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Gestell Nr. 6; Fam. Frauenfeld Hertenstrasse 18                                      Siehe auch: -->

DIE ZUKUNFT

Zukünftigen Ereignisse

Zusammenschnitt aus diversen Artikeln
JND WJO Mü WK HPW

 

DIE ZUKUNFT


Nach den Weissagungen des Wortes Gottes

Aus dem Holländischen von H.L. Heijkoop

 

INHALT:

Seite

 

.  .   .   .   .   . .. .   .   .

Vorwort . . . . . . . . . . .                                                                                5

Einführung in die Betrachtung der Weissagungen . . . . .                                   7

Art und Weise der Betrachtung . . .                                                              16

Die Zukunft der Versammlung . . . . . . . . . . . .                                             25

Die Zukunft der Christenheit .. . . . . . . . . . . .                                              32

Die Kirchengeschichte, mit den Augen des Herrn Jesu gesehen                       38

Hat Israel eine Zukunft? . . . .. . . . ... . . . . .                                                46

Die Zukunft Israels . . . . . . . . . . . . . . . .                                                    53

Die Zukunft West ‑ Europas . . . . . . . . . . . . .                                              60

Der Antichrist . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                        68

Die Zukunft der Nachbarvölker Israels . . . . . . .                                           74

Die Zukunft Russlands . . . . . . .. . . .. . . . . .                                               81

 

Das tausendjährige Friedensreich                                                                86

 

Das Ende des Friedensreiches . . .. . . . . . . . . .                                            94

Der Teufel wird losgelassen.                                                                       94

Gog und Magog.                                                                                        95   

Die Auferstehung der Gerechten                                                                   96

Werden die Gläubigen und die Ungläubigen denn nicht zugleich auferstehen?    97

Die Auferstehung zum Gericht.                                                                     98

Der grosse weisse Thron.                                                                             99

Das letzte Gericht.                                                                                        100

Der erste Adam und der letzte Adam.

Der ewige Zustand . . . . . . . . . . . . . . . .                                                       102

Neue Himmel und eine neue Erde.                                                                 103

SIEHE, ICH MACHE ALLES NEU!                                                                      104

Und das Meer ist nicht mehr

Die Versammlung in der Ewigkeit.

Er wird jede Träne von ihren Augen abwischen

„Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ‑ ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist“ (Offbg. 21, 8

In der Hölle

Ihr Teil Ist In dem See der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod Ist“.

Ergänzende Anmerkungen zu den Dingen der Weissagung                  109

 


 

Vorwort

Die in diesem Büchlein enthaltenen Skizzen wurden zuerst veröffentlicht in dem holländischen Monatsblatt: „Uit het Woord der Waarheid, StuDie en Contaetblad voor Jongeren“.

Dies wolle man bei der Beurteilung berücksichtigen. Die Abhandlungen wurden in Zwischenräumen geschrieben und jeder Artikel musste in sich ein abgeschlossenes Ganzes bilden, wobei noch der zur Verfügung stehende Raum berücksichtigt werden musste.

 

Da es Natürlich nicht Aufgabe dieses Büchlein sein kann, die ganze Prophetie erschöpfend zu behandeln (wer würde überhaupt einen Gegenstand aus dem Worte Gottes erschöpfend behandeln können?), sondern lediglich eine Einführung in gewisse Dinge der Weissagung zu geben, sind manche Punkte nur sehr kurz behandelt worden. Die Herausgabe erfolgte mit dem Wunsche, die Liebe zum prophetischen Teil des Wortes Gottes bei solchen anzufachen, denen die Weissagungen bereits einigermassen bekannt sind, aber auch diejenigen zum Forschen zu ermuntern, die sich bisher noch ‑nicht mit den prophetischen Schriften beschäftigt haben.

 

Aus den Umständen, unter denen die Arbeit entstanden ist, erklärt sich auch die unterschiedliche Anordnung des Textes in den ersten Abschnitten gegenüber den übrigen Teil des Büchlein. Sie ist in der Übersetzung beibehalten, weil die Umarbeitung eine erhebliche Mühe verursacht haben würde.

Die Ausstattung ist so einfach wie möglich gewählt worden, um das Büchlein zu einem geringen Preis abgeben zu können.

Zu den Zeitangaben, die bezüglich der siebenzig Jahrwoche nach Daniel 9 und im letzten Teil des Büchleins gemacht sind, sollen noch einige Anmerkungen gemacht werden. Ausleger der Schrift haben mit

Recht darauf hingewiesen, dass prophetische Zeitangaben in der Schrift stets so verständnisnahe sind, dass sie eine völlige und deutliche Warnung geben, aber so unbestimmbar, dass sie blosser Neugierde keinerlei Befriedigung gewähren.

 

Die Ausführungen, die In diesem Büchlein bezüglich der 70 Jahrwochen gemacht sind, ‑ decken sich mit der Auffassung vieler Schriftausleger, darunter auch J. N. Darby. Andere haben sich auf Berechnungen bezogen, nach denen die 69. Woche mit dem Einzug des Herrn Jesu in Jerusalem nach Sacharja 9, 9 endete. (S.z.B. Betrachtungen über den Propheten Daniel, Verlag R. Brockhaus,’ Seite 141; Botsch. des Heils in Christo 1897, Seite 46). Eins steht fest: die Zeit ist sehr nahe, wo auch der letzte Teil der Prophezeiung Daniels seine Erfüllung findet. Gottes Gerichte werden die Erde treffen, damit Gerechtigkeit lernen die Bewohner des Erdkreises (Jes. 26, 9).

Möge „das prophetische Wort noch viele aufwecken. Möge unser Gott auch zum Lesen dieses Büchleins Seinen reichen Segen schenken, damit viele dadurch zum Nachsinnen über Sein kostbares Wort angespornt werden.

„Glückselig,‑ der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn, die Zeit ist nah!“  Offbg. 1, 3

„Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, Ich komme bald. Amen, komm, Herr Jesu!“   Offbg.22, 20

 
Einführung in die Betrachtung der Weissagungen

 

Kann wohl etwas das Herz des Menschen mehr bewegen als die Frage: Was wird die Zukunft bringen ? Natürlich war diese Frage ‑ früher . auch vorhanden, aber nach zwei Weltkriegen mit all dem dadurch verursachten Elend und der Furcht vor einem dritten ist die Frage besonders dringlich geworden.

Wenn der letzte Krieg mit seinem Terror und den Konzentrationslagern, mit seinen Luftangriffen und der Wut vorsätzlicher Vernichtung schon so schrecklich war, wie muss es dann erst bei dem nächsten Kriege sein, wenn die aufs modernste vervollkommneten Waffen, die seitdem erfunden werden oder noch erfunden werden, zur Anwendung kommen?

 

Und was wird das Ergebnis sein? Wird Russland durch Amerika mit seinen Wasserstoff ‑ und Atom - Bomben, mit seinen bakteriologischen Kampfmitteln vom Erdboden weggefegt werden? Oder wird Russland durch seine fünften Kolonnen oder durch Waffengewalt über West ‑ Europa den Sieg davontragen,? Das sind alles bange Fragen in den Herzen der Menschen, auf die keine Zeitung und auch kein Politiker eine Antwort geben kann.

Und doch gibt es Einen, der auf alle Fragen des menschlichen Herzens Antwort geben kann. Wenn es sich dabei um Fragen über den persönlichen Zustand des Menschen handelt, so sagt Er, was der Mensch ist.

 

Röm. 3, 10‑23

„Da ist kein Gerechter, auch nicht einer da ist keiner, der Gott suche da ist keiner, der Gutes tue, da ist auch nicht einer..

denn alle haben gesündigt und erreichen nicht Herrlichkeit Gottes“.

 

Und wenn jemand, der zur Erkenntnis seiner Sünden gekommen ist, fragt:­“  was muss ich tun, auf dass ich errettet werde?’“

Apg. 16, 30   

So erhält er zur Antwort: „Glaube an den Herrn Jesu, und du wirst gerettet

werden, du und dem Haus.“

Fragt jemand nach einer persönlichen Zukunft –

Gottes Antwort ist deutlich und lässt keine zwei verschiedenen Auslegungen zu:

Offbg. 20, 11‑15

die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken“.

Und wird dann die Frage gestellt: wie kann ich einem solchen Gericht entfliehen?, so lautet darauf die göttliche Antwort:

Joh. 3, 16-18

„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehen,  sondern ewiges Leben haben.  Wer an ihn glaubt wird nicht gerichtet.“

Ebenso klar und deutlich gibt Gott auch Antwort auf die Fragen nach der Zukunft der Erde, der Zukunft Russlands, der Zukunft West ‑ Europas, der Zukunft Israels, der Zukunft der Menschheit.

Sollte der ewige Gott diese Dinge nicht wissen?

 

Jes. 46, 10.                  

„Der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: mein Ratschluss soll zustande kommen,

und all mein Wohlgefallen werde ich tun

Ja, Gott kennt die Zukunft, und was für uns von noch  grös­serer Bedeutung ist. Er will sie uns auch mitteilen:

 

Amos 3, 7                  

„Denn der Herr, Jehova, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart habe“.

Wem werden von Gott die Weissagungen gegeben?

Die Antwort ist bereits in der eben angeführten Schriftstelle aus Amos enthalten. Gewiss nicht an die Welt.‑

Sicherlich wird die Zukunft der Welt vorausgesagt.

Besteht nicht ein sehr grosser  der Weissagungen aus der Ankündigung des Gerich­tes über die verschiedenen Völker und Länder?        

Und ist nicht gerade ein Teil des Buches Daniel, der sich  vorwiegend mit der ‑ Zukunft der um das Mittelländische Meer herum wohnenden Völker beschäftigt,

in chaldäisch und nicht in hebräisch geschrieben?

Ja, Gott hat Seine Weissagungen auch dazu gegeben, um die Welt vor dem kommenden Gericht zu war­nen, damit sie sich vorher bekehren sollte.

1.      Mose 6

2.      Petrus 3, 5

Jona 3, 4

Denken wir nur einmal an Noah, der ein Prediger der Gerechtigkeit genannt wurde und an Jona, der der Stadt Ninvie das Gericht ankündigte.

Und doch hat Gott Seine Mitteilungen nicht an die Ungläubigen gemacht.

Wie sollten auch die Weissagungen durch Ungläubige in fruchtbringender Weise erfasst.

Wie würden sie unbekümmert darum bleiben und Gefal­len daran finden können,

wenn von demselben Jesu, den sie nicht annehmen wollen, gesagt wird:

 

„Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm einen Namen  gegeben, der über jedem Namen ist, auf dass in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesu Christus Herr Ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“

Und ebenso:

Phil. 2, 9‑11      

in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesu Christus Herr Ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“

Und ebenso:

1.Kor. 15, 25      

„Denn er muss herrschen, bis er alle seine Feinde unter seine Füsse gelegt hat“.

Und wie sollten sie überhaupt mit ihrem natürlichen Verstand, der durch die Sünde verfinstert ist, die Mitteilungen Gottes verstehen können, die durch heilige Männer Gottes, vom Heiligen Geiste getrieben, gesprochen wurden?

2.  Petr. 1, 21

„Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit,

1..Kor. 2,9‑16

und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird“.

Ach nein, es sind zwei Vorrechte dazu erforderlich, um die Weissagungen in Ruheannehmen und mit Erfolg untersuchen zu können: das Bewusstsein, erlöst zu sein und also nicht mehr zu dieser Welt zu gehören, über welche die Gerichte kommen werden, und das Innewohnen des Heiligen Geistes.  Nur die Christen können die Weissagungen verstehen.

Joh. 16, 13

 

                                                                                              Seite 9        

Die Zukunft des Teufels  Offbg. 20,1‑3 Jes. 24, 21‑22

Wie kommt es aber, dass auch selbst so viele Christen sich niemals mit den Weissagungen beschäftigen und soviel gar nichts verstehen?

Es ist die List Satans, der Ihr Augen verblendet hat, sodass sie die grosse Bedeutung, die darin liegt,  nicht mehr erkennen.

 

Der Teufel kennt seine eigene Zukunft sehr wohl.

Er weiss, dass die Zeit bald  kommen wird, da der Herr Jesu „das Reich der Finsternis mit Scham bedecken wird, bis dass es  nicht mehr sein wird. (holl. Text)  

Math. 8, 29.

Selbst seine Diener, die Dämonen, wissen es, wie man bei einem Vergleich der drei Schriftstellen, die von dem Besessenen aus dem Land der Gadarener berichten, feststellen wird.

Mark. 5.

Luk. 8

 

Sie befürchten, dass sie schon vor der Zeit nach Offbg. 20 in den Abgrund geschickt wer­den sollen. Und der Teufel fürchtet (und das nicht zu Unrecht), dass, wenn die Christen sich erst einmal mit seinem Gericht und, mit der Vernichtung der Welt, deren Fürst er ist,. beschäftigen, es alsdann

mit seinem Einfluss auf sie vorbei ist und dass es  mit seinem Einfluss auf sie vorbei ist und dass sie  sich dann völlig von der Welt absondern werden.

Ist aber nun die Tatsache, dass ein grosser Teil des Wortes Gottes aus Weissagungen besteht, nicht ein Hinweis darauf, für wie bedeutungsvoll Gott die

Weissagungen für seine Kinder hält?

Offbg. 1, 3;                  

Und gibt Er nicht solchen, die sich damit beschäftigen, auch besondere Verheissungen ?

Und wie müssen wir das nennen, wenn Gott Seine Kinder zu Sich einlädt,

um ihnen als ihr Vater Seine Gedanken mitzuteilen, wenn diese Kinder dann keinerlei Interesse dafür zeigen?   1.Mose, 18, 17 Eph. l,8‑10                  

Und wenn der Herr Jesu sagt: „ich habe euch Freunde genannt, weil ich alles, was Ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe“, dass wir dann gar nicht darauf hören?

 

 

Der Zweck der Weissagungen.

Seite 10

Viele Christen wissen wohl, wovon sie errettet sind, haben aber nie erfahren, wozu.

Sie begnügen sich damit, dass sie ihres Heils in Christo gewiss

sind. Sollte es aber nicht auch ihr Bestreben sein, alle Ergebnisse dieses Heils kennen zu lernen? Eph. 1, 16‑19.      

 

Wir sollten nicht allein wissen, dass wir in dem Hause des Vaters sind, sondern

wir sollten auch alle Vorrechte dieser herrlichen Stellung . geniessen . „Gott hat

uns berufen durch Herrlichkeit und Tugend“.  Luk 16, 22-24

 

Gott hat uns mit der Herrlichkeit des Christu und der Versammlung eine Zukunft gegeben, die sich ganz und gar auf ‚Seine Ratschlüsse gründet.

Wenn wir diese betrachten, werden unsere Herzen mit Gedanken erfüllt, die zur Gemeinschaft mit Ihm führen.

Das ist eine der Absichten, die Gott mit uns erreichen wollte, indem Er uns die Weissagungen  gab. 

Er gab sie uns als Seinen Freunden, damit  wir an Seinen Empfindungen teilhaben sollten.

Joh. 15, 15

Eph. 1, 9

 

 

1.      Mose 18, 17

Konnte Er uns einen anderen, grösseren Beweis Seiner Liebe und Seines Vertrauens geben ?

Das menschliche Herz muss stets mit irgendeinem Gegenstand beschäftigt sein. Der Mensch kann   in Bezug auf die Zukunft nichts unternehmen, wenn sein Herz nicht darauf gerichtet ist.

Wenn wir nun den Gegenstand, den Gott uns vorstellt, nicht vor Augen haben, so werden wir uns mit anderen Dingen beschäftigen.

Das sind aber dann Dinge unserer eigenen Einbildung, und diese Werden unserem gan­zen Wandel ihren Stempel aufdrücken.                  

Es kann nicht anders sein.

Wenn jemand nach Ehre und Macht oder Reichtum oder den Annehmlichkeiten dieser Welt strebt, so wird sein ganzes Handeln auch dementsprechend eingestellt sein.                  

 

Wenn das Herz eines Christen mit den Dingen der Zukunft erfüllt ist und er die Berufung der Versammlung versteht, Teilhaber der zukünftigen, himmlischen

Herrlichkeit zu sein, was wird sich daraus für ihn ergeben? Er wird dann nicht anders denn als ein Pilgrim und Fremdling leben können.                  

Wenn aber ein Christ sich über die Zukunft keinerlei Gedanken macht, so wird sein ganzes Denken nur auf die  ge­genwärtige Zeit gerichtet , und sein ganzes Leben auch dementsprechen eingestellt sein.

Er wird sein Glück in der Welt und in den irdischen, Dingen suchen.

Phil.3, 21

Kol. 3, 4

Luk 12, 37

Luk 12, 45

 

Wie viele alte und auch junge Christen haben ihre ganzen Kräfte dazu verwandt, diese Welt zu verbessern, eine Welt, die ihre völlig Ver­derbnis schon dadurch bewiesen hat, dass sie den Sohn Gottes verwarf.

 

Joh. 12, 31

Sollten solche Christen nicht lieber darauf bedacht sein, Seelen für die Ewigkeit zu gewinnen?

 

Einer der Beweisgründe, die de Böse gebraucht, um die Christen von den Weissagungen abzuhalten, ist der, dass die Bedeutung einer Weissagung erst

dann erkannt werden kann, nachdem sie bereits ihre Erfüllung gefunden hat.

Der eigentliche Zweck solle also darin liegen, dass durch bereits erfüllte Weissagungen die Göttlichkeit des Wortes Gottes erwiesen werde.

Ganz gewiss werden d die Weissagungen  auch einem solchen                    Zwecke dienen.

Aber ist das ihr eigentlicher Zweck?

Was würde die Prophezeiung, dass Gott die Menschen vom Erdboden vertilgen würde, für einen Nutzen für Noah gehabt haben, wenn er geglaubt hätte, auf ihre

Erfüllung warten zu müssen, um sie verstehen zu können?  1. Mose 6, 7

 

Er würde in solchem Falle in der Flut umgekommen sein und die Erfüllung niemals erlebt haben.

Was für einen Nutzen würden die vom Herrn Jesu ausgesprochenen Warnungen gehabt haben, wenn die Menschen, für die sie bestimmt waren, sie nicht           hätten verstehen und an die Wahrheit ihrer Erfüllung nicht hätten glauben können? 2. Pertr. 1, 19

 

Ihr Verständnis für die noch nicht erfüllten Weissagungen und ihr Glaube daran ist doch gerade das, was sie von den ungläubigen Angehörigen ihres Volkes absondern würde. Hat Petrus nicht geschrieben, dass das prophetische Wort ist wie „eine Lampe, welche an einem dunklen Orte leuchtet, bis der Tag anbreche“, und dass wir wohl tun, darauf zu achten ?

 

Wann müssen wir darauf achten ?

Wenn es erfüllt ist und das volle Licht darauf scheint ?

Nein, die Bedeutung des prophetischen Wortes liegt vielmehr darin, dass es eine Leuchte ist für den Fuss des Pilgrims in dieser dunklen Welt.

Eine Lampe ist nicht dazu da, dass man sie gegen die Sonne hält, um dadurch festzustellen, dass die Sonne am hellen, lichten Tage auch wirklich scheint.

Wo sollten wir hinkommen, wenn dies die Antwort unserer Herzen wäre auf die unendliche Gnade Gottes, der wir Seine vertraulichen Mitteilungen verdanken. Ist denn in all diesen heiligen Dingen der Offenbarungen nichts für die Versammlung bestimmt? Hat die Versammlung denn noch Zeugnisse dazu nötig, dass das Wort Gottes die Wahrheit ist? Ist es für die Versammlung die angewiesene Stellung, darüber zu disputieren, ob das, was Gott gesagt hat, auch Wahrheit ist? Wie würden wir die Güte und Freundlichkeit Gottes verachten, wenn wir auf solche Weise gegen Ihn handeln würden!

 

Aber da ist noch mehr. Der grösste Teil der Weissagungen, ja, in gewissem Sinne können wir sagen, sämtliche Weissagungen, werden ihre Erfüllung erst nach Abschluss des Zeithaushaltes, in dem wir jetzt leben, finden.’

Zu jener Zeit wird die Versammlung nicht mehr auf der Erde sein und also die Bestätigung, dass die Weissagungen Wahrheit sind, nicht mehr dazu dienen können, die anderen Menschen zu überzeugen, denn gerade das furchtbare Gericht, das über die Ungläubigen kommt, wird die allerdeutlichste Bestätigung der Weissagungen sein.

 

Nein, die Weissagungen sind uns gerade zu dem Zweck gegeben, dass wir unseren Wandel nach den Wegen des Herrn einrichten sollen; sie sollen uns auch zur Ermunterung sein, weil wir ja sehen, dass es letzten Endes ‑doch Gott ist, der alle Dinge lenkt, und nicht der Mensch.

Die Prophetie ist ein Licht, das an einem dunklen Orte leuchtet. In ihr erkenne ich das, was Gott gesagt hat; in ihr lese ich, dass alles zum voraus geordnet ist. Von den weltlichen

Politik der Grossen dieser Erde befassen zu müssen, vermag ich von vornherein die vollkommene Weisheit Gottes zu bewundern. Ich kann meinen Weg gehen als ein „Wissender“, ohne mich auf mein eigenes Urteil verlassen zu müssen. In den Ereignissen um mich her erblicke ich nicht mehr die Ergebnisse menschlicher Leidenschaften, sondern die Entfaltung der Ratschlüsse des Allerhöchsten.

Besonders in den Ereignissen, die In der Zeit des Endes stattfinden werden, zeigt uns die Weissagung alles das, was wir nach Gottes Wunsch und Willen von Ihm erkennen sollten: Seine Treue, Seine Gerechtigkeit, Seine Macht, Seine Langmut. Ebenso sehen wir aber auch das Gericht, das Er auf eine ganz bestimmte Weise über alle Ungerechtigkeit’ zur Ausführung bringen wird, wie auch die „Hinwegreinigung“ von allei4 denen, die die Erde verderben, damit Er Seine Regierung in Frieden und Segen aufrichten kann. Das Gericht Gottes über die Völker wird kommen; ‑ die Versammlung hat Kenntnis davon. Und dank der Unterweisung ‑ des Heiligen Geistes hat sie Verständnis dafür empfangen, glaubt es, und entflieht den zukünftigen Dingen.

 

Ist die Erforschung der Weissagungen ein irreführendes Wagnis?

Seite 12

Ein weiterer Beweisgrund, der dagegen angeführt wird, sich mit den prophetischen Dingen zu beschäftigen, liegt darin, dass die Erforschung der Weissagungen ein irreführendes Wagnis sei. Es wird dabei auf die mancherlei Behauptungen, die. von den Zeugen Jehovas, den Mormonen und Adventisten aufgestellt werden, verwiesen.

Wir müssen zugeben, dass die Behauptungen dieser Menschen auch wirklich eigenwillig und irreführend und auch oft nicht auf die Schrift gegründet sind. Wenn aber die Weissagungen durch irregeleitete Menschen zuweilen missbraucht werden, sind dann darum die Weissagungen selbst auch weniger richtig?

Sind über die Lehre der Versöhnung und über das Werk des Herrn Jesu nicht schon häufig genug irreführende Betrachtungen angestellt worden? Ja, gibt es überhaupt einen Teil der Bibel, der nicht schon missbraucht worden ist? Sollten wir darum die Bibel nun ganz aus der Hand legen? Liegt die hauptsächliche Ursache, dass auf dem Gebiet der prophetischen Dinge so viele Menschen durch eigenwillige Behauptungen in die Irre geführt wurden, nicht darin, dass sie sich in den Weissagungen nicht auskannten?

 

An meinem Wohnort werde ich mich kaum verirren, weil ich jede einzelne Strasse kenne. Das könnte nur aber wohl passieren, wenn ich in eine mir unbekannte Stadt komme. Wenn ich die Zukunft betrachte und die Prophezeiungen nicht oder nicht genügend kenne, so wird mir alles unklar erscheinen, und ich laufe Gefahr, das Fehlende durch meine eigenen Meinungen zu ersetzen. Das wären dann wirklich irreführende, gewagte und eigenwillige Vorstellungen.

Nehmen wir aber z.B. die Weissagung, dass „die Erde voll sein wird der Erkenntnis* des Herrn, gleichwie die Wasser den Meeresgrund  bedecken

Jes. 11, 9

 

Welcher Christ würde nicht glücklich sein,  an diese Zeit zu gedenken?

Aber wie wird das geschehen?

Lasse ich nun meiner eigenen Meinung Ihren Lauf,  dann habe ich nichts als die gewagten Vorstellung meines eigenen, armen Herzens, das nichts weiss’

und durch die Sünde verdorben ist.                  

Lasse ich aber dasWort Gottes reden, dann gibt dasselbe Kapitel mir auch die göttliche Antwort.

Gott hat uns nicht dazu berufen,  Propheten zu sein.

 

Das Wort Gottes ist vollendet, d.h.. es gibt keine  neuen Offenbarungen  mehr.

 

Daher bringt jeder, der mit  etwas Neuem kommt,  das in der Schrift nicht

enthalten ist, nur menschliche Einbildungen.

Das ist nicht das einfältige, ernste, betende Erforschen alles dessen, was in der Schrift geoffenbart ist.

Kol 1, 25

 

Zubereitung für das Erforschen der Weissagungen.

Seite 14

Der Geist, in welchem das Erforschen der Weissa­gungen geschehen muss, wird uns in der Zubereitung des Propheten, Jesaja deutlich beschrieben.

Bei Jesaja diente sie dazu, ihn zu einem Propheten zu machen, jedoch bleibt die Art und Weise der Zubereitung stets dieselbe. Jes. 6

Es  handelt sich dabei nicht um Verstandeskraft, Einstellung der Natur oder Urteils­fähigkeit.

 

Wenn Gott der Lehr ist und Seine Schüler Sünder sind, die durch die Gnade errettet wurden, dann muss die Zubereitung eine sittliche und geistliche sein.                  

 

Die Prophetie gibt keinen Raum für  die Ausübung geistiger Verstandeskraft oder

philosophischer Erwägungen.                  

Sie wendet sich an den Glauben, um durch diesen in aller Einfalt als das Wort Gottes angenommen zu werden.


 
Jesaja schaute den Herrn der Heerscharen und er hörte das Rufen der Seraphim :“Heilig, heilig, heilig ist Jehova der Heerscharen, die ganze Erde Ist voll seiner Herrlichkeit!“ Angesichts dieser Herrlichkeit verblasste alle Pracht und. Schönheit des Fleisches, und er kam zu einer tiefen Erkenntnis seines eigenen verlorenen Zustandes, wie auch dem des ganzen Volkes, in dessen Mitte er wohnte.

Da rief er aus: „Wehe mir, denn ich bin verloren; denn ich bin ein Mann von unreinen Lippen, und inmitten eines Volkes von unreinen Lippen wohne ich; denn meine Augen haben den König, Jehova der Heerscharen, gesehen“. Genau so muss es auch bei uns sein.

 

Dann aber kommt die Gnade und dient ihm und es wird ihm gesagt, dass seine Ungerechtigkeit von ihm gewichen und seine Sünde gesühnt ist. Wenn nicht nur ein gebrochenes Herz sondern auch die Erkenntnis von der Gnade vorhanden ist, wenn wir nicht nur den Herrn der Heerscharen auf dem Throne der Herrlichkeit, sondern Ihn auch zum Kreuze hingehen sehen und dort in Seiner durch15ohrten Seite völlige Vergebung finden, dann ist das Herz frei und in Gottes Liebe glücklich gemacht, ‑ dann sind wir zubereitet zum Erforschen des prophetischen Wortes.

 

Wir sehen, wie das Gericht über verschiedene Völker, über verschiedene Personen und schliesslich auch über die Toten kommt,  und dann erkennen wir, was auch unser Teil gewesen wäre, wenn die Gnade nicht für uns ins Mittel getreten wäre. Und wenn wir dann die Stimme des Herrn hören: „wen soll ich senden?“, dann wird auch unsere Stimme antworten: „Hier bin ich, sende mich“. Wie sollten wir das Gericht dieser Welt sehen können, ohne bereit zu sein, die Botschaft von der Gnade, die, wir empfangen haben, an andere weiterzugeben?

Art und Weise der Betrachtung

Seite 16

Wenn wir uns nun mit dem Inhalt der Weissagungen ­ beschäftigen, könnte die Frage gestellt werden, wie es kommt, dass die Ergebnisse verschiedener

Untersuchungen so sehr zueinander im Widerspruch stehen.

So finden wir z.B., dass Prof. Greydanes in.  Kurzgefasste Erklärung“ (Korte Verklaring) sagt, dass das erste Tier in Offbg.‑ 13 ein Bild sei von den

gesamten Obrigkeiten der ganzen Menschheit aller Zeiten, als eine Einheit gesehen.

Dr. J. Willemse sagt in „Text und Auslegung“ (Tekst en Uitleg), dass es ein Bild vom Antichristen sei. Offbg. 13, 1.

Die Adventisten lehren, dass es das Papsttum ist.

Dagegen werden wir in einem der nachfolgenden Abschnitte sehen, dass es in Wirklichkeit eine Darstellung des Römischen Reiches ist.

Die Antwort darauf lautet, dass, um die Gedanken Gottes verstehen  zu können, zwei Voraussetzungen dazu unerlässlich sind:

1.dass das Wort Gottes vollkommen ist,

2.dass der Schlüssel zur Auslegung von Gott selbst gegeben ist.

 

Ja, das Wort Gottes ist vollkommen.

 

 

Das be­deutet, dass nichts daran fehlt und dass also alles, was zu seinem Verständnis nötig ist, auch in ihm  selbst gefunden wird.

Wir haben keine grossen Werke der Altertumsforschung nötig, um beispielsweise die geistliche Bedeutung des grossen Versöhnungstages oder der

­3. Mose 16   

Geräte der Stiftshütte ver­stehen.

2. Mose 25

Der Brief an die Hebräer oder auch andere Briefe der Schrift geben uns eine

gottgemässe   Auslegung.

                           

So ist es auch mit der Prophetie.

 

In den Weissagungen ­  finden wir die ganze Fülle der Gedanken Gottes über die Zukunft, soweit Er sie uns zu be­ richten für gut befand.

Und wir bedürfen keiner einzigen der menschlichen Wissenschaften, um sie verstehen zu können.

 

Ja, im Gegenteil, durch die Anwendung menschlicher Hilfsmittel entsteht die grosse Gefahr, dass die wahre Bedeutung einer Weissagung nicht mehr erkannt wird.

Wie oft wer­den und wurden sie nicht verdreht,

Indem man sie an Hand von Geschichtsbüchern erklären oder auch mit einem theologischen System in Übereinstim­mung bringen wollte, das man sich selbst gebildet­ hatte.

 

Der einzig richtige Weg ist, die Bedeutung einer Weissagung im Worte Gottes selbst zu suchen.

Will man aber die Geschichtsbücher der Menschen dennoch gebrauchen, dann darf es nur zu dem Zwecke sein, um sie nach dem, was das Wort Gottesuns in den Weissagungen mitgeteilt hat, zu beur­teilen.

Dies wird   man aber nur dann können, wenn man die Weissagungen unter Anwendung des von Gott selbst gegebenen Schlüssels erforscht.

Indem ihr dieses zuerst wisset, dass keinen Weissagung der Schrift von eigener Auslegung ist.

 

2. Petr. 1, 20‑21.

Denn die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom heiligen Geiste.  

         

Es gibt also keine Weissagung, die sich selbst auslegt.

Denn obwohl die Weissagung. durch einen heiligen Mann Gottes ausgesprochen wurde, so ist dieser doch nicht der eigentliche Verfasser.

 

Ebensowenig haben auch alle die anderen heiligen Männer Gottes, die die Weissagungen ausgesprochen oder niedergeschrieben haben, dies etwa aus sich selbst’ getan.

Hinter diesen allen stand der e i n e Verfasser, der Heilige Geist, der die Propheten dazu trieb, diese Weissagungen auszusprechen.

So sagt die Schrift denn auch, dass die Propheten die Bedeutung

ihrer eigenen Weissagungen oft selbst nicht verstanden.

­1. Petr. 1, 10

Ja, Daniel erhielt sogar die ausdrückliche Anweisung, ­nicht weiter danach zu forschen, weil es für ihn selbst nicht bestimmt war.  Dan. 12, 8

 

Alle Weissagungen bilden ein geschlossenes Ganzes.

Seite 17

Daraus folgt, dass alle Weissagungen durch den Heiligen Geist gegeben sind und miteinander die Gesamtheit der Ratschlüsse Gottes bilden, die Er uns

mitteilen wollte.

 

Wenn wir also die Gedanken ver­stehen lernen wollen, so können wir uns nicht damit begnügen, nur einen Text, ein Kapitel oder auch ein Buch zu nehmen, denn es ist keine Weissagung der Schrift von eigener Auslegung.

Was würde man von einem Manne denken, dem man die Einzelzeich­nung

eines Teiles von einem Hause in die Hände gibt, und der einem danach  sagen wollte, wie das ganze Haus aussehen wird?

 

Man würde sagen, dass er über eine glänzende Einbildungskraft verfüge,aber das wäre auch alles. Denn nur der Architekt selbst weiss, wie er das Haus ballen wird. Und nur dann, wenn dieser in einem Lageplan mit allen dazu erforderlichen Einzelzeichnungen , und ausserdem noch in einem Entwurf ‚seine Gedanken zu Papier gebracht hat, kann man sich eine Vorstellung davon machen, wie das Haus aussehen wird, vorausgesetzt, dass man diese Zeichnungen alle betrachtet und vermöge der Gewohnheit in der Lage ist, sie zu verstehen.

 

Kann man aus einem Stückchen eines Legespiels erkennen, wie das ganze Bild aussieht? Man könnte vielleicht raten, aber auch nicht mehr. Und wie oft irrt man sich, wenn man die einzelnen Stückchen. zusammenpassen will. Sobald man aber einmal weiss, wie das ganze Bild aussieht, ist die Sache ziemlich einfach.

 

Dann weiss man, wo man jedes einzelne Stückchen hinzulegen hat.

So ist es auch mit der Prophetie. Alle Weissagungen des Alten und des Neuen Testamentes lassen, zusammengenommen, die Pläne Gottes über die Zukunft erkennen.

 

Und erst dann, wenn wir die grossen Umrisse dieser Ratschlüsse kennen, werden wir die einzelnen Weissagungen miteinander vergleichen und sehen können, in welcher Verbindung jede einzelne von ihnen zu dem grossen Ganzen steht. Wenn wir Schriftstelle mit Schriftstelle vergleichen, werden wir die Gedanken Gottes zu erkennen vermögen. Wenn ein jeder,  der die Weissagungen erforschen will, so handeln würde dann würden nicht so viele verschiedene Auffassungen entstehen.

Die erste Frage ist nun, wie wir die grossen Umrisse der Weissagungen finden können. Die Antwort darauf ist nicht so schwierig, denn Gott gibt sie uns sehr deutlich in Seinem Wort: „Der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu.“   Offbg. 19, 10

 

 

1. Petr. 1, 11

„Der Geist Christi, der in den Propheten war, zeugte zuvor von den Leiden, die auf Christum kommen sollten, und von den Herrlichkeiten (im Griechischen: Mehrzahl) danach“.  

 

 

Der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu.

„Wie er sich vorgesetzt hat in sich selbst für die Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammen zu bringen in dem Christus, das,

was in den Himmeln, und das was auf der Erde ist“.

Eph. 1, 9-10

„Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner 

Füsse“.   

Hebr. 1. 9-10

Denn er muss  herrschen, bis er alle seine Feinde unter seine Füsse

gelegt hat“.

1. Kor. 15

 

Seite 19

Hebr. 10, 7.   

Ja, das ist das Vornehmen Gottes: den Herrn Jesu zu verherrlichen.         

 

Joh. 8, 29

Diese wunderbare Person, die Mensch geworden war, um den Willen Gottes zu tun. Ihm, der als Er auf der Erde war, sagen konnte :

„weil Ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue“ und:

Joh.4, 34

„Meine Speise ist,’ dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe“.

 

Am Ende Seines Erdenwandels, als Er sich im Geiste schon hinter dem Kreuze sah, konnte Er sagen:

 „Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, welches du mir gegeben hast.

Joh. 17, 4.         

dass ich es tun sollte“.

Luk 2, 52

Wer kann die Freude ermessen, die Gott in dem Herrn Jesu findet? 

 

In Ihm, der zunahm an Gunst bei Gott und den Menschen! In Ihm, über dem sich zu Beginn ­ Seines Dienstes der Himmel öffnete und zu Dem eine  Stimme aus dem Himmel sprach:

 

Luk 3, 22

„Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefun­den“

Luk 9, 35

Und von dem der Vater, als Er am Ende Seines Weges stand, sagen konnte: „Dieser ist mei geliebter Sohn, ihn höret“.

 

Joh 10, 17

In Ihm der da sage konnte : „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein

Leben lasse“! 

 

Ps. 69, 4

Was muss es für Gott gewesen sein, als diese wunderbare Person freiwillig an das Kreuz ging, um Gott zu verherrlichen!

 

 

Als Er am Kreuze das erstatten ­ musste, was Er nicht geraubt hatte!

 

1.    Mose 3,5   

Als er dort alles, was Gott ist: Seine Gerechtigkeit, Seine Heiligkeit, Seine Wahrheit Seine Liebe, alles wa Adam geleugnet hatte, aufs Höchste verherrlichte, als Er, der Unschuldige, dort an Stelle des verlorenen

Ps. 22                                                                                                             Sünder, von Gott geschlagen und verlassen wurde,

Sach. 13, 7      

weil Gott den Sünder retten wollte.

 

Röm 5, 8

Können wir uns vorstellen, wie gross das Verlangen in dem Herzen Gottes ist, eine solche Person zu verherrlichen ?

 

Hat der Herr Jesu nicht ein Anrecht darauf, dass die Schöpfung Ihm unterworfen werden wird? 

 

Kol. 1, 15‑16    

Hebr. 1, 2

Hat der Schöpfer nicht ein Recht auf das von Ihm Geschaffene?

Hat Gott Ihn als Sohn nicht gesetzt

Hebr. 2, 6‑9 zum Erben* aller, Dinge und Ihm als dem Sohne des Menschen nicht alles Seinen Füssen unterwor­fen?

 

Offbg. 5, 5                   

Und in der Offenbarung finden wir das vierte Seiner Rechte, das Recht des Erlösers.

Das Lamm, das geschlachtet ist, hat das Erbe, das durch Adam an Satan übergeben wurde, wodurch dieser nun de Fürst dieser Welt geworden ist, wieder zurücker­worben.

 

Jer. 32, 7 - 12

Es hat den Preis, Sein Blut, bezahlt. Er ist der wahre Löser, der den Kaufbrief in Besitz nehmen darf.

 

Das ist, kurzgefasst, der Inhalt der ganzen Offen­barung, ja aller Weissagungen: der Vater gibt dem Sohne das Erbe zum Besitztum. Christus ist  Mit­telpunkt und Gegenstand aller Ratschlüsse, aller Wege und aller Handlungen Gottes.

 

1. Petr. 1, 11

Die Leiden des Christus sind uns geoffenbart, jedoch liegt die

Offenbarung Seiner Herrlichkeiten für die Welt noch ganz und gar in der Zukunft.

 

1. Kor. 2, 8

Die Welt sah Ihn zuletzt, als Er vom Kreuze abgenommen und in das Grab gelegt wurde. Und da sie Ihn verworfen und getötet hat, so kann die Offenbarung Seiner ­ Herrlichkeit für sie nur in Verbindung mit Gerichterfolgen.

                                     

Matth. 16, 22

Die Jünger dachten, solange der Herr mit ihnen auf dieser Erde wandelte, nur an die Herrlichkeiten

l. Petr. 1, 11,

nicht aber an die Leiden des Herrn.

Sie meinten, dass der Herr die Römer aus dem Lande vertreiben, die Feinde vernichten, Israel zum Haupte der Nationen machen, und Seinen Thron zu Jeru­salem aufrichten würde.

 

1. Petr. 1, 11

Ganz gewiss werden auch diese Dinge alle geschehen; die Herrlichkeiten, von

denen die Propheten geredet haben, werden kommen.

Sie dachten aber nicht daran, dass sie erst nach den* Leiden kommen würden.

Und darum musste der Herr ihnen sagen, dass Er leiden und getötet werden müsse.

 

Matth. 17

Aber damit sie ihren Glauben an die Propheten ­ nicht verlieren sollten, gab Gott ihnen hierzu auf dem Berge der Verklärung eine wunderbare Bestäti­gung.

 

Mark. 9

Es ist auffallend, dass in allen drei Evangelien, wo dieses Ereignis berichtet wird, die  Reihenfolge genau die gleiche ist.

Zunächst spricht der Herr von Seinen Leiden, und dann sagt Er ihnen, dass sie den Sohn des Menschen werden. kommen sehen  in Seinem Reiche. Und darauf folgt:

 

Die Verklärung auf dem Berge.

Seite  20

1. Kor. 15, 51

Dieses Geschehnis ist nicht eine eigentliche, prophetische Mitteilung.

Es ist eher wie ein Gemälde, in welchem uns die Herrlichkeit des Reiches des

Sohnes des Menschen sowie alle diejenigen Gruppen, die daran teilhaben werden, auf  anschauliche Weise vorgestellt werden.

Zuerst der Herr, das Haupt und der Mittelpunkt aller Segnungen und aller Herrlichkeit.

 

1. Thess. 4, 17

Sodann Moses, ein Bild der entschlafenen, aber auferweckten Heiligen, und Elias, ein Bild derjenigen Heiligen, die ohne den Tod zu sehen, in den Himmel eingehen werden.

Sodann aber auch die Gläubigen, die noch auf der Erde und noch nicht verherrlicht sind; der gläubige Überrest aus Israel, der durch die drei Jünger dargestellt wird.

 

Petr. 1, 19

In seinem hohen Alter schreibt , er davon, dass dadurch das prophetische Wort befestigt wurde.

 

Matth. 24, 30 

Ja, die Herrlichkeit wird kommen;  das Reich des Sohnes des Menschen wird auf der Erde aufgerichtet werden. 

 

Jesu Christus wird das Reich der Finsternis mit Scham bedecken, bis dass

es nicht mehr sein wird. (Holländ. Text.)

 

Apg. 121                     

Der Teufel wollte dieses Zeugnis zunichte machen.

Er lässt Jakobus töten und trachtet danach, auch Petrus umzubringen.

Dann würde die Befestigung des prophetischen Wortes kein Ansehen mehr gehabt haben, denn aus dem Munde von zwei oder drei Zeugen soll jedes Wort bestätigt werden.

 

 

1. Petr. 1, 11

Aber Gott wacht über Sein Zeugnis.  Petrus wird wieder befreit

 

2.    Petr. 1, 16                  

und er berichtet in seinen Briefen von der Macht, dem Kommen und der Herrlichkeit des Herrn Jesu.

Und Johannes gibt uns in der Offenbarung die  aus­führliche Beschreibung von dem Kommen des Herrn, um Sein Reich aufzurichten.

 

Der Morgenstern.

Seite 21

 

2. Petr. 1, 19

Petrus aber fügt seinem Bericht noch eine ­ Ermahnung von grosser Bedeutung hinzu:

„Ihr tut wohl, darauf zu achten, als *auf eine Lampe, die an einem dunklen Orte leuchtet, bis der Tag anbreche und der Morgenstern auf gehe in euren Herzen“.

 

Diese Welt ist fürwahr ein dunkler Ort. Die

Nacht war angebrochen, als Judas hinausging, um den Herrn zu ver­raten, und seitdem herrscht die Macht der Finster­nis.

 

Als das Lamm geschlachtet wurde, ging die Sonne unter.

In dieser Finsternis aber scheint ein Licht, und ein jeder, der die Weissagungen kennt, vermag in dem Lichte dieser Lampe zu wandeln, inmitten einer Welt, wo die Ungerechtigkeit herrscht, einer Welt, die sich unter die Macht Satans gestellt

hat, wo nichts als Sünde, Feindschaft gegen Gott, und nichts als Elend gefunden wird.

 

Mal. 4, 2-3

Hier nun lässt uns die Weissagung erkennen, wie Gott über allen Dingen steht, und wie Er aller Finsternis ein Ende bereiter) wird, wenn Er aufgeht als die Sonne derGerechtigkeit mit Heilung in ihren Flügeln, die Er Seinem Volke bringen wird.

Was für ein furchtbares Gericht wird das aber für die Gottlosen bedeuten.

 

Offbg. 18, 4

Die Weissagung erleuchtet den Christen und trennt Ihn von der Welt, weil sie Zeugnis  gibt von dem Gericht über die Welt, und auch von der Herrlich­keit des kommenden Reiches.

Sollte nun ein Christ, der da weiss, dass das Gericht über die Welt bald hereinbrechen wird, sich mit dieser Welt einlassen noder gar danach trachten, sie zu verbessern?

Und dennoch ist die Weissagung nicht die eigent­liche Hoffnung des Christen.

Der Apostel zeigt uns noch etwas Höheres: „bis der Tag anbreche und

der Morgenstunden aufgehe in euren Herzen.“

                             

1. Petr. 2, 9

In dem Herzen eines Christen, der sich seiner Vorrechte bewusst ist, ist keine Nacht mehr.

Er ist berufen aus der Finsternis in das wunderbare Licht Gottes.

 

Eph. 5, 8

Was früher Finsternis war, ist nunLicht in dem Herrn.

Und weil es nun Tag ist in seinem Herzen, so ist dort auch der Morgenstern

aufgegangen: er kennt den Herrn  Jesu nicht nur als die Sonne der Gerechtigkeit, sondern auch als den glänzenden Morgenstern, der von denen, welche wachen, vor Anbruch des Tages gesehen wird.

Offbg. 2,28             

Offbg. 22,  16 - 17          .

 

Er erwartet Ihn nicht nur zum Gericht für diese Welt, schon vor dieser Zeit, um die Seinen aus aus dieser Welt wegzunehmen. 

Röm. 13,11‑12  

 

1.    Mose 24, 67

Daher,  wenn die Braut Seinen Namen als Morgenstern  nennen hört, dann geht ihr das Herz auf, und sie ruft: „Komm!“                  

Offbg. 20, 4

 

Ihr Teil ist es, um in der  Vertraulichkeit des Vaterhauses die Braut des Lammes zu sein

Offbg. 21,9                  

obwohl sie selbstverständlich als mit dem Herrn Jesu verbunden, auch an der Herrlichkeit Seines Reiches teilhaben wird.

Offbg. 22, 5

 

In Lukas finden wir, dass das Teil derjenigen, die in der Nacht wachen,die Glückseligkeit des Hauses ist.

Obwohl dort dann

Luk. 12, 42‑48  

auch noch von dem Erbe die Rede ist, aber dann doch nur in Verbindung mit der Verantwortlichkeit im Dienst.

 

Ein Herz, das den Herrn Jesu als den glänzenden Morgenstern kennt und in welchem die Stimme des Geistes und der Braut den Wunsch nach Seinem Kommen wachgerufen hat, wird sicher von der Welt losgelöst sein und in den Ruf einstimmen: Herr Jesu, komm! Es wird danach trachten, die kurze

Offbg. 22, 17  Zeit, die ihm noch verbleibt, zu benutzen, Sünder zu Jesu zu führen.

 

Er ruft  „Wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst!“

Die Anziehungskraft, die der Herr als  der glänzende Morgenstern besitzt, bewirkt in uns dasselbe wie die Weissagung.                  

Sie löst  uns von der Welt,um mit Eifer danach zu trachten, Seelen für

1.Joh. 3,3                  

den Herrn zu gewinnen. .

„Und  jeder, der diese Hoffnung  zu ihm hat, reinigt sich selbst, gleichwie er rein ist!“

                                     

Jedoch, es gibt auch solche, die nicht daran mitar­beiten, Seelen um den erhöhten Christus zu versammeln, sondern daran, die Welt oder auch ihre

Eph 1, 18                  

Stel­lung in der Welt zu verbessern.                  

 

Phil. 1,23                  

Kann das die Hoffnung eines Christen sein ?

Andere besitzen die Hoffnung, dass sie bei Christo sein werden, wenn

sie entschlafen, und ganz ohne Zweifel ‑ist auch daseine herrliche Tatsache.                  

 

Aber so herrlich wie das ist, wir würden dann doch in einem unvollkommenen

Zustand dort sein.                  

Es ist nur unsere Seele, die dann dort sein wird, nicht unser Leib.                  

 

1.Thess. 4,                  

Aber selbst wenn es dort  auch unendlich viel herrlicher ist als in unserem augenblicklichen Zustand in einer Welt voller Schmerzen und Enttäuschungen, so ist es

Röm. 5, 3                  

dennoch nicht die Hoffnung, von welcher Gott redet.

 

Die Hoffnung des Christen ist nicht,  dass wir  ster­ben, um bei Jesu zu sein, sondern dass der Herr Jesu aus dem Himmel kommt, um alle die, Ihm

1.  Thess. 4,

angehören, von dieser Erde wegzunehmen, und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein.

Aber, wird jemand vielleicht sagen können, das macht doch keinen Unterschied, denn in dem einen wie in dem  anderen Falle bin ich doch gut auf gehoben!

 

Aber ist denn unser Wohlergehen der einzige Punkt von Bedeutung?

Ist es nicht das Kreuz, das

Offbg. 1, 6                  

alles für uns gut gemacht hat? Das Blut des Christus hat uns von unseren Sünden gewaschen und uns für Gott zu Königen und Priestern gemacht, der

uns in Christo versiegelt hat „mit dem Heiligen

Eph. 1, 13                  

Geiste  der Verheissung, welcher das Unterpfand unseres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes, zum Preise seiner Herrlichkeit“.

 Sind wir nicht dazu frei gemacht, um uns mit Seinen  Gedanken und mit  Seiner Herrlichkeit zu beschäftigen?

Und auf wen lässt Er Seine Herrlichkeit aus­strahlen?                  

Auf dich oder auf mich?

 

Kol. 1, 27/b          

Gott sei  ge­priesen, der Herr ist der Einzige, der dazu würdig ist!

Ist es nicht sehr viel, besser, auf Ihn zu blicken, anstatt auf uns selbst, wo wir nichts finden als nur Schwachheit, Selbstgenügsamkeit,  Eigensüchtigkeit

und andere Dinge mehr 

 

Gott hat uns nicht zur  Aufgabe gestellt, dass wir uns selbst eine eigene Hoffnung bilden sollen, ebensowenig wie Er uns aufgetragen hat, den Gegenstand unseres Glaubens selbst zu bestimmen.

 

 

 

 

Er hat uns Christum gegeben, ‑ Christus, der ebensosehr unsere Hoffnung wie auch der Gegenstand unseres Glaubens ist.

 

Es ist nicht wahr, was sooft gesagt und noch viel öfter gedacht wird, dass die Vergebung unserer Sünden und unsere Errettung für die Ewigkeit das Allerwichtigste sei und alles andere erst an zweiter Stelle komme. –

 

Das Wort Gottes sagt uns, dass es „das Wohlgefallen der ganzen Fülle war, in Um zu wohnen und durch ihn alle Dinge *) mit sich zu versöhnen ‑ indem er Frieden gemacht hat durch

Kol. 1,19‑21.      

das Blut seines Kreuzes ‑ durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln“.

 

Nein, niemals hat es eine solche Stunde gegeben, noch wird jemals in der ganzen Ewigkeit wieder eine solche Stunde sein ‑ wie die Stunde auf Golgatha als der Heiland für unsere Sünden starb!

 

Aber auch, was für eine Stunde wird das sein, wenn sich einst in dem, Namen Jesu jedes Knie beugen wird, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekennen wird, dass Jesu Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters, wenn alle die Verlorenen, ja selbst der Teufel und seine Engel sich vor dem Herrn Jesu bekennen, dass

Phil. 2, 9‑11                  

Jesu Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters, wenn alle die Verlorenen, ja selbst der Teufel und seine Engel sich vor dem Herrn Jesu

 Joh. 1, 29                  

niederbeugen werden, wenn die* Sünde der Welt

2.  Petr. 3, 13

 hinweggenommen sein und die Gerechtigkeit auf der Erde wohnen wird, wenn dann aber  Dinge mit Gott versöhnt sein werden .

 

Die Herrlichkeit des Kreuzes

 Offbg. 5, 6‑14

wird dadurch nicht vermindert, sondern im Gegenteil, gerade dadurch umsomehr erhöht.

 

Erst dann wird die ganze Kraft und die volle Segnung des kostbaren

Petr. 1, 19‑21.

Blutes des geschlachteten Lammes völlig  geoffen­bart werden.’

 

Gott hat den Wert dieses Blutes jetzt schon erkannt;

Er hat den Sohn auferweckt aus den Toten und Ihn zu Seiner Rechten verherrlicht.

Durch den Glauben vermögen auch wir, Ihn zu erkennen

Offbg. 1,5                  

und uns darin zu erfreuen.

 

Aber das Wiederkommen des Herrn Jesu wird die eiste Tatsache sein, durch die Gott im Himmel und alle der Erde, ja, an jedem Orte Seiner Schöpfung, die versöhnende Kraft des Blutes offenbaren wird.

Sollte das wirklich eine Sache von untergeordneter Bedeutung, eine Frage

zweiten Ranges sein?

 

_Alle Dinge“ sind nicht „alle Menschen“!

Die Lehre, dass schliesslich alle Menschen noch errettet werden, steht in vollkommenen Widerspruch zu dem Worte Gottes und bedeutet eine Leugnung der göttlichen Wahrheit.


 

Die Zukunft der Versammlung

Seite 25

in 1. Kor. 10, 32 gibt uns das Wort Gottes eine Einteilung der Menschheit. Es werden dort die Versammlung Gottes, die Juden und die Griechen genannt. Diese letzteren sind diejenigen Menschen, die keine Juden sind und auch nicht der Versammlung ‑ zugehören. In vielen anderen Schriftstellen werden sie die Völker oder auch „Nationen“ genannt.

 

In den Weissagungen finden wir diese Einteilung ebenfalls wieder. Den grössten Raum nimmt dabei das Volk Israel ein, während an anderen Stellen von den Völkern gesprochen wird. Ebenso haben wir auch bestimmte Abschnitte, die sich mit der Versammlung beschäftigen. Wir werden nacheinander sehen, was Gott über die Zukunft einer jeder dieser Gruppen gesagt hat.

 

Bei einer solchen Untersuchung werden wir zu einem wunderbaren Ergebnis gelangen, nämlich zu einer völligen Entfaltung aller Vollkommenheiten Gottes, so wie wir diese in den Namen finden, unter denen Er Sich dem Menschen gegenüber geoffenbart hat.

 

Den Juden hat Er Sich als Jehova bekannt gemacht (2. Mose 6, 1‑7). In den Weissagung, die auf die Juden Bezug haben, finden wir dann auch Gott in Seinem Charakter als Jehova dargestellt ‑ Seine Treue sowohl wie Seine weiteren Eigenschaften als solche, denn der Name Jehova ist das Kennzeichen für ihre Verbindung mit Gott.

 

Infolgedessen wird der Herr Jesu den Juden als der Messias dargestellt, als der Mittelpunkt der Verheissungen und Segnungen, die ,Gott, Jehova, ihnen gegeben hatte.

 

In dem, was die Propheten über die Versammlung sagen, finden wir den Namen des Vaters geoffenbart, denn die Versammlung steht in Verbindung mit dem Vater. Darum wird in dieser Beziehung der Herr Jesu als der Sohn Gottes vorgestellt, der Seine „vielen Brüder“ um Sich versammelt und uns an Seinen Titeln und Vorrechten teJ1haben lässt, nämlich Kinder Gottes, Mitglieder der Familie Gottes, Miterben , mit Christus, dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern zu sein, worin die ganze Herrlichkeit Seines Vaters ihren Ausdruck findet.

 

In dem Zeitabschnitt der Fülle der Zeiten, an dessen Abschluss Gott alles unter ein Haupt zusammenbringen wird in dem Christus

(Eph. 1, 10),

wird der Name Gottes, unter dem Er Sich an Abraham, den Vater der Gläubigen, offenbarte

(l. Mose 14, 18‑22),

in vollkommener Weise verherrlicht werden:

Gott, der Höchste, der Himmel und Erde besitzt.

U

nter diesem Namen wird Er von Melchisedek angebetet, der ein Vorbild ist des königlichen Priesterm welcher  Mittelpunkt und Grundlage der allgemeinen Segnung der mit dem Himmel vereinigten Erde sein wird.

(Hebr. 7).

 

Gehören die Gläubigen des Alten Testamentes auch mit zur Versammlung ?

 

Viele Gläubige sind der Meinung, dass die Versammlung eine Fortsetzung Israels ist. Wenn sie damit sagen wollen, dass die Versammlung den Platz Israels, als dem Zeugnis Gottes auf der Erde nach der Verwerfung Israels eingenommen hat, dann würde das in gewissem Sinne richtig sein.

 

Meistens aber wollen sie damit sagen, dass die Israeliten auch mit zur Versammlung gehören.

Ja, vielfach glaubt man, dass die Versammlung mit Adam auf der Erde ihren Anfang genommen hat und bis zum Endgericht bestehen bleiben wird. Das ‚ würde also bedeuten, dass alle Gläubigen, die jemals auf der Erde gelebt haben oder noch leben werden, zur Versammlung gehören. Das Ist aber nach den klaren Unterweisungen der Schrift nicht der Fall.

 

Eph. 3, 9‑11

sagt ausdrücklich, dass die Versammlung ein Geheimnis war, das von den Zeitaltern her verborgen war in Gott; und in

Kol. 1, 24‑27

finden wir diese Wahrheit bestätigt.

In Kol. 1, 18

wird gesagt, dass der Herr Jesu, als der Erstgeborene *aus den Toten, der Anfang der Versammlung ist.

 

Eph. 1, 22

belehrt uns darüber, dass Er nach Seiner Himmelfahrt das Haupt der Versammlung geworden. ist, und

Eph. 4, 8‑16,

dass Er nach der Himmelfahrt der Versammlung Gaben gegeben hat.

Eph. 2, 19‑22

sagt uns, dass die Grundlage der Versammlung durch die Apostel und Propheten gelegt wurde, während

Kap. 3, 5

uns erkennen lässt, dass es sich hierbei um die neu testamentlichen Propheten handelt.

In 1. Kor. 3

sagt der Apostel Paulus, dass er den Grund gelegt habe, und in beiden Schriftstellen wird bestätigt, dass der Herr Jesu der Anfang, d.h.. die Grundlage oder der Eckstein ist.

 

In 1. Kor. 12, 13

wird eine noch genauere Zeitbestimmung gegeben.

Es wird dort ausdrücklich“ gesagt, dass die Versammlung durch die Taufe des Heiligen Geistes entstanden ist, und

Apg. 1, 5

lässt durchaus keinen Zweifel darüber zu, wann dieses stattgefunden hat, nämlich am Tage der Pfingsten, der uns in

Apg. 2

beschrieben wird.

Wird dies nicht auch durch Schriftstellen wie

1.    Kor. 3,16 und Eph. 2, 21‑22

ausdrücklich bestätigt?

 

Es wird dort gesagt, dass die Versammlung der Tempel des Heiligen Geistes ist und dieser in ihr wohnt.

Das war doch nicht möglich, bevor der Heilige Geist auf die Erde hernieder gekommen war.

 

Übrigens beweisen die eigenen Worte des Herrn Jesu doch auch, dass die Versammlung noch nicht da war, als Er auf der Erde wandelte.

In Matth. 16

sagt Er, dass Er Seine Versammlung ballen wird.

 

Wenn die Versammlung zu jener Zeit bereits bestanden hätte, so hätte Er sagen müssen: „habe ich gebaut“ oder „balle ich“. Er sagt aber: „werde ich ballen“, und das kann also nur noch nicht.

 

Der Unterschied zwischen der Versammlung und Israel.

 

Seite   27

 

Wir haben bereits auf den Unterschied zwischen Israel und der Versammlung in ihrem Verhältnis zu Gott hingewiesen. Am Israel wandte Er Sich als Jehova; die Versammlung aber kennt Ihn als den Vater.

 

Das ist aber nicht alles. Es wird dadurch lediglich die Verschiedenheit in der Stellung gekennzeichnet. Die sich aus der Stellung ergebenden Einzelheiten werden uns aber in hunderten von verschiedenen Punkten deutlich gemacht. Wir werden einige davon näher betrachten.

 

Vor allem wird gesagt, dass Gott auf der Erde zu Israel sprach, dass Er aber zu der Versammlung von den Himmeln her redete.

(Hebr. 12, 25).

 

Dadurch wird der ganze Unterschied offenbar. Israel ist ein Volk, das zu dieser Erde gehört und Seine Stellung auf dieser Erde einnimmt.

Die Versammlung ist ein himmlisches Volk und gehört zum Himmel.

Alle Einzelheiten stehen damit in Verbindung.

 

An Israel wurde ein irdisches Land zum Erbteil und Wohnort gegeben.

 

Das war durch Gott schon an Abraham, Isaak und Jakob verheissen worden

(l. Mose 12, 7; 15, 7. u. 18; 17, 8; 26, 3; 28, 13 usw.),

und Er hatte dies auch dem Volke selbst gegenüber bestätigt

(2. Mose 6,7; 13,5; 15,17; 3. Mose 25,2 usw.)

 

Der Versammlung wird gesagt, dass sie ein Erbteil besitzt, welche8 in den Himmeln aufbewahrt ist

(l. Petr. 1, 4).

 

Ihre Berufung ist eine himmlische

(Phil. 3, 14; Hebr. 3, 1),

und ihr Bürgertum ist in den Himmeln.

 

Ja, sie hat ihren Platz schon jetzt in den und Örtern

(Eph. 2, 6).

 

Die Segnungen Israels sind alle irdischer Art und in Verbindung mit dem Lande Kanaan.

 

Wenn wir

5. Mose 28

lesen, so fällt es uns auf, dass dort nicht eine einzige geistliche Segnung genannt wird. Sie werden gesegnet sein „in der Stadt und auf dem Felde. Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes und die Frucht deines Viehes, das Geworfene deiner Rinder und die Zucht deines Kleinviehes.

 

Gesegnet wird sein dem Korb und dem Backtrog. Jehova. wird dir Segen entbieten in deine Speicher und zu allem Geschäft deiner Hand, und er wird dich segnen in dem Lande, welches Jehova, dem Gott, dir gibt.“

 

Die Segnungen der Versammlung sind aber alle ‚ geistlich und in den himmlischen Örtern: „der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern“ 

(Eph. 1, 3).

 

Der Kampf Israels war auf der Erde in Israel,

(4. Mose 13, 29; 33, 51‑56).

der Kampf der Versammlung ist „nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern“

(Eph. 6.12).

Hieraus sehen wir deutlich, dass Israel und die Versammlung zwei ganz verschiedene Haushaltungen sind. Wir müssen also darauf achten, dass wir die Weissagungen, die sich auf Israel beziehen, nicht auf die Versammlung anwenden, und umgekehrt ebenso.

Welches ist nun die Zukunft der Versammlung?

 

Seite 28

 

Wir haben bereits gesehen, dass die Versammlung ein himmlisches Volk ist.

Ihr Bürgertum ist in den Himmeln

(Phil. 3,20).

 

Ihre Berufung ist eine himmlische

(Phil. 3,14; Hebr. 3, 1).

 

Ihre Segnungen sind geistliche Segnungen, die in den himmlischen Örtern sind (Eph. 1, 3).

 

In Christo hat sie ihren Platz bereits jetzt In den himmlischen Örtern

(Eph. 2, 6).

 

Ihr Kampf ist gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern

(Eph. 6,12).

 

Ihr Erbteil wird in den Himmeln aufbewahrt

(l. Petr. 1, 4),

 

und sie ist der Leib des verherrlichten Menschen droben zur Rechten Gottes (Eph. 1, 22).

 

Kann  es für diese Versammlung auf der Erde eine Zukunft geben?

Sollte es möglich sein, dass der Leib allezeit auf der Erde bleibt, während doch das Haupt im Himmel ist?

 

Kann die Zukunft der Versammlung irgendwo anders sein als in dem Lande, wo sie ihr Bürgertum hat? Dort, wo der Leib in vollkommener Weise mit dem Haupte vereinigt sein wird? Wir empfinden es wohl, dass die Zukunft der Versammlung nur im Himmel sein kann.

 

Die unwiderleglichen Ausführungen der Schrift bestätigen es. Nachdem in Phil. 3, 20 gesagt wird, dass unser Bürgertum in den Himmeln ist, fährt der Heilige Geist unmittelbar fort. „von woher wir auch den Herrn Jesu Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leibe der Herrlichkeit“.

 

Und zum Lobe der Thessalonicher wird auch gesagt, dass sie den Sohn Gottes aus den Himmeln erwarteten.

 

In 2. Kor. 5

sagt der Apostel Paulus, dass der Gläubige sich danach sehnt, „mit unserer Behausung, die aus dem Himmel ist, überkleidet zu werden“.

 

In Joh. 14

sagt der Herr selbst zu Seinen Jüngern, um ihnen, bevor Er von  ihnen scheidet, einen Trost zu geben:

„Ich komme wieder, und werde euch zu mir nehmen, auf dass, wo ich bin, auch ihr seiet“. 

 

In Offbg. 3, 11 und 22, 20

hören wir wieder, die Stimme des Herrn, wie Er tröstend spricht: „Ich komme bald!“ und die Antwort des Glaubens darauf lautet: „Amen, komm’, Herr Jesu!“

 

Fürwahr, die Versammlung wird nicht immer auf der Erde bleiben. Ihr Heimweh nach ihrem Bräutigam, nach ihrem Vaterland, wird gestillt werden:

 

Der Herr Jesu selbst wird kommen, um uns heimzuholen: „und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten!“

(l. These. 4,17‑18).


 

Wie wird der Herr Jesu Seine heimholen?

Seite 29

 

Darüber finden wir in

1.Kor. 15, 45‑53 und in 1. Thess. 4,13‑18

eine ausführliche Beschreibung. Die erste der beiden Schriftstellen unterweist uns darüber, dass wir jetzt schon die Himmlischen sind, und dass wir bald auch* das Bild des Himmlischen (Christus) tragen werden.

 

Aber ~ Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben, ebensowenig wie die Verweslichkeit die Unverweslichkeit. So wie wir sind, mit unseren sterblichen Leibern, können wir nicht in den Himmel eingehen.

 

Müssen wir also denn alle erst sterben? Nein, sagt der Apostel: „Siehe, ich sage euch ein Geh werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden“.

 

Und  in dem Brief an die Thessalonicher fügt er hinzu, dass der Herr selbst kommen wird, um dies zur Ausführung zu bringen.

Wenn die entschlafenen Gläubigen auferweckt und die in jenem Augenblick

noch lebenden Gläubigen verwandelt sein werden, dann  werden sie zusammen in Wolken dem Herrn entgegengerückt werden in die Luft.

 

 „Und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein.“

Die Beschreibung ist klar und deutlich. Es wird nicht erst eine geraume Zeit dauern, bis alles vorbereitet ist. In einem unteilbar keinen Zeitraum, in einem Augenblick, wird das alles geschehen.

 

In diesem Augenblick wird die ganze Versammlung vollzählig beieinander sein, denn alle Gläubigen, vom Tage der Pfingsten ab gerechnet, werden dabei sein. Und zusammen werden sie in Wolken dem Herrn entgegengehen, in die Luft.

 

So wie einst Rebekka dem Isaak unterwegs begegnete, so wird auch die Versammlung ihrem Bräutigam“ dem Herrn Jesu, schon unterwegs’ begegnen und durch Ihn in das Vaterhaus mit den vielen Wohnungen eingeführt werden.

 

Wir dürfen dieses nicht mit solchen Schriftstellen wie

Offbg. 1, 7 oder Matth. 24, 30

verwechseln.

 

Dort kommt der Herr Jesu auf den Wolken aus dem Himmel hernieder auf diese Erde, und jedes Auge wird Ihn sehen.

 

In 1. Thess. 4

aber kommt der Herr Jesu nicht auf den. Wolken auf die Erde, sondern wir gehen in den Wolken zu Ihm hin! Die Welt wird nichts davon sehen.

 

 

Jener Augenblick, wo der Bräutigam der Braut begegnet und sie in Seine Herrlichkeit einführt, wird vor der Welt verborgen sein.

 

 

Wann wird dieses stattfinden?

Seite 29

 

Der Herr Jesu sagt: „Ich komme bald!“

(Offbg. 3, 11; 22,20).

Und aus mehr als einem Briefe des Apostels Paulus sehen wir, dass er und die Gläubigen jener Zeit den Herrn Jesu täglich erwarteten.

 

In 1. Thess. 1, 3

dankt er dafür, dass die Gläubigen ausharren in der Hoffnung auf unseren Herrn Jesu. Ferner schreibt er davon, dass auch selbst die Heiden davon wussten, dass sie den Sohn Gottes aus den Himmeln erwarteten, wie auch in

Phil. 3,20: „die Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesu Christus als Heiland erwarten“.

 

Ebenso sehen wir aus den angeführten Schriftstellen aus

1 Kor. 15 und 1. Thess. 4,

dass der Apostel erwartete, dass, wenn der Herr Jesu kommen würde, noch nicht alle Gläubigen entschlafen sein würden, an die er damals geschrieben hatte.

 

Aus diesem allen geht klar hervor, dass sie von keinem einzigen Ereignis wussten, das noch hätte stattfinden müssen, bevor der Herr Jesu die Versammlung zu Sich nehmen würde.

 

Auch die Weissagungen bestätigen uns dasselbe.

In den Weissagungen finden wir hunderte von Dingen vorausgesagt, die sich hier auf der Erde ereignen werden.

Aber nirgends finden wir eine Andeutung darüber, dass davon noch irgendetwas geschehen müsse, solange die Versammlung noch auf der Erde ist.

 

Dagegen finden wir das Entgegengesetzte sehr wohl.

Unzählige Dinge werden erst dann geschehen können, wenn die Versammlung schon im Himmel ist.

 

Nehmen wir als Beispiel die Offenbarung, das einzige Buch des Neuen Testamentes, das ausschliesslich Weissagung ist. Wie bekannt, haben wir in

Kap. 1, 19

die Einteilung dieses Buches:

1) was du gesehen hast,

2) was ist, und

3) was nach diesem geschehen wird.

 

Was du gesehen hast, kann sich allein auf das erste Kapitel beziehen, denn es ist die Zeitform der Vergangenheit. Was unter dem „was ist“ zu verstehen ist, gibt das Buch selbst sehr deutlich an.

In Kap. 4,‑1,

womit der dritte Teil des Buches beginnt, heisst es nämlich ausdrücklich „was nach diesem geschehen muss“. In dem zweiten und dritten Kapitel finden wir also das „was ist“.

Bevor jedoch der dritte Teil mit den Weissagungen beginnt, der von den Gerichten handelt, die über diese Erde kommen, erhalten wir in

Kap. 4 und 5

eine Beschreibung dessen, was zur Zeit der Gerichte droben im Himmel vor sich geht.

 

Wir sehen die Aeltesten in dem Himmel. Es sind keine Engel. Es sind erlöste Sünder, denn sie singen das neue Lied.

Aber sie sind verherrlicht; sie sitzen auf Thronen, bekleidet mit weissen Gewändern und auf ihren Häuptern goldene Kronen.

 

Die Auferstehung hat also bereits stattgefunden; hier in diesem Augenblick ist die Versammlung bereits in dem Hause des Vaters.

 

Aus

Kap. 7, 13; 12, 10; 14, 3; 19, 4 usw.

sehen wir deutlich, dass gerade dieses wirklich diejenige. Zeit ist, wo die Gerichte, die in der Offenbarung beschrieben werden, stattfinden.

 

Aus den erwähnten Schriftstellen geht hervor, dass die Aeltesten sich im Himmel befinden. Ebenso geht es auch aus

Kap. 19

hervor.

Die Hochzeit des Lammes findet im Himmel statt und alsdann kommt der Herr mit den Seinen aus dem Himmel hernieder auf die Erde

(Offbg. 19,14; 1. Thess. 3,13).

 

Sie können doch nur dann mit Ihm aus dem Himmel herniederkommen, wenn sie sich zuvor schon dort befinden.

Daher alles, was wir nach

Kap. 5 in der Offenbarung

finden, wird erst geschehen, wenn die Versammlung schon im Himmel ist.

 

Nein, von den Dingen, die uns im Worte Gottes geoffenbart werden, braucht nicht ein einziges mehr zu geschehen, bevor der Herr Jesu uns von der Erde nehmen wird.

 

Wir dürfen mit verlangendem Herzen nach Ihm ausschauen und jede Stunde Sein Kommen erwarten.

 

„Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu dem Ausharren des Christus!“

(2. Thess. 3,5).

 

„Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, Ich komme bald. Amen, komm, Herr Jesu!“

(Offbg. 22, 20).

 


 

 

Die Zukunft der Christenheit

 

Seite 32

 

In Jes. 11 heisst es, dass es eine Zeit geben wird, da „die Erde voll sein wird der Erkenntnis Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken“; ein wunderbarer Trost für alle diejenigen, die jetzt den Unglauben und den Abfall von Gott überall auf der Erde sehen.

Damit ergibt sich die Frage, wie es geschehen wird, dass diese Zeit kommen soll.

 

Viele meinen, dass dies ein Beweis dafür ist, dass das Evangelium über die Sünde und die Mächte der Finsternis triumphieren wird.

 

Sie glauben, dass das Evangelium der Gnade noch überall gepredigt werden wird, bevor der Herr kommt, und dass sich infolgedessen die ganze Welt zu Gott bekehren wird. Auf diese Weise würde dann eine christliche Welt entstehen, die sich der Hand Gottes unterwirft.

 

Wenn wir jedoch die Schrift genau lesen, finden wir etwas völlig anderes. Durch die Verkündigung des Evangeliums wird die Welt nicht Gerechtigkeit lernen. „Denn wenn deine Gerichte die Erde treffen, so lernen Gerechtigkeit die Bewohner des Erdkreises.

 

Wird* dem Gesetzlosen Gnade erzeigt, so lernt er nicht Gerechtigkeit:  im Lande der Geradheit handelt er unrecht und sieht nicht die Majestät Jehovas“

(Jes. 26, 9‑10).

 

In Jes. 11

heisst es dann auch, dass der Herr „die Erde schlagen wird mit der Rute seines Mundes und mit dem Hauche seiner Lippen den Gesetzlosen töten wird“. –

 

 „Denn Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften“. Das ist der Weg, auf dem dieser gesegnete Zustand kommen wird.

 

Auch das Neue Testament belehrt uns ausdrücklich darüber, dass das Evangelium die Welt t nicht umformen wird.

 

Im Gegenteil sehen wir, dass das Böse sich stets mehr und mehr ausbreiten und schliesslich im Abfall von Gott und im offenen Aufruhr gegen Ihn seinen Höhepunkt erreichen wird.

 

Das Furchtbare dabei ist, dass dies nicht nur in der gottlosen Welt geschehen wird. Auch bei der Christenheit sehen wir, dass der Verfall enden wird in dem grossen Abfall ‑ von Gott.

 

Das Reich der Himmel.

Seite 32

 

In Matth. 13 finden wir die prophetische Geschichte dieses Reiches in seiner verborgenen Weise.

Nicht so, wie die Propheten des Alten Testamentes es geschaut und davon geweissagt haben, sondern vielmehr in der Gestalt, die es nun infolge der Verwerfung des Königs angenommen hat.

 

 Es ist das Reich, so wie es vom Tage der Pfingsten an besteht bis zu jenem Augenblick, da der Herr auf die Erde herniederkommen wird, um das Reich in Macht und Herrlichkeit aufzurichten.

 

Es wird durch die Tatsache gekennzeichnet, dass der König selbst abwesend ist. Nachdem Er durch Sein Volk verworfen und getötet wurde, sitzt Er nun auf dem Throne Seines Vaters im Himmel und nicht auf Seinem Throne auf der Erde.

 

Die ersten vier Gleichnisse lassen uns die äussere Gestalt des Reiches erkennen. In dem ersten Gleichnis zeigt uns der Herr, dass das Evangelium nicht von allen in einem redlichen und guten Herzen bewahrt wird (Luk. 8, 15), sondern dass es bei vielen nur eine Sache der Äusserlichkeit ist.

 

In dem zweiten sehen wir, dass der Anfang des Reiches wohl gut war, dass aber schon bald durch den Feind Unkraut unter den Weizen gesät wurde. Der Herr selbst nennt den Weizen die Söhne des Reiches, und das Unkraut die Söhne des Bösen.

 

Die Ungläubigen sollten mitten unter den Gläubigen Verbleiben, und äusserlich würden sie auch. den Gläubigen ähnlich sein, denn es handelt sich um ein Unkraut, das mit dem Weizen eine sehr grosse Ähnlichkeit hat. Das wird auch bis zur Zeit der Ernte so bestehen bleiben, bis sowohl der Weizen wie auch das Unkraut zur Reife gelangt sein werden.

 

rst dann wird das Unkraut durch Gericht entfernt werden. Die Zeit der Ernte ist die Vollendung des Zeitalters (Vers 39), das Ende des jetzigen Zeithaushaltes.

In dem dritten Gleichnis wird uns vorgestellt, dass das Reich eine grosse, irdische Macht werden wird

(vgl. Dan. 4),

obwohl das nicht in Übereinstimmung mit seiner ursprünglichen Art ist (Samen vom Senfkorn). Solange der König verworfen ist, wird diese Macht auf der Erde herrschen. Die Vögel würden „in seinen Zweigen nisten“

(Offbg. 18, 2),

unreine Lehren würden  in ihr festen Fuss fassen.

 

In dem vierten Gleichnis sehen wir das innere Verderben. Das reine Mehl wird durch den darin verborgenen Sauerteig völlig verdorben.

Falsche Lehren und. sittliches Verderben

(Matth. 16, 12 u. 1. Kor. 5)

werden hineingebracht und geben ihm schliesslich Ihr volles Gepräge.

 

 

Der Verfall in der Versammlung.

Seite 33

 

Auch in den Briefen finden wir dieselben Hinweise. So herrlich wie es zu Anfang war, so schnell trat auch das Böse schon’ in Erscheinung. Es wird auch kein Zweifel darüber gelassen, dass das Böse sich weiter entwickeln wird.

 

„Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche von dem Glauben abfallen werden, indem sie achten auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen, die in Heuchelei Lügen reden und betreffs des eigenen Gewissens wie mit einem Brenneisen gehärtet sind“

(l. Tim. 4, 1)

„Dieses aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden; denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, ohne Natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen“         (2. Tim. 3, 1‑5).

Das sind dieselben Dinge, die in     Röm. 1       enannt werden, zum Beweise dafür, wie tief die Heiden gesunken waren. Hier aber ist von der Christenheit die Rede, von solchen, die sich Christen nennen, „die eine Form der Gottseligkeit haben“.

„Denn es wird eine Zeit, sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen ... denn sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und zu den Fabeln sich hinwenden“

(2. Tim. 4, 3‑4).

 

In dem gleichen Kapitel muss sich der Apostel darüber beklagen, dass sie ihn alle verlassen hatten, wie auch in

Kap. 1, 15,

dass alle, die in Asien sind, sich von ihm abgewandt hatten.

 

Denken wir dabei nicht auch an

Apostg. 20, 29‑30?

 

Gott liess es zu, dass sich das Unkraut damals schon als solches offenbarte, damit wir in dieser Hinsicht göttlich unterrichtet werden und wissen sollten, wie wir uns in der Zeit des Verfalls zu verhalten haben.

 

„Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange bei dem Hause Gottes“ (l. Petr. 4,17)

„Wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche verderbliche Sekten nebeneinführen werden“

(2. Petr. 2, 1).

 

Johannes schreibt davon, dass die letzte Stunde durch das Kommen des Antichristen gekennzeichnet sein wird und nicht etwa dadurch, dass man dem Evangelium glaubt oder dass es in der ganzen Welt verkündigt werden wird

 

(l. Joh. 2,18).

Und Judas beschreibt den Abfall in seinem dreifachen Charakter: in Kain den Natürlichen Abfall, in Bileam den geistlichen Abfall (das Verkündigen verderblicher Lehren um Lohn), und in Korah die Auflehnung gegen die priesterlichen und königlichen Rechte des Herrn, die in Aaron und Mose dargestellt waren.

 

Dieser Abfall aber wird sein Urteil empfangen, wenn der Herr aus dem Himmel herniederkommt, um die Gerichte auszuführen.

Ach nein, es ist nicht das Evangelium, sondern das Böse, das den Zusammenschluss der Welt bewirken wird:

 

„Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, wie Frösche; denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, welche zu den Königen des ganzen Erdkreises ausgehen, sie zu versammeln zu dem Kriege jenes grossen Tages Gottes, des Allmächtigen“

(Offbg. 16, 13‑14).


 

Die Kirchengeschichte.

Seite 35

 

 

In Offbg. 2 u. 3

finden wir eine prophetische Darstellung der Geschichte der Kirche.

Nicht so wie die Menschen sie sehen und beurteilen, sondern so wie Er sie sieht, der Augen hat wie eine Feuerflamme.

Wir werden in einem besonderen Abschnitt darauf noch zurückkommen.

 

Hier nun werden uns der sittliche Verfall und die Ursachen des Verderbens deutlich beschrieben. In Ephesus (dem apostolischen Zeitalter) ist scheinbar alles noch gut. Jedoch, die erste Liebe ist nicht mehr vorhanden.

 

In Smyrna (zweites und drittes Jahrhundert) ist von keinerlei Tadel die Rede. Durch das Feuer der Verfolgungen sind die Herzen eng mit dem Herrn verbunden.

 

Nachdem Konstantin die christliche Religion angenommen und zur Staatsreligion erhoben hatte (Pergamus), findet eine grosse Veränderung in der Stellung der Versammlung statt.

Sie geht nicht .mehr als der leidende Pilger durch diese Welt, die ihren Herrn verworfen und gekreuzigt hat. Sie wohnt dort, wo der Thron Satans ist.

 

Sie ist dort, wo Satan herrscht, zur Ruhe gelangt. ,  

In Thyatira (Papsttum) nimmt diese Veränderung weiteren Fortgang.

 

Thyatira hat eine herrschende Stellung auf der Erde eingenommen.

Es masst sich die Oberherrschaft über die Welt an. Hurerei (Verbindung mit der, Welt) und Götzendienst sind nunmehr die Kennzeichen der Versammlung geworden.

Der Herr muss ihren Leuchter wegnehmen.

Thyatira selbst aber muss bleiben bis nach dem Kommen des Herrn, um alsdann gerichtet zu werden.

In Sardes (Protestantismus) haben wir einen neuen Anfang, ohne die groben Irrtümer Roms.

 

Aber es ist kein Leben da, nur der Name, dass es lebt.

Der Herr muss mit Sardes in der gleichen Weise handeln, wie Er auch mit der Welt handelt, denn es ist der Welt gleichförmig geworden (l. Thess. 5, 1‑5).

In Philadelphia wird uns das grosse Wirken des Heiligen Geistes im vorigen Jahrhundert vorgestellt.

 

Tausende verliessen die toten protestantischen Staatskirchen, um zu dem Wort und zu dem Namen des Herrn Jesu zurückzukehren ein herrliches Wiederaufleben.

 

Aber leider ist es nicht von Dauer geblieben, und in Laodicäa finden wir das, was aus Philadelphia hervorgegangen ist, obwohl ein keiner Überrest aus.

 

Philadelphia bis zum Kommen des Herrn bleiben wird. In Laodicäa steht der Herr, draussen, vor der Tür. Seine Machtstellung wird nicht mehr anerkannt.

 

Die Menschen selbst aber meinen, dass alles in bester Ordnung ist.

Sie sind reich und reich geworden und da ist nichts mehr, dessen sie noch bedürften.

 

So sind wir der Kirchengeschichte, wie der Herr Jesu sie sieht, gefolgt.

Und in diesen letzten Tagen sehen wir die letzten vier Versammlungen noch bestehen: