Wie Engel des Lichts?
Originaltitel: "As Angels of Light? - The teaching and practice of the
Central London Church of Christ" von Steve Wookey
© 1990 The Narrowgate Press
ISBN 1 873166 00 1
Kontaktadresse (englisch):
Reachout Trust, 24 Ormond Road, Richmond Surrey TW10 6TH, Great Britain
Deutsche Ausgabe und Kontaktadresse (deutsch):
Patrick Tschui, Heuweidlistr.12, CH-8340 Hinwil; Tel. und h.p.wepf_______bibelkreis.ch: 01/
937 18 64
Übersetzung: Annemarie Tschui
1. Auflage Juli 1998
Die Bibelstellen werden nach der "Elberfelder Übersetzung" in nicht revidierter Fassung angeführt.
Discipler: "Jüngermacher", d.h. einer, der einen "Jünger"
in der Nachfolge begleitet, bzw. überwacht. In der I.G.C. hat jeder
Gläubige (= "disciple": Jünger) einen "Discipler", welcher wiederum
nach oben verantwortlich ist.
Auf der christlichen Landkarte Englands [und vieler anderer Länder] gibt es eine neue, schnellwachsende Gruppierung. Ihre Mitglieder zeigen grosse Hingabe und evangelisieren ohne Menschenfurcht auf den Strassen. Sie beschämen dadurch viele traditionelle evangelikale Gemeinden.
Und doch muss man mit gutem Grund besorgt sein, sowohl was ihre Lehren, als auch ihre Praktiken betrifft. Diese Broschüre vergleicht auf ausgewogene, aber kompromisslose Art Lehre und Praxis der "Internationalen Gemeinde Christi" in London und ihrer Tochtergemeinden mit den Aussagen der Heiligen Schrift.
Der Autor, Steve Wookey, ist Mitarbeiter in einer Gemeinde im Zentrum
Londons. In den Achzigerjahren befand sich das Lokal der I.G.C. direkt
neben seiner Gemeinde. So hatte er immer wieder Kontakt mit I.G.C.-Mitgliedern
und solchen, die die Gruppe wieder verlassen hatten.
Der Autor bezieht sich vor allem auf englische Verhältnisse.
In der Schweiz gibt es je eine Gemeinde in Zürich und Genf.
Sie können dir in der Untergrundbahn begegnen, oder vor einem Bahnhof oder auf der Strasse. Sie werden dich fragen, ob du gerne ein Bibelstudium machen oder einen Gottesdienst besuchen würdest. Sie werden freundlich, aber ein wenig aufdringlich sein. Wenn du sagst, dass du bereits zu einer Kirche gehörst, werden sie alle Vorzüge ihrer Kirche aufzählen und dir sagen, dass du unbedingt mal vorbeischauen müssest. Sie werden sich deine Telefonnummer aufschreiben und dich dann immer wieder, manchmal täglich, anrufen und dich ermutigen, einmal vorbeizukommen. Bevor du es recht merkst, bist du von ihnen eingenommen. Du hast zwar Fragen, aber kommst irgendwie nie dazu, sie zu stellen. Dein Terminplan wird zu voll sein dazu, und der von dir erwartete Einsatz wird dich zu sehr in Beschlag nehmen. Bald wirst du einen persönlichen "Discipler" haben, der dir immer mehr Entscheidungen abnimmt: welche Arbeit oder welchen Nebenverdienst du annehmen, welche Kurse du besuchen und wo du wohnen sollst. Wenn deine Eltern und Freunde Besorgnis zeigen, dass du soviel Zeit in dieser Kirche verbringst, wird dein "Discipler" dir daran zeigen, welch schlechten Einfluss sie auf dich haben und dir raten, sie nicht allzu oft zu treffen.
Dass jemand von einer religiösen Gruppierung angeworben wird, ist leider nichts Neues. Neu ist in diesem Fall, dass es sich um eine "christliche" Gruppe handelt, die so vorgeht. Das wirft viele Fragen auf: "Sie glauben doch an die Bibel und verbringen viel Zeit damit, sie zu studieren. Sind sie wirklich irregeführt oder nur ein wenig übereifrig? Und stimmt es nicht, dass die traditionellen Kirchen und Gemeinden dagegen sehr lau und schwach sind?"
Es ist in keiner Weise das Ziel dieser Broschüre, Trennungen unter Christen zu verursachen oder wegen nebensächlicher theologischer Ansichten eine andere Kirche schlecht zu machen. Ich habe sie geschrieben, weil ich überzeugt bin, dass sich die "Internationale Gemeinde Christi" (nicht nur die Gemeinde in Zentral-London und die Muttergemeinde in Boston, sondern auch alle ihre Ablegergemeinden weltweit) in Lehre und Praxis grundlegend irren und deshalb eine sehr reale Gefahr darstellen, sowohl für ungefestigte Gläubige, wie für solche, die nach einem Glauben suchen. Möge diese Broschüre hilfreich sein für Prediger, die damit konfrontiert sind, dass Menschen ihre Gemeinde verlassen und in eine I.G.C. gehen, für Christen, die um ihre Freunde besorgt sind, wie auch für solche, die in Gefahr stehen, sich der I.G.C. anzuschliessen.
Mit dieser Broschüre will ich auch nicht behaupten, dass es in diesen Gemeinden keine aufrichtig hingegebenen Christen gibt. Ich kenne Menschen, die aus meiner Gemeinde weg in die I.G.C. gegangen sind. Das macht mich sehr traurig, denn ich weiss, dass sie echte Nachfolger Jesu Christi sind, und ich möchte sie in dieser Broschüre in keiner Weise verletzen oder beleidigen. Aber ich bin zutiefst überzeugt, dass jeder wahre Christ, der in eine solche Gemeinde geht, unter diesen Erfahrungen leiden wird und ich bin besorgt um die, welche in Gefahr stehen hineinzugeraten.
Es ist eine Tatsache, dass die I.G.C. in vielem eine echte Herausforderung für die traditionellen Gemeinden darstellt. Ihre Hingabe, ihre Liebe zu Gottes Wort und ihre Betonung des Gehorsams decken die Schwachstellen vieler Christen auf. Auch von ihrer Disziplin, im persönlichen Leben wie in der Evangelisation, können wir viel lernen. Ihre Ausdauer ist in mancher Hinsicht bewundernswert. Doch all das sollte uns nicht blind machen für die Bereiche, wo fundamentale Mängel bestehen und für die Irrtümer, die so gefährlich sind.
Die Bewegung geht auf die "Crossroads Church of Christ" in Florida, USA und insbesondere auf einen Mann, Kip McKean, zurück. Dieser bekehrte sich während seines Studiums an der Universität Florida zum christlichen Glauben und wurde in der "Crossroads Church" geschult. Nach seinem Studium versuchte er in mehreren anderen Gemeinden, Jüngerschaftskurse aufzubauen.
Im Juni 1979 kam er mit seiner Frau Elena nach Boston, um die "Boston Church of Christ" aufzubauen. Dort entwickelte er dann mit anderen zusammen die Techniken und Methoden, die soviel Unruhe verursachten. 1982 sandten sie Teams nach Chicago und London aus, von wo aus seither viele andere Gruppen entstanden sind. Im Herbst 1989 gab es weltweit 67 verschiedene Zentren und Pläne für einige weitere. [1994 waren es gemäss I.G.C.-Angaben 156 Zentren]
In Grossbritannien gab es 1989 Gruppen in London, Birmingham und Man-chester [Inzwischen auch in mehreren anderen Städten]. Sie haben viel Verwirrung und Aufruhr bewirkt. Unter anderem wurde ihnen in der London School of Economics der Zutritt zum Gelände verboten.
Die treibende Kraft hinter allem ist Kip McKean (geboren 1954). Einmal wurde er nach Boston eingeladen, um seine Ideen über Jüngerschaft und Gemeindewachstum anderen weiterzugeben. Damals hatten seine Methoden bereits beträchtlichen Widerstand ausgelöst. Die "Gemeinde Christi" in Houston stoppte die Unterstützung für ihn und schrieb über ihn: " Bruder McKean hat unbiblische Praktiken, eine eigentümliche Ausdrucksweise und subtile, falsche Lehren nach Charleston gebracht". (Brief vom 4.4.1977 an die Heritage Chapel in Charleston, Illinois). Auf genau diesen Ideen ist die Strategie der I.G.C. aufgebaut.
McKean hat zweifellos eine starke Persönlichkeit und feste Überzeugungen. Von den verschiedenen Tochtergemeinden wird er hoch geachtet:
"Zu sagen, Kip sei ein begabter Mann, ist eine Untertreibung und wird ihm nicht gerecht. Kip ist ausserordentlich vielseitig begabt und er ist der Leiter, weil er in so vielen Bereichen vorbildlich ist. Gewisse Brüder unter uns sind bekannt für ihre Demut, andere für ihre Leidenschaft, oder ihre Kreativität, oder ihren Glauben. Kip ist der Leiter, weil er alle diese Tugenden und noch viele mehr in sich vereinigt. Ja, mir kommt keine Tugend in den Sinn, für die Kip nicht bekannt ist. Es gibt keinen grösseren Discipler, Jünger, Bruder, Ehemann, Vater, Leiter und Freund als Kip McKean. In Wirklichkeit entstand die Boston Church of Christ, weil jemand sich entschloss, mächtig mit Gott zu leben. Kip, wir lieben dich, wir brauchen dich und wir werden dir weiterhin nachfolgen, wie du Christus nachfolgst." (Aus: 'A Decade of Faith, Hope & Love', Artikel in der I.G.C.-Zeitschrift 'Discipleship', Sommer 1989)
Andere Leiter werden in gleicher Weise gelobt, wie wir zum Beispiel in den folgenden Aussagen über Douglas Arthur sehen, der nun der allgemein anerkannte Leiter der Gemeinden in den Commonwealth Ländern ist:
"Das dynamische Wachstum ist eine natürliche Folge eines dynamischen
Gottesmannes: Douglas Ray Arthur Sein Leben ist ein kontinuierlicher Strom
von Energie, Weisheit und Fürsorge für andere. Wenn er sich auch
je müde fühlen sollte, wäre dies kaum sichtbar. D.A. ist
wirklich ein Allrounder: von sportlichen Betätigungen wie Basketball
(er könnte problemlos ein professioneller Spieler in England werden)
über geistreichere Spiele wie Snooker Auf der intellektuellen Ebene
kommen nur wenige an ihn heran. Er ist schnell und beweglich in seinem
Denken und Sprechen. Er kann sich brillant ausdrücken er ist unkompliziert,
versteht Spass und seine weichen blauen Augen verraten nie auch nur eine
Spur von Angst.
"Sorgen, was ist das?", spasst Douglas. "Kommt, lasst uns Frisbee spielen!"
Aber wenn er das Wort predigt, dann pass auf! Aus diesen selben Augen strahlt
umwerfende Tiefe und kompromisslose Leidenschaft für Gott. Douglas
ist ein Mann Gottes." (Aus ,The Empire Strikes Back' von Douglas Jacoby,
in der gleichen Zeitschrift wie oben angeführt.)
Es ist fast überflüssig zu sagen, dass jede Gruppe, die ihre Leiter auf solch ein Podest stellt, grossen Gefahren ausgesetzt ist.
Es ist bei ihnen nicht möglich, die Leiter zu hinterfragen, weil das als "negative Einstellung" gewertet wird und weil die Worte der Leiter letzte Gültigkeit haben. Der Einzelne verliert das Recht zur freien Meinungsbildung. An deren Stelle kommt ein sklavenähnlicher Gehorsam gegenüber den Lehren einiger weniger, mächtiger Führer. Ein kurzer Blick in die Kirchengeschichte genügt, um die möglichen verheerenden Auswirkungen davon zu sehen.
Wie bei vielen autoritären Gruppen ist die Hierarchie sehr straff. Jeder einzelne bekommt einen "Discipler", der die Verantwortung für ihn trägt, Anleitung für sein geistliches Wachstum gibt und immer in Kontakt mit ihm ist. Er gibt Anweisungen für die verschiedensten Angelegenheiten und trifft vielerlei Entscheidungen für den "Jünger". Er muss auch jemandem weiter oben in der Hierarchie Rechenschaft über ihn geben. In solch einem System werden die Menschen sehr in Beschlag genommen und selbständiges Denken wird schwierig, wenn nicht unmöglich.
Von der Art ihrer Lehre und vom Verhalten ihrer Mitglieder her ist es
jedoch klar, dass sie Mitglieder anderer Gemeinden gar nicht als echte
Christen anschauen. Sie haben behauptet, andere Gemeinden nicht namentlich
angreifen zu wollen, aber das ist eine unaufrichtige Behauptung. I.G.C.-Mitglieder
haben andere Gemeinden besucht mit der einzigen Absicht, Menschen zu ihren
eigenen Versammlungen einzuladen. Dies geschah mehr als einmal in meiner
eigenen Gemeinde ja, einmal wurde sogar der Prediger selber eingeladen,
mit ihnen zu gehen. Es ist bekannt, dass Mitglieder der I.G.C. von ihren
Leitern öffentlich getadelt wurden, dass sie anderswo einem Gottesdienst
beiwohnten.
Es muss auch gesagt werden, dass es manchmal schwierig ist, genau zu
verstehen, was sie lehren. Sie sind zurückhaltend, etwas Lehrmässiges
schriftlich zu fassen. Ein amerikanischer Pastor, der viele Kontakte zu
den Leitern der I.G.C. hatte, begründet das so:
Oft sagten die Leiter der Gruppe, als ich mich mit ihnen traf: "Wir
geben nichts schriftlich heraus, denn sobald jemand das tut, ist es Menschenwerk
. . . und es verkommt schnell zur Ketzerei."
Aus dem vorhandenen Material jedoch erkennt man folgende Hauptpunkte
ihrer Lehre:
Die Lehre der I.G.C. | Die Lehre der Bibel |
Die Errettung geschieht durch Glauben und Werke (einschliesslich der Taufe, die als Moment der Bekehrung bezeichnet wird). Die Errettung kann verloren werden, wenn wir nicht treu bleiben. | Die Errettung kommt aus Gottes Gnade durch den Tod Jesu Christi am Kreuz. Diese Gnade wird uns allein durch Glauben zuteil. Wir können nichts tun, um unsere Errettung zu verdienen oder zuvollenden. Wir können sie nur als Geschenk annehmen. Eph.2,8-9; Tit.3,4-7; Gal.3,1-4; Röm.3,21-26 |
Die I.G.C. scheint wenig Verständnis für die Gnade zu haben. Sie legt viel Wert auf das, was wir tun und wenig auf das, was Gott tut. Sie begeht damit den gleichen Fehler wie die ältesten Irrlehren überhaupt, nämlich zu meinen, dass wir uns Gottes Wohlgefallen durch unsere eigene Anstrengung verdienen können (d.h. Rechtfertigung durch Werke). Die Betonung in der Lehre der I.G.C. liegt auf dem, was wir tun, nicht auf dem, was Christus schon für uns vollbracht hat.
Die Lehre der I.G.C. | Die Lehre der Bibel |
Der Glaube allein genügt nicht zur Errettung, er muss durch bestimmte Werke ergänzt werden. Oft wird als Beleg dafür Jak.2,24 zitiert. | Alles zur Errettung Nötige ist Glaube an Jesus. Rettender Glaube ist aber nicht nur ein verstandesmässiges Für-wahr-Halten, sondern persönliches Vertrauen zu Gott, das Ihn bei seinem Wort nimmt. |
Vielleicht kann uns ein näheres Betrachten von Jak.2,14 (u. folgende) helfen. Zuerst müssen wir die Situation erfassen, in die Jakobus schreibt. (Dies ist ein fundamentales Prinzip der Bibelauslegung: zuerst herausfinden, welche Frage der Schreiber behandelt, bevor man entscheidet, was die Stelle meine.) Hier versucht er nicht auf die Frage zu antworten, wie wir gerettet werden, sondern darauf, was der Glaube, durch den wir gerettet wurden, bedeutet . Seine Antwort: Der Glaube ist nicht nur Kopfwissen, sondern lebensveränderndes, herzliches Vertrauen. Wenn wir die Frage nach dem Wie unserer Errettung beantworten wollen, müssen wir die ersten 4 Kapitel im Römerbrief studieren.
Folglich sind unsere Bemühungen als Christen die Bestätigung, dass rettender Glaube vorhanden ist, aber es ist einzig der Glaube an Jesus, der uns rettet! Werke können rettenden Glauben anzeigen, aber niemals erzeugen. Eph.2,8-10 macht deutlich, dass Gottes Gnade uns durch Glauben allein rettet (Vers 8) und dass Werke daraus folgen (Vers 10) und bestätigen, dass rettender Glaube vorhanden ist. Die I.G.C. lehrt das Gegenteil.
Die Lehre der I.G.C. | Die Lehre der Bibel |
Die Taufe ist der Moment der Bekehrung und muss richtig verstanden und durch geführt werden, um wirksam zu sein. Es muss Erwachsenentaufe sein und durch volles Untertauchen geschehen. | Obwohl die Taufe im NT manchmal zum Zeitpunkt der Bekehrung geschieht, ist dies nicht immer der Fall. Andere Stellen belegen, dass [zur Errettung] nur Glaube nötig ist. Röm.3,22-25, Gal.2,16, usw. |
Die Bibel lehrt, dass wir durch Glauben gerettet werden, und dass die Taufe ein öffentlicher Ausdruck dafür ist, dass Glaube vorhanden ist (Apg.22,16), aber sie ist nicht der Glaube selbst. Menschen konnten Christen werden, ohne getauft zu werden (Luk.23,42-43), und nirgends wird gelehrt, dass die Taufe der einzig richtige Ausdruck des Glaubens ist. Zudem muss gesagt werden, dass die I.G.C. ihre Lehre nicht belegen kann, wonach eine Taufe nur bei vollständig korrektem Verständnis (wie sie es sieht) gültig ist. Im Gegenteil, sie brauchen lächerlich lange Erklärungen dafür. Einer der Leiter der "Boston Church of Christ", Al Baird, wurde 1987 zum zweiten Mal getauft, obwohl er zu der Zeit bereits eine leitende Position innehatte. Da die Taufe nach ihrer Meinung der Moment der Bekehrung ist, müsste er eigentlich zugeben, dass er erst dann Christ wurde. Andere Mitglieder wurden sogar noch öfter getauft.
Die Lehre der I.G.C. | Die Lehre der Bibel |
Da die Errettung nicht durch Glauben allein kommt, sondern auch Werke nötig sind, ist Gewissheit nur möglich, indem die Hingabe durch die Gemeinde geprüft wird. Bei der Begegnung mit Christen aus andern Gemeinden versuchen die I.G.C.-Mitglieder oft, deren Heilsgewissheit in Frage zu stellen, indem sie auf ungenügende Hingabe hinweisen. | Gemäss der Bibel kann jeder wahre Christ seines Heils gewiss sein. Grundlage dazu ist das Wort Gottes (1.Joh.5,13), das Werk Christi (1.Petr. 3,18) und der Heilige Geist, der nach innen und aussen Zeugnis gibt (Röm.8,16; 1.Joh.3,24). Wahre Gewissheit entsteht, indem wir unser Vertrauen auf Gott, nicht auf uns selbst setzen. |
Die Lehre der I.G.C. | Die Lehre der Bibel |
Sie erhebt den Anspruch, dass die Bibel ihre einzige Autorität sei. Aber in Wirklichkeit hat die Autorität der Leiter die Autorität der Bibel ersetzt. Wie wir noch sehen werden, darf niemand die Lehraussagen der Leitung in Frage stellen. | Auch wir anerkennen die Autorität der Bibel (2.Tim.3,16-17). Aber wir erheben nicht den Anspruch, dass nur unsere Interpretation richtig sei. Menschen sind nicht unfehlbar. Wir können uns täuschen. Nur Gottes Wort ist unfehlbar, und wir müssen jedem die Freiheit lassen, selber zu prüfen, was das Wort lehrt. |
In der Praxis hat sich also die Leiterschaft zum Richter darüber gemacht, wer zu Christus gehört und wer nicht. Aber vor genau dieser Haltung warnt uns die Bibel (Röm.14,4; 1.Kor.4,5).
Die Lehre der I.G.C. | Die Lehre der Bibel |
Die I.G.C.-Leiter verlangen fast totalen Gehorsam. Die Lehre eines "Disciplers" darf nur zurückgewiesen werden, wenn sie gegen einen biblischen Befehl oder das Gewissen verstösst. | Die Leiter sollen geehrt werden, aber ihre Lehre muss am Wort Gottes geprüft werden. Wenn das Wort Gottes über gewisse Themen schweigt, müssen die Einzelnen das Recht haben, sich ihre eigene Meinung zu bilden. |
Paulus sagt in Römer 14 klar, dass in Angelegenheiten, in
denen die Bibel nicht konkrete Anweisungen gibt, jeder seinem eigenen Gewissen
folgen muss. "Ein jeder aber sei in seinem eigenen Sinne völlig überzeugt"
(Vers 5).
Wir sollten die Anweisungen beachten, die Petrus den Vorstehern in
1.Petr.5,2-4 gibt. Hier wird Leiterschaft ganz klar als Arbeit des Dienens
gesehen (ebenso Mark.10,42-45). In zwei Bereichen ist also die Lehre der
I.G.C. über Leiterschaft der Lehre der Bibel grundsätzlich entgegengesetzt:
Effektiv müssen die Mitglieder über jeden Bereich ihrem "Discipler" Rechenschaft geben. Als Folge davon werden sie immer abhängiger von der Gemeinde. Was diese für jemanden entscheidet, ist verbindlich. Dadurch wurden einige Familien auseinandergebracht. Die einen mussten zusehen, wie ihre Brüder, Schwestern oder andere Familienmitglieder sich immer mehr von ihnen entfernten, wie sie nicht mehr fähig waren, selbständig zu handeln, wie sie zu Schachfiguren in der Hand der Gemeindeleiter wurden. Aber sooft ein Mitglied von seinen Verwandten darauf aufmerksam gemacht wird, warnt sein "Discipler" davor, auf sie zu hören. Dabei führt er viele Bibelstellen an und verursacht grosse Verwirrung und Verletzungen.
Wir haben bereits gesehen, welche Bedeutung die Leiterschaft hat. Man muss dazu nur noch beifügen, dass es der einzige Zweck der Bewegung zu sein scheint, eine Umgebung zu schaffen, in der der Leiter immer recht hat, sein Wort endgültig und seine Autorität absolut ist. Dadurch wird es natürlich sehr schwierig, von der Bewegung wieder wegzukommen.
"Es ist mein Wunsch, dass kein Streit unter denen sei, die aufrichtig
Christus dienen wollen, in und um London, und dass ein Band christlicher
Freundschaft zwischen uns allen entstehen kann."
Douglas Arthur, 1984 zu einem UCCF - Mitarbeiter
Manchmal wird die wahre Art ihres Glaubens enthüllt. In einer Publikation, in der sie ihren Mitgliedern Anweisungen zum Evangelisieren geben, heisst es: "Predigt nicht über die Taufe." Das ist seltsam, da ja die Taufe ein Hauptbestandteil ihres Verständnisses der Bekehrung ist.
Es scheint wirklich so, dass sie in vielen Gebieten das Gegenteil tun von dem, was Paulus in 2.Kor.4,2 lehrt:
"Sondern wir haben den geheimen Dingen der Scham entsagt, indem wir
nicht in Arglist wandeln, noch das Wort Gottes verfälschen, sondern
durch die Offenbarung der Wahrheit uns selbst jedem Gewissen der Menschen
empfehlen vor Gott."
Zusammenfassend kann man sagen, dass die I.G.C. zunehmend wie eine Sekte
mit all den damit verbundenen Gefahren auftritt. Es ist nicht übertrieben
zu sagen, dass viele, die für eine gewisse Zeit mit dieser Gemeinde
zu tun hatten, ernsthafte Störungen entwickelten: Sie haben Mühe,
Entscheidungen zu treffen, Schuldgefühle loszuwerden und mit dem Leben
ausserhalb der Gemeinde zurechtzukommen.
Natürlich wollen auch wir zur Hingabe ermutigen, und die Hingabe der Mitglieder der I.G.C. fordert uns heraus. Wir sind auch einverstanden, dass viele Probleme in den christlichen Gemeinden daher kommen, dass man auf die Liebe, die Gott uns in Christus erweist, nur halbherzig antwortet. Aber Hingabe an ihre Glaubensinhalte finden wir auch bei gewissen Anhängern der Moon-Sekte und des Kommunismus. Hingabe an eine bestimmte Sache macht diese Sache nicht wahr. Man kann auch aufrichtigen Herzens irren. Obwohl also die I.G.C. wegen ihrer Hingabe für viele attraktiv ist, sollte zuerst überlegt werden, ob das, was sie lehrt, der Wahrheit entspricht, wie sie in der Bibel offenbart ist.
Bestimmt sind viele Menschen in der I.G.C. wahre Christen. Aber deswegen
ist ihre Lehre noch lange nicht vertrauenswürdig. Sie predigen ein
falsches Evangelium, auch wenn es dem richtigen sehr nahe kommt, und es
muss als falsch erkannt werden. Wenn du unsicher bist, was die Wahrheit
ist, suche nach anderen Christen, die sich in der Bibel auskennen und fähig
sind, dir die Botschaft der Bibel zu erklären, die Botschaft von Jesus
Christus, in welchem Gott die Welt mit sich selbst versöhnte und ihnen
ihre Übertretungen nicht zurechnete (2.Kor.5,19). Falsche Lehrer aber
geben sich gerne als Engel des Lichts aus (Siehe 2.Kor.11,13-15).
Unsere eigene Lehre und unser Verständnis muss klar sein:
Einer der Gründe, warum die I.G.C. so Erfolg hat, ist Mangel an guter
Unterweisung in so vielen unserer Gemeinden. Es ist nicht einfach, den
Fehler in der Lehre der I.G.C. zu erkennen, erst recht, wenn man selber
nicht über die Fundamente des christlichen Glaubens unterrichtet worden
ist. Diejenigen, die auf Prinzipien wie "sola fide" (Rechtfertigung durch
Gnade durch den Glauben allein) und "sola scriptura" (Alleinige Autorität
der Bibel) unterwiesen und gegründet sind, werden falsche Lehre viel
schneller erkennen als diejenigen, welche eher durch Erfahrungstheologie
ernährt wurden.
Dies zeigt, welche Verantwortung die Lehrer (christl. Leiter) haben,
die alten Wahrheiten des Evangeliums deutlich zu erklären. Wenn die
I.G.C. in Eurer Gegend aktiv ist, wird es nötig sein, die Gemeinde
in Liebe vor ihnen zu warnen. Denkt nicht, wenn ihr persönlich noch
nie mit ihnen in Kontakt gekommen seid, seien auch eure Gemeindeglieder
nicht damit konfrontiert. Wann immer wir öffentlich gewarnt hatten,
waren wir erstaunt, wieviele darauf reagierten.
Wir müssen uns bewusst sein, dass schwerer psychischer Schaden entstehen kann für alle, die kürzer oder länger in der Bewegung gefangen waren: Es kann für sie sehr hart sein, wieder in der Gesellschaft zurechtzukommen, nachdem sie sich gewohnt waren, dass jemand anderes all ihre Entscheidungen übernahm. Es gibt Organisationen, die viel Erfahrung haben in der Betreuung von solchen, die aus Sekten herauskommen und es ist gut möglich, dass wir sie brauchen werden.
Wir müssen selber fest gegründet sein: Einer der wichtigsten Tricks der I.G.C. besteht darin, den Glauben und die Gewissheit von gewöhnlichen Christen anzugreifen. Wenn ihr Bekannte in der I.G.C. habt, werden sie euch sagen, ihr wärt keine echten Christen, weil ihr zuwenig Hingabe aufweist, nicht bei ihnen getauft worden seid, zuwenig evangelisiert, usw. Das kann sehr verwirrend sein. Deshalb müsst ihr euch eurer Rettung gewiss sein und das Evangelium klar verstehen (1.Petrus 3.15).
Wir müssen informiert sein: Wenn wir schlecht informiert
und mit unbegründeten Vorurteilen zu unseren Freunden in der I.G.C.
kommen, werden sie dadurch eher noch weiter abgestossen. Wenn sie uns beweisen
können, dass unsere Behauptungen nicht stichhaltig sind, kommt das
nur ihnen zugute. Versucht zu verstehen, was sie lehren und wie sie arbeiten.
Ein ehemaliges Mitglied sagte, er hätte nur deshalb auf die kritischen
Fragen seiner Familie über die I.G.C. gehört, weil sie so viel
über sie gewusst hätten.
Viele ihrer Anklagepunkte gegen eure eigene Gemeinde werden berechtigt
sein: Fehlende Liebe, kein Evangelisationseifer, Langeweile, usw.
Das
heisst aber nicht, dass ihre Gemeinde die richtige ist!
Wir müssen feinfühlig sein: Die oben erwähnte Person sagte: "Als ich erst einmal bereit war, die kritischen Fragen meiner Angehörigen anzuhören, dauerte es eine ganze Stunde, bis ich merkte, dass in der I.G.C. etwas wirklich falsch sein musste, aber es brauchte nochmals drei Tage intensiver Gespräche, bis ich es auch zugeben konnte." Einige Mitglieder haben in ihrem Eifer vieles aufgegeben, und das Eingeständnis, sich geirrt zu haben, kann sehr demütigend sein.
Denkt auch daran, dass die Mitglieder unter einen massiven Druck geraten, wenn man merkt, dass sie sich einen Austritt überlegen. Man wird ihnen mit der Hölle drohen und ihnen sagen, dass keine Hoffnung mehr für sie bestehe. Das kann sehr zusetzen. Man wird ihnen auch sagen, sie sollten nicht mehr mit anderen Christen sprechen.
Wir müssen geduldig sein: Es kann lange dauern, bis wir unseren Freunden aufzeigen oder bis sie verstehen können, dass die I.G.C. auf einem ganz falschen Weg ist. Aber gebt nicht auf, und brecht die Freundschaft nicht ab. Es gibt in dieser Gruppe sehr viel Wechsel von Mitgliedern: Wenn auch viele dazustossen, so gehen doch auch viele wieder weg. Denkt auch daran, dass es sinnlos sein kann, endlose theologische Diskussionen zu führen. Dies wird mit aller Wahrscheinlichkeit nur noch grössere Barrieren schaffen. Liebe, Geduld und eine gelegentliche Frage, die Verständnis für das aktuelle Geschehen zeigt, werden langfristig mehr bewirken. Je mehr sich ein Mensch persönlich angegriffen fühlt, desto schwerer wird er zugeben können, dass seine Gruppe falsch liegt.
Sei bereit, aufrichtige Fragen zu stellen: Lass nicht zu, dass man deine Fragen unbeantwortet lässt. Wenn du etwas, was gelehrt wird, nicht verstehen kannst: frage. Wenn sie dir sagen, es sei falsch, solche Fragen zu stellen, zeige ihnen Bibelstellen, die uns ermutigen, selber zu prüfen. Schau das Beispiel der Beröer in Apg.17,10-12 an. Sie mussten selbst herausfinden, ob das, was Paulus sagte, stimmte. Lies 1.Thess.5,20 und Gal.1,6-10. Paulus behauptete nie von sich, immer recht zu haben, sondern forderte seine Freunde auf, seine Worte anhand der Bibel zu prüfen. Die Autorität steht der Bibel zu, nicht den Gemeindeleitern.
Mache dir selbst Notizen von dem, was gelehrt wird: Die I.G.C. wird dir wahrscheinlich sagen, du könnest dir nicht selbst Notizen machen, aber tue es trotzdem. Du hast das Recht und die Verantwortung, die Botschaft der Bibel zu verstehen. Lies nach der Zusammenkunft zu Hause die angesprochenen Verse in ihrem Zusammenhang. Bedeuten sie das, was über sie gelehrt wurde?
Ziehe nicht in eine ihrer Wohngemeinschaften: Ihr Ziel ist es, dich genauer unter Kontrolle zu haben. Du bist ein freier Mensch und sie haben kein Recht, dich zu drängen. Wenn du mit Gemeindegliedern zusammenziehst, wird es sehr schwer für dich werden, Zeit und Stille zu finden, um eigenständig zu denken.
Versuche, soviel wie möglich über die Gemeinde herauszufinden:
Sie wurde beschuldigt, unehrliche Methoden anzuwenden, z.B. mit den gleichen
Techniken Leute zu gewinnen, wie Sekten es tun. Prüfe, ob etwas daran
wahr ist! Und wie steht es mit den Leitern? Wie oft liessen sie sich taufen?
Warum hat die ursprüngliche "Gemeinde Christi" sie als "heimtückische
Sekte" bezeichnet? (Talking London, Januar 1989).
Über eine Gemeinde, die von dir totale Treue fordert, musst du
so gut wie möglich Bescheid wissen!
Apg.2,38: Wenn man den Zusammenhang nicht beachtet, könnte
man meinen, dass hier die Notwendigkeit der Taufe für die Errettung
belegt werde. Aber lies Apg.2,21 und 3,19: hier wird die Taufe nicht erwähnt!
1.Petr.3,21: "Jetzt rettet euch die Taufe". Aber worauf nimmt
diese Aussage Bezug? Auf die Sintflut. Es war die Arche, und nicht das
Wasser, welche diejenigen rettete, die darin Schutz gesucht hatten. Die
Arche ist ein Bild für den Herrn Jesus.
Markus 16,16: Die Verdammnis folgt auf den Unglauben, nicht
auf das Fehlen der Taufe!
Apg.22,16: Werden die Sünden erst nach erfolgter Taufe
weggewaschen? Nicht gemäss Apg.9,17: Als Ananias, vom Herrn gesandt,
zu Paulus kam, nannte er ihn Bruder! Paulus war errettet, bevor er getauft
wurde!
Matth.28,19: Zuerst zu Jüngern machen und dann taufen!
1.Kor.1,17: Paulus war nicht gesandt zu taufen, sondern das
Evangelium zu verkündigen
Apg.16,31: Zuerst der Glaube [und damit die Errettung], dann
die Taufe!
1.Kor.15,1-5: Zusammenfassung des Evangeliums, keine Erwähnung
der Taufe!
Phil.2,12: Wir arbeiten nicht auf die Errettung hin, sondern
wir "arbeiten sie aus" (bringen sie zur Ausgestaltung), nachdem wir sie
empfangen haben. Beachte auch Vers 13: Gott ist am Werk in uns; es geht
nicht um unsere Werke!
Matth.24,13: Ausharren und gerettet werden. Aber vergleiche
die Parallele in Luk.21,18-19: Wir können das physische Leben verlieren,
aber nicht das geistliche.
Gegen Ende meines ersten Studienjahres lud mich ein Kollege, ein intelligenter, attraktiver und freundlicher Typ, zu einem Gottesdienst in seiner Gemeinde ein. Ich beschloss zu gehen, hielt ich mich doch für einen aufgeschlossenen Menschen, der gerne etwas Neues kennenlernt. Nach dem Gottesdienst schlug mein Kollege vor, gemeinsam die Bibel zu studieren. Von da an trafen wir uns regelmässig und ich besuchte auch alle Gottesdienste und Anlässe unter der Woche. Die Menschen beeindruckten mich durch ihre klaren moralischen Wertvorstellungen, ihren festen Glauben an die Bibel und ihre Hingabe. Das forderte mich heraus, meine Gewohnheiten und Ansichten zu überdenken.
Obwohl ich gewarnt worden war, dass diese Gruppe sehr "fundamentalistisch" sei, und wusste, dass man sie als Sekte bezeichnet hatte, traf ich mich doch weiterhin mit meinem Kollegen zum Bibelstudium. Er betonte sehr, wie wichtig dies sei. Zudem war er so herzlich um mich besorgt, dass es schwer war, abzulehnen.
Als ich schliesslich überzeugt war, dass ihre Lehre richtig sei, liess ich mich taufen und wurde ein Mitglied. Während Monaten verschwieg ich dies meiner Familie.
Bald nach meiner Taufe merkte ich, dass viele der Gemeindeanlässe
obligatorisch waren. An einem Samstagabend war ein Konzert in der Gemeinde.
Ich beschloss, nicht zu gehen, weil ich für eine Prüfung lernen
musste. Ein Mitstudent, der ein Leiter war, stellte mich deswegen zur Rede.
Jetzt wusste ich, dass nicht nur Spezialanlässe ver-bindlich waren,
sondern auch die Retraiten, die evangelistischen Aktivitäten, die
Morgenandachten, Bibelgesprächsrunden, Konferenzen, Seminare, regionalen
Treffen und, natürlich, die finanzielle Beteiligung. In London müssen
die Mitglieder den Be-trag zusichern, den sie zu geben haben und werden
dafür verantwortlich gemacht. Ihre "Discipler" kommen auch noch regelmässig
für "Sondergaben für die Mission" bei ihnen vorbei.
Mir legte man nahe, mit einem andern Gemeindeglied zusammenzuziehen.
Wenn immer ich diese Dinge in Frage stellte, sagte man mir: "Dein Problem liegt nicht in diesen Angelegenheiten, sondern darin, dass du nicht zerbrochen bist." Oder: "Die Bibel sagt es so." Oder: "Ich bin enttäuscht von dir, dass du solche Fragen stellst." Oder: "Bruder, alles wird klar, wenn du dich änderst."
Mein Kollege wurde mein "Discipler". Wir trafen uns bis zu drei Mal pro Woche. Ich wurde angewiesen, ihn nachzuahmen und mich ihm unterzuordnen. Anhand der Helden des Königs David predigte uns einmal ein Evangelist, dass wir unseren Disciplern "Heilige Treue" schulden.
Weil ich bei der ersten Taufe nicht richtig Busse getan hatte, wurde ich ein zweites Mal getauft. Nun wurde ich auch ein "Discipler". Wir mussten jeden Tag einen bis fünf Menschen einladen und dabei so viele Telefonnummern wie möglich sammeln. Besonders auf aufgeweckte und offene Menschen sollten wir zugehen, die später selber Leiter werden könnten.
Je mehr ich mich für die Gemeinde einsetzte, desto tiefer sanken meine Noten im Studium. Ich hatte keine Zeit mehr für Freundschaften ausserhalb der Gemeinde. Mein Humor kam abhanden. Wenn meine Bekannten und meine Familie mich auf diese Dinge ansprachen, betrachtete ich ihre Aussagen als satanisch.
Ich war nicht glücklich in der Gemeinde. Ständig versicherte mir mein "Discipler", dass alle meine Fragen sich lösen würden, wenn ich hingebungsvoller evangelisierte. Zu dieser Zeit glaubte ich, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt: Bei der Gruppe zu bleiben oder in die Hölle zu kommen.
Meine Eltern riefen Sektenspezialisten zu Hilfe, die diese Gruppe kannten und mir ihre Lehren klar darlegten. Nach fünf Minuten spürte ich, dass da etwas ernsthaft falsch ist. Aber ich musste noch drei Tage lang Argumente wälzen, bis ich zugeben konnte, dass diese Gemeinde grundlegend falsch steht, sowohl in der Lehre wie in der Praxis. Kurz darauf verliess ich die Gemeinde.
Wenn mich diese Sektenspezialisten nicht beraten hätten, wäre ich noch viele Jahre, vielleicht den Rest meines Lebens in dieser Gemeinde geblieben.
Obwohl ich ihnen in vielerlei Hinsicht meinen Glauben an Christus verdanke, habe ich als Mitglied bei ihnen Schlimmes erlebt und möchte jeden Betroffenen ermutigen, auszutreten.
Diese Broschüre, sowie weitere Informationen und Zeugnisse ehemaliger
Mitglieder sind kostenlos erhältlich bei:
Patrick Tschui, Heuweidlistr.12, CH-8340 Hinwil
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