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Frage 1052 

Lieber Arie, liebe Geschwister im Herrn

Ich danke Dir für den Hinweis Hebr 13.7.  Wie legst Du Hebräer 13,7 aus? Ich sehe es so, dass der Apostel Paulus an die Hebräer schreibt, dass sie diejenigen, die Ihnen (in den Jahren 30 - 68) das Wort Gottes, (NT) gebracht haben, Gedenken sollen.

Ist meine Auslegung richtig, wenn ich denke, dass mir noch nie jemand das Wort Gottes zu mir geredet hat, ich aber heute das ganze Wort Gottes in der Bibel den Händen habe?

 

Hebr 13,7 Gedenket eurer Führer, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und, den Ausgang ihres Wandels anschauend, ahmet ihren Glauben nach.

Liebe Grüsse
Hans Peter



26.07.03
 

Zu Hebräer 13.7

 

Hans Peter schrieb:

Ich sehe es so, dass der Apostel Paulus an die Hebräer schreibt, dass

sie diejenigen, die Ihnen (in den Jahren 30 - 68 )das Wort Gottes ,

(NT) gebracht haben, Gedenken sollen.

Ist meine Auslegung richtig, wenn ich denke, dass mir noch nie jemand

das Wort Gottes zu mir geredet hat, ich aber heute das ganze Wort

Gottes

in der Bibel den Händen habe?

Dazu folgendes:

Sicher war in der Anfangszeit des Christentums, bevor das Wort Gottes in Schriftform vollständig war, ein „inspiriertes Reden“ solcher anerkannter Führer möglich. In diesem Sinn ist seit Vollendung des Wortes Gottes – damit meine ich jetzt den Kreis der abgeschlossenen Offenbarungen Gottes an uns Menschen - kein „Reden des Worte Gottes“ mehr möglich. Wir haben das vollendete Wort Gottes, die Bibel, in Händen. Dem kann und darf nichts mehr hinzugefügt werden. In diesem Sinn hat heute tatsächlich „noch nie jemand das Wort Gottes zu Dir geredet“. Aber in der Stelle ist auch das Verkündigen, oder Predigen des Wortes Gottes gemeint, so wie Timotheus aufgefordert wurde: „Predige DAS WORT“ (2.Tim 4, 2). Und in diesem Sinn wird auch - dem Herrn sei Dank- heute noch das „Wort Gottes“ geredet. Wir sprechen ja richtigerweise auch vom „Dienst des Wortes“ (Apg 6,4), wenn jemand das Wort Gottes verkündigt oder predigt. Dabei nur an „Auslegung“ zu denken, wäre sicher zu schmal. Es ist auch – und ganz besonders – das immer wiederkehrende Einschärfen der offenbarten Gedanken Gottes, das ständige „Erinnern an diese Dinge“, wie Petrus schreibt (2.Pet 2,12).

Zweifellos handelt es sich in Hebr 13,7 um zur damaligen Zeit bereits verstorbene Führer unter den Gläubigen. Ihnen sollten die Hebräer – und sollen auch wir heute- ein ehrendes Andenken bewahren und darüber hinaus „ihren GLAUBEN nachahmen“. Dass es seit Beginn der Christenheit solche Führer gegeben hat und nach Gottes Willen auch immer geben soll, machen Stellen wie Apg 15, 22; 1.Thess 5, 12+13; 1.Pet 5, 1-4 und besonders Hebr 13, 17 deutlich. Denn dort, in Vers 17 von Hebr 13, geht es um die zur Zeit der Empfänger des Briefes noch LEBENDEN Führer. Und hier heißt es dann auch nicht „gedenkt“, sondern: „gehorcht euren Führern und seid unterwürfig“.

Geistliche Führung unter dem Volk Gottes ist also Gottes Wille. Denn: „Ohne Führung (oder: Steuerung, weise Lenkung) verfällt ein Volk, aber Heil ist bei der Menge der Ratgeber“ (Spr 11,14). Aber es muss sich unbedingt um Führung durch DAS WORT GOTTES handeln. Denn genau dadurch ist ein „Führer“ gekennzeichnet: Dass er nicht eigenen Gedanken und Vorstellungen „redet“ (denn dann wäre er ein „Verführer“), sondern eben nach Heb 13, 7 „das Wort Gottes“.

Natürlich bleibt die Prüfung nach 1.Thess 5, 20+21 und Apg 17,11 bestehen, wie Du schreibst.

Mit brüderlichen Grüßen

Wolfgang Kleine