Ein Problem bei viele Schnellschussbekehrungen bei sog.
Massenevangelisationen ist, dass es da "Bekehrte" gibt, die dann
eine Zeit leben wie Christen. Da sie aber nicht wiedergeboren wurden, da keine
Sündenerkenntnis da war, - die kommt eben nicht nach 1 x Pahls oder 1 x
Malgo, oder Langhammer oder wie sie alle heissen mögen-, gibt es den
Landstreichereffekt, den Du erwähnt hast.
Der Samen muss auf tiefe Erde fallen, alles andere ist Betrug.
21.12.03
Also ich weiss nicht, was es da viel zu diskutieren gibt:
4 Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und
die himmlische Gabe geschmeckt haben und des heiligen Geistes
teilhaftig geworden sind 5 und das gute Wort Gottes, dazu Kräfte der
zukünftigen Welt geschmeckt haben, 6 wenn sie dann abgefallen sind, wieder zu
erneuern zur Buße, während sie sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen
und zum Gespött machen! 7 Denn ein Erdreich, welches den Regen trinkt, der sich
öfters darüber ergießt und nützliches Gewächs hervorbringt denen, für die es
bebaut wird, empfängt Segen von Gott; 8 welches aber Dornen und Disteln trägt,
ist untauglich und dem Fluche nahe, es wird zuletzt verbrannt.
Hebr. 6,4-8
Siehe:
Unterscheidungen
Sicherheit
Wie kannst du wissen, ob du errettet
bist?
Können
Gläubige (Wiedergeborene )
verloren gehen?
von J. Ph. Fijnvandraat
25.12.03
Lieber Hans Peter und Michael/de
Einleitende Bemerkungen
Obwohl ich mit HP meist einig gehe, muss ich doch an dieser
Stelle insistieren. Das vorliegende Thema ist für mich von zu ernster
Natur, als dass ich darüber hinweg gehen könnte.
Ich versuche nachfolgend, der in Brüderkreisen allgemein
vorgetragenen "Lehre von der Nichtverlierbarkeit des Heils" eine Sicht der
Dinge gegenüber zu stellen, welche mir in Blut, Tränen und schwerem
Glaubenskampf zur Gewissheit wurde. Ich habe es nicht von Menschen empfangen,
durch keine Lehrmeinung und keinen Bibelkommentar. Deshalb ist es mir
unwichtig, ob man mich deshalb einen Arminianer nennen würde. Denn ein
jeder sei für sich selbst seiner Meinung gewiss (und das bin ich mir). Und was
nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde (Röm.14,23).
Du sagst: Echte Bekehrung und Wiedergeburt fallen
(zeitlich) zusammen. Wenn dem wirklich so ist, gibt es in der Tat
keine Möglichkeit des erneuten Verlorengehens Gläubiger. Allerdings stellt
sich dann die Kardinalfrage, wann die Wiedergeburt stattgefunden haben soll?
Ich sage: Echte Bekehrung und anschliessende
Wiedergeburt können - müssen aber nicht - zusammfallen. [Zudem gibt
es m.E. in der heutigen Übergangszeit zwischen der "Verwaltung der Gnade" und
"Israels Wiederherstellung" erneut zwei Berufungslinien (wie auch in der
Übergangsverwaltung nach Pfingsten und der eigentlichen Gemeinde-Haushaltung);
doch das ist eine zusätzliches Thema, auf das ich hier nicht näher eingehe.]
Kann ein Gläubiger wieder verloren gehen?
Ich bin überzeugt, dass eine derartige Apostasie (die zum
Verlust des Heils führt) unter gewissen Voraussetzungen möglich ist. Um
Missverständnissen vorzubeugen, klammere ich für die nachfolgende Erörterung
Suggestiv-Bekehrungen (wie sie bei Massenevangelisationen leider immer wieder
vorkommen) zum vornherein aus. Mir ist seit jeher schmerzlich bewusst, was für
ein seelisches Durcheinander evangelistische Grossanlässe zu bewirken vermögen
(sei es bei Pahls, Schulte, Graham, Osborne und wie diese Evangelisten alle
heissen mögen). Ich war nie ein Befürworter derartiger Veranstaltungen. Was
ich hingegen stets gut fand (nur gibt es das nicht mehr), waren die von Jakob
Vetter (Begründer der Deutschen Zeltmission) oder vom ehemaligen
Indienmissionar Samuel Hebich durchgeführten Evangelisationsvorträge. Da gab
es keine halben Sachen wie heutzutage bei der Evangelischen Allianz. Hebich
haben sie in Basel mit Empörung aus der Kirche gejagt, weil er den Baslern
zurief, sie seien nicht besser als die Heiden und gingen ohne Jesus auch
reformiert getauft für ewig verloren. In solchem Geist hat auch der namentlich
erwähnte Erich Mauerhofer (einst Sekundarlehrer, heute Dr.theol.) als
"Zeltevangelist des Evang. Brüdervereins" gewirkt (ohne Entgelt). Ich habe
seinerzeit solche Vorträge besucht und die Verkündigung war absolut in
Ordnung: vorauslaufende Sündenerkenntnis, verbunden mit dem Ruf zur Umkehr und
Sinnesänderung, Glaube an Jesus allein und nachfolgende Heiligung. Wer wollte
daran etwas rügen? Derart haben auch Jonathan Edwards, David Brainard, Charles
G. Finney und Charles H. Spurgeon gewirkt. Und es wäre vermessen, ihnen den
ernsthaften Charakter der Verkündigung abzusprechen.
Und dennoch gibt es Menschen (Gott allein weiss, weshalb),
die - unter solcher Wortverkündigung zum Glauben kommend - nach Jahren der
Nachfolge erneut in die Welt zurückfallen. Sie wurden vom Geist der Gnade von
Schuld und Verlorenheit überführt, taten Busse und kamen zum Glauben an den
Erlöser. Diese als Scheinbekehrte abzustempeln (nur weil es nicht ins
liebgewordene Lehrschema passt), wäre äusserst kurzsichtig, wenn nicht gar
einem verdeckten Heilsegoismus entspringend. Sie gingen in die Versammlung,
ihr Leben veränderte sich sichtbar, und sie wurden zu Zeugen Jesus. Doch
irgendwann begann eine Entwicklung, welche schliesslich in den Abfall vom
lebendigen Gott und seinem Christus führte. Ja, wo sind diese alle geblieben?
Sie verliessen die Versammlung, gewannen die Welt erneut lieb, und heute sind
sie tot fürs Evangelium. Solche bekehren sich nicht mehrmals (im Unterschied
zu den Scheinbekehrten, die das immer wieder aufs Neue tun). Das sind
unleugbare und historisch belegte Vorgänge! Aber sie gehörten nicht "zu uns"
(weil nicht wiedergeboren).
Aus diesem Grunde sagte ich sinngemäss an anderer Stelle:
eine echte Bekehrung führt immer zur Wiedergeburt; aber den Zeitpunkt
einer Neuzeugung bestimmt alleine der Geist Gottes und nicht ein Lehrschema.
Deshalb kann zwischen Bekehrung und Wiedergeburt eine geraume Zeitspanne
liegen. Weil aber die - ansonsten klarsehenden - Brüder solches noch immer
nicht wahrhaben wollen, geschehen die merkwürdigsten Sachen!
Um die nachfolgende Sicht der Dinge besser darzulegen, muss
ich auf die einschlägigen Stellen des Hebräerbriefs zurückgreifen, ungeachtet
dessen, was berühmte Namen dazu bereits gesagt haben. Ich stelle es gleich
vorne an, dass mir die entsprechenden Auslegungen von Arnold Fruchtenbaum oder
Jerome Fleischer (beides christusgläubige Juden) bekannt sind. Aber
beide überzeugen nicht wirklich. Und wie schon anderweitig hervorgehoben, ist
ein Kriterien der Wahrheit die innere Widerspruchsfreiheit
einer Aussage. Das Wort als Ganzes widerspricht sich nie.
Wo Widersprüchlichkeiten bleiben, liegt es allein an unserer verkehrten
Auslegung (und oft an generationenlangen Traditionen).
A. Hebr.6,4-8
Denn es ist unmöglich, diejenigen,
welche einmal erleuchtet waren und geschmeckt haben die himmlische Gabe, und
teilhaftig geworden sind des Heiligen Geistes, und geschmeckt haben das gute
Wort Gottes und die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters, und abgefallen
sind, wiederum zur Buße zu erneuern, indem sie den Sohn Gottes für sich selbst
kreuzigen und ihn zur Schau stellen. Denn das Land, welches den häufig über
dasselbe kommenden Regen trinkt und nützliches Kraut hervorbringt für
diejenigen, um derentwillen es auch bebaut wird, empfängt Segen von Gott; wenn
es aber Dornen und Disteln hervorbringt, so ist es unbewährt und dem Fluche
nahe, und sein Ende ist die Verbrennung.
Der Einwand, diese Worte richteten sich ausschliesslich an
Hebräer, schliesst weitere Empfänger nicht aus. Schliesslich wurde der Brief
an die Epheser auch nicht nur für eine Schar Gläubiger der damaligen Zeit
geschrieben, sondern für alle Glieder Seines Leibes. Wenn es für
christus-gläubige Juden möglich war, zurück zum Gesetz des Mose zu kehren und
damit den Christus erneut zu kreuzigen, so ist solches auch für gläubig
gewordene aus anderen Glaubensrichtungen möglich. Wenn einer, nachdem er
erleuchtet wurde, zurück in den Schoss der Kirche Roms kehrt, begeht er
prinzipiell dieselbe Form des Abfalls wie einer aus dem Judentum, der sich
erneut dem Opfersystem des alten Bundes anschliesst. Dass einer dazu
nicht einfach die Seiten wechseln kann, wie man ein Kleid
austauscht, bedingt einen anhaltenden (und letztendlich irreversiblen) Prozess
der inneren und äusseren Abkehr vom Sohne Gottes. Und davon spricht der
Verfasser des Hebräerbriefs aufs Allerdeutlichste.
> diejenigen, welche einmal erleuchtet waren
Wer kann als erleuchtet bezeichnet werden? Doch nur
einer, der aus der Verfinsterung seines Denksinnes durch den "Lichtglanz des
Evangeliums der Herrlichkeit des Christus" (2.Kor.4,4) befreit wurde: um
Christus zu erkennen, wie es bei jedem geschieht, der gläubig wird. Wo aber in
einem Menschenherz Christi Lichtstrahl aufleuchtet, kann mit Sicherheit von
einem Erleuchtetwerden gesprochen werden.
> und geschmeckt haben die himmlische Gabe
Die himmlische Gabe schmecken, bedeutet doch zumindest ein
erstes Empfangenhaben verheissener Güter, wie es im Gnadengeschenk
der Sündenvergebung erfolgt. Etwas anderes vermag ich mir darunter nicht
vorzustellen. Dabei geht es nicht nur um ein Hören der Botschaft der
Errettung, sondern um ein Schmecken und Kosten der himmlischen Speise. Selbst
im profanen Sprachgebrauch sagen wir: "Das Essen hat mir geschmeckt." Und
dabei ist doch jedermann völlig klar, dass die Speise dazu vorerst gegessen
werden muss.
> und teilhaftig geworden sind des Heiligen Geistes
Der Grundtext spricht nicht vom Empfang des Heiligen
Geistes, sondern von "Teilhabern Heiligen Geistes". Von Menschen, die zu
Gefährten Heiligen Geistes wurden; aber noch nicht von solchen, in denen der
Geist auch eine Neuzeugung bewirken konnte. Zwischen beidem besteht ein
gradueller Unterschied, der vielen gar nicht bewusst ist. Es gibt
unterschiedliche Stufen des ewigen Lebens!
> und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die
Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters
Auch hier geht es um Schmecken und Kosten (wenn auch noch
nicht um ein tieferes Einverleiben); aber um ein erstes Wissen der
Anfangsgründe des Christus. Bis zum Verwurzeltwerden ist es noch ein weiterer
Weg. Selbst Kräfte der zukünftigen Weltzeit haben sie gekostet; etwas, das
sogar vielen von uns noch fremd ist. Da kann doch nicht länger von einem nur
mit der Zungenspitze ein wenig daran Gekostet haben die Rede sein! Nein, nein,
sie gingen mit dem Geist der Gnade, wohin Er sie trieb.
> Denn es ist unmöglich diejenigen (die
solche Anfangsgründe empfingen, Hebr.6,1-3) ... und abgefallen sind,
wiederum zur Buße zu erneuern, indem sie den Sohn Gottes für sich selbst
kreuzigen und ihn zur Schau stellen
Für solche ist es kraftlos und vergeblich (adynatos)
geworden, sie einer nochmaligen Sinnesänderung zuzuführen (weil sie für sich
selbst den Sohn Gottes erneut gekreuzigt und öffentlich preisgegeben haben).
Taten sie es auf Golgatha noch aus Unkenntnis, kann solches hier nicht länger
gesagt werden. Sie wussten, was auf dem Spiele steht; hatten sie doch den
Anfang mit dem Christus gemacht (= Bekehrung) und waren dadurch zu Gefährten
Heiligen Geistes geworden. Und es sollte zur angenehmen Zeit des Heils
zu einer Neugeburt im Geiste kommen. Nun aber kommt es nicht zu der neuen
Geburt, vielmehr geschieht das Umgekehrte und Unfassbare: sie
fallen ultimativ vom Fels des Heils ab; gehen sämtlicher Verheissungen
verloren, welche allein in Christus - dem Geheimnis der Gottseligkeit -
gegeben sind. Von dort an, wo dieser Prozess des Abfallens in seine
irreversible Phase tritt (point of no return),
kommen sie nicht mehr zurück, wollen sie nicht mehr zurück, können sie nicht
mehr zurück. -- Denn es ist unmöglich!
Zumindest dem seelsorgerlich an diesen Jammergestalten tätigen Bruder ist es
vergeblich, was er auch für solche tun mag. Ob es für Gott auch unmöglich sei,
ist eine ganz andere Frage. Denn wir wissen aus dem Munde des Gottesboten
Gabriel, dass "bei Gott kein Ding unmöglich ist" (Luk.1,37). Deshalb heisst es
denn auch:
> Denn das Land, welches den häufig über dasselbe
kommenden Regen trinkt und nützliches Kraut hervorbringt für diejenigen, um
derentwillen es auch bebaut wird, empfängt Segen von Gott; wenn es aber Dornen
und Disteln hervorbringt, so ist es unbewährt und dem Fluche nahe, und sein
Ende ist die Verbrennung.
Solche gleichen einem Erdboden, der oftmals mit dem Geist
der Gnade begossen wurde. Doch wenn keine Frucht entsteht, wird es zuletzt
abgebrannt im Gericht. Auch Paulus muss den Heiligen sagen: "denn wenn ihr
nach dem Fleische lebet, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist
die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben" (Röm.8,13). Wer
zeitlebens im Stande von Röm.7 verbleibt, wird ungeachtet seiner einstigen
Bekehrung Schaden nehmen. Wer der Heiligung nicht nachjagt, wird den
Herrn nicht schauen (Hebr.12,14). Wer aber den Herrn nicht schaut, wird in der
kommenden Weltzeit nicht in des Herrn Gegenwart stehen!
Wer seine Gebote hält, bleibt in IHM; wer
sie nicht hält, kann nicht bleibend in IHM sein. Wer sie aber hält (und seine
Gebote sind nicht schwer), bei diesem wird es zur Wiedergeburt und damit zu
einem Leben im Geist nach Röm.8 kommen: "Wenn jemand mich liebt, so wird er
mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu
ihm kommen und Wohnung bei ihm machen." (Joh.14,23) Wenn der
VATER und der SOHN bleibend in einem bekehrten Menschen Wohnung nehmen,
vollzieht sich die Neuzeugung aus Wasser und Geist (Joh.3,5-8). Doch solches
geschieht oft erst nach Jahren der Nachfolge. In diesem Stand der Gnade ist
ein Wiederverlorengehen undenkbar geworden (1.Joh.3,24).
Ergänzend dazu ein Wort von Jakob Vetter:
Nun, ihr Neubekehrten, wollt ihr auf diese
herrliche Stufe gelangen? Ihr sagt: <Ja> - nun, dann bewährt euch in der
Stunde der Versuchung. Sie ist nicht mehr fern und kommt schnell ... Lasst
euch nicht überwinden - sondern überwindet. Ihr habt in Christus eine Festung
und Kraft genug. Geht treu mit dem anvertrauten Gut um.
Und ihr stehen gebliebenen Christen - was soll ich
euch sagen? Worte fehlen. Wollt ihr nun endlich in den Gehorsam Christi
eingehen? Wer den Gehorsam nicht übet, hat keine Frömmigkeit. Eure Frömmigkeit
ist fromme Selbstsucht. Wollt ihr darüber Busse tun und mit jeder Sünde
brechen und ein Neues beginnen? O, tut es! Um eurer Seligkeit willen und um
der Sache Gottes willen bitte ich euch: Werdet Überwinder! Nicht die
Überwundenen stehen vor Gottes Thron, sondern die Überwinder...(aus
"Der Triumph des Kreuzes").
B. Hebr.10,26-31
Denn wenn wir mit Willen sündigen,
nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein
Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, sondern ein gewisses furchtvolles
Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher
verschlingen wird. Jemand, der das Gesetz Moses' verworfen hat, stirbt ohne
Barmherzigkeit auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen; wieviel ärgerer
Strafe, meinet ihr, wird der wertgeachtet werden, der den Sohn Gottes mit
Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch welches er geheiligt worden ist,
für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? Denn wir kennen
den, der gesagt hat: "Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der
Herr". Und wiederum: "Der Herr wird sein Volk richten". Es ist furchtbar, in
die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!
Dieses Donnerwort hat schon viele ernsthafte Gotteskinder
in allergrösste Not gebracht, so dass sie sogar am Leben selbst verzweifelten.
Mir ist es vor vielen Jahren so ergangen. Doch was besagt das Wort
"wenn wir mit Willen sündigen"? -- Hier geht es nie um eine einzelne
Sünde, einen Fehltritt, auch nicht um wiederholtes Sündigen, auch nicht um ein
Sündigen wider Willen (Röm.7,20); sondern offensichtlich um das
Sündigen mit Vorsatz, dh. um ein willentliches und bewusstes
Verharren und Verbleiben in der Sünde als solcher.
> nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen
haben
Die Erkenntnis der Wahrheit zu empfangen, bedeutet im
Schriftkontext, Jesus als Herrn und Erlöser erkannt und sich Ihm unterordnet
zu haben. Der Ungläubige besitzt keine Erkenntnis der Wahrheit. Erst der
Glaubende weiss, dass Jesus der Weg und die Wahrheit und das Leben
ist. Wenn einer nun - nachdem er von Christus ergriffen wurde - sich vom
wahrhaftigen Leben losreisst, um die Sünde dem Leben in Christo erneut
vorzuziehen, dann bleibt kein weiteres Opfer für Sünden übrig; denn er hat ja
das einzige Opfer, durch welches er Gott angenehm gemacht wurde, verworfen.
Auch der Jude, welcher das Gesetz des Mose verwirft, muss das mit Vorsatz und
mit Willen tun (unter- und unbewusst geht nicht); etwa solcherart wie Baruch
Spinoza, der alle religiöse Verbundenheit mit dem Judentum willentlich und
endgültig von sich abwarf.
> wieviel ärgere Strafe, meinet ihr, wird der
wertgeachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füssen getreten und das Blut des
Bundes, durch welches er geheiligt worden ist, für gemein geachtet hat
Den Sohn Gottes mit Füssen (nieder)-treten und das teure
Blut Jesu für gemein, nichtig und wertlos achten, kann nur einer, der den
HERRN kannte, der in Seiner Nähe weilte, der mit dem "grossen Hirten der
Schafe" und mit dem "Blut des ewigen Bundes" vertraut war. Das kann von einem
Ungläubigen und einem Scheinbekehrten niemals gesagt werden.
> und den Geist der Gnade geschmäht hat
Solches gehört zum Furchtbarsten, das eine einst gläubige
Seele tun kann: den Geist der Gnade schmähen,
die Sünde gegenüber der Erlösung vorzuziehen, dem Erlöser für immer den Rücken
zuzukehren, den rufenden Gnaden-Geist abzuweisen, sich zum Widersacher
emporzuwerfen, dem Sohne Gottes zu trotzen! O furchtbare
Ewigkeit! Besser wäre es einem Solchen, er wäre nie geboren.
> der Herr wird Sein Volk richten
Sein Volk ! Ein Weltmensch - auch ein
religiöser - hat niemals Seinem Volke angehört. Und wenn schon jene nicht
verschont blieben, die bei Massa und Meriba ungehorsam waren (Hebr.3,7-18) -- wievielmehr
wird der umkommen im Gericht eines verzehrenden Feuers (Hebr.12,29),
welcher das Leben in der Sünde willentlich-bewusst dem neuen Leben in Christo
Jesu bevorzugt, nachdem er zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt war!
Denn: "Wir sind Genossen des Christus
geworden, wenn wir anders den Anfang der Zuversicht bis zum Ende standhaft
festhalten." (Hebr.3,14) Nicht nur den Hebräern gilt dies, sondern allen, die
dem Herrn nachfolgen.
"Genossen Christi" befinden sich auf dem Weg ins
unauflösliche Gottesleben und werden das Siegel des Heiligen Geistes noch
empfangen (wenn sie nämlich bewährt sind). Dann erst ist ein erneutes
Verlorengehen infolge geistlichen Ungehorsams definitiv auszuschliessen.
Die "Erstlinge des Geistes" hingegen - die bereits zur neuen Geburt
hindurchgebrochen sind, befinden sich schon heute in die himmlischen Örter
versetzt. Wer das nicht sehen will, der lasse es sein.
Abschliessend rufe ich allen Verzagten und
Verängstigten, welche sich obiger Sünde schuldig gemacht zu haben glauben,
laut zu :
"Lasst euch verwurzeln in IHM, in
Christo hinein, und ihr werdet leben! Sein Blut ist mächtig genug, dich von
allen Gräueln der Sünde erneut zu reinigen."
Und den anderen, die einen Anfang mit dem
Christus gemacht und bereits schwach geworden sind:
"Kehret um vom Fehltritt eures
Weges und richtet das Lahme wieder auf, denn sonst werdet ihr sterben!"
Der Gerechte aber wird aus
Glauben leben und: Wenn jemand sich zurückzieht, so wird meine Seele kein
Wohlgefallen an ihm haben. Wir aber sind nicht von denen, die sich
zurückziehen zum Verderben, sondern von denen, die da glauben zur Errettung
der Seele. (Hebr.10,38-39)
In Jesus Christus, der mich aus dem Tode errettet und zu
Sich gezogen hat
Henri Paul
25.12.03
Lieber Henri
meine Erfahrung in der Brüderbewegung (AV = exklusiv) ist die, dass es
natürlich auch unterschiedliche Ansichten gab. Z.B.: Bruder HLH vertrat,
al er noch lebte, vehement einen ausgeprägte Römer 7 -> Römer
8 Zustand. Er konnte dies für mich nicht genug gesichert begründen. Meine
Erfahrung heute nun bei den "Freien Brüdern" in Frauenfeld ist diese, dass
man eigentlich mit jedem sofort Gemeinschaft hat, aufgrund eines total
aufgeweichten Verständnisses von Gemeinschaft..., Aber nach 3 Monaten, wenn dann
50 -70% der "Neubekehrten" nicht mehr kommt und meistens auch in die Welt
zurückgefallen ist, ist man wieder ernüchtert, aber ohne jegliche Konsequenz
betreffend der "Zulassungspraktik". Interessanter weise "funktioniert" es auch
so. Seitdem ich die Verunreinigungslehre (*) der Exklusiven Brüder hinterfragt,
hinterschaut und hinter den Rücken geworfen habe, kann ich persönlich mit dem
sicher unbefriedigenden Zustande leben.
Sonst habe ich über das Thema schon einiges veröffentlicht, stehe voll und
ganz hinter:
Bleibt der Gläubige zeitlebens ein armer Sünder?
Stellung und Zustand des Gläubigen
Unterscheidungen
Sicherheit
Wie kannst du wissen, ob du errettet
bist?
Können
Gläubige (Wiedergeborene )
verloren gehen?
von
J. Ph. Fijnvandraat
(*)
Unter Verunreinigungslehre verstehen einige, längst nicht alle in der AV,
(fälschlicher weise: "exklusive Brüderbewegung genannt), dass
allein durch die Anwesenheit oder das Mit- Brotbrechen eines Ungläubigen oder
zu einer anderen Gemeinschaft als der exklusiven Brüder gehörenden, die
Anwesenden, und alle mit den Anwesenden in Kontakt kommenden, und alle, die die
Anwesenden nicht exkommuniziert habenden, auch exkommuniziert werden
müssen.. Wenn man solche nicht exkommuniziert, ist man selbstredend nicht mehr
am "Tisch des Herrn" Oder sollte es nicht richtiger heissen, nicht mehr am
"Tisch" der exklusiven Brüder? (Nachtrag für alle die mich noch nicht
genügend kennen sollten.) Mir ist das selber mal passiert, als ich in der
Ablösephase war. Ich ging einige Male in eine freien Versammlung, dann zurück zu
den möchtegern Exklusiven, und durfte dann 8 Monate nicht mehr am """Tisch
des Herrn teilnehmen.""" So saublöde war ich damals noch, dass ich diesen
Schmarren über mich ergehen liess.
Hans
Peter Wepf
Herr vergib Ihnen, denn sie wussten und wissen und werden nicht wissen, was sie
tun.
Welche
Versammlung?
2.1.04
Sodele,
ich habe den Artikel zur Frage 1240 + 1236 nun gescannt, und er kann unter:
http://eisatsopa.privat.t-online.de/mauerhofer_heil_wieder_verlieren.pdf
geladen werden.
Michael/de
soli deo gloria