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Frage 1188                                  Calvinismus       Aufklärung über Martin Luther:

Hallo, Bruder Wepf,

mit ein wenig Verwirrung verlasse ich gerade Ihre Website, in der ich einige Artikel über den Calvinismus nachgelesen habe. Nun bin ich nicht gerade calvinistisch erzogen, schätze aber doch viele Brüder, die in dieser Richtung lehren. Ganz ehrlich sei gesagt: bei meinem Bibelstudium finde ich beide Aspekte: das Ziehen des Vaters zum Sohn, Glaube also als Geschenk vom Vater und die Aufforderung an jeden Menschen, dem Evangelium Glauben zu schenken. Sollte es wahr sein, daß der Glaube NICHT ein in mir bewirktes Handeln Gottes ist? Wenn nicht, was ist er dann? Woher kommt er? Ist der Glaube MEINE Verantwortung und wenn ja, führt das nicht in die Werksgerechtigkeit?
Herzlichen Gruß,
 Johannes


Lieber Johannes,
 
 
Das Ziehen des Vaters zu seinem Sohn Jesus Christus und die Wirkung des Heiligen Geistes und die Aufforderung Busse zu tun und Christus als Heiland anzuerkennen stehen nicht im Widerspruch. Im Widerspruch zu Gottes Wort steht vielmehr die Auffassung, dass Gott angeblich einigen vorweltlich Bestimmten unwiderstehlich Glauben "einbläst" und alle übrigen mit dem Heil übergeht, da Gott will, dass alle gerettet werden. Daher sollen auch alle Menschen im Glauben zu Jesus Christus kommen (Apg 17,30). Zudem ist es eine Lüge, dass gewisse Menschen a priori nicht glauben können und dürfen, weil sie Gott vom Zugang zum Heil ausgeschlossen habe (Calvinismus). Diese Sicht wird zwar durch einschlägige Verlage und entsprechende Bücher (z.B. Arthur Pink/Betanien-Verlag; bzw. MacArthur-[Calvinismus]-Studien-Bibel) populär gemacht - sie wird dadurch nicht richtiger.
Es ist Aufgabe des Heiligen Geistes die Welt von Sünde zu überführen (Joh 16:8 Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht.). Es bedarf demnach - als conditio sine qua non - der Wirkung des Geistes Gottes, dass Menschen überwältigt werden. Ich meine in diesem Zusammenhang, dass der Geist Gottes dann besonderst wirksam ist, wenn Gottes Wort schriftgemäß gepredigt wird und Jesus Christus im Mittelpunkt steht (Joh 16,14 "Er wird mich verherrlichen"). Allerdings kann ich dabei keinen vorweltlich beschlossenen Willkürakt Gottes sehen - der von Calvinisten als göttliche Souveränität verkauft wird - wonach der Heilige Geist nur gewisse Menschen überführen und zu Christus ziehen will.