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THESSALONICHERBRIEFE 1 & 2 Eschatologie
Erster Thessalonicherbrief
Die Gemeinde in Thessalonich wurde von
Paulus während seiner zweiten Missionsreise
gegründet. Die Thessalonicher mussten durch
den Apostel belehrt werden, weil sie in
ihren alltäglichen Pflichten nachlässig
waren und sich um die Zukunft ihrer bereits
abgeschiedenen Glaubensgeschwister Sorgen
machten. Außerdem gab es Spannungen zwischen
den Verantwortlichen der Gemeinde. Der Brief
wurde geschrieben, um die Thessalonicher zu
einem untadeligen Verhalten zu ermutigen und
um ihnen ihre Befürchtungen im Blick auf die
bereits Gestorbenen zu nehmen. Darüber
hinaus sollte er die grundlegenden
Wahrheiten des Evangeliums Jesu Christi
bekräftigen.
Die Verfasserschaft der Apostels Paulus wird
im Brief selbst bestätigt (
1,1; 2,18 ). Er wurde geschrieben, kurz
nachdem Paulus in Korinth angekommen war (
Apg 17,1-10; 18,1 ). Der Zeitpunkt der
Niederschrift ist auf 50-54 n. Chr. zu
datieren.
Die in diesem Brief enthaltene Prophetie
betrifft das Kommen des Herrn. Die Erwartung
der Wiederkunft des Herrn wird zunächst in
Kapitel 1,3 angesprochen. Hier erinnert
Paulus die Thessalonicher daran, dass ihre
Hoffnung die Wiederkunft des Herrn ist,
wobei er sie ermutigt, den Glauben zu
stärken und die Lasten des alltäglichen
Lebens zu tragen. Paulus erinnert sie daran
(
1,9 ), dass sie sich einst vom
Götzendienst abgekehrt hatten, um dem wahren
Gott zu dienen. Er spricht von der künftigen
Zeit, in der Jesus sie vom kommenden Zorn
erretten wird (
1,10 ). Somit sollten sie ihr Leben im
Licht der unmittelbar bevorstehenden
Wiederkunft Christi führen. Die künftige
Strafe der Gottlosen wird in
Kapitel 2,15-16 erwähnt. Paulus
verbindet das jetzige Leben der Gläubigen
mit ihrer zukünftigen Existenz bei dem Herrn
(
2,19-20 ) und ermahnt sie (
3,13 ), ein untadeliges und heiliges
Leben zu führen. Die Gläubigen werden über
die getröstet, die im Herrn gestorben sind (
4,13-15 ). Paulus befasst sich mit der
Frage, was bei der Entrückung geschehen
wird. Dabei gibt er den Gläubigen die
Zusicherung, dass sie, auch wenn sie bereits
gestorben sind, bei diesem großen Ereignis
dabei sein werden. Die Abfolge der
Ereignisse sieht so aus: (1) Der Herr kommt
vom Himmel herab. (2) Sein lauter Befehlsruf
(ein gebietender Zuruf) wird zu hören sein.
(3) Die Toten in Christus werden zuerst
auferstehen. (4) Die Gläubigen, die dann
noch leben, werden anschließend verwandelt
werden. (5) Beide Gruppen werden dem Herrn
in der Luft begegnen. Somit wird jeder
Gläubige aus dem Zeitalter der Gemeinde für
immer beim Herrn sein.
Unmittelbar im Anschluss an die Entrückung
beginnt der Tag des Herrn (
5,1-11 ). Dieser Zeitraum schließt eine
Trübsalszeit ein, die der Wiederkunft
Christi und der Aufrichtung seines irdischen
Reiches vorausgeht. Hier wird betont, wie
schnell und unerwartet diese Zeit beginnen
wird - wie ein Dieb in der Nacht. Die
Gläubigen der Gemeinde Jesu Christi werden
nicht an den Ereignissen beteiligt, denn es
ist eine Zeit, in der Gott mit Israel und
all denen handeln wird, die bei der
Entrückung auf Erden zurückgelassen wurden.
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