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Berndt Steinhagen

Tel.: 03576 - 212898

 

Aus: TOPIC 2001/2

 

Schweizer Prediger Ivo Sasek droht christlichen Leitern mit Gericht

 

In den letzten Wochen erreichte viele Gemeindeleitungen im deutschsprachigen Europa ein Einladungs-Prospekt des Schweizer Predigers Ivo Sasek. Darin heißt es u. a.: Ein unbestechliches Gericht wird jeden geistlichen Vorsteher oder Verkündiger treffen. Wer immer von Ihnen nicht präzise zugerüstet und bezüglich Ursachen und Wirkungen dieser Gerichte nicht eingeweiht ist, muss restlos ausbrennen in seinem Dienst und grossen existentiellen Schaden leiden." Sasek lädt in dem Prospekt zu Gratis-Seminaren ein, in denen er die Bedrohten einweihen will, wie sie das Gericht Gottes abwenden können. Der Schweizer Prediger leitet das Obadja-Werk im schweizerischen Walzenhausen, zu dem u. a. 50 Hauskreise, eine Rehabilitationsstation für Drogensüchtige und eine Druckerei gehören. Der Zürcher selbst behauptet von sich, in den achtziger Jahren in geistliche Wirklichkeiten" vorgestoßen zu sein, in denen Gott ihm schreckliche Gerichte in Bezug auf die verlodderten christlichen Gemeinden gezeigt habe. Er habe diese geistlichen Wahrnehmungen" niedergeschrieben, aber Gott selbst habe ihm verwehrt, das Buch zu veröffentlichen. Seitdem versucht Sasek, Christen zu einem gottgefälligeren Leben zu verhelfen. Ein besonderes Schwergewicht liegt dabei auf der Perfektionierung des Heiligungslebens. Seine Publikationen sind eine Mixtur aus willkürlich aus Zusammenhängen herausgepickten Bibelstellen und eigenwilligen theologischen Deutungen. Durchsetzt ist das Ganze mit Drohungen wie: Du wirst trotz des Rühmens der stellvertretenden Gerechtigkeit Jesu ein einzig friedloses Dasein fristen und von Niederlage zu Niederlage gehen, wenn du nicht ebenso eifrig in der Heiligung lebst und auch den deinigen Teil erfüllst." Auffallend ist, dass in Saseks Publikationen neben der Aufforderung, häufig die Bibel zu lesen, noch weitere Anweisungen gegeben werden, um Gott besser hören und tiefer verstehen zu lernen." Vorgestellt wird u. a. eine Hörschule Gottes", in der der Gläubige durch geübte Sinne" lernen soll, den Rat des Heiligen Geistes" präziser zu erfassen. Bei allen Ausführungen ist zu berücksichtigen, dass Sasek sie aus der Position eines Mannes gibt, der glaubt, über göttliches Exklusiv-Wissen zu verfügen, das für alle Christen Gültigkeit hat. Sasek selbst wird von Anhängern als lieber und demütiger Mann beschrieben. Seine zwölfköpfige Familie sei ein Vorbild für gottgefälliges Leben. In seiner Außenwirkung jedoch erscheint der Schweizer Prediger als grimmiger Prophet alttestamentarischen Zuschnitts, der Angst und Schrecken verbreitet. Nähme man Sasek beim Wort, so würde er über sich selbst ein Urteil fällen. In seinem Buch Die Königsherrschaft" schreibt er zum Stichwort Der Geist der Furcht": Jeder Stimme, die uns Furcht einflößt, sind wir kein Ohr schuldig. Es sind böse Lügen. Weiter nichts.

 

 

 

Aus: TOPIC 2001/9

 

Schweizer Prediger Ivo Sasek gerät zunehmend in die Kritik

 

Anfang des Jahres hatte der Schweizer Prediger Ivo Sasek 12.000 Einladungsprospekte an Gemeindeleitungen im gesamten deutschsprachigen Europa verschickt (s. TOPIC 2/2001). Darin lud er zu Seminaren ein, in denen er Interessierte vor einem drohenden Gericht Gottes warnen wollte. Sasek (45) und seine Bewegung Organische Christus-Generation unterhalten nach eigenen Angaben etwa 170 Gruppen in sechs europäischen Ländern. Ungenauen Schätzungen zu Folge sollen sich etwa 1500 Personen um ihn scharen. Der gelernte Automechaniker, der 1982 wegen eines schwärmerischen Einschlages von einer Schweizer Bibelschule ausgeschlossen wurde, präsentiert eine in großen Teilen durchdachte Theologie. Ihr Zentrum bildet eine totale, uneingeschränkte Hingabe und Unterwerfung unter den Willen Gottes. Dieser Wille Gottes wird größtenteils durch Sasek selbst kundgetan, der gerne in einer gottgleichen Rolle auftritt. So berichtet Sasek in einer Predigt von Juni 1999, dass Gott selbst ihn im Himmel wie eine Hebamme entbunden habe. Er habe Gott gesehen und ihn auch gerochen (!). In einer auf Kassette aufgezeichneten Predigt sagte er 1999: Wenn jemand gegen mich redet, dann redet er gegen Gott, ich sage es gleich wie es ist. Diese Aussage begründet sich auch in Saseks theologischer Anschauung, die Bibel sei nur ein Rohstoff. Männer Gottes würden sie zu allen Zeiten mit derselben göttlichen Autorität wie die Schreiber der Heiligen Schrift durch neue göttliche Offenbarungen weiterentwickeln. In seiner Publikation Laodizäa-Verhängnis ist über sein - Saseks - zu lesen: "... wenn diese Worte und dieser Aufruf vom Haupt des Leibes (Jesus Christus) ist, dann wird auch dieses Buch einst vor dem Thron aufgeschlagen werden. Und so lange es dann aufgeschlagen sein wird, wird es mehr Gewicht haben als 10.000 Bibeln mit Goldschnitt und Ledereinfassung (vorausgesetzt, es war wirklich vom Herrn!) ... Ehemalige Anhänger bezeichnen Sasek als moralisch-asketischen, hochbegabten und charismatischen Übermenschen, der vor allem enttäuschte Christen aus verweltlichten Brüderversammlungen und charismatischen Gemeinden schnell in seinen Bann schlagen könne.