Frage2493 Home Bibelkreis.ch Download dieses Frame mit rechter Maustaste:==> 2493 Kol 1,19 +20
Lieber Hans Peter, zurzeit beschäftige ich mich mit dem Kolosser-Brief des Herrn Jesu Christi. Vor paar Tagen ist mir eine besondere Stelle aufgefallen über die ich keine Klarheit habe. Kol. 1,19-20: "Denn es gefiel Gott, in Ihm alle Fülle wohnen zu lassen, und durch Ihn alles mit sich selbst zu versöhnen, indem Er Frieden machte durch das Blut Seines Kreuzes - durch Ihn, sowohl was auf Erden als auch was IM HIMMEL ist." Bei uns in der Gemeinde haben wir einen Besucher, der uns regelmässig besucht, aber niemals zu uns dazugehören wollte. Er ist nämlich ein Allversöhner. Ungefähr vor einem Jahr sprach er mich an, wie ich denn zu diesem Thema stehe. Und da ich im Vergleich zu ihm noch ein "Milchbubi" bin in der Bibel, hat er mir so einiges erzählt. Unter anderem hat er diese Stelle zitiert. Sonderlich beeindruckt war ich ehrlich gesagt nicht. Erst jetzt, wo ich nach einem Jahr mehr oder weniger zufällig über diese Stelle stolpere, stellt sich mir die Frage: Wen oder Was versöhnte Jesus im HIMMEL mit Gott? MacDonald gibt eine ziemlich schwache Vermutung. Wäre über jeden brauchbaren biblischen Gedanken dankbar. Gruss Eugen
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Lieber Eugen, du schreibst selber, dass der Allversöhner nie in eure Gemeinde kommen würde, er könnte nie wirklich dazugehören. Woran liegt das? Ich denke es liegt daran, dass ein Allversöhner, genau wie jeder andere Irrlehrer, ein unausgewogenenes Schriftverständnis hat. Unausgewogen bedeutet, dass die Lehre aus der Balance gerät und bestimmte Bibelstellen, auch zu Lasten anderer Stellen ignoriert. Lass mich zunächst ein Beispiel eines anderen falschen (Irr) Lehrgebäudes bringen. Solche, die mit einer Auswahl vor Grundlegung der Welt, sowohl eines Negativauswahl (zur Verdammnis bestimmt) und eine Positivauswahl (zur Errettung bestimmt) verbinden, ignorieren völlig, dass unser Heiland-Gott will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Tim. 2,4). Sie scheuen nicht einmal davor zurück den Vers zu verändern. So wird denn im Vorwort zu "Gott ist nicht pragmatisch" [Ich halte das Buch sogar grundsätzlich für gut und empfehlenswert] locker behauptet, dass Gott will, dass viele Menschen gerettet werden. Nun zu der von dir angeführten Stelle. Zunächst einmal müssen wir festhalten, dass du wohl eine etwas jüngere Bibelübersetzung benutzt. Diese moderneren Bibelübersetzungen lassen tatsächlich den Schluß zu, dass alles mit Gott versöhnt wurde/wird. Nun steht diese Aussage völlig im Widerspruch zu vielen anderen Bibelstellen. z.B. Joh. 3,18 "Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingebornenen Sohnes Gottes." Ältere Bibelübersetzungen haben in Kolosser 1,20 "alle Dinge mit sich zu versöhnen". Also nicht alles, sondern alle Dinge, und dann auch weiter, "es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln." (Elberfelder 1905, Darby, King James) Wir haben hier also nicht einmal eine Frage von TR versus Mehrheitstext, sondern einfach eine Verständnisfrage bei der Übersetzung. Als Grundaussage können wir also festhalten:
Diese beiden Aussagen müssen wir zunächst einmal einfach so stehen lassen und uns fragen, wie wir das vom Wort Gottes her deckungsgleich bekommen können, ohne die eine oder die andere Aussage als Widerspruch zu der anderen stehen zu lassen. Ich denke, dass der Schlüssel für den vermeindlichen Widerspruch in der Ursache für den Fluch bzw. die Nichtigkeit, also in dem Grund für die Notwendig einer Errettung oder Versöhnung zu sehen ist. Menschen und auch der Satan und seine Engel sind durch eine Willensentscheidung von Gott getrennt. Für Menschen bietet Gott auf der Basis einer Willensentscheidung, durch den Glauben [Glaube ist Glaubensgehorsam und damit Willensentscheidung], Rettung an. Menschen werden nicht "automatisch" versöhnt, sondern durch Glaubensgehorsam. Nun gibt es aber Dinge, die ohne ihren Willen der Nichtigkeit unterworfen sind. "Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden (nicht mit willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat), auf Hoffnung," (Rö. 8,20) Die Schöpfung wartet nach Römer 8 auf die Offenbarung der Söhne Gottes, sie liegt in Geburtswehen. Nach Hebr. 2 ist die jetzige Schöpfung dem Satan und seinen Engeln unterworfen. Nach Römer 8 wird die Schöpfung frei gemacht. Nach Hebräer 2 ist der zukünftige Erdkreis gerade nicht den Engeln unterworfen sondern dem Sohn des Menschen. Durch den Tod und das Blut des Sohnes des Menschen wurde Schöpfung mit Gott versöhnt. Die Tatsache das der HERR JESUS am Kreuz sein Blut vergossen hat, ist auch die Grundlage für den zukünftigen Erdkreis, dass 1000jährige Reich. Alles basiert auf dem Kreuzestod Christi. Der Sieg des HERRN über Satan ist so vollkommen, dass alle Dinge mit Gott versöhnt werden. Satan wird in jeder Beziehung eine 100%ige Niederlage erhalten und jeden Bereich seiner Herrschaft aufgeben müssen. Genau das unterstreicht Kolosser 1,20. Wir finden hier sozusagen eine Erklärung zu den Aussagen in Römer 8 und Hebräer 2. Hier wird aber überhaupt nicht gesagt, dass Alle oder Alles mit Gott versöhnt wird. Die Dinge, die Schöpfung ist ohne Willensentscheidung unter die Herrschaft Satans geraten und als Zeichen des Sieges Christi werden die Dinge, die Schöpfung mit Gott versöhnt. Menschen sind willentlich von Gott abgefallen und werden auch nur auf der Basis einer Willensentscheidung mit Gott versöhnt. Natürlich auch durch das Blut des Kreuzes Christi. Wenn wir nur weiter in Kolosser 1,19+20 "Dinge" stehen lassen, dann wird es ganz einfach. Wenn wir allerdings die Bibel modernisieren, dann bekommen wir auch ganz "moderne Probleme". herzliche Grüße Ulrich |
Kolosser By R. Lee Kolosser BY J.N. Darby |
Hallo Eugen |
Lieber Michael, deine Annahmen sind nur zum kleinsten Teil wahr. Das ist natürlich nicht deine Schuld. Ich habe mich nur in Kürze über den "Allversöhner" fassen wollen und dann zum eigentlichen Kernpunkt, also zur Bibelstelle, kommen wollen. 1. Kommt der Mann absolut unregelmässig in die Gemeinde. Mal längere Zeit jede Woche, dann aber erst in einem halben Jahr wieder, weil er, obwohl er schon pensioniert ist, in der Mission tätig ist (diese Missionswerke haben nichts mit uns zu tun). 2. Hat er nur am Anfang unserer Gemeindegründung (vor ca. 15 Jahren) gepredigt, als wir noch sehr wenige Prediger hatten. Mit der Zeit bekam er Redeverbot. Bis heute darf er nichts sagen, auch wenn er da ist... 3. Wollte er ganz am Anfang in unsere Gemeinde eintreten, hat es sich aber mit der Zeit anders überlegt. Hat dann später nochmal versucht, wurde aber strengstens abgewiesen. Er hatte viele Gespräche mit unserer Gemeindeleitung wegen seiner Irrlehre. Wollte sie aber doch nicht lassen. Und ... einen Verbot des Gottesdienstes wollte man ihm nicht auflegen. Also besucht er uns hin und wieder. 4. Ich weiß nicht, ob ihm ein Hausverbot erteilt wurde, aber die Gemeindemitglieder wurden alle gewarnt mit ihm Kontakt aufrechtzuerhalten. Dass er mit mir über dieses Thema gesprochen hat, war auch nur absoluter Zufall. Mit seinen Ansichten hat er mich nicht aus dem Ruder gebracht, nur fehlten mir die Argumente. Ich bin nicht gerade mal ein "Frischbekehrter", jedoch im Vergleich zu ihm (mit seiner Bibelschule an der Sankt Chrischona ), war ich ihm hoffnungslos unterlegen :-) @ Ulrich Danke dir für die Mühe. Verstehe jetzt die Stelle etwas besser. Ich benutze die Schlachter 2000. Verstehe sie besser als die anderen Übersetzungen. Gruss Eugen
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Hallo Eugen Ja dann bin ich ja froh und "beruhigt"! Gruss und alles Gute! Michael / CH |
Lieber Hans Peter, als ich nochmal über das von Ulrich aufgeführte Thema nachdachte, ist bei mir die eigentliche Frage doch noch geblieben. In einigen Übersetzungen steht in Kol. 1,20 "in dem Himmel", in anderen "in den Himmeln". So z.B. die rev. Elberfelder: "und durch ihn alles mit sich zu versöhnen - indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes - durch ihn, sei es, was auf der Erde oder was in den Himmeln ist." Die unrev. Elb. spricht meines Wissens auch von "den Himmeln". So wie ich Ulrich verstanden
habe, seufzt die Schöpfung nach der endgültigen Erlösung von der Sünde. Wenn
ich es richtig verstehe, dann sind unter Nun was ist aber mit den anderen "Himmeln"? Der "schöpferische Himmel" mit der ganzen Schöpfung wird erlöst. Und die anderen HimmelN? Danke für die Hilfe. Gruss Eugen
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Lieber Eugen, |