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ERRETTUNG
aus der Sicht des Dispensationalismus
Errettung (bibelkreis.ch)
Die Errettung, die Erlösung oder das Heil
ist das Werk Gottes.
Dabei geht es darum, Gläubige vor dem
Gericht und der Herrschaft der Sünde zu
retten.
Man versteht die heilsgeschichtliche Sichtweise der Errettung falsch, wenn
man meint, dass die Zeit des Gesetzes und
die Zeit der Gnade zwei Heilswege vertreten.
Charles Ryrie hat diesen Vorwurf eindeutig
beantwortet und die dispensationalistische
Sicht der Errettung klargestellt:
»Die
Grundlage der Errettung in jedem
Zeitalter ist der Tod Christi. Die
Voraussetzung
für die Errettung in jedem
Zeitalter ist der Glauben, wobei dieser in
jedem Zeitalter
auf Gott bezogen
ist. Der
Inhalt des Glaubens ändert sich dagegen
in den verschiedenen Heilszeiten«
(Dispensationalis
m, S. 115). Der Inhalt
ist jeweils anders, weil das, was über
Christus und seinen Tod bekannt ist, mit der
fortschreitenden Offenbarung in jeder
Heilszeit zunimmt.
Christen haben
1Mo 3,15 als
Urevangelium
angesehen.
Diese Stelle spricht von Gottes umfassender Zusage (Verheißungsobjekt),
dass der Same der Frau unter der Schlange
leiden würde (Verheißungsgrundlage), der
Same aber schließlich die Schlange bezwingen
sollte (Verheißungsinhalt). Eine solche
Verheißung erforderte lediglich eine Antwort
des Glaubens. Diese ist in Adams Handeln
erkennbar (
1Mo 3,20 ). Im Rahmen der Entfaltung
dieser Verheißung wurde sie näher erläutert:
Nun steht der Segen auch allen Nationen in
Abrahams Nachkommenschaft zur Verfügung (
1Mo 12,1-3.7
). Somit wird das
Grundmodell der Heilszueignung in Abrahams
Reaktion auf die ihm gegebene Verheißung
Gottes sichtbar (
1Mo 15,6 ). Abraham glaubte
(Voraussetzung) Gott (Glaubensobjekt). Dabei
ging es um das, was Gott eben verheißen
hatte (Glaubensinhalt;
1Mo 15,1-5 : Er würde ihm einen Sohn
schenken, obwohl sein Leib erstorben war und
Sara keine Kinder mehr gebären konnte). Gott
rechnete dann Abraham den Glauben
(Voraussetzung) als Gerechtigkeit an
(Errettung vor dem Urteil über Sünde).
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Im Zeitalter des Gesetzes wurde die
Grundlage der Errettung dadurch näher
erläutert, dass die Erlösung aus Ägypten
geschenkt und die Opferordnung des
Bundes offenbart wurde. Der Glaube blieb
immer auf Gott bezogen. Der Inhalt der
Errettung durch Gott kam weiterhin in
der Verheißung zum Ausdruck. Er wurde
beim Ritual der Beschneidung wiederholt
und war Gegenstand bei der Passahfeier (
2Mo 12,3-13
). Die Grundlage der
Errettung bildete insbesondere ein Lamm
mit den von Gott bestimmten
Voraussetzungen. Es wurde als
Stellvertreter geopfert, so dass sein
Blut das betreffende Haus deckte und der
Todesengel an ihm vorüberging. Die
Voraussetzung bestand darin, dass man
durch Glauben Blut an die Türpfosten
strich. Angehörige dieses erlösten
Volkes wurden dann Teilhaber eines
Bundes, der eine Grundlage auch für
fortgesetzte Vergebung bot, indem er das
stellvertretende Tieropfer für Sünde
einführte.
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Im Zeitalter der Gnade fand der
Verheißungsinhalt im Evangelium seine
endgültige geschichtliche Darstellung.
Jesus von Nazareth verkörperte den Samen
der Frau und die Nachkommenschaft
Abrahams. Als Jesus am Kreuz starb,
zermalmte ihm die Schlange die Ferse
(Verheißungsgrundlage). Mit der
Auferstehung Jesu aus den Toten wurde
Satan endgültig bezwungen. Der
verheißene Segen, der jetzt allen
Nationen zugute kommt, beinhaltet ewiges
Leben mit all den dazugehörigen
Segnungen, die im Neuen Testament
genannt werden. Obwohl die Errettung im
Rahmen des Tausendjährigen Reiches
unverändert bleibt, werden die
Betreffenden die Segnungen des Heils wie
nie zuvor in der Geschichte erfahren.
Siehe auch:
Dispensationalismus.
Elliott Johnson
Charles C. Ryrie,
Die Bibel verstehen
, (Dillenburg:
Christliche Verlagsgesellschaft, 1996);
derselbe,
Dispensationalism
(Chicago: Moody Press,
1995).
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