Der Altar der Anbetung.
W.J. Hocking
R. Müller - Kersting- Verlag Zürich
(3. Mose 6, 1-6; Job. 4, 23-24; 1. Kor. 11, 23-26; Hebr. 13,
15.)
Gott hat dem Gläubigen hienieden eine überaus erhabene und
kostbare Beschäftigung gegeben:
Die Anbetung.
Sie ist das Höchstmass, der höchste Ausdruck der
Gemeinschaft des Gläubigen mit Gott.
Es ist etwas Grosses, dass wir fähig gemacht sind, anbetend
vor Gott zu stehen.
Der Anbeter ist sich der Gegenwart des Herrn bewusst und
verwirklicht sie durch Glauben.
In voller Freimütigkeit, ohne äussere Hemmnisse oder innere
Hindernisse, darf er mit Lob und Anbetung Gott nahen, vor
allem, weil Gott in Christo Jesu sein Vater geworden ist.
Wir betonen, dass die Anbetung die höchste und erhabenste
Beschäftigung eines Gotteskindes ist, sowohl des jüngsten
und einfältigsten Gläubigen, wie auch der älteren und
gereiften im Glauben. Vielleicht dürfen wir sagen, dass, je
einfältiger die Herzen und Seelen sind, die Anbetung desto
reiner und wohlannehmlicher zu Gott emporsteigt.
„Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast Du Dir Lob
bereitet„ (Match. 21, 16).
Vom Anfang bis zum Schluss der Heiligen Schrift werden die
Gläubigen ermahnt, Gott anzubeten. Alle Menschen, an denen
Gott Sein Wohlgefallen fand, waren solche, die Ihm auf Erden
Anbetung dargebracht haben.
Denken wir an Abel, Abraham, Jakob, Manoah, Elia usw.
Im Himmel wird sich dann die Anbetung Gottes und des Lammes
durch die Erlösten in Vollkommenheit entfalten.
Die Anbetung auf dem Berge
Morija.
Eines der ersten Beispiele von Anbetung finden wir in 1.
Mose 22,
wo er Glaube Abrahams durch die Opferung Isaaks erprobt
wurde.
Diese, in allen Einzelheiten erzählte Begebenheit, ist nebst
dem kostbaren Vorbild vom Opfertod Christi, vor allem ein
Bericht über die Anbetung Gottes durch Abraham.
Gott hiess Abraham in das Land Morija gehen, um dort auf
einem der Berge, den Er ihm bezeichnen würde, Isaak, seinen
einzigen Sohn, zu opfern.
Es war die schwerste Glaubensprüfung, die Gott Abraham
auferlegte; doch gehorchte er sofort, ohne Zögern und auch
ohne irgendeine Frage zu stellen.
Wir lesen einfach:
"Und Abraham stand des Morgens früh auf".
Abraham wusste, was er auf dem Berge tun würde, wie das Wort
an seine Knechte bezeugt: „Bleibet ihr hier ...; ich aber
und der Knabe wollen bis dorthin gehen und anbeten und
zu euch zurückkehren" (Vers 5).
Er erwähnt also ausdrücklich die Anbetung und begab sich
dann mit seinem Sohn auf den von Gott ihm bezeichneten Berg,
um dort auf dem selbst aufgerichteten Altar seinen Sohn
Isaak als Brandopfer zu opfern, gemäss der Anordnung Gottes,
Abraham mag in stillem Flehen Herz und Seele vor Gott
ausgeschüttet haben, aber in völliger Gottergebenheit
übergibt er alles anbetend dem allmächtigen Gott.
Obwohl alles, was Abraham zum Träger der Verheissung machte,
die Gott ihm hinsichtlich der ganzen Welt gegeben hatte, auf
Isaak beruhte, weil dieser der verheissene Same war, band er
ihn doch auf den Altar, und die Hand des eigenen Vaters
erhob das Messer, um ihn zu schlachten!
Wie überaus rührend ist die Frage des Sohnes:
„Vater, wo ist das Schaf zum Brandopfer?"
, wie ergreifend der unbedingte Gehorsam des
Vaters, der bereit war, seinen Sohn zu schlachten!
Wie kostbar aber muss vor allem die Tatsache der Anbetung
für das Herz Gottes gewesen sein!
Durch diese Tat bewies Abraham gleichsam, dass für ihn Gott
und Sein Wort alles waren, weshalb er in Glaubens-Gehorsam
und voller Zuversicht anbeten konnte, trotzdem Gott ihn
geheissen hatte, seinen eigenen Sohn als Brandopfer
hinzugeben.
Dort auf dem Altar befand sich das gebundene Opfer, ganz
nahe auch der Ersatz, den Gott vorbereitet hatte, der
Widder, welcher an Isaaks Stelle geopfert werden sollte;
aber nach dem Urteil Gottes hatte Abraham in der Darbringung
seines Sohnes eine Gott wohlannehmliche Anbetung
dargebracht.
Dort am Altar lernte Abraham den Namen Gottes kennen:
„Auf dem Berge Jehovas wird ersehen werden".
Jehova war der grosse „Erseher".
Er war alles für Abraham, und dem gab Abraham Ausdruck durch
seine Tat des Gehorsams. Das war wahre Anbetung!
Das Beispiel des Erzvaters lässt uns verstehen, dass
Anbetung, wenn sie Gott wohlannehmlich sein soll, ein Opfer
sein muss.
Wir bringen Gott etwas, allerdings nicht etwas von uns
selbst, sondern von Dem, der allezeit Gott wohlannehmlich
ist: Christus.
Gott erwartet von uns Anbetung; der Vater sucht Anbeter
(Joh. 4, 23).
Jeder Gläubige hat die Aufgabe, sich des Anrechtes Gottes
auf die erhabenste Handlung unseres geistlichen Lebens, des
Gottesdienstes und der Anbetung, zu erinnern, nicht nur
gelegentlich oder nur zu gewissen Zeiten, sondern beständig,
unaufhörlich.
Die Anbetung sollte wie ein immerfliessender Strom sein,
dessen Quelle in Gott ist, und der ununterbrochen zu Ihm
zurückfliesst.
Das Herz des wahren Anbeters, das beständig in vollem
Einklang mit dem Heiligen Geiste steht, kann nicht anders,
als mit Loben und Danken beschäftigt sein.
Die Anbetung und das Brandopfer.
Im 6. Kapitel des dritten Buches Mose haben wir das „Gesetz des
Brandopfers". Von allen Opfern redet das Brandopfer am
eindringlichsten von Anbetung.
Warum?
Weil es sich von den übrigen Opfern darin unterscheidet, dass das ganze
Brandopfer, ob es ein Lamm oder ein Widder oder ein Farren
war, vollständig und ausschliesslich nur für Jehova war. Das
Ganze wurde auf den Altar gelegt und dort vom Feuer
verzehrt. Bildlich stellt es den Wohlgeruch Christi für Gott
dar, und zwar in Seiner vollkommenen Hingabe, einer Hingabe
bis zum Tode am Kreuz.
Der Anbeter brachte das Opfer dem Priester und legte seine
Hand auf dessen Kopf.
Der Priester opferte es, und der Anbeter sah, wie das Feuer
das Opfer verzehrte, ein Wohlgeruch für Gott.
In Anbetung seines Herzens konnte er sagen:
„Jehova, Du hast mich gesegnet. Du hast für Dein Volk
wunderbare Dinge getan; was könnte ich Dir dafür bringen?
Was soll ich Dir geben, um Dir zu zeigen, wie ich Dich
fürchte, wie ich Dich liebe und Dir zu dienen wünsche? Ich
will Dir das Beste bringen, was ich habe. Ich habe in meiner
ganzen Herde gesucht und das schönste und beste Tier
ausgelesen. Ich kann Dir nicht mehr bringen, aber ich
schenke es Dir ganz." Dieser Geist der Hingabe in der
Anbetung ist die Summe der Belehrung über das Brandopfer,
Im dritten Buch Mose, das man oft das „Handbuch des
Priesters" nannte, finden wir im ersten Kapitel
alle Einzelheiten einer gottwohlgefälligen Anbetung. Im
sechsten Kapitel dagegen haben wir das Gesetz des
Brandopfers. Die Worte des ersten Kapitels sind an das ganze
Volk, an jeden einzelnen Anbeter gerichtet, das Gesetz des
Brandopfers dagegen war für Aaron und seine Söhne bestimmt.
Diese wurden sozusagen in die inneren Geheimnisse des
Charakters des Gottesdienstes eingeweiht.
Ein Hauptmerkmal dieses Gesetzes des Brandopfers war die Beständigkeit der
Opferung. Der Altar musste die Anzeichen der
ununterbrochenen Darbringung des Brandopfers fragen. Es
gehörte zum Opferdienst Israels, dass jeden Morgen und Abend
je ein Brandopfer dargebracht wurde. So war in der
Stiftshütte wie im Tempel dieses Kennzeichen der Anbetung am
Anfang und am Schluss jedes Tages vorhanden.
Sogar des Nachts, wenn die Anbeter nicht mehr zum Tempel
kamen und der Dienst der Priester beendet war, musste das
Zeichen des Gottesdienstes auf dem Brandopferaltar vorhanden
sein. Es musste dort die ganze Nacht hindurch eine Flamme
brennen. Dort leuchtete sie, während das Brandopfer des
Tages langsam vom Feuer verzehrt wurde. Die Nachtwachen
gingen vorbei, während das Brandopfer immerzu seinen
Wohlgeruch gab. Die Anbeter mochten schlafen, aber die
Flamme loderte immerzu auf dem Altar; jene mochten dieser
schweigenden Anbetung nicht bewusst sein, Gott aber hatte
Wohlgefallen an der Lieblichkeit, Vortrefflichkeit,
Herrlichkeit und Gnade Seines vielgeliebten Sohnes, wovon
das Brandopfer redete.
Das Opfer brannte auf dem ehernen Altar, und Gott, der Tag
und Nacht nimmer schläft, fand auch im Dunkel der Nacht Sein
Wohlgefallen daran.
Das Brandopfer war Ihm immerdar wohlannehmlich.
Wie deutlich redet dies vom Werte, den Gott der Anbetung
seitens Seines Volkes beilegt! Seiner Vorschrift gemäss
musste die Anbetung eine fortwährende sein: im Schlafen wie
im Wachen ist Sein erlöstes Volk in dem Werte der Person und
des Werkes Seines Sohnes ein ununterbrochener, lieblicher
Wohlgeruch für Gott, und wir dürfen Seine Gnade und Güte in
Seiner vollkommenen Hingabe allezeit geniessen und
empfinden. Dies entspricht dem beständigen Feuer, welches
das Opfer verzehrte, jedoch niemals erlöschen durfte,
sondern stetsfort dessen lieblichen Geruch aufsteigen lassen
musste.
Wenn man das „Gesetz des Brandopfers" liest, erstaunt man
darüber, dass die stete Fortdauer der Darbringung betont und
hervorgehoben wird:
„Das Brandopfer soll auf seiner Feuerstelle sein, die ganze
Nacht bis an den Morgen" (Vers 2).
„Es soll nicht erlöschen" (Vers 5).
„Ein beständiges Feuer soll auf dem Altar in Brand erhalten werden, es
soll nicht erlöschen" (Vers 6).
Weshalb diese Wiederholung? Gott möchte die kostbare
Wahrheit von der Anbetung tief und immer tiefer in unsere so
vergesslichen Herzen einprägen.
Gott begehrt also eine fortdauernde Anbetung, hervorströmend
aus unseren Herzen.
Niemals aber kann diese Anbetung unabhängig vom Altar zu Ihm aufsteigen,
sie kann nicht von dem Orte, wo das Opfer dargebracht wird,
getrennt sein.
Sie kann auch nicht unabhängig sein von der
Vortrefflichkeit, dem Wert und den Herrlichkeiten des
Opfers, das am Kreuz dargebracht wurde. Christus ist das
Opfer lieblichen Wohlgeruchs für Gott.
Der Altar und der Name Gottes.*)
In Bezug auf den Brandopferaltar finden wir noch eine
weitere Wahrheit im zweiten Buche Mose.
Wo immer auch dieser Altar aufgerichtet wurde, selbst wenn
er nur aus Erde bestand, verband Gott ihn mit Seinem Namen.
Es war der Ort, wo Gott Seinen Namen kundtat, denn Sein Name
und der Altar sind unzertrennlich miteinander verbunden,
weil beide von Christus reden.
Gott ist am Kreuz verherrlicht und geoffenbart worden; dort am Kreuz hat
Er alles gefunden, was Seine Liebe suchte, und was Seine
Heiligkeit erforderte. Wenn dem so ist, und Gott dort Sein
Alles gefunden hat, sollte ich nicht ebenfalls mein Alles
dort finden? Sollte mir der Altar nicht auch vollauf
genügen?
Habe ich neben dem Namen und dem Opfer Seines Sohnes noch
die Welt, die vergänglichen und eiteln Dinge dieses
Zeitlaufs nötig? Ich kann nicht die Welt lieben und
gleichzeitig ein wahrer Anbeter Gottes sein.
Die Anbetung in Geist und in Wahrheit muss von der Person
des Herrn Jesu Christi erfüllt sein. Wenn ich an Seine Güte,
Gnade und Liebe denke, werden Herz und Wesen sich in
Danksagung und Lobgesang zu Ihm erheben. Wir können dies in
Worten schwer ausdrücken, aber die Beschäftigung mit
Christus ist die Grundlage der Anbetung in Geist und
Wahrheit.
Es ist nicht unser Geist, der da redet, obwohl er allerdings
unsere Gesänge und Gebete durchdringen soll (1. Kor. 14).
Gott begehrt, dass unser Geist in unserm Gottesdienst tätig
sei, empfinde und denke, doch alles gewirkt durch den
Heiligen Geist, der in den Gläubigen wohnt.
Lasst uns alle, die wir Kinder Gottes und Glieder am Leibe
Christi sind, nicht vergessen, dass wir dafür verantwortlich
sind, Gott persönlich und gemeinsam das darzubringen, was
Ihm an Lob und Anbetung gehört und gebührt.
Die Fettasche des Brandopfers.
Zum priesterlichen Dienst gehörte auch die Sorge in
bezug auf die Asche des Brandopfers. Die Priester mussten
dieselbe des Morgens vom Altar wegnehmen, um für das neue
Opfer Platz zu machen. Sie war neben den Altar zu schütten.
Dies hatte in heiliger Ehrfurcht zu geschehen; der Priester
musste mit leinenen, reinen Kleidern angetan sein. Nachdem
die Asche neben den Altar geschüttet war, hatte der Priester
seine Kleider zu wechseln und die Asche hinauszutragen,
ausserhalb des Lagers, an einen reinen Ort.
Man musste somit sorgfältig mit der Asche umgehen. Weshalb
das? Weil die Asche ein Gedächtnis des Opfers war. Neben dem
Altar war sie ein Zeugnis für die Priester, die im Vorhof
dienten, draussen aber ein solches für das ganze Lager.
Ebenso hat die Erinnerung, das Gedächtnis an den Tod Christi
einen wichtigen Platz im Leben und im Gottesdienst des
Volkes Gottes, ausserdem aber auch als Zeugnis vor der
ganzen Weit.
Ich möchte nicht weiter bei diesem Punkte verweilen, sondern
nur noch daran erinnern, dass auch das Sündopfer nicht vom
ehernen Altar getrennt werden kann.
Dieser ist aufs engste mit jenem verbunden; wurde doch auf
dem Altar auch das Fett des Sündopfers dargebracht (3. Mose
7, 1-7).
Dieser Altar stand am Eingang der Stiftshütte, und dahin
musste auch der Anbeter mit seinem Brandopfer kommen.
Der Altar war der Ort, womit der Name Gottes verbunden war,
und dort musste er seine Lob- und Dankesopfer darbringen.
Aber ein dritter Punkt des Gesetzes des Brandopfers
bestimmte, dass dieses nicht nur ein gelegentliches, sondern
durch alle Generationen hindurch ein fortlaufendes Opfer
sein sollte. Hierauf legt die Heilige Schrift Nachdruck.
Dieses beständige Opfer, des Morgens, des Abends und während
der ganzen Nacht, war ein Kennzeichen des alttestamentlichen
Gottesdienstes.
Als Salomo den Tempel errichtete, war er für das beständige
Opfer besorgt, und zur Zeit, da Esra den Tempel wieder
erbaute, wurde das beständige Brandopfer neuerdings
dargebracht, sogar noch bevor der Tempel erbaut war. Warum
dies? Weil Jehova wünschte, dass dies der Haupt-Wesenszug
des Gottesdienstes Seines Volkes sei.
Ein Buch der Lobgesänge.
In den Psalmen finden wir gleichsam einen Übergang vom
mosaischen System der Opfer zur wahren Anbetung.
Es erwähnt in verschleierter Form die Tatsache, dass Gott
kein Wohlgefallen fand an Opfern von Stieren und Böcken, von
Tieren mit Hörnern und gespaltenen Hufen.
Gott erwartete etwas anderes:
eine Anbetung des Herzens in Geist und Wahrheit.
"An Schlacht- und Speisopfern hattest Du keine Lust ...; Brand- und
Sündopfer hast Du nicht gefordert" (Psalm 40, 6).
Gottes Wohlgefallen ist die Sprache des Herzens, welche
sagt: "Siehe, Ich komme ...; Dein Wohlgefallen zu tun ist
Meine Lust" (Psalm 40, 7). Gott hat Seine vollkommene
Befriedigung in Seinem vielgeliebten Sohne gefunden.
Das Gesetz brachte nichts zur Vollkommenheit; so finden wir
hier Anzeichen einer Änderung des Charakters des
Gottesdienstes vom bestehenden materiellen zu einem
geistlichen. Lasst uns diesen erhabenen Gegenstand im Buche
der Psalmen erforschen!
Es musste etwas Neues die äusserlichen Handlungen bezüglich
der Opfer, welche Gott durch Mose angeordnet hatte,
ersetzen.
Die materiellen Opfer waren nur für eine bestimmte Zeit.
Gott fand keine Lust daran. Er wünschte Opfer des Herzens
und des Geistes. Diese Opfer aber sollten nie aufhören.
Noch ein anderer Zug der Anbetung wird in den Psalmen
hervorgehoben.
Es wird nicht so sehr vom beständigen Opfer oder von Opfern
von Lämmern geredet, als vielmehr von der ununterbrochenen
Anbetung durch die Heiligen.
„Jehova will ich preisen allezeit, beständig soll Sein Lob in meinem Munde
sein" (Psalm 34, 1). "„Ich will Dich erheben, mein Gott, . .
. und Deinen Namen preisen immer und ewiglich" (Psalm 145,
1).
Ein beständiger Strom von Anbetung floss von den Psalmisten
zu Gott empor.
Durch das ganze Buch der Psalmen finden wir dieses Loben und Danken und am
Ende ertönt immer wieder das Halleluja: „Lobet Jehova!" Es
ist Ausdruck - und Vorbild - der spontanen, freiwilligen
Anbetung, welche Gott von seiten Seines irdischen Volkes im
Tausendjährigen Reich empfangen wird.
Die Anbetung in der gegenwärtigen Zeit.
Im Neuen Testament nun spricht der Herr von einer neuen
Ordnung des Gottesdienstes, wobei er dessen Wesenszüge
offenbart (Joh. 4, 23. 24).
Merkwürdigerweise spricht der Herr nicht zu einem Lehrer
oder Gelehrten in Israel von der Anbetung in Geist und
Wahrheit, sondern zu einer samaritischen Sünderin. Das ist
auffallend.
Zu Nikodemus redet Er von der Notwendigkeit der
Wiedergeburt,
zu dieser armen Sünderin dagegen von der Anbetung.
Ihr zeigt Er, dass Gott gleichsam danach dürstet, dass
unsere Seelen Ihn anbeten.
Wer aber ausser Gott könnte aus einem Sünder einen Anbeter
machen, der fähig ist, Seinen Namen zu erheben und zu
verherrlichen.
Wir sehen sowohl im Evangelium Johannes, als auch im dritten
Buch Mose, dass der Gottesdienst in Verbindung mit dem Altar
steht. Finden wir nicht im dritten Kapitel des Evangeliums
Johannes eine klare Andeutung auf das Kreuz?
„Gleichwie Moses in der Wüste die Schlange erhöhte, also
muss der Sohn des Menschen erhöht werden" (Verse 14-16).
Das Kreuz ist die einzige Grundlage jeder wahren
Anbetung.
Wenn der Sohn des Menschen erhöht wird, wird Er alle Menschen zu sich
ziehen (Joh. 12, 32); aber Er musste unbedingt erhöht
werden, denn sonst hätte es keine Erlösung gegeben. Somit
kann der Gottesdienst weder vom Altar
noch vom Opfer getrennt werden. Der Tod Christi ist die
Grundlage des Lebens und der Anbetung. Darum muss all unsere
Anbetung von der Erinnerung an den Tod unseres Herrn Jesu in
der Kraft des Lebens und der Wahrheit erfüllt sein.
Der Herr zeigte der Samariterin, dass für die Anbetung des
Vaters eine besondere äusserliche Örtlichkeit nicht mehr in
Frage kam.
Gott suchte die Anbetung weder auf jenem Berge noch in Jerusalem.
Sicherlich hatte Gott Seinen Namen in
Jerusalem „wohnen" lassen, und der Berg Zion war der
Mittelpunkt für Jerusalem wie für die Nationen, weil der
Name Jehovas dort wohnte.
Der Herr Jesus weist uns in Matth. 18, 20 darauf hin, dass
wo zwei oder drei versammelt sind in Seinem Namen, Er mitten
unter ihnen ist.
Das Wesentliche hierbei ist also nicht der äusserliche Ort,
sondern die innere Einstellung des Herzens, das
Sichversammeln zu Ihm hin.
Nun kam die Stunde, ja, sie war schon da, in welcher die
Frage eines nach aussen hin bestimmten Ortes für die
Anbetung gar nicht mehr aufkam.
Es hatte eine Zeit gegeben, da ein von Gott bestimmter Ort
für die Anbetung notwendig war. Wenn man einen Stier opfern
wollte, oder sonst irgend ein materielles Opfer darzubringen
hatte, musste man sich an den hierzu bestimmten Ort, zu der
Stiftshütte, später nach dem Tempel in Jerusalem begeben.
Wenn aber die Anbetung allein mit dem Herzen und dem Geist
verbunden ist, von weicher Wichtigkeit wäre dann noch der
Ort. Wir denken manchmal, dass ein besonderer Ort
unentbehrlich sei.
Der Herr aber redet in Joh. 4 von der Notwendigkeit, dass
die Anbetung „in Geist und Wahrheit" geschehe; ein eigens
hierzu bestimmter Ort ist nicht genannt.
Die Anbetung in Geist und Wahrheit.
„Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen
Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn
auch der Vater sucht solche als Seine Anbeter. Gott ist ein
Geist, und die Ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit
anbeten" (Joh. 4, 23. 24).
Gott ist Geist in Seiner Natur.
Wenn von Seiner Natur gesprochen wird, ist von Gott die
Rede, wenn es sich um die Beziehungen zu uns handelt, dann
vom Vater. Wir müssen Gott anbeten, es entspricht den
Ansprüchen Seiner Natur, aber der Vater sucht Anbeter nach
den Bedürfnissen Seiner Liebe. Gott „in Geist" anbeten, will
sagen, dass wir nicht in einer Form nach dem Fleische,
sondern in der Kraft des göttlichen Lebens - durch den
Heiligen Geist - anbeten sollen.
„In Wahrheit" anbeten, will sagen,
Ihn nach Seiner Selbst-Offenbarung in Christo, in Seiner
ganzen Fülle, d. h. nach der Unterweisung der Heiligen
Schrift und damit nach der Wahrheit, anbeten.
Wir sind Ihm nahe gebracht, alles entspricht der Erkenntnis
Dessen, der die Anbetung begehrt. Die Natur Gottes erheischt
solche Anbeter, das Herz des Vaters wünscht sie.
Das ist wahre Anbetung. Sie ist die Frucht einer inneren
Kraft, welche Christus zum Gegenstand hat. Wahre Anbetung
entspringt dem Herzen Gottes. Sie ist nicht von äusseren
Umständen abhängig. Der Heilige Geist gibt uns die
Fähigkeit, anzubeten, und durch Seine Wirksamkeit steigt sie
zur Quelle empor, aus der sie gekommen, zu Gott, dem Vater
voll Liebe und Gnade. Wie wunderbar, Gefässe des Heiligen
Geistes zu sein, um Gott in wohlannehmlicher Weise
ununterbrochen zu loben und anzubeten!
Gott sucht diese Anbetung bei allen erlösten
Menschenkindern.
„Was aus dem Geist geboren ist, ist Geist" (Joh. 3, 6) und durch den Geist
ist uns eine neue Natur verliehen worden. Wenn wir neben
diesem Geist auch die Wahrheit in uns haben, besitzen wir
die beiden Voraussetzungen zur wahren Anbetung Gottes.
Wir mögen mit unseren Lippen ein Loblied wohlklingend
singen, wenn aber unser Geist nicht dabei ist, steigt keine
Gott wohlannehmliche Anbetung empor.
Ich muss mit dem Geiste, aber auch mit dem Verstand
lobsingen. Mein Herz muss dem, was die Lippen sagen,
entsprechen.
Warum? Weil ich den Vater anbete und Er Anbeter in Geist und Wahrheit
sucht.
Die Anbetung muss somit auch in W a h r h e i t geschehen.
Wenn sie in Christo und von Christo ist, wird sie in
Wahrheit sein und zum Vater emporsteigen, weil Er ebensowohl
die Wahrheit ist, wie der Weg und das Leben.
Christus ist es, der durch den Heiligen Geist unsere Worte
und Gedanken in Gott würdige Form kleidet. Er nimmt
sozusagen von Seinem eigenen Wohlgeruch und Seiner eigenen
Schönheit, um sie auf unsere armen Gedanken und schwachen
Worte zu übertragen und diese Gott wohlannehmlich zu machen.
Der Heilige Geist bewirkt das, was notwendig ist, auch bei
den einfältigsten und jüngsten der Heiligen, welche Gott
anbeten wollen.
Der Wohlgeruch der Anbetung besteht nicht in erster Linie in
dem, was wir sagen oder denken, sondern in dem, was Christus
für das Herz ist.
Es besteht somit eine gewisse Wechselwirkung:
Christus ist unseren Herzen teuer und somit bricht das von Ihm erfüllte
und erwärmte Herz aus in Lob und Dank. Dies steigt zu Gott
empor. Was die Lippen zum Ausdruck bringen, ist indes
durchdrungen von unserem Verständnis und von unserem Denken,
denn sonst wäre unsere Danksagung nicht verständlich für die
übrigen Gläubigen.
Alles jedoch muss gewirkt sein durch den Heiligen Geist,
wenn anders Gott Gefallen daran haben soll. Niemals wird
eine bloss verstandesmässige Anbetung, bei der das Herz
nicht in erster Linie mitschwingt und mitklingt,
wohlannehmlich vor Gott sein.
„Der Vater sucht solche als Anbeter."
Der Sohn Gottes, der gute Hirte ist ins Gebirge
gegangen, um das verlorene Schaf zu suchen. Er bringt es
ganz glücklich auf den Schultern nach Hause. Wie der gute
Hirte verlorene Sünder sucht, so sucht der Vater Anbeter, Er
sucht sie heute, zu Stadt und zu Land. Zwar gibt es überall
grosse öffentliche Gebäude, Kirchen, Münster, Dome usw.,
auch einsame Klöster für rituelle Exerzitien, dann pomphafte
Kleider und Ornate mit all dem grossen äusserlichen Apparat
und Aufzug wie es eben die menschliche Natur liebt; aber
Gott im Himmel sucht Anbeter in Geist und Wahrheit. Und wir
Erlöste, du und ich, wir können in Christo dem Vater das
sein, was Er sucht.
„Gott ist ein Geist."
Er ist ein Geist in Seiner Natur, nicht nur in Seinem
Charakter, sondern in Seinem Wesen, Seiner Person. Er hat
keine leibliche Gestalt. Er ist nicht wie wir begrenzt; Er
ist ein Geist und als solcher überall gegenwärtig, und
obwohl im Himmel, ist Er auch gleichzeitig hier unten. Wir
alle, die wir im Geiste sind, sind in Seiner Gegenwart.
„Gott ist ein Geist, und die Ihn anbeten, m ü s s e n Ihn in
Geist und Wahrheit anbeten" (Joh. 4, 23. 24).
Dies ist keineswegs unserem Belieben überlassen, sondern es
ist ein von Gott ausgesprochenes Gebot.
Es ist keine Frage, die Notwendigkeit der Anbetung bezieht
sich auf die A r t u n d W e i s e unserer Anbetung; nicht
als ob wir g e z w u n g e n wären, Gott anzubeten.
Nein, es soll ein freier, spontaner Ausfluss unserer mit dem
Herrn beschäftigten Herzen sein; aber wenn wir schon
anbeten, dann kann es nur geschehen „in Geist und Wahrheit".
Wenn es nicht „in Geist" oder nicht „in Wahrheit" geschieht,
wird es Gott nicht ehren und Ihn nicht erfreuen. Aus allem
geht hervor, dass wir nicht ohne die Wirksamkeit des
Heiligen Geistes anbeten können und auch nicht ohne die
Wahrheit, welche Christus in Seinem Leben und in Seinem Tode
zum Ausdruck gebracht hat. Wie einfach und doch wie ernst
und feierlich!
Die Anbetung und das Brotbrechen.
Betrachten wir nun die bekannte Stelle in 1. Kor. 11, welche
zeigt, dass gewisse Charakterzüge der Anbetung mit dem
Brotbrechen aufs innigste verbunden sind. Der Herr hat
Seinen Namen offenbarlich mit dem Abendmahl verknüpft. Im
Alten Bund sahen wir den Namen Jehovas in Verbindung mit dem
Brandopferaltar. Dort wohnte Sein Name, ebenso wie später in
Zion. Genau so finden wir den Namen des Herrn im
Zusammenhang mit dem grossen christlichen Erinnerungsmahl.
Wir versammeln uns in Seinem Namen.
Er hat Seinen Namen mit dem Abendmahl verbunden. Es ist der
Tisch des Herrn und das Brotbrechen des Herrn.
Der Ausdruck im Grundtext besagt, dass das Abendmahl I h m z u e i g
e n g e h ö r t. Die Bezeichnung „des Herrn Mahl" in 1. Kor.
11 zeigt uns, wie eng der Herr selbst mit dem Brotbrechenl
verbunden ist.
Es ist S ein Mahl, ebenso wie der erste Tag der Woche Sein
Tag, d. h. der 1 h m gehörende Tag ist.
Die Stelle in 1. Kor. 11
unterscheidet zwischen einem gewöhnlichen Mahl und dem
Abendmahl des HERRN.
So ist auch der Name des Herrn mit dem Abendmahl ebenso
verbunden, wie es der Name Jehovas mit dem Altar war.
Das Brotbrechen des Herrn an Seinem Tische ist der grosse
Sammelpunkt für die gemeinsame Anbetung, welche die
Heiligen, vor allem an des Herrn Tag, Gott darbringen.
Ausserdem erinnert das Brotbrechenan das Opfer
Christi.
Da ist ein Brot und ein Kelch. Das Brot ist ein Bild des
Leibes des Christus, der Kelch dagegen veranschaulicht das
vergossene Blut (1. Kor. 10).
Es sind zwei verschiedene Sinnbilder.
Brot und Wein getrennt zeigen an, dass durch das
Brotbrechen der Tod Christi verkündigt wird, wie es auch
in 1. Kor. 11, 26 festgehalten wird:
„Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket,
verkündiget ihr den Tod des Herrn bis Er kommt".
Das Blut vom Leibe getrennt bedeutet den Tod. Wir
verkündigen also den Tod des Herrn. Unter der Leitung, des
Heiligen Geistes ist die Verkündigung des Todes Christi die
grosse Triebkraft zur Anbetung.
Die Erinnerung an den Opfertod des Herrn weckt den tiefsten Dank und das
höchste Lob zur Ehre des Herrn Jesu und zur Verherrlichung
Gottes, der Ihn gegeben hat.
Welch erhabener Gegenstand!
Wer vermöchte es zu erfassen, dass Christus Jesus, Gott von
Ewigkeit, Schöpfer und Erhalter aller Dinge, selbst sich als
Sühnopfer für die Sünde hingab?
Wenn wir am Brotbrechen teilnehmen, gedenken wir
dieser Tatsache;
wir sind unter der Wirksamkeit des Geistes versammelt, von
dem Wunsche beseelt, dass Er uns mehr und mehr in eine
völligere Erkenntnis der Person des Herrn Jesus und Seines
wunderbaren Werkes einführe, damit unsere Anbetung umso
inniger und wohlannehmlicher emporsteige.
Aber mehr noch als Seine Erhabenheit und Macht erstrahlt der
Gehorsam des Christus in Seinem Tode vor unseren Augen.
Dieses grosse Geschehen, dass Er uns bis in den Tod geliebt
und Gott selbst in der Sache unserer Sünden verherrlicht
hat, bringt unser Innerstes in Bewegung. Könnten unsere
Herzen beim Betrachten Seiner Leiden und Seines Todes kalt
und unempfindlich bleiben? Der Heilige Geist wird Anbetung,
Lob und Dank in unseren Herzen wachrufen. Christus ist
auferstanden und zum Himmel aufgefahren; aber Er ist auch
ebenso in der Mitte derer, die in Seinem Namen versammelt
sind.
Warum aber ist unsere Anbetung oft so träge, schwerfällig,
tot und leer?
Kommt es nicht daher, dass wir den Grund unseres
Zusammenkommens zu wenig erfassen? Viel mehr, als wie es
bisher der Fall war, sollten wir, wenn wir an Seinem Tische
versammelt sind, uns vor Augen halten, dass wir im Namen
Jesu versammelt sind, um anzubeten.
Kommt die bemühende Trägheit unserer Anbetung nicht daher, dass wir das
Gesagte zu wenig beachten und zu sehr mit mancherlei Dingen
des Alltags beschäftigt sind, anstatt mit dem Herrn? Und
doch sollte das Abendmahl eine Gedächtnisfeier Seiner selbst
sein.
Ebenso wie einst die neben dem Altar, der Seinen Namen trug,
geschüttete Fettasche des Brandopfers zu den Priestern
redete, so redet Sein Mahl zu uns, den Priestern (1. Petri
2, 5), von Ihm selbst, von Seinem Werk und von dem, was Er
auf dem Kreuzaltar erduldet hat. Wenn wir Ihn, den
Mittelpunkt unseres Zusammenkommens betrachten, dann steigt
unsere Anbetung wohlannehmlich zum Vater empor in dem ganzen
Wohlgeruch der Person Christi.
Ferner erinnern wir uns, dass das Brandopfer ein beständiges,
ununterbrochenes Opfer sein musste. Auf dem
Altar musste stets ein Feuer sein, das nie erlöschen durfte.
Ebenso sollen wir den Tod des Herrn verkündigen, „bis Er
kommt". Die Feier des Brotbrechens ist eine
regelmässig sich wiederholende Handlung der Glieder des
Leibes des Christus;
denn „s o o f t ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket,
verkündiget ihr den Tod des Herrn".
Ist das nicht gleichsam eine Anordnung zur fortlaufenden
Betätigung?
So oft wir auch schon diese Feier gehalten haben, immer ist sie wieder neu
und frisch für uns. Es entspricht dem Willen des Herrn, dass
wir die Feier halten. Das Feuer auf dem Altar soll nie
erlöschen, sondern von Woche zu Woche fortbrennen, bis Er
kommt.
Wenden wir uns noch kurz zu Hebräer 13, 15:
Das stetige Opfer des Lobes.
„Durch Ihn nun - den Herrn Jesus, der
ausserhalb des Lagers gelitten und uns durch Sein Blut
geheiligt hat - lasst uns Gott stets ein
Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen,
die Seinen Namen bekennen."
Diese Mahnung muss in ihrem allgemeinen Sinn
erfasst werden. Sie richtet sich ebensowohl an die, welche
verhindert sind, an der Gedächtnisfeier des Todes des Herrn,
am Abendmahl, teilzunehmen, als an die, welche zugegen sein
können.
Sie gilt jedem einzelnen Gläubigen, für alle sieben Tage der
Woche und für alle vierundzwanzig Stunden des Tages. Jeder
Gläubige soll ein beständiges Opfer des Lobes durch Ihn,
den Herrn Jesus Christus, darbringen; denn die Anbetung soll
eine stetige, eine ununterbrochene sein.
Der Herr Jesus ist sowohl Opfer wie Priester.
Als Hoherpriester über das Haus Gottes ist Er immerdar tätig und stets
bereit, als Mittler zu wirken. Wo ich auch bin, wie auch
meine Umstände seien, kann ich doch allezeit meinem Gott und
Vater durch Seinen Sohn Jesus Christus im Geiste lobsingen.
Ist dem nicht so?
Zumeist wohnte der Israelite den Verrichtungen in der
Stiftshütte nicht täglich bei, aber was von Gott verordnet
war, wurde jeden Morgen und jeden Abend für Ihn dargebracht.
Der Priester war da und wachte darüber, dass die Flamme nie
erlosch. Auch wir haben unseren Priester, unsern Diener des
Heiligtums. Er ist immer gegenwärtig, um die schwachen
Aeusserungen unserer Herzen entgegenzunehmen.
Er bringt die Opfer des Lobes, den Dank unserer Herzen,
welche die Gnade und Fürsorge des Vaters anerkennen und
rühmen, Gott wohlannehmlich dar.
Vielleicht zweifelst du an der Möglichkeit, diese
christliche Anordnung zu erfüllen, ja du magst es für
unmöglich halten und sagen:
„Sie kennen meine Umstände nicht, sonst würden Sie nicht
denken, dass ich s t e t s f o r t Gott Opfer des Lobes
darbringen kann".
Ich bin aber gewiss, dass Gott niemals etwas in Seinem Wort
verlangt, was wir nicht ausführen können. Wenn Er etwas von
uns wünscht oder erwartet, dürfen wir nicht sagen: „Das
vermag ich nicht zu tun", denn Er ist es ja, der auch die
Kraft und die Gnade dazu schenkt. Die Frage ist vielmehr:
Bist du willens, es zu tun? Satan versucht immer, das Opfer
des Lobes aus unserem Munde zu unterbinden und diesen Mund
mit Klagen und Bitterkeit zu füllen.
Es ist eine Folge davon, dass man die grosse Barmherzigkeit
unseres Gottes gering achtet. Darum sollen wir vielmehr
darüber wachen, dass der Name Gottes gepriesen und erhoben
werde, so wie Er es haben will.
0, wir werden immer mehr Ursache zum Loben und Danken
finden, und selbst wenn es sonst keine gäbe, so ist der Herr
Jesus Christus der ewige Gegenstand des Lobes und der
Dankbarkeit. Gott hat Seines Sohnes nicht geschont, sondern
uns in Ihm alles geschenkt; das erfüllt uns mit Lob und
Dank. So war es gestern, so ist es heute, so wird es in alle
Zukunft sein.
Es ist das Begehren Gottes, dass wir Ihm stetsfort Opfer des
Lobes darbringen,„die Frucht der Lippen", d. h. es
vor Gott aussprechen, welche Fülle von Schönheit und
Herrlichkeit, und welche Genüge wir in Christo gefunden
haben. Diese unsere Freude am Herrn wird Ihm wohlgefällig
sein. Er wird sich niemals weigern, solche Opfer des Lobes
entgegenzunehmen. Sie sind Ihm, der Seine Wonne im geliebten
Sohne findet, wohlannehmlich.
„Die Frucht der Lippen, die Seinen Namen bekennen." Christus
hat Seinen Namen mit dem Abendmahl verbunden, und ebenso mit
uns. Wir sind nach Seinem Namen genannt, tragen also Seinen
Namen. Wir sind nicht unser selbst, sondern wir gehören Ihm.
Sodann hat der Sohn uns den Namen des Vaters geoffenbart,
damit wir den Vater und den Sohn kennen und anbeten können.
Wir sind in der Welt als solche bekannt, die des Christus
sind, als solche, die Seinen Namen tragen. Seine Liebe und
Seine Gnade haben in unseren Herzen ein Feuer entzündet,
welches von Seinem Geist unterhalten wird und niemals
erlöschen kann.
Die Flamme könnte aber viel heller emporsteigen, als dies
der Fall ist. Wenn unsere Herzen mehr von Christo erfüllt
wären und wir mehr danach trachten würden, Ihm ähnlicher zu
sein und zu leben wie Er in dieser Welt gelebt hat, dann
würde unser Leben stetsfort zum Lobe Gottes, des Vaters,
sein und unsere Lippen würden dauernd Ihn verherrlichen..
Möchten wir doch unsere Leiber Gott darstellen als ein
lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, zum
Preise der Herrlichkeit Seines Namens!
Herzliche Grüsse
Hans Peter
1. Mo
15,6 Und er glaubte Jehova; und er rechnete
es ihm zur Gerechtigkeit.
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Man kann sich nicht mehr selbst anmelden das habe ich wegen den
vielen Fake- Anmeldungen gestoppt.
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