Offenbarung Kp 07 CAC
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Dieses Kapitel zeigt, wie Gott sich sogar in den
Tagen der Drangsal ungeheure Scharen von Heiligen
sichert. Es ist ein grosser Trost, dass er nicht zu-
lassen wird, was seinem Vorsatz zuwiderläuft, eine
grosse Schar sowohl aus Israel als auch den Nat-
ionen zu haben. Es wird eine Zeit sein, wo über
die ganze Welt Gerichte hereinbrechen, denn
Johannes sah vier Engel auf den vier Ecken der Erde
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stehen; doch sogar Gottes Gericht dann wird Einhalt
getan, bis seine Knechte versiegelt sind. (Vers 3)
Wir sehen hier in einer wunderbaren Weise,
wie verschiedenartig und weitgehend die Segenswege Gottes sind.
Paulus sagte: dieserhalb beuge ich meine Kniee vor dem Vater, von
welchem jede Familie in den Himmeln und auf der Erde ihm benannt wird.
Epheser 3. 14 & 15.
Der Vater steht im Begriff, viele Familien zu haben, und jede von ihnen
empfängt ihre Eigenart von ihm.
Er wird jeder Familie einen Eindruck von Christum geben, und so wird
eine Einheit des Wesens unter all den verschiedenen Familien bestehen,
die die verschiedenen Wohnungen im Vaterhaus innehaben werden. Welche
Familie wir auch betrachten, wir sehen Wesenszüge in ihnen, die denen
gleichen, die der Vater heute den Heiligen der Versammlung aufdrückt.
Dies ist einer der lehrreichsten Gegenstände, die
man beim Lesen dieses Buches vor sich haben kann.
«Und ich sah einen anderen Engel vom Sonnenaufgang heraufsteigen, der
das Siegel des lebendigen Gottes hatte das redet von dem was in
sittlicher Hinsicht mit einem neuen Tage in Verbindung steht.
Die Sonne der Gerechtigkeit ist dann noch nicht auf gegangen, doch der
lebendige Gott wird einen Eindruck von jenem Tage, der in Begriff steht
anzubrechen, auf den Sternen seiner Knecht hervorbringen.
Inmitten der umgebenden Finsternis werden sie öffentlich doch die Züge
des kommenden Tages gekennzeichnet sein.
«Das Siegel des lebendigen Gottes» schon dieser Titel redet von seiner
Tätigkeit und seinem machtvollen Wirken, und er besagt, dass sittliche
Züge, die vom Tage sind, In ihnen lebendig sind.
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Auf den Unterschied zwischen den Heiligen
unserer Tage und denen jener Tage ist schon oft hinge-
wiesen worden, wir hatten ihn bei der Betrachtung
von Kapitel 6.10 besprochen; doch wir haben auch vieles
mit ihnen gemeinsam.
1. Thessalonich zeigt wie sich die Heiligen unseres Tages von den
ganzen Götzenbildern zu Gott bekehrt haben, «dem lebendigen und wahren
Gott zu dienen», und dass sie Söhne des Lichts und Söhne des Tages sind,
und deshalb angetan sind mit dem Brustharnisch des Glaubens und der
Liebe und als Helm mit der Hoffnung der Errettung. (1. Thessalonich 1,9;
5,5 & 8).
Heute ist die Versammlung Gottes versiegelte Schar, unter der Gottes
Tätigkeit gekannt wird, und in der durch seine Wirksamkeit die Züge des
Tages zu sehen sind.
Gott findet Wohlgefallen daran, diese Züge inmitten der gegenwärtigen
Finsternis hervorzubringen.
Die versiegelten Knechte ihn Offenbarung 7 sind «aus jedem Stamme der
Söhne Israels; sie sind also hier nicht aus den zwei, sondern aus allen
zwölf Stämmen.
Die Zahl der Versiegelten braucht nicht notwendig eine
buchstäbliche Bedeutung zu haben; sie redet von Vollständigkeit im Blick
auf die Verwaltung.
Dass Dan ausgelassen ist, weisst meiner Meinung nach darauf hin, dass
das was mit dem Götzendienst und dem Abfall zu tun hat hier
ausgeschaltet ist so dass die, die wir hier vor uns haben, wahrhaftige
Knecht Gottes sein können und für ihn brauchbar sind.
Es handelt sich um ein auserwähltes Israel denn es sind 12000 aus jedem
Stamme, und wir sehen sie hier in der zur Verwaltung erforderlichen
sittlichen Vollkommenheit. Gott wird seine Tätig-
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keit wieder in Verbindung mit den Söhnen Israels
aufnehmen und wird sie unter den Nationen zur Seg-
nung gebrauchen. Sie werden an allen Wassern
sähen (Jesaja 32.10), und dann folgt die Frucht
ihrer Saat, denn nach diesem sah Johannes eine grosse Volksmenge, die
niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und
Sprachen».
Zuerst sehen wir eine auserwählte Schar aus jedem Stamme der Söhne
Israels, und dann eine unzählbare Volksmenge aus den Nationen, die
gesegnet wird.
Christus wird sogar an jenem Tage als Gottes Heil bis an das Ende der
Erde gekannt sein. (Jesaja 49 6)
Ich denke nicht, dass Gott uns hier alles das vorstellt, was
für 1000-jährigen Reiches haben, obwohl sich dieses Kapitel bis auf jene
Tage hin erstreckt; sondern es zeigt uns in dem Gesichte, das Johannes
sah, was er sich für das Reich sichert.
Im Tausendjährigen Reich wird Israel das Land besitzen, und auch dann
wird darin nach Hesekiel 48.1 sein Teil mit dem übrigen Stämmen haben.
Hier jedoch wird uns die sittliche Seite dargestellt, nämlich wie Gott
in der Zeit des Gerichts und der Drangsal aus den zwölf Stämmen eine
Auswahl trifft um ein vom Abfall gereinigtes Israel zu haben, dass ER
zur Verwaltung seines Zeugnisses den Nationen gegenüber gebrauchen kann.
Sie werden ein lebendiger Ausdruck der Züge des kommenden Reiches sein,
Noch ehe es aufgerichtet wird, und Gott wird sie dazu benutzen, das
reicht den Nationen zu verkündigen.
Dann sehen wir eine grosse Volksmenge aus den
Nationen vor dem Throne und dem Lamme stehen,
«bekleidet mit weissen Gewändern und Palmen in
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ihren Händen. Sie stehen anerkannt und siegreich vor dem Throne, und
«sie rufen mit lauter Stimme und sagen: die Errettung ist von dir Dame
auf dem Toni sitzenden, unserem Gott, und dem Lamme! Es ist eine
ungeheure Schar aus den Nationen, die während der Drangsalszeit
Errettung fanden, und die nun vor dem Throne erscheinen, Gott mit dem
Lamme die Ehre zu geben.
Das ist ein Lobgesang, der von denen, die nur die Zustände des Reiches
kennen, nicht angestimmt werden könnte.
Sie werden als solche betrachtet, die aus der Prüfung kommen, doch sie
hatten sie durchzumachen, um ihre Errettung während dieser Tage in Gott
und dem Lamme zu finden; nun liegt die Prüfungszeit hinter ihnen, und
sie stehen vor dem Throne als Sieger.
Ich denke nicht, dass vor dem Throne und vor dem Lamme in Vers 9 sagen
will, dass sie im Himmel sind; das zeigt uns viel mehr, wo sie in
sittlicher Hinsicht als Sieger stehen.
Alle Heiligen, die während der grossen Drangsal den Zeugentod erleiden,
und das sind viele, werden einen himmlischen Platz haben; denen jedoch,
die bis zur Aufrichtung des Reiches bewahrt werden, wird eine Segnung
besonderer Art auf Erden zuteil.
Worauf ich hier ankommt ist, wie mir scheint, dass sie nach der Prüfung,
wie sie enden mag, vor dem Throne als Sieger stehen, und solche waren
sie dadurch geworden, dass die Errettung in Gott und dem Lamme fanden.
Die Gegenwart einer solchen Schar vor dem
Throne bewirkt, dass alle Engel und die Ältesten und die vier lebendigen
Wesen vor dem Throne auf ihre Angesichter fallen und anbieten.
Augenzeugen eines solchen Triumphes Gott von so ungeheuer Trag-
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weite zu sein, bei denen der vereinten Macht des Bösen in ihrer
völligsten Entfaltung und stärke entgegen treten werden müsste, führt
den ganzen Himmel dazu, zu sagen: «Amen»!
«Die Segnungen und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung
und die Ehre und die Macht und die Stärke
unserem Gott in die Zeitalter der Zeitalter Amen!»
Und auch unsere Herzen werden dazu mit Freunden schon jetzt ihr Amen
sagen.
Die Aufmerksamkeit des Johannes wurde
besonders durch die Frage eines der Ältesten auf diese grosse Volksmenge
gelenkt; dessen Frage lautete: «wer sind Sie, und woher sind Sie
gekommen?»
Er konnte nur antworten: »Mein Herr du weisst es».
Dann erfuhr er: Dies sind die, welche aus der grossen Drangsal kommen,
und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiss gemacht in dem
Blute des Lammes.
Was könnte für den Glauben ermutigender sein, als zu sehen, dass sogar
in solchen Tagen so viel für Gott vorhanden sein wird?
Ich wüsste keine andere Schriftstelle, die von dieser grossen Volksmenge
redet, und deshalb ist dieses Gesicht von ganz besonderer Bedeutung.
Sie selbst haben ihre Kleider gewaschen, das besagt, dass sie sich
äusserlich gereinigt haben, unsere Kleider sind das, wohin wir vor den
Menschen erscheinen, d.h. sie haben sich in ihrem Wandel und in ihren
Verbindungen gereinigt.
Dass sie ihre Kleider gewaschen und weiss gemacht haben im Blut des
Lammes, zeigt, dass sie nicht nur den Erlösungswert in des Blutes
kannten, sondern dass sie es auch auf ihren Wandel und ihre Verbindungen
angewandt haben; sie haben sich als ein erlöstes Volk betragen.
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Die Waschung im Wasser bedeutet sittliche Reinigung, also den Tod
Christi, der in der Seele als die Reinigung von Menschen nach dem
Fleische samt all seinen Flecken gekannt wird, so dass die Heiligen
bewusst von jedem Menschen getrennt sind.
Doch das Waschen der Kleider in den Blute des Lammes deutet
darauf hin, dass die Heiligen gelernt haben, dass sie durch dieses Blut
von der Macht des Bösen hienieden erlöst worden sind und dass nun auf
ihrem Wandel und ihre Verbindungen anwenden.
Sie sind darüber geübt, dass kein Flecken auf ihren Kleidern sein
sollte, der von dem bösen herrührt, von dem sie erlöst worden sind.
Es ist lehrreich zu sehen, dass sie selbst im
Vers 10 ihre Errettung dem auf dem Throne Sitzenden, ihrem Gott und dem
Lamme zuschreiben ---- sie erkennen dankbar ihre Befreiung völlig als
Gottes Rettung an.
Wenn jedoch der Älteste von ihnen redet, so spricht er von dem, was sie
getan haben, also von den Übungen, die sie dahin führten, sich selbst in
ihrem Wandel und ihren Beziehungen von all dem Bösen um sie her zu
reinigen, weil sie durch das Blut des Lammes erlöst waren.
Das Kleiderwaschen ist ihre Seite, sie wollten dadurch in ihrem Wandel
in Einklang mit der Erlösung stehen und sich als solche benehmen, die
die Rechte des Lammes anerkennen, die es ist durch der Erlösung über sie
erlangt hatte.
Alles das ist in solchen Scharen von Heiligen zu sehen, legt die
Frage nach: Wie weit stehen wir heutzutage im Einklang mit ihre Treue?
Wir sind nicht in der grossen Drangsal, unsere Prüfungen sind lange
nicht so schwer wie die ihrigen; doch da wir den Geist
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haben, so tragen wir Gottes Kennzeichen an einem Schauplatz, wo das Böse
die Oberhand hat, und es ist Gottes Absicht, dass wir als solche
offenbar sein.
Wir sollten in unseren Tagen des Zeugnisses doch Reinheit und Sieg
gekennzeichnet sein, was ein offenbarer Beweist der Richtung Gottes von
allem Bösen um uns her ist.
Weiter ist es an uns, unsere Kleider zu waschen siehe, (Kapitel
22,14), d.h. unsere Wege und Beziehungen unbefleckt von dem Bösen der
Welt zu erhalten, denn wir erachten uns von ihr durch das Blut des
Lammes erlöst. Es ist unser Vorrecht, in unseren Tagen ebenso
klar von dem Bösen in der Welt geschieden zu sein, wie sie es in ihren
Tagen sein werden.
Es würde in der Tat traurig sein, wenn wir,
die an einer höheren und gesegneteren Berufung teil-
haben und eine reichere und tiefere Erkenntnis Gottes
besitzen, Ihnen nicht an Treue, Reinheit und Absonde-
rung ebenbürtig sind, oder wenn unsere Wandel statt
der Siegespalmen die Spuren von Niederlagen trägt, weil wir von der Welt
überwunden worden.
Die Treue dieser grossen Volksmenge nun wird sicher Ihre Antwort
und ihren Lohn finden, wie ihn Treue zu allen Zeiten hat. Sie werden
Gott «Tag und Nacht in seinem Tempel dienen» (Vers 15)
Die Redewendung «Tag und Nacht» bezeichnet in der Schrift
ununterbrochene Fortdauern, sei es in den Umständen der Zeit oder in der
Ewigkeit. (Siehe Lukas 2.37);
Apostelgeschichte 26.7) ; Offenbarung 20.10.).
«Sein Tempel» ist nicht der Tempel des 1000-jährigen Reiches von
Hesekiel 40-46, denn es heisst: Kein Sohn der Fremde, unbeschnittenen am
Herzen oder unbeschnittenen am Fleische, ….soll in mein Heiligtum
kommen (Hesekiel 44.9) und dies ist ja
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eine Volksmenge aus allen Nationen. Das Wort «Tempel» wird hier wie
sehr oft in der Schrift in sichtlich im Sinne gebraucht, es deutet auf
einen Dienst in priesterlicher Nähe und Einsicht hin.
Gott wird sein Zelt über ihnen errichten, ---- sie werden in besonderer
Weise unter seinem Schutz stehen, und sie werden nicht mehr hungern,
auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird je die Sonne auf sie
fallen noch irgendeine Glut.
Im Gegensatz zu alledem heisst es: «das Lamm, dass in der Mitte des
Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Quellen des Wassers des
Lebens, und Gott wird jede Träne abwischen von ihren Augen».
Wie gesegnet ist es, daran zu denken, dass eine so ungeheure
Volksmenge aus der grossen Drangsal kommt und diesen besonderen Platz
und Segen bei Gott hat!
Ihr Teil ist nicht die öffentliche und allgemeine Segnung des
1000-jährigen Reiches, sondern ein Platz innerhalb des Tempels, um
Gottes Zelt überschattet sie.
Sie werden von dem Lamme geweidet und von ihm zu Quellen des Wassers
des Lebens geleitet.
Sie werden sogar die Quellen des Lebens kennen lernen, also nicht nur
die Fülle irdischer Segnung, sondern geistliche Quellen in der
Erkenntnis Gottes.
Es ist kostbar zu wissen, dass das Lamm eine solche Herde zu weiden
haben wird und dieser Herde einen so gesegneten Dienst der Liebe
erweist.
Viele Schriftstellern reden von der Segnung Israels in der zukünftigen
Welt und von der Segnung der Nation im Reiche, wo sie durch die Blätter
des Baumes des Lebens geheilt werden und im Lichte der himmlischen Stadt
wandern Kapitel 21. 24; 22.2 doch ich kenne
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keine andere Schriftstelle, die uns das gibt, was wir in Offenbarung 7
haben, nämlich eine Schar aus den Nationen mit einem solchen besonderen
Platz des Dienstes Gottes gegenüber, die unter der besonderen Leitung
des Lammes, hin zu Quellen des Wassers des Lebens steht.
Man kann verstehen, dass ein Kapitel, wie dieses, treue Heilige in den
Tagen der Drangsal dafür trösten und stärken wird, dass Ihnen das als
himmlisches Licht gibt, was da bald ihr Teil sein wird.
Ich hege keinen Zweifel, dass sie noch in der Drangsal im Geiste das
schmecken werden, was wir hier haben, und dass sie Gott schon da als den
kennen, der sehr bald jede Träne abwischen wird von ihren Augen (Vers
17(.
Das ganze Kapitel ist sehr trostreich und stärkend
und im Blick auf die kommende Hochflut des Bösen um uns herum.
Es versichert uns, dass Gott sich zur Freude seines Herzens am
dunkelsten Tage der Weltgeschichte einen ungeheuren Erfolg sichert.
Er wird dann die haben, die sein Kennzeichen tragen, und die durch all
diese furchtbaren Druck der Macht des Bösen hindurch gehen, aber rein
und siegreich daraus hervorkommen werden.
Seine Rettung wird mit Ihnen sein, und sie werden ihre eigene
Errettung durch viel persönlicher Übungen und Leiden bewirken. An uns
ist es das heute zu tun.
Wir sind nicht in der grossen Drangsal, und werden es durch unendliche
Gnade nie sein, doch all die Grundsätze des Bösen, die dann in voller
Blüte zum Vorschein kommen, sind heute schon in der Welt wirksam, und so
sollten auch wir Errettung in Gott und dem Lamme finden und unsere
Kleider waschen
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