalem reiste.
23 Es sprach aber jemand zu ihm: Herr,
sind derer wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen:
24 Ringet danach, durch die enge Pforte
einzugehen; denn viele, sage ich euch, werden einzugehen suchen und werden
es nicht vermögen. 25 Von da an, wenn
der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, und ihr anfangen
werdet, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tue
uns auf! Und er antworten und zu euch sagen wird: Ich kenne euch nicht, wo
ihr her seid; 26 alsdann werdet ihr
anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren
Straßen hast du gelehrt. 27 Und er wird
sagen: Ich sage euch, ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; weichet von
mir, alle ihr Übeltäter! 28 Da wird sein
das Weinen und das Zähneknirschen, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak
und Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes, euch aber draußen
hinausgeworfen. 29 Und sie werden kommen
von Osten und Westen und von Norden und Süden und zu Tische liegen im Reiche
Gottes. 30 Und siehe, es sind Letzte,
welche Erste sein werden, und es sind Erste, welche Letzte sein werden.
Lukas 14,15–24
15 Als aber einer von
denen, die mit zu Tische lagen, dies hörte, sprach er zu ihm: Glückselig,
wer Brot essen wird im Reiche Gottes! 16
Er aber sprach zu ihm: Ein gewisser Mensch machte ein großes
Abendmahl und lud viele. 17 Und er
sandte seinen Knecht zur Stunde des Abendmahls, um den Geladenen zu sagen:
Kommet, denn schon ist alles bereit. 18
Und sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu entschuldigen. Der erste
sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß notwendig ausgehen und
ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. 19
Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen
gekauft, und ich gehe hin, sie zu versuchen; ich bitte dich, halte mich für
entschuldigt. 20 Und ein anderer sprach:
Ich habe ein Weib geheiratet, und darum kann ich nicht kommen.
21 Und der Knecht kam herbei und berichtete dies
seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Geh
eilends hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt, und bringe hier herein
die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden. 22
Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du
befohlen hast, und es ist noch Raum. 23
Und der Herr sprach zu dem Knechte: Geh hinaus auf die Wege und an die Zäune
und nötige sie hereinzukom men, auf daß mein Haus voll werde;
24 denn ich sage euch, daß nicht einer jener Männer,
die geladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.
Lukas 16,14–17
14 Dies alles hörten aber
auch die Pharisäer, welche geldliebend waren, und sie verhöhnten ihn.
15 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die
sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, Gott aber kennt eure Herzen;
denn was unter den Menschen hoch ist, ist ein Greuel vor Gott.
16 Das Gesetz und die Propheten waren bis auf
Johannes; von da an wird das Evangelium des Reiches Gottes verkündigt, und
jeder dringt mit Gewalt hinein. 17 Es
ist aber leichter, daß der Himmel und die Erde vergehen, als daß ein
Strichlein des Gesetzes wegfalle.
Bibel Lukas 17,20–37
20 Und als er von den
Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen
und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte;
21 noch wird man sagen: Siehe hier!
oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.
22 Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden
Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen der Tage des Sohnes des Menschen
zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen. 23
Und man wird zu euch sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort!
Gehet nicht hin, folget auch nicht. 24
Denn gleichwie der Blitz blitzend leuchtet von einem Ende unter dem Himmel
bis zum anderen Ende unter dem Himmel, also wird der Sohn des Menschen sein
an seinem Tage. 25 Zuvor aber muß er
vieles leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. 26
Und gleichwie es in den Tagen Noahs geschah, also
wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: 27
sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden
verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und die Flut kam
und alle umbrachte. 28 Gleicherweise
auch, wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften,
sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 29
an dem Tage aber, da Lot von Sodom ausging, regnete es Feuer
und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. 30
Desgleichen wird es an dem Tage sein, da der Sohn des
Menschen geoffenbart wird. 31 An jenem
Tage, wer auf dem Dache sein wird und sein Gerät im Hause hat, der steige
nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Felde ist, wende sich
gleicherweise nicht zurück. 32 Gedenket
an Lots Weib! 33 Wer irgend sein Leben
zu retten sucht, wird es verlieren; und wer irgend es verliert, wird es
erhalten. 34 Ich sage euch: In jener
Nacht werden zwei auf einem Bette sein; einer wird genommen und der andere
gelassen werden. 35 Zwei Weiber werden
zusammen mahlen, die eine wird genommen, und die andere gelassen werden.
Lukas 18,15–30
15 Sie brachten aber auch
die Kindlein zu ihm, auf daß er sie anrühre. Als aber die Jünger es sahen,
verwiesen sie es ihnen. 16 Jesus aber
rief sie herzu und sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret
ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. 17
Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das Reich Gottes nicht
aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen.
18 Und es fragte ihn ein gewisser Oberster und
sprach: Guter Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben zu ererben?
19 Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest
du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott. 20
Die Gebote weißt du: “Du sollst nicht ehebrechen; du sollst
nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis
geben; ehre deinen Vater und deine Mutter”. 21
Er aber sprach: Dies alles habe ich beobachtet von meiner
Jugend an. 22 Als Jesus dies hörte,
sprach er zu ihm: Noch eines fehlt dir: Verkaufe alles, was du hast, und
verteile es an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben,
und komm, folge mir nach. 23 Als er aber
dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich. 24
Als aber Jesus sah, daß er sehr betrübt wurde, sprach
er: Wie schwerlich werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes
eingehen! 25 Denn es ist leichter, daß
ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als daß ein Reicher in das Reich
Gottes eingehe. 26 Es sprachen aber die
es hörten: Und wer kann dann errettet werden? 27
Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich
bei Gott. 28 Petrus aber sprach: Siehe,
wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. 29
Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist
niemand, der Haus oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder verlassen
hat um des Reiches Gottes willen, 30 der
nicht Vielfältiges empfangen wird in dieser Zeit und in dem kommenden
Zeitalter ewiges Leben.
Lukas 19,11–27
11 Während sie aber dieses
hörten, fügte er noch ein Gleichnis hinzu, weil er nahe bei Jerusalem war,
und sie meinten, daß das Reich Gottes alsbald erscheinen sollte.
12 Er sprach nun: Ein gewisser hochgeborener
Mann zog in ein fernes Land, um ein Reich für sich zu empfangen und
wiederzukommen. 13 Er berief aber seine
zehn Knechte und gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt, bis ich
komme. 14 Seine Bürger aber haßten ihn
und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen
nicht, daß dieser über uns herrsche. 15
Und es geschah, als er zurückkam, nachdem er das Reich empfangen hatte, da
hieß er diese Knechte, denen er das Geld gegeben, zu sich rufen, auf daß er
wisse, was ein jeder erhandelt hätte. 16
Der erste aber kam herbei und sagte: Herr, dein Pfund hat
zehn Pfunde hinzugewonnen. 17 Und er
sprach zu ihm: Wohl, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu warst, so
habe Gewalt über zehn Städte. 18 Und der
zweite kam und sagte: Herr, dein Pfund hat fünf Pfunde eingetragen.
19 Er sprach aber auch zu diesem: Und du, sei
über fünf Städte. 20 Und ein anderer kam
und sagte: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, welches ich in einem
Schweißtuch verwahrt hielt; 21 denn ich
fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist: du nimmst, was du nicht
hingelegt, und du erntest, was du nicht gesät hast. 22
Er spricht zu ihm: Aus deinem Munde werde ich dich richten,
du böser Knecht! Du wußtest, daß ich ein strenger Mann bin, der ich nehme,
was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe?
23 Und warum hast du mein Geld nicht in eine Bank
gegeben, und wenn ich kam, hätte ich es mit Zinsen eingefordert?
24 Und er sprach zu den Dabeistehenden: Nehmet
das Pfund von ihm und gebet es dem, der die zehn Pfunde hat. 25
(Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat zehn Pfunde!)
26 Denn ich sage euch: Jedem, der da
hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst,
was er hat, weggenommen werden. 27 Doch
jene, meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte,
bringet her und erschlaget sie vor mir.
Lukas 21,29–33
29 Und er sprach ein
Gleichnis zu ihnen: Sehet den Feigenbaum und alle Bäume; 30
wenn sie schon ausschlagen, so erkennet ihr von
selbst, indem ihr es sehet, daß der Sommer schon nahe ist. 31
So auch ihr, wenn ihr dies geschehen sehet, erkennet,
daß das Reich Gottes nahe ist. 32
Wahrlich, ich sage euch, daß dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis
alles geschehen ist. 33 Der Himmel und
die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.
Lukas 22,14–18
14 Und als die Stunde
gekommen war, legte er sich zu Tische, und die zwölf Apostet mit ihm.
15 Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe
ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide.
16 Denn ich sage euch, daß ich hinfort nicht
mehr davon essen werde, bis es erfüllt sein wird im Reiche Gottes.
17 Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach:
Nehmet diesen und teilet ihn unter euch. 18
Denn ich sage euch, daß ich nicht von dem Gewächs des
Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes komme.
Lukas 22,24–30
24 Es entstand aber auch
ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei.
25 Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der
Nationen herrschen über dieselben, und die Gewalt über sie üben, werden
Wohltäter genannt. 26 Ihr aber nicht
also; sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste, und der Leiter wie
der Dienende. 27 Denn wer ist größer,
der zu Tische Liegende oder der Dienende? Nicht der zu Tische Liegende? Ich
aber bin in eurer Mitte wie der Dienende. 28
Ihr aber seid es, die mit mir ausgeharrt haben in meinen
Versuchungen; 29 und ich verordne euch,
gleichwie mein Vater mir verordnet hat, ein Reich, 30
auf daß ihr esset und trinket an meinem Tische in meinem
Reiche und auf Thronen sitzet, richtend die zwölf Stämme Israels.
Lukas 23,26–55
26 Und als sie ihn
wegführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde
kam, und legten das Kreuz auf ihn, um es Jesu nachzutragen. 27
Es folgte ihm aber eine große Menge Volks und Weiber,
welche wehklagten und ihn bejammerten. 28
Jesus wandte sich aber zu ihnen und sprach: Töchter
Jerusalems, weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über
eure Kinder; 29 denn siehe, Tage kommen,
an welchen man sagen wird: Glückselig die Unfruchtbaren und die Leiber, die
nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben! 30
Dann werden sie anheben, zu den Bergen zu sagen:
Fallet auf uns! und zu den Hügeln: Bedecket uns! 31
Denn wenn man dies tut an dem grünen Holze, was wird an dem
dürren geschehen? 32 Es wurden aber auch
zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden.
33 Und als sie an den Ort kamen, der
Schädelstätte genannt wird, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter,
den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. 34
Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen
nicht, was sie tun! Sie aber verteilten seine Kleider und warfen das Los
darüber. 35 Und das Volk stand und sah
zu; es höhnten aber auch die Obersten mit denselben und sagten: Andere hat
er gerettet; er rette sich selbst, wenn dieser der Christus ist, der
Auserwählte Gottes! 36 Aber auch die
Kriegsknechte verspotteten ihn, indem sie herzutraten, 37
ihm Essig brachten und sagten: Wenn du der König der
Juden bist, so rette dich selbst! 38 Es
war aber auch eine Überschrift über ihm geschrieben in griechischen und
lateinischen und hebräischen Buchstaben: Dieser ist der König der Juden.
39 Einer aber der gehenkten Übeltäter
lästerte ihn und sagte: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und
uns! 40 Der andere aber antwortete und
strafte ihn und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben
Gericht bist? 41 Und wir zwar mit Recht,
denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts
Ungeziemendes getan. 42 Und er sprach zu
Jesu: Gedenke meiner, Herr wenn du in deinem Reiche kommst! 43
Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir:
Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. 44
Es war aber um die sechste Stunde; und es kam eine
Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. 45
Und die Sonne ward verfinstert, und der Vorhang des
Tempels riß mitten entzwei. 46 Und Jesus
rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ich meinen
Geist! Und als er dies gesagt hatte, verschied er. 47
Als aber der Hauptmann sah, was geschah, verherrlichte er
Gott und sagte: Fürwahr, dieser Mensch war gerecht. 48
Und alle die Volksmengen, die zu diesem Schauspiel
zusammengekommen waren, schlugen sich, als sie sahen, was geschehen war, an
die Brust und kehrten zurück. 49 Aber
alle seine Bekannten standen von ferne, auch die Weiber, die ihm von Galiläa
nachgefolgt waren, und sahen dies. 50
Und siehe, ein Mann, mit Namen Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und
gerechter Mann, 51 dieser hatte nicht
eingewilligt in ihren Rat und in ihre Tat, von Arimathia, einer Stadt der
Juden, der auch selbst das Reich Gottes erwartete; 52
dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu.
53 Und als er ihn abgenommen hatte, wickelte er
ihn in feine Leinwand und legte ihn in eine in Felsen gehauene Gruft, wo
noch nie jemand gelegen hatte. 54 Und es
war Rüsttag, und der Sabbath brach an. 55
Es folgten aber die Weiber nach, welche mit ihm aus Galiläa
gekommen waren, und besahen die Gruft und wie sein Leib hineingelegt wurde.
Johannes 3,1–21
1 Es war aber ein Mensch
aus den Pharisäern, sein Name Nikodemus, ein Oberster der Juden.
2 Dieser kam zu ihm bei Nacht und sprach zu
ihm: Rabbi, wir wissen, daß du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn
niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.
3 Jesus antwortete und sprach zu ihm:
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren
werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. 4
Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren
werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Male in den Leib seiner
Mutter eingehen und geboren werden? 5
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand
aus Wasser und Geist geboren werde, so kann er nicht in das Reich Gottes
eingehen. 6 Was aus dem Fleische geboren
ist, ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, ist Geist.
7 Verwundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr
müsset von neuem geboren werden. 8 Der
Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher
er kommt, und wohin er geht; also ist jeder, der aus dem Geiste geboren ist.
9 Nikodemus antwortete und sprach zu
ihm: Wie kann dies geschehen? 10 Jesus
antwortete und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und weißt dieses
nicht? 11 Wahrlich, wahrlich, ich sage
dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und
unser Zeugnis nehmet ihr nicht an. 12
Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr glaubet nicht, wie werdet
ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage? 13
Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, als nur der
aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist.
14 Und gleichwie Moses in der Wüste die
Schlange erhöhte, also muß der Sohn des Menschen erhöht werden,
15 auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht
verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. 16
Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen
eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren
gehe, sondern ewiges Leben habe. 17 Denn
Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, auf daß er die Welt richte,
sondern auf daß die Welt durch ihn errettet werde. 18
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht
glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des
eingeborenen Sohnes Gottes. 19 Dies aber
ist das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen
haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse.
20 Denn jeder, der Arges tut, haßt das
Licht und kommt nicht zu dem Lichte, auf daß seine Werke nicht bloßgestellt
werden; 21 wer aber die Wahrheit tut,
kommt zu dem Lichte, auf daß seine Werke offenbar werden, daß sie in Gott
gewirkt sind.
Johannes 6,15–21
15 Da nun Jesus erkannte,
daß sie kommen und ihn ergreifen wollten, auf daß sie ihn zum König machten,
entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein. 16
Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an
den See; 17 und sie stiegen in das
Schiff und fuhren über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster
geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen; 18
und der See erhob sich, indem ein starker Wind wehte.
19 Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig
Stadien gerudert waren, sehen sie Jesum auf dem See wandeln und nahe an das
Schiff herankommen, und sie fürchteten sich. 20
Er aber spricht zu ihnen: Ich bin’s, fürchtet euch nicht!
21 Sie wollten ihn nun in das Schiff
nehmen, und alsbald war das Schiff an dem Lande, zu welchem sie hinfuhren.
Johannes 18,28–38
28 Sie führen nun Jesum
von Kajaphas in das Prätorium; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht
hinein in das Prätorium, auf daß sie sich nicht verunreinigten, sondern das
Passah essen möchten. 29 Pilatus ging
nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringet ihr wider diesen
Menschen? 30 Sie antworteten und
sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, würden wir ihn dir
nicht überliefert haben. 31 Da sprach
Pilatus zu ihnen: Nehmet ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da
sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemand zu töten;
32 auf daß das Wort Jesu erfüllt würde, das er
sprach, andeutend, welches Todes er sterben sollte. 33
Pilatus ging nun wieder hinein in das Prätorium und rief
Jesum und sprach zu ihm: Bist du der König der Juden? 34
Jesus antwortete ihm: Sagst du dies von dir selbst, oder
haben dir andere von mir gesagt? 35
Pilatus antwortete: Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die
Hohenpriester haben dich mir überliefert; was hast du getan? 36
Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser
Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft,
auf daß ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich
nicht von hier. 37 Da sprach Pilatus zu
ihm: Also du bist ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, daß ich ein
König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, auf daß ich
der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine
Stimme. 38 Pilatus spricht zu ihm: Was
ist Wahrheit? Und als er dies gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden
hinaus und spricht zu ihnen: Ich finde keinerlei Schuld an ihm;
Apostelgeschichte 1,1–8
1 Den ersten Bericht habe
ich verfaßt, o Theophilus, von allem, was Jesus anfing, sowohl zu tun als
auch zu lehren, 2 bis zu dem Tage, an
welchem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er sich
auserwählt, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte; 3
welchen er sich auch nach seinem Leiden in vielen
sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt hat, indem er vierzig Tage
hindurch von ihnen gesehen wurde und über die Dinge redete, welche das Reich
Gottes betreffen. 4 Und als er mit ihnen
versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen,
sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten, die ihr von mir gehört
habt; 5 denn Johannes taufte zwar mit
Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geiste getauft werden nach nunmehr
nicht vielen Tagen. 6 Sie nun, als sie
zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser
Zeit dem Israel das Reich wieder her? 7
Er sprach aber zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu
wissen, die der Vater in seine eigene Gewalt gesetzt hat. 8
Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige
Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in
Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.
Apostelgeschichte 8,9–13
9 Ein gewisser Mann aber,
mit Namen Simon, befand sich vorher in der Stadt, der Zauberei trieb und das
Volk von Samaria außer sich brachte, indem er von sich selbst sagte, daß er
etwas Großes sei; 10 welchem alle, vom
Kleinen bis zum Großen, anhingen, indem sie sagten: Dieser ist die Kraft
Gottes, die man die große nennt. 11 Sie
hingen ihm aber an, weil er sie lange Zeit mit den Zaubereien außer sich
gebracht hatte. 12 Als sie aber dem
Philippus glaubten, der das Evangelium von dem Reiche Gottes und dem Namen
Jesu Christi verkündigte, wurden sie getauft, sowohl Männer als Weiber.
13 Aber auch Simon selbst glaubte, und
als er getauft war, hielt er sich zu Philippus; und als er die Zeichen und
großen Wunder sah, welche geschahen, geriet er außer sich.
Apg 14,21–28
21 Und als sie jener Stadt
das Evangelium verkündigt und viele zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie
nach Lystra und Ikonium und Antiochien zurück, 22
indem sie die Seelen der Jünger befestigten, und sie
ermahnten, im Glauben zu verharren, und daß wir durch viele Trübsale in das
Reich Gottes eingehen müssen. 23 Als sie
ihnen aber in jeder Versammlung Älteste gewählt hatten, beteten sie mit
Fasten und befahlen sie dem Herrn, an welchen sie geglaubt hatten.
24 Und nachdem sie Pisidien durchzogen hatten,
kamen sie nach Pamphylien; 25 und als
sie in Perge das Wort geredet hatten, gingen sie hinab nach Attalia;
26 und von dannen segelten sie ab nach
Antiochien, von wo sie der Gnade Gottes befohlen worden waren zu dem Werke,
das sie erfüllt hatten. 27 Als sie aber
angekommen waren und die Versammlung zusammengebracht hatten, erzählten sie
alles, was Gott mit ihnen getan, und daß er den Nationen eine Tür des
Glaubens aufgetan habe. 28 Sie
verweilten aber eine nicht geringe Zeit bei den Jüngern.
Apg 19,1–10
1 Es geschah aber, während
Apollos in Korinth war, daß Paulus, nachdem er die oberen Gegenden
durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und er fand etliche Jünger
2 und sprach zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist
empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid? Sie aber sprachen zu ihm: Wir
haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist da ist. 3
Und er sprach: Worauf seid ihr denn getauft worden?
Sie aber sagten: Auf die Taufe Johannes’. 4
Paulus aber sprach: Johannes hat mit der Taufe der Buße
getauft, indem er dem Volke sagte, daß sie an den glauben sollten, der nach
ihm käme, das ist an Jesum. 5 Als sie es
aber gehört hatten, wurden sie auf den Namen des Herrn Jesus getauft;
6 und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt
hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und
weissagten. 7 Es waren aber insgesamt
etwa zwölf Männer. 8 Er ging aber in die
Synagoge und sprach freimütig drei Monate lang, indem er sich unterredete
und sie von den Dingen des Reiches Gottes überzeugte. 9
Als aber etliche sich verhärteten und nicht glaubten und vor
der Menge übel redeten von dem Wege, trennte er sich von ihnen und sonderte
die Jünger ab, indem er sich täglich in der Schule des Tyrannus unterredete.
10 Dies aber geschah zwei Jahre lang, so
daß alle, die in Asien wohnten, sowohl Juden als Griechen, das Wort des
Herrn hörten.
Apg 20,17–38
17 Von Milet aber sandte
er nach Ephesus und rief die Ältesten der Versammlung herüber.
18 Als sie aber zu ihm gekommen waren, sprach er zu
ihnen: Ihr wisset von dem ersten Tage an, da ich nach Asien kam, wie ich die
ganze Zeit bei euch gewesen bin, 19 dem
Herrn dienend mit aller Demut und mit Tränen und Versuchungen, welche mir
durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren; 20
wie ich nichts zurückgehalten habe von dem, was nützlich
ist, daß ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte, öffentlich und
in den Häusern, 21 indem ich sowohl
Juden als Griechen bezeugte die Buße zu Gott und den Glauben an unseren
Herrn Jesus Christus. 22 Und nun siehe,
gebunden in meinem Geiste gehe ich nach Jerusalem, nicht wissend, was mir
daselbst begegnen wird, 23 außer daß der
Heilige Geist mir von Stadt zu Stadt bezeugt und sagt, daß Bande und
Drangsale meiner warten. 24 Aber ich
nehme keine Rücksicht auf mein Leben, als teuer für mich selbst, auf daß ich
meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen
habe, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes. 25
Und nun siehe, ich weiß, daß ihr alle, unter welchen ich,
das Reich Gottes predigend, umhergegangen bin, mein Angesicht nicht mehr
sehen werdet. 26 Deshalb bezeuge ich
euch an dem heutigen Tage, daß ich rein bin von dem Blute aller;
27 denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den
ganzen Ratschluß Gottes zu verkündigen. 28
Habet nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in
welcher der Heilige Geist euch als Aufseher gesetzt hat, die Versammlung
Gottes zu hüten, welche er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen.
29 Denn ich weiß dieses, daß nach meinem
Abschiede verderbliche Wölfe zu euch hereinkommen werden, die der Herde
nicht schonen. 30 Und aus euch selbst
werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen
hinter sich her. 31 Darum wachet und
gedenket, daß ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen
jeden mit Tränen zu ermahnen. 32 Und nun
befehle ich euch Gott und dem Worte seiner Gnade, welches vermag
aufzuerbauen und euch ein Erbe zu geben unter allen Geheiligten.
33 Ich habe niemandes Silber oder Gold oder
Kleidung begehrt. 34 Ihr selbst wisset,
daß meinen Bedürfnissen und denen, die bei mir waren, diese Hände gedient
haben. 35 Ich habe euch alles gezeigt,
daß man, also arbeitend, sich der Schwachen annehmen und eingedenk sein
müsse der Worte des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger
als Nehmen. 36 Und als er dies gesagt
hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. 37
Es entstand aber viel Weinens bei allen; und sie fielen
Paulus um den Hals und küßten ihn sehr, 38
am meisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie
würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Sie geleiteten ihn aber zu dem
Schiffe.
Apg 28,17–31
17 Es geschah aber nach
drei Tagen, daß er die, welche die Ersten der Juden waren, zusammenberief.
Als sie aber zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Brüder! Ich, der
ich nichts wider das Volk oder die väterlichen Gebräuche getan habe, bin
gefangen aus Jerusalem in die Hände der Römer überliefert worden,
18 welche, nachdem sie mich verhört hatten,
mich loslassen wollten, weil keine Ursache des Todes an mir war.
19 Als aber die Juden widersprachen, war ich
gezwungen, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als hätte ich wider meine
Nation etwas zu klagen. 20 Um dieser
Ursache willen nun habe ich euch herbeigerufen, euch zu sehen und zu euch zu
reden; denn wegen der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette umgeben.
21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben
über dich weder Briefe von Judäa empfangen, noch ist jemand von den Brüdern
hergekommen und hat uns über dich etwas Böses berichtet oder gesagt.
22 Aber wir begehren von dir zu hören, welche
Gesinnung du hast; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, daß ihr
allenthalben widersprochen wird. 23 Als
sie ihm aber einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die
Herberge, welchen er die Wahrheit auslegte, indem er das Reich Gottes
bezeugte und sie zu überzeugen suchte von Jesu, sowohl aus dem Gesetz Moses’
als auch den Propheten, von frühmorgens bis zum Abend. 24
Und etliche wurden überzeugt von dem, was gesagt
wurde, andere aber glaubten nicht. 25
Als sie aber unter sich uneins waren, gingen sie weg, als Paulus ein Wort
sprach: Trefflich hat der Heilige Geist durch Jesaias, den Propheten, zu
unseren Vätern geredet und gesagt: 26
“Gehe hin zu diesem Volke und sprich: Hörend werdet ihr hören und nicht
verstehen, und sehend werdet ihr sehen und nicht wahrnehmen. 27
Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und
mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen,
damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem
Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.” 28
So sei euch nun kund, daß dieses Heil Gottes den
Nationen gesandt ist; sie werden auch hören. 29
Und als er dies gesagt hatte, gingen die Juden weg und
hatten viel Wortwechsel unter sich. 30
Er aber blieb zwei ganze Jahre in seinem eigenen gemieteten Hause und nahm
alle auf, die zu ihm kamen, 31 indem er
das Reich Gottes predigte und die Dinge, welche den Herrn Jesus Christus
betreffen, mit aller Freimütigkeit ungehindert lehrte.
Römer 14,14–23
14 Ich weiß und bin
überzeugt in dem Herrn Jesus, daß nichts an sich selbst gemein ist; nur dem,
der etwas für gemein achtet, dem ist es gemein. 15
Denn wenn dein Bruder wegen einer Speise betrübt wird, so
wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den,
für welchen Christus gestorben ist. 16
Laßt nun euer Gut nicht verlästert werden. 17
Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern
Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geiste. 18
Denn wer in diesem dem Christus dient, ist Gott
wohlgefällig und den Menschen bewährt. 19
Also laßt uns nun dem nachstreben, was des Friedens ist, und
dem, was zur gegenseitigen Erbauung dient. 20
Zerstöre nicht einer Speise wegen das Werk Gottes. Alles
zwar ist rein, aber es ist böse für den Menschen, der mit Anstoß isset.
21 Es ist gut, kein Fleisch zu essen,
noch Wein zu trinken, noch etwas zu tun, worin dein Bruder sich stößt oder
sich ärgert oder schwach ist. 22 Hast du
Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott. Glückselig, wer sich selbst
nicht richtet in dem, was er gutheißt! 23
Wer aber zweifelt, wenn er isset, ist verurteilt, weil er es
nicht aus Glauben tut. Alles aber, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde.
1. Korinther 4,14–21
14 Nicht euch zu beschämen
schreibe ich dieses, sondern ich ermahne euch als meine geliebten Kinder.
15 Denn wenn ihr zehntausend
Zuchtmeister in Christo hättet, so doch nicht viele Väter; denn in Christo
Jesu habe ich euch gezeugt durch das Evangelium. 16
Ich bitte euch nun, seid meine Nachahmer! 17
Dieserhalb habe ich euch Timotheus gesandt, der mein
geliebtes und treues Kind ist in dem Herrn; der wird euch erinnern an meine
Wege, die in Christo sind, gleichwie ich überall in jeder Versammlung lehre.
18 Etliche aber sind aufgeblasen, als ob
ich nicht zu euch kommen würde. 19 Ich
werde aber bald zu euch kommen, wenn der Herr will, und werde erkennen,
nicht das Wort der Aufgeblasenen, sondern die Kraft; 20
denn das Reich Gottes besteht nicht im Worte, sondern in
Kraft. 21 Was wollt ihr? Soll ich mit
der Rute zu euch kommen, oder in Liebe und im Geiste der Sanftmut?
1. Korinther 6,1–11
1 Darf jemand unter euch,
der eine Sache wider den anderen hat, rechten vor den Ungerechten und nicht
vor den Heiligen? 2 Oder wisset ihr
nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die
Welt gerichtet wird, seid ihr unwürdig, über die geringsten Dinge zu
richten? 3 Wisset ihr nicht, daß wir
Engel richten werden? geschweige denn Dinge dieses Lebens. 4
Wenn ihr nun über Dinge dieses Lebens zu richten
habt, so setzet diese dazu, die gering geachtet sind in der Versammlung.
5 Zur Beschämung sage ich’s euch. Also
nicht ein Weiser ist unter euch, auch nicht einer, der zwischen seinen
Brüdern zu entscheiden vermag? 6 sondern
es rechtet Bruder mit Bruder, und das vor Ungläubigen! 7
Es ist nun schon überhaupt ein Fehler an euch, daß ihr
Rechtshändel miteinander habt. Warum laßt ihr euch nicht lieber unrecht tun?
Warum laßt ihr euch nicht lieber übervorteilen? 8
Aber ihr tut unrecht und übervorteilt, und das Brüder!
9 Oder wisset ihr nicht, daß Ungerechte
das Reich Gottes nicht ererben werden? Irret euch nicht! Weder Hurer, noch
Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Weichlinge, noch Knabenschänder,
10 noch Diebe, noch Habsüchtige, noch
Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben.
11 Und solches sind euer etliche
gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid
gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist
unseres Gottes.
1. Korinther 15,20–28
20 (Nun aber ist Christus
aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen; 21
denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch
durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. 22
Denn gleichwie in dem Adam alle sterben, also werden auch in
dem Christus alle lebendig gemacht werden. 23
Ein jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling,
Christus; sodann die, welche des Christus sind bei seiner Ankunft;
24 dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott
und Vater übergibt, wenn er weggetan haben wird alle Herrschaft und alle
Gewalt und Macht. 25 Denn er muß
herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. 26
Der letzte Feind, der weggetan wird, ist der Tod.
27 “Denn alles hat er seinen Füßen
unterworfen.” Wenn er aber sagt, daß alles unterworfen sei, so ist es
offenbar, daß der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.
28 Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird,
dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles
unterworfen hat, auf daß Gott alles in allem sei.)
1. Korinther 15,50–58
50 Dies aber sage ich,
Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, auch die
Verwesung nicht die Unverweslichkeit ererbt. 51
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht
alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu,
52 in einem Augenblick, bei der letzten
Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden
unverweslich, und wir werden verwandelt werden. 53
Denn dieses Verwesliche muß Unverweslichkeit anziehen, und
dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. 54
Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und
dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt
werden, das geschrieben steht: “Verschlungen ist der Tod in Sieg”.
55 “Wo ist, o Tod, dein Stachel? Wo ist, o Tod,
dein Sieg?” 56 Der Stachel des Todes
aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz. 57
Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch
unseren Herrn Jesus Christus! 58 Daher,
meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem
Werke des Herrn, da ihr wisset, daß eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.
Galater 5,16–26
16 Ich sage aber: Wandelt
im Geiste, und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen.
17 Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist,
der Geist aber wider das Fleisch; diese aber sind einander entgegengesetzt,
auf daß ihr nicht das tuet, was ihr wollt. 18
Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, so seid ihr
nicht unter Gesetz. 19 Offenbar aber
sind die Werke des Fleisches, welche sind: Hurerei, Unreinigkeit,
Ausschweifung, 20 Götzendienst,
Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Sekten,
Neid, Totschlag, 21 Trunkenheit, Gelage
und dergleichen, von denen ich euch vorhersage, gleichwie ich auch
vorhergesagt habe, daß, die solches tun, das Reich Gottes nicht ererben
werden. 22 Die Frucht des Geistes aber
ist: Liebe, Freude, Friede Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue,
Sanftmut, Enthaltsamkeit; 23 wider
solche gibt es kein Gesetz. 24 Die aber
des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und
Lüsten. 25 Wenn wir durch den Geist
leben, so laßt uns auch durch den Geist wandeln. 26
Laßt uns nicht eitler Ehre geizig sein, indem wir einander
herausfordern, einander beneiden.
Epheser 5,1–7
1 Seid nun Nachahmer
Gottes, als geliebte Kinder, 2 und
wandelt in Liebe, gleichwie auch der Christus uns geliebt und sich selbst
für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem
duftenden Wohlgeruch. 3 Hurerei aber und
alle Unreinigkeit oder Habsucht werde nicht einmal unter euch genannt,
gleichwie es Heiligen geziemt; 4 auch
Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzelei, welche sich nicht
geziemen, sondern vielmehr Danksagung. 5
Denn dieses wisset und erkennet ihr, daß kein Hurer oder
Unreiner oder Habsüchtiger, (welcher ein Götzendiener ist) ein Erbteil hat
in dem Reiche Christi und Gottes. 6
Niemand verführe euch mit eitlen Worten, denn dieser Dinge wegen kommt der
Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. 7
Seid nun nicht ihre Mitgenossen.
Philipper 3,17–4,1
17 Seid zusammen meine
Nachahmer, Brüder, und sehet hin auf die, welche also wandeln, wie ihr uns
zum Vorbilde habt. 18 Denn viele
wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe, nun aber auch mit Weinen sage,
daß sie die Feinde des Kreuzes Christi sind: 19
deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch, und deren Ehre
in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen. 20
Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch
den Herrn Jesus Christus Philipper als Heiland erwarten, 21
der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur
Gleichförmigkeit mit seinem Leibe der Herrlichkeit, nach der wirksamen
Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen.
1 Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine
Freude und Krone, also stehet fest im Herrn, Geliebte!
Kolosser 1,9–18
9 Deshalb hören auch wir
nicht auf, von dem Tage an, da wir es gehört haben, für euch zu beten und zu
bitten, auf daß ihr erfüllt sein möget mit der Erkenntnis seines Willens in
aller Weisheit und geistlichem Verständnis, 10
um würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen, in
jedem guten Werke fruchtbringend, und wachsend durch die Erkenntnis Gottes,
11 gekräftigt mit aller Kraft nach der
Macht seiner Herrlichkeit, zu allem Ausharren und aller Langmut mit Freuden;
12 danksagend dem Vater, der uns fähig
gemacht hat zu dem Anteil am Erbe der Heiligen in dem Lichte,
13 der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis
und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, 14
in welchem wir die Erlösung haben, die Vergebung der Sünden;
15 welcher das Bild des unsichtbaren
Gottes ist, der Erstgeborene aller Schöpfung. 16
Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den
Himmeln und die auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, es seien
Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alle Dinge sind
durch ihn und für ihn geschaffen. 17 Und
er ist vor allen, und alle Dinge bestehen zusammen durch ihn.
18 Und er ist das Haupt des Leibes, der Versammlung,
welcher der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, auf daß er in allem
den Vorrang habe;
Kolosser 4,7–15
7 Alles, was mich angeht,
wird euch Tychikus kundtun, der geliebte Bruder und treue Diener und
Mitknecht in dem Herrn, 8 den ich eben
dieserhalb zu euch gesandt habe, auf daß er eure Umstände erfahre und eure
Herzen tröste, 9 mit Onesimus, dem
treuen und geliebten Bruder, der von euch ist; sie werden euch alles
kundtun, was hier vorgeht. 10 Es grüßt
euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Neffe des Barnabas,
betreffs dessen ihr Befehle erhalten habt (wenn er zu euch kommt, so nehmet
ihn auf), 11 und Jesus, genannt Justus,
die aus der Beschneidung sind. Diese allein sind Mitarbeiter am Reiche
Gottes, die mir ein Trost gewesen sind. 12
Es grüßt euch Epaphras, der von euch ist, ein Knecht Christi
Jesu, der allezeit für euch ringt in den Gebeten, auf daß ihr stehet
vollkommen und völlig überzeugt in allem Willen Gottes. 13
Denn ich gebe ihm Zeugnis, daß er viel Mühe hat um
euch und die in Laodicäa und die in Hierapolis. 14
Es grüßt euch Lukas, der geliebte Arzt, und Demas.
15 Grüßet die Brüder in Laodicäa, und Nymphas
und die Versammlung, die in seinem Hause ist.
1. Thessalonicher 2,1–12
1 Denn ihr selbst wisset,
Brüder, unseren Eingang bei euch, daß er nicht vergeblich war;
2 sondern nachdem wir in Philippi zuvor gelitten
hatten und mißhandelt worden waren, wie ihr wisset, waren wir freimütig in
unserem Gott, das Evangelium Gottes zu euch Zu reden unter großem Kampf.
3 Denn unsere Ermahnung war nicht aus
Betrug, noch aus Unreinigkeit, noch mit List; 4
sondern so, wie wir von Gott bewährt worden sind, mit dem
Evangelium betraut zu werden, also reden wir, nicht um Menschen zu gefallen,
sondern Gott, der unsere Herzen prüft. 5
Denn niemals sind wir mit einschmeichelnder Rede umgegangen,
wie ihr wisset, noch mit einem Vorwande für Habsucht, Gott ist Zeuge;
6 noch suchten wir Ehre von Menschen, weder von
euch, noch von anderen, wiewohl wir als Christi Apostel euch zur Last sein
konnten; 7 sondern wir sind in eurer
Mitte zart gewesen, wie eine nährende Frau ihre eigenen Kinder pflegt.
8 Also, da wir ein sehnliches Verlangen
nach euch haben, gefiel es uns wohl, euch nicht allein das Evangelium
Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb
geworden waret. 9 Denn ihr gedenket,
Brüder, an unsere Mühe und Beschwerde: Nacht und Tag arbeitend, um niemand
von euch beschwerlich zu fallen, haben wir euch das Evangelium Gottes
gepredigt. 10 Ihr seid Zeugen und Gott,
wie göttlich und gerecht und untadelig wir gegen euch, die Glaubenden,
waren; 11 gleichwie ihr wisset, wie wir
jeden einzelnen von euch, wie ein Vater seine eigenen Kinder, euch ermahnt
und getröstet und euch bezeugt haben, 12
daß ihr wandeln solltet würdig des Gottes, der euch zu
seinem eigenen Reiche und seiner eigenen Herrlichkeit beruft.
2. Thessalonicher 1,3–12
3 Wir sind schuldig,
Brüder, Gott allezeit für euch zu danken, wie es billig ist, weil euer
Glaube überaus wächst, und die Liebe jedes einzelnen von euch allen
gegeneinander überströmend ist, 4 so daß
wir selbst uns euer rühmen in den Versammlungen Gottes wegen eures
Ausharrens und Glaubens in allen euren Verfolgungen und Drangsalen, die ihr
erduldet; 5 ein offenbares Zeichen des
gerechten Gerichts Gottes, daß ihr würdig geachtet werdet des Reiches
Gottes, um dessentwillen ihr auch leidet: 6
wenn es anders bei Gott gerecht ist, Drangsal zu vergelten
denen, die euch bedrängen, 7 und euch,
die ihr bedrängt werdet, Ruhe mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus
vom Himmel, mit den Engeln seiner Macht, 8
in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung gibt denen, die Gott
nicht kennen, und denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus
nicht gehorchen; 9 welche Strafe leiden
werden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit
seiner Stärke, 10 wenn er kommen wird,
um an jenem Tage verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in
allen denen, die geglaubt haben; denn unser Zeugnis bei euch ist geglaubt
worden. 11 Weshalb wir auch allezeit für
euch beten, auf daß unser Gott euch würdig erachte der Berufung und erfülle
alles Wohlgefallen seiner Gütigkeit und das Werk des Glaubens in Kraft,
12 damit der Name unseres Herrn Jesus
Christus verherrlicht werde in euch, und ihr in ihm, nach der Gnade unseres
Gottes und des Herrn Jesus Christus.
1. Timotheus 6,11–16
11 Du aber, o Mensch
Gottes, fliehe diese Dinge; strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit,
Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut des Geistes. 12
Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige
Leben, zu welchem du berufen worden bist und bekannt hast das gute
Bekenntnis vor vielen Zeugen. 13 Ich
gebiete dir vor Gott, der alles am Leben erhält, und Christo Jesu, der vor
Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, 14
daß du das Gebot unbefleckt, unsträflich bewahrst bis zur
Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus, 15
welche zu seiner Zeit zeigen wird der selige und alleinige
Machthaber, der König der Könige und Herr der Herren, 16
der allein Unsterblichkeit hat, der ein unzugängliches Licht
bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann, welchem Ehre
sei und ewige Macht! Amen.
2. Timotheus 2,1–13
1 Du nun, mein Kind, sei
stark in der Gnade, die in Christo Jesu ist; 2
und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast,
das vertraue treuen Leuten an, welche tüchtig sein werden, auch andere zu
lehren. 3 Nimm teil an den Trübsalen als
ein guter Kriegsmann Jesu Christi. 4
Niemand, der Kriegsdienste tut, verwickelt sich in die Beschäftigungen des
Lebens, auf daß er dem gefalle, der ihn angeworben hat. 5
Wenn aber auch jemand kämpft, so wird er nicht
gekrönt, er habe denn gesetzmäßig gekämpft. 6
Der Ackerbauer muß, um die Früchte zu genießen, zuerst
arbeiten. 7 Bedenke, was ich sage; denn
der Herr wird dir Verständnis geben in allen Dingen. 8
Halte im Gedächtnis Jesum Christum, auferweckt aus den
Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium, 9
in welchem ich Trübsal leide bis zu Banden, wie ein
Übeltäter; aber das Wort Gottes ist nicht gebunden. 10
Deswegen erdulde ich alles um der Auserwählten willen, auf
daß auch sie die Seligkeit erlangen, die in Christo Jesu ist, mit ewiger
Herrlichkeit. 11 Das Wort ist gewiß;
denn wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben;
12 wenn wir ausharren, so werden wir auch
mitherrschen; wenn wir verleugnen, so wird auch er uns verleugnen;
13 wenn wir untreu sind, er bleibt treu, denn
er kann sich selbst nicht verleugnen.
2. Timotheus 4,1–5
1 Ich bezeuge ernstlich
vor Gott und Christo Jesu, der da richten wird Lebendige und Tote, und bei
seiner Erscheinung und seinem Reiche: 2
Predige das Wort, halte darauf in gelegener und ungelegener Zeit; überführe,
strafe, ermahne mit aller Langmut und Lehre. 3
Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht
ertragen, sondern nach ihren eigenen Lüsten sich selbst Lehrer aufhäufen
werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt; 4
und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und zu
den Fabeln sich hinwenden. 5 Du aber sei
nüchtern in allem, leide Trübsal, tue das Werk eines Evangelisten, vollführe
deinen Dienst.
2. Timotheus 4,17–18
17 Der Herr aber stand mir
bei und stärkte mich, auf daß durch mich die Predigt vollbracht werde, und
alle die aus den Nationen hören möchten; und ich bin gerettet worden aus dem
Rachen des Löwen. 18 Der Herr wird mich
retten von jedem bösen Werk und bewahren für sein himmlisches Reich, welchem
die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Hebräer 1,5–14
5 Denn zu welchem der
Engel hat er je gesagt: “Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt”?
Und wiederum: “Ich will ihm zum Vater, und er soll mir zum Sohne sein”?
6 Wenn er aber den Erstgeborenen
wiederum in den Erdkreis einführt, spricht er: “Und alle Engel Gottes sollen
ihn anbeten”. 7 Und in Bezug auf die
Engel zwar spricht er: “Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu
einer Feuerflamme”; in Bezug auf den Sohn aber: 8
“Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und ein
Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches; 9
du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit
gehaßt; darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl über deine
Genossen”. 10 Und: “Du, Herr, hast im
Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände;
11 sie werden untergehen, du aber bleibst; und
sie alle werden veralten wie ein Kleid, 12
und wie ein Gewand wirst du sie zusammenwickeln, und sie
werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden
nicht vergehen.” 13 Zu welchem der Engel
aber hat er je gesagt: “Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde
lege zum Schemel deiner Füße”? 14 Sind
sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen,
welche die Seligkeit ererben sollen?
Hebräer 12,25–29
25 Sehet zu, daß ihr den
nicht abweiset, der da redet! Denn wenn jene nicht entgingen, die den
abwiesen, der auf Erden die göttlichen Aussprüche gab: wieviel mehr wir
nicht, wenn wir uns von dem abwenden, der von den Himmeln her redet!
26 Dessen Stimme damals die Erde erschütterte;
jetzt aber hat er verheißen und gesagt: “Noch einmal werde ich nicht allein
die Erde bewegen, sondern auch den Himmel.” 27
Aber das “noch einmal” deutet die Verwandlung der Dinge an,
die erschüttert werden als solche, die gemacht sind, auf daß die, welche
nicht erschüttert werden, bleiben. 28
Deshalb, da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, laßt uns Gnade
haben, durch welche wir Gott wohlgefällig dienen mögen mit Frömmigkeit und
Furcht. 29 “Denn auch unser Gott ist ein
verzehrendes Feuer.”
Jakobus 2,1–13
1 Meine Brüder, habet den
Glauben unseres Herrn Jesus Christus, des Herrn der Herrlichkeit, nicht mit
Ansehen der Person. 2 Denn wenn in eure
Synagoge ein Mann kommt mit goldenem Ringe, in prächtigem Kleide, es kommt
aber auch ein Armer in unsauberem Kleide herein, 3
und ihr sehet auf den, der das prächtige Kleid trägt, und
sprechet: Setze du dich bequem hierher, und zu dem Armen sprechet ihr: Stehe
du dort, oder setze dich hier unter meinen Fußschemel- 4
habt ihr nicht unter euch selbst einen Unterschied gemacht
und seid Richter mit bösen Gedanken geworden? 5
Höret, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die weltlich
Armen auserwählt, reich zu sein im Glauben, und zu Erben des Reiches,
welches er denen verheißen hat, die ihn lieben? 6
Ihr aber habt den Armen verachtet. Unterdrücken euch nicht
die Reichen, und ziehen nicht sie euch vor die Gerichte? 7
Lästern nicht sie den guten Namen, der über euch
angerufen worden ist? 8 Wenn ihr
wirklich das königliche Gesetz erfüllet nach der Schrift: “Du sollst deinen
Nächsten lieben wie dich selbst”, so tut ihr wohl. 9
Wenn ihr aber die Person ansehet, so begehet ihr Sünde,
indem ihr von dem Gesetz als Übertreter überführt werdet. 10
Denn wer irgend das ganze Gesetz halten, aber in
einem straucheln wird, ist aller Gebote schuldig geworden. 11
Denn der da sprach: “Du sollst nicht ehebrechen”,
sprach auch: “Du sollst nicht töten”. Wenn du nun nicht ehebrichst, aber
tötest, so bist du ein Gesetzesübertreter geworden. 12
Also redet und also tut, als die durchs Gesetz der Freiheit
gerichtet werden sollen. 13 Denn das
Gericht wird ohne Barmherzigkeit sein gegen den, der nicht Barmherzigkeit
geübt hat. Die Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht.
2. Petrus 1,5–11
5 ebendeshalb reichet aber
auch dar, indem ihr allen Fleiß anwendet, in eurem Glauben die Tugend, in
der Tugend aber die Erkenntnis, 6 in der
Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das
Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottseligkeit, 7
in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der
Bruderliebe aber die Liebe. 8 Denn wenn
diese Dinge bei euch sind und reichlich vorhanden, so stellen sie euch nicht
träge noch fruchtleer hin bezüglich der Erkenntnis unseres Herrn Jesus
Christus. 9 Denn bei welchem diese Dinge
nicht sind, der ist blind, kurzsichtig und hat die Reinigung seiner vorigen
Sünden vergessen. 10 Darum, Brüder,
befleißiget euch um so mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen;
denn wenn ihr diese Dinge tut, so werdet ihr niemals straucheln.
11 Denn also wird euch reichlich dargereicht
werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus
Christus.
Offenbarung 1,9–20
9 Ich, Johannes, euer
Bruder und Mitgenosse in der Drangsal und dem Königtum und dem Ausharren in
Jesu, war auf der Insel, genannt Patmos, um des Wortes Gottes und des
Zeugnisses Jesu willen. 10 Ich war an
des Herrn Tage im Geiste, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie die
einer Posaune, welche sprach: 11 Was du
siehst, schreibe in ein Buch und sende es den sieben Versammlungen: nach
Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamus und nach Thyatira und nach Sardes
und nach Philadelphia und nach Laodicäa. 12
Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, welche mit mir
redete, und als ich mich umgewandt hatte, sah ich sieben goldene Leuchter,
13 und inmitten der sieben Leuchter
einen gleich dem Sohne des Menschen, angetan mit einem bis zu den Füßen
reichenden Gewande, und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel;
14 sein Haupt aber und seine Haare weiß
wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme,
15 und seine Füße gleich glänzendem Kupfer, als
glühten sie im Ofen, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser;
16 und er hatte in seiner rechten Hand sieben
Sterne, und aus seinem Munde ging hervor ein scharfes, zweischneidiges
Schwert, und sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft.
17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu
seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte
dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte 18
und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin
lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des
Hades. 19 Schreibe nun, was du gesehen
hast, und was ist, und was nach diesem geschehen wird. 20
Das Geheimnis der sieben Sterne, die du in meiner
Rechten gesehen hast, und die sieben goldenen Leuchter: Die sieben Sterne
sind Engel der sieben Versammlungen, und die sieben Leuchter sind sieben
Versammlungen.
Offenbarung 3,14–22
14 Und dem Engel der Ver
sammlung in Laodicäa schreibe: Dieses sagt der Amen, der treue und
wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: 15
Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist.
Ach, daß du kalt oder warm wärest! 16
Also, weil du lau bist und weder kalt noch warm, so werde ich dich ausspeien
aus meinem Munde. 17 Weil du sagst: Ich
bin reich und bin reich geworden und bedarf nichts, und weißt nicht, daß du
der Elende und der Jämmerliche und arm und blind und bloß bist.
18 Ich rate dir, Gold von mir zu kaufen,
geläutert im Feuer, auf daß du reich werdest; und weiße Kleider, auf daß du
bekleidet werdest, und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde; und
Augensalbe, deine Augen zu salben, auf daß du sehen mögest. 19
Ich überführe und züchtige, so viele ich liebe. Sei
nun eifrig und tue Buße! 20 Siehe, ich
stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür
auftut, zu dem werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er
mit mir. 21 Wer überwindet, dem werde
ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen, wie auch ich überwunden und
mich mit meinem Vater gesetzt habe auf seinen Thron. 22
Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt!
Offenbarung 5,8–14
8 Und als es das Buch
nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten
nieder vor dem Lamme, und sie hatten ein jeder eine Harfe und goldene
Schalen voll Räucherwerk, welches die Gebete der Heiligen sind.
9 Und sie singen ein neues Lied: Du bist
würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist
geschlachtet worden und hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem
Stamm und Sprache und Volk und Nation, 10
und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht,
und sie werden über die Erde herrschen! 11
Und ich sah: und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den
Thron her und um die lebendigen Wesen und die Ältesten; und ihre Zahl war
Zehntausende mal Zehntausende und Tausende mal Tausende, 12
die mit lauter Stimme sprachen: Würdig ist das Lamm,
das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und
Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segnung. 13
Und jedes Geschöpf, das in dem Himmel und auf der
Erde und unter der Erde und auf dem Meere ist, und alles, was in ihnen ist,
hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt und dem Lamme die Segnung und
die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit!
14 Und die vier lebendigen Wesen sprachen:
Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.
Offenbarung 11,15–12,12
15 Und der siebte Engel
posaunte: und es geschahen laute Stimmen in dem Himmel, welche sprachen: Das
Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus ist gekommen, und er wird
herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. 16
Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen,
fielen auf ihre Angesichter und beteten Gott an und sprachen:
17 Wir danken dir, Herr, Gott, Allmächtiger, der da
ist und der da war, daß du angenommen hast deine große Macht und angetreten
deine Herrschaft! 18 Und die Nationen
sind zornig gewesen, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, um
gerichtet zu werden, und den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten,
und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den
Großen, und die zu verderben, welche die Erde verderben. 19
Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und
die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel gesehen; und es geschahen
Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein großer Hagel.
1 Und ein großes Zeichen erschien in dem
Himmel: Ein Weib bekleidet mit der Sonne, und der Mond war unter ihren
Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen. 2
Und sie ist schwanger und schreit in Geburtswehen und
in Schmerzen zu gebären. 3 Und es
erschien ein anderes Zeichen in dem Himmel: und siehe, ein großer,
feuerroter Drache, welcher sieben Köpfe und zehn Hörner hatte, und auf
seinen Köpfen sieben Diademe; 4 und sein
Schwanz zieht den dritten Teil der Sterne des Himmels mit sich fort; und er
warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor dem Weibe, das im Begriff
war zu gebären, auf daß er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind verschlänge.
5 Und sie gebar einen männlichen Sohn,
der alle Nationen weiden soll mit eiserner Rute; und ihr Kind wurde entrückt
zu Gott und zu seinem Throne. 6 Und das
Weib floh in die Wüste, woselbst sie eine von Gott bereitete Stätte hat, auf
daß man sie daselbst ernähre tausendzweihundertsechzig Tage. 7
Und es entstand ein Kampf in dem Himmel: Michael und
seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine
Engel; 8 und sie siegten nicht ob, auch
wurde ihre Stätte nicht mehr in dem Himmel gefunden. 9
Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange,
welcher Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt,
geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm
hinabgeworfen. 10 Und ich hörte eine
laute Stimme in dem Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Macht und das
Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus gekommen; denn
hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor
unserem Gott verklagte. 11 Und sie haben
ihn überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Zeugnisses
willen, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tode! 12
Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die ihr in ihnen
wohnet! Wehe der Erde und dem Meere! Denn der Teufel ist zu euch
hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß er wenig Zeit hat.
Offenbarung 19,11–16
11 Und ich sah den Himmel
geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt Treu und
Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. 12
Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf
seinem Haupte sind viele Diademe, und er trägt einen Namen geschrieben, den
niemand kennt, als nur er selbst; 13 und
er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewande, und sein Name heißt:
Das Wort Gottes. 14 Und die Kriegsheere,
die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer,
reiner Leinwand. 15 Und aus seinem Munde
geht hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, auf daß er damit die
Nationen schlage; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, und er tritt die
Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen.
16 Und er trägt auf seinem Gewande und auf
seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.
Offenbarung 22,1–5
1 Und er zeigte mir einen
Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem
Throne Gottes und des Lammes. 2 In der
Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des
Lebens, der zwölf Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt; und die
Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen. 3
Und keinerlei Fluch wird mehr sein; und der Thron Gottes und
des Lammes wird in ihr sein; und seine Knechte werden ihm dienen,
4 und sie werden sein Angesicht sehen; und sein
Name wird an ihren Stirnen sein. 5 Und
Nacht wird nicht mehr sein und kein Bedürfnis nach einer Lampe und dem
Lichte der Sonne; denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie
werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.