Home Forum neu Forum BBKR Begriffserklärungen Syngrammata Lehre auf Youtube Mal3.16 Website Neben der Schrift Fakten zur Bibel
Lieber Hans-Peter,
danke für Deine Mail ! Ich habe den Vortrag
von Karl Kaufmann gelesen. Vieles
ist richtig, zweifellos! Manches greift aber einfach zu kurz.
Natürlich
könnte man nun anfangen und die ganzen schon dagewesenen
Argumente für und
wieder die "Charismatische Bewegung" von vorne aufrollen
und wäre am Ende da,
wo man angefangen hat. Jeder Schreiber betont, daß es absolut
wichtig ist,
genau anhand der Schrift zu prüfen, ob es sich so verhielte.
Dabei findet
jeder passende Bibelstellen, die seine Sichtweise zu beweisen
scheinen - auf
beiden Seiten !
Der Hinweis auf Menschen, die fürchterlich
schreckliche, dämonische
Erfahrungen mit der "Charismatischen Bewegung" gemacht
haben, halte ich schon
für wahr und will diese auch nicht abtun. Aber man möge
doch bedenken, daß es
in allen Kirchen Menschen gibt, die in ihnen schlechte Erfahrungen
gemacht
haben und deshalb zu dem Schluss kommen, dort herrsche die
Irrlehre. Wenn man
so argumentiert ist jede Kirche dem Antichristen verfallen. Der
Mensch ist
immer ein Fehlerfaktor. Es ist sicherlich interessant zu sehen,
daß es in
"Charismatischen Kreisen" scheinbar mehr Problemfälle
gibt, als in anderen
Gemeinden. Warum ? Es könnte sein, daß es daran liegt,
daß es hier einen
weiterreichenden Schritt in die Gegenwart Gottes gibt, der zwangsläufig
auch
mehr dämonische Mächte auf den Plan ruft. Je näher
ein Christ auf die von
Gott gewünschte Richtung kommt, so gefährlicher ist
es für den Teufel und um
so mehr werden Anfechtungen und übernatürliche Erscheinungen
in den
sichtbaren Bereich gelangen. Solange eine Gemeinde keine Frucht
bringt, nicht
wächst und die Welt nicht mit dem Reich Gottes konfrontiert
wird, ist es dem
Teufel wahrscheinlich ziemlich egal, was dort getan oder gepredigt
wird - ob
es nun falsch oder richtig ist.
Ich mag den Begriff der "Charismatischen
Bewegung" nicht, weil er zu
Ausgrenzung führt, in dem man sich entscheiden muss:
bin ich nun dafür oder
dagegen? Das erscheint mir nicht richtig. Jede Gemeinschaft hat
Schwächen und
Stärken. Wenn man die 7 Sendschreiben der Offenbarung betrachtet,
wird das
sehr schnell anschaulich. Würden diese Gemeinden anfangen
sich darüber zu
streiten, wer denn wohl die Gott wohlgefälligste Gemeinde
darstellt, wird
sehr schnell klar, daß Jesus das alles etwas anders sieht
und doch diese
nicht verdammt sondern sie ermahnt und ihnen helfen will. Tun
wir es also
auch nicht.
Ich selbst habe mich nicht mit der "Charismatischen
Endzeitströmung" befasst,
bis auf die Tatsache, daß sie in aller Munde ist. Meine
Literatur in Bezug
auf den zu praktizierenden Glauben an Christus ist die Bibel und
dabei werde
ich es auch belassen. Dabei hat man den großen Vorteil,
nicht so sehr von
menschlicher Meinungsmache berühmter Männer und Frauen
ergriffen zu werden.
Es freut mich, wenn Menschen Zeugnis darüber geben, was Gott
großes an ihnen
getan hat. Für mich ist klar, wenn immer Jesus gerühmt,
erhoben, gedankt und
angebetet wird, ist das keine dämonische Macht. Diese können
Jesus nicht
verherrlichen. Insofern ist die ganze Aufregung um die Manifestationen
der
"Charismatiker" weniger dramatisch als vielfach behauptet,
sofern sie
Christus als Zentrum hat. Wenn die gleichen oder ähnliche
Dinge geschehen wie
bei Jesus und Ihm dafür die Ehre gebracht wird, kann ich
nichts Schlechtes
daran finden. Ob ich alles selbst verstehe, das warum so und nicht
so und ob
es denn sein kann, daß jemand der vom Heiligen Geist erfüllt
wird, motorisch
interessante Bewegungen macht, ist doch eher zweitrangig. Karl
Kaufmann
schreibt selber auf Seite 2, daß Erfahrungen und Gefühle
im Vergleich zum
Wort Gottes absolut zweitrangig zu behandeln sind. Genau deshalb
gebe ich den
Manifestationen auch nicht den Stellenwert, den sie von ihren
Kritikern
erhalten.
Ich vermute eher einen anderen Grund, warum
die "Charismatische Bewegung" so
massive Kritik bekommt. Wenn nämlich die nicht-charismatischen
Gemeinschaften
die Bewegung akzeptieren würde, dann würde man sich
selbst in "gewisser
Weise" disqualifizieren, denn die Frage müsste laut werden: Wieso gibt es bei
uns so wenig Wachstum in den großen Kirchen, warum gibt
es dort kaum
Propheten, keine Visionen, kaum Wunderheilungen, Befreiungen usw.
?
Ist Christus aber unser Befreier, dann gibt es auch Befreiung,
ist er aber
unser Arzt, gibt es auch Heilung, ist er aber gekommen um die
Werke des
Teufels zu zerstören, so fahren Dämonen aus. Wie könnte
ich also diese Dinge
dem Teufel zuschreiben ? Es geht nur reinen Gewissens, wenn ich
diese Dinge
als "von unten" deklariere.
Es ist mir bewusst, daß Christen
im Grenzbereich leben, zwischen dem
sichtbaren und dem unsichtbaren Bereich. Es muss also Ereignisse
geben, die
der Mensch im Fleisch nicht begreift, der geistliche Mensch in
Christus
jedoch versteht. Denn wir kämpfen nicht mit Fleisch und Blut,
sondern mit
Mächtigen und Gewaltigen. Ich komme an dieser Aussage nicht
vorbei. Die
dämonischen Mächte wollen den Menschen verführen,
mit allen Möglichkeiten die
sie haben. Doch Christus hat sie überwunden und wir brauchen
uns nicht zu
fürchten. Im Gegenteil: die Hölle zittert vor dem Namen
des Sohnes Jesus
Christus. Lebt aber Christus in mir, zittert die Hölle vor
mir in Christus
und nicht umgekehrt.
Es ist mit Sicherheit keine so angenehme Sache,
wenn ein Dämon ausgetrieben
wird und wer sich selbst an geistlicher Reife überschätzt,
kann Schaden
davontragen, wenn er damit "experimentiert". Wesentlich
ist, daß die Werke,
die wir tun sollen aus Gold, Silber und Edelsteinen bestehen sollen
und nicht
aus Stroh, Heu oder Holz. Mit anderen Worten, wenn immer wir im
Reich Gottes
etwas tun, muss es aus dem Willen Gottes geboren sein, sonst
wird es keinen
Bestand haben können. Wenn wir jedoch das Reden Gottes in
der Bibel sehen,
stellen wir fest, daß die Wege Gottes schlicht anders sind
als die Wege des
Menschen. Der Mensch hat von Natur aus das Problem Gottes Wege
zu verstehen.
Es ist ihm lieber, nur das als göttlich zu verstehen, was
er auch selbst
erfassen kann. Mose wäre wohl kaum selbst auf den Gedanken
gekommen das Meer
teilen zu wollen, zu Steinen zu sprechen oder eine bronzene Schlange
auf
einen Stab zu stecken, damit die Kinder Israels nicht den Tod
finden, wenn
sie diese anschauen. Würde heute ein Mann Gottes so etwas
auf Gottes Reden
hin tun, wie das mit der Schlange, würde sofort ein Sturm
der Entrüstung
entfesselt werden und es würde als Götzendienst hingestellt
werden. Dabei
hätte man sofort auch die passende Bibelstelle parat, die
so etwas als
dämonisch "beweisen" würde, nämlich 2
Mose 20, 4 ...du sollst dir kein
Bildnis machen, weder von dem was im Himmel, noch von dem was
unten auf
Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist."
Ich prüfe selbstverständlich auch
die Dinge, die in "Charismatischen Kirchen"
geschehen, dazu verpflichtet mich die Bibel ! Ich kann aber nicht
alle
Geschwister über einen Kamm scheren, das tue ich auch nicht
z.B mit der
Katholischen Kirche wenn sie die Marienverehrung verteidigt. Ich
halte dies
für falsch und finde genug biblische Aussagen dafür.
Aber ich käme nicht auf
den Gedanken, deshalb die Katholischen Christen als vollkommen
irregeleitete
Sektierer zu verurteilen.
Jesus hatte damals die gleichen Probleme mit
dem religiösen Establishment,
wie die "Charismatische Bewegung" heute erfährt.
Hätte er doch nur gepredigt,
wäre es doch nicht so schlimm gewesen, daß haben andere
damals auch getan.
Aber er tat eben auch Zeichen und Wunder und das Volk scharte
sich um ihn.
Wenn immer sich das Volk um jemand oder etwas schart, gibt es
auf der anderen
Seite eine weg- Bewegung und das sieht man nicht gerne, man wehrt
sich, auch
mit unlauteren Mitteln.
Heute haben Kirchen keine Probleme damit den
Menschen zu predigen: Duch
Christi Blut sind dir deine Sünden vergeben ! Das ist vollkommen
richtig !
Sie haben aber Schwierigkeiten zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett
und geh!
Das war bei Jesus genau andersherum. Sündenvergebung aus
seinem Mund war eine
Gotteslästerung, heute ist es die Krankenheilung. Beides
jedoch waren und
sind im Namen Jesu ausgesprochen und vollzogen, Gnadengaben.
Natürlich ist es einfach einem Menschen zu sagen, jetzt,
da du Christus
angenommen hast, bist du gerecht geworden. Man kann es nicht beweisen
und
steht nicht in der Pflicht. Schwieriger wird es, wollte man einem
Kranken die
Hände auflegen und ihm im Namen Jesus Heilung zu bringen.
Erlösung ja,
Heilung nein. Und wenn Heilung, dann doch nur durch ein allgemeines
Gebet,
etwa so: Herr wenn es dein Wille ist, dann kannst du es schenken,
daß....
"Wenn es dein Wille ist..." ist keine Glaubensformulierung.
Glaube weigert
sich zu zweifeln, es hält fest am Wort auch wenn alle Umstände
dagegen
sprechen. Ich bin der Herr dein Arzt... durch seine Wunden sind
wir
geheilt... ruf die Ältesten deiner Gemeinde, sie sollen beten
und dich mit Öl
salben und es wird besser mit dir werden.... darauf stelle ich
mich ich
ernähre mich von diesem Wort und ich werde empfangen, was
mein Herz glaubend
begehrt. Die Erfahrung, daß es 7x70 mal, wenn es sein muss,
nicht geklappt
hat, lässt mich nicht aufhören, festzuhalten an
den Worten Gottes. Ich glaube
nicht an meine Erfahrungen sondern den Worten Gottes. Das Gott
zu diesen
seinen Worten steht, habe ich schon so oft erlebt und ich freue
mich daran.
Einen Bemerkung möchte ich vielleicht
noch machen dürfen. Karl Kaufmann
schreibt in seinem Bericht, daß das "Charismatische
Zentrum München" in einer
Zeitung Jesus abbildet, nackt, auf dem Kopf und mit Geschlechtsteilen.
Er
schreibt, daß er nun wusste, daß die Hölle
nicht viel Schlimmeres ausspucken
könnte. Nun ich denke, sie kann es. Die Bilder in unserem
Kofp vom
gekreuzigten Jesus mit Lendenschurz entspringen dem Schamempfinden
des
christlichen Morgenlandes und niemand wollte sich einen nackten
Jesus in eine
Kirche hängen. Wer einmal in der Geschichte forscht der wird
herausfinden,
daß zur Zeit Jesu und danach, der zum Tode verurteilte n
a c k t gekreuzigt
wurde. Es wäre also mehr als wahrscheinlich, daß Jesus
so starb. Als Jesus
damals starb, trug er die gesamte Schuld der ganzen Menschheit,
was an sich
schon schlimmer ist als einzig nackt gekreuzigt zu werden. Allerdings
sehe
ich schon einen Grund für die Nacktheit Jesu am Kreuz. Die
entblößten
Geschlechtsteile sind ein Hinweis dafür, daß er auch
für alle sexuellen
Verfehlungen der Menschheit gelitten hat. Die Bibel sagt, daß
alles offenbar
werden muss, vor dem Richterstuhl Gottes. So kann ich auch
den Zusammenhang
zum Kreuz sehen, nichts ist Jesus erspart geblieben.
Hes 16,36-37
36 So spricht Gott der HERR: Weil du bei deiner Hurerei deine
Scham
entblößtest und deine Blöße vor deinen Liebhabern
aufdecktest, und wegen all
deiner gräulichen Götzen und wegen des Blutes deiner Kinder,
die du ihnen
geopfert hast:
37 Darum, siehe, ich will sammeln alle deine Liebhaber, denen
du gefallen
hast, alle, die du geliebt, samt allen, die du nicht geliebt hast,
und will
sie gegen dich versammeln von überall her und [a ] will ihnen
deine Blöße
aufdecken, daß sie deine ganze Blöße sehen sollen.
Man lese diese Stelle in Hesekiel einmal im
Zusammenhang, so wird schon klar,
daß das Gericht Gottes über die Hure Israel in der
Entblößung Ausdruck fand.
Jesus trug nun die Strafe aller Menschen und trug damit auch die
Schuld
Israels und den Schuldspruch Gottes über Israel. Nun versteht
man vielleicht
diesen Zusammenhang.
Soviel vielleicht für heute. Ich grüße
alle Leser ganz herzlich in Christus
unserm Herrn !